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KUNSPHANDVE 141g
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MODATSSCHRIFT-DES-KKÖSTE
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HERAUSGEGEBED-ZlRD-REDlGlRT-V 1x5
ANOD SCALA.
VIII. JAHRG. 1905, HEFT I0.
VERIAG VON ARTARIA Co. IIT VIER.
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Kunst und Kunsthandwerk E3253
Jährlich 12 Hefte Cää Preis 24 Kronen
ohne Postversendung mammaemzisszearsßsmß
Abonnements werden in allen ßuch- und Kunsthand-
lungen, im Österr. Museum, sowie von der Verlags-
handlung Artaria Co. übernommen sososusoso-so
117857841
Rudolf Ribarz von Hart-
wig Fischel 50x
Moderne englische Mö-
bel und Metallarbei-
ten von P. G. Konody 523
Die National Cornpeü-
tion xgo5 53x
Die Kaiser Joseph-Aus-
stellung im nordböh-
mischen Gewerbe-
museum zu Reichen-
berg von Edmund
Wilhelm Braun 535
Kleine Nachrichten 542
Mitteilungen aus dem
k. k. Österreichischen
Museum 550
Literatur des Kunst-
gewerbes .551
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RUDOLF RIBARZ iß VON HARTWIG FISCHEL-
WIEN 50'
EUTE kann man sich wohl kaum eine richtige Vor-
stellung davon machen, wie beengt und bedrückt
die bildenden Künstler Wiens die nicht der
herrschenden Mode nachliefen in den Sech-
zigerjahren des verdossenenjahrhunderts lebten
und arbeiteten, wie wenig Anregung und Führung
das junge Talent zu erwarten hatte, das amDonau-
strand das Licht der Welt erblickte. Und doch
brachte es damals Albert Zimmermann zuwege,
in einigen Schülern den Keim jener wahren und
echten Begeisterung zu wecken, die zu bleibenden Leistungen führt und über
die größten Hindernisse hinweghilft. Aus seiner Landschaftsschule gingen
unter anderen auch Schindler, Jettel und Ribarz hervor, welche über die
Grenzen ihrer Heimat hinaus wirkten, welche im stande waren, den Kontakt
der großen internationalen Kunstbewegung mit Österreich wieder herzustellen.
Die mächtigen Anreger, welche jener Generation die Wege wiesen,
lebten in Frankreich; es waren vor allem die durch den Engländer Constable
auf die Bahnen eines ernsten und intensiven Naturstudiums gedrängten so-
genannten Meister der Dreißigerjahre. Man kann den tiefen Eindruck, den
dasWirken der Troyon, Millet, Corot, Rousseau, Daubigny, Diaz, Dupre auf
die damals heranwachsende Künstlergeneration ausübte, am besten an der
langen Dauer ihrer Einwirkung erkennen, an der Verehrung für ihre Namen,
welche noch lebendig blieb, als von der Seine schon wieder neue Impulse
ausgegangen waren und als die ganze europäische Kunst durch andere große,
neue Gedanken in die lebhafteste Bewegung geraten war.
Schindler, Ribarz und Jettel haben jeder in seiner Art der französischen
Kunstanschauung und Kunstübung zeitweilig gefolgt. Schindler, der niemals
dauerndÖsterreich verlassenhat, überwand denfremdenEinHuß allmählich und
fand die meisten und fruchtbringendsten Anregungen in der heimischen öster-
reichischen Natur. jettel lebte lange in Frankreich, blieb aber auch dort
immer der schwer bewegliche Wiener, der seine eigene zarte Note nur lang-
sam durch die Berührung mit französischem Können entwickelte und zur
Verfeinerung brachte.
Ribarz wurde ganz zum Franzosen; wie er Sprache und Manieren der
ihm sympathischen Seinestadt annahm, wußte er auch ihre künstlerischen
Anregungen zu verarbeiten und in ihrer Atmosphäre sein kräftiges Talent
zur Entfaltung zu bringen. Er hat dort stets die Reibung mit seinen bedeuten-
den Zeitgenossen gesucht, um im Kontakt mit den Stärksten seine eigenen
Kräfte zu proben und zu festigen und so zur Persönlichkeit zu reifen. Und
als er nach Österreich zurückkehrte, blieb er auch in der Heimat ein Reprä-
sentant und ein Verteidiger französischer Kunstanschauungen bis zu seinem
"VKC
502
Rudolf Ribarz, Radierung
Ende 1904 erfolgten Tode. Ribarz hat unter den genannten, ihm enger be-
freundeten Zimmermann-Schülern als jüngster die Akademie besucht. Er
wurde am 30. Mai 1848 als Sohn eines Wiener Kaufmannes geboren, eines
gebildeten und angesehenen Mannes von strenger Rechtlichkeit, der seinen
früh zur bildenden Kunst hindrängenden Sohn vorerst die Vorbereitung zu
seinem eigenen Beruf erwerben ließ.
Weder die Realschule noch die Handelsakademie vermochten den
temperamentvollen Knaben von seinem Wege abzubringen, seine frühen
Zeichen- und Malversuche wurden im Verborgenen geübt und erhielten, als
er zwölf ahre alt war, durch die Unterweisungen des Landschaftsmalers
Holzer die erste Förderung. Als dann auch Zimmermann die Neigungen des
jungen Mannes unterstützte, gelang es ihm, die Einwilligung zum Akademie-
besuche zu erwirken. Vierjahre folgte er lernbegierig dem damals so lücken-
haften Unterricht, von dem nur die Anregungen, die von Zimmermanns
Persönlichkeit ausgingen, haften blieben. Er zog mit diesem ins Gebirge, in
die Ramsau bei Salzburg und anderwärts, um in Wäldern, an Mühlen und
Wasserläufen Studien zu sammeln, die dann im Winter zu Kartons für Kom-
positionsübungen verwertet wurden. Veduten und Waldinterieurs, Illustra-
tionen zu Dichtungen wurden in verwandtem Sinne von all diesen Kunst-
jüngern geschaffen, denen ein lyrisch-romantischer Zug gemeinsam war, die
sich an malerische Aufgaben der schwierigsten Art wagten, ohne Aussicht,
sie bewältigen zu können. Und doch lebte in allen eine so begeisterte Liebe
zur Natur und zur Kunst, daß die Erinnerung an diese erste Lehrzeit auch
den reifen Künstler noch erfreuen konnte so weit ihn auch seine spätere
Entwicklung von diesen ersten Wegen abdrängte.
Es muß ein eige-
ner Zauber in dem
Wesen des alten,
derben und humor-
vollen Zimmermann
gelegen haben, der
auf seine überrnütige
und hoffnungsvolle
Schar die eigene Be-
geisterung zu über-
tragen vermochte;
der die Überzeugung
von der Notwendig-
keit ernster und rast-
loser Arbeit vor der
Naturtiefeinpüanzte,
der die Sehnsucht
nach dertieferen Er-
kenntnisvomWesen
der Kunst in den jun-
gen Seelen weckte
und förderte.
Was aber Wien
als Kunststadt da-
mals den Künstlern
bieten konnte, ken-
nen wir aus dem
Schicksal und den
Worten des Märty-
rers G. F. Wald-
müller, der bitter
genug davon zu sprechen wußte. Es ist nicht zu wundern, wenn sich der
Drang auszuwandern in den jungen Gemütern festsetzte, die so sehr nach
Anregung und Belehrung dürsteten und so wenig festen Boden unter sich
fühlten; man war der akademischen Rezepte gründlich müde geworden, fand
aber keine Führung für einen neuen Kurs. Wohl wußte man, wie es im
Westen gärte, wie große Talente ganz neue Wege gebahnt und Großes voll-
bracht hatten; aber nur ein einziger Kunsthändler hatte einzelne Bilder her-
übergerettet, ganz wenige private Sammler hatten sie bei sich aufgenommen,
ohne daß der volle Wert ihrer Erwerbungen gewürdigt wurde. Viel war in
Wien nicht von der neuen erstarkenden Kunst zu fühlen.
Ribarz hatte Energie und Mut genug, um den Entschluß, nach Paris zu
ziehen, in sich reifen zu lassen. Er hatte, durch Schulfreunde begünstigt,
Anschluß an kunstliebende Kreise der Wiener Gesellschaft, die Beziehungen
j. Engelhan, Rudolf Ribarz
57'
Rudolf Ribarz, In den Dünen von Cayeux, 1892
mit Paris unterhielten; aber sein Vater war dem französischen Wesen
abhold und fürchtete die freien Sitten für seinen Sohn. Er schuf diesem
zuerst die Möglichkeit, in Wien selbständig zu arbeiten, mietete ihm ein
Atelier, wo der junge Maler vorwiegend Tierstudien kultivierte. Er wollte
Tiermaler werden; Ochsengespanne und Kühe im Freien, Hühner und Enten,
wie er sie sah, verwertete er zu kleinen Bildern, die manchen Liebhaber
fanden. Im ganzen winkte ihm aber noch wenig Erfolg, war er ja doch nicht
seines Weges sicher, das Selbstvertrauen mußte mühsam errungen werden.
Im jahre 1875 erhielt er die Möglichkeit, zu seiner Ausbildung nach
Brüssel zu reisen, wo ihm eine wertvolle Einführung zu Hilfe kam. Durch
van Haanens Empfehlung öffnete sich ihm das Haus van der Stappens,
dessen markante künstlerische Persönlichkeit einen Kreis von aufstrebenden
Talenten anzuziehen wußte. Und seit jener Zeit verband eine warme
persönliche Freundschaft die beiden Künstler, welche ihr Lebensweg noch
öfter zusammenführte. Mit neidloser Freude konnte Ribarz Zeuge des
wachsenden Ruhmes jenes belgischen Bildhauers bleiben. Ihr erster Kontakt
wurde jäh unterbrochen. Als Ribarz ein halbes Jahr in Brüssel verbracht
hatte, mußte er wieder nach Wien zu seinem sterbenden Vater eilen.
Dieser war ihm bis dahin Freund und Stütze gewesen. Nach seines
Vaters Tode zog Ribarz mit Malzeug und angefangenen Bildern fast seiner
einzigen Habe nach Paris, wo er für lange Zeit eine neue Heimat finden
sollte. Er war zu stolz, von seiner Familie in Hinkunft eine Unterstützung
Rudolf Ribarz, In den holländischen Dünen
zu fordern und ertrug willig die bittersten Entbehrungen, ohne seine Ange-
hörigen von seiner bedrängten Lage in Kenntnis zu setzen.
Zuerst war ein wohlhabender Schulfreund, der ihn auch später niemals
im Stiche ließ, sein Wirt und sein Rückhalt. Auch künstlerischen Anschluß
fand er gleich. Jettel war kurze Zeit vor ihm nach Paris gekommen. Eduard
Charlemont lebte dort in guten Verhältnissen. Der Letztere hatte damals
großen materiellen Erfolg, bewohnte ein eigenes Hotel mit Atelier am
Boulevard Clichy und hielt auch offenes Haus für seine Freunde Ribarz und
Jettel. Ersterer teilte auch zeitweilig seinen Arbeitsraum, konnte sich aber
bald ein kleines Atelier in der Nähe mieten, als er seine Arbeiten zu verwerten
begann, obwohl sie ihn nicht befriedigen wollten.
Es lebte damals eine Kolonie von deutschen, österreichischen und
ungarischen Malern in Paris, die von dem Kunsttreiben der großen Stadt
angelockt waren, und die eng zusammenhielten. Aus der Wiener Schule
waren noch Wenzel Schwarz, Ruß und Paal, aus Deutschland Gotthard
Kuehl und Liebermann, aus Ungarn Munkacsy bei den regelmäßigen Zu-
sammenkünften, zu denen sich manchmal Kunstfreunde, wie der öster-
reichisch-ungarische Gesandte Graf Hoyos gesellten. Hier wurden die bren-
nenden Fragen der Kunst diskutiert, die alle bewegten, hier wurde das Feuer
genährt, das in ihnen die tiefen, ernsten Eindrücke entfachte, welche von
französischer Art zu empfinden und zu arbeiten ausgingen.
Ribarz fühlte besonders lebhaft, wie sehr er vom Wege entfernt war,
der ihn von den Schulfesseln befreien konnte. Wie weit war die erzählende
Rudolf Ribarz, Schloß Gondorf a. d. Mosel, 1885
Art zu malen, welche er in der Gebirgsnatur zu üben gelernt hatte, von der
eindringenden Naturbeobachtung getrennt, die vor ihm ihre glänzenden
Resultate zeitigte. Die Paysage intime hatte damals den Höhepunkt ihrer
Entwicklung erreicht; die großen Künstler, die sie geschaffen, hatten wohl
nicht alle die Früchte ihrer Lebensarbeit ernten können, aber die heran-
wachsende Generation blickte zu ihnen auf, wie zu leuchtenden Sternen.
Einer von ihnen, Daubigny, sollte Ribarz zur rechten Zeit die hilfreiche Hand
reichen, als der junge Kämpfer daran war, den Mut zu verlieren.
Ribarz hat in späteren jahren oft erzählt, welch erlösenden Einfluß ein
Wort dieses Künstlers auf ihn ausgeübt hatte. Verzweifelt und dem Selbst-
mord nahe, blickte er in der ersten Zeit seines Pariser Aufenthaltes auf seine
Studien, die ihm so weit von jeder Wahrheit entfernt schienen. Eine mit-
fühlende Freundin L. Parmentier führte den Verzweifelten mit seinen
Arbeiten zu Daubigny, der ihn wohlwollend aufnahm und folgendes sagte
Mein Lieber, Sie zeichnen ja sehr gut, aber Sie suchen zu sehr den Gegen-
stand selbst zu fassen, anstatt den Eindruck auf Ihr Auge Fimpression fest-
zuhalten." Damit wurde ihm ein neuer Weg geöffnet. Er ging nun der male-
rischen Erscheinung" der Dinge nach und begann sofort in nächster Nähe,
Rudolf Ribarz, Schloß Von de Leyn a. d. Mosel, 1888
am Montmartre, wo noch Mühlen standen und viel reizvolles unkultiviertes
Gelände, im Sinne von Daubignys Lehren intensive Studien zu machen.
Als ihm diese nun immer besser glückten, wuchs sein Mut. Er dehnte
seine Studienfahrten allmählig aus, besuchte die malerischen Fischerdörfer
an der französischen Küste, kam in die Normandie, aber am lebhaftesten zog
es ihn doch nach Holland. Er suchte ja immer den einfachen, großen Natur-
Vorgängen möglichst nahezukommen, die Tonschönheit der alten Meister
auf dem Wege intensiver Naturbeobachtung wiederzufinden, wie es die
Meister der Dreißigerjahre taten.
Es lebten noch außer Daubigny einige von ihnen und ein eigentümlicher,
für den jungen Künstler sehr ehrenvoller Vorfall verhalf ihm dazu, auch an
Dupre' Anschluß zu finden. Ribarz kam bei seiner strengen Selbstkritik und
seinem Arbeitsdrang ohne Lebensklugheit zu keinem materiellen Fortschritt.
