"'36. MITTHEILUN GEN WIE"-
Zweiter Jahrgang. da, 15. Jänner 1867.
k. k. österr. Museums für Kunst 81 Industrie
Monatschrift für Kunst 8a Kunst-gewerhe.
Äm 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abonnementspreis per Jahr ü. ö. W.
lhdncfeur Dr. G. Thu. Expedition von C. Geroldä Sohn. Man abonnirt im Museum, bei ..-
C. GENE"! Sohn, durch die Postanstzlten, sowie durch alle Bueh- und Kunsthandlungen.
al Deutsches Kunll- und Gewerbe-Museum lu Brrlin. Uebor Baugeuelue. Von PrM. l. Stress.
Kleinere llttheilungel. Fortsetzung der im ll. k. Hunn- Irl Wien lliutlichen Gypsnbgülse.
Neul Erwerbungen der Bibliothek.
lllt dlelnr Nummer wird der Jahrelberlcht de! önterr. llulollms pro 1866 als Beilage lucßegehnll.
Deutsches Kumt- und Gewerbe-Museum zu Berlin.
Wir haben unsern Lesern bereits in Nr. 13 der Mittheiluugen"
Nachricht gegeben von den ernstlichen Bestrebungen, mit welchen eine
gi-osse Anzahl intelligenter, den verschiedensten Berufsclassen augehöriger
Männer in Berlin bemüht sind, die beschleunigte Errichtung eines kunst-
gewerblichen Museums ins Werk zu setzen.
Seit Kurzem liegt nun der Prospect dieses Unternehmens, welches
d'en Titel "Deutsches Kunst- und Gewerbe-Museum" führen soll, vor,
und wir halten diese Angelegenheit für so wichtig, dass wir uns beeilen,
denselben hiermit in seinem ganzen Umfange zu reproduciren.
Das Schrihstück lautet, wie folgt
Project für ein deutsches Kunst- und Gewerbe-Museum zu Berlin.
Die'Unterzeichneten sind zusammengetreten, um ein Kunst- und
Qewerbe-Museum für Berlin in's Leben zu rufen. Zweck der An-
stalt soll sein, den Gewerbetreibenden die Hilfsmittel der Kunst und
Wissenschaß zur Hebung und Förderung der gesammten Industrie zu-
gänglich zu machen. Die Organisation ist aus der weiter unten folgenden
Uebersicht der zu begründenden Sammlungen und Unterrichtscurse zu
ersehen. Eine solche Anstalt erscheint nothwendig, wenn unsere In-
dustrie auch fernerhin im Stande sein soll, mit der anderer Völker erfolg-
reich in die Schranken zu treten.
Als die erste Weltausstellung von 1851 den Engländerin klar vor
Augen führte, dass sie, die sich bis dahin auf der Höhe aller Industrie
wähnten, in allen Gebieten, die von der Kunst, dem Geschmack und
der Phantasie beherrscht werden, durch andere Nationen in Schatten ge-
stellt worden waren, suchten sie mit Auibietung aller Mittel sich auf
diesen Gebieten emporzuarheiten. Sie gründeten Kunstgewerheschulen
Hi
266
und Museen, und schon die nächste Ausstellung zeigte die Früchte ihres
Strebens. Frankreich und noch mehr Belgien besitzen Anstalten zur
Ausbildung der Gewerbetreibenden fast in jeder, selbst der kleinsten Stadt.
Deutschland ist in dieser Beziehung sehr zurückgeblieben. Nur Oesterreich
hat einen, allerdings grossartigen, Anfang gemacht mit seinem "Gester-
"i-eichischen Museum für Kunst und Industrie", Würternberg und Baden
besitzen ausgezeichnete technologische Sammlungen, und Bayern hat in der
Kunst- und Gewerbeschule zu Njirnberg eine Anstalt ersten Ranges.
Norddeutschland, der eigentliche Sitz des deutschen Gewerb-
tleisses, entbehrt einer ähnlichen Anstalt ganz. Zwar besitzen wir Üni-
versitäten und AkademieemKunstschulen und polytechniscbe Lehranstalten;
für die künstlerische und technische Ausbildung derer jedoch, welche aus
der Volksschule unmittelbar in's gewerbliche Leben übergeben, ist so gut
wie nichts geschehen. Berlin mit seinem entwickelten Handel und seinen
blühenden Fabriken hat die Pflicht, diesem Mangel abzuhelfen. Dieser
Pflicht soll das neue Unternehmen genügen, welches wir unter dem Namen
Deutsches Kunst- und Gewerbe-Museum zu Berlin"
zu gründen beabsichtigen.
