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KUNST
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KUNSTHANDVE "41
61
Afxjrä-ääg
MODATSSCHRIFT- DES-KKÖSTE
NUSEUHQFGÜITKUDSTUDDIIDDUS
HERAUQGEGEBED-ZIRDREDIGIRT-V
AVOITSCAIA.
VERLAG VON ARTARIA 81 Co. IN VIER.
lll. JAHRG. 1800
ÜBER DEN FAHNENSCHMUCK BEI FEST-
LIQHKEITEN 50 VON H. G. STROHL-
MODLINGSP
AS Schmücken der öffentlichen und Privatgebäude,
der Festräume, der Strassen und Plätze bei fest-
lichen Anlässen mit lustig flatternden Fahnen,
Wappenschilden, bunten Teppichen, mit
Tannenreisig, Blumenkränzen u. s. w. ist
ein altehrwürdiger Gebrauch, der selbst in
unserer nüchternen, aller Symbolik baren
Zeit sich merkwürdigerweise erhalten hat. Der
Gebrauch ist geblieben, aber das Verständnis
für das innere Wesen der Sache, in erster Linie
abhanden gekommen. Nur der Seemann ist noch dieser Fahnensprache
mächtig und verständigt sich mit ihrer Hilfe mit allen seefahrenden Nationen
der Welt. Sie ist eine Weltsprache, die alle verstehen, mögen sie nun
Engländer, Franzosen, Deutsche, Schweden oder Holländer u. s. w. sein.
Die Fahne spricht durch ihre Farben, durch die Reihenfolge und Stellung der-
selben, durch die Figuren, die auf dem Fahnentuche erscheinen, also ganz in
derselben Weise und mit denselben Mitteln wie das Wappen, dessen
Grammatik im grossen Ganzen mit jener der Fahne identisch ist. Die Fahne
ist gewissermassen ein Auszug, eine mehr oder weniger vereinfachte Form
des Wappens und viele der heraldischen Regeln haben daher auch für die
Fahne Giltigkeit.
Ein Spaziergang durch die Strassen einer beflaggten Stadt bringt jedoch
dem Sachverständigen manche Überraschung infolge der totalen Unkenntnis
auf dem Gebiete des Flaggenwesens, die sich bei solchen Gelegenheiten
gewöhnlich breit macht. So war es in Österreich bisherSitte, neben den österrei-
chischen zur Ehrung weiland Ihrer Majestät der Kaiserin, einer bayrischen
Prinzessin, auch die bayrischen Landesfarben in Anwendung zu bringen. Aber
unter den vielen Hunderten solcher Fahnen war höchstens eine, und die viel-
leicht nur aus Zufall, die wirklich der bay-
rischen Fahne entsprach. Mit einer merk- ilmmf
würdigen Consequenz erschien stets die
fürstlich schwarzburgische Landesflagge
gehisst. Etwaige anwesende Bewohner von
Sondershausen oderRudolstadt dürften nicht
wenig über diese Vorliebe der Bevölkerung
Österreichs für die beiden Fürstenthümer erstaunt gewesen sein. Die Hissung
der schwarzburgischen Fahne war aber sicherlich nicht beabsichtigt gewesen,
man hat eben das Weiss-Blau von Bayern mit dem Blau-Weiss der beiden
schwarzburgischen Staaten verwechselt. jeder Staat und jede Provinz besitzt
Figur x.
Königreich Ungarn Herzogthum Anhalt
die Kenntnis der Fahnensprache ist längst
ZOZ
eine eigene Farbencomposition, die in den meisten Fällen aus dem betreffenden
Wappen abzuleiten ist, weil aber doch nur sechs, ausnahmsweise sieben
bis acht Farben zur Verfügung stehen, so wiederholen sich manche Paarungen,
welchem Übelstande selbst durch die Zusam-
menstellung von drei Farben in den soge-
nannten Tricoloren wenig abgeholfen wird.
Aus diesem Grunde spielt die Reihenfolge und
die Stellung der Farbenstreifen in den Fahnen
Fürstenxhum Bulgarign m. Hdgohnd eine grosse Rolle und dürfen diese bei der
Fabrication der Fahnen nicht ausseracht
gelassen werden. Ein Beispiel mit den Farben Roth, Weiss, Grün mag dies
illustriren.
Ungarn führt Roth, Weiss, Grün Figur
Anhalt Roth, Grün, Weiss Figur
Bulgarien Weiss, Grün, Roth Figur
Helgoland Grün, Roth, Weiss Figur alle diese die Farben unter einander;
dagegen Italien und Mexico Grün, Weiss, Roth neben einander Figur 5.
Die Nichtbeachtung dieser Farbenstellungen kann mit-
unter je nach Ort und Zeit Unannehmlichkeiten nach sich
ziehen. Nehmen wir zum Beispiel an, es wollte jemand aus
irgend einem Grunde die französische Tricolore hissen und
reihte die Farben Blau-Weiss-Roth statt nebeneinander
untereinander, wodurch die slavische Nationalflagge zum
Kömgwchltahe" Vorschein käme so würde das wenn es sich in einem
und die Bundes-
republik Mexiw nordböhmischen deutschnationalen Städtchen ereignete,
niemanden als dem Glasermeister grosse Freude bereiten.
Einige Vorsicht bei Hissung der Flaggen ist jedenfalls empfehlenswert. Die
Österreichisch-Ungarische Monarchie besitzt eine ziemlich grosse Anzahl
von Farbengruppen, die wir hier in Kürze aufzählen wollen, weil sie nicht
immer in richtiger Weise publicirt erscheinen.
Schwarz-Gelb Österreich.
auch Roth-Weiss-Roth
Gelb-Schwarz Schlesien.
Roth-Weiss Böhmen, Galizien,
Kärnten, Salzburg und Vorarlberg.
Weiss-Roth Oberösterreich, Tirol,
Görz und Gradiska.
Blau-Gelb Niederösterreich und
Dalmatien.
Grün-Weiss Steiermark.
Gelb-Roth Mähren.
Roth-Gelb Bosnien.
Blau-Roth Bukowina.
Roth-Weiss-Roth Triest.
Roth-Weiss-Grün .Ungarn.
Roth-Weiss-Blau Croatien.
croatisch-slavonisch-dalmatinisches Königreich.
Roth-Gelb-Blau Fiume.
Gelb-Roth-Blau Istrien.
Blau-Roth-Gelb Siebenbürgen.
Blau-Weiss-Grün Slavonien.
richtiger Blau-Gelb.
Weiss-Blau-Roth Krain.
Es sind also neun zweifarbige und acht dreifarbige Fahnen vorhanden,
von denen aber die Fahnen von Siebenbürgen und Slavonien kaum mehr
zur Verwendung kommen dürften. Bei allen diesen Fahnen laufen die
Farbenstreifen untereinander, wie sie Figur uns vorführt."
Ausser den Reichs- und Landesfarben stehen zum Fahnenschmucke
noch die officiellen Farben der Städte und Märkte zur Verfügung, soweit
eben diese im Besitze von Wappen sind, aus denen sich die Fahnenfarben
ableiten lassen.
Nicht gestattet ist die Verwendung der Standarten Seiner Majestät des
Kaisers und Königs, der Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses, der
Fahnen und Flaggen des k. und k. Heeres und der Marine, sowie der
Standarten fremder Souveräne von Seite privater Personen, ausgenommen in
dem etwa eintretenden Falle, dass eine der oben erwähnten hohen Personen
in irgend einem Gebäude, oder auf einem Schiffe anwesend ist, wo dann
für die Dauer der Anwesenheit die betreffende Standarte gehisst werden
kann.
Anlässlich des Regierungs-jubiläums Seiner Majestät im Jahre 1898
wurde von den Fahnenfabriken eine grosse Zahl von k. und k. Standarten
Figur an Private verkauft und von diesen aus Un-
kenntnis zum Decoriren verwendet, ohne dass von
Seiten der Behörde dagegen reagirt wurde, weil wahr-
scheinlich die Landesbehörden die Seebehörden selbst-
verständlich ausgenommen selbst nicht besonders
sattelfest im Flaggenrechte waren. Die Flagge der
Handelsmarine Figur die Jedermann frei zur Benützung
steht, scheint trotz ihres Farbenreichthums dem Ge-
schmacke des Publicums nicht so recht zu entsprechen,
sie wird bei Decorationen äusserst selten sichtbar.
Noch seltener, oder besser gesagt, fast nie kommen Privatflaggen zur
Anwendung und dies sicherlich mit Unrecht. Immer dieselben Fahnen, und
immer die gleichen Farben, das wirkt eintönig, langweilig und stumpft das
Interesse ab und doch wäre alles dies so leicht zu vermeiden, wollten die
Siehe Näheres über die österreichisch-ungarischen Landesfarben in Ströhls ,Österreichisch-ungarische
Wappenrolle", III. Ausgabe, 1899, über die deutschen Reichs- und Landesfarben Ströhls Deutsche Wappen-
rolle", 1898 und über die anderen Staaten Ströhls Wappen- und Landesfarben sämmtlicher Staaten" in
Meyers Conversations-Lexikon.
YVY?VVY?V1'Y9
Figur 6.