Da überredete ihn ein schwedischer Kollege der frühverstorbene Maler
Jägerfelt, einige Studien dem bescheidenen Kunstladen anzuvertrauen, mit
dem er selbst in Verbindung stand. Am Boulevard Malesherbes befand sich
diese Zufluchtstätte, welche zufälligerweise auch von jules Dupre besucht
Rudolf Ribarz, Rochuskirche in Thiers Südfrankreich, m84
wurde. Der berühmte Maler wurde auf Ribarz aufmerksam, verlangte vom
Kunsthändler seine Adresse, suchte ihn auf und erwarb einige seiner Arbeiten.
Von da datierte ein persönlicher Verkehr, der Ribarz auch mit den
anderen Größen seiner Zeit in Berührung brachte. Er lernte Corot näher
kennen. Er schloß sich an Boulard an, zu dem ihn besondere Freundschaft
hinzog. Daubigny nahm sich seiner auch weiterhin an.
Mit Dupre und Boulard war Ribarz häufig in Cayeux zu Studien-
zwecken, er strebte unbekümmert um die Erwerbstätigkeit immer nach
unmittelbarem Kontakt mit der Natur und dem Verkehr mit anregenden
Künstlern. Während Dupre die energische, großangelegte Art der Barbizon-
Leute repräsentierte, von Ruhm und Erfolg begleitet war, gehörte Boulard zu
den zurückgezogenen, bescheidenen, immerfort suchenden Künstlern, die Aus-
stellungen mieden, dem Getriebe auswichen und in verfeinerten Tongenüssen
schwelgten. Er suchte dem tiefen, kräftigen und zugleich weichen Tonzauber
Rembrandtischer Malerei nahe zu kommen und scheint mit seinem großen
Ernst viel Einfiuß auf Ribarz gewonnen zu haben.
Wie sehr der ältere, ausgereifte Künstler den aufstrebenden jungen
schätzte, beweist eine Stelle aus einem Briefe Sie sind zu bescheiden, lieber
Freund", schrieb Boulard. Ihre Malerei ist ebensoviel wert wie die meinige,
das habe ich Ihnen schon gesagt und ich wiederhole es noch einmal. Wir
haben auf verschiedenen Gebieten unsere Schwächen und unsere Qualitäten,
aber gleich groß ist bei uns beiden die Liebe zur Kunst."
Rudolf Ribarz, Bauernhäuser bei Regenstauf Bayern, 1898
Ribarz führte damals ein wahres Bohemien-Leben. Er hatte nicht
immer genug zu essen, aber immer Pläne und Hoffnungen in Fülle. Er genoß
jeden Augenblick der Freude im Verkehr mit gleichgestimmten Kollegen
und war ganz beherrscht von seiner Arbeit. Nur eine kräftige, elastische
Natur konnte den andauernden Entbehrungen so Widerstand leisten. Gar
manches Mal hatte er, wenn er des Abends einer Einladung folgte, tags-
über noch nichts in den Magen bekommen; zum Glück machte ihn seine
amüsante und temperamentvolle Art des persönlichen Verkehrs zu einem
gern gesehenen Gast und er fand oft anhängliche und liebevolle Wirte und
aufopfernde Freunde. Und wenn er auf seine weiten Studienmärsche, bepackt
mit großen Leinwanden und schwerem Malgerät, auszog, der Sonnenglut
ausgesetzt oder dem kalten herbstlichen Nebel der holländischen Landschaft,
die er so sehr liebte da war meist nicht mehr wie ein Stück Brot und ein
bescheidenes Stück Käse oder ein Ei zur Stärkung in seiner Tasche vor-
handen.
Die Aussichten auf Verkauf seiner Arbeiten waren gering. Er half sich
wie er konnte. Als er einmal zu einem künstlerischen Freund, mit dem er
zeitweise zusammen wohnte, melancholisch sagte, ich kann nur malen, aber
nicht verkaufen", da erhielt er die scherzhafte Antwort Da ich zwar ver-
kaufen, aber nicht malen kann, so passen wir eigentlich zusammen".
Ein Pakt war bald geschlossen; Ribarz malte, der Freund unterschrieb und
verkaufte und der Erlös ward geteilt.
Mitten in seiner Boheme-Zeit hatte Ribarz das Glück, eine heitere
Lebensgefährtin zu finden, die Freud und Leid mit ihm teilte und in seltener
6B
Rudolf Ribarz, Kanal in Overshie Holland,
Anhänglichkeit und Treue mit ihm ausharrte bis an sein Ende, ihm immer
wertvoller werdend.
Damals war es nur ein magerer Bissen, den sie zu teilen hatten, aber
es ging anderen auch nicht besser. Der Maler Gagliardini mit seiner jungen
Genossin war zu jener Zeit in nahem persönlichen Verkehr, in gleichen Ver-
hältnissen mit Ribarz. Da mußte denn jene von beiden Menagen, die
gerade gut versorgt war, für die Gemeinschaft den Wirt machen. Anspruchs-
voll war man nicht, aber voll Galgenhumor und guter Einfälle, welche die
Tafel würzten. Genußfähig und genußfroh war ja Ribarz trotz all der trüben
Stimmungen, die ihn oft beherrschten. Die Briefe in seine Heimat an die so
sehr geliebte Schwester blieben unberührt von den schwersten Sorgen. Er
suchte die zahlreichen wohlhabenden Freunde auf, welche ihm seine Wiener
Beziehungen, seine Kunst, seine Lebensfreude verschafften. Er liebte Musik,
hatte schon als Knabe eifrig Gesang gepflegt, und freute sich, künstlerischen
Gesang zu hören.
Auch in literarische und Theaterkreise brachte ihn seine Kunst. Dumas
fils suchte ihn auf und erwarb und bestellte bei ihm Arbeiten. Faure de
l'Opera, der gleichfalls den Mäcen zu spielen liebte, war unter seinen Gön-
nern und Freunden.
Rudolf Ribarz, Kanal in Overshie Holland
Manchen Genuß verdankte er seiner körperlichen Kraft und Geschick-
lichkeit. Er war als gewandter Eisläufer bekannt, er war ein kühner, wage-
mutiger Schwimmer, benützte oft die Gelegenheit, daß holländische Seebäder
in der Nähe seiner Studienplätze lagen, zu seinen Touren. Wenn die See
recht hoch ging und zu großartigen malerischen Eindrücken Veranlassung
gab, reizte es ihn, weit hinaus zu schwimmen und seine Kraft auszunützen.
Trotzdem er sehr kurzsichtig war, gebrauchte er keine Vorsichtsmaßregeln.
Als ihn einmal die Wogenkämme höher trugen als sonst, die Täler tiefer
gefurcht waren, der prächtig beleuchtete Küstenstreifen in weiter Ferne
glänzend schimmerte, bemerkte er zu seinem Schrecken plötzlich, daß dieser
Lichtstreif pfeilschnell zu wandern schien. Er wußte nun, daß er in eine der
gefährlichen Strömungen geraten war, die schon vielen den Untergang brach-
ten. Als es ihm trotz aller Schwierigkeiten mit Aufwendung aller geistigen
und physischen Kräfte gelungen war, die Küste endlich zu erreichen, hatte er
am Strande vier Stunden zurückzuwandern, um das Badeetablissement von
Blankenberghe zu erreichen, wo seine Kleidung zurückgeblieben war.
Wer die Leiden und Entbehrungen des Landschaftsmalers kennt, die
ihn beim Naturstudium erwarten, wird begreifen, wie wertvoll eine robuste
Konstitution dem Künstler sein mußte. Leider blieb ihm diese nicht dauernd
treu. Er hatte alsjüngling denKeirn einesLeidens empfangen, das ihn in reiferen
Jahren schwer bedrängte und sein vorzeitiges Ende herbeiführen sollte.
toll
512
Dieser schwerwiegende
und tiefgreifende Vorgang
teilt sein Leben in zwei
ungleiche Abschnitte; er
prägt sich in seinem
äußeren Leben wie in
seinem Schaffen aus und
verhinderte ihn, jene all-
gemeine Anerkennung
und jenen Erfolg zu
erleben, die ihm sonst
voraussichtlich geblüht
hätten. KünstlerischeAn-
erkennung ist ihm freilich
schon frühe und oft zu
teil geworden. Ja es kenn-
zeichnet geradezu seine
Entwicklung, daß unter
seinen Förderern vorwie-
gend Künstler tigurieren,
daß ein großer Teil seiner
ArbeiteninKünstlerhände
überging. Ein Beweis für
diesen Umstand ist seine
Rudolf Ribarz, Dorf in den französischen Dünen Cayeux, X880 Aufnahme in den Cercle
artistique et litteraire",
der von einem Kunstfreund Martinet im Anfang der Achtzigerjahre ge-
gründet wurde. Ein großer Ausstellungssaal vereinigte die besten der damals
wirkenden Maler und Bildhauer in ausgewählten Werken, die ohne Rücksicht
auf den Geschmack eines größeren Publikums, aber dafür zur eigenen Augen-
weide der Künstler und Kenner zusammengestellt waren.
Auch Ribarz war aufgefordert worden, Arbeiten einzusenden und wie
es unter Künstlern üblich ist, zum Austausch von Arbeiten eingeladen; unter
denen, die einen Ribarz besitzen wollten, waren Rodin, Cazin, Thaulow,
Raffaelli. Roll kaufte freigebig zwei holländische Bilder von seinem unbe-
mittelten Kollegen, von dem er schon früher Studien erworben hatte. Aber
auch die Großen der älteren Generation wie Daubigny und Dupre freuten
sich, seine Bilder zu besitzen. Mit Rücksicht auf diese künstlerische Aner-
kennung ist es auch verständlich, daß er verhältnismäßig früh zum Societaire
der Societe Nationale des Beaux-Arts" gewählt wurde, zu ihren Gründern
zählt und auch öfter Juror war.
Um es zu solchen Ehren zu bringen, war eine bedeutende Arbeits-
leistung nötig, die einem festgesteckten Ziele zustrebte. Es ist kaum ein
Dezennium Zwischenraum von jener Zeit, wo der gänzlich fremde, wage-
mutige Jüngling als Ler-
nender den heißen Bo-
den des Pariser Kunst-
lebens betritt, bis zu
jener Zeit, wo ihm die
Besten seines Faches
Anerkennung zollen.
Die Kunstanschau-
ungen, denen er zu fol-
gen lernte, hat Ribarz
selbst in späteren Jah-
ren einmal in folgender
Weise ausgedrückt
Ein Künstler soll
selbst schaffen und zur
ersten unerschöpflichen
Quelle der Natur zu-
rückkehren, wie es die
Alten gemacht haben,
denn nur dadurch sind
sie selbst lebensfähig
geworden. Auch sie aber
haben die Natur nur als
Mittel zu ihrem künst-
lerischen Zweck benutzt
und haben sich infolge
der Verschiedenartig-
keit ihrer Talente und
durch die individuelle
Interpretation in der verschiedenartigsten Weise von ihr entfernt." Der rasch
gewonnene Beifall des Publikums galt ihm nichts, obwohl er in seiner mate-
riellen Enge nach praktischen Erfolgen auszublicken hatte. Er sagte In
Frankreich, zur Zeit der großen modernen Maler, ist die Anschauung sprich-
wörtlich geworden, daß jeder Geringste in Kunstwerken Fehler sieht und
nur wenige und zwar nur solche, die unter wirklichen Künstlern leben
die Qualitäten herausfinden und mit Überzeugung genießen können."
Darum war ihm der wahre Kunstgenuß ein Vorrecht weniger, die Kunst
eine aristokratische Angelegenheit, die nie der großen Menge zugänglich
werden kann.
Er spottete über das lustige, der Menge zugängliche Gebiet der Natur-
abschreibung, auf dem die Virtuosität dem Publikum im höchsten Grade
imponiert" und über die Novellenmalerei, bei der nicht die schöne Form
der malerischen, groß gesehenen und groß gedachten Wirkung, sondern der
Titel und der illustrative Wert das Publikum interessieren und verblüffen".
Rudolf Ribarz, Holländischer Kanal, r884
b...
Ihm aber galt gerade die Größe der malerischen Erscheinung als die
hervorragendste Qualität eines Bildes und die Erreichung dieser Vorzüge
war sein vornehmstes Streben.
Die großen Meister Frankreichs haben bewiesen, daß man durch liebe-
volles und permanentes Studium der Natur dieser nahe bleibt und sich
,personnel' aus ihr entwickeln kann, indem man das aus ihr herauszugreifen
lernt, was den malerischen Gedanken d. h. die malerische Schönheit und
die poetische Wirkung ausmacht."
Was ihn besonders anzog, waren bestimmt aufgebaute, ernstruhige
Landschaften, womöglich mit einem Stück alter Architektur, einem Schloß,
einer Windmühle oder Bauerngehöften, I-Ieuschobern, über ihnen ein
schwerer, grauer Himmel mit großen, stark beleuchteten Wolkenzügen.
Immer steckt eine kernige Zeichnung, die einer großen vereinfachten Form
zustrebt, in seinen Sachen und ein feiner, weicher Zusammenklang der
grauen oder braunen Grundtöne, zu denen einige bestimmt angeschlagene
Farben oder Lichtflecken, rote Dächer, grüne Rasenflächen den energisch
betonten Kontrast bilden. Nie hat er unfeine Töne auf seiner Palette geduldet.
Solche Anregungen zu suchen, war er zuerst nach Barbizon bei Fontaine-
bleau gegangen, in die Normandie und Picardie, am häufigsten aber immer
nach Holland, das er lange Zeit regelmäßig besuchte. Er zog meist im Spät-
sommer und Herbst dorthin, am Wege versuchend, sein knappes Reisegeld
1899
Rudolf Ribarz,
zu vermehren; er scheute auch nicht, das Porträt einer Ziege zu liefern,
wenn es den Eigentümer freigebig machte; mitunter half ihm eine Provinz-
ausstellung besser. Selten war er in südlichen Gegenden, nur einige Zeit in
Thiers. Die Sonne lockte ihn nicht. Er liebte das nasse Wetter, die feuchte
schwere Luft, die so stimmungsvoll und geschlossen die Massen verband
weiche, großgeformte Luftvorgänge, dampfende Weiden, tiefe Wasserläufe
mit leuchtenden Segeln.
Öfter war er auch an der Mosel. Dort fand er in Schloß Steinsel bei
Luxemburg, das den Verwandten seines Freundes Pidoll gehörte, eine
heitere Geselligkeit und in der Umgebung malerische Anregung. Die alten
Schlösser und Burgen an den steilen Flußufern" regten ihn an. Die Bilder
aus Gondorf, Scheugen stammen daher. Pidoll, der Schüler von Böcklin und
Marees schloß sich auch auf Studienreisen an den ernsten Landschafter,
die Liebe zu den alten Meistern und zu Holland, die gleiche Kunstbegeisterung
verband sie. Fruchtbarkeit und Arbeitslust des temperamentvollen Ribarz
wirkten anregend und aneifernd.