Das Institut wird kein locales, nicht lediglich für die Hauptstadt
berechnet sein, es soll vielmehr ein Centralpunkt werden, der dem Wis-
sensdrang der Arbeiter und den Bestrebungen der Gewerbetreibenden in
ganz Deutschland Genüge thnt. Nicht einseitig die künstlerische oder
die technisch-wissenschaftliche Ausbildung, sondern beide gleiehmässig
sollen in der neuen Anstalt gepflegt werden. Erst die Entwicklung aller
Kräfte kann ein Volk befähigen, in dem Wettstreit Aller auf dem Welt-
inarkte seinen Platz zu behaupten. Dieses Ziel zu erreichen bedarf es
einer künstlerischen und technischen Sammlung von Mustern und Mo-
dellen, und einer an diese sich anschliessenden Lehranstalt. Man sage
nicht, dass wir Museen genug besitzen. Freilich sind unsere Sammlungen
reich an Knnstschätzen aller Art, aber die Verwerthung derselben für
Hebung des Gewerbes ist nur in einer Anstalt möglich. die eigens zu
diesem Zweck eingerichtet ist, wo wenige, aber vorzügliche Stücke einer
jeden Gattung von allen Seiten am Tage wie am Abend zugänglich, zu
genauem Studium und zur Copiruug bereit sind. Eine gute, allgemein
zugängliche technologische Sammlung nach Art der Stuttgarter entbehren
wir überdies ganz.
Die Beschaltung der Sammlungen kann erfolgen
durch Ankauf oder Schenkung,
durch Entleihnng von den Besitzern,
durch Ausstellung von Seiten der Industriellen.
Das Leihsystem, welches in England und Oesterreich zu den
glänzendsten Resultaten geführt hat, wird auch bei uns nicht verfehlen,
dem Museum werthvulle Gegenstände in grosser Zahl zur Ausstellung
267
für kürzere oder längere Zeit zuzuführen. Ebenso werden Industrielle
die Gelegenheit gern benutzen, ihre neuen Erzeugnisse dort auszustellen.
So werden die zur Fortbildung der Gewerbetreibenden notbwendigen
Sammlungen leicht zusammenkommen. Ausser auf die Industriellen
sollen aber die zu begründenden Sammlungen auch auf das grosse
Publicum wirken, denn ein wesentlicher Punkt bei der Förderung der
Kunstindustrie ist, den Schönheitssinn im Volke zu bilden, weil dann
das Interesse die Fabrikanten selbst dahin treibt, dem Geschmack des
Puhlicums entsprechend zu produeiren. Zu demselben Zweck sollen daher
auch von Zeit zu Zeit erklärende Vorträge veranstaltet werden.
Mit denisammlungen soll eine Unterrichtsanstalt verbunden werden,
welche nicht nur jungen Leuten Gelegenheit zu gründlicher künstleri-
scher, wissenschaftlicher und technischer Ausbildung, sondern auch älteren,
schon dem gewerblichen Leben angehörigen Personen in Sonntags- und
Abendcursen Gelegenheit zu weiterer Vervollkommnung gewähren soll.
Endlich soll eine gute Bibliothek von technischen, naturwissen-
schaftlichen und Kunstschriften und eine Sammlung guter Abbildungen
und Photographien angelegt werden und im Lesezimmer der Anstalt zur
Benutzung der Gewerbetreibenden bereit stehen.
