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AVOD-SCALA.
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VERLAG VON ÄRTARIA 8x Ca. VIER.
IV. JAHRG. 1901. HEFT l.
Kunst und Kunsthandwerk
Jährlich 12 Hefte ääi Preis 24 Kronen
ohne Postversendung tsaeasmszmssmzsssazss
Abonnements werden in allen ßuch- und Kunsthand-
lungen, im Österr. Museum, sowie von dersVerlugs-
hundlung Artaria Co. übernommen sosososososo
ßse-see-sa-seseesee-sue-s-se-ee-aeeaeeu
Inhalt
Seite
Die Winterausstellung
im Österreichischen
Museum von Fritz
Minkus fjäff
Eckmanns neueste Ar-
Q1!
k. k. Österreichischen
Mittheilungen aus dem
Museum 49
Litteratur des Kunst-
gewerbes 50
Tafeln Anton Pospischil juu.
Speisezimmer für ein Landhaus,
ausgeführt von A. Pospischil,
Lichrdmck zu pag. x. Anton
Fix, Herrenzirnmer, ausgeführt
von Ponois Fix, Lichtdruck zu
pag. u.
beiten von A. Brüning 2a 12
Aus dem Wiener Kunst-
leben von Ludwig
Hevesi 32
Kleine Nachrichten 43
.1
mßmsm LERPLBTZ
DIE WINTERAUSSTELLUNG IM ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM VON FRITZ MIN-
KUS-WIENfv
erfüllt
ABEN die Winterausstellungen, die das Öster-
reichische Museum in den letzten Jahren
veranstaltet hat, vornehmlich jenen Punkt des
Programrnes der Musealleitung zum Ausdrucke
gebracht, welcher der angelegentlichen Pflege
der Moderne im Kunsthandwerke gilt, so
bezeichnet die jüngste Winterausstellung einen
bedeutenden principiellen Fortschritt in der
Hinsicht, dass sie auch einen zweiten wesent-
lichen Theil des ursprünglichen Programmes
vor Augen führt
die gleichzeitige
Pflege einer gewissenhaften, in getreuen Copien alter Muster arbeitenden,
streng retrospectiven Richtung. Man darf diese lang geplante, in solchem
Umfange aber zum erstenmale in diesem Winter
bethätigte Action des Österreichischen Museums
darum einen Fortschritt nennen, weil sie sich
keineswegs als hemmende Reaction, sondern
als nothwendige und fördernde Parallelaction
darstellt.
Im Gegensatze zu privaten Institutionen,
denen das unbestreitbare Recht zusteht, im
Kampfe der Geschmacksrichtungen eine ent-
schiedene Parteistellung einzunehmen, darf das
Österreichische Museum als Staatsanstalt und
obendrein als Anstalt, die nicht bloss ideellen
ästhetischen, sondern auch praktischen, wirt-
schaftlichen Zwecken zu dienen hat, auf die
kunstgewerbliche Production umsoweniger einen
einseitigen Einfluss nehmen, je massgebender
dieser letztere überhaupt ist. Eine derartige
Einseitigkeit würde sich vom wirtschaftlichen
Standpunkte aus in Anbetracht des nicht zu
übersehenden Theiles der Consumentenkreise,
der aus diesem oder jenem Grunde Wohnungs-
ausstattungen retrospectiven Stilcharakters fordert
aufs entschiedenste verbieten. Aber auch
vom ideellen Standpunkte aus würde sich eine
Anstalt, der, wie dem Österreichischen Museum,
eine gewichtige geschmackserzieherische, cultu-
relle Aufgabe gestellt ist, ein schweres Vergehen
Rudolf Marschall, Faienceügur,
ausgeführt von A. Förster
S. Tropsch, Schlafzimmer, ausgeführt von julius und Josef Herrmann
zuschulden kommen lassen, wenn sie, verführt von dem Reize der
subjectiven Kunstweise unserer Tage, übersähe, dass im Charakterbilde
der modernen Zeit neben ihrer individualistischen Geistesrichtung und
neben allen anderen Momenten, die zum Entstehen der Moderne in
der Kunst geführt haben, auch die Hochblüte der streng objectiven
Geschichtsforschung, die sie gezeitigt, ihren Platz habe wenn die Kunstweise
einer Epoche das getreue Spiegelbild des allgemeinen Zeitgeistes sein soll,
dann ergibt es sich wohl von selbst, dass unsere Zeit nicht bloss ihre eigene
neue Kunst, sondern auch die fremde, überlieferte Kunst dahingegangener
Zeitläufte pflegen dürfe und solle, deren Schönheit sie, dank ihres
hochentwickelten historischen Sinnes, sich erschlossen und zu eigen
gemacht hat.
Dass exacte Nachahmungen mustergiltiger alter Originale überdies noch
den nicht zu unterschätzenden Vortheil bieten, den copirenden Kunsthand-
werker mehr als jegliche andere Arbeit zu minutiöser Präcision der Technik,
zu liebevoll eingehender Detailbehandlung anzuspomen, bestätigt ein Blick
auf die vier derartigen Interieurs der Winterausstellung. Wenn man von
einigen Einzelheiten, insbesondere von manchen Goldbronzebeschlägen
Anton Pospischil jun., Speisezimmer für ein Landhaus, ausgeführt von A. Pospischil
absieht, die hinter den fein ciselirten französischen Vorbildern zurück-
stehen, so wird man mit Genugthuung constatiren dürfen, dass das Wiener
Kunsthandwerk unserer heutigen, rasche Arbeit erheisehenden Zeit dem
Kunstgewerbe vergangener Glanzperioden, die weder mit der Zeit, noch
mit dem Gelde zu kargen brauchten, an Leistungsfähigkeit im grossen
und ganzen durchaus ebenbürtig ist.
Aber noch eine weitere Überzeugung drängt sich dem Beschauer auf,
wenn er innerhalb der von 34 Kunstgewerbetreibenden unter der Führung
F. O. Schmidts veranstalteten Collectivausstellung die beiden prächtigen
Salons betritt, deren erster nach einem von Fontaine ausgestatteten Gemache
des Schlosses Compiegne copirt, deren zweiter nach Motiven aus Fontaine-
bleau im feinsten Louis XVI-Stil gehalten ist die Überzeugung, dass that-
sächlich diese alten Stile immer noch weitaus am geeignetsten sind, für
vornehmes Gesellschaftsleben passende Milieus zu schalTen.
Diese Thatsache hat ja übrigens schon die Pariser Weltausstellung
unabweislich zur Geltung gebracht. Alle Interieurs und Einzelmöbel, die
vornehm glänzendem gesellschaftlichen Leben dienen sollten, ohne ihrer
heitereren Bestimmung gemäss das Gepräge würdevoller Monumentalität
1x
jardiniär aus der Graf Harraclfschen Glasfahrik
NeuwelW in Böhmen
Thongefäss von Riessner,
Stellmacher 84 Kessel
tragen zu dürfen wie dies etwa bei der Salle d'h0nneur der österreichischen
Kunstgewerbeabtheilung der Fall war waren im Stilcharakter alter Zeiten
gehalten; so insbesondere die Repräsentationsräume des englischen Pavillons
und nahezu das gesamrnte Salonmobiliar Frankreichs, jenes Landes, das ja
nach wie vor in Fragen gesellschaftlicher Eleganz unbestreitbar tonangebend
geblieben ist.
Man würde aber durchaus fehlgehen, wollte man diese Erscheinung als
Armutszeugnis für die Moderne deuten. Die Moderne findet im intimen
Wohnraum, im täglichen Gebrauchsmobiliar, im Nutzgeräth ein unendlich
weites Feld der Bethätigung, das sie erfolgreich zu bestellen weiss; im
Thongefässe von Riessner. Stellmacher Kessel in Turn-Teplitz
Gläser von J. L. Lobmeyr
Anschluss an die Art der Engländer der traditionell praktischesten Nation
hat sie sich ja grössten- und jedesfalls bestentheils die Beachtung einer
stricten Zweckmässigkeit zum Ziele gesetzt, ein Ziel, wie kein anderes der
kunstgewerblichen Richtung einer Zeit entsprechend, die gleich der unseren
einerseits 0b ihrer nervösen Raschlebigkeit, ihres verschärften Kampfes ums
Dasein und andererseits dank ihrer ungeahnten technischen Fortschritte an
ihren alltäglichen Hausrath die weitestgehenden Bequemlichkeitsanforde-
rungen stellen darf. In demselben Masse aber, in dem der moderne Mensch
im Alltagsleben Anspruch erhebt auf breite, wohlige Fauteuils, in denen er frei
Ziergläser von Max Ritter von Spzun in Klostermühle
Friedrich Otto Schmidt. Kamin in Bräche sanguine
und zwanglos die müden Glieder dehnen kann; auf lauschige Winkel, in denen
er die Sorgen des Berufes vergessen will; auf Möbelgruppirungen, die ihm
gestatten, ein Buch, das Rauchzeug, all das, dessen er zu behaglichem Aus-
rasten bedarf, ohne sich zu erheben, mit einem Griffe zur Hand zu nehmen;
auf Geräthformen, die mit ihren glatten Flächen, ihren abgerundeten
Ecken zu keinerlei Vorsicht bei ihrer Benützung zwingen in demselben
Masse lässt er sich im gesellig-festlichen Verkehre gerne über die Noth-
durft des Alltagslebens hinwegtäuschen, findet er in der Ausstattung seiner
Repräsentationsräume, in seinem Luxusmobilar mit Freuden Reminiscenzen
an entschwundene Zeiten sorglosen, durch uneingeschränkte Kunstschönheit
und etikettemässiges Betragen verfeinerten Lebensgenusses.
Dieses Streben nach einer Differenzirung des Salonlebens vom Alltags-
leben documentirt sich ja, ganz abgesehen vom Gebiete der Innendecoration,
in dem weitgehenden allgemeinen Conservatismus der gesellschaftlichen
Lebensformen im Salon hat sich die alte, im Strassenleben immer mehr
verschwindende Sitte, der Dame den Arm zu reichen, unverändert fort-
erhalten; die Verbeugung als Gruss, die einstens auch auf der Strasse üblich
war, ist hier dem einfachen Hutlüften gewichen und beschränkt sich nur
Zimmer nach dem Original im Schlosse Compiäegne
mehr auf den geselligen Verkehr in Innenräumen; der ehedem alltägliche
Frack der Männer hat sich einzig als Salonkleidung erhalten; das decolletirte
Schleppkleid der Frau, das in alten Zeiten Alltagstracht war, ist lediglich
Festgewand geblieben; zahlreiche Arten des Geschmeides, die man seiner-
zeit an Strassen- und Hauskleidung trug, schmücken heute einzig Theil-
nehmer festlicher Vereinigungen. Noch manche andere Beispiele liessen sich
anführen, die beweisen, wie das Alltagsleben in allen seinen Äusserungen mit
der neuen Zeit vorgeschritten, wie das gesellschaftliche Leben den Sitten
der alten Zeit treu geblieben ist. Dort weht frisch und frei der kräftige Hauch
der gesund-materialistischen Zeit des Dampfes und der Elektricität; hier
klingt allerorten der feinceremoniöse Ton des Hötel de Rambouillet nach,
das vornehm abgemessene Gehaben der Glanzzeit von Versailles, die Grazie
der Rococozeit, die tändelncle Anmuth des Kreises von Petit-Trianon, der
glänzende Pomp des ersten Empire, die sorglose Lebensfreudigkeit der
Epoche des ewigtanzenden" Wiener Congresses.
Wer früher bei uns zu Lande diese liebenswürdigen Schutzgeister des
geselligen Verkehrs im würdigen Schmucke seiner Gesellschaftsräume wecken
Porzellan von Josef Blick
wollte, der musste sich ihn vielfach aus dem Auslande holen, vornehmlich
aus Frankreich, wo aller Wandel der Dinge die alte Tradition nicht hatte
tilgen können. Die Action, die das Österreichische Museum zur Hebung des
heimischen Kunsthandwerkes auf dem Gebiete der strengen, gewissen-
haften Retrospectivität unternommen hat, wird es in höherem Masse
als bislang ermöglichen, derartigen Bedarf im Inlande zu decken. Das
versprechen die schönen Erfolge dieser Action, die die Winterausstellung
verführt, die beiden oberwähnten Salons, das prunkvolle Damenschlaf-
Thongefäss aus der
Siemens Halske, Luster k. k. Fachschule in Teplitz
Salon nach Motiven aus Fontainebleau
zimmer im reichen Rococostile, das in der genannten Collectivausstellung
igurirt, eine Reihe trefflich ausgeführter Einzelobjecte, die nach guten, alten
Mustern gearbeitet sind, die von Portois 8c Fix ausgestellten prächtigen
Möbel im Louis
XIV- und XV-Stil
und schliesslich das
Rococoschlafzimmer
von F. Schönthaler
8c Söhne, dessen hell-
gestrichenes, mit
buntem Schnörkel-
werk geziertes Mobi-
lar den freundlichen
Charakter der bür-
gerlichen Kunst des
XVIII. Jahrhunderts
trägt. Freilich werden
manche Beurtheiler,
die auf Grund ähn-
licher Erwägungen,
wie der oben aus-
gesprochenen, die
mv- retrospective Rich-
S. Tropsch. Stuhl, ausgeführt von jullus und Josef Herrmann tüng in der Deco"
ration von Reprä-
rentationsräumen ohneweiters vollauf billigen werden, die Berechtigung
lieser Richtung für die Ausstattung von Nutzräumen nicht mit der gleichen
Bereitwilligkeit zugeben; sie mögen die beiden Rococoschlafzimmer der
Xusstellung als Arbeiten betrachten, die abgesehen von ihrem zweifellosen
Nerte als technische Lehrmittel ganz bestimmten Wünschen und
Zwecken, etwa der harmonischen Eingliederung in bereits bestehende
Nohnungsausstattungen gleichen Stilcharakters, dienen sollen. Im übrigen
aber werden sie diese
beiden historisirenden
Nutzräume reichlich auf-
gewogen finden durch die
stattliche Reihe von sech-
zehn durchaus modern
gehaltenen Interieurs und
eine überaus reiche Anzahl
von Einzelmöbeln moder-
nen Charakters.