K. u. k. Standarte
254
wappenbesitzenden I-Iausinhaber ihre eigenen Fahnen zur Decorirung
benützen. Der hohe Adel sollte in diesem Falle mit gutem Beispiele voran-
gehen, damit die Ubrigen nachfolgen. Welch farbenprächtiges Bild würde
manche Strasse bieten, wenn von den Palästen und
lilßll""""i""l""'lllll Ililllll.
sonstigen Gebäuden des Adels die Fahnen der
Geschlechter wehen würden, nicht bloss die Haus-
farben, sondern auch die Wappenfiguren zeigend.
Ein farbensattes, echt mittelalterliches Bild in
moderner Umrahmung! Auch den Fahnenformen
könnte eine grössere Beachtung geschenkt werden,
eine grössere Mannigfaltigkeit in die Contouren
der Flaggentücher gebracht werden, denn immer
und immer dasselbe langgezogene, primitiv mit der
Scheere zugeschnittene Rechteck, von Haus zu Haus immer der gleiche An-
blick, dieselben Formen und dieselben Farben wirkt ermüdend statt Festes-
Stimmung zu erwecken.
Auf welche Weise kann man nun aus einem gege-
benen Wappen die dazu passende Fahne con-
struiren und welche Formen wären für das
Fahnenblatt zulässig?
Diese beiden Fragen wollen wir etwas
näher ins Auge fassen und sehen, ob es
nicht möglich wäre, den Fahnerischmuck Einfagf;",z'hlun
Fi von der bisher herrschenden Eintönigkeit und bild
Wappeischdd des Formlosigkeit zu befreien. Irgend ein be-
Hauses Wilczek kanntes Wappen mag uns als Versuchsobject dienen, um
die verschiedenen Lösungen der Aufgabe zu demonstriren.
Als Beispiel möge das bekannte Wappen des gräflichen Hauses Wilczek
dienen, dessen Schild in Figur zu sehen ist. Er ist geviert und enthält in
der Mitte aufgelegt einen sogenannten I-Ierzschild, der das Stammwappen
der Familie, einen schwarz gegürteten
silbernen Gemsbock im rothen Felde zeigt.
Im ersten und vierten Felde erscheint in
Gold ein gekrönter, schwarzer Doppel-
adler, im zweiten und dritten Felde in
Uiml Blau eine goldene Krone, aus der schwarze
Gemskrikeln emporwachsen. Die zwei
WIIMNHHN I-Iauptfarben des Stammwappens geben
Figur das einfachste Fahnenbild, ein von Weiss
Fahn, mjtdey Figur snmmvupwns Silber über Roth getheiltes Fahnenblatt
Figur g. Es wird nämlich die Farbe der
Figur, also hier Weiss oder Silber vor oder über die Farbe des Schildfeldes
gesetzt, siehe zum Beispiel die österreichische Fahne, von Schwarz über
Gelb getheilt, weil das Wappen einen schwarzen Doppeladler im gelben
sterreicbisch-ungarische
Handelsiiagge
"EHWW
limlrliliiilw iuili 1.
Mill
285
goldenen Felde zeigt. Solche einfache Farbenzusammenstellung ist aber
nicht zu empfehlen, weil derartige Paarungen vergleiche zum Beispiel
Oberösterreich, Tirol, Görz und Gradiska u. s. w. in grosser Zahl vor-
handen sind, die Familie also durch
eine solche Fahne gar nicht kenntlich
würde.
Ein präciseres Fahnenbild, das nicht
so leicht mit anderen verwechselt werden
kann, erhält man durch eine Übertragung
des ganzen Schildfeldes auf das Fahnen-
blatt, und zwar entweder das Feld des
Stammwappens allein Figur I0, oder
des ganzen Wappenschildes Figur II.
Hier sei gleich bemerkt, dass die in das Figur
Fahnenblatt aufgenommene Figur, hier Fahne mit dem vollständigen Schildhilde
eine Gemse, dem Fahnenstocke zuge-
wendet sein muss, weil die Seite am Fahnenstocke oder Maste die vordere
oder rechte Seite der Fahne oder Flagge ist. Eine Stellung wie sie in
Figur I2 zu sehen ist, wäre entschieden nicht fahnengerecht. Fahnen oder
Flaggen mit grösserem Längen-
2.- masse flattern selten ganz aus; es
ist daher angezeigt, die Figur, um wir lliiliilllflllil
X1 sie sichtbar zu erhalten, näher an
den Fahnenstock zu stellen, etwa
in das erste Drittel der Fahnenlänge,
Falsche Stellung der
Fahnenhgur wie dies auch in der Figur Io ange-
deutet erscheint. So steht auch in-
der österreichisch-ungarischen Kriegsflagge der Binden-
schild nicht in der Mitte der Flagge, sondern im ersten
Fahne mii Winkel-
Drittel derselben. Der grüne Boden, auf dem die Gemse decoraxion
steht, ist heraldisch und nebensächlich, kann daher weg-
gelassen werden. Bei mehr quadratischen Fahnen ist das Seitwärtsstellen
nicht nothwendig und würde auch dadurch kein günstiges Bild erzielt werden.
Für derartige, mehr quadratische Fahnen
kann auch eine Musterung mit kleinen Figuren,
die entweder dem Wappen entnommen sind
oder sonst in irgend einer Beziehung zum Herrn
der Fahne stehen, empfohlen werden. Im vor-
liegenden Falle könnte die Figur des zweiten
Feldes ganz gut zur Musterung des ganzen Fah-
Figur I4.
nenblattes oder zur Decoration der Fahnenwinkel Fahne mit Viwwß und Streifen
benützt werden. Figur I3.
Sehr häufig findet sich das Haupt- oder Stammwappen in einem
viereckigen Felde, einer sogenannten Vierung, oben rechts am Fahnen-
286
stocke angebracht, das übrige Feld des Fahnenblattes in den Farben
dieses Wappens, oder was noch effectvoller wirkt, in den Farben der übrigen
Wappenfelder gestreift Figur I4, doch sei hier gleich bemerkt, dass man
auch bei der Composition einer ahne,
um eine gute Farbenwirkung zu er-
zielen, die heraldische Regel von
Metall und Farbe Setze nicht Metall
Gold und Silber auf oder neben
Metall, nicht Farbe Roth, Blau,
Schwarz, Grün auf oder neben Farbe
Standarte der 11321;",Kxrtcinxäzäanlionhurnberland so viel als nur im Auge
behalten muss.
Man kann selbstverständlich je nach dem vorhandenen Materiale,
welches das betreffende Wappen bietet, die Fahne noch reicher ausge-
stalten, doch soll sie nicht zu sehr mit Figuren und Farben überladen
werden, weil die Gesammtwirkung, na-
mentlich die Deutlichkeit durch ein Zuviel
leiden würde.
Ein charakteristisches Beispiel dafür
bietet uns Figur I5. Diese Familienstan-
darte gehört der zweiten Hälfte des
XV. Jahrhunderts an und wurde von den
Grafen von Northumberland aus dem
berühmten Hause der Percy geführt. Sie
zeigt vorne am Stocke das St. Georgskreuz, ferner das Wappenbild der
Percy, einen blauen Löwen im gelben Felde, die beiden Badges der Familie,
den Halbmond und die Schliesse, weiters die Badges der mit den
Percy versippten Geschlechter, den ge-
krönten weissen Schlüssel der Poynings,
llliilillr das blaue Hiefhorn der Bryans und den
Krumrnsäbel der Fitzpayne. Schräg über
das Fahnenblatt gestellt erscheint zwei-
mal die Devise des fünften und der ihm
nachfolgenden Grafen von Northumber-
land" ESPERANCE EN DIEU" Hoff-
nung auf Gott.
Ebenso wie Privatfahnen können auch die Landesfahnen charak-
teristischer durchgebildet werden als dies bis jetzt geschehen ist. Unsere
Fahnenfabrikanten haben anlässlich des Kaiserjubiläums auch in diesem Sinne
einige Lösungen versucht, wir können ihnen aber nicht in allen Punkten
Beifall zollen. Auch die Landesfahnen lassen sich durch das Einsetzen der
betreffenden Wappenfiguren wirkungsvoller und leichter erkennbar gestalten.
Nehmen wir zum Beispiel die Fahne des Kronlandes Salzburg, die, wie
bereits früher angeführt, die Farben Roth über Weiss enthält. Durch Einsetzen
Figur 17. Herzogthum Salzburg
287
des Wappenschildes erhalten wir sofort eine Fahne Figur 16, die
unmöglich mit einer anderen roth-weissen Fahne verwechselt werden kann.
Um das störende Aufeinanderstossen gleicher Tincturen zu vermeiden,
wird es angezeigt sein, den
Schild mit einer schmalen
35.11.52? äzibisfoazz WllllllblllMMHIJIJ
entsprechend gross, sokann
auch der den Rang bezeich- "f.
Hut ü!!!Mlllllllllllllllä
genommen werden. Auch .a
die bereits bei Figur 14
besprochene Vierung, die
Wappenfiguren Salzburgs zeigend, würde schliesslich genügen Figur 17.
Diese Vierung könnte eventuell auch in einem grösseren Masstabe, der
ganzen Fahnenbreite entsprechend, benützt werden, doch dürfte es dann
empfehlenswert sein, den Theil des
Fahnenblattes, der die Landesfarben
zeigt, zu spalten Figur 18.
Das Einfassen des Wappenbildes
mit bunten Borten, wie solches von
einigen Fahnenfabrikanten vorge-
nommen wurde, ist nicht anzurathen,
weil durch sie nicht nur allein die
Wirkung der Wappenfarben gestört, 1.15., Wien
sondern auch ein fremdes Bild in
das Wappen selbst gebracht wird.