Kraft und Bestimmtheit waren ein Grundzug seines Wesens und seiner
Kunst. Aber auch Vielseitigkeit war ihr eigen. Er besaß neben der Nei-
gung zur Landschaft einen Zug zum Dekorativen, der sich im Staffeleibild
allein nicht ausleben
konnte. Den Innen-
raum als Ganzes
wollte er beherr-
schen und die Vor-
liebe französischer
Architekten für Pan-
neaux, für gerahmte
Felder, kam ihm zu
Hilfe. Die naturalis-
tische Landschaft,
wie er sie pflegte,
war wohl zur un-
mittelbaren Anwen-
dung für dekorative
Zwecke nicht geeig-
net. Er fand sein
eigenes Auskunfts-
mittekPflanzenWerk
mit großen Blüten
und Früchten und
Rudolf Ribarz, Alle Weiden am Chiemsee Überschwemmung, 1898 kräftigemBlattwerk
wie es sich an Mauern herabrankt, aus dem Wasser aufwächst, in Obst-
und Gemüsegärten die beladenen Arme in die Luft hinausstreckt, benützte
er als kräftige Note für den Rahmen, den unmittelbaren Vordergrund, zu
dessen Opposition er die luftigen Ausblicke auf landschaftliche Hintergründe
einsetzte.
So schuf er viele Paravants und Parmeaux. Ein Pariser Speisesaal wurde
so von ihm dekoriert. Die große Folge prächtiger Blumen- und Früchte-
studien, welche sich im Nachlaß vorfindet, legt Zeugnis ab von dem inten-
siven Studium, das er als Vorarbeit im Jardin des plantes und an abge-
schnittenen Blumen machte. Auch die Pariser Obst- und Gemüsegärten sahen
ihn oft. Er liebte es, Kraut und Rüben" zu malen, wie er sich scherzhaft aus-
drückte. Diese Tätigkeit sollte ihm später zu nutze kommen, als er in seine
Heimat zurückkehren konnte.
Obwohl Ribarz ganz im Leben der französischen Kunstwelt aufging,
für sein Vaterland ganz verloren schien, sandte er doch manches Bild ins
Wiener Künstlerhaus, da er der Genossenschaft seit ihrer Gründung an-
gehörte. Häufiger gelang es ihm allerdings, in München erfolgreich auf-
zutreten und er äußerte sich in seinen Briefen oft bitter darüber, wie fremd
er seinen engeren Landsleuten geworden war.
Im Jahre 1886 hatte er zu seiner Freude Gelegenheit, wenn auch indirekt,
für Wien zu wirken. Eduard Charlemont hatte drei Deckenbilder für das
Foyer des neuen Burgtheaters zu malen und gewann seinen alten Freund
517
zur Mitwirkung.
Besonders der
Sommernachts-
traum", der ganz
auf landschaft-
licher Basis zu
entwickeln war,
bot ihm für seine
Einflußnahme
eine große undan-
regende Aufgabe,
die er zur Freude
seiner französi-
schen Kollegen
und zum Vorteil
des Werkes glän-
zend zu lösen ver-
mochte.
Man erkennt in
der großzügigen
Art, in der die Waldnatur behandelt ist, im großen Ornament der Luft die
Eigenart des Landschafters, der es auch verstand, der figuralen Komposition
glücklich entgegenzukommen.
Einige Jahre später, 188g, als die Pariser Weltausstellung Ribarz die
große goldene Medaille brachte, wanderte endlich auch eines seiner besten
Bilder dauernd in die Heimat.
Ein Wiener Kunstfreund erwarb das prächtige Bild aus Overshie, in dem
die energische und persönliche Art des Künstlers voll zum Ausdruck gelangte.
Es war dies ein Lebenszeichen für die Heimat, wo insbesondere j. E.
Schindler, "der alte Studiengenosse, den begabten Freund nicht vergessen
hatte; Schindler trat für Ribarz ein, wo er konnte und verfolgte mit Freude
das künstlerische Wachsen seines Studiengenossen, der unter denselben
Jugendeindrücken stand. Ribarz wirkte in Wien wie ein Repräsentant jener
großen und gesunden Tradition der Dreißigerjahre, welche eine Vorstufe
bildete zum Impressionismus der nächsten Entwicklungszeit. Die Anschauung
dieser jüngeren, kühneren und sensitiveren Künstlergruppe ging aber über
das Ziel hinaus, das sich Ribarz gesteckt hatte. Er blieb im Fahrwasser der
Paysage intime, dadurch blieb er auch jenen Künstlern näher, die von
Marees und Böcklin ausgingen, wie Pidoll. Dieser unglückliche, feinfüh-
lige Künstler schrieb einmal gelegentlich eines Ausstellungsbesuches an
seinen Freund Ribarz, den er immer über seine geringen Erfolge zu trösten
suchte
Lassen Sie sich nicht irre machen, Ihre Ausstellung gehört zu dem Besten
was da ist. Unter den Landschaftsmalern reicht keiner an Sie. Es kann kein
Rudolf Ribarz, Sägemühle bei Hartenstein Niederösterreich, xgox
69
Rudolf Ribarz, Panneau
Motive aus Veitshöchheim, 1897
Zweifel sein, in unserer Kunst wie in
der Bildhauerei handelt es sich um
Form. Die Farbe ist und bleibt ein
Mittel dazu. Vornehm wirkt, was als
Form gewollt und in diesem Sinne
durchgebildet ist. Es war mir wie ein
Trunk frischen Wassers in der allge-
meinen Dürre, als ich Ihre Wand sah;
die ältere holländische Landschaft ist
feiner als Ihre neueren Sachen blei-
ben Sie Ihrer Natur treu und lassen
sich durch das Blendwerk nicht dazu
verführen, Ihrem künstlerischen Wert
Abbruch zu tun."
Pidoll hatte leider noch im Jahre
1897 Ursache zu folgenden Worten
an Ribarz Behalte nur Deinen jun-
gen Mut, der Erfolg wird sicher nicht
ausbleiben. Ich sehe fast täglich, daß
sich das Gute in irgend einer Weise
Bahn bricht. Nur geht das bei uns
eben langsam, langsam, auch wenn
Einer so flink ist wie Du Auch
das wird sicher kommen, wir stehen
vielleicht eben vor der Tür. Ein
wenig Angst habe ich immer vor den
Wienern. Dieses lyrische Volk hat
keinen ernstlichen Sinn für die echte.
bildende Kunst und auch bei der größ-
ten Anerkennung wirst Du in Wien
immer zu raufen haben." Daß diese
Worte einem reifen Künstler zugeru-
fen werden konnten, der den Höhe-
punkt seiner Entwicklung bereits über-
schritten und schon fünf Jahre wieder
in seiner Vaterstadt Wien als Lehrer
gewirkt hatte kennzeichnet seine
Stellung im Kunstleben.
Seine Rückkehr in die Heimat
war der Initiative des Grafen Latour
zu verdanken.
Fallenböck, ein junger, begabter Wiener, der zu Studienzwecken nach
Paris gegangen war, als er für eine erledigte Lehrkanzel nach dem Tode
Sturms an der Wiener Kunstgewerbeschule ausersehen wurde, fiel einem
unglücklichen Abenteuer zum Opfer
und nahm sich das Leben. Der kunst-
sinnige Graf lernte in dieser Zeit die
Tätigkeit des ausgewanderten Öster-
reichers näher kennen und veranlaßte,
erfreut, eine so treffliche Kraft wie
Ribarz gewinnen zu können, die Beru-
fung desselben nach Wien an die Kunst-
gewerbeschule des österreichischen
Museums. Ribarz hatte in diesem Jahre
1891 mit einer größeren Ausstellung
am Champ de Mars besonderen Erfolg
und erlebte auch die Freude, daß eines
seiner Bilder vom französischen Staat
für die moderne Galerie im Palais Lu-
xembourg angekauft wurde.
Damals erhielt er auch seine erste
Ordensauszeichnung, die ihn, wie er
sich in einem Briefe in die Heimat
scherzhaft ausdrückte, auf 24 Stunden
kindisch machte, also um 48 Stunden
weniger lang wie bei seiner Medaille.
In seinen späteren Jahren hatte er
noch öfter Gelegenheit, sich sichtbarer
Merkmale offizieller Anerkennung zu
erfreuen. Am wertvollsten aber war
ihm stets das Beiw0rtpersonne1", das
seine Kollegen ihm gaben. Die Eigen-
art des künstlerischen Schaffens, Per-
sönlichkeit" im besten Sinne, war das
kostbarste Lob, das ihm zu teil werden
konnte. Es zu erringen, war das eifrigste
Streben seines Lebens.
Was Ribarz als Lehrer in seiner
Abteilung für Blumenmalerei anstrebte,
war in seinen eigenen dekorativen Ar-
beiten ausgedrückt. Er zielte darauf ab,
unermüdlich die Varietät der Natur
auszunützen und auf dekorativer Basis
zu verwerten". Von den in Panneaux
geteilten Wandflächen der Interieurs
bis zur Bordüre herab, waren den
D19
Rudolf Ribarz, Panneau
Motiv aus Veitshöchheim, 1897
Schülern Aufgaben gegeben, zu deren Bewältigung das Natur-Studium in
erster Linie herangezogen wurde; durch Vereinfachung in der Darstellung
69'
sollte der klare Begriff und
Charakter der Pflanzen fest-
gestellt werden" wie es in
seinen eigenen prächtigen
Studien geschehen war. Auf
diesem Gebiet liegt auch die
wertvollste Seite seines Wir-
kens als Lehrer; unermüdlich
wies er auf die Natur hin,
ohne seine persönliche Art als
den einzigen Weg zu preisen,
auf dem man sich ihr nähern
konnte. Er fand in Wien eine
Gelegenheit, zu zeigen, wie er
sich auch die Landschaft für
dekorative Zwecke angewen-
det dachte. Baron Albert
Rothschild bestellte für sein
neues Palais in der Heugasse,
bei dem eine Anlehnung an
den Baucharakter der Barock-
zeit maßgebend war, zehn
große Panneaux für eine
Halle 1897. Ribarz machte
eingehende Naturstudien vor-
wiegend zeichnerischer Art in
barocken Park- und Schloßanlagen. Besonders Veitshöchheim beiWürzburg
zog ihn an, aber auch Schloßhof bei Marchegg suchte er öfters auf.
Daß er dann auch von den Gobelins und Wanddekorationen jener Zeit
beeinflußt wurde, lag nahe, und so stehen seine Arbeiten unter stilistischem
Banne. Er ging nur mit Rücksicht auf die Naturbeobachtung weiter wie die
Alten und führte einen Naturalismus ein, der in seinem eigenen Wesen, in
den Anschauungen seiner Entwicklungszeit, in seinen französischen An-
regungen begründet war. Es trat die Periode seines Schaffens ein, in der er
nicht mehr den Bannerträgern neuer Kunstanschauungen angehörte, sondern
jenen ausgereiften Vertretern einer abgeschlossenen Generation, welche den
vorwärtsdrängenden jüngeren Kräften Raum gaben und das Werden neuer
Taten mit Interesse verfolgten. Was seine allmählige Isolierung verschärfte
und wohl auch teilweise verursachte, waren physische Leiden, welche zeit-
weilig die Arbeitskraft lähmten, welche ihn zu immer größer werdenden
Entsagungen zwangen. In einem Briefe an eine seiner Schülerinnen, die ihm
persönlich nahe stand, schrieb er im August 1898
Doch drängt es mich, Ihnen ein Lebenszeichen von uns zu
geben, wenn auch meine Verhältnisse mir nicht mehr erlauben, als einen
Rudolf Ribarz, Schloßganen in Veitshöchheim, 1897
521
Seufzer auszustoßenBitte,
stellen Sie sich denselben
vor, aus der innerstenTiefe
eines schwerbedrängten
Menschen kommend
Alle großen Pläne im
Kunsttreiben sind mir voll-
ständig unzugänglich und
bin ich heute durch eine
längere Besprechung mit
meinem Arzte zu einer Art
von pensioniertem Künst-
er geworden, was mir lei-
der keine Freude verur-
sachen kann."
Er gab nur seine Lehr-
tätigkeit gänzlich auf, aber
nicht das künstlerische
Schaffen. Ja seine Produk-
tivität wuchs sogar in sei-
ner allerletzten Zeit. Im
Jahre 1897 hatte er im
Künstlerhause noch in
großer Rüstigkeit erfolg-
Yeich eineKünektivausstek Rudolf Ribarz, Straße in Hall Oberösterreich, 1904
lung veranstaltet, in der er
an seine frühere Tätigkeit anknüpfte. Als er mehrere Jahre später 1901 in
einem neuen Kunstsalon gleichzeitig mit Leistikow einige Zimmer füllte, war
vorwiegend der letzte Teil seiner Arbeiten vertreten und wer den schwer
Leidenden kannte, war erstaunt, die Kraft zu sehen, über welche er noch
verfügte. Ja in seinem letzten Sommer 1904 war eine Energie und ein Tem-
perament in manchen Bildern, das die Unsicherheit der Hand vollkommen
vergessen machte. Aus Bad Hall und aus Sierning sind solche Arbeiten vor-
handen, die wohl anders als die französischen, aber in ihrer Art merkwürdig
frisch und kühn anmuten.
Er empfand dies selbst und äußerte sich erfreut in seinen Briefen. So
schrieb er noch im August 1904 Ich male jetzt mit einem so frischen
Temperament vor der Natur oder auch zu Hause an einer heimgebrachten
Arbeit, ganz ohne Ermüdung und mit einer so reinen Freude, wie ich sie
als schwerlebiger Charakter nicht in der Jugend empfunden habe."
An einer anderen Briefstelle freut er sich über sein merkwürdiges
Gedächtnis für die Natur, das ihm gestattet, unfertige Arbeiten auswendig
zu vollenden. Er wußte nicht, daß dieses letzte Aufleuchten seiner einstigen
Kraft ein Symptom seiner Krankheit war, die nun rasch einen bösartigen
522
Verlauf nahm und ihn am
12. November desselben
Jahres 1904 hinwegraffte.
Ribarz hat in der schweren
Zeit seines Siechtums rüh-
rende. aufopfernde Pflege
und Aufheiterung durch
seine Frau gefunden. Er
war auch in der ganzen
Zeit seit seiner Rückkehr
nie ohne Kontakt mit ge-
sellschaftlichen Kreisen, die
er seit seiner Jugend auf-
gesucht hatte. Seine aller-
nächsten Verwandten hiel-
ten treu zu ihm. Er fand in
Wien Freunde undFamilien
wieder, die ihnhoch hielten;
wenn auch dieAufmerksam-
keit einer breiteren Öffent-
lichkeit nie auf ihm geruht
hatte, so besaß er doch
seine anhängliche kleine
Gemeinde. Heute, wo der
Rudolf Ribarz, Päonien im Belvederegarten Teiche vOlTa-t Seines Nach"
lasses ausgebreitet werden
kann, wo man die Fülle seiner Tätigkeit in einer Gedächtnisausstellung
überschauen wird, dürfte sich diese Gemeinde bald vergrößern.
Namentlich sein ausgedehnter Nachlaß an Studien, begonnenen und
vollendeten Bildern, welchen ein großer Teil der diese Zeilen begleitenden
Abbildungen entnommen ist, wirkt überraschend. Es sind Arbeiten aus allen
Lebensepochen, aus allen Arbeitsgebieten, die er beherrschte. Seine
impulsive Art der Wiedergabe, seine kernige Hand, dienen oft als hoch ent-
wickeltes Werkzeug dem Ausdruck einer feinfühligen Beobachtung der
Natur und einem ernsten Wollen. Die Unermüdlichkeit seiner Arbeitskraft
trieb ihn fortwährend zu neuen Anstrengungen, ließ ihn das Geleistete miß-
achten und oft vergessen, und so konnte vieles erst jetzt ans Licht kommen.