In der bereits oben
erwähnten Collectivaus-
stellung, die im Südtracte
des ersten Stockes des
Robert Fix, Speisezimmertisch, ausgeführt von Portois Fix Musealgebäudes acht
Sessel und Fauxeuil von Pormis Fix
Räume einnimmt, fesseln neben dem Ernpiresalon, dem Louis XVI-Salon und
dem Rococoschlafzimmer vor allem zwei ausserordentlich gelungene
Robert Fix, Sessel und Fauteuil, ausgeführt von Ponois Fix
Zimrnerausstattungen modern-engli-
schen Gepräges die Aufmerksam-
keit ein vornehmer und anheimeln-
der Speisesaal und ein in der
Gesammtstimmung ungemein behag-
liches Herrenzimmer. Der erstere
Raum weist Vertäfelungen in roth-
gebeiztem, in der Maserung leicht
bronzirtem Rustenholz und bequeme,
gut geformte Lederstühle auf, deren
rothe Farbe aber vielleicht nicht ganz
mit dem rothen Ton des Holzwerkes
zusammenstimmen will. Im Herren-
zimmer erfreut neben der sehr glück-
lichen Gestaltung und Ausschmückung
des in Breche sanguine ausgeführten
Kamins vor allen Dingen die unge-
meine Zweckmässigkeit der Mobiliar-
gruppirung, der gediegenen Wuch-
tigkeit und Schlichtheit der Einzel-
formen und insbesondere der Zwei-
theilung des überaus gelungenen
Beleuchtungskörpers, durch die
sowohl eine allgemeine Decken-
Rudolf Hammel. Schrank, ausgeführt von Hans Pacher beleuchtung als eine Concentrirung
des Lichtes auf das unter dem Luster
aufgestellte Etablissement ermöglicht wird. Reizend wirkt über der Fenster-
wand ein flach modellirter Fries, der in alterthümelnder Zeichnung eine
Ansicht von Alt-Wien zeigt. Weniger glücklich erscheint dagegen der
gipserne Pflanzenschmuck, der die beiden gegenüberliegenden breiten
Wandnischen umsäumt man möchte ihn mit versteinerten, monumentali-
sirten Makart-Bouquets" vergleichen.
Das I-Ierrenschlafzimmer der Collectivausstellung, das gute Möbel
im Sheratonstile neben einem ausgezeichneten Messingbett und einer
flott-modernen Wandbespannung vorführt, verdient in seiner Eleganz,
Wohnlichkeit und Zweckmässigkeit ebenso zu den besten aller ausgestellten
Wohnräume gezählt zu werden, wie das Badezimmer und die Damen-
garderobe, die diese Abtheilung der Winterausstellung abschliessen.
Der Nordtract des ersten Stockes enthält neben dem bereits erwähnten
Schönthalefschen Rococoschlafzimmer und einem Raume, in dem die
Erzeugnisse der Laibacher Kunstwebeanstalt vereinigt sind, sechs voll-
ständig ausgestattete Interieurs. Das erste von S. Oppenheim, nach Entwürfen
der beiden hochbegabten Schüler der Kunstgewerbeschule des Oster-
reichischen Museums, E. Puchinger und O. Prutscher, ausgeführt, bezeugt
Robert Fix, Speisezimmer, ausgeführt von Pormis Fix
das rege, fördernde Interesse, welches das Österreichische Museum jungen,
aufstrebenden Talenten entgegenbringt; es bezeugt aber auch den ganzen
strotzenden Ideenreichthum der beiden in kraftfreudiger Motivenfülle
schweigenden jungen Künstler, von denen der erstgenannte durch sein
brillantes Musikzimmer-Panneau und seine prächtigen decorativen Entwürfe
bereits auf der Pariser Weltausstellung allseitige, wohlverdiente Beachtung
gefunden hat. Neben diesem Raume, in dem insbesondere auf die charmante
Zeichnung der von der Tiroler Glasmalerei-Anstalt ausgeführten Fenster-
Verglasung hingewiesen werden muss, hat Portois Fix ein sehr vornehm
wirkendes und ruhiges, in Palisanderholz ausgeführtes Speisezimmer aus-
gestellt Entwurf von R. Fix, dessen äusserst praktisch und mit tektonischer
Klarheit geformte Möbel ihren ganzen Schmuck in nutzmässigen Elementen,
Kupferbeschlägen, kupfernen Schuhen an den Füssen, gefunden haben.
Die geschickte Verbindung von Holz und Metall hat namentlich im Buffet
dieses Raumes ein sehr glückliches Resultat geliefert im Unterschiede zu
den häufigen Lösungen, die aus dem Buffet ein aus zwei übereinander-
gethürmten Kästen bestehendes schwerfälliges Möbel bilden, bleibt hier der
kastenmässig abgeschlossene Raum lediglich auf den breiten Unterbau
beschränkt, während sich der Aufsatz über der geräumigen Anrichteplatte
als graciöses, offenes
Schaugestell die Ur-
form der Credenz
aufbaut, das auf
leichten, pyramidal
nach oben zulaufen-
den Metallstäben ap-
petitliche Glasplatten
trägt. Das angrenzen-
de Herrenzimmer der
gleichen Firma Ent-
wurf von A. Fix,
Ludwig Ncwotny, Tischdecke dessen roth polirtes
Nuss-Satinholz mit
den grünen Wandbezügen vorzüglich zusammengestimmt ist, charakterisirt
sich gleichfalls durch sinnreiche und ungesuchte Möbelformen von grosser
Schlichtheit; ein breiter ringsumher laufender Wandfries in Applications-
Stickerei, dessen Motiv sich an den Fenstervorhängen wiederholt, fällt durch
den flotten Linienschwung seiner Zeichnung und die glückliche Wahl der
Farben auf. Die Möbel des folgenden, von J. Seidl ausgeführten Damen-
salons sind von R. Hammel entworfen und erfreuen durch die ruhige
Einfachheit der Formen und die Feinheit der Farbenstimmung, die die
grauen, zart gezeichneten, sparsam verwendeten Intarsien mit dem Naturton
des Ahornholzes ergeben. Gerade in derartiger räumlicher und coloristischer
Beschränkung erweist
sich die edle Technik
der Holzincrustation
als vornehrnster und
zweckmässigster
Schmuck des Möbels.
Das daneben liegende
Speisezimmer von Sig.
Jaray Entwurf von M.
Jaray zeigt reiche
Ideenfülle und fesselt
durch die Trefflichkeit
der Ausführung. Seine
silberbeschlagenen Pri-
maveraholz-Möbel
tragen ganz vorzügliche
Formen von grosser,
ungesuchter Originali-
tät. Namentlich am
Ludwig Nowomy, Kissen grossen Schranke ist
die hübsche Art zu loben, wie die
glatten Thürflügel mit einem breiten
Ornamentfries und einer ornamental gra-
virten Glastafel versehen sind, deren
unterer Contour im Bogen geführt ist
und glücklich von den seitlichen
Scharnierbeschlägen zum Thürschloss
überleitet. Die Innenseiten der Thür-
flügel sind mit reizenden Intarsien
decorirt eine hocherfreuliche moderne
Wiedergeburt des alten, gediegenen,
längst verschollenen Brauches, den
weniger häufig sichtbaren Innenflächen
der Möbel ähnliche Sorgfalt zuzuwenden,
wie den Aussenflächen. Sehr angenehm
wirkt an dem Kasten schliesslich noch
die sanft abrundende Linie, mit der
die seitlichen Verticallinien sich an die
obere abschliessende Horizontale anlegen,
ein Übergang, der auch bei den Holz-
umrahmungen der Wandbekleidung und
bei den vornehmlich in der Lehnenbildung
sehr gelungenen Stühlen angewendet ist;
hier fügen sich die sanft geschwungenen
Beine mit breiten, sphärischen Flächen den
Sitzen an, eine Fussbildung, die haupt-
sächlich den altenglischen und den
ostasiatischen Möbeln eigen ist und
mit erhöhter Standfestigkeit den Vortheil
verbindet, die Kniekehlen des Sitzenden
bei seitlichen Bewegungen vor der
unangenehmen Berührung mit Ecken
und Kanten zu bewahren. Das einzige,
was das aray'sche Speisezimmer
in dem schliesslich noch das in
Applicationsarbeit ausgeführte, sehr deco-
rative Wandpanneau Der ewige
Frühling" Entwurf von E. Puchinger
hervorzuheben ist vielleicht zu
wünschen übrig lässt, ist die einiger-
massen laute coloristische
Gesammtstimmung; sie
Rudolf Hammel, Standuhr. ausgeführt von
Johann Jonasch und Johann Wolkenslein
hätte sich wohl
schon dadurch einigermassen dämpfen lassen, dass man etwa an dem
unteren Theil der Wandverkleidung den schimmernden Plüsch durch Tuch
oder durch Holz ersetzt hätte.
Erwin Puchinger und Ouo Prutschcr. Damensalon, ausgeführt von Sigmund Oppenheim
Die Reihe von Interieurs, die im Nordtracte untergebracht ist, endet
mit einem sehr stimmungsvollen Herrenzimmer, das j. W. Müller nach
Angaben des Baurathes W. Mayer in Wiener-Neustadt ausgeführt hat; der
Raum ist in allen Details ungemein liebevoll durchdacht, mit vornehmster
Schlichtheit gezeichnet und sehr harmonisch zusamrnengestimmt insbe-
sondere hinsichtlich des trefflichen Zusammengehens der Mahagonifarbe
des Holzwerkes mit dem matten Blau der Tapeten und der goldgestickten
Vorhänge und den blanken Messingstäben der reichlich verwendeten
Verglasungen aus facettirt geschliffenen Krystallscheiben. Nicht ganz
einwandfrei mag die Drapirung der Fenstervorhänge sein; auch wäre es
vielleicht vortheilhafter gewesen, die I-Iängezapfen an den Kreuzungsstellen
der Längs- und Querbalken des Cassettenplafonds fortzulassen.
Von den vier im Säulenhofe ausgestellten Interieurs ist wohl das inter-
essanteste, zum mindesten aber das absonderlichste, das von J. j. Herrmann
nach dem Entwurfe von S. Tropsch ausgeführte Schlafzimmer. Auf den
ersten Blick verblüfft die geradezu puritanische Einfachheit der Formen-
gebung und Linienführung, gar bald aber wird man gewahr, dass aus diesen
strengen, eckigen Formen und Linien eine Fülle geistreicher Gedanken
Max jaray, Speisezimmer, ausgeführt von Sigmund jaray
sprechen, eine gründliche Kenntnis der structiven Anforderungen, ein sorg-
fältiges Eingehen in die Gebrauchszwecke des Mobiliars; man möchte fast
bedauern, dass sich der entwerfende Künstler auf den Anwert dieser schönen
Eigenheiten nicht vertrauensvoll verliess, sondern seine ruhigen Formen
durch den schmetternden Farbendreiklang weiss-roth-grün und durch eine
verwirrende Häufung unruhiger Streifenornamente zu beleben getrachtet hat.
Das nebenan ausgestellte Landhauszimmer A. Pospischils Entwurf von
A. Pospischil jun. verdient in seiner traulichen Behaglichkeit, mit seinen
Nischen, der schönen Behandlung des schwarzgebeizten Rustenholzes, den
prächtigen decorativen Schnitzereien F. Zeleznys uneingeschränktes Lob,
desgleichen das ebenfalls im Säulenhofe ausgestellte einfache, bequeme und
zierliche Schlafzimmer in naturfarbenem Ahomholz und das hübsche Vor-
zimmer aus roth gebeiztem Eichenholz, die M. 8c W. Niedermoser nach
Zeichnungen J. Niedermosers ausgeführt haben. Bei dem gegenüber
exponirten Speisezimmer A. Ungethüms Entwurf von H. Schlechta,
Eichen, in dem namentlich die von C. Geylings Erben ausgeführte schöne
Fensterverglasung hervorzuheben wäre, wird die Gesammtwirkung da und
dort einigermassen durch Einzelheiten gestört, in denen eine unruhige
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Erwin Puchinger, Glasfenster. ausgefü rrrrrrrrr Tiroler Glasmalerei lt
und schwächiiche Welienlinie vorherrscht. Mehr als drei Dutzend Kunst-
tischler haben Einzelmöbel oder kleinere zusammengehörige Möbeigruppen
Rudolf Hammel, Kissen. ausgeführt von der Frauenerwerbschule in Ischl
ausgestellt. Die
überwiegende
Mehrzahl dieser in
reichster Menge
dargebotenen Ar-
beiten ist in tech-
nischer und künst-
lerischer Hinsicht
sehr gelungen,
manches ist von
hoher Vorzüglich-
keit. Sehr hübsche
Schlafzimmer-
möbel hat K.