Alles dieses zu erreichen, wird es unbedingt nothwendig sein, ein
eigenes Haus für das Museum zu errichten. Dafür und zur Bescheidung
der Sammlungen würde ein Capital von 250.000 Thlrn. erforderlich sein,
wenn auch vielleicht für den Anfang eine geringere Summe genügen
würde, da eine solche Anstalt ja nicht auf einmal in's Leben zu rufen
ist. Diese Summe zusammenzubringen wenden wir uns an die Bewohner
des Landes, besonders der Hauptstadt, welche mit uns die Wichtigkeit
und Nothwendigkeit einer solchen Anstalt erkennen. Wir wenden uns
insbesondere an die Herren Industriellen, welche sich der Einsicht nicht
verschliessen werden, dass die bessere Ausbildung der Gewerbetreibenden
nicht nur dem ganzen Volke, sondern zunächst und vor Allen ihnen selbst
die grössten Vortheile bringt. Wir wenden uns endlich an die tech-
nischen, wissenschaftlichen, künstlerischen und gemeinnützigen Vereine
aller Art, welche in dem Unternehmen einen ihrer Theilnahxne nicht un-
würdigen Gegenstand sehen werden. Wir fordern Sie auf, sich mit uns
zu verbinden, uuf dass das Unternehmen recht bald in's Leben trete,
zum Nutzen und Segen für das ganze Volk.
Berlin, den l. December 1866.
Adler, Proi, Baumeister. Arons, Maler. Bärwald, Director.
Becker, Proti, Maler. 0. Begas. Maler. R. Begas, Profi, Bild-
hauer. Graf BethusyVHuc, Abgeordneter. G. Bleichröder,
Geh. Commerzienrath. Boeckmann, Baumeister. Borsig, Com-
merzienrath. W. Co nra Bsnquier. elhrii Bauquier. Freih.
v. Di erga Fahrikbesitzer u. Mitgl. d. Herrenhauses. F.
Abgeordneter. Dr. gg rs, Prof. Baumeister. v. ork
16'"
268
ec Präsident des Hauses der Abgeordneten. ri dl iin der, Stadt-
verordneten Gnll en ksmp, Director der Friedr. Werd. Gewerbesehule.
A. Gil ly, Bildhauer. rn pius, Proi, Baumeister. v.
Unterstsatsseorotlir s. D. und Mitglied des Herrenhanses.
Architekt. Professor Bildhauer. Fsbrikbesitzer.
Heck msnn, Fsbrikbesitzer. Hennick Baumeister. v. He nnig,
Abgeordneter. A. v. Hei Maler. Dr. ofrn nun Professor.
Prinz v. Hohenlnhe, Abgeordneter. v. d. Bude, Baumeister.
K0 ehh Smdtverordnetenvorsteher. Kraus, Maler. W. Kra
Commerzienrsth. r. Commerxienrath Fabrikbesitzer.
sker Abgeordneter. ehfsl Assessor. J. hm nn n. Eisen-
bshndirector. H. Bsnqnier. r. tt Präsident, Abgeord-
neter. B. erman Fsbwikbeeifaer. Dr. Lind er, Redecteur.
Lohde Prof., Baumeister. Luucss Profi, Baumeister. nger,
Professor. snk ewiez Rentier. Me uzel Prof, Maler. Dr.
Bruno Meyer. scques Meyer, Fabrikbesitner. Bsve Geh.
Commerzienrath. L. Re eh nh Commersienreth, Abgeordneter.
Dr. J. osenthsl, Privntdoeent. Dr. A. Schmid Bedacteur.
Dr. ehn sase Geh. Ober-Tribnnslrsth. Ad. Seh ul ts, Zimmer-
meister. r. H. sb Vorsteher des städt. staät. Buroauß.
r. Siemen Fshrikbesitzer. Stobwsss er, Fsbrikbes. ussmsnn-
Hellbor Bildhauer. Tho s. Fsbrikhesitzer. west eu, Ab-
geordneter. v. Un Abgeordneter. r. ir Abgeordneter.
Vo llgo Commerzienrsth, Fsbrikbes-itzer. Wehr an Geh. Ober-
Regierungsrsth. H. Weise, Prof. E. WoHI, Prof. Dr. Alfr
Woltmunu. Dr. ab el, Bedacteur.
Anlage.
Ueberiieht der Sammlungen und Unterrichts-Curie.
A. Technisch-wissenschaftliche zibtlieilimg.
I. Mus en m.
Physikalische und chemische Apparate zum Gebrauch bei den
Lehrcursen.
Eine technologische Snrnmlung sämmtlicher Steife aus dem
Thi-er-, Pflanzen- und Minerslreioh, vom Gesichtspunkt ihrer
Verwendung in der Industrie in den stufenweis fortschreitenden Fshrice-
tionssmdien vom Rohproduct bis zum fertigen Fabricat, sowie eine Samm-
lung deutscher Bergproducte.