Diese Rückschau über sein Wirken gibt das Bild eines Lebens, von dem
man sagen kann, daß es fruchtbringend und gut war, denn es war erfüllt von
Arbeit und Liebe im Dienste einer hohen Aufgabe, von rastlosem und erfolg-
reichem Streben nach Entwicklung eines starken Talentes.
Ribarz gehört zu jenen Künstlern, welche wachsen, wenn man ihr
Lebenswerk überschaut, welche ihren richtigen Platz erst finden, wenn sie
ganz im Zusammenhang mit ihrer Zeit von uns beurteilt werden können.
Dies gilt besonders in seiner
Heimat, die ihm in der Zeit
seines Siechtums eine Zu-
flucht war, ihn aber in der
Zeit seiner Vollkraft ver-
mißte. Das Beste, was er
geschaffen, ist inFrankreich
zerstreut und für Österreich
vorläufig unzugänglich.
Ribarz hat auch in sei-
ner Heimat vorwiegend bei
Künstlern Anerkennung ge-
funden, hat jene Ehren
empfangen, die Künstler
und offizielle Kunstförde-
rung vergeben. Medaillen,
Vertrauensstellungen bei
Ausstellungen, die Auf-
nahme inStaatsgalerien, die
Entsendung in den Kunstrat
seinesVaterlandes. Sowohl-
tuend solche Würdigung
dem Künstler bleibt, im
Grunde des Herzens lebt
stets auch der Wunsch, auf
523
Rudolf Ribarz, Quitten aus Luxemburg, x886
weitere Kreise seiner Zeitgenossen lebhaft zu wirken. Möchte dem Heim-
gegangenen beschieden sein, was dem Lebenden nicht vergönnt war!
MODERNE ENGLISCHE MÖBEL UND METALL-
ARBEITEN SC- VON P. G. KONODY-LONDON 5-0
LLE Mannigfaltigkeit der Einflüsse, welche sich
zu Anfang der zweiten Hälfte des XIXJahrhun-
derts in der englischen Kunst geltend gemacht
haben, war nicht im stande, den Möbeln den
Stempel der Banalität des früh-viktorianischen
Zeitalters zu nehmen und Ästhetiker, wie Ruskin
und andere hervorragende Kritiker und Kunst-
theoretiker, mußten sich in die auf diesem Ge-
biete herrschende Geschmacklosigkeit fügen.
Ein ähnlicher Strom unkünstlerischer Formen-
Endung scheint über ganz Europa gezogen zu sein. Der Krimkrieg sowohl
als auch der deutsch-französische Krieg störte den natürlichen Gang der
314
Kunstentwicklung und erst
in dem seither verflossenen
Vierteljahrhundert sind die
Künste des Friedens etwas
emsiger gepflegt worden. In
England führte die prära-
phaelitische Bewegung zu
einer Gründlichkeit der Me-
thode, welche bei der jün-
geren Generation Frucht
getragen hat. Das Erwa-
chen der schlummernden
Mittelklasse in England zu
einem Verständnis des
Wertes der Kunst im Heim,
der Festung des englischen
Gefühls,hateineRevolution
in der häuslichen Einrich-
tung hervorgerufen.
William Morris, der un-
ermüdlich schöpfende Ar-
beiter, ließ es sich nie ver-
drießen, seinenLandsleuten,
welche die von ihm einge-
leitete neue Bewegung mit
taubem Ohre empfingen,
die scharfe Wahrheit ein-
zuhämmem. Punch", des Engländers Ideal eines humoristischen Blattes,
ließ das Geschütz plumper Satire auf die ästhetische Bewegung los und
machte sich über die neuen Ideen lustig, welche die englischen Kunsthand-
werker anfeuerten, der Wiederholung jener häßlichen Untaten in der Möbel-
herstellung ein Ende zu machen, mit welcher der geschmacklose Händler
seinen ebenso geschmacklosen Kunden zufriedenstellte.
Eine Übergangsperiode liegt zwischen der früh-viktorianischen Zeit
und dem Jahrhundertwechsel mit seinen gesunden und scheinbar stabilen
Grundsätzen, welche zu einer bemerkenswerten Produktion ausgezeichneter
Arbeiten auf allen Gebieten der Kunst und des Kunsthandwerkes geführt
haben. In dieser Übergangsperiode trat der Sammler in den Vordergrund.
Die Meisterwerke der alten Möbelkünstler, Sheraton, Chippendale, Adam,
I-Ieppelwhite und so weiter, lange mißachtet und vergessen, wurden da aus
Rurnpelkammern und Trödlerläden ans Tageslicht gebracht und mit fast
übertriebenem Eifer gesammelt. Der Anfang wurde wohl von einer kleinen
Gruppe künstlerischer und klug voraussehender Vorläufer gemacht, welche
die auffälligen Mängel des zeitgenössischen Möbelstiles schmerzlich fühlten
Rudolf Ribarz, Päonienstudie
und im früh-englischen Mo-
biliar den Genuß fanden,
den ihnen die ausübenden
Kunsthandwerker der
Ausdruck ist vielleicht zu
schmeichelhaft ver-
sagten.
Jedem, der das Wachsen
des Sammelns beobachtet
hat, muß es mehr und mehr
klar geworden sein, daß
das allgemeine Publikum,
dessen Ohr das Echo der
Bewegung aufnimmt, darin
nur die Möglichkeit mühe-
losen Gelderwerbes sieht
die Gier wird erregt und
jedermann entpuppt sich
als Sammler. Der Nach-
ahmungsgeist des Wettbe-
werbes lockte jeden Einzel-
nen gegen seinen Nachbarn
in die Schranken und was
die durch den Verkauf von
alten Möbeln, Porzellan,
Silber und so weiter erziel-
ten enormen Preise betrifft,
stehen die Engländer auf
demselben Punkte, wo einst die Holländer waren, als diese phlegmatische
Nation im XVIII. Jahrhundert von der Sammelwut ergrüifen wurde und den
Kopf über seltene Tulpenzwiebeln verlor, welche an hysterische Wetteiferer
zu unglaublichen Preisen verkauft wurden.
Diese übertriebene Lust, alles Alte zu sammeln, nur weil es alt ist,
die nicht nur bei Sachverständigen, sondern sogar viel häufiger noch bei
von der vorübergehenden Modelaune des Augenblicks erfaßten Laien an-
zutreffen ist, hat ihrem Zweck in der Entwicklung des englischen Kunst-
handwerks gut gedient. Den alten Vorbildern wurde mehr als oberflächliche
Aufmerksamkeit von Seiten der jungen Kunstarbeiter zu teil, denen gelehrt
wurde, diese Modelle nicht nur abzuzeichnen, sondern auch nachzuahmen.
Nun aber ist es an der Zeit, Neues zu schaffen. Die Auktionslokale und
Antiquitätenhändler haben eine ganze Generation hindurch die Tatkraft der
Jüngeren aufgebraucht. Nun hat dem Kultus des Alten die Stunde geschlagen.
Echte Antiquitäten werden allerdings stets ihr Publikum finden; wie wenige
aber sind jetzt noch aufzutreiben, da ein Vierteljahrhundert lang jeder
Rudolf Ribarz, Lilienstudie
70
Händler ganz Europa systematisch durchstöbert hat! Mit der Mode der
Scheinantiquitäten geht es rasch zu Ende. Das Publikum ist ihrer über-
drüssig und will nichts mehr von Jakobäischen Nachahmungen, gefälschten
Chippendale und maschinenmäßig hergestellten Sheraton wissen. Die Ein-
flüsse einer gründlichen Erziehung tragen das ihrige zu diesem Umschwung
bei. Dutzende von nützlichen Nachschlagbüchern sind in den letzten Jahren
diesem Gegenstände gewidmet worden und helfen mit, den Pfad des Fabri-
kanten von Imitationsmöbeln dornig zu gestalten. Die Folge davon ist, daß
es nicht an Zeichen fehlt, daß eine stets wachsende Nachfrage nach neuem
Mobiliar von sinngerechtem Entwurf und gesunder Zimmerei und Tischlerei
geschaffen worden ist. Daß das Angebot der Nachfrage folgt, ist nur ein
natürlicher Schritt der Entwicklung.
Aus den Entwürfen der Wood I-Iandicraft Society", welche in letzter
Zeit ihren Namen in Elmdon St Co. verändert hat, klingt die neueste Note
des Möbels und der architektonischen Holzarbeit. Der leitende Direktor,
Mr. Arthur Penty hielt mit seinem Mitarbeiter Mr. Charles Spooner vor
kurzem eine Ausstellung in den Räumen des Londoner Alpine Club. Diese
künstlerische und geschäftliche Verbindung hat zu sehr gelungenen Resul-
taten geführt. Beide Künstler haben sorgfältig die Auswüchse der soge-
nannten Art Nouveau"-Bewegung vermieden und basieren ihre Möbel auf
die gesunde Konstruktion des altenglischen Mobiliars einer Zeit, in welcher
die Zimmerei und Tischlerei noch nicht durch den modernen Wetteiferungs-
geist der billigen Herstellung beeinHußt war.
Mit Berücksichtigung des feuchten Klimas Englands haben Penty und
Spooner das geeignetste Holz mit großer Sorgfalt gewählt und dasselbe
praktische Verständnis zeigt sich in der Wahl der Formen für Gegenstände,
die in erster Hinsicht auf Nutzbarkeit bestimmt sind. Omamentale Ver-
zierung um ihrer selbst willen ist bei den Entwürfen Pentys und Spooners
von sehr geringer Bedeutung. Nach ihrer Auffassung und diese ist sicher-
lich die einzig richtige muß jedes Möbelstück vor allen Dingen genau
dem Zwecke angepaßt sein, für welchen es bestimmt ist. Die Tische befolgen
die vom gesunden Hausverstande vorgeschriebenen Regeln. Die Sessel
gewähren jedem, der sie benützt, das Maximum an Bequemlichkeit. Alles
beruht auf Konstruktion und für oberflächlich angefügte Dekorationsmotive,
Furnierbretter und dergleichen ist in der Werkstatt dieser Kunsttischler
wenig Platz. Man kann wohl ohne Übertreibung und ohne dem kritischen
Urteil Gewalt anzutun, sagen, daß diese Möbel für die Nachwelt gemacht
sind. Ohne Politur und ohne irgend welchen abscheulichen Fimis gehen sie
aus den Händen ihrer Macher hervor, um von ihren Eigentümern durch
Jahrhunderte hindurch jene liebevolle Behandlung durch Reiben mit Leinöl,
Bienenwachs und Terpentin zu erhalten, um jene Patina zu erlangen, welche
nur die Zeit den schönen alten Schöpfungen des Holzkünstlers verleihen kann.
Man mag wohl Penty und Spooner Mangel an Originalität in der Erfin-
dung neuer Formen vorwerfen. Und der Vorwurf wäre nicht ganz ungerecht.
Es ist eine not-
wendigeFolge der
strengen Beobach-
tung desNützlich-
keitsprinzips, daß
sich das ganze
Streben des Kunst-
tischlers auf das
Erlangen der
idealen Form für
jede Kategorie des
Möbels richtet.
Nur eine Grund-
form jeder Kate-
gorie kann diesem
Ideale entprechen
und wenn diese
Form bereits von
dem nach ähn-
lichen Zielen stre-
benden Kunst-
handwerker ver-
gangener Jahr-
hunderte gefunden
wurde, so bleibt
dem Modernen
kaum etwas an-
deres übrig, als
dieseFormmatür-
lich mit gewissen
originellen Modi-
fikationen, offen
zu wiederholen. Der Sachverständige wird beim Anblick der Möbel Pentys
und Spooners sofort erkennen, daß sie nicht bloße Kopien der alten Modelle
sind, sondern verständige Varianten jener Formen, welche von den beiden
Künstlern als allen Bedingungen des idealen Möbels entsprechend aner-
kannt wurden.
Als Beispiel mag der eichene Gatterbein-Tisch" angeführt werden.
Die jakobäische Tischlerei wird mit gutem Recht wegen ihres ehrlichen Ziel-
bewußtseins geschätzt, und die jakobäische Zimmerei geht keiner der
Schwierigkeiten des Entwurfs aus dem Wege. Der Form des Gatterbein-
Tisches Cromwellisch" in der Geschäftssprache mag man die viereckigen
Einschnitte in die Beine und verbindenden Balken vorwerfen, deren Zweck
ist, das Zuschließen des Tisches zu ermöglichen. Diesem Fehler des alten
Rudolf Ribarz, Gemüsegarten
70'
Entwurfeshaben
Penty und Spoo-
ner durch Kreuz-
balken abgehol-
fen, welche dem
Tische Stabilität
verleihen. Der
erwähnte vier-
eckigeEinschnitt
ist am oberen
Ende der Gatter-
beine beibehal-
ten. Im Verglei-
che mit den alten
Tischen ist es je-
doch entschieden
künstlerischer,
die Tischbeine in
unverstümmel-
tern Zustande zu
sehen. Der mo-
derne Bücher-
schrank hatte
seine eigene Ent-
wicklung durchzumachen. In der guten alten Zeit war die Bibliothek ein
abgesonderter und zweckgemäß eingerichteter Raum. Die Einführung der
modernen Bücher erforderte ein neues Einrichtungsstück, um sie aufzu-
nehmen. In dem von Arthur. Penty entworfenen langgestreckten, niedrigen,
aus Eichenholz gezimmerten Bücherschrank ist den Bedürfnissen des Buch-
liebhabers volle Rechnung getragen. Die hohen ungeschickten Kombinations-
Bücherkästen und -Schreibtische der Chippendale- oder Sheraton-Zeit sind
im Arbeitszimmer des modernen Büchermenschen schlecht am Platz. Sie
sind ja ganz hübsch als Zierstücke für denjenigen, der mit seinen Büchern
nicht auf dem intimen Fuß des täglichen Verkehrs steht. Bei Penty und
Spooners Bücherschrank sind die Fächer in der praktischesten und dem
Leser am besten zugänglichen Weise angeordnet. Der obere Abschluß ist
nicht zu hoch und bildet nicht ein Gefäß zum Sammeln des Staubes, sondern
kann als Fach zum Unterbringen von allerhand Nippesgegenständen ver-
wendet werden. Das unterste Fach, das besonders bei offenen Stellagen am
meisten vom Staub leidet, ist hier gerade genügend hoch gesetzt, um das
Reinigen unter dem Kasten zu ermöglichen und das übermäßige Bücken beim
Gebrauch des untersten Faches zu vermeiden.
Man mag aus diesen Stücken ersehen, daß in dem Programm von
Penty und Spooner für falsches Sheraton und für Adaptierungen von Chip-
Rückansicht der Kassette von E. Spencer und Montague Fordham
pendale nach Queen
Anne"-Modellen mit
Zutaten französischer
Ornamentierung kein
Platz ist. Die Stärke,
der Charakter dieser
Stücke beruht nicht
auf anmutiger Form
oder auf der Wahl
sorgfältig gesuchter
Farben in der Panee-
lierung der äußeren
Flächen. Spooner hat
allerdings einige Zier-
stücke entworfen,
deren Schönheit nicht
ganz auf Konstruktion
beruht, wie zum Bei-
spiel einenKasten aus
italienischem Nuß-
baumholz mit spär-
lich verwendeter El-
fenbeineinlage und Silberbeschlägen. Diese Stücke sind aber Ausnahmen und
Penty speziell beschränkt sich auf rein konstruktive Möbel. Er neigt sich mit
Vorliebe zur würdigen Bescheidenheit der Muster der jakobäischen Zeit, in
welcher das wird von den Sachverständigen einstimmig anerkannt das
englische Mobiliar eine Vortrefflichkeit des Stiles erreichte, nicht unwürdig
die Staffage für die lange Reihe der von van Dyck unsterblich gemachten
I-Iöflinge und vornehmen Damen zu bilden.