Bamberger beige-
steuert, ausge-
zeichnete Copien
alter englischer
Möbel haben F.
Fiala und A.
Radwein ausge-
Georg Klimt. Spiegelrahmen
stellt. Ganz besonders gefällig ist ein Cigarrenkasten aus Mahagoni, den
K. Franz nach C1. Frömels Zeichnung ausgeführt hat verschiedentliche
offene und verschliessbare Fächer und Laden sind da in abwechslungsreicher
und doch ungekünstelter Verbindung zu einem schlichtlinigen, eleganten
Louis Mangelsdorff, Kissen
Ganzen von grosser Zier-
lichkeit vereint. Ein ähn-
liches Kästchen von noch
einfacherer Linienführung
hat H. Pacher Entwurf
von R. Hammel ausge-
stellt. Auch die übrigen, von
Hammel entworfenen Ein-
zelmöbel H. Pachers, die
mit dem genannten Kasten
eine vollständige Herren-
zimmer-Gamitur bilden,
insbesondere der trefflich
gezeichnete Schreibstuhl
wirken durch schlichte,
sinnreiche Formen anspre-
chend. Weiters wären her-
vorzuheben die Salonmöbel
Ostateks Entwurf von
3a
R. Hammel, die von dem gleichen
Künstler gezeichneten Uhrstand-
kästen der Firma J. Jonasch
J. Wolkenstein, das Buffet von
H. Irmler, die Möbel J. Klöpfers,
A. Kostkas und P. Leiss', das
vortreffliche einfache Nussholz-
buffet J. Pattaks, die Arbeiten
J. Reschenhofers, F. Stahls, J.Veil-
lichs, G. Wittmanns u. a. m.
In grosser Reichhaltigkeit
sind heuer Holzschnitzereien aus-
gestellt worden. Neben F. Ze-
lezny, dessen Meisterschaft
bereits auf den früheren Winter-
ausstellungen geglänzt hat, und
neben den gleichfalls bekannten
schönen Leistungen J. Finks
erfreuen namentlich F. Barwig
und A. Lukas durch Wand- und
und andere Geräthe von reizvoller
Zeichnung, glücklicher Farben-
gebung und guter Ausführung.
In Copien alter Vorbilder, vor-
nehmlich schöner Louis XVI-
Rahmen, weist die Rode-
manrfsche Stiftung in Bleiberg
gute Leistungen auf.
Auf dem Gebiete der Elfen-
beinarbeit verdient J. Linke mit
Rudolf Hammel, Portier ausgeführt in der Krainischen Seinen Nachahmungen alter ori'
Kunstwebeanstall in Laibach ginale Anerkennung,
Die Metallarbeiten der Aus-
stellung beweisen ein stetes rüstiges Vorschreiten auf stilistischem, wie auf
technischem Gebiete. Ausser den Werken G. Klimts und C. Radetzkys und
den Arbeiten A. Siegls und M. Stadlers erregen diesmal insbesondere die
verschiedentlichen Objecte die Aufmerksamkeit, die die Firmen C. Auböck,
J. Endlweber, F. Lischka, C. Lux, J. Neuber, A. Schall, A. Schindler,
M. Toman und K. Wiedstruck nach Entwürfen aus dem Zeichenatelier des
Österreichischen Museums ausgeführt haben, ferner die Bronzen von
Dziedzinski 8c Hanusch nach Entwürfen von Öfner, Gross und Lukacs, die
Arbeiten A. Rubinsteins, F. Powolnys u. a. m. Die Bronzen zeichnen
sich zumeist durch exacte Gusstechnik, gewissenhafte Ciselirung und gute
Toilettespiegel, Papiermesser-
,e.
..
F.
Patinirung, die Treibarbeiten durch strenge Einhaltung der stilistischen
Grenzen der Technik aus; gerade in der geringen Erhöhung und der
verschwimmenden Weichheit des Reliefs, in den Spuren der Bearbeitung
mit Hammer und Punzen liegt ja der grösste Reiz der getriebenen
Arbeiten, in der Wertschätzung derartiger Hinweise auf die specielle Art
eines kunsthandwerklichen Verfahrens eines der wesentlichsten Merkmale
des Geschmackes unserer Zeit.
Die Beleuchtungskörper, die vor allen Siemens 8c Halske, weiters
j. Nawratil, C. Oswald, A. Patsch, J. Pfaffenmeier und F. Winkler Graz
ausgestellt haben, zeigen im allgemeinen gute Formen und zweckmässige
Anordnung; mit Freuden kann constatirt werden, dass in unserer heimischen
Beleuchtungskörper-Industrie das Drahtsystem", das insbesondere in
München stark bevorzugt wird, immer mehr einem Principe weicht, in dem
dem Beleuchtungskörper wieder etwas mehr Körper gegönnt wird; so richtig
es stilistisch ist, bei elektrischem Beleuchtungsgeräth den wesentlichsten
Theil den Leitungsdraht unverhüllt zu lassen, so phantasielos und
abgeschmackt ist seine Reducirung auf ein blosses Netz dürftiger Drähte;
freilich ist es nicht leicht, zwischen dem Zuviel und dem Zuwenig hier die
geführt von j. W. Müller
richtige Mitte zu finden; glückliche Lösungen erfordern subtilen künstlerischen
Takt und grosse künstlerische Selbständigkeit. Der elektrische Beleuchtungs-
körper gehört fraglos zu den heikelsten Aufgaben des modernen Kunst-
handwerkes.
Sehr glücklich ist die häufige Verwendung der scheinwerfenden Rücken-
platte bei Wandarmen; dadurch wird nicht bloss die Leuchtkraft gesteigert,
sondern auch stilistisch eine Grundlage geschaffen, auf der sich die Form-
gebung des Geräthes leicht und sinngemäss entwickeln lässt. Ein sehr
gelungenes Beispiel dieser Art ist die nach C1. Frömels Entwurf von
A. Schilder in Kupfer getriebene Wandapplique.
An Edelschmiedearbeiten hat J. C. Klinkosch eine prächtige Vitrine mit
ausgezeichnet gearbeiteten Silbergegenständen ausgestellt, die in historischen
Stilen gehalten und zumeist nach den Entwürfen des Chefs des Hauses aus-
geführt sind; ferners bieten j. Bannert, Rozet 8c Fischmeister und A. Pollak
Prag theils Copien nach englischen und französischen Vorbildern, theils
selbständige, moderne Schöpfungen.
Die vielversprechenden Ansätze zur Moderngestaltung des Geschmeides,
die unsere Juwelierkunst im Vorjahre gezeigt, haben sich in Jahresfrist zu
llllllti mmrIxWnwß
lnlllll llllllillflllllllklläln'
um Plläuuux
mm mm "muxalhä
w.
schöner Blüte entfaltet. Angesichts der in der Winterausstellung exponirten
Schmuckgegenstände von A. D. Hauptmann, Hoffstätter und Rozet
8c Fischmeister muss man bedauern, dass die moderne österreichische
Juwelierkunst auf der Pariser Weltausstellung nahezu gar nicht vertreten
war. Manchen Objecten in den Schmuckvitrinen unserer Ausstellung merkt
man freilich ziemlich deutlich die unmittelbare Inspiration seitens französischer
Vorbilder an; wenn aber die Vorbilder glücklich gewählt sind, lässt sich
gegen eine derartige Abhängigkeit im grossen und ganzen nichts Ernstliches
einwenden, vorausgesetzt, dass sie allmählich zu gleichartiger Selbständigkeit
führe. Doch möge bedacht werden, dass die künstlerischen Licenzen Laliques
kein genügender Entschuldigungsgrund für die unberechtigte Einführung
märchenhafter und novellistischer Züge ins Geschmeide sind. Tadellos sind
nahezu alle Stücke, in denen die Pflanze die Hauptrolle spielt; den meisten
Zeichnungen liegt ein sehr gewissenhaftes Naturstudium zugrunde, in der
Ausführung gehen die verschiedenen Techniken der Goldschmiede- und
Juwelierkunst glücklich nebeneinander her.
Die Glasindustrie ist auf der diesjährigen Winterausstellung des
Österreichischen Museums durch j. 8c L. Lobmeyr, die Graf Harrach'sche
Glasfabrik Neuwelt", die
Spaun'sche Glashütte Kloster-
mühle", E. Bakalovits" Söhne
und J. Kreibich reichlich und
hervorragend vertreten.
Auf dem Gebiete der
Fayence und des Steinzeuges
halten sich die k. k. Fachschule
in Teplitz mit ihren Poterien,
E. Wahliss und A. Förster mit
ihrer figuralen Plastik und
W. Zsolnay in Fünfkirchen
mit seinen Eosinwaren auf der
alten Höhe; Riessner, Stell-
macher und Kessel in Turn-
Teplitz haben sich diesmal
mit hübschem, neuartigem
Steinzeug eingestellt, das durch
überlaufende Glasuren passen-
den flotten Decor erhalten hat.
L. 8c C. I-Iardtmuth, R. Sommer-
huber Steyr und A. Rath jun.
haben gute, zweckmässige Öfen
und Kamine ausgestellt, die
theilweise nach Entwürfen aus
demZeichenatelierdesÖsterrei-
chischen Museums ausgeführt
sind.Die von. Böck ausgestell-
ten Porzellanservice sind gut
gelungene Leistungen, sowohl
RudolfI-lammel, Vitrine, ausgeführt von Johann Seidl in Bezug auf Forrnengebung,
als in Hinsicht auf den Decor.
Unter den textilen Objecten der Winterausstellung sind in allererster Linie
die Teppiche, Wandbehänge, Kissen- und Möbelbezüge der Kunstwebe-
anstalt in Laibach hervorzuheben; die Entwürfe zu ihren graciösen Pflanzen-
ornamenten und den in meisterhaft abkürzender Stilisirung ganz im Sinne
der japanischen Naturauffassung wiedergegebenen Winterlandschaften,
welche auf zwei der ausgestellten Behänge dargestellt sind, stammen von
R. Hammel.
Die schon in Paris ausgestellt gewesenen Knüpfteppiche des Hauses
J. Ginzkey in Maffersdorf haben in dieser Zeitschrift bereits eingehendere
Würdigung gefunden Jahrg. 1900, Seite 439.
Ausgezeichnete Stickereien und Applicationen haben die Frauenerwerb-
schule in Ischl, C. Giani, P. Kabilka, B. Landauer, L. Nowotny u. a.
J. HoHstätter, Halsschmuck
J. Hoffstätler, Kamm
ausgestellt. Besonders Gutes wird in der sogenannten weichen Application
geleistet, jener ansprechenden Technik, bei der die langwierige Stickerei
durch das verkürzte Verfahren der Aufnäharbeit ersetzt wird, ohne dass dem
Stoffe die charakteristische Eigenschaft der Schmiegsamkeit benommen würde.
Die heimische Spitzenindustrie, die mit den herrlichen modernen Arbeiten
des k. k. Centralspitzencurses auf der Pariser Weltausstellung geradezu
grossartige Erfolge zu verzeichnen hatte, hat sich auch auf der Winter-
ausstellung des Österreichischen Museums mit vorzüglichen, nach eng-
lischen Mustern ausgeführten
Näh- und Klöppelspitzen
der k. k. Fachschule in
Gossengrün und prächtigen,
nach Entwürfen des Central-
Spitzenzeichencurses ausge-
führten Klöppelspitzen der
k. k. Fachschule in Predazzo
würdig eingestellt.
Auf allen Gebieten des kunst-
handwerklichen Schaffens,
den glanzvollsten und den
bescheidensten, bezeugt die
Winterausstellung des Öster-
Teichischen Museums Viel" Thongefässe aus der k. k. Fachschule in Teplitz
verheissende Fortschritte.
ECKLMANNS NEUE
BRIVJNIANCEJ-BERLI
35
TEN
NTER den reichsdeutschen Künstlern, welche
seit einigen Jahren durch ihre schöpferische
Thätigkeit das Kunstgewerbe neu zu beleben
suchen, gebührt Otto Eckmann unstreitig ein
Ehrenplatz. Damit soll nicht gesagt sein, dass es
nicht auch noch zahlreiche andere tüchtige
Kräfte gibt von ähnlicher Begabung für die
angewandten Künste und gleicher künstlerischer
Leistungsfähigkeit, soweit überhaupt solche
immensurablen Werte sich vergleichen lassen.