Eine Sammlung von Constrnctions- und Baumaterialien, welche.
beim Rohbsu wie bei der Decorstion zur Verwendung kommen, nebst
Modellen, Gypsabgüssen, Stichen und Photographien der berühmtesten
architektonischen Denkmüer alter und neuer Zeit in Betreif des Dach-,
Brückem, Thurnv, Kuppelbsues, Fundirungshanten etc.
Eine Sammlung von Gegenständen zur Einrichtung der Häuser,
als Modelle von Fenstern, Thüren, Ventilation-Vorrichtungen, Oefen,
Wandbekleidungen, Täfelwerk, Fussböden, eto.
Eine Sammlung von Nahrungsmitteln, Nährstoühn, Gewürzen etc.
aus dem Gebiete des Pllansem, Thier- und Minenlreichs sowie Dar-
stellung ihrer Verßlschuugen.
Eine Sammlung von Droguen, Chemioslien, Giften, Farbwaaren etc.
mit Rücksicht auf den Ursprung und die Benutzung derselben.
Eine Modellsammlung von Maschinen, Maschinentheilen und
Werkzeugen aller Art.
Eine Modellsammluug von Schißbu und Svliißstheilen und sämmt-
lichen Ausrüstungsgegenständen.
Eine Sammlung von Modellen und Zeichnungen zur Darstellung
der wichtigsten Erfindungen.
II. Lehrcurse.
Mathematik, beschreibende Geometrie und Anwendung derselben
auf Perspective, Schattenconstruction und Steinschnitt.
I. Physik, Chemie und Technologie.
Allgemeine Bauccnstructionslehre.
Lehre von den einfachen Maschinentheilan, Maschinen- und
Projectionszeichnen.
B. Kunst-Abtheilung.
I. Museum für ornamentale Kunst.
Dasselbe enthält in etwa 18-20 Classen systematisch geordnet
gute klassische Vorbilder für sämmtliche Gegenstände der Knnstindustrie
sowie der decorativen Künste, namentlich 1. Korbllechterei. 2. Weberei,
Stickerei etc. in Leinwand, Wolle, Seide, Gold, etc. 3. Lederarbeiten.
4. Lackarbaiten. 5. Ds-corative Malerei. 6. Mosaik. 7. Glasmalerei.
8. Email und Emeilmalerei, 9. Miniaturmalerei, Schrift, Druck, Bücher-
verzierungen. 10. Buchbinderei. 11. Gefässbildnerei in Thon, Fayence,
Porcellan. 12. Glasindustrie, Geßssbildnerei in Glas. 13. Arbeiten
in Holz, Sculptur, Geräthbildnerei, Möbeltischlerei, Kunstdrechslerei.
14. Schnitzerei in Elfenbein, Horn, Perlmutter, etc. I5. Arbeiten in
Stuck, Stein etc., decorative Sculptur, architektonische Ornamente, Ge-
räthe und Geiässe. 16. Arbeiten in Metall Eisen, Arbeiten der
Schlosser, Schmiede und Waifenschmiede, Gussarheiten; Bronce;
edle Metalle, Goldschmiede-Arbeiten, Bijonterien. 17. Uhren.
18. Graveurkunst, Stempelschneiderei, Münzen und Medaillen, Stein-
schneiderei, Gemmen.
Anmerkung. Das Museum besitzt zwei Hilfsanstulten, üne Gypsgiesserei und ein
photographisches Atelier zur Vervielfältigung von bedeutenden Kunstwerken für das Mu-
seum, für Kunstschulen etc. Ueber Organisation dieser Anstalten sind besondere Bestim-
mungen zu erlassen.
II. Lehrcurse.
Zeichnen, Malen und Modelliren, mit praktischen Uebungen im
Entwerfen von Mustern und im Componiren.
Hilfsfächer, Anatomie, Perspective, Farbenlehre, Styllehre, Kunst-
geschichte etc."
270
Indem wir dieses Programm hiermit verößentlichen, dürfen wir wohl
mit Genugthuung darauf hinweisen, dass eine Reihe von Bestimmungen,
welche in demselben aufgenommen sind, den Statuten und Einrich-
tungen des österr. Museums entlehnt sind und diejenigen, welche auch
iu den Reglements des South-Kensington-Museums schon vorkommen,
sich auf dem Continente hier in Wien zuerst bewährt haben. Insbe-
sondere das System des Museums für ornamentsle Kunst ist fast gänz-
lich dem des österr. Museums nachgebildet.