Die neue Kunst, welche an das scharfe Licht der Kritik der Mittel-
klasse zu bringen sich Penty und Spooner zur Aufgabe gemacht haben,
ist ein fein ausgedachter und vorsichtig disziplinierter Versuch, die edle
Überlieferung der Meister des großen englischen Eichenzeitalters fortzusetzen,
des Zeitalters, das mit Königin Elisabeth begann, in den stürmischen
Tagen der Stuarts seine Blüte erreichte, um dann unglücklicherweise, wie
alle andere Kunst, durch den Bürgerkrieg in dem natürlichen Entwicklungs-
gang gestört zu werden. Häusliche Einrichtung von nüchternem und etwas
düsterem Charakter herrschte in der Periode der Königin Anna vor und
war mehr englisch insular als zu irgend einer anderen Zeit. Es ist nur natür-
lich, daß der moderne Möbelkünstler sich dieser Epoche zuwendet, um
den nationalen Geist zu erfassen und seinen Entwürfen deutlichen Charakter
zu verleihen. Penty und Spooner haben sich den ganzen Stil dieser
vergangenen Zeit angeeignet und haben ihm jenen Geist der Modernität
aufgepfropft, welcher ihrer Arbeit den individuellen Zug gibt und eine weite
Kassette, entworfen von E. Spencer, ausgeführt von Montague Fordham
Kluft zwischen ihr und dem Echo des bloßen
Kopisten oder ehrgeizigen Plagiators bildet. Ihre
Handarbeit trägt den Stempel des Fortschritts und
der natürlichen Entwicklung. In solchen Resultaten,
wie sie uns Penty und Spooner vorführen, liegt die
Zukunft des englischen Möbels in gesunden, kon-
struktiven Linien, welche die Überlieferung des
goldenen Zeitalters der englischen Hauseinrichtung
würdig fortführen.
Eine Möbelausstellung ohne die Zutaten des
kleineren Hausrates, welches den Raum erst wohn-
lich aussehen macht, sieht immer kahl und nüch-
tern aus. So erhielt denn auch die Ausstellung von
Penty und Spooner ihren Abschluß durch allerhand
schöne Webestoffe aus Edmund Hunters St. Ed-
mundsbury Weaving Works, einfache moderne
Töpferarbeiten und vor allen Dingen durch die
prächtigen Metallarbeiten Kamingerät, Kerzen-
leuchter, Bronze- und Silberbecher und so weiter
sxäzääiäinxjgffgäigräsie" der Artificers' Guild, einer Kunsthandwerker-
Genossenschaft unter derLeitung des Mr. Montague
Fordham. Es versteht sich von selbst, daß bei der strengen Geschmacks-
richtung von Penty und Spooner selbst alles mit ihren Möbeln ausgestellte
Beiwerk auf denselben Prinzipien beruhen muß. So der vierarmige Kerzen-
leuchter aus Schmiedeeisen und die beiden Becher aus Bronze und Silber
mit Edelsteineinlagen von Edward Spencer. Wie bei den Möbeln verfolgt
man hier die Adaptierung und naturgemäße Entwicklung solider alter Formen
aus der bestenZeit. Alles dies zeichnet sich durch große Einfachheit der Formen
und der Behandlung aus. Doch ist diese Einfachheit wohl berechnet und
beruht nicht auf Ideenarmut oder Mangel an technischem Können. Daß die
Mitglieder der Artiticers' Guild und speziell Mr. Montague Fordham den
höchsten Anforderungen der Goldschmiedekunst gerecht werden können,
ist aus der Silberkassette zu sehen, welche Mr. Fordham vor kurzem nach
dem Entwurf von E. Spencer auf Auftrag der Stadt I-Ielensburgh für
Sir James und Lady Colquhoun anläßlich ihrer Vermählung hergestellt hat.
Die Kassete ist aus Silber und Bronze und ist mit Elfenbein, Email, Edel-
steinen, grüner Fiji-Muschel und Vergoldung verziert. Die Symbole der Liebe
und der Fruchtbarkeit, sowie die des Meeres Helensburgh ist ein Seehafen
und war ursprünglich von einem Mitglied der Colquhoun-Familie ge-
gründet spielen die Hauptrolle des Dekorationsplanes, der auf einen Vers
des Dichters Charles Sedley basierte
Love has still something of the Sea"
From which I-Iis Mother rose".
Amor hat an sich -noch etwas von der See, aus welcher seine Mutter stieg.
Jul"
Vorne sind die Wappen von Sir James und Lady Colquhoun sowie
die der Urquhart-Familie und der Stadt Helensburgh, auf durchsichtigen
Emailschilden unter vergoldeten, von den Silberfedem einer Taube beschat-
teten Bekrönungen. Die Widmungsinschrift bildet eine reiche gotische
Umrahmung und an den Ecken geben die elfenbeinernen Stützpfeiler einen
architektonischen Abschluß. Am Dache sind Paneele aus grüner Fiji-Muschel
in Silber gefaßt. Außerdem sind noch Verzierungen aus strickartig ge-
wundenem, vergoldetern Draht, während die beiden Giebel mit in silberne
Rebenblätter gefaßten Chrisoprasen gekrönt sind. In der photographischen
Wiedergabe sieht speziell die Vorderwand etwas verworren aus. In Wirk-
lichkeit hilft der reiche Charakter der verschiedenen Materiale die Motive
auseinanderhalten. Allerdings ist die Rückwand bei weitem der gelun-
genste Teil der Kassette.
DIE NATIONAL COMPETITION 1905 S0
ist das unvermeidliche Schicksal jeder direkt
unter einer Regierungsbehörde stehenden Insti-
tution, mit besondererSchärfe kritisiert zu werden.
So ist es denn auch mit der großen Schule für
Kunst und Kunsthandwerk in South Kensington
und den damit enge verbundenen Provinzial-
Lehranstalten. Das System, dem diese Anstalten
unterworfensind, hat seinZentrum imUnterrichts-
ministerium. Seine Vor- und Nachteile sind bereits
bei einem früheren Anlasse in Kunst und Kunst-
handwerk"besprochen worden und brauchen des-
halb kaum wieder aufgezählt zu werden. Die bloße Tatsache der Staats-
kontrolle genügt den gewohnheitsmäßig Unzufriedenen, die in den verschie-
denen Schulen erzielten Resultate zu schmälern und anzugreifen. Dem einen
sind sie zu schablonenmäßig und konventionell, dem andern zu exzentrisch
und gesucht. Jeder Findet etwas zu tadeln, und das System und die Zentral-
behörde sind natürlich für alle Fehler verantwortlich.
Die willkommene Gelegenheit für diese Angriffe bietet die jährlich wieder-
kehrende Ausstellung der National Competition" der erwähnten Kunst-
schulen. Die preisgekrönten Skulpturen, Zeichnungen und Entwürfe es
sind ihrer ungefähr 750 stellen allerdings das Beste dar, was die Schulen
zu bieten haben; da jedoch die erfolglosen Objekte überhaupt nicht zu sehen
sind, kann man sich nur aus dem Erlesenen ein Urteil bilden. Und da will es
mir doch scheinen, daß das ewige Murren und Nergeln schlecht angebracht
ist. Der Durchschnitt der preisgekrönten Arbeiten ist nicht nur nicht ver-
werflich, sondern steht auf überraschender Höhe. Man rnuß bedenken, daß
die Entwürfe nicht das Werk gereifter Künstler, sondern tastender Schüler
Becher von Edward Spencer
sind. Genie läßt sich durch kein Unterrichtssystem bilden, aber technische
Fertigkeit und gesunde Theorie kann systematisch entwickelt werden, und
daran ist wahrlich kein Mangel.
Daß die allgemein eingeschlagene Richtung gesund und verständig ist,
ersieht man vor allen Dingen aus der vorherrschenden Tendenz, den Ent-
wurf dem Material anzupassen, eine Tendenz, die von jahr zu Jahr zunimmt.
Es ist nicht gar so lange her, daß die Zeichnung als solche vom Standpunkte
freier Erfindung des Ornaments und guter Ausführung beurteilt wurde. Heute
wird mehr verlangt. Der Sinn ist aufs Praktische gerichtet und in der ange-
wandten Kunst ist das Praktische ein höchst wichtiges Element. Der an sich
schönste Entwurf ist wertlos, wenn er sich nicht ohne große Schwierigkeit
ins Material umsetzen läßt, und von diesem Standpunkte aus werden die
National Competition-Arbeiten beurteilt. Heuer mehr als je wurden die besten
Preise mehr den ausgeführten Gegenständen als den gezeichneten Entwürfen
zugesprochen, was natürlich zur Folge hat, daß in der nächsten Zukunft das
Streben der Schüler und Bewerber auf Ausführung im Material gerichtet sein
wird. Auf diese Weise ergibt sich sofort ein Berührungspunkt zwischen dem
angehenden Gewerbskünstler und dem Fabrikanten, was für beide nur von
höchstem Werte sein kann.
Von dem Niveau der National Competition-Arbeiten mögen die hier
reproduzierten Entwürfe ein Bild geben. Sie sind nicht nach den ihnen
zugesprochenen Preisen gewählt, sondern stellen den Durchschnitt der
ausgestellten Arbeiten dar. Von den 70 Gold- und Silbermedaillen sind
Die National Competition 1905, Robert j. Emerson,
Leicester, Modell für einen Spiegelrücken Gold.
Medaille
nur elf hier vertreten. Die Übrigen
rnußten sich mit Bronzemedaillen Die National Comperidvn ms. William Banbuxy,
und Bücherpreisen begerL Leicester, Modell für einen Spiegelrilcken
Es ist bemerkenswert, daß die sinnlosen und sinnverwirrenden Kurven
der Art Nouveau"-Bewegung fast gänzlich abwesend sind. Sie finden sich
in nicht zu übertriebenem Maße in dem Entwurf für eine Damastserviette
von Miß Edith Andrews, Worcester. Die ornamentale Behandlung des Figür-
lichen ist jedoch so geschickt durchgeführt, daß die acht glockenläutenden
Frauengestalten fast als geometrisches Muster erscheinen. Im Material aus-
geführt, dürfte der Entwurf durch Milderung der Kontraste bedeutend ge-
winnen.
Dagegen scheint es, daß die japanische Kunst, mit ihrer genauen Be-
obachtung und halb realistischen, halb dekorativen Behandlung der Tier-
und Pflanzenwelt sich mehr und mehr bei der aufwachsenden Generation
einbürgert. Der von George Perkins, Birmingham, entworfene Ventilator
kann nur einer intimen Bekanntschaft mit japanischen Schwertzierraten ent-
stammt sein. Ebenso weisen die Fische auf Percy Bignalls Spitzenvorhang
JJT
und die äußerst geschickt ver-
schlungenen Störche auf Ella
Pipers Dekorationsteller auf das
Studium, das verständige Stu-
dium japanischer Methoden.
Überhaupt herrscht eine
freiere Behandlung der Tier-
formen vor und die Tyrannei
des Pfauen als Dekorationsmotiv
scheint endlich gebrochen zu
sein. Als Beispiele mögen die
Schwalben vonKathleen Porters
Damasttischtuch, die grotesken
Untiere von Gwynedd Hudsons
gestickter Bettdecke und der
von I-Iühnchen umgebene Hahn
von Percival Elkins Sgrafiito-
Teller gelten. Die wenigen Bei-
spiele, in denen das Pfauenmotiv
noch vorkommt, sind so ge-
schickt behandelt, daß man den
Mangel an origineller Erfindung
kaum fühlt. So der bedruckte
Baumwollstoff von Mary G.
Perrott, Islington, und der rei-
zende Teller von William T.
Brown, Hanley. In der Farben-
ausführung ist letzterer geradezu vollendet. Die spärlich angebrachten Tupfen
von Blau, Gold und so weiter haben die Wirkung eingelassener Juwelen.
In John Campbells gestickter Bettdecke iiguriert der Pfau nur als verhältnis-
mäßig unwichtiger Teil eines ganz vorzüglichen Blumenmusters.
Der größte Fortschritt ist dieses Jahr in der Abteilung für Skulpturen und
den damit verbundenen Kunstzweigen zu bemerken. Nicht nur stehen die
Aktstudien weit über dem gewöhnlichen Niveau, sondern auch die Relief-
kompositionen weisen einen ganz erstaunlichen Grad künstlerischen Könnens
auf. Robert J. Emersons Medaillon mit der Inschrift De Die in Diem-Vive
Ut Vivas" entspricht den höchsten Anforderungen der Plastik, ebenso wie
sein Modell für einen Spiegelrücken mit der symbolischen Darstellung der
Wahrheit. Die Raumkomposition ist tadellos, während die Reliefbehandlung
ein seltenes Formgefühl bezeugt. Die ganze Körperfläche ist belebt und
die Verkürzungen sind kühn und korrekt. Auch an Charles Domans Modell
für eine Kirchenkanzel mit dem schönen Schwung der Linienführung und der
gefälligen Proportion läßt sich nicht viel aussetzen. Und Dora Whittinghams
Paneel für die Rückenwand eines Altars hat viel von dem Gefühl der frühen
Die National Competition 1905, Dorn Wbiningham, Lambeth,
Modell für ein Paneel der Rückwand eines Altars
Die National Competixion 1905, Charles L. J. Doman, Nottingham, Modell für eine Kanzel
Cinquecentisten. Das Relief ist flach, nach der Art Donatellos, alles über-
Hüssige Detail ist unterdrückt und aus der ganzen Arbeit erkennt man auf-
richtiges und ehrliches Streben.
Im großen ganzen läßt sich aus der National Competition-Ausstellung
auf eine rosige Zukunft für das englische Kunsthandwerk schließen.
DIE KAISER JOSEPH-AUSSTELLUNG IM
NORDBOHMISCHEN GEWERBEMUSEUM
ZU REICHENBERG 50.51. VON EDMUND
WILHELM BRAUN-TROPPAU 51h
ÄCI-IST der großen Revolution hat kaum eine Epi-
sode des XVIII. Jahrhunderts die Zeitgenossen
Europas so sehr interessiert und aufmerksam
gemacht als Kaiser Josephs II. Regierung. Die
temperamentvolle Persönlichkeit des Kaisers, die
Fülle und Raschheit seiner Reformen, das Popu-
läre seines Wesens, die moderne Richtung seines
Geistes, das Außerordentliche, Ungewohnte einer
solchen Erscheinung, all das wirkte zusammen,
um die Augen und Sinne der damaligen euro-
päischen Kulturwelt nach Wien zu wenden.
Wenn man die österreichischen und deutschen Gazetten jenerZeit liest, selbst
solche, die in kleineren mittel- und norddeutschen Städten, zum Beispiel
Bayreuth oder Ansbach, erschienen, ist man erstaunt über die raschen und
71'
ausführlichen Berichte aus Wien.