Aber es gibt wohl kaum einen, dessen frucht-
bare Wirksamkeit so weite Kreise zieht, der nicht nur selbst in rast-
loser Arbeit auf allen Gebieten der Zierkünste Neues zu schaffen versucht,
sondern auch in aufopfemder Lehrthätigkeit anderen sein Können mitzu-
theilen sich bemüht. Leider hat die Pariser Weltausstellung kein günstiges
Bild von Eckmanns Wirksamkeit zu geben vermocht. Einestheils waren seine
Arbeiten in sehr ungünstigen Räumen, in schlechter Beleuchtung und an
verschiedenen Stellen zerstreut aufgestellt, anderseits aber gehörten sie, wie
seine Möbel und Metallarbeiten, Gebieten des Kunstgewerbes an, auf welchen
Eckmann gerade keine besonderen Erfolge zu verzeichnen hat. Seine Stärke
liegt ohne Zweifel und das lässt schon von vornherein seine Eigenschaft
als Maler voraussetzen auf dem Gebiete der Flächendecoration und den
innerhalb der Grenzen dieser Darstellungsform liegenden Zierkünsten. So
bot denn auch die im November im Berliner Kunstgewerbemuseum ver-
anstaltete Ausstellung der neuesten Arbeiten Eckmanns ein viel erfreulicheres
und geschlosseneres Bild, insofern er sich in derselben ausschliesslich als
Flächenkünstler bethätigt zeigte. Die Ausstellung umfasste Tapeten, Stoffe,
Teppiche, Buchschmuck und Fliesen, also alles Werke des Flächen-
schmuckes. Mag man auch nicht jeden Randschnörkel, den Eckmanns
geschickte Hand hingeschrieben, als ein Kunstwerk ersten Ranges preisen,
ja manchen seiner Schöpfungen direct ablehnend sich gegenüberstellen, so
ist doch jede einzelne seiner Leistungen sowohl als Ausdruck seiner künst-
lerischen Persönlichkeit, wie auch als Kunstproduct an sich beachtenswert,
anregend und lehrreich, selbst wenn es auch eine negative Kritik heraus-
Hi
es
Brechen von j. Hoffstätter
fordert. Sodann sollte
man auch niemals ver-
gessen und die Pariser
Weltausstellung hat uns
das ja zu unserer Über-
raschung vor Augen
geführt wie selten noch
wirklich ausgereifte mo-
derne kunstgewerbliche
Arbeiten geschaffen wer-
den; man sollte stets
bedenken, mit wie viel
Schwiefigkgiten Kamm von A. S. Hauptmann Co.
Künstler zu kämpfen
haben, die das sichere Mutterland der altgewohnten Kunstübung verlassen
und nun als kühne Pioniere erst ein neues Land sich erobern müssen. Wir
werden dann milder manche Irrthümer und Fehltritte beurtheilen, von denen
ja kein muthiger Entdecker frei gewesen ist.
Eckmanns bahnbrechende Thätigkeit auf dem Gebiete der Tapeten-
industrie ist schon im 2. Hefte des vorigen Jahrganges unserer Zeitschrift
gewürdigt worden. Die neuen Tapeten, ebenfalls von der bewährten Firma
H. Engelhardt in Mannheim in vorzüglichster
Qualität ausgeführt, fordern einen Vergleich
mit den damals besprochenen Arbeiten heraus.
Ein Fortschritt zeigt sich zunächst darin, dass
neben den für Eckmann so charakteristischen
gedämpften Farben auch kräftigere Töne er-
scheinen. Die Muster dagegen zeigen nicht die
geschlossene Einheit, wie seine vorigjährigen
Tapeten. Dort begegneten uns durchgängig
massvoll stilisirte Blumen- und Blattmotive,
in denen noch der zarte Reiz ihrer Natur-
vorbilder weiterlebte. Freilich wirkten diese
Pflanzenmotive vielfach stark persönlich, sie
traten aus der Reserve heraus, die man der
Tapete meistens als bescheidenem Hinter-
grunde für Möbel und Bilder anzuweisen
pflegt. Vielleicht mögen ähnliche Gründe den
Künstler bewogen haben, seine Naturvorbilder
stärker zu stilisiren und ihnen dadurch den
immerhin anspruchsvollen Charakter zu
nehmen, den sie in ihrer ornamentalen Umbil-
dung auf den früheren Tapeten besitzen. Mit Rudolf Hammeh Schreibfaul;uil'
dieser weiteren Entfernung des Ornamentes au5ggfüh11 von Hans Fache,-
4x
F. Moro, Pendeluhr, in Kupfer
getrieben von julius Samstag
C1. Frömel, Wandapplique. in Kupfer getrieben von
Aluis Schilder
von seinem natürlichen Vorbilde wird freilich immer mehr von dem zarten
Schmelz des Naturobjectes abgestreift, es entsteht eine allmähliche Erstarrung
und Verknöcherung der Formen, bis sie schliesslich in jene unbestimmten
Linienmotive übergehen, in denen die concreten Erscheinungsformen der
Kamm, ausgeführt von Rozet Fischmeisxer
Natur gewissermassen ab-
strahirt erscheinen. Diese
verschiedenen Stufen der
Stilisirung lassen sich in
den ausgestellten Tapeten
deutlich verfolgen.
Auch die neuen von
Eckmann entworfenen
Knüpfteppiche der ver-
einigten Srnyrnateppich-
Fabriken sind zum Theil
auf einen kräftigeren Ton
gestimmt, als die vorig-
jährigen. Hier verwendet Eck-
mann fast nur Flecken und
Linien ohne bestimmte Bedeu-
tung, welche er zu einer die
ganze Fläche des Teppichs
einnehmenden, einheitlichen
Composition vereinigt. Der
I-Iauptreiz dieser Teppiche liegt
in der geschmackvollen Ab-
wägung der Farben und der
harmonischen Vertheilung der
Massen. Bei solchen Fuss-
teppichen hat ja der Verzicht
auf jede gegenständliche Orna-
mentik seine Berechtigung. Die
einfachen Farbtupfen und
Flecken genügen in den meisten
Fällen vollständig, um dem Auge
einen wohlthuenden Eindruck
zu geben. Eine Thier- oder
Pflanzenornamentik wie bei den
orientalischen Teppichen, ist bei
unseren Teppichendoch zumeist
nur verlorene Liebesmüh, da
man ja nur selten die Einzel-
rnotive des Teppichmusters
anzuschauen pflegt.
Eine Ergänzung zu den
Tapeten und Teppichen bildeten
sodann in reicher Farbenaus-
wahl hergestellte Cretons und
Velvets von Gros, Roman 8c Co.
in Wesserling Elsass und
Tapestrystoffe von R. Scheidges
8c Co. in Krefeld, welche sich an
die Muster der Tapeten an-
lehnen. Indem sie entspre-
chende Möbelbezüge bieten,
Cl. Frömel, Zigarrenkästchen, ausgeführt von Carl Franz
verschaffen sie auch den Tapeten und Teppichen leichteren Zugang zum
Publicum.
Nicht ganz befriedigt dagegen Eckmanns neuester Buchschmuck in
zwei für die Besucher der Pariser Weltausstellung bestimmten Heften der
Allgemeinen E1ektricitäts-Gesellschaft Berlin und einer Festschrift Carl
Gottlob Wilke und die Wilke'sche Hutfabrik in Guben". Zum Theil sind die
Kamm, ausgeführt von Rozet Fischmeister Gürtelschnalle von J. Huffstätter
ornamentalen Randleisten zu klotzig. Bei solchem für die Nahbetrachtung
bestimmten Schmuckwerk ergibt sich der Massstab leicht. Weiter als die
Schrift zu lesen ist, sollte auch die decorative Wirkung der Zierleisten nicht
reichen. In dem kleineren Büchlein der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft
sind die Umrahmungen der Seiten zierlich und zum Theil sehr reizvoll,
der gute Eindruck derselben wird indessen durch die eingedruckten Cliches
Gürtelschnalle von Baronin Lily Myrbach
und Schriftsätze
vollständig ver-
nichtet. DiesenEin-
klang zwischen sei-
nen Buchzierraten
und der Schrift her-
zustellen, hat Eck-
mann für die Rudt-
hard'sche Giesserei
in Offenbach am
Main eine neue
Schrift entworfen.
Deutlich und klar
in der Zeichnung,
Rozet Fischmeister.
Anhänger
Rozct Fischmeister, Anhänger mit Elfenbeinhgur,
entworfen und modeliirt von Frl. Schreder
entspricht sie der vornehmsten Anforderung, die man an eine gute Druck-
schrift zu stellen pflegt, nämlich so fliessend zu sein wie die Schreibschrift.
Auch Eckmanns ersteVersuche auf dem Gebiete
der Keramik bemalte Fliesen zur Wandbekleidung
von Villeroy Boch in Mettlach sind nicht so
ausgefallen, wie man von ihm zu erwarten berechtigt
ist. Vor allem vermisst man die der Keramik doch
Spiegel, ausgeführt von
Rozel Fischmeister Günelschliesse von A. D. Hauptmann Co.
Ludwig Huyer, Spiegelrahmen, in Kupfer getrieben FälYCUCe-VQSE von Wilhelm Zsolnay
in Fiinfkirchen
in so reichern Masse zu Gebote stehenden kräftigen, leuchtenden Farben.
Trotzdem ist es als ein höchst erfreuliches Resultat zu begrüssen, dass die
grösste keramische Fabrik Deutschlands, deren Erzeugnisse in künstlerischer
Beziehung bis dahin sehr viel zu wünschen übrig liessen, sich entschlossen
hat, auch dem künstlerischen Element grösseren Raum in ihren Arbeiten
zu gewähren.
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN Sh VON
LUDWIG HEVESI-WIEN ät-
UTENBERG-DENKMAL. Am engen Lugeck, vor dem hochgethürmten Regens-
burger Hofe, erhebt sich jetzt, zwei Jahre nach der Zuerkennung des Preises,
Hans Bitterlichs Gutenberg-Denkmal, dessen Enthüllung in Gegenwart des Kaisers statt-
gefunden hat. Der steile, bis zu 7'6 Meter emporgezogene Aufbau entspricht den Maassen
und Massen der Umgebung vortrefflich. Die aus der k. k. Erzgiesserei von Arthur Krupp
hervorgegangene ciselirte Bronzefigur ist 315 Meter hoch. Sie stellt den grossen Erfinder
in Talar und Barett vor, aufrecht stehend, den einen Fuss etwas über den Rand der
Plinthe vorgeschoben, die rechte Hand in die Hüfte gestemmt, die linke auf der Lehne
eines massiven Sessels ruhend, der an die Stelle der im Modell vorkommenden I-Iandpresse
Otto Eckmann, Tapetz, ausgeführt von H. Engelhardt in Mannheim
getreten ist. Die Presse wäre natürlich bezeichnender gewesen. In der Durchführung der
Gestalt hat der Künstler, da er auf Bildnismässigkeit verzichten musste, sich wenigstens
als psychologischer Biograph bemüht. Dem hohen, hageren Manne, dem der lange Haus-
pelz mit den weiten, hängenden Ärmeln schier zu schwer ist, und dem durchfurchten,
eingegangenen Antlitz mit den lang herabflutenden Bartsträhnen sieht man die Geistes-
und Seelenkämpfe wohl an, die sein technisches und geschäftliches Streben begleiteten.
Welcher Abstand gegen Thorwaldsens Gutenberg in Mainz 1837, dessen stramme
Rundlichkeit einen behäbigen Bürger heroisirt. Der ansprechende malerische Realismus
Bitterlichs ist der einer halbvergangenen Zeit, hat aber den passiven Zug, der einen Theil der
modernen Kunst beherrscht. Ein solcher Mittelweg wird auch in der Gliederung des Sockels
gesucht. Als Ganzes ist der Sockel unten Granit, oben cremefarbener Marmor verfehlt.
Er setzt sich aus zu vielen und zu willkürlichen Stufen zusammen. Der viereckige Haupt-
block aber, der ihm seine Stabilität gibt, ist eine recht neuartige Gestaltung. Mit Verzicht
auf alle architektonische Detaillirung. belebt er sich bloss durch leise Verjüngung nach oben,
eine leichte Auswölbung der Vorderseite und eine belebtere Flächenbehandlung, die man
auch am Sessel oben beobachten kann. Allerdings sind drei der Sockelilächen mit einer
landschaftlichen Darstellung bedeckt, bei denen wogende Luft und Ferne die Hauptrolle
spielt. Vorne sitzt ein Wanderer mit Stab und Bündel und sieht am Horizonte die Sonne
Otto Eckmann, Tapete, ausgeführt von H. Engelhardt in Mannheim
strahlend aufgehen. In einer Ecke über ihm steht die Inschrift Post nubila Phoebus."