Die Fahnen der Städte lassen sich in ähnlicher Weise construiren und
bei richtiger Benützung der durch das betreffende Wappen gegebenen
Motive hübsche, und was ja auch hier die Hauptsache ist, charakteristische
Fahnenbilder erzielen. Die
lllllllll
Wllllfl hl llmllllllllllllfllllllllllläum..
Roth über Weiss quer-
getheilt, also vollkommen
gleich mit Böhmen, Kärnten,
Salzburg u. s. w. Warum die
Figur zu. Wien
gut I9 benützt, ist uns nicht recht einleuchtend, eine Collision mit dem
Danebrog" wäre in diesem Falle doch sicherlich nicht zu befürchten.
Nebst diesem einfachen Fahnenbilde könnte für bestimmte Fälle auch
noch ein reicheres Bild durch das Belegen des Kreuzes mit dem Wappen-
Figur 18. Herzogthum Salzburg
Stadt nicht das für sie so
schilde der Stadt er-
zielt werden Figur
20. Das Kreuz war
Figur 2x. Fahne mit den Figuren des von jeher das Weist
Wappen, Ledochdwsky angewandte belieb-
teste Zeichen des
alten Wien, dessen Ursprung wir aber merkwürdiger-
weise, trotz allen Mühen der Localhistoriker, nicht
nachzuweisen imstande sind. Wir finden das Kreuz
bereits im Siegel an einer Urkunde von x346, auf den
Pfennigen, die der Wiener Münzmeister Hans von
Tyrna x356 bis r377 geschlagen, im Siegel der Wiener Universität von
1365 u. s. w., eine Vorliebe, die selbst durch die kaiserliche Wappen-
verleihung anno 1461 nicht im geringsten beeinträchtigt wurde. Es wäre
also vom rein historischen Standpunkte aus nur zu wohl begründet, wenn
das Kreuz, dieses altehrwürdige Zeichen Wiens, in die Fahne der Stadt
gesetzt würde.
Was nun die Form derFahne, den sogenannten Fahnenschnitt anbelangt,
so ist hier der Phantasie ein weiter Spielraum gelassen, namentlich bei jenen
Fahnen, die nach Art der Kirchenfahnen an freibeweglichen Querstangen
befestigt sind. Es würde uns zu weit führen, wollten wir hier näher auf
dieses Capitel der Fahnenfabrication eingehen, einige Lösungen siehe
auch Seite 19 und 20 des Heraldischen Atlasses" dürften genügen, um zu
zeigen, in welcher Art und Weise der Fahnenschmuck auch der Form
nach reicher durchgebildet werden könnte. Figur 2x bis 24.
Selbstverständlich darf aber dabei die Phantasie nicht ganz zügellos sich
in Absurditäten verlieren; die Fahne muss stets auch Fahne bleiben, und
die dem Wappen entnommene Figur klar und deutlich kennbar.
Was nun die Farbentöne selbst anbelangt, so dürfen für
die Fahnen nur ungebrochene Töne benützt werden. Es herrscht
bei den Fahnen eben das-
impmyy selbe durch die Natur der
hif Sache begründete Gesetz,
lÄf"
llllx1j1gwIl
im
lwllyjunja
wie es auch für die Wappen
von jeher in Geltung stand
Reinheit und Klarheit der
Farbe.
Ein sogenanntes Abstim-
men der Farbentöne, das
Figur 22. Fahne milden Figuren des Wappens l-larrach fül" alle anderen ETZCUg-
nisse der Kunst und des
Kunstgewerbes zu berücksichtigen ist, muss bei der Fahne in allen
jenen ihrer Theile, die heraldischen Charakter besitzen, so viel als
möglich vermieden werden. Dagegen können aber alle anderen
Theile der Fahne, die
mit dem Wappen nicht
im Zusammenhange
stehen, beliebige Misch-
farben tragen und je
weniger diese Theile
durch ihre Farben do-
miniren,destowirkungs-
voller wird der heral-
dische Theil der Fahne,
der ja stets deren
Hauptsache ist, zur
Geltung kommen, desto kenntlicher wird die
Fahne erscheinen.
Die Fahne ist wie auch das Wappen erst
in zweiter Linie ein Bild"; vor allem sind
beide Merkzeichen" und müssen deshalb klar
und deutlich zu uns sprechen, sie dürfen weder
in ihren Conturen, noch in ihren Farben verschwommen sein. Wenn es auch
richtig ist, dass das Wappen heute nicht mehr seinen Träger aus absehbarer
Entfernung kenntlich zu machen hat, wie es in der Blütezeit der Heraldik
eine seiner Aufgaben gewesen war, so ist die Farbenklarheit doch so sehr
mit seinem Charakter verbunden, dass ohne dieser das Wappenbild zu
einem kraftlosen Gemengsel von Figuren herabsinken würde. Bei der Fahne
dagegen ist und bleibt diese Farbenklarheit auch heute noch ein unbe-
strittenes Erfordernis, soll sie überhaupt den Dienst leisten, für den sie
bestimmt und geschaffen wird.
Wir wollten mit diesen wenigen Zeilen nur eine kleine Anregung geben,
denn, fände unsere Idee über die Ausgestaltung des Fahnenschmuckes einen
fruchtbaren Boden, dann dürfte dies sicherlich unserem Kunstgewerbe nur
willkommen sein. Das Strassenbild festlich geschmückter Städte und Märkte
würde an künstleri-
schem Reiz ausser-
ordentlichgewinnen,
an Stelle bedauerns-
werter Gedanken-
armutwürde geistige
Regsamkeit treten,
und die Pflege ästhe-
tischer Cultur in den
Massen würde ihrem
Ziele um einen Figur 24. Fahne fsgofvisgklilrcn des Wappens
kleinen Schritt näher
gerückt werden.
Figur 23. Fahne mit der
Figur des Wappens
Menernich
40
Agu
ARCHITEKTUR UND AUSSENDECORATION
AUF DER PARISER WELTAUSSTELLUNG 5th
VON W. FRED-WIEN so
ER Weg nach Paris führt über Strassburg im
Elsass. Da gedenkt man des gothischen Bau-
werkes, das diese Stadt birgt, und es stehen
Einem jene theuersten Worte vor Augen, die
je über Baukunst gesagt wurden Goethes Sätze
über das Strassburger Münster.
Mit den unklaren Vorstellungen über das
Wesen der Gothik, die aus generalisirenden,
deshalb also immer fehlgehenden Schul-
anschauungen herkamen, war Goethe in jene
Stadt gekommen. Alles war ihm Gothik gewesen,
was sichere Kennzeichen des Unzeitgemässen, des Überladenen, Unc0n-
gruenten hatte. Da durfte er nun im Banne dieses grossen, wahrhaft
gothischen Baudenkmals des Erwin von Steinbach erkennen, dass jeder Stil
in seinerReinheit seine Grösse hat, und der nach sicherer Erkenntnis Strebende
die Urformen jedes Stiles wird aufsuchen müssen, bevor er ihn beuxtheilen
darf.
Unter dem Eindrucke dieses Sinneswandels, da er ein unerhofftes Gefühl
der Bewunderung in der Brusttrug, wurden in Goethe jene Anschauungen
von der Baukunst fest, die er später, eben aus Anlass des Strassburger
Münsters, in folgenden Sätzen formulirte
Sie wollen Euch glauben machen, die schönen Künste seien
entstanden aus dem Hang, den wir haben sollen, die Dinge rings um uns zu
verschönern. Das ist nicht wahr Die Kunst ist lange bildend, ehe
sie schön ist und doch so wahre, grosse Kunst, ja oft wahrere und grössere
als die schöne selbst. Denn in dem Menschen ist eine bildende Natur, die
gleich sich thätig beweist, wenn seine Existenz gesichert ist So
modelt der Wilde mit abenteuerlichen Zügen, grässlichen Gestalten, hohen
Farben seine Cocos, seine Federn und seinen Körper. Und lasst diese
Bildnerei aus den willkürlichsten Formen bestehen, sie wird ohne Gestalts-
Verhältnis zusammenstimmen; denn Eine Empfindung schuf sie zum
charakteristischen Ganzen."
Ich habe in diesem Berichte über die architektonischen Leistungen der
Pariser Weltausstellung die Goethdschen Worte in den Anfang gesetzt,
weil sie den Gedanken enthalten, der auf dem Continent in der zweiten
Hälfte unseres Jahrhunderts fast verloren gegangen ist, und dessen Ver-
schwinden aus den Köpfen unserer Architekten die Baukunst auf der Aus-
stellung arg geschädigt hat. Ich meine den Gedanken, dass an einem Bau-
werke das Element der bildenden Kunst das stärkste sein muss, nicht das
Element der schönen oder vielmehr verschönernden. Im Constructiven
Portal des Grand Palais des Beaux-Ans". Erbaut von Deglane
muss die Schönheit eines Bauwerkes liegen, nicht im Decorativen.
Alles Verschönern gehört in das Gebiet der Omamentik. Und die Facade
eines Hauses muss mehr bieten als die Impression einer gut verzierten
Fläche oder eines Reliefs. Nichts ist verfehlter als jene Art von Facadenbau,
die sich bemüht, eine Bildwirkung zu erzielen und durch Zierat aller Art den
Eindruck des Hauses zu verwischen. Jene Faeade wird die beste sein, die
den sichersten, klarsten Ausdruck des ganzen Baudenkmals in seiner Aussen-
und Innenconstruction, in seinem Zwecke bietet.