Alle diese Blätter hatten ihre
Korrespondenten in der Kaiser-
stadt und zu den früher üblichen
Notizen über Feste, Jagden und
Trauerfeierlichkeiten am Kaiser-
hof, über Audienzen fremder Ab-
gesandter etc., treten mitJosephs
Regierungsantritt temperament-
volle Nachrichten über des Kai-
sers Reformen, öfters verbunden
mit breiten moralisierenden Ex-
kursen. Das Bürgertum und das
niedere Volk war enthusiasmiert
und Joseph II. war eine Zeitlang
außerhalb der Grenzen seines
Reiches beinahe so populär wie
sein großer Gegner Friedrich. In
Österreich hat seine Popularität
eine Unterbrechung erlitten durch
die sympathische ruhige Persön-
lichkeit des Kaisers Franz. Im
letztenJahrzehnt aber hat sie sich
wieder in ihrer ganzen Ausdeh-
Die National Competixion rgo5 Charles H. Gait Plymouth nung befestigt. In Nordböhrijen
G,schi,Ech,nhm,n besonders mußte eine Kaiser
Joseph-Ausstellung, wie sie das
Reichenberger Gewerbemuseum vor kurzem veranstaltete, auf allgemeine
Sympathie und Freude stoßen. Einen Teil des Ausstellungsmaterials hat
Dr. Pazaurek, der Leiter dieses Museums, denn auch aus nordböhmischem
Privatbesitz entnommen, im übrigen haben die Sammlungen Feldzeugmeister
Baron Teuffenbachs, Adalbert Ritter von Lannas, Dr. August Heymanns,
Dr. Max Strauß' und Max Portheims in Wien, etc., ferner einige Museen
beigesteuert.
jedenfalls war die Zusammenstellung aller zeitgenössischen Darstellun-
gen in den verschiedensten Techniken sehr verdienstvoll und lehrreich und
gab Zeugnis von dem tiefen, brennenden und weitausgedehnten Interesse
der europäischen Kulturwelt jener Zeit an der Person des deutschen
Kaisers. Jean Baptiste Nini, der italienische Glasschneider und Modelleur,
der 1786 in Frankreich, wo er zumeist arbeitete, starb, hat in seine feine
Serie von Terrakottareliefs nach berühmten Zeitgenossen Joseph II.
aufgenommen Ratzersdorfer, Paris, die Porzellanfabrik zu Tournai gab
eine allegorische Biskuitgruppe heraus, den Kaiser vor einer mit dem Adler
und der Krone geschmückten Säule darstellend, zu seinen Seiten zwei
allegorische weibliche Figuren Mr.
Soil in Tournai. Ferner sah man
das Fragment eines in derSavonne-
rie bei Paris geknüpften Teppichs,
welches den jugendlichen Kopf
des Kaisers trägt W. Ginzkey.
Auch auf den oblongen Mes-
singdosen mit gepreßten Darstel-
lungen, die inI-Iolland undDeutsch-
land während des XVIII. Jahr-
hunderts zur Aufbewahrung von
Rauchtabak hergestellt wurden,
finden wir des Kaisers Porträt
neben denen berühmter Zeitge-
nossen und Zeitereignisse. Außer-
ordentlich mannigfaltig sind auch
die Materialien, in denen man
Josephs II. Bild in Österreich nach-
schuf. Es dominiert natürlich der
Kupferstich und eine stattliche An-
zahl von solchen war ausgestellt,
sowohl von reinen Porträtstichen
Josephs und der mit ihm in Verbin-
dungstehendenPersonenalsRepro-
duktionen von Begebenheiten aus
des Kaisers Leben und Regierung.
An der Spitze standen die jugendbilder, die Stiche von Götz, Ridinger
und Meytens; auf letzterem sitzt der Knabe in ungarischer Tracht zu Pferd,
ein anderes zeigt ihn mit den Schwestern Hierauf folgte die Reihe der
übrigen Bilder, unter seinem Inkognitonamen als Graf Falkenstein etc.
Interessant war ein späterer Stahlstich, ein ovales Brustbild im Profil,
umrahmt vom Akanthuswerk, Sternen und Lorbeerkranz, offenbar nach
einer Golddose mit des Kaisers Porträt angefertigt, dann eine Bleistift-
zeichnung von Lampi, wohl eine Studie zu dem Bilde. In Wien bei Eder
erschien ein Punktierstich von S. John nach der herrlichen Fügerschen
Miniatur bei Frau Mayer. Derselbe Stich war noch ein zweitesmal aus-
gestellt, altkoloriert und montiert in einem goldenen Louis XVI-Holz-
rahrnen mit Waffen, einer Vase und den Emblemen von Kunst und Wissen-
schaft W. Neumann in Tiefenbach.
Eine Grisaillemalerei, bezeichnet Anton Bencini ad vivum pinxit 1770"
Portheim zeigt den Kaiser mit dem Großkreuz des Maria Theresien-Ordens.
Interessant ist auch ein Ölbild aus Schloß Raudnitz, eine Abendgesellschaft,
Die National Competition 19m5, Mary Barber, Newcastle-
on-Tyne, Halskette aus Silber und Gold
Auf einem Schabblatt von Pfeflel und Matthiii überreicht ein Mohr, der so häufige Begleiter von
Fürstenporträten aus der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts, dem jungen Erzherzog die Reichskleinodien.
den Kaiser mit zwei Herren und den fünf
Damen" darstellend. Nur in zwei Exemplaren
bekannt ist ein Stich dedie par J. E. Liotard"
und mit der Aufschrift Joseph second".
Noch viel aufmerksamer als die Korres-
pondenten ausländischer Blätter war der
Kunstverleger und Kupferstichhändler Lö-
schenkohl, der alles Aktuelle im damaligen
Wien durch Stiche sofort festhielt und durch
eine geschickte Reklame, Versendung von
Waschzetteln", Annoncen in Wiener und
ausländischen Zeitungen und Zeitschriften,
denselben einen großen Absatz schuf. Die
ganze lange Reihe der Löschenkohlschen
Stiche, von denen Schwarz im XV. Kunst-
auktionskatalog Altwien" von Gilhofer und
Ranschburg berichtete 1903 und die fast
alle in Dr. I-Ieymanns herrlicher Viennensien-
Sammlung zu finden sind, war ausgestellt der
Kaiser mit seinen Geschwistern, Freunden,
Generalen und fremdländischen Potentaten;
Die National Competition 1905. LilianBiggs, der Einzug PaPSt Pius Vn- in Wien? die A11"
Leicester, Kamm aussilberund Edelsteinen dienz des Botschafters vQn Marokkg; die
Geht Mmaiue Einweihung der Militärakademie, 1785; das
Denkmal der Dankbarkeit wegen der weisen Beschränkung der auslän-
dischen Luxuswaaren", 1784; die Feldzüge gegen die Türken und in den
Niederlanden; Friedrich des Großen
letzter Tag, mit einer Silhouette Josefs
an der Wand; endlich Josefs II. letzter
Morgen" und sein Castrum doloris.
Das Breslauer Museum sandte
ein weißrotes Kaffeetuch in Jacquard-
Weberei, das in der Mitte den Kaiser zu
Pferd zeigt; über ihm halten zweiEngel
ein Schriftband und einen Lorbeer-
kranz mit Trompete. Vier Wappen in
den Ecken und vier Waßentrophäen
an den vier Seiten vollenden den
Dekor des I781 datierten Tuches, das
in einer zweiten Ausgabe von 1788,
mit denselben Patronen hergestellt,
Dr. Pazaurek besitzt. In allen mög-
lichen anderen Materialen ist sodann
Die National Cornpetition 1905, George Perkins,
das Bild des Kaisers verewigt; da war Birmingham, Modell einen Ventilator
539
eine Elfenbeindose,
bezeichnet Hub. F."
Museum Innsbruck,
eine japanische Dose,
auf schwarzem Lack-
grund in Goldlack den
Kaiser zeigend, mit der
Überschrift Joseph II.
Empereur", nach ei-
nem Stich oder einer
Zeichnung drüben an-
gefertigt, wie man zu
Ende des XVII. und
in der ersten Hälfte des
XVIII. Jahrhunderts
nach China Portraite,
Stiche und Wappen
schickte, um sie auf
Porzellan malen zu
lassen.
Auch die Keramik,
das populärste und
wichtigste Kunstge-
werbe des XVIII. Jahr-
hunderts, hat des Kai-
sers Bild festgehalten.
Zwei kleine Biskuit-
medaillons auf blau-
grauem und lichtbrau-
nefn Grund Sind 1783 Die National Competilion xgo5, Percival Stephan Elkins, Batb,
datiert und Lisboau Entwurf für einen SgrafFito-Teller
bezeichnet, bekannt ist die Reiterfigur in Fürstenberger Porzellan, die der
dortige Modelleur Schubert als Pendant zu seinem Standbild Friedrich II.
schuf. Naturgemäß wurden die meisten Porträte des Kaisers in der Wiener
Porzellanmanufaktur angefertigt und zwar die meisten derselben durch Grassi,
den bedeutendsten Modelleur. Das reizende, bezeichnete Biskuitmedaillon
in Blumenkranz, aus dem Besitze von Karl Baer in Mannheim, das auf der
Wiener Ausstellung im Vorjahre war, ist ja bekannt; von Lanna besitzt ein
anderes Biskuitmedaillon auf blauem Jaspisgrund in Wedgewoodart, das
wohl auch Grassi modellierte, der die Biskuitreliefs in Wedgewoodart tech-
nisch und künstlerisch in Wien einführte.
Im Jahre 178g gab die Fabrik ein Werk heraus, das ein Standbild des Kai-
sers in antiker Gewandung, von Füger entworfen und von Grassi ausgeführt, im
Stich veröffentlichte Bibliothek des k.k. ÖsterreichischenMuseums. Den Kopf
ICOMM nu-uuiäännsuw CUFJU kau 29325-
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dieser Statuette mit dem Lorbeerkranz hat Grassi dann größer und auch kleiner
modelliert, wovon noch verschiedene Ausformungen erhalten sind, ebenso
wie von einer gleichzeitigen Büste in moderner Tracht. Auf Grassi geht
wohl auch die herrliche sitzende Biskuitiigur des Kaisers zurück, die mit dem
Pendant, der sitzenden Kaiserin Maria Theresia, noch in der Silberkammer
des Pitti erhalten ist und zu den toskanischen Tafelaufsätzen gehörten; sie
waren bisher ganz unbekannt und werden in dem vom k. k. Österreichischen
Museum herauszugebenden Prachtwerk abgebildet werden.
Ein kleines Rätsel bietet eine runde Steingutdose mit dem Reliefbild
des Kaisers und der Inschrift S. S. 1792"; sie gehört dem Prager Kunst-
gewerbemuseum. In Böhmen bestanden 1792 nur die Fabriken zu Rabensgrün
und Schlaggenwald, doch ist es auf Grund des vorliegenden gedruckten
Materials über diese Fabriken, des Buches von O. Weber, unmöglich, es mit
einer derselben in Verbindung zu bringen, da Professor Weber leider nicht
die Namen der Arbeiter angab. Übrigens befanden sich beide Fabriken 1792
noch so sehr im Stadium der Versuche, daß wir nicht gut an ein böhmisches
Steinguterzeugnis denken können. Mehr Wahrscheinlichkeit hat die Ver-
mutung des I-Iolitscher Ursprungs, wo man seit 1786 auf Kaiser Josephs An-
ordnung Steingut herstellte und wo auch 1788 Porträte genannt werden
Schirek S. 274.
Eine lehrreiche Ergänzung zu dem bisher genannten Material bot end-
lich eine reichhaltige Folge von gleichzeitigen Münzen und Medaillen aus
dem Besitze des Herrn v. Miller-Aichholz.
KLEINE HNACvVHRICHTEvN-bli
ERLINER KUNSTCHRONIK. Eine Gruppe schwedischer Künstler hat bei
Schulte ausgestellt. Sie sind zumeist aus der Salzseägegend bei Stockholm, aus
dem Revier der Schären. Und es hat ein besonderes Interesse für den, der den Sommer
in dieser Landschaft verbrachte, bei der ersten Kunstwanderung, solche Zeichen vertrauten
Bodens anzutreffen und sie in ihren Zusammenhängen verstehender zu erfassen.
Die Gegend von Saltsjöbaden und Dufnäs, wo mehrere dieser Maler sitzen, ist von
besonderer Eigenart der Mischungen. Sie vereinigt Züge des I-Iochgebirges mit idyllischen
Elementen. Die Küste ist zackig und rissig, Buchten und Vorsprünge wechseln, lang aus-
greifende I-Ialbinseln springen vor, in den Becken, die sie bilden, schwimmen wieder Inseln.
Felsblöcke türmen sich, auf ihnen blüht eine merkwürdige Vegetation zierlicher Zwerg-
bäume von so feiner Struktur, daß man an Japan erinnert wird. Und manches andere noch
läßt daran denken. Wie die Bestandteile der Landschaft in Saltsjöbaden zu einer Einheit
zusammengefaßt wurden, das hat ganz japanischen Charakter.
Ein Komplex zierlicher Felseninseln ist mit hochgeschwungenen Brücken verbunden.
Die Badehäuser mit ihren grünen Pagodenkuppeln auf einem Inselchen, durch einen Eisen-
hligransteg und eine schmale felsgesäumte Landzunge mit dem Ufer verbunden, haben
etwas Omamentales wie die Ansichten l-Iiroshiges, und völlig wie aus einem Holzschnitt
Utamaros genommen wirkt die rote Brücke, die sich niedrig-langgestreckt mit hölzemem
Querleistenwerk über einen Wasserspiegel spannt.
Ein dekorativer Sinn
ist in der Regie der Land-
schaft tätig, der, ohne ihr
im mindesten Gewalt an-
zutun, mit feinfühligerVer-
Wendung aller ihrer Eigen-
schaüen aparteste Wirkun-
gen schaift. Das läßt sich
sehr anregend auch an den
Landhäusern dieser Ge-
gend studieren. Das schwe-
dische Landhaus, das nicht
so bekannt ist wie das eng-
lische Cottage, stellt gleich
diesem ein vollendetes
Produkt dar. Es ist orga-
nisch aus der Landschaft
und dem Boden erwach-
sen, von Ornamenten und
Stilschnörkeln frei und
spricht in der spielend be-
wegten Gliederung seiner
Teile den Eindruck des
heiter-behaglichen Heims
aus. Material und farbige
Behandlung geben ihm sei-
nen Charakter. Aus Holz ist
es gebaut, meist rot ge-
strichen, in der koloristi-
schen Nuance sang du
boeuf. Im roten Grunde
sitzen die breiten weißen
Fensterrahmen mit dem
weißen Sprossenwerk der
JF
ScheiPeIL zu dieser Far" Die National Competition xgo5, Ella Piper, Sunderland, Entwurf für einen
benmischung gehört der Dekurationsteller
dichte grüne Rahmen der
umgebenden Bäume. Die farbige Mitwirkung der Natur ist bei dieser Komposition deutlich
mit in Rechnung gezogen worden. Die Häuser sind immer reich und bewegt gegliedert, nie
langweilig-viereckige Kästen, auf die das Dach wie ein Deckel gesetzt ist. Vielmehr wird
gerade die Dachausbildung mit Überschneidungen, mit Abschrägungen, absteigenden und
aufwärts kletternden Giebeln sorgsam gepflegt. Eine lebendig regsame Silhouette ergibt
das in der Luft. Die abwechslungsvolle Innenteilung spricht sich nach außen in mannig-
fachen Vorsprüngen Einbuchtungen, Spezialabdachungen aus. Das Zweckvolle wird hier
immer zugleich ein Schmuckfaktor.