An den beiden Seitenflächen setzt sich die Horizontlinie fort, dazu die hohe Luft und
die Ebene, die übrigens stoiTlicher gekennzeichnet sein sollte, da sie auch für Meer
"gehalten werden kann. Auf der Fläche linkerhand stürzt eben die letzte Säule eines antiken
Tempels, während auf der Fläche rechts ein neuer Lorbeerbaum erwächst. Diese seitliche
Symbolik ist etwas mager ausgefallen. An der Rückseite sieht man das gross ausgeführte
Buchdruckerwappen zwischen den Säcularjahren MCD und MCM, darunter die Widmung
Dem grossen Meister seine dankbaren Jünger und Verehrer." Der Name Gutenberg"
steht vorn über dem Sonnenaufgang. Der Gesammteindruck ist sehr günstig, doch stören
die erwähnten Mängel des Sockels. Das Ganze bekundet sich auf den ersten Blick als ein
Vermittlungswerk zwischen zwei künstlerischen Empiindungsweisen. Hoffentlich wird es
für den begabten Künstler ein Übergangswerk gewesen sein.
TRAÜSS-LANNER-DENKMAL. Die Preisausschreibung für ein Denkmal des
Altwiener Componistenpärchens Lanner- Strauss hat ein befriedigendes Ergebnis
geliefert. Es ist ein poetischer und zugleich moderner Entwurf erzielt. Leider geräth solche
Poesie und Modemheit bei uns nur zu oft in eine schiefe Stellung. Wie vor kurzem bei
dem Concurs für den Wiedener Mozartbrunnen, zeigt es sich auch hier, wie schlecht ein
Otto Eckmann, Tapete. nusgefühn von H. Engelhardt in Mannheim
Stimmungswerk in stimmungslose Umgebung passt. Strauss-Lanner sollen den Bezirk
Neubau verschönern, und zwar von einem Standort aus, der eher ein Standplatz ist,
nämlich für Ein- bis Zweispänner. An der Kreuzung zwischen Kirchengasse, Siebenstern-
gasse und Mondscheingasse, einem wahren Trivium für die Hexengöttin Hekate, sollen
die beiden Musiker musiciren, weithin, die Kirchengasse hinab, dass sie noch Vater Haydn
unter seinen Mariahilfer Marktweibern hören kann. Tramwaygeklingel und Fiakergerassel
werden die Begleitung besorgen und die Neuwiener Miethausschablone mit ihrem
Verzinsungsstil die Umgebung bilden. Man begreift beinahe, dass Bitterlich auf Ver-
mittlungsformen aus ist. Mit dem angenommenen Denkmal an sich kann man aber wohl
zufrieden sein. Es ist ein Werk des I-Iellrner-Schülers Franz Seifen und des Architekten
Robert Oerley. Die Architektur ist moderne Raumgestaltung aus Linien und Formen, ohne
zierende und helfende Bauforrneln von früher. Eine Rückwand als leicht eingebogenes
Kreissegment geht nach vorne durch etliche geistreich angebrachte Stufen in eine leicht
ausgebogene Estrade über, deren Stirnseite sich durch mehrere gerade und krumme
Flächen symmetrisch gliedert. Auf der Estrade gruppiren sich mit Hilfe eines Sessels die
beiden Musikerfiguren. Die Wand hinter ihnen ist der ganzen Breite und Höhe nach von
einem grossen Tanzrelief bedeckt, einem ganzen walzenden Publicum in Altwiener Tracht,
wobei die Höhe des Reliefs gegen die Mitte hin perspectivisch abnimmt. Das Beiwerk an
541
wßwß umtvn." Mw"4uw""1f;"'-'T' Arvm
Otto Eckmann, Knüpfteppich, ausgeführt von den Vereinigten Smymateppich-Fabriken
Otto Eckmann, Knüpfteppich, ausgeführt von den Vereinigten Smyrnateppich-Fabxiken
Otto Eckmann, Knüpfteppich, ausgeführt von den Vereinigten Smyrnaleppich-Fabrikzn
musikalischen Attributen Streich- und Blasinstrumente ist ein hübscher Einfall vor
dem Denkmal ins Gras niedergelegt, nämlich auf zwei steinerne Rundplatten, die aus dem
Rasen hervorwachsen. Der zweite Preis fiel Franz Vogl zu, dem Urheber des Raimund-
Denkmals. Bei ihm ist die Plastik die Hauptsache und die Architektur, ein Sockelwürfel
mit etwas modernisirtem Detail, sogar zu schwach. Die Figuren sind genremässig sorg-
fältig durchgeführt, aber lange nicht so ungezwungen, wie bei Seifert. Die Gruppe sieht
vielmehr zu anekdotisch erzählend aus. Den dritten Preis erhielt A. Bassler für einen
ungemein complicirten Sockelbau mit allerlei eingewachsenen Lyras, Schwänen und
Piedestalen und noch mehr herauswachsenden Figuren. Oben spriessen etliche schwache
Putti und zwischen ihnen die grossen Halbfiguren der Componisten aus dem Stein heraus,
vorne regt sich auf halbrundem Ausbau ein hübsches Tanzpärchen, wobei die Dame ihr
Bonquet den Gefeierten hinaufreicht. Ein unklares Zuviel mit tilgnerisirendem Einschlag.
Unter den übrigen 48 Entwürfen finden sich mancherlei Varianten dieser Motive, auch
mit tanzenden Paaren und orchester- oder ballmässigen Reliefs. Elemente der Bieder-
maierzeit sind mitunter nicht übel verwendet, zum Beispiel an einem spätempirehaften
Obelisk, vder zwischen tanzlustigen Paaren aufsteigt. Es kommt sogar eine ganze Altwiener
Laube vör, in der getanzt wird, und einmal schlingen drei Mädchen in Falbelröckchen mit
Shawls den Reigen um das Denkmal. Ausgereift und kostengemäss ist von alledem nichts.
ECESSION; Die neunte Ausstellung der Secession bildet für die Kunstfreunde
wieder eine Überraschung. Die einheimischen Künstler halten sich im Hintergrunde,
mit grossen Arbeiten für die Frühjahrsausstellung beschäftigt, aber einige auswärtige
Mitglieder treten zu einer kleinen
Ausstellung von nur x02 Nummern
von ungewöhnlichem spezifischem
Gewicht zusammen. Niemals ist in
Wien derSinn des Wortes Niveau"
so handgreiflich hervorgetreten,
wie in dieserAuswahl der Auswahl.
Im Vordergrunde steht Segantini
mit 54 Werken, unter denen das
grossartige alpine Triptychon von
der Pariser Weltausstellung beson-
ders einschlägt. Mit diesen Bildern
mischen sich vierzehn Plastiken
Rodins, darunter alle seine viel-
angefochtenen der letzten Jahre.
Dann ist ein ganzes Gemach für
Max Klingers Pinsel und Meissel
belegt. Als neuer Mann erscheint
vor allem der Spanier Ignacio
Zuloaga mit acht grossen Gemälden,
und auch Le Sidaner aus Mauritius
wird man gern kennen lernen. Auf
Segantini aber ist das Haus jetzt
eigens gestimmt, ihm wollte die
Secession eine würdige Todtenfeier
veranstalten.ProfessorAlfred Roller
hat die Räume gestaltet, mit jenem
starken Ernst, der ihm vor allen zu
eigen. Der Mittelraum ist ein mäch-
tiges Oktogon, das an Baptisterien
oder Grabkirchen des VI. bis
VIII. Jahrhunderts erinnern mag.
Nirgends ein ornamenm dieFlächen Otto Eckmann, Velvet, ausgeführt von Gros,
alle, auch der Fussboden, in Grau komm Camp, in Wesserling Elsass
und wieder Grauvon verschiedenen
Tönen mit einem mattweissen, gefältelten Stoffstreifen in Frieshöhe ringsum und einer
Tannenguirlande als grüner Einfassungslinie um die Decke her. Der Eindruck ist überaus
feierlich und leitet ganz natürlich zu der melancholischen Pracht des goldenen Abendhimmels
über, der aus Segantinis herrlichem Sonnenuntergangsbilde einherleuchtet. Dieses Bild, das
Mittelbild des Triptychons, bleibt im Gedächtnis des Auges, sowohl durch die tiefdunkle
wagrechte Zackenlinie jenes Gebirgsgrates, hinter dem die Sonne untergeht, als auch durch
das wundersame Strahlenphänomen, zu dem sich die bekannte Stricheltechnik des Künstlers
hier gesteigert hat. Der ganze helle Goldhimmel ist eine einzige unendliche Vibration, in
dem Strahl um Strahl facherförmig über den ganzen Himmel auseinanderschiesst, nicht in
schattirten Linien, sondern blos als linienweiser Auftrag der nämlichen Farbe. Und mitten
in diesem Glanze schwimmt ein einziges Wölkchen, das ist noch goldener als Gold. Niemals
hat die Naivetät des Künstlers so aus dem Instinct der Hand heraus ein malerisches
Meisterwerk geschahen. Das Bild links ist der Sonnenaufgang, mit seinem kühlen Lächeln
von Licht auf den Felskuppen des l-Iintergrundes; das Bild rechts der Winter mit seinem
erfrorenen Leben. Werden, Sein, Vergehen" nennt der hiesige Katalog auch ein
originelles Gebilde das ergreifende Dreigemälde. La nature, la vie, la mort", hiess es in
Paris, noch ungenügender. Unter den Bildern, die man hier noch nicht kennt, ist vieles,
was den Entwicklungsgang Segantinis deutlich
macht. Ein Stillleben aus der Küche Zwiebeln
und Paradiesäpfel von 1886 ist noch ganz
unsegantinisch; eine rundliche, weichliche, blond-
liche Malerei, die auf das Gefällige auszugehen
scheint. Drei grosse Gefliigelstudien aus den
folgenden Jahren ein dunkler Truthahn, eine
weisse Gans, ein fasanrother Kapaun, zeigen
starke Befreiungsversuche der Anschauung wie
der Technik. Jede ist anders gemalt, der Trut-
hahn ein frottis von interessanten Klecksen, die
Gans ein flaumiges Ineinanderwischen von
Massen, der Hahn ein bereits virtuoses Stück
Streichmanier. Aber schon 1890, in der grossen
Scholle" der Pinakothek, ist der endgiltige
Segantini lebendig. Von diesem sieht man dann
mehrere seiner eigenartigsten grossen Bilder,
bis in die letzte Zeit herauf, nebst Cabinetstücken,
wie die ihr Zicklein saugende Ziege Liebevolle
Mutter", wo der kurze, elastische Einzelstrich
seinen Triumph feiert, die Trinkende Kuh", WO
durch Licht und Wolkenschatten eine höchst
energische Scala von Farbenleben in die Land-
schaft kommt, und das Mädchen in der Sonne"
1893 mit der weissen Ortschaft im Hinter-
grunde, die sich so auffallend mit Thoma'schen
Anschauungen berührt.
Von Rodin sieht man zunächst die Bürger
von Calais", den Balzac-Kopf, die Eva, die nackte
alte Frau 1a vieille Heaulmiere" des Luxem-
bourg in vergoldeter Bronze, den männlichen
Act Uäge d'airain". Lauter Werke, die bei
ihrem Auüzauchen auf das Leidenschaftlichste
bekämpft wurden. Lehrreich genug, dass einige
heute keinen Widerstand mehr finden werden.
So namentlich L'äge dairain", der Urmensch,
Otto Eckmann, TapestrystoiT, ausgeführt von in dessen Hirn es plötzlich tagt, so dass er
Schßidß" Co- KWMd sich geblendet an den Kopf greift und taumelt.
Im Jahre 1877 erschien er viel zu unstatuarisch
wahr; die Linien, das Detail, die Bewegung zu lebendig und Hiessend. Dann stellte man
ihn doch in den Luxembourggarten und an einen sehr schönen Platz. Die Sechs von
Calais 1888 begonnen, x8g5 in Bronze aufgestellt kämpfen noch, aber der Sieg ist bereits
entschieden. Zu Gunsten der nichtgeometrischen Composition, in der eine freie, wilde
Rhythmik zu einem weit interessanteren Gleichgewicht gelangt, und zu Gunsten einer
Charakteristik der Formen und Temperamente, die das ganze Wesen aus dem Stoff
herausgreift und mit grossen Zügen aus dem Vollen gestaltet. Dass Rodin dabei nationale
französische Plastik macht, ist noch nicht genügend betont worden. Ehe diese Kunst durch
die Renaissance italianisirt wurde, war der Rodin'sche Griff in Frankreich zuhause. Ein
Blick in die Gipssammlung des Trocadero sagt davon mehr als nöthig. Und später wieder,
in der Barockzeit, fand er sich in der Provinz. Die bretonischen Calvaires" mit ihren
iigurenwimmelnden Darstellungen der Passion, die sich auf einer Art Tischplatte
aufbauen, sind der Rodidschen Bürgergruppe verwandt, obgleich nur malerisch-decorativ
am i-v
beabsichtigt. Wer nicht in Guimiliau und
Saint-Theogonnec gewesen ist, kann diese
originellen Gebilde in Robidas Vieille
France" lithographirt sehen. Den Balzace
Kopf zu loben, ist eigentlich überflüssig.