Das hat man hier vergessen. Alle Eindrücke bekommt man hier eher
als architektonische. Die Erbauer der Ausstellungspaläste haben in ihren
Facaden auf das Ornament allein geachtet. Aus der Fläche selbst Wirkungen
zu ziehen ist ihnen nicht eingefallen, oder es ist ihnen zu ärmlich, zu wenig
künstlerisch erschienen. Jedes Thor, jede Colonnade, jede Brücke, jede Holz-
decoration sollte viele Ideen" zeigen. Und auf der Jagd nach Arabesken,
nach Ornamenten, nach malerischen Ideen, da die architektonischen man-
gelten, ist den Erbauem jedes Gefühl für die Grenze des architektonisch
Möglichen abhanden gekommen. Eine unerträgliche Hast und Nervosität
hat sich bei allen jenen Bauwerken eingestellt, die speciüschen Aus-
40'
Portal des Petit Palais". Erbaut von Girault.
stellungscharakter haben. Die beiden Kunstpavillons, die bestimmt sind,
diesen Sommer zu überdauern, und die demzufolge nicht mehr eigentlich zur
Ausstellungsarchitektur gehören, sind von diesem allgemeinen Tadel auch
auszunehmen. Ihre Erbauer, ebenso wie die der Horticulturpavillons, haben
sich von der Omamentenwuth, die alle Architekten befallen hat, freizuhalten
gewusst.
Im übrigen fängt schon bei dem ersten Thore die Qual des Betrachters
an. Die sattsam bekannte Porte monumentale", die von Binet, einem sonst,
wie man hört, fähigen Decorateur herrührt, ist ein Beispiel der eben gerügten
Manier, das meiste Obacht auf die Verzierung zu geben. Dieses Eingangs-
thor beim Place de la Concorde hat zum Schmucke Deckengemälde, Kuppeln,
Pylonen, polychrome Statuen und Reliefs, viele Ornamente und eine hoch-
schwebende Statue, die zu trauriger Berühmtheit gelangte Pariserin". Aus
den vielen ornamentalen Details, die nicht zusammenhalten, da ihre Heimat
Terrncoltafries von Fräre und Damö
theils Assyrien, theils das schlecht erkannte Paris von heute ist, entsteht eine
Eingangspforte, die zurTageszeit trotz der vielfach nuancirten, aber schwäch-
lichen Farben gar keinen Eindruck macht und des Abends bei Beleuchtung
durch allzu verschiedenartige Theilwirkungen verwirrt. Es ist der nämliche
Eindruck, den man von beiden Palais auf der Esplanade des Invalides", die
die decorativen Künste beherbergen, erhält. Die Erbauer haben sich nicht
genugthun können. Schon die grosse Reihe der Fresken, die von weniger als
mittelmässigen Malern entworfen, erzählen sollen, was im Innern ausgestellt
ist, macht den Eindruck des Überilüssigen. Vielleicht hätte gerade bei diesen
beiden langgestreckten Palästen, deren Stil und Schmuck zwischen modernem
Empire und modernem Barock unruhig schwankt, eine unverzierte weisse
Fläche gute Wirkung gebracht. Aber bei diesen Fresken ist es nicht geblieben.
Es gibt an dieser Facade keinen einzigen Ruhepunkt fürs Auge. Die Blicke
des Betrachters werden nach oben und unten, nach rechts und links gezerrt.
Unzählige Stuckkuppeln, Specialfacaden und Statuen sind in allen Stockwerken
und an der Dachfagade angebracht. Dass es an Wappen und Emblemen
ebensowenig wie an modernem Linienomament fehlt, versteht sich bei dem
Verzierungseifer der Architekten von selbst. Alles sollte eben wirken, nur
nicht die Fläche. Durch diese Art der Decoration haben sich die Erbauer
ihre Namen sind Larche und Nachon die Architekten, und Tropey-Bailly
und Esquie' die Bau-
meister die Wirkung
aus der Ferne verscherzt,
die ihnen bei der Anlage
der Ausstellung sonst
nicht hätte entgehen kön-
nen. Allein die vielen De-
tails verschwimmen, wie
man sich auch nur hun-
dert Schritte entfernt, so
weit, dass man nur den
Eindruck von Verworren-
heit, Zerfahrenheit erlangt.
Je einfacher diese beiden
Paläste gewesen wären,je
mehr man nach grossen
Linien statt nach Einzel-
Wirkungen getrachtet
hätte, desto sicherer wäre
die Impression der beiden
Invalidenpaläste aus der
durch die Gesammtanlage
der Ausstellung für den
Betrachter gegebenen
Entfernung gewesen.
Denn diese beiden Bau-
werke bilden den Abschluss der in dieser Ausstellung neugeschaffenen
Esplanade des Invalides". Diese breite, die Entfaltung der Massen des
Publicums auch bei starkem Besuch gestattende Esplanade führt kerzen-
gerade von dem Eingangsthor in der Avenue des Champs Elysees zum
I-Iötel des Invalides. Beim Eintritte steht man zwischen den beiden wirklich
gelungenen Kunstpavillons, dem Grand Palais, in dem die französische
und die ausländische Kunst jetzt wohnt, und dem Petit Palais, das die retro-
spective Ausstellung französischer Kunst und Kunstgewerbe beherbergt.
Von diesen Palästen führt der neuerbaute Pont Alexandre III. über die
Seine, und man hat so den Blick auf die eben charakterisirten Palais der
Esplanade des Invalides. Diese rudimentäre Angabe der Raumverhältnisse
kann schon beweisen, dass die einzig mögliche architektonische Wirkung
für dieses erste Centrum der Ausstellung im ganzen sind drei architekto-
nische Centren zu erkennen in der Grosszügigkeit gelegen gewesen wäre.
Was die beiden Kunstpavillons an der Seinebrücke anbelangt, ist dieses Ziel
Fries aus der Porzellan-Manufactur von Sevres
Honicultur-Pavillon
ja auch wenigstens theilweise erreicht. Das grosse Palais, dessen Erbauer
Deglane ist, ebenso wie das gegenüberstehende kleine erbaut von Girault
haben ihre Motive aus dem Louis XVI-Stil geholt, zu dem jetzt überhaupt
die Vorliebe der französischen Künstler zurückkehrt. Es sind beide weit aus-
holende Paläste, derenVordertracte auf Säulenhallen ruhen. In beidenPalästen
der grosse ist nicht ganz symmetrisch ist der Mitteltract weit ausgebaucht,
was bereits die Facade durch breite Thore anzeigt. Das kleine Palais ist wohl
das gelungenere, was die Aussenwirkunganbelangt. Es ist eines von den wenigen
Bauwerken dieser Ausstellung, die einen modernen Eindruck vermitteln. Die
schlanken Säulengänge treten bei Tag und bei Nacht in ihrem weissen,
leuchtenden Material gut hervor. Das Grand Palais wirkt eher durch seine
Innenanlagen. Es öffnet seine Thore in eine imposante Halle, die durch ihre
Dimension ein Gefühl der Grösse, der Freiheit, der Kraft- und Schönheits-
entfaltung gibt, das in Einem hier nicht allzu oft erregt wird. Zu den hohen
Galerien, in denen jetzt die fremdländischen Kunstwerke ausgestellt sind, und
in die Seitenflügel führen Freitreppen, deren mittelgrosse Dimension den Ein-
druck der Grösse dieses Raumes nur erhöhen. An diesen Vorderbau gliedert
sich eine zweite Halle, die in geringeren Verhältnissen ähnliche Wirkungen
erzielt. Die rückwärtige Facade dieses Palais, die vom nächsten Jahre an die
m.
Österreichisches Rep ntantenhau
Heimstätte der Salons" sein soll, hat ebenfalls einen Säulengang. Beide
Facaden tragen als künstlerischen Schmuck langgedehnte polychrome Friese.
Auch an vielen monumentalen Statuen ist nicht gespart, der griechische und
römische Stil ebenso gut wie die Renaissance sind in recht conventionellen
uninteressanten Statuen dargestellt. In der vorderen Colonnade findet man
einen polychromen Fries von Edouard Fournier. Er stellt die grossen Kunst-
epochen symbolisch dar. Die rückwärtige Faqade trägt als Hauptschrnuck
ebenfalls einen Fries, der nach Cartons von Joseph Blanc in der Keramik-
manufactur in Sevres angefertigt wurde. Auf diesen wirklich angenehm com-
ponirten Fries reducirt sich der Schmuck der Rückansicht des Grand Palais
sehr zu dessen Vortheil. Hier wird, natürlich auch in Einzeldarstellungen, die
Geschichte der Kunstentwicklung vorgeführt.
An die beiden Palais schliesst sich der Pont Alexandre III. Seine Con-
struction rührt von Resal und Alby her und ist allen Lobes wert. Diese trotz
ihrer Breite schlank erscheinende Brücke, die sich nicht allzuhoch über das
Das belgische Haus. Rathsgebäude von Oudenarde
Niveau der Esplanade des Invalides erhebt, gehört in der That zu den besten
und modernsten Erzeugnissen der Eisenconstruction. Sie erhebt sich von
Seitenpfeilern getragen zu einer mässigen Curve, ohne in der Mitte durch
neue Stützpfeiler getragen zu werden. Die Decoration des Pont Alexandre III.
ist bei weitem nicht so glücklich gewesen wie die Eisenconstruction. Sie ist
das ziemlich verfehlte Werk der Herren Cassieu-Bernard und Gaston Cousin.