Man findet hier ein Hauptprinzip moderner, angewandter Kunst betätigt nicht mit
einem vorgefaßten Stilplan an eine Aufgabe heranzutreten, sondern aus dem Material,
aus der Verwendungsbestimmung sich die Art der Ausdrucksform abzuleiten. Dieser
konsequente Sinn für das Natürliche und Organische zeigt sich in der Grundanlage der
Häuser. Das Felsige des Terrains wird klug benützt, die natürlichen Bedingungen des
Bodens werden in ihrer Eigenart erhalten und daraus das Fundament gebildet. Deutlich
erkennt man dabei die Freude am offenen Bekennen von Stoff und Kraft, von Material und
an?
544
Die National Competition x9o5, Kathleen E. Porter, 286 Kings R., Chelsea, London SW.,
Entwurf für ein Damast-Tischtuch
Funktionen. Auf den Steinblöcken des felsigen Bodens ruhen die Holzhäuser wie Schränke
auf ihren Füllen. Die Ungleichheiten des Niveaus werden dabei nicht etwa planiert, sondern
sie werden architektonisch mitbenutzt zu Hebungen und Senkungen der Fassade, so
daß sich reizvoll kapriziöse Wirkungen der Unsymmetrie ergeben. Ebenfalls bewahrt
das Umgebungsgelände seinen natürlichen Charakter, die Abhänge, die vorspringenden
Felsplateaux werden der Gesamtanlage eingeordnet, das Konstruktive wird dekorativ
benützt. Ein gelungenes und lehrreiches Beispiel dieser Bestrebungen ist das schmucke
SommerhoteP, das im Grün des Baumgebüsches auf dem Felsenvorsprung einer der
Salzsee-Inseln liegt.
Sein Architekt, Westmann, wurde an dieser Stelle schon einmal gelegentlich des
Referats über die letzte Interieurausstellung im Hause Wertheim genannt. Er hatte dort
ein gelungenes Frühstückszimmer, in dem die Farben der hellen Eiche mit dem dunklen
Filigran der gleich japanischen Schwertstichblättern durchbrochenen Beschläge und dem
Orangegelb der gestickten Stoffe wirksam zusammenklangen.
Auch sein Haus hat frische Farbenstimmung. Auf Steinblöcken, durch Lattenwerk
verbunden, ruht es. Sein Untergeschoß fügt sich aus gelbgebeizten Planken, die wie die
Teile der Bootswangen rippenartig eine lebendige Flächengliederung aufeinander
genietet sind. Darüber baut sich das Obergeschoß, weiß gestrichen, auf und darin sitzen
orangegelb die Fensterrahmen mit dem weißen Sprossenwerk der Scheibenteilung und
jede Fensteranlage schließt oben ein kleiner Abdachungssims ab.
Wie die Fenster in ihrer farbigen Betonung und ihrem Rahmenwerk ein natürliches
Ornament der Fassade bilden, so wirken sie auch für die Innenräume. Sie sitzen hier
nicht in tapetenausgeklebten Wandausschnitten, sondern ebenfalls in einem breit-
geführten Kastenrahmen aus Holz, der sich olivgrün aus der weißen Wandiiäche hebt,
und natürlich sind sie als Mittelfenster, die links und rechts tiefe Ecken freilassen, angelegt.
Diese Fensterarchitektur, organisch und betont aus der Wand entwickelt, bedarf keiner
Tapezierverhüllungen, leichte Scheibengardinen aus indischer Seide hängen in ihrem
Holzrahmen.
Die National Compexition 1905, Gwynedd M. Hudson, Brighton, Entwurf Fnk eine gestickt Bettdecke
Die National Compeütion 1905, Amy Cockbum, Bloowsbury, Seidenbrokat für Kleidzrstoff
Schlichte Mittel stimmen
auch Korridore und Treppen
dekorativ. Die Geländer sind
aus einem eng durchbrochenen
Sprossenwerk,zaunartigmrange-
gelb gestrichen und in gleicher
Farbe das Stäbchenmuster der
hölzernen Lambrequins, die den
Flureingängen den oberen Ab-
schluß geben. Die durchbroche-
nen gelben Flächen kommen zu
ihrer eigentlichen Leuchtwir-
kung, wenn das Sonnenlicht
durch die langgestreckten Fens-
terfriese der Flurgänge über sie
und durch ihre Maschen hin-
durchspielt.
Das ist überhaupt ein feiner
Zug und einem Sommerhause
besonders angemessen, daß die
Mithilfe der Natur überall in der
Wirkungskombination mit vor-
gesehen ist. Mit großer Steige-
rung gelang das in dem Gesell-
schaftszimmer. Es ist mit sei-
nem hohen weißen Paneel, dem
mattblanken, von braunem Na-
turornament der Asttlecke durch-
setzten Gelb der Dielen, den
grünen Möbeln und ihren rot-
grundierten Flachschnitzereien
sinfonisch gestimmt und in diese
Einheit bringt einen ganz starken
Stimmungsakkord die mächtige,
Die National Cornpetition 1905, Florelnce Longstaß", Durham, raffiniert angelegte Fensterwand,
Entwurf für einen schablomerten Vorhang
die in weißer Umrahrnung von
Zweigen überschnittene Landschaftsstücke von Wald und See einfaßt, Originale der
paysages intimes von Liljefors oder dem Prinzen Eugen von Schweden.
Den Sinn für das Dekorative, den man in diesen architektonischen und landschaft-
lichen Inszenierungen entdeckt, der findet sich auch bei der Gruppe schwedischer Künstler,
die den Schulteschen Ausstellungszyklus in diesem I-Ierbste eröffnen, wieder.
Und gerade die japanische Note fällt auf. Sehr deutlich tragen sie die Bilder von
Gustav Adolf Fjästadt. Sein Thema sind die omamentalen Verwandlungskünste des
Winters, die Kunstforxnen der Natur", durch Schnee und Eis gebildet, jene Stilisierungen,
die ja auch die ostasiatischen Holzschnitte lieben.
Wie rnärchenhahe Landschaüen der Tiefsee sind diese Stimmungen mit den Baum-
zweigen, die Korallenästen gleichen, mit den schaumigen Wolkengebilden des Schnees
beladen. Zu den Formphantasien kommt das Raflinement der Koloristik. Fjästadt taucht
sein Eis- und Schneegebilde in Sonnenaufgangslicht; sie glühen darin transparent wie
Grotten aus Feerien.
Eine Schneelandschaft spiegelt er in den unendlichen Übergängen vom Schnee
am Boden und dem leichten Ton der Wolken so, daß das Ganze völlig unstolflich zu einer
fiimmerndenSinfonie
der bleichen Helle"
in milchig blaßbläu-
lichen Tönen wird.
Aber auch die hauch-
zarten Filigranreize
schwebenden Birken-
haargezweige, das
lichtdurchspielt über
den Wasserspiegel
weht, bildet er mit
Delikatesse nach.
Ein drittes Lieb-
lingsmotiv sind die
natürlichen Oma-
mente der Wasser-
spieglungen, der krei-
senden Ringe, der
Spiralen und des an
japanisches Craquele
erinnernden zackigen
Gitterwerkes. Gerade
auf den schwedischen
Gewässern sah ich
selbst die merkwür-
digsten dekorativen
Variationen. An
windstillen Tagen
blieben die Muster,
die von der Strömung
des Dampferkielwas-
sers in die Fläche
gezeichnet wurden,
unbeweglich liegen.
Wie große Dotter
erschienen sie, oft
auch wie die Pfauen- und Palmettenfigurationen persischer Teppiche, in grünblauen Tönen
spielend. Fjästadt hat diese Phänomene, ihre Formen und ihre farbigen Effekte unter dem
Reflex des Lichtes fein beobachtet. Auch den Einfiuß des Wassergrundes bei Untiefen, der
noch differenziertere Wirkung hervorbringt, studierte er. Er gewinnt daraus sehr aparte
ornamentale Studien, Netzgespinste in blau-lila, flüssige Spitzengewebe in delikat
abgesetzten grauen und gelben Tönen.
Fjästadt übt bewußt diese dekorativen Tendenzen und nützt sie auch angewandt aus.
Er hat außer seinen Bildern hier zwei Wandteppiche in Gobelintechnik; der eine bringt
stilisierte Baummotive, die freilich durch einen konventionellen Vollmond etwas trivialisiert
werden, der andere geschmacksreiner in weichen, blaugrauen Farben nimmt jene Muster
verkreuzter, rhythmisch sich umwindender Wasserströmungslinien auf.
Esther Almquist geht auch auf solchen dekorativ-ornamentalen Wegen. Sie malt
stilisierte Bäume mit hängendem Gezweig in stumpfen Gobelintönen.
Weniger in Betracht kommen die anderen Schweden, der Tiermaler Ernst Küsel,
ein Schüler Liljefors, dem man nichts von seinem großen Lehrer anmerkt, und ein
mäßiger Karrikaturist Knut Stangenberg. Man sieht von ihm allerlei Croquis und Gesell-
Wiener Möbelausstellung, Schlafzimmer aus Blumenesche mit Ebenholzstreifen,
ausgeführt von Carl Prömmel, Entwurf von Otto Prutscher
545
schafts-Ausschnitte,
auch satirische Um-
risse bekannter Per-
sönlichkeiten
Georg Brandes, mit
Grimassenfurchen;
Hermann Bang, mit
dem Stimlocken-
Fragezeichen; Hol-
ger Drachmanns
Haupt, in den Bart
gebettet aber neben
den so viel geist-
reicheren Karrika-
turen Olaf Gulbran-
sons bedeutet er
nicht viel.
Auch bei Keller
und Reiner ist die
Herbst-Ausstellung
eröffnet worden.
Sie bringt eine große
Zahl Landschaften
von dem Weimara-
ner C. Lambrecht.
Waldinterieuresind
es vor allem. Auf
einem großen Bilde
ist die Geheimnis-
stimmung voll
schwebender, licht-
durchzuckter Däm-
merung zwischen
ragenden, grauvio-
Wiener Möbelausstellung, Hauptportal der Ausstellung, ausgeführt von Franz Exler, legten Stän-unenecht
Entwurf von Otto Prutscher
erfaßt und nachge-
bildet. Überhaupt sind die Farbenspiele der Natur das Thema dieses Malers. Die Herbst-
schattierungen in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit liebt er, die Weiden und Birken, das
Feuerwerk der fallenden gelbroten Blätter des September, das sprühende Pizzicato des
Sonnenfiimmers in Strauch und Baumgebüsch, die massigen Schober des Getreides in
wechselnder Beleuchtung, Feldwege mit schillernden Reflexen gepflastert.
Lambrecht hat ein gutes Organ für dies alles und treue liebevolle Augen. Seine
Wiedergabe dieser Naturausschnitte ist freilich oft mehr ein gewissenhaftes Abschreiben
des Vorbildes als freies großzügiges Nachschaffen. Mehr guten Geschmack in der Wahl der
Motive zeigen dieBilder als ein stark persönliches Naturgefühl, dem alles neu und eigen wird.
Etwas buntscheckig wirkt die erste Ausstellung im Künstlerhaus. Sie hat keinen ein-
heitlichen Charakter und ist mehr ein wahlloser Bildermarkt voll des Guten und Schlechten
als ein künstlerisch komponiertes Ensemble.
Das Schlechte verdient keine Erwähnung, aus dem Guten lassen sich notieren einige
Aquarelle Rudolf von Alts, die aus einer gar nicht charakteristischen Serie Wiener Schule"
herausleuchten; die Münchener Ecke mit Lembach, Gabriel Max, Uhde und als etwas
Neues das graphische Werk von H. I-leran, einem in Paris lebenden Deutschen. Aquatinta-
Wiener Möbelausstellung, Toileltezirnrner, weiß lackiert, mit vergnldelem Beschlag, ausgeführt von
Franz Watzinger Engelben Malek, Entwurf von Otto Prutscher
und Schabkunstblätter, auch delikate Stücke der kalten Nadel sieht man von ihm. Starke
Phantasie, eigen tiefe Vorstellung spricht sich in hohem technischen Können aus. Die
Randleisten und Begleitstimmungen zu Baudelaire, die visionären Porträte, die Traum-
gesichte geben nachhaltigen, tiefen Eindruck. Felix Poppenberg
IEN. xvn. MÖBELAUSSTELLUNG. Der Klub der Industriellen hat
heuer seine XVII. Möbelausstellung veranstaltet und führt uns eine Reihe von
Interieurs vor, aus denen wir ersehen können, wie sich in Wien der Sinn und das Ver-
ständnis für Inneneinrichtung wesentlich gehoben hat. Ein großer Vorzug dieser Exposition
ist es, daß nicht Prunkräume installiert, sondern hauptsächlich praktische Wohnräume
geschaffen worden sind, die durch ihre Anordnung und die gediegene Verwendung
des Materials sich auszeichnen. Die größte Zahl dieser Innenräume ist von dem Archi-
tekten Otto Prutscher, einem Schüler der Wiener Kunstgewerbeschule, entworfen worden
und wir können der Kommission die Anerkennung nicht versagen, daß sie einem Künstler
die Möglichkeit geboten hat, sein hervorragendes Können auf den verschiedensten Ge-
bieten der Inneneinrichtung zu zeigen.
Die Installation der Ausstellung ist von Prutscher, der Mittelraum, in dem sich die
Büste Seiner Majestät befindet, ist in Weiß gehalten, mit wenig ornamentalem Dekor in
zarten Farben geschmückt und durch grüne Girlanden, die von der Decke herabhängen,
als Festraum charakterisiert. Am Ende dieses Raumes, mit ihm in I-Iolz und Farbe über-
einstimmend, ist ein Teepavillon installiert, der in Halbkreisform im Parterre eines
Hauses angebracht, in den Garten vorgebaut ist, so daß man aus ihm durch eine Tür
73
du!"
direkt in den Park gelangt. Die zahlreichen Fenster, durch die man die ganze Anlage
übersieht, geben dem Raum den Eindruck eines Gartenpavillons. Die Möbel sind weiß
lackiert, die Überzüge und Vorhänge gelb und das ganze Interieur auf diese Farben
gestimmt. Die zahlreichen Ständer, Tischchen, Vasen mit starker Verwendung von
Glas und Metall, angefertigt von E. Bakalowits Söhne, erzielen mit ihrem Glanz und
Schimmer eine gute Wirkung, die noch gehoben wird durch das von allen Seiten
einHießende Licht, das von dem Park einströmt.