Es ist eine so riesenhafte Charakteristik
darin, eine so elementare Kraft des
Durehschauens und Umfassens, und eine
so souveräne moralische Autorität, dass
man Genieluft spürt. Übrigens ist die
ganze Figur wie mit der Empfindung der
Otto Eckmann, Buchschmuck
altegyptischen Plastiker empfunden. Als ein Koloss aus Rosengranit oder Syenit, mit
der summarischen Liniengrösse jener Pharaonen gegeben, wie Rodin es ja gemeint
hat, müsste die Balzac-Statue einen gewaltigen Eindruck machen. Das heutige Paris
fühlt das noch nicht. Auch die Eva ist noch nicht zeitgemäss. Man hat sie als Popanz
empfunden und lächerlich gemacht. Sie ist aber tragisch. Tragisches Fleisch, tragische
Anatomie, wenn man uns gestatten will, unser an anderer Stelle gebrauchtes Wort zu
citiren. Wir wüssten das Wesen dieser Urmutter nicht besser zu kennzeichnen, die unter
der Last des Urschicksals moralisch in sich zusammenknickt, dabei aber physisch die
unverwüstliche Titanin bleibt, voll natürlicher Triebkraft und voll Zukunft. Und solche
Anatomie ist auch jene nackte sitzende Greisin, die von Baudelaire besungene Heaulmiere
des Luxembourg. Die ergreifende Ruine eines Weibes, ein Haufen sogenannter hässlicher
Details, die an sich in hohem Grade ornamental sind und die Beobachtung des Künstlers
durch tausend Überraschungen lohnen. Wie muss er sich daran erquickt haben, nach all
denjugendlichen Modellen; bei ihm zieht das Weib eine Schönheit aus und eine andere an,
bis an das Ende. Ein Marmorwerk Rodins, der Mond sich von der Erde lösend", ist ein
feines Beispiel seiner Art, mitten aus dem rohen Block zierliche Figuren von bedeutsamer
Geberde hervorblühen zu lassen. Einer seiner vielen Versuche, dem Marmor frei
schwebende Gestalten abzugewinnen. Seine Bronzegruppe La guerre" ist voll wilder
Kraft, die schreitende Bellona eine natürliche Tochter von Rudes Marseillaise. Ein
Walkürenkopf, die kleine Büste eines weinenden Mädchens, eine kniende Faunin,
verschiedene kleine Gipse mit besonderen Bewegungsmotiven und eine Reihe Aquarell-
blätter des nämlichen Charakters vervollständigen die Sendung Rodins.
Für Klinger hat Roller ein eigenes Gemach mit polygoner Nische gebaut, wo in die
weissen Wände 14 decorative Ölbilder, wie in ein fortlaufendes Passepartout, gleichsam
hineingesteckt sind. Ein origineller Teppich Rollers, mit farbigen Filzstücken beklebt,
deckt den Boden. Die Bilder sind Landschaften, mit denen einst ein Stiegenhaus geschmückt
war; hoch aufgebaute von interessantem Linienzug und dann wieder weite Meeres-
aussichten mit bunter Staffage. Dazwischen vier plastische Werke, die man hier noch nicht
kannte. Das im Bade kauernde Mädchen ist darunter, eine Form von strengem und eigen-
thümlichem Ernst, in der die Natur bis in die übereinander gestülpten Zehen gewahrt ist
und doch nichts Spielerisches fühlbar wird. Zur Attitüde wurde der Künstler durch die
Form des antiken Marmorblocks angeregt, den er in Rom ausgraben sah und kaufte. Eine
ganze weibliche Form in einem kleinen Brocken Materials unterzubringen, das ist auch das
Problem des prächtigen Leda-Reliefs, für das er ein Abfallstück des Syramarmors benützt
hat, der ihm die Amphitrite gab Georg Treu. Dann sehen wir die grosse polychrome
Büste der russischen Schriftstellerin Asenjeff, deren blendendes Decollete zwischen Gewand
und I-Iaarbau von polirtem dunklem Marmor von prächtiger Farbenmischung gefasst ist.
Die irisirenden Pupillen, aus Edelsteinen eingesetzt, das Fleisch leise getönt, die Lippen
Purpur. Eine Klingefsche Farben- und Formensymphonie. Schliesslich jenes kleine Meister-
werk der drei Tänzerinnen, zwischen denen ein Amorknäblein auf einem verdächtigen Napf
sitzend das Waldhorn bläst. Der liebenswürdige Reigen zeigt von jeder Seite neue Reize
derBewegung und Gruppirung. AlsBasis dient das zierlichsteMosaik, das einen cylindrischen
Sockel aus mexikanischem Onyx krönt.
Ignacio Zuloaga, in Eibar an der Eisenbahnlinie nach Bilbao, ist unverkennbar aus
der Rasse Goyas, aber er hat in Paris Manet studirt. An Manets Olympia erinnert sogar
die Composition seines Bildes Versuchung", mit einer liegenden Schönen, der ein Ring
gezeigt wird, Zuloagas Naturanschauung ist düster, seine Farbe hat ihre besonderen
Schwarzen und Trübheiten, die aber bei ihm einen ethnographischen Reiz annehmen. Es
ist das Land der schwarzen Mäntel, der schwarzen Stiere und schwarzen Augen. Aber
diese Scala ist vollständig und fügt sich auch die starken, grellen Farben in eigenthürnlicher
Weise ein. Das grosse Stiergefecht in meinem Dorfe" ist für ihn ungemein charakte-
ristisch, auch in der trüben Landschaft und den kleinen, dunklen Figuren, die so verzwickte
Silhouetten geben. Sehr Goya ist dann etwa die grosse Einzelfigur des Dichters Don Miguel
de Segovia im schmutzigen, braunen Mantel, die weisse Papierrolle in der einen, den
Bettelstab in der anderen Hand. Oder der Sereno, der Nachtwächter, der mit der Laterne
im grünlichen Nachtdunkel dahinschleicht. Dann kommen brillantere Pariserinnen, Schau-
spielerinnen, ein Liebesgässcherw, mit saftigen Farben, aber auch in diesen fehlt der
dunkle Bodensatz nicht. Von L. Herterich München sind drei gute, neue Bilder zu sehen,
darunter sein grosser Hutten in dunkler Rüstung neben dem hellen Crucifix und ein fein
in Licht modellirter Rückenact vor dem Spiegel. Gari Melchers hat ein köstliches grosses
Bild mit zwei Kindern im Freien, I-Ienri Martin drei sehr poetische und auch malerisch
eigenartige Landschaften, Le Sidaner unter anderem eine einlullend stille Nacht auf dem
Wasser, mit dunklen Barken, Besnard eine Rejane in rosa Toilette und eine brillante rothe
Dame in Blau, Rene Menard seinen träumerischen Regenbogen und G. Courtois das
elektrisch grelle, aber minutiös ergründete Profil-Brustbild jener schönen Madame
Gautereau, die uns schon Alphonse de la Gandara in Lebensgrösse als weisse Atlasdarne
vorgeführt hat.
INE DAMENAÜSSTELLUNG. Im Salon Pisko, der jetzt wesentlich erweitert
und in modernem Geschmack ausgestattet ist, haben Acht Damen und ihre Gäste"
eine sehr weibliche, aber nicht uninteressante Ausstellung veranstaltet. Namentlich im
Porträt ist viel Talent aufgewendet. Olga von Boznanska erreicht darin feine, dämmerige
Stimmungen; Marie Müller hat die Wiener Miniatur neu belebt, hat aber auch Ölbildchen
von ihrer bekannten Sorgfalt, wie das kleine Bildnis der Baronin Ebner-Eschenbach;
Hedwig von Friedlaender bringt ein ungemein distinguirtes Damenporträt in lichten Pastell-
tönen; oseiine Swoboda ein ungewöhnlich kräüiges Aquarellbildnis der Gräfin Bombelles;
Susanna Granitsch behandelt lebensgrosse Männerporträts in luftig-iiaumiger Weise;
Eugenie Munk hat Pastellköpfe von viel Chic, allerdings auch einen capitalen rothen Pierrot
bei Kerzenlicht; Marianne von Eschenburg fallt durch ein liebevoll behandeltes, helles
Eöäßääßaßäfetök?
Porträt der jugendlichen Erzherzogin Agnes von Toscana und
ein elegantes Brustbild der Frau Sectionschef Exner auf;
ja selbst die Bildhauerin Therese F. Ries versucht sich
nebenbei, nicht ohne Glück, in der Porträtskizze Professor
Hellmer und ihr Selbstbildnis. In der Landschaft fällt vor
allem Rosa von Tarnoczy auf, die im Hafen von Concarneau,
einem den Wienern lieben Plätzchen, überraschende Fort-
schritte gemacht hat. Olga Wisinger-Florian versucht sich
nach verschiedenen Richtungen, auch im Heroischen, wie in
Täääßiye?
Otto Eckmann, Buchschmuck
der grossen Gewitterlandschaft mit Pappeln, und in lauschigen Waldscenerien, für die
sie durch ihren Blumensinn sich besonders eignet. Marie Egner wandelt fleissig amBodensee
und holt hübsche Motive; Frau Meditz-Pelikan Dresden hat jene sülisirte Küstenlandschaft
mit Orangen, die wir von München her kennen. Unter den Blumen Wisinger, Egner,
Münch-Bellinghausen fällt der überaus reich componirte Riesenkranz auf, mit dem Fräulein
Granitsch eine Gruppe von Mutter und Kind umgibt. Die Radirungen von Hermine Laukota
sind vortheilhaft bekannt, die Vasen von Gisela von Falke dürften es bald werden. Als Bild-
hauerinnen machen sich neben Frau T. F. Ries Kussgruppe Elsa von Kalmar männliche
Büste und Melanie von Horsetzky weiblicher Act und anderes schon sehr bemerklich.
KLEINE NACHRICHTEN Sie
MÄHRISCHES GEWERBEMUSEUM. Das Mährische Gewerbemuseum in
Brünn hat am rg. v. M. eine Ausstellung moderner Interieurs eröffnet, welche in
acht vollständig eingerichteten Wohnräumen Schlaf- und Speisezimmer, Damen- und
Herrenzimmer ausschliesslieh Arbeiten österreichischer, im Kunstgewerbe thätiger
Künstler vorFuhrt und eine Fortsetzung der vor Jahresfrist vom Brünner Gewerbemuseum
veranstalteten Ausstellung historischer lnterieurs" bis zu unserer Zeit darstellt. Die Aus-
stellung enthält neben mannigfachem Mobiliar auch Ölbilder, graphische Arbeiten, Fayencen,
Bronzen, Holzschnitzereien, Silberarbeiten, Bucheinbände und Textilien aller Art.
IEN. DIE GUTENBERG-AUSSTELLUNG DER K. K. HOF-BIBLIOTHEK. Die
Feier des fünfhundertsten seit der Geburtjohannes Gutenbergs verüossenen Jahres
begierig die Wiener k. k. Hof-Bibliothek durch Veranstaltung einer umfassenden Buch- und
Druckausstellung, mit der sie zum erstenmale weitere Kreise des Publicums zu sich zu
51
Gaste lud. Der Erfolg war ein vollständiger.
Mehr als 18.000 Personen besuchten den herrlichen
Prunksaal, der für die Ausstellung zur Verfügung
stand und für die meisten Besucher eine Neuheit
bildete.
Die Ausstellung war unter dem Gesichtspunkte
veranstaltet, die Anfänge der Druckkunst und ihre
Verbreitung über die ganze Welt hin darzustellen. Sie
verfolgte nicht sowohl einen rein wissenschaftlichen
Zweck, als vielmehr den, einem grösseren Publicum
Einblick in den grossartigen Reichthum der Bibliothek
zu gewähren deshalb war auch principiell jegliche
Ergänzung aus fremden Beständen, sei es in Originalen,
Otto Eckmann, Buchschmuck
K's
539,0 49'...
19 Ü.
sei es in Reproductionen, vermieden und durch
möglichst klare und systematische Anordnung der
Objecte dem Beschauer auf angenehme und mühe-
lose Weise einen belehrenden Überblick zu bieten.
Die Anordnung war folgende. Der beherr-
schende Mittelbau des Saales, die Rotunde, war
Q5.
ccccccccccccccccccccc ck
ein in rother Farbe von einem Holzmodel abgedruckter Legalisirungsstempel zu sehen
ist, ferner drei arabische Holztafeldrucke aus dem IX. Jahrhundert, mit hochinteressanten
Ornamenten. Alle übrigen Beispiele der Vorstadien des Buchdrucks" stellte das Kupfer-
stich-Kabinet, jene ebenso reiche als wenig bekannte und gewürdigte Sammlung, deren im
Werk befindliche Reorganisation berufen ist, ihr den ihr gebürenden Rang unter den ersten
Kupferstichkabineten zurückzugeben. Die Mitwirkung des Kabinets an der Ausstellung
beschränkte sich diesmal darauf, die Einwirkung des Bilddruckes auf den Schriftdruck und
die ersten Beispiele der Vereinigung beider in den verschiedenen Drucktechniken darzu-
stellen. Es wurde dabei nicht streng chronologisch mit der Erfindung des Typendruckes
abgeschlossen, sondern es wurden auch spätere Beispiele von verschiedenen Reproductioris-
techniken Kupferstiche, Schrotblätter, Weissschnitte, Teigdrucke bis gegen das Ende der
Incunabelzeit dargeboten, Techniken, die, unbeeinflusst vom Typendruck, zum Theil
consequente Fortbildungen früherer Stufen darstellen, zum Theil als Vervielfältigungs-
verfahren für Bilddruck einer grossen Zukunft entgegengingen, zum Theil abstarben, ohne
eine künstlerische Blüte erreicht zu haben.