Mit dem Museum soll aber in Berlin wie wir sehen unter Einem
eine Muster- und Kunstgewerbesehule ins Leben treten; dass
diese Verbindung bei uns noch immer fehlt, ist ein Mangel, der wahrlich
von Seite des österr. Museums tief empfunden wird und iTJr dessen Ab-
hilfe die Direction ihr Möglichstes zu thun fortfährt. In Berlin ist man
offenbar im Begriffe, indem man der Hebung der Kunstgewerbe die ver-
diente Aufmerksamkeit zuwendet, die beiden Bedingungen iiir die Reform
moderner Kunstindustrie, das Museum und die Schule, gleichzeitig und
in innigster Verbindung unter sich in's Leben zu rufen.
Ueber Bsugesteine.
Zwsl Vortrige, gehllun im k. k. ölierr. Museum für Kunst und Industrie um 29. Nov. und 6. Dcebr. 1866
von Prof. Ed. Duell.
I.
Oesteneich, der weite Kniserstnnt, welcher die grossen aus krystnllinischen Fels-
arten aufgebauten Massen von Böhmen und Siebenbürgen, welcher einen so grossen Theil
der Alpen und die gssarnmten Karpethen umfasst, in welchem der Contrast zwischen
Hochgebirge und östlichen Steppenlnnde so scharf zu unmittelbar sichtlichen Ausdrucke
gelangt, ein Reich, in welchem die Vielgestaltigkeit der Eusseren Form nur übertroßen wird
von der Verschiedannrtigkeit der Gesteine, aus welchen sich alle diese Berge, Hügel und
lähenen aufbauen Oesterreich besitzt in diesem Augenblicke kaum drei oder vier Punkte,
nu welchen Steine zum Zwecke der bildenden Kunst und namentlich zum Zwecke der'
Architektur in grösserem Massstabe und auf rationelle Weise gewonnen werden. Einer der
wichtigsten dieser Punkte, der Untersberg bei Salzburg, ist dns Privateigenthum des Kö-
nigs Ludwig von Bayern.
Dieser in anderen Ländern so wichtige Indnstrlezwsig liegt bei uns ganz darnieder.
Als es sich vor nicht langer Zeit darum handelte, auf dem äusseren Burgplntze in
Wien, so recht im innersten Herzen der Monarchie, zwei grossen Heerfiibrem Standbilder
zu errichten, bezog man zu den Sockeln von der iiussersten Grenze der Monarchie ein
wenig taugliches verbleichendes Gestein, gleichsam als sollte recht deutlich zu verstehen
gegeben werden, Kuss die hier gefeierten Triumphe der Kriegskunst bis heute von gleichen
Triumphen in den Künsten des Friedens nicht begleitet gewesen seien, und dass das starke
Reich, welches seine Gegner van damals niederwarf, doch bis heute sich seine eigenen
Berge zu erobern nicht im Stande war.
Jedermnnn. der die wiederholten und ernsten Anläufe kennt, welche in der neuesten
in't von patriotischen Männern zur Hebung de bildenden Kunst bei uns gemacht worden
sind, muss wünschen, dass dieser Zustsud ein Ende linde. Und wenn man auch einge-
stehen muss, dass der gegenwärtige Moment einer allgemeinen Abspannung und eines all-
gemeinen Darniederliegens des ödentlichen Wohlstandes wenig geeignet ist, um einen be-
deutendvrcn Aufschwung auf dem Gebiete der Architektur erwarten zu lassen, so liegt
doch gerade jetzt etwas Wohlthuendes in der Erkenutniss der susserordentlichen natür-
lichen Reichthiimer, welche Oesterreich auch in dieser Beziehung umschliesst, und des
weiten Feldes, welches hier der veredelnden Thätigkeit gliicklicherer Jahre vorbehalten ist.