Ähnlich in der Stimmung ist ein Toilettezimmer, weiß lackiert mit vergoldeten
Beschlägen mit einem in Weiß gehaltenen Kamin, mit Beleuchtungskörper-n aus farbigem
Glase, die bestimmt sind, auf dem weißen Lack, dem Marmor des Kamins und den
Beschlägen ein farbiges Spiel des Lichtes hervorzubringen. Der Toilettetisch mit der
starken Ausnehmung in der Mitte, urn mit dem Fauteuil nahe an den Spiegel rücken zu
können und die Laden mit den Utensilien nahe den Händen zu haben, ist aus dem Zweck
des Möbels konstruiert, einfach und praktisch. Sind die besprochenen Räume vorzüglich
darauf berechnet, eine gewisse Farbenstimmung zu erzielen, so sehen wir in anderen
Interieurs hauptsächlich die Wirkung des Materials und die Konstruktion betont. Ein
Schlafzimmer, ausgeführt von Karl Prömmel, zeigt große glänzend polierte Flächen aus
Blumenesche, die durch die Wahl des I-Iolzfladers und die ausgezeichnete Technik eine
besondere Wirkung erzielen. Um diese hellen Flächen noch mehr zu charakterisieren,
sind sie von Ebenholzstreifen umrahmt, die wieder mit Metallstreifen versehen sind,
wodurch die Konturen der Möbel besonders betont werden. In einem Herrenzimmer aus
lichtem italienischen Akazienholze sind die Glastüren des Bücherschranks durch geo-
metrisches Ornament aus Holzstäben geteilt, in der Art des Biedermeierstiles, der ja
besonders in Wien auf die Inneneinrichtung so starken Einiluß übt. In einem von
A. Pospischil ausgeführten Herrenzimmer, das durch die Art der Teilung der Wände
durch schlanke Säulchen, die Konsolen tragen, an schottische Vorbilder erinnert, zeigt
Prutscher, wie gute Wirkungen mit kleinen, mit der Maschine geschnittenen geometrischen
Intarsien zu erzielen sind. A. Schestag
MÄIITEIILUNGEN
R-El-CHilSCHEN MUSEUM
"K.
IBLIOTHEK DES MUSEUMS. Vom 21. Oktober bis 20. März ist die Biblio-
thek des Museums wie alljährlich, an Wochentagen mit Ausnahme des Montags
von 9-1 Uhr und von -8'fz Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 Uhr geöffnet.
ESÜCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen des Museums wurden im
Monat September von 3481, die Bibliothek von 1038 Perscmen besucht.
UNSTGEVVERBESCHULE, Mit der Leitung der ehemals von Baron Myrbach
geführten Fachschule für Zeichnen und Malen wurde vom Beginn des Schul-
jahres 1905106 der Lehrer Karl Otto Czeschka betraut und an seiner Stelle dem Lehrer
Erich Mallina die Unterrichtserteilung im fxguralen Zeichnen an der allgemeinen Abteilung
der Kunstgewerbeschule übertragen.
Mit Genehmigung des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht wird im Schul-
jahre xgo5o6 an der Kunstgewerbeschule provisorisch ein praktischer Kurs für Freske-
malerei unter Leitung des Professors Andreas Groll eingeführt werden.
551
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES S0
1. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
ÄSTHETIK. KUNSTGEWERB-
LICI-IER UNTERRICHT w.
HIRSCH, A. Die bildenden Künstlerinnen der Neu-
zeit. VII, 232 S. mit 107 Abb. und Taf. B".
Stuttgart, F. Enke. Mk. 9.20.
JAHRBUCH, Dresdener, 1905. Beiträge zur bilden-
den Kunst. Herausgegeben von K. Koetschau u.
F. v. Schubert-Soldem. Mit Taf. und Textabb.
208 S. 4'. Dresden, W. Baensch. Mk. 12.-.
KOCH, A. und V. ZOBEL. Darmstadt. eine Stätte mo-
derner Kunstbestrebungen. Mit Textbeiträgen
nebst 88 Abb. Darmstädter Bauten. VIII, 66 S. 8'.
Darmstadt, A. Koch. Mk. 5.-.-.
KUNST, De jonge. Orgaan der Nederlandsche Vereeni-
ging voor ambachts- en nijverheidskunst. Red. K.
van Leeuwen, H. Ellens, H. l-Ianna, R. W. P. de
Vriesjr, Jac. Ph. Wormser. rejaarg. 1go5o6. N0. 1.
l-Iaarlem, H. Kleinmann Co. Fol. Per jrg. 12
nrs. m. pltn. G. 6.50.
Ornamentik der Gegenwart. I. Serie. 36 Taf. 4'. Planen,
Ch. Stoll. Mk. 36.-.
SCI-IMARSOW, A. Grundbegriffe der Kunstwissen-
scbaft. Am Übergang vom Altertum zum Mittel-
alter kritisch erörtert und in systematischem Zu-
sammenhang dargestellt. 350 S. 8'. Leipzig,
B. G. Teubner. Mk. g.-.
SCHUSTER, E. Kunst und Künstler in den Fürsten-
tümern Calenberg und Lüneburg in der Zeit von
1636 bis 1727. Mit 15 Kunstbeilagen. IV, 221 S.
8". Hannover, Hahn. Mk. 3.-.
WITTGEN, P. Aufbauendes Zeichnen. Anregung zur
Selbstbetiitigung des Schülers im neuzeitlichen
Zeichenunterricht. Mit 280 Beispielen auf 36 Taf.
12 S. Text. 8'. Wiesbaden, P. Plaum. Mk. 4.50.
II. ARCHITEKTUR. SKULPTUR.
Aus der Praxis. Neue Privatbauten aus Deutschland
und Österreich. II. Serie. Moderne städtische
Wohn- und Geschäftshäuser. 60 Lichtdn-Tai.
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BAUER, Rich., K. GABRIEL, WAGNER. Der mo-
derne Ausbnu. In Lieferungen. 1. Lieferung.
13 Taf. und Blatt Text. Fol. Düsseldorf, F.
Wolfrurn. Mk. 15.-.
BEGULE, L. Les Incruststions decoratives des cathe'-
drales de Lyon et de Vienne. Recherches sur une
decoration d'origine orientale et sur son developpe-
ment dans Part occidental du moyen äge. In-4,
10g p. avec. fig. et Planches. Lyon, Rey et C0.
Paris, Picard et Frls. Fr. 25.-.
The Cult of the Cottage. The Hause Beautiful, Aug..
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deutschen Bildhauerltunst. In Serien oder
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Fol. Berlin, E. Wasmuth. Mk. 20.-.
DIEULAFOY, M. A. Londres. Introduction de l'Art
antique delaPerse dans PArchitecture privee. L'Art
decoratif, Aug.
FIEDLER, L. Das Detail in der historischen Archi-
tektur. I. Serie. Wiener Barock, Empire und
Biedermeier. 6o Taf. 1. bis 3. Lieferung, 36 Taf.
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FREERICKS, H. Die drei Athene-Tempel der Akropolis.
Programm. 16 S. mit Taf. Lex. B". Münster, H.
Schöningh. Mk. 1.60.
GROOTE, M.v. Die Entstehung des jonischen Kapitells
und seine Bedeutung für die griechische Bau-
kunst. Eine Studie. VIII, 56 S. 8'. Straßburg.
j. H. E. Heitz. Zur Kunstgeschichte des Aus-
landes, 34, H. Mk. 3.
Das Haus. Ausgeführtemodernewohn- undGeschäfts-
bäuser. In Lieferungen. 1. Lieferung. 12 Taf.
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Haushaukunst, Bergische. Deutsche Bauzeitung, 65.
LAMBERT und STAHL. Moderne Baukunst. II. Ab-
teilung. 20 zum Teil farbige Taf. und S. Text. Fol.
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rationen im modernen Stil. I. Serie Decken.
Vestibule, Friese, Rosetten etc. 6c Licbtdn-Taf.
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PFUHL, E. Das Beiwerk auf den altgriechischen Grab-
reliefs. Qahrhuch des Kaiserlich Deutschen Archäo-
logischen Instituts, XX, 2.
RAMUZ, C. F. Un Sculpteur Suisse A. de Nieder-
häusern-Rodo. L'Art decoratif, Aug.
SCHEFFLER, K. Stein und Eisen. Dekorative Kunst,
Okt.
SCl-IULTZE, T. Mein Landhaus in Saaleck. Dekorative
Kunst, Okt.
SCHULZ, F. T. Der Hirschvogelsaal zu Nürnberg.
72 S. mit Vignetten und 11 Taf. Nürnberg,
J. L. Schrag. Mk. 3.-
WOLFF, F. Architekt Freiherr v. Tettau. Deutsche
Kunst und Dekoration, Sept.
III. MALEREI. LACKMALEREI.
GLASMALEREI. MOSAIK a0-
HEYCK, E. Anselm Feuerbach. Mit 113 Abb. 162 S.
B". Bielefeld, Velhugen und Klasing. Künstler-
rnonographien, LXXVI. Heft. Mk. 4.-.
H. G. Das Breviarium Grimsni. Zeitschrift für Bücher-
freunde, Sept.
LEHNER, 1., und E. MADER. Neue Glasmalereien
und Kunstverglasungen im modernen Stil. I. Serie.
In Abteilungen. 1. und 2. Abteilung. 24 farb.
Taf. Fol. Wien, F. Wolfrum Co., Mk. 25
MAYR, R. Willy von Beckerath. Deutsche Kunst und
Dekoration, Sept.
SCHMIDKUNZ, N. Musivische Kunst. Kunst
Handwerk, 1905, 11.
VÖLKEL, R. Figurale Malereien. Amoretten, Alle-
gorien etc. für den praktischen Gebrauch des
Dekorationsmalers. I. Serie. 60 farb. Taf. Fol.
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Lyon. 24 Taf. Fol. Plauen, Ch. Stoll. Mk. 24.-.
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73'
552
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indusrrie. 28 Taf. 4'. Planen, C. Stoll. Mk. 18.-.
RIOTOR, L. Broderies Roumaines. L'Ate'lier Royal de
Bucarest. L'Art decoratif, Aug.
SESELBERG, F. Helm und Mitra. Studien und
Entwürfe in mittelalterlicher Kunst. 65 Taf. rnit II,
13 S. Text. F01. Berlin, E. Wassmuth. Mk. 40.-.
v. SCI-IRIFT. DRUCK. GRAPI-l.
KUNSTE a.
BACH, M. Paul jenisch und seine Stamxnbücher. Zeit-
schrift für Bücherfreunde, Sept.
BERTI-IOUD, E. Traite de la gravure sur rouleaux.
Precede d'une introduction historique sur les
modes de gravure usite's dans la toile peinte; par
0s. Depierre. ln-8, 237 p. avec 230 i-lg.
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BOOK PLATES Artistic, I-Ieraldic, Allegorical.
London, Owen. 1s.
BRESCIANO, Giov. Neapolitana. Contributi alla storia
della tipograiia in Napoli nel secolo XVI. 10g S.
mit Abb. B". Halle, R. Haupt. Sammlung biblio-
thekswissenschaftlicher Arbeiten, 18. Heft.
Mk. 6.-.
FUCHS, G. Alois Kolb. Dekorative Kunst, Okt.
HAEBLER, K. Typenrepertorium der Wiegendrucke.
l. Deutschland und seine Nachbarländer, XXXVIII.
293 S. mit Abb. Mk. 25.-.
KAUTZSCI-I, R. Paul Lang, Schriften und Ornamente.
Deutsche Kunst und Dekoration, Sept.
SAUNIER, Ch. Felicien Raps. L'Art decoratif, Aug.
VOGT, A. Die Plakatwand. Deutsche Kunst und
Dekoration, Sept.
VII. ARBEITEN AUS HOLZ.
MOBILIEN so-
FELLINGER, E. Der moderne Zimmennann. Farbige
Original-Entwürfe in neuer Richtung. I. Serie.
60 Tat. F01. Wien, F. Wolfrurn Co. Mk. 60.
LANCKORONSKI, K. Graf. Einiges über italienische
bemalte Truhen. Vortrag. 18 S. mit Taf. 8".
Wien, Gerold Co. Mk. 1.50.
MEITINGER, G. 45 moderne neueste Wagenzeich-
nungen. 45 zum Teil farbige Taf. 8'. München,
Meitinger. Mk. 12.-.
PATEK, C. Der moderne Möbel- und Bautischler.
Original-Entwürfe für einfache Ausführung in neuer
Richtung. I. Serie 60 Taf. Fol. Wien, F. Wolfrurn
C0. Mk. 45.-.
Moderne Interieurs. I. Serie 36 farbige Taf. und
S.Text. F01. Wien, F. Wolfrum C0. Mk.12o.-.
IX. EMAIL. GOLDSCHMIEDE-
KUNST so
FALKE, O. v. Meister Nikolaus von Verdun und der
Dreikönigenschrein im Cölner Domschatz. Zeit-
schrift für christliche Kunst, XVIII, 6.
X. HERALDIK. SPI-IRAGI STIK.
MI MAT. GEMMENKUNDE
BOULY DE LESDAIN, L. Sceaux de villes norve-
giennes. In-15, p. Vannes, imp. Lafolye freres.
XI. AUSSTELLUNGEN. TOPO-
GRAPHIE. MUSEOGRAPI-IIEw-
DRESDEN
ZIMMERMANN, E. Ausstellung für Kinderkunst
in Dresden. Kind und Kunst, Aug.
LONDON
The Exhibition cf jewellery by Rene Lalique. The
Studio, juli.
MÜNCHEN
BREDT,E. Ausstellung derVereinigung für ange-
wandte Kunst" in München 1905. Dekorative
Kunst, Sept., Okt.
Katalog der Gemäldesammlung der kgl. älteren
Pinakothek in München. Mit einer historischen
Einleitung von F. v. Reber. Ausg. mit 200 Abb.
XXV, 314 S. 8'. München. F. Bruckmann. Mk. 6.
OS'-l'INI, F.v. Die IX. Internationale Kunstausstel-
lung im Münchener Glaspalast. Die Kunst für
Alle, XX, 23.
Sammlung, Die, v. Pannwitz, München. Kunst
und Kunstgewerbe des XV. bis KVIII. jahrh.
IX, 84 S. mit Abb. 103 Tat". und Bildnis. Fol.
München, I-Ielbing. Mk. 50.
MÜNSTER
BÖMER. Verzeichnis der Karten, Pläne und An-
sichten in der Bibliothek des Alterturnsvereines zu
Münster. Zeitschrift für Vaterländische Geschichte
und Altertumskunde, 62 Band.
NÜRNBERG
Ausstellungszeitung. Amtliches Organ der bayri-
schen jubiläums- Landes-, Industrie, Gewerbe-
und Kunstausstellung Nürnberg 1906. Schriftleiter
P. j. Re'e. Mai 1905 bisOktober 1906. 42 Nummern
4'. Nürnberg, W. Tümmel. Mk. 8,-.
PARIS
LECLERC, T. Le Nouveau Muse'e des Arts deco-
ratifs. L'Art decoratif, Aug.
MALLARD, R. La Gravure et la Lithographie zu
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Rapport du comite dünstallation du muse'e centennal
de la classe 72 Ceramique, a. l'Exposition uni-
verselle internationale de 1900, Paris. Grand
in-B, 23 p. avec grav. Saint-Cloud, imp. Belin
freres.
Rappen du c0mite' dünstallation du museereho spec-
tif de la classe 84 Broderis, l'Exposition univer-
selle internationale de 1900, Paris. Grand in-B,
115 p. avec grav. Saint-Cloud, imp. Belin fre'res.
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