Als eigentlicher Vorläufer und Wegweiser des Buchdruckes muss der Holzschnitt
gelten, dessen älteste zur Ausstellung gelangte Beispiele sicher bis an das Jahr 1400 heran-
reichten. Die ausgestellten Blätter waren nach einem einheitlichen Gedanken angeordnet.
An eine Anzahl höchst alterthümlicher religiöser Bilder ohne jede Schrift waren einige
andere gereiht, auf denen sich in gleichzeitiger Handschrift einige Worte, der Name des
dargestellten Heiligen oder der Text eines kurzen Gebetes oder ähnliches ein- oder unter-
geschrieben zeigte. Statt diese Beischriften auf jedem einzelnen Druck einzutragen, lag es
nahe, die Worte mit in den Holzstock selbst zu schneiden. Dieser Gedanke erschien auf
den zunächst liegenden Blättern bereits verwirklicht. Je weiter herab es in der Zeit geht,
umso reicher und mannigfaltiger treten die Texte auf, sie dringen auf breiten Spruch-
bändern in das Bild selbst ein, bis sie endlich in den letzten ausgelegten Beispielen
geradezu das Übergewicht gegenüber dem Bild gewinnen. Ein letzter Schritt in dieser
Richtung ist es, Text allein in Holz zu schneiden und mehrere solche Blätter, eventuell
combinirt mit Bildblättern, zu Büchern zu vereinigen Blockbücher. An charakteristische
Beispiele aller dieser Stadien schlossen sich die ersten in Typendruck hergestellten Bücher
an. Die Berechtigung einer solchen systematischen Reihung der Beispiele in einer der-
artigen Ausstellung ist gewiss nicht zu bestreiten, wenn zugleich durch genaue Angaben
auf den Objecten beigelegten Zetteln dem Irrthum von vornherein begegnet wird,
dass die aufgestellte Anordnung etwa genau dem chronologischen Verlauf entspreche.
Gewiss hat vor Erfindung des Typendruckes der Druck geschnittener Schrift in Verbindung
mit dem Bilddruck stattgefunden. Wir wissen aber heute ebenso bestimmt, dass mit jener
Erfindung die Schnittschrift nicht aufgehört hat, sondern dass sie gerade erst jetzt in
lebhafter, aber freilich aussichtsloser Concurrenz bis über das XV. Jahrhundert hinaus
weitergeübt wurde.
Unter den etwa 25 bis 30 ausgestellten l-Iolzschnittbildern befand sich beides, rohe
Handwerksarbeiten, welche nur ganz primitiven Bedürfnissen der grossen Masse entgegen-
kommen konnten, und wirklich hohe, edle Kunstleistungen. So zeigten zwei von den ältesten
Stücken, eine Ruhe auf der Flucht" und eine Kreuzigung" Schreiber 1506 und 657,
die gewiss aus den ersten Jahrzehnten des XV. Jahrhunderts stammen, höchst merkwürdig
wuchtige Formen von einer gewissen decorativen Grösse. Von den späteren soll nur das
herrliche Paar, heilige Barbara Sehr. 1250 und heiliger Georg Schr. 145 erwähnt werden,
mit ihren lieblichen, gleichsam verklärten Formen und ihren zarten Farben, ferner die in
lebhafterern Farbenglanze erstrahlende Verkündigung Schr. 55 und vielleicht das schönste
von allen, ein heiliger Jacob Schr. 503, von einer so reinen, keuschen ausgereißzen
Stilschönheit, dass man an die Blüte der japanischen Kunst denken muss. Unsere
Künstler haben das wohl begriffen. Bei ihnen hatten diese alten Blättchen einen
vollen Erfolg.
Ebenfalls in der Rotunde, an einem besonderen Ehrenplatz, war das wohl merk-
würdigste und berühmteste aller Bücher, die 42zeilige Bibel" aufgelegt, die von Gutenberg
in Verbindung mit Fust hergestellt ist. Zu dem Interesse, welches die grosse Seltenheit und
die historische Bedeutung des Druckes bot, gesellte sich noch das der Schönheit; denn bei
dieser merkwürdigen Kunst stellt die früheste Jugend zugleich eine kaum jemals wieder
erreichte Blüte dar. Diesem unzweifelhaft Gutenberg'schen Drucke gegenüber fanden
in besonderer Vitrine mit der Aufschrift Concurrenten Gutenbergs" eine Anzahl anderer,
ältesterDruckePlatz, die sämmtlich aus Mainz stammen, darunter das herrliche Psalterium"
von x45 7.
Daran schloss sich in den beiden Längssälen, in zwei Reihen von Vitrinen ausgelegt,
eine mit grosser Sorgfalt zusammengebrachte Auswahl der ältesten und interessantesten
Drucke, nicht etwa chronologisch nach ihrer Entstehung, auch nicht in der Folge des Ein-
tretens der verschiedenen Druckstätten in die Geschichte der Druckerkunst, sondern in
grossen Gruppen angeordnet nach den Ursprungsgebieten, combinirt theilweise mit dem
Gesichtspunkte der Sprache. Innerhalb dieser Gruppen war die Eintheilung nach Druck-
stätten gewählt und überall deren erstes Auftreten, soweit die Hof-Bibliothek dazu imstande
war, markirt. Im allgemeinen war die lncunabelzeit, das XV. Jahrhundert, die Grenze,
welche der Auswahl der Drucke gesteckt war; doch wurde sie in nicht seltenen Fällen
überschritten, um Erstlingsdrucke oder sonst hervorragend wichtige Drucke aus späteren
Perioden nicht auszuschliessen, principiell dort, wo das betreffende Land erst später mit
der Druckerkunst bekannt wurde. Es waren folgende Gruppen vertreten Drucke in
lateinischer Sprache aus deutschen Druckstätten, Drucke in deutscher Sprache aus deutschen
Druckstätten, Drucke in griechischer Sprache, Drucke aus England, den nordischen Reichen,
Spanien, Italien, Frankreich, endlich aus den Balkanländem und in verschiedenen orien-
talischen Sprachen; begreiflicherweise war der österreichischen Druckerkunst eine besondere
Ausdehnung zugestanden, die ausgestellten Wiener Drucke erstreckten sich bis tief in das
XVI. Jahrhundert.
Einen besonderen Charakter trug die Ausstellung der Musikalienabtheilung der Hof-
Bibliothek, welche sich zur Aufgabe gestellt hatte, eine vollständige und detaillirte
Geschichte des Notendruckes von seinen Anfängen bis in die neue Zeit in sorgsam
gewählten Beispielen vor Augen zu stellen. Die Landkarten-Abtheilung war wenigstens
durch einige wenige Seltenheiten vertreten.
Noch eine Gruppe trat mit geschlossenem Charakter hervor die Maximilianea.
Meisterwerke wie das Gebetbuch des Kaisers Maximilian oder sein Thewrdan durften
wegen ihrer unvergleichlichen typographischen Schönheit allerdings in einer Druck-
ausstellung kaum fehlen, obgleich sie schon jenseits der Grenze der Incunabeln liegen. Es
drängte sich dabei der Gedanke auf, auch die übrigen vom Kaiser Maximilian ins Leben
genifenen Werke beizufügen, von denen die Hof-Bibliothek so eigenartige Documente
besitzt, und so ein Bild der gesammten litterarisch-artistischen Bestrebungen dieses
Monarchen darzubieten. Freilich musste man sich mit Rücksicht auf den verfügbaren
Raum mit einigen Proben begnügen. Mitten unter den kostbaren Originalentwürfen,
Originalholzstöcken und Probedrucken einige mit handschriftlichen Bemerkungen des
Kaisers selbst zu den verschiedenen Werken, in denen Maximilian seine Thaten und sein
Geschlecht verherrlichte, war ein herrliches Holzschnittbildnis des Kaisers von der Hand
Albrecht Dürers angebracht. Dieses Blatt, von dem ausser diesem Exemplar nur noch
zwei bekannt sind, gehörte nicht zum alten Besitzstand der Bibliothek, sondern war erst
einige Monate vor Eröffnung der Ausstellung auf der Auction der berühmten Dürer-
Sammlung Cornille-d'Orville in Stuttgart erworben worden.
Der grosse Erfolg, den die Ausstellung in allen Kreisen hatte, bewies, dass eine
solche Veranstaltung aufs Glücklichste einem vorhandenen Bedürfnisse entgegenkam.
Die Ausstellung wird nicht vereinzelt bleiben. Schon jetzt rüstet man sich in der Hof-
Bibliothek zu einer zweiten, welche die dort verwahrten Schätze von Miniaturen zur
Anschauung bringen soll. Es ist kaum zu bezweifeln, dass sich einer solchen Ausstellung
das allgemeine Interesse in demselben Grade zuwenden wird wie der Gutenberg-Aus-
stellung. F. DörnhöHer
EIN PRACHTVVERK ÜBER VAN DYCK. Unter den zahlreichen Kunstpubli-
cationen, die im vergangenen Jahre in England veröffentlicht wurden, ist keine, die
sich in Bezug auf prächtige Ausstattung, Reichhaltigkeit des Materials und Qualität der
Illustrationen mit Lionel Custs neuem Werke über Van Dyckf messen kann. Mit 52 muster-
haften I-Ieliogravuren illustrirt, auf starkem, geschöpften Papier gedruckt, mit Typen,
die an Schönheit und Klarheit nichts zu wünschen übrig lassen, mit einer durch vornehme
Einfachheit auffallenden Einbanddecke versehen, bildet dieses Werk einen Band, den man
als typisch für die besten Erzeugnisse englischer Buchausstattung nehmen kann. Dennoch
liegt ungleich der Mehrzahl ähnlicher Publicationen der I-Iauptwert des Buches in dem
ausführlichen Texte, dem Resultate jahrelanger, gründlicher Forschungen des Verfassers.
Persönliche Besichtigung der Mehrzahl von Van Dycks Werken, eingehende Kenntnis der
Werke moderner Forscher und Einblick in alle zeitgenössischen Documente haben Mr. Cust
befähigt, viel neues Licht auf das Leben und Schaffen des grossen vlämischen Meisters zu
werfen und seinen richtigen Platz in der Kunstgeschichte deiinitiv festzustellen.
Eines der wichtigsten Capitel des Buches befasst sich mit den Beziehungen Van Dycks
zu Rubens, der bisher allgemein als der Lehrer des jüngeren Künstlers angesehen wurde.
Thatsächlich war Van Dyck schon mit 14 Jahren als selbständiger Porträtmaler thätig und
wurde im Alter von 17 Jahren bereits in die Gilde von St. Lucas aufgenommen. Die
Aufmerksamkeit von Rubens lenkte er auf sich, als er ein Jüngling von 16 Jahren
eine Serie von Apostelbildern in Antwerpen ausstellte. Diese Bilder zeigten so viel Talent,
dass Rubens den jungen Van Dyck sofort als Assistenten in seine Werkstatt aufnahm,
wo er Jahre lang mit Ausführung Rubensscher Skizzen beschäftigt war. Die empfang-
liche Natur des jungen Künstlers kam dadurch unter den doppelten Einfluss des Rubens
und der venezianischen Meister, von deren Werken Rubens eine grosse Anzahl aus
Italien mitgebracht hatte. Infolge dieser Collaboration ist der späteren Forschung die
Bestimmung der Autorschaft vieler der aus Rubens Atelier hervorgegangenen Werke sehr
erschwert worden. W. Bode hat die Hand Van Dycks in manchen wichtigen Werken
erkannt, die vorher allgemein als Rubens-Bilder acceptirt wurden, und Mr. Cust geht noch
bedeutend weiter, indem er dem jungen Van Dyck einen viel grösseren Antheil an
Rubens Werken zuweist. Im Alter von 2x Jahren war Van Dycks Ruhm als Porträtmaler
schon so verbreitet, dass er auf Veranlassung seines Patrons, des Earl of Arundel, an den
Hof des König Karl I. von England berufen wurde. Mit strenger Gründlichkeit folgt
Mr. Cust diesen Reisen und gibt eine genaue Geschichte von Van Dycks ereignisreichem
Leben, ohne je den Hauptzweck des Werkes, Schilderung der künstlerischen Thätigkeit
des Meisters, ausseracht zu lassen. Dadurch vermeidet er wissenschaftliche Trockenheit,
ohne dem Werte seiner Forschung Abbruch zu thun. Der Anhang des Werkes enthält die
Kataloge der drei wichtigsten Van Dyck-Ausstellungen Grosvenor Gallery 1887,
Antwerpen 189g und Royal Academy, London, 1900 und eine vollständige Liste sämmt-
licher noch erhaltener Gemälde Van Dycks. Ihre Anzahl beträgt 230.
P. G. Konody
REISAÜSSCHREIBEN. Die Redaction der Mappe" in München erliess
in ihrem Januarhefte ein Preisausschreiben zur Erlangung moderner Skizzen für
decorative Plafondmalerei. Als Preise wurden xooo Mark ausgeworfen und sollen damit fünf
Entwürfe mit Preisen bedacht werden, und zwar I. Preis 300 Mark; II. Preis 250 Mark;
Anthony Van Dyck. Von Lionel Cust, F. S. A., Director der National Portrait Gallery, London.