Vier grosse Pylonen, die architektonisch wenig begründet sind, bilden den
unproportionirten Eingang zur Brücke. Die massiven Steinblöcke, die zu
kurz und dick gerathen sind und wenig charakteristische natürlich platt alle-
gorisirende Statuen tragen Frankreich zur Zeit Karl des Grossen, zur Zeit
Louis XIV., in der Renaissance und heutzutage passen schlecht zu den
schlanken Curven der Eisenconstruction. Vor den Pylonen hat man Löwen
d.
aufgestellt, wohl damit die Perspective noch unglücklicher wird. Es muss
auch gesagt werden, dass diese Löwen, ebenso wie auch die mannigfaltigen
Nymphen, Statuen des Friedens, der Gleichheit u. s. w. weit entfernt sind,
wirklich Kunstwerke zu sein. Dagegen sind auf der Brücke selbst Bronze-
candelaber einer aparten, höchst künstlerischen Form angebracht, die viel
Lob verdienen.
Das Verhältnis der guten und schlechten Qualitäten, wie der Pont
Alexandre III. es zeigt, ist auch das Verhältnis von gelungenen und miss-
lungenen Ideen für die gesammte übrige Ausstellungsarchitektur. Was nicht
Eisenconstruction ist, wirkt nicht. Man hat von der guten und für unsere Zeit
ja auch einzig möglichen Art der Architektur, wie sie 1889 die Ausstellung
gehabt hat, nichts mehr wissen wollen. Diese Exposition universelle", deren
Absicht es doch in allen Gruppen der Wissenschaft und Industrie, der Kunst
und des Kunstgewerbes war, nach einem klaren Überblick über die Ent-
wicklung des endenden Jahrhunderts die Grösse unserer Zeit durch Vor-
führung der charakteristischen Werke des letzten Jahrzehnts zu geben, hat
in der Architektur einen anderen Weg einschlagen wollen. Wenn es über-
haupt einen einheitlichen Baustil für die letzten Jahrzehnte oder doch Keime
299
eines solchen für das zwanzigste Jahrhundert gibt, so muss für das öffent-
liche, das monumentale Gebäude denn doch die Eisenarchitektur als die
einzig mögliche erkannt werden. Im Jahre 1889 hat man das auch wohl
verstanden, und der Eif-
felthurm steht heute noch
als das dauernde Wahr-
zeichen solcher wirklich
moderner Architektur da.
Allein man hat jetzt, zehn
Jahre später, wo doch
die Bearbeitungs- und
Verwendungsmöglich-
keiten des Eisens erheb-
lich zugenommen haben,
von solchen Bauten
nichts mehr wissen wol-
len. Nur für die Ausstel-
lungen des Gartenbaues
hat man natürlich Pavil-
lons aus Glas und Eisen
erbauen müssen. Und da
hat es sich nunmehr, da
die Ausstellung fertig ist,
gezeigt, dass diese beiden
Pavillons den besten Ein-
druck machen. Sie stehen
würdig da, wirklich Zei-
chen ihrer Zeit. Kein be-
irrendes, nervöses Orna-
ment stört da, bei Tag und bei Nacht sind die Linien dieser beiden riesigen
Häuser für unsere sonst durch allzu viele malerischen Ideen geplagten
Augen eine Wohlthat. Sparsam gebrauchtes Grün hebt als einzige Deco-
ration die Wirkung des Materials in gelungener Weise. Aus dem Zwecke der
Gebäude heraus bauen, das Material der Zeit entsprechend wählen, das sind
die wahrhaftig einfachen Lehren, die die Architekten aus dieser Ausstellung
ziehen können.
Damit soll nun nicht gesagt werden, dass für Stein- und Ziegelhäuser
oder für Stuckarchitektur alle Möglichkeiten jetzt genommen sind. Es soll
hier nur die Rede gewesen sein von monumentalen Bauten, deren Inneres
zur Ausstellung vieler Gegenstände bestimmt ist. Wenn im Innern eines
Gebäudes Massenwirkungen erzielt werden sollen, so passen für die Facade
wahrhaftig keine kleinlichen, zierlichen Motive, wie das hier z. B. beim
Bau des Elektricitätspalastes geschehen ist. Man kann sich wirklich kein
Gebäude vorstellen, für das die Zuckerbäcker-Tragant-Architektur, wie
,.. einsam-gehen.
Dänemark
41'!
Finnland
sie bei den meisten Gebäuden hier vorherrscht, weniger am Platze ist.
Es ist überhaupt merkwürdig, dass niemand auf die Idee gerathen ist, dass
man auf einer Weltausstellung auch wirkliche bewohnbare Häuser als
Beweise des Standes der Architekturkunst ausstellen müsste. Die moderne
Architektur erschöpft sich doch nicht mehr im Erbauen von Palästen. Man
hätte uns Zinshäuser zeitgemässer Art ebenso zeigen müssen, wie Villen,
Familienhäuser, Cottages". Das ist von französischer Seite verabsäumt
worden. Nur die Rue des Nations enthält einige allerdings fast ausschliesslich
historische Exempel von Privatgebäuden. Von einer derartigen I-Iäuseraus-
stellung dürfte man sich in der That viel versprechen, sie wird uns übrigens
von der Darmstädter Künstlercolonie für das nächste jahr angekündigt.
Die Rue des Nations" und die mit ihr parallel verlaufende Rue de
Paris" bilden, an beiden Seiten der Seine erbaut, das zweite Anlagecentrum
U...
Portal des Fmnländischen Hauses
der Ausstellung. Links sind die verschiedenen Häuser der Fremdstaaten in
einer langen Reihe aufgestellt, etwas gedrängt, aber doch ein pittoreskes Bild
ergebend. Rechts ist die pariserische Stätte der mondainen Vergnügungen,
Theater, Tanzhäuser, Marionetten. Hier ist manchem Architekten Gelegen-
heit gegeben gewesen, leichte spielerische Formen zu verwenden. Und die
Vorliebe der Verwendung der Stuccatur als Baumaterial, die überall in der
Ausstellung zum Vorscheine kommt, hat hier keinen Schaden angerichtet.
Hier hat sich auch die Verwendung der Fläche als Decorationsmittel als
unabweisbar ergeben. Aber das Verzierungsbedürfnis hat es auch hier
dahingebracht, dass alle Facaden mit Reliefs, Fresken u. s. w. bemalt
sind. Manche, wie die von Guillaume, Leandre und anderen Cari-
caturisten sind ja allerdings sehr flott gezeichnet. Man kommt jedoch
auch in dieser Strasse, wo doch der Augenblickslaune der Architekten Mög-
Das ungarische Reichshaus
lichkeit zur vollen Entfaltung gegeben war, von dem Gefühle nicht los, dass
alles, was so eigentliche Ausstellungsarchitektur ist, nicht gelungen ist. Die
vielen Brücken, Übergänge, Thore, all das, was für wenige Monate aus min-
derwertigem Stoffe erbaut wurde, hat zwar seltsame Formen, deren Prove-
nienz eher assyrisch als französisch zu sein scheint, ist aber nichts weniger
als elegant und macht vor allem nicht den Eindruck des Leichten, Unge-
Das bosnische Haus
zwungenen, den doch Bauten, die nach sechs Monaten verschwinden sollen,
hervorrufen müssten. Auch hier ist überall durch allzuviele Ornamente und
durch sculpturelle Zuthaten gesündigt worden.
Zu merkwürdigen Schlüssen über die culturelle Stellung der europäischen
Völker könnte Einer kommen, der seine Schlüsse aus den Repräsentanten-
häusern der Rue des Nations ziehen wollte. Monaco z. B. nimmt einen statt-
lichen Raum ein mit einem uninteressanten Pavillon, dessen Massivität die
Meinung hervorrufen könnte, als handle es sich um die Repräsentanz eines
wirklich an der Spitze der continentalen Cultur gehenden Landes.
Die Reihe der Palais eröffnet Italien, das einen mächtigen Raum für sich
in Anspruch nimmt. Das Haus ist eine Composition von Marcuskirche,
Dogen-, Mailänder und Florentiner Palast. Diese Zusammenfügung verschie-
dener architektonischer Motive kann natürlich nicht gut wirken. Es wäre nöthig
gewesen, dass auch Italien, dessen Palast in Einzelheiten übrigens sehr gut
wirkt, sich an die Idee hält," dass die Häuser der einzelnen Nation möglichst
genaue Copien historischer Bauten sein sollen oder doch reine Typen dar-
k.
z.
m.
.w.
F.
a.
A.
stellen. Weil diese Forderung von Belgien und England genau erfüllt worden
ist, machen diese beiden Häuser so ziemlich den klarsten und günstigsten Ein-
druck. Das belgische Haus ist eine sehr gut gerathene Copie des Rathhauses
der vlämischen Stadt Oudenarde, das in der ersten Hälfte des sechzehnten
Jahrhunderts von Van Pede erbaut worden ist. Die Facade dieses Hauses
wirkt mit ihren spitzen Thürmen, den vielen schlanken Giebelfenstem zier-
lich und bewegt. England hingegen macht einen ruhigen, würdigen Eindruck.