271
Die geologische Besr-hadcixheit eines Landes, die Qualität des vorhandenen Bau-
materiales hat von jeher einen leicht begreitlichen Einduss auf den Charakter der Bau-
werke desselben ausgciibt. Die assyrisclnen Basreliefs und namentlich die daehen geiliie
gelten Riesenthiere lassen die schichtförmige Absonderung des Gebirges noch auf dem
vollendeten Kunstwerke erkennen. Die schönen Massen von Granit, Syenit, Hnrnhlexurlee
fels und schwarzem Kalkstein, welche Egypten besitzt, haben die Errichtung der Mono-
lithe möglich gemacht, welche wir heute noch bewundern. An dem weissen Marmor vom
Berge Hymettßs, Penteleusis und der Insel Perus ist die hellenische Kunst gross gewachsen.
Gothisches Masswerk konnte nur in einem Lande ersonnen werden, das einen so weichen
und doch so dauerhaften Stein besitzt, wie der Cslcsire de Caän in der Normandie. Von
den Brüchen von Csrrars ist ein grosser Theil der italienischen Renaissance ausgegangen,
welche an antike Vorbilder sich anschliessend auch ein ähnliches Gestein benützte, und
die Weichheit des Gypssteines vom Montmartre hat einen unbestreitbaren Einduss auf die
decorßtive Ausbildung der neueren Archituktonik von Paris ausgeübt.
So darf man bis zu einem gewissen Grade jeden dieser Banstyle als das Product
von zwei verschiedenen Factoreu ansehen, nämlich dem Genius des Meisters und seiner
Zeit auf der einen Seite und der Beschatfenheit des von der Natur dargebotenen Materials
auf der anderen Seite.
Auch die österreichischen Steinbrüche haben ihre Geschichte. Wenn auch bei uns
keiner der massgebenden Bsustyle seine Wiege fand, so hat doch je nach dem herrschen-
den Geschmacks dio Art der benütsten Gesteine sich mit den Jahrhunderten mehrmals
iindert.
ge Man kann mehrere Epochen höherer Baulust und einer grösseren Ausbeutung der
Steinbrüche unterscheiden. Die ernte Epoche fällt hauptsächlich in das I2. bis I5. Jahr-
hundert, und umfasst die romanische und gothische Zeit, zugleich die Zeiten des Herzogs
Rudolplfs IV. in Niederösterreich und Kaiser Carl's XV. in Prag. Sandstein und Kalk-
stein, insbesondere Arten, welche leicht mit dem Meissel zu bearbeiten sind, wie die Sand-
steine der Kreide-Formation im nördlichen Böhmen und die tertiären Knlksteine der Nie-
derung von Wien, waren um diese Zeit gesucht.
Die zweite Epoche umfasst vorzüglich das 17. und 18. Jalirh" die Zeit der Erbauung
der grossen Stiftskirchen in Oesterreich und des sogenannten Zopfstyles. Bunte politur-
fähige Mannorsrten kennzeichnen sie und die älteren silurischen Kalksteine des Brruunvr-
Kreises, so wie die rothen, gelben, geäderten oder breccienartigen Kalksteinc rlw-r Alpen
waren besonders beliebt. Admont, Lilienfeld und andere geistliche Stifter eriiduxrtmn für
ihren eigenen Bedarf grössere Brüche. Von Krzezowicc bei Krakau ging der schwarze
Marmor, als Materials für die gewundenen Schäfte der Altarsiiulen, durch ganz Süd-
Deutschland.
Die Brüche dieser zweiten Kuggorie sind fast ohne Ausnahme aufgelassen, jene in
den Ostalpen sind grösstentheils verstürzt, und nur durch dichtes Gestriippe dringt man
zu dem schwarzen Marmor von Knezowice. Jene Brüche allein, welche in der Ilmgegeixd
von Salzburg durch baulustige Kirohenfürsten entstanden und durch die Nlihe Buicrns in
neuerer Zeit einigermasseu belebt worden sind, erfreuen sich heute noch eines etwas aus-
giehigeren Betriebes.
Die neueste Zeit hat sich hauptsächlich wieder den Gesteinen der ersten Epoche
zugewendet, während alle jene Sorten, welche durch ihre Rürbung als Decorationsmittel
dienen, heutzutage weniger in Gebrauch stehen.