London, George Bell and Sons, xgoo. 125 Kr.
III. Preis 200 Mark; IV. Preis 150 Mark; V. Preis lOO Mark. Die prämiirten Entwürfe
gehen in das Eigenthum des Verlags über, welcher sich vorbehält, noch weitere Entwürfe
aus freier Hand anzukaufen. Dieselben werden später in der Mappe" veröffentlicht. Alle
künstlerisch gebildeten Decorationsmaler können sich an diesem Wettbewerbe betheiligen.
Die Entwürfe sind an den Verlag der Mappe" Georg D. W. Callwey in München bis
längstens 31. März xgoi einzusenden.
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM 54'
ÜRATORIUM. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster
Entschliessung vom 18. Jänner d. J. dem Mitgliede des Curatoriums des k. k. Öster-
reichischen Museums Geheimen Rathe Johann Grafen Harrach das Grosskreuz des
Leopold-Ordens mit Nachsicht der Taxe und mit Allerhöchster Entschliessung vom
25. December v. J. dem Mitgliede des Curatoriums des k. k. Österreichischen Museums,
Hofrathe im Oberstkämmereramte Wilhelm Freiherrn von Weckbecker taxfrei das Ritter-
kreuz des Leopold-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht.
INTERAÜSSTELLUNG. Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Ludwig Victor hat am i4. d. M. Nachmittags die Winterausstellung und
die Walter Crane-Ausstellung im Österreichischen Museum besucht.
ALTER CRANE-AÜSSTELLÜNG. Arn 3x. v. M. wurde im Österreichi-
schen Museum eine Ausstellung von Werken Walter Cranes eröffnet, welche vier
grosse Säle füllt und das vollständigste Bild gibt, das man sich von dem Wirken dieses
grossen englischen Künstlers bisher in Wien verschaffen konnte. Im ganzen sind etwa
xooo Arbeiten der verschiedensten Art, Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Sculpturen,
Metallarbeiten, gewebte Stoffe, Stickereien, Bücher und allerlei Entwürfe für kunst-
gewerbliche Erzeugnisse ausgestellt. Wir werden in einem der nächsten Hefte einen ein-
gehenden, illustrirten Bericht über diese Ausstellung veröffentlichen.
ÜNSTGEVVERBESCHÜLE. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit
Allerhöchster Entschliessung vom 2. Jänner d. j. den Director der Kunstgewerbe-
schule Felician Freiherrn von Myrbach-Rheinfeld in die sechste Rangsclasse allergnädigst
zu befördern geruht.
ESUCH DES MUSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
December von 30.209, die Bibliothek von 2021 Personen besucht.
ÜRTRÄGE IM ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM. Die Direction des k. k.
Österreichischen Museums veranstaltet am Montag, den 28. Januar 1901 einen
Einzelvertrag und in der Zeit vom 30. Januar bis 20. März IQOI und zwar stets am Mittwoch
und Freitag von bis Uhr abends drei Vortragscyklen zu je Finf Vorträgen. Die
Theilnahme an diesen Vorträgen wird auf eine bestimmte Zahl von Zuhörern beschränkt
sein und kann nur erfolgen auf Grund einer Einschreibung, für welche eine Gebür von
einer Krone für den am 28. Januar stattfindenden Einzelvertrag und von Kronen für
jeden Vortragscyklus eingehoben wird. Die Einschreibungen werden an allen Wochentagen
von bis Uhr in der Kanzlei des Museums entgegengenommen und es werden Karten mit
Nummern ausgefolgt. welche den Sitzplatz im Vorlesungssaale des Museums bezeichnen.
Das Programm dieser Vorträge ist folgendes
Einzelvertrag Dr. Wolfgang M. Schmid, Bibliothekar am königl. bayrischen National-
museum in München, Die Gräber deutscher Kaiser im Dorn zu Speyer und ihre
Eröffnung xgoo mit skioptischen Demonstrationen, 28. Januar 1901. Vortragscyklen
I. Architekt Max Freiherr von Ferstel, Docent an der k. k. technischen Hochschule
Moderne Wohnhäuser mit skioptischen Demonstrationen, 30. Januar, 1. Februar,
6. Februar, 8. Februar, 13. Februar. II. I-Iofrath Professor Dr. Josef Maria Eder, Director
der k. k. graphischen Lehr- und Versuchsanstalt Ausgewählte Capitel über moderne photo-
graphische Reproductionsverfahren mit Demonstrationen, 15. Februar, 20. Februar,
22. Februar, 27. Februar, 1. März. III. Dr. Eduard Leisching, Vice-Director des k. k. Öster-
reichischen Museums Moderne Kunst vor 100 Jahren mit skioptischen Demon-
strationen, 6. März, 8. März, 13. März, 15. März, 20. März.
LITTERATUR DES KUNSTGEWERBES S0
I. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
AESTHETIK. KUNSTGEWERB-i
LICI-IER UNTERRICHT Eis
ABELS, Ludw. Wiener Moderne. Decorative Kunst,
IV, 3.
BREDT, E. W. Drei Jahre neuer deutscher Kunst und
Decoration. Deutsche Kunst u. Decoration, IV, 3.
Die Dan-nstädter Künstlercolonie. Kunstgewerbebl.
N. F. x11, 2.
DAY, L. F. ,.Mere Ornament". The Art journ., jan.
DEHIO. G. Iniluence de Part francais sur l'art alle-
mand. In-B", 18 p. Paris, Leroux. Revue archeol.
DIEHL, R. Kunst im Handwerk. Das Kunstgewerbe
in Elsass-Lothringen, 5.
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Titelb. u. 393 Abb. gr. 8'. XII. 448 S. Freiburg i. B.,
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LAMPERT. Kunstformen der Natur. Mitth. d. Vereines
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Deutsche Kunst u.
im Text. iz Heliogr. u. Vollbild u. Plänen. Gr. 8'.
XIX, 506 S. Leipzig, W. Engelmann. M. 16.
Neues aus den Vereinigten Werkstätten. München.
Decorative Kunst. IV, 4.
PHILIPP, A. Die Blüte der Malerei in Belgien.
Rubens u. die Flamländer. Mit x52 Abbild. im
Text. XII. 230 S. Kunstgeschichtliche Einzel-
darstellungen. 12. Leipzig. E.A. Seemann. M. 4'5o.
ROLLER.A. Eine Studienreise nach Englanibeutsch-
land, Belgien. Holland. Mitth. des Vereines f. de-
corative Kunst u. Kunstgewerbe, Stuttgart, 3. n.
Centralbl. f. das gewerbl. Unterrichtswesen in
Österreich, xvm. z.
SCHEFFLER, K. Van de Veldes neueste Arbeiten.
Decorative Kunst, IV, 3.
Volkskunst. Decorative Kunst, IV. 4.
Hans Thoma über die Kunstkritik. Deutsche Kunst u.
Decoration, lV, 3.
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Th. Schreiber. 4'. 452 S. m. 53x Abb. u. Taf.
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u. Decoration, IV, 3.
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ALDROVANDI, Leo. Di una sepoltura della famiglia
Aldrovandi nella basilica di s. Stefano in Bologna.
Bologna, tgoo. fig. p. u.
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ration par Emrnanuel Pontremoli, architecte,
ancien pensionnaire de I'Acade'mie de Frarice,
Rorne. Texte par Maxime Collignon. In-fol.,
V7z38 p. avec grav. et planches. Paris, May.
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tinischen Elfenbeinreliefs. jahrb. d. kunsthist.
Samml. des Allerh. Kaiserbauses. XXI.
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Architekt. l. Vüla Madonna zu Rom. Für die Ver-
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durchgesehen von Breitfeld. Qu. gr. Fol. 47 S.
Text. Zittau, Dresden, Gilbers, M. So.
JUSTI, C. Michelangelo. Beiträge zur Erklärung der
Werke und des Menschen. Gr. 8". VIII, 430 S.
mit Ahbildgn. Leipzig, Breitkopf Härtel. M. I2.
LEIXNER, 0. v. Lehrbuch der Baustile. Mit beson-
derer Berücksichtigung des architektonischen u.
technischen Details. I. Bd. Die Baukunst des
Alterthums. 4". 39 Tal. m. 78 S. Text. Wien,
F. Wolfram Cie. M. g.
OSTINI, F. Rudolf Maison. Die Kunst für Alle. XVI.
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SCHMID. M. Ein Aachener Patricierhaus des
XVIII. Jahrhunderts. 44 Lichtdn-Taf. m. erläuternd.
Text. Fol. S. StuttgartJ. Hoffmann. M. 4c.
SI
FüLllgiiliSlCskänllillait Suppantschitsch. Die Graph.
IISIC,
GLA GLÜCK. G. Gustav4Karnpmann. Die Graph. Künste,
Burne-Jones, Edw., Werk. gx Photograv. directly' XXIII.
reproduced from the Original Paintings. Nebst HOLME, Ch. Modern Pen Drawings European and
Text. Imp.-foI. 24 S. Berlin, Photogr. Gesellschj American. The Studio, Winter Numb. igoo
M. ronn, auf Chinapapier M. anno. 190i.
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de Drewc Rev. de I'm chret- 19cm sie. MARX, R. Frank Laing. Die Graph. Künste, XXIII, 4.
HERMANN. Zur Geschichte der Minicwrmelerei MARZI. Demetrio. tipografi tedeschi in Italia durante
am Hofe der Este in Ferrara. Jahrb. d. kunsthist. 11 secqio XV, Mainz, rgon, so, 47, Ans der
Samml. des Allerh. Kaiserhauses, XXI. Festschrift der Stadt Mainz zum 5oojährigen Ge-
JUSTI, C. s. Gr. II. burrstage von Johann Gutenberg.
KALLALE, W. Die toscanische Landschaftsmalerei MQNT' P01 dm Die graphisch, Kunst in den Nieder.
im XIV. u. XV.Jahrh. Jahrb. d. kunsthist. Samml. landen im Jahre r89g. Mitth. der Gesellschaft für
des Allerh. Kaiserhauses. XXI. vervielfalt. Kunst, rgoo, 4.
OBRIST, P3111 sChultzßNiumburg- DCCQYEÜVN Die graphischen Künste im heutigen Belgien und
Kunst. IV. 4. ihre Meister. Die graphischen Künste, XXIV. i.
OSBORN, M. Albert Männchen als decorativer Maler. POPPELREUTER. J. Die Sammlung von Buchgrna-
Zeitschr. f. Innen-Decon, Jan. menten im königl. Kunstgewerbemuseum zu Ber-
SWARZENSKI, G. Eine neuentdeckte aitchristliche lin. Zeitschr. f. Bücherfreunde, IV, g.
Bilderhandschrift des Orients. Kunstchronik, SINGER, H. W. Jakob Christoffel Le Blon. Mitth. der
N. F. XII, m. Gesellschaft für vervielfait. Kunst, rgoi, i-z.
TROST, A. Moriz von Schwind und das Wiener! gS. Zur Reform unserer Schrift. Wochenschr. des
Opernhaus. Jahrb. der kunsthist. Samml. desi N.Ö Gewaver" 50,
Allerh. Kaiserhauses. XXI. iTROST, A. Ferdinand Schmutzer. Die graphischen
VOLKMANN, L. Sascha Schneiders Wandbilder irnl Künste, XXII,
deutschen Buchsewerbe-Heuse I-eiivlie- WIDMER, x. Walther Conz. Die graphischen Künste.
Deutsche Kunst und Decoration. IV. 3. xxiii,
ZILCKEN, Ph. C. Stonn van's Gravesande. Die gra-
phischen Künste, XXIII, 4.
IV. TEXTILE KUNST. COSTUME.
FESTE. LEDER- UND BUCH-i
VI. GLAS. KERAMIK Lo
BINDER-ARBEITEN Ltv
BLEININGER, A.W. Praktische Anwendung der Wis-
BORGMAN. J. Die Feinlederfzbricehcn lhrerrscnzen senschaft für die Thonwarenfabrication. cenrn-iai.
Hn-vsgellungswejsg von ndäävlighävasire biS 22m f. Gias-lnd. und Keramik, 538; nach .,Brick".
fertig!!! PIDÜIICY- IäX-ß 34 Burslem Pottery. The Magazine of Art, Dec.
Badm- xrlßYn- 29' GENSEL. W. Die Poi-zellanmanufactur zu Sevres.
CLARKE, Br. Of Kerchiefs. The Artlyourri. ec. w. Deutsch Kunst Dec" lvv
DILLMONT, Th. de. Vorlagen fur SUCKBXBICIL. fY- Kunstkeramiken aus der k. k. Fachschule für Keramik
QlL-anr 31 flrb- T35 111'129 Rücks""vi in Teplitz. Wiener Bauindustriezeitg. rr.
Tuf Pause" ,L. Zur Geschichte der elsass-lothringischen Fliesen-
äinglish 311155 311d BYDCCdCS- The Joum" Keramik. Das Kunstgewerbe in Elsass-Lothrin-
Dec. gen
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