Dieses Haus aus dem siebzehnten jahrhundert, der Herrscherzeitjakob I., gibt
einen guten Begriff englischen Lebens. Die Leute, die diese wenig bewegte,
man könnte sagen stolze Facade betrachten werden und dann durch das
Innere gehen, das Interieurs aus der Zeit Jakob I. und dann aus der elisa-
bethinischen Epoche enthält, werden ein Gefühl vom englischen Charakter
mitnehmen. Sie werden an den Wänden die Bilder von Reynolds und Gains-
borough ebenso wie die von Burne-Jones finden und diese seltsame Zwie-
spältigkeit des englischen Nationalcharakters, der stets zwischen strenger
Kühle und edler Zartheit schwankt, wird ihnen hier gut zum Bewusstsein
gebracht werden. Denn dieses Haus, dessen Original in der That im acht-
zehnten Jahrhundert erbaut wurde und in Bradford am Avon steht und dort
E.
a.
A.
das Schloss von Kingtonhouse" heisst, könnte ebenso gut in unseren Tagen
der modernen englischen Architektur eines Ashbee oder Bailie-Scott erbaut
worden sein.
Deutschland hat sich durch ein Haus vertreten lassen, dessen Stil
zwischen dem Renaissancestil der Rheinstädte XVI. Jahrhundert und
der specifischen Nürnberger Art schwankt. Es bringt mit seinen vielen
Malereien, den in Fracturschrift an die Facade gesetzten Sinnsprüchen etwas
von der Stimmung deutscher Weinfröhlichkeit in diese Strasse der fremden
Völker. Aber auch hier hat die beabsichtigte Mischung historischer und
moderner Motive und der Wunsch, sehr Mannigfaltiges zu geben, die Wirkung
beeinträchtigt.
Das österreichische Haus, von dem Architekten Baumann zum Theil nach
Baumotiven Fischer von Erlachs, des grossen Wiener Meisters, ausgeführt,
ist ein getreues Bild österreichischer Hofgebäude". Es sieht aus wie ein Stück
der neuen, unvollendeten Hofburg. Durch seinen weissen Ton und die
einfache Facade wirkt es sehr erfreulich neben dem ungarischen Reichshause,
das aus, ich glaube, vier Facaden zusammengestückelt, zugleich Kirche,
42
Ritterburg, Rathhaus und Wohngebäude darstellen will. Die meistenNationen
beschränken sich darauf, in ihren Häusern Typen nationaler Bauart vorzu-
führen. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben einen Pavillon erbaut,
der recht conventionell
EDER EHRUL ÄNSIE wurm-mm WIRQLIIEN
PARIS einige Motive des Ca-
VlF DER FAVSSZELLVNG ZV
pitols verwendet.
JvH-DEIHIMGR
Das däni aus
gehört, sowohl was
Aussen- als was Innen-
decoration betrifft, zu
den besten der Ausstel-
lung. Es stellt ein Bür-
gerhaus aus der Zeit des
Künste liebenden Kö-
nigs Christian IV. dar,
aus jener Zeit, wo der
dänische Hof die Re-
naissance der Künste
förderte, und ein selt-
samer Duft von raflinir-
ter Eleganz, der noch
aus manchem Literatur-
denkmal uns entgegen-
schlägt, das kleine Land
und den kleinen I-Iof zu
einem Kunstcentrum
machte. In dem bosni-
Das Tiroler Haus Hause' fassen
Aussendecoration
A. Mucha besorgt hat, fallen die Wandmalereien dieses österreichisch-
pariserischen Künstlers auf. Sie stellen, in der grosszügigen Art dieses
Malers, der sich um die Gesichter mehr bekümmert als um die Gestalten,
die Entwicklungsgeschichte Bosniens dar von der Römerzeit über die
Epoche der slavischen Invasion zum Eindringen des primitiven, fanatischen
Christenthums, die Krönung des ersten Königs von Bosnien, die Zeit der
türkischen Oberhoheit und schliesslich die Grundsteinlegung der Moschee
von Sarajevo. Ein anderes Bild von Mucha allegorisirt die Wirkung der
schönen Künste. Beide Werke sind in den Farben sehr gut abgetönt und
von einem schönen Fries aus stilisirten Blumen angenehm umrahmt.
Es führt zu weit, alle Häuser zu nennen. Iiinnland muss noch erwähnt
Werden. Es ist dem Erbauer sowie den Innendecorateuren sehr gut gelungen,
ein Bild der nationalen Kunst durch diesen langgestreckten Bau mit den
seltsamen Kuppeln und Pfeilern zu geben. Eine Reihe von Friesen machen mit
der heimischen Kunst dieses Volkes bekannt, das unter dem politischen
77'751
1.
iuv'r-"-'-'--....
"braun-u- lunuimmmn-nnuTli-fil
---ui'ii'..'
Le Pavillon Bleu
Drucke, der es zur Assimilirung an Russland zwingen und seiner eigenen
Volksart entkleiden will, nur immer klarer in Kunst und Literatur die
Besonderheiten seines Wesens entwickelt.
Die Niederlande haben im Trocadero-Winkel, der mit dem Champ de
Mars das dritte Centrum dieser ungeheuer grossen Ausstellung bildet, ein
seltsames Haus ausgestellt, einen Tempel des Hindu-Gottes Tjandi-Sara.
Ganz so wie dieses reich mit Flachreliefs geschmückte Bauwerk in ava
42'"
Peninsular-Pavillon. Erbaut von T. E. Colcun
steht, ist es hier nachgebildet worden. Es erhebt sich terrassenförmig und
jedes Stockwerk zeigt eine Ornamentirung anderer Art. In der Trocadero-
Gegend findet man überhaupt interessante nationale Architektur, die Bauart
der Sonnenländer, chinesisch-japanisches und viel Bemerkenswertes aus den
Colonien.
Es erübrigt nur noch zwei Häuser zu erwähnen Das Tiroler Haus, das
von Ich. Deininger erbaut worden ist, nach Motiven, Überetsch-
gebiete, in der ppaner Gegend häufig sind. Es ist ein sogenannter Ansitz",
ein Mittelding zwischen Ritterschloss und Bauernhof.
Das zweite Gebäude, dem ich unter den kleinen Ausstellungsbauten mit
ruhigem Gewissen den ersten Preis ausstellen möchte, ist der Peninsular-
Iiayillorgerbaut von T. E. Colcutt und decorirt von G. Moira das
sWFFTI-I. jenking das Sculpturale. Es ist ein kleines niedriges Gebäude
mit einer sanften Kuppel, das von allen Seiten und aus allen Entfernungen
den nämlichen ruhigen Eindruck macht. Die mässig gegliederte Fagade
schmücken theilweise polychrome Reliefs, deren Sujets natürlich Beziehung
zur Seefahrt und dem Seehandel haben. Sie sind trotz des geringen
Umfanges ungemein suggestiv und harmonisch.
309
Zu den wenigen wirklich modernen Gebäuden der Ausstellung gehört
ein lustig und geistreich gebauter Kiosk, le pavillon bleu", ein Restaurant.
Die Abbildung zeigt, wie man mit geschick lotten Biegungen
ganz gut ein leichtes, originelles Haus erbauen kann, ohne zu Stuccatur,
assyrischen Ornamenten und anspruchsvoller Plastik Zuflucht zu nehmen.
Es mangelt hier der Raum, alle Reliefs und Fresken nur zu nennen, die
manchmal von namhaften Künstlern zum Schmucke der vielen
Ausstellungsbauten angefertigt worden sind. Ich möchte aber auch nicht
verschweigen, dass das meiste unter dem Niveau des Künstlerischen steht.
Eine angenehme
und Dame, der die Facade des Thores beim Hötel des Invalides bildet und
die decorativen Künste in eingehenden Allegorisirungen darstellt.
Auch das Gemälde des Pavillon des Forets, Chasses et Peches" von
Aubertin möchte ich noch von dem allgemeinen Tadel ausnehmen. In der
Salle des Fetes, die in der Maschinenhalle untergebracht ist, fällt unter weniger
als mittelmässigen Bildern, die sich mit der längst nicht mehr zeitgemässen
Allegorisirung von Arbeitsproblemen abgeben, Rochegrosses grosses Ge-
mälde auf, die schönen Künste und die Armee darstellend. Es ist in der
grosszügigen, aber auch wenig subtilen, gedanklich wie malerisch banalen
Art componirt, die so ziemlich alle Werke Rochegrosses aus den letztenjahren
charakterisirt.
Man wird mit seinem Urtheile über die Architektur auf der Welt-
ausstellung nicht zurückhalten dürfen Da meiste was da ist, ist Architektur
von gestern und vorgestern. Allzu weniges ist Architektur von heute. Und
fast nichts ist da was ein Keim für die Baukunst von morgen sein könnte.
Üie Architektur des zwanzigsten Jahrhunderts wird sicherlich andere Wege
gehen, als die von den Architekten dieser Exposition eingeschlagenen.
KLEINE NACHRICHTEN 50
ONDONER KUNSTNACHRICI-ITEN. Trotz Krieg in Süd-Afrika und Welt-
ausstellung in Paris ist die heurige Jahreszeit in London reich an künstlerischen
Ereignissen und Anregungen gewesen. Die Welt der Käufer und Beobachter zeigte das
gleiche Interesse wie sonst an allen Erscheinungen auf dem Gebiete der bildenden Kunst,
und diese selbst waren zum Theil so bemerkenswert, dass das Jahr xgoo im englischen
Kunstleben wenn nicht als epochemachend, so doch als hervorragend zu bezeichnen sein
wird. Da ist es vor allem die Jahresausstellung der königlichen Kunst-Akademie die
hundertzweiunddreissigste seit dem Bestande-welche unter einer Menge von Mittel-
mässigexn und Geringwertigem einige so ausgezeichnete Werke zeitgenössischer Künstler
gebracht hat, dass das schon erlahmende Interesse an diesen Massenausstellungen wie
neu belebt schien. Freilich musste sich edermann sagen, dass diese Werke unendlich besser
in anderer Umgebung und bei anderer Art der Aufstellung gewirkt hätten. Die gleichzeitige
Vorführung von über zweitausend Bildern in von oben bis unten dicht damit behangenen
Sälen ist ein derart barbarisches Überkommnis vergangener Zeiten, dass man sich
wundert, dass Künstler, denen um die Aufnahme ihrer Werke durch die Royal Academy
nicht mehr bange zu sein braucht, sich an diesen Ausstellungen überhaupt noch betheiligen
wollen. Aber so stark ist die conservative Strömung geblieben, dass die LondonerAcademy
noch immer den Künstlern wie dem Publicum zurBegründung undErhaltung künstlerischen
Ruhmes unentbehrlich scheint.
Eigenthümlicherweise sind drei der meistgenannten Maler dieses Jahres Amerikaner,
obwohl sie ihrer Entwicklung und ihrem gewählten Aufenthalte nach recht wohl zu den
Engländern gezählt werden können E. A. Abbey, J. S. Sargent und J. J. Shannon. Der
erste ist ein sogenannter Costüme-Maler. Seine Freude an der malerischen Tracht
vergangener Zeiten, an den leuchtenden Farben alten Hausrathes und Mobiliars, tragen
vielleicht mehr zur Wahl seiner Gegenstände bei als die Überzeugung von der Bedeutung
des Ereignisses odervon derWahrscheinIichkeit derDarstellung. Doch finden englische und
amerikanische Kunstfreunde noch immer Freude an derartigen Geschichtsbildem und
seine diesjährigen Leistungen, die Verurtheilung der Königin Katharina und die Busse der
Herzogin Eleonore of Gloucester, wurden ob ihrer schönen Mache viel bewundert. Mehr
Aufsehen, theilweise Begeisterung, hat Sargents grosse Porträt-Gruppe, Lady Elcho,
Mrs. Adeane und Mrs. Tennant darstellend, gemacht. Die drei jungen Frauen sind in
modernen Toiletten, in welchen verschieden getöntes Weiss und Grün verwaltet, in dem
l-Ialbdunkel eines Londoner Salons sitzend dargestellt. An der Wand ist ein Porträt der
Mrs. Percy Wyndham, der Mutter der drei Schwestern, von Watts, erkennbar. Es war
naheliegend, dass die Kunstkritik sofort das berühmte Gruppenbild der drei Schwestern
Ladies Waldegrave von Reynolds zum Vergleiche heranzog, ein Vergleich der, was die
Stufe künstlerischen Wertes anbelangt, müssig, sonst aber vielfach interessant ist. Es ist
jedenfalls merkwürdig, wie der Typus menschlicher Schönheit und Anmuth in England
seit diesen hundert und soviel Jahren constant geblieben ist. Wenn etwas zu bemerken ist,
so ist es eine Verfeinerung der Züge bei Vergröberung der Arme und Hände, sowie
eine Verlängerung des Körpermasses, die ja überhaupt in den oberen und mittleren
Schichten Englands auffällig ist. Jedenfalls ist Sargents Bild ausserordentlich interessant
in Technik und glänzender Wirkung und wird nicht mit Unrecht the performance of the
year" genannt.
Die gleiche Idee der Porträtgruppe hat einem längst bewährten englischen Künstler,
W.A.Orchardson, das im gleichen Saale befindliche grosseGemälde WindsorCastle,189g,
eingegeben. Die greise Königin sitzt in einem der Gemächer von Windsor, hinter ihr steht
der Prinz von Wales, während von rechts der Herzog von York den kleinen Prinzen
Edward aufmuntert, seiner Urgrossmutter einen Blumenstrauss zu überreichen. Die ganze
Handlung der lebensgrossen Figuren ist auf eine grosse Fläche vertheilt, die Details des
lnterieurs sind mit Sorgfalt wiedergegeben. Das Bild ist von der Kritik sehr verschieden
beurtheilt worden und es mag sein, dass manche Vorzüge der Malweise des Künstlers
durch das übergrosse Format gelitten haben. Aber auch ohne sich von den gerade jetzt
mächtig pulsirendenloyalen Gefühlen für die königliche Familie beeinflussen zu lassen, muss
Orchardsons Bild als ein nicht gewöhnliches künstlerisches Ereignis bezeichnet werden,
schon deshalb, weil es zeigt, wie auch das moderne Interieur und die moderne Alltagstracht
sich zu Darstellungen von historischer Bedeutung eignen.
Der dritte der vorgenannten Amerikaner, J. J. Shannon, ist durch mehrere Porträts
vertreten, unter welchen das des Lord Manners durch Kraft und Charakteristik
hervorsticht. Shannon liebt es, in graublauen neutralen Tönen zu malen und ist vielleicht
weniger englisch als seine beiden Landsleute. Er ist jedenfalls originell und nimmt im
LondonerKunstleben eine mitRecht angesehene Stellungein.V0n derRoyalAcademyrnöchte
ich nur noch ein reizendes Kinderbildnis, Margaret Frances Greaves von H. H. La Thangue,
nennen, entzückend in der Einfachheit und ungesuchten Naivetät der Darstellung.
Im Gegensatze zur Royal Academy bringt die New Gallery in Regentstreet immer
nur eine kleine und meist gelungene Auswahl zeitgenössischer Bilder, welche gut aufge-
hängt dort weit besser zur Geltung kommen. Auch heuer enthält sie meist Gutes und
angenehm zu Sehendes. Von Sargent ein äusserst lebendiges Kinderporträt, The Hon.
Victoria Stanley, von Shannon das Porträt seiner Frau und der Mrs. Temperley, dann von
dem Präsidenten der schottischen Akademie, Sir George Reid, zwei markige Männer-
bildnisse, Mac Leod of Mac Leod und Professor Fairham.
Eine gefährliche Gegenüberstellung ist den zeitgenössischen Bildern und namentlich
den Porträts der lebenden Maler die in diesem Frühjahre in den Graüon Galleries
veranstaltete Ausstellung von Werken George Romneys. Was hier an liebenswürdiger
Behandlung des menschlichen Bildnisses zu sehen ist, thut viel, um die besten Leistungen
unserer Zeit in den Schatten zu stellen. Es ist eine wahre Freude, in dieser Versammlung
vornehm anmuthiger Familienbilder zu weilen, und wenn auch die milde Patina und der
Reiz vergangener Zeit das ihrige beitragen mögen, eine ähnliche Stimmung ist wohl
keine Vereinigung moderner Bilder hervorzubringen imstande. Auch diese Ausstellung
hat ihren Glanzpunkt in dem entzückenden Bildnisse der Penelope, zweiten Frau des
Lee Acton, Eigenthum der Lady De Sanmarez. Dieses Gemälde, welches allgemein
als das schönste Werk Romneys bezeichnet wird, ist eine Revelation zu nennen, da es
bis vor kurzem in einem Landsitze in Sulfolk verborgen war und auch seit seiner Übertragung
nach London wenig gesehen wurde. Neben diesem sind noch manche andere hervorragende
Porträts des Meisters ausgestellt. Mrs. Townley Ward, der fünfte Herzog von Marlborough,
Mrs. Carwardine, Susannah, erste Frau des Lee Acton, Lady Milnes, die Marchioness of
Townshend, endlich wie natürlich eine Reihe von Studien nach der bekannten Lady
Hamilton, welche Romneys Leidenschaft und Unstern gewesen ist. Leider wird das grosse
Verdienst der Leitung der Grafton Galleries um die Veranstaltung dieser Ausstellung durch
die Aufnahme zahlreicher Bilder geschmälert, welche theils oEenbar nicht von Romney
sind, theils diesen Künstler auf das schlechteste repräsentiren. Wie so oft wäre auch hier
weniger mehr und besser gewesen.
Welche Wertschätzung Romney gegenwärtig geniesst, beweist übrigens der Preis,
welchen eben jetzt sein Bildnis der Miss Charlotte Peirse, späteren Mrs. Thomas of Rutton
in Sussex bei Christies erzielte. Dasselbe wurde von Mr. Martin Colnaghi um 7000 Guineen
erstanden, die höchste Summe, welche für ein Einzelporträt Romneys in öFfentlicher
Versteigerung bisher gezahlt wurde.
Eine kleine auserleseneSammlung alter Bilder haben wie alljährlich Messrs. äD. Col-
naghi in ihrem Salon in Pall Mall East vereinigt. Neben einigen guten Niederländern
enthält sie ein wunderbares Porträt der Mrs. Renny Strachan of Seaton and Tarrie von
Raeburn, aus der besten Zeit des Künstlers und von tadelloser Frische der Erhaltung.
Auf dem Gebiete des Kunsthandels war das Ereignis dieses Jahres der Verkauf der
Peel Heirloorns, eines Theiles der von Sir Robert Peel gesammelten Kunstschätze, welche
nach vielen Schwierigkeiten im Mai in Willis' Rooms versteigert wurden. Die Hauptstücke
waren die beiden lebensgrossen Porträts eines Genueser Senators und seiner Frau von
Van Dyck. Sie wurden von David Wilkie für Sir Robert Peel in einem der Paläste Spinola
entdeckt und erworben, sind aus Van Dycks früherer Zeit, und wie es scheint, sehr gut
erhalten. Die Dargestellten sind ein sehr alter Mann in schwarzer Seidentracht und eine
gleichfalls bejahrte Frau in schwarzer Robe, weisser Krause, einen Fächer in der Hand
haltend. Die beiden Bilder wurden um i. 24.250 angekauh, ohne dass der Käufer bisher
allgemein bekannt wurde. Das nächste Gebot soll von Colnaghi für die deutsche Regierung
gemacht worden sein. Unter den übrigen Gemälden war ein sehr anmuthiges Frauenbild,
irrthümlich als Marie Antoinette von Greuze bezeichnet, das trotz seiner Anonymität um
x35o Guineen kaum zu theuer gezahlt schien. Den verhältnismässig hohen Preis von
1200 Guineen erzielte in der Falbeschen Versteigerung die Wahrsagerin" von Opie,
obwohl Bild und Künstler kaum in die erste Reihe früher englischer Kunstleistung zu stellen
sind. Ganz ausserordentlich hohe Summen wurden für einige allerdings reizende englische
Miniaturen vom Ende des XVIII. Jahrhunderts gezahlt, welche bei Christies zum Ver-
kaufe gelangten. Vier weibliche Bildnisse aus der Familie des Sir Charles Rushout von
Andrew Plimer wurden mit 2900 Guineen, drei unbekannte Damenporträts von John Smart
mit 2200 Guineen bezahlt.
Auch die Liebhaberei für Kupferstiche des XVlIl. Jahrhunderts scheint, den erzielten
Preisen nach zu schliessen, nicht im Niedergang begriffen zu sein. Einige von diesen sind
gerade zu phantastisch zu nennen. So wurde ein schöner Abdruck des Stiches von Dickinson
nach Reynolds, Mrs. Pelham feeding Chiekens", um 450 Guineen von Colnaghi erworben.
Preise von über xoo Guineen für schöne Blätter zählten nicht zu den Seltenheiten. In der
Falbeschen Versteigerung kam eine Sammlung von zum Theil sehr schönen Blättern nach
dem Miniaturisten Richard Cosway zum Verkauf, welche durchwegs hohe Preise erzielten.
Auf dem Gebiete der Kleinkunst ist als Ereignis des jahres das dem Britischen
Museum zugefallene Vermächtnis des Baron Ferdinand Rothschild zu nennen. Dasselbe,
unter dem Namen The Waddesdon Beques "vereinigt aufgestellt, umfasst eine auserlesene
Sammlung in früheren Zeiten hätte man sie Schatzkammer genannt von Arbeiten in
Edelmetall und Halbedelsteinen, Emails, Bronzen, einigen Fayencen und Holzarbeiten,
meist aus dem Zeitalter der Renaissance. Es sind durchwegs Gegenstände allererster
Qualität. Ein schöner Becher aus vergoldetem Silber, einen springenden Hirsch
darstellend, im Wappen ein Einhorn zwischen zwei Flügeln, trägt das Wiener Gold-
schmiedezeichen und die Legende Hans Ernst Stadtrichter zu Clostemeuburg, 1580"
ein Stück, das ich auch lieber in einer österreichischen Sammlung gesehen hätte. Das
South Kensington-Museum jetzt Victoria and Albert-Museum welches nahezu aus-
schliesslieh mit seiner Reorganisirung und dem Um- und Neubau seines Hauses beschäftigt
ist, hat doch in jüngster Zeit eine wertvolle Erwerbung zu verzeichnen. Major Myers, der
liebenswürdige Sammler orientalischer Alterthümer, welcher als einer der ersten den Tod
auf den südafrikanischen Schlachtfeldern gefunden hat, räumte testamentarisch dem
Museum das Recht ein, seine altorientalischen Gläser und Glaslampen um einen verhält-
nismässig niedrigen Preis zu erstehen. Das Museum hat dies sofort gethan und hiemit eine
Sammlung an sich gebracht, welche in gleicher Qualität weder anderwärts besteht, noch
je wieder zusammengebracht werden kann. Viele Stücke derselben sind uns aus dem
Werke Schmoranz' über altorientalische Glasgefässe bekannt. Ein interessanter Fund ist der
mittelbaren Thätigkeit des Kensington-Museums zu danken. Es ist dies ein der Gilde der
Gürtler in London gehöriger Teppich, welcher das Wappen der Gilde und das Monogramm
desVorstandes trägt und nach den noch vorhandenen Urkunden auf Bestellung der Gilde im
XVl. Jahrhundert in Indien, wahrscheinlich von persischen Arbeitern verfertigt worden ist.
Früher in einer Truhe vergraben, prangt dieses auserlesene und für die Geschichte der
Teppicherzeugung im Orient wichtige Stück nun unter Glas und Rahmen im Amtszimmer
des Gildenvorstandes.
Die Versteigerungen allerlei kleinen und grossen Kunstkrams bei Christies und
Willis haben auch dieses Frühjahr ihren Gang genommen, ohne dass jedoch ganz epoche-
machende Verkäufe vorgekommen wären. Dem Umfange nach nahm der Nachlass der
verstorbenen Madame de Falbe, der Witwe des auch in Wien als Kunstkenner bekannten
dänischen Gesandten von Falbe, den ersten Platz ein. Es war nicht so sehr eine Sammlung
zu nennen, als die mit feinem künstlerischen Geschmack zusammengetragene Einrichtung
der drei vornehmen und gastfreien Behausungen der verstorbenen Dame. Es war von allem
da, Bilder und Stiche, Miniaturen und Kleinigkeiten, Porzellan, Bronzen, Tapisserien,
Möbel aller Art, alles mehr oder weniger der Zeit oder dem Geschmack nach der zweiten
Hälfte des XVllI. Jahrhunderts angehörig. Vom Standpunkte des Sammlers aus gesehen,
befand sich viel Mittelmässiges, Zweifelhafte und Minderwertiges darunter, aber nahezu
die meisten Sachen waren gefällig für das Auge und nützlich für einen vornehmen Haus-
halt. Daraus ist trotz der Zurückhaltung eigentlicher Kenner und obgleich für einzelne Stücke
keine sensationellen Preise gegeben wurden, der hohe Gesammterlös von über i. 60.000
erklärbar. Die besten Möbelstücke waren französischen Ursprunges. Den höchsten Preis
unter denselben erzielte ein Louis XVI.-Cabinet aus Amboyna-Holz mit 1500 Guineen. Für
313
ein Paar schöner orrnoulu-Wandleuchter derselben Epoche wurden 46a, für vier zarte
ornamentale Gobelin-Tapisserien 1785 Guineen gegeben. Der Verkauf des Silbers nahm
zwei Tage in Anspruch. Es war meist gutes Gebrauchssilber verschiedener Epochen, aber
nicht viele Stücke von künstlerischer Bedeutung. Ein runder silberner Tisch, der Fuss um
x7o6 mit dem Marlborough-Wappen, die Platte von 1773 mit späterem Wappen, wäre
seiner Seltenheit wie seiner gefälliger Form wegen zu erwähnen. Von heimatlichern
Interesse war ein zierlicher Korb rnit Rubinglas-Einsatz und der Wiener Marke von 179g.
Unter den schon früher erwähnten Peel Heirlooms befanden sich neben einigen
guten italienischen Bronzen zwei wichtige Louis XVL-Candelaber aus grüner und ver-
goldeter Bronze, angeblich aus den Tuilerien stammend. Dieselben fanden um i. 2700
ihren Käufer.
Bei den sonstigen Versteigerungen kam die trotz modernen Stiles ungeschwächte
Vorliebe für das gute alte englische Möbel des XVHLjahrhunderts zum Ausdruck. Für gute
echte Stücke dieser Zeit, wenn auch noch so einfacher Art, wurden immer sehr hohe
Summen gezahlt. Namentlich scheint Amerika noch immer ein starker Abnehmer auf
diesem speciellen Gebiete zu sein.
Alles in allem war die Jahreszeit für den Kunstfreund reich an interessanten Wahr-
nehmungen und Eindrücken.
London, im Juni rgoo. V. Latour
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM St.
RNENNUNG. Der Minister für Cultus und Unterricht hat mit hohem Erlasse vom
I7. Juni 1900, Zahl 15721, den akademischen Maler Koloman Moser zum Professor
in der achten Rangsclasse an der Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums für
Kunst und Industrie ernannt.
EU AÜSGESTELLTZ Im Säulenhofe eine Collection von Kunsttöpfereien mit
bunten, matt glänzenden Überlaufglasuren von Hermann Mutz in Altona. Von 2. Juli
bis October d. j. sind im Textilsaale Gewebe der Renaissance- und Barockzeit, haupt-
sächlich XVI. und XVII. jahrhundert ausgestellt.
ESÜCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Juni von 2765, die Bibliothek von 1013 Personen besucht.
LITTERATUR DES KUNSTGEWERBES Sie
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M. 1.
Katalog der österreichischen Abtheilung der
Pariser Weltausstellung rgooj-Ierausgegeben vorn
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