Die grosse Aenderung, welche im Laufe der letzten Jahrzehnte in unseren Lebens-
verhältnissen überhaupt eingetreten ist, übt auch hier ihren Einduss. Die fortschreitende
geologische Erforschung der Gebirge und die neuen Coxnmunicationsmittel stellen dem
Künstler eine weitaus griissere Auswahl an Materials zu Gebote, und haben, indem sie die
Preise der verschiedenen Steinsorten hcrabdrückten, eine weit griissere Verwendung der-
selben möglich gemacht. So wenigstens ist es in Belgien, Frankreich und überall dort,
wo eine befruchtende Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Zweigen geistiger Thiis
tigkeit eingetreten ist, und die Erfolge auf dem Gebiete der schönen Künste einen hervor-
ragenden Gegenstand des Stolzes für die Regierungen, wie für die Regicrten ausmachen.
Leider muss eingestanden werden, dass die Architektur bei uns aus den veränderten
Verhältnissen der Neuzeit noch lange nicht alle jene Vortheile gezogen hat, welche ihr
geboten sind, dass im Gegontheile der ausserordentliche Rcichthun unserer Berge nur an
den wenigsten Punkten erschlossen ist, und dass die Auswahl der Materialien bei mun-
chen neuen Bauten deutlich die mangelhafte Kenntniss des vorhandenen und den zurück-
gebliebenen Zustand der Ausbeutung verrlth.
Dort, wo Bruchsteine und insbesondere wo Marmor durch lange Zeit in grossem
Msssstabe zur Verwendung kam, hat sich in der Regel eine eigene Nomenclstur für die
einzelnen Steinsorten gebildet, und diese war, wie aus Strebe, Pliuius und insbeson-
dere aus dem alten Trsctat des Caryophilus hervorgeht, bei den Römern eine sehr
reichhaltige. Ebenso gebraucht man heute in Italien zahlreiche und verschiedenartige
Benennungen. Diese letzteren sind zum grössten Theile inmferne zu tadeln, als sie nur
auf das erste und suffallendste Kennzeichen, die Farbe, sich beziehen, so dass s. B. die
vier Hauptgruppen, welche man gewöhnlich unterscheiden hört, der Rosso, Giallo, Verde
und Nero antico, Gesteine von ganz verschiedener Bescheidenheit und weder in Hirte, Trag-
fähigkeit, Gewicht oder Wetterbeständigkeit einander vergleichbar sind.
Der Rosso anti co oder mthe Porphyr der Alten, ein dnnkelrothes Gestein mit
eingestreuten kleinen weisstm Feldspath-Krystallen und noch kleineren schwarzen Flecken,
welche aus Hornblende bestehen, gehört zu den härtesten und dauerhaßesten Gesteinen,
welche man kennt. Erst im Jahre 1823 wurde von englischen Reisenden der ursprüng-
liche Gewinnungsort des antiken rothen Porphyrs am Dschebel el Dachau Berg des
Bauches in der östlichen Wüste Ober-Egyptens wieder entdeckt, und es ist sonderbar,
dass dieses schöne, jedoch Eusserst schwer bearbeitbare Materials weder unter den Egyp-
tern, noch unter den Griechen, als sie in Egypten herrschten, in Gebrauch knm. Die
ältesten Werke aus diesem rothen Porphyr stammen erst aus der Zeit des Kaisers Clan-
dius. Er galt immer für einen der werthvollsten Steine. Das Grabmal des Thcodosius
zu Ravenna, die Säulenschiifte in San Ainbrogio in Mailand und San Mareo in Venedig
gehören zu den bekanntesten Besten aus" rothem Porphyr.
Unter dem Namen Verde antico begreiß man hauptsllchlich Steine aus der
Gruppe der Serpentine, welche in ihrer physischen Beschsßenbeit einen merkwürdigen
Gegensatz zum rothen Porphyr bilden Sie bestehen nämlich aus einer grünen, weichen
undävon weissen Kalkspathadern durchzogenen Masse, und besitzen nur eine sehr geringe
Wider standsfiihigkeit.
Der Giallo und Nero sntlco endlich sind Kalksteinsoiten und nur durch ihre
Färbung verschieden.
Es würde dshsr ein verfehlter Weg sein, wenn man sich in der folgenden Schil-
derung österreichischer Vorkommnisse an die in Italien gewohnten Elntheilnngen halten
wollte. Hier sollen im Gegentheile zuerst die erforderlichen Eigenschaßen eines guten, zu
constructiven Zwecken verwendbaren Bausteines geprüft und dann soll eine auf andere
Plincipien gegründete Elnthsllung der Bausteine vorgeschlagen werden.
Als die erste Eigenschaft eines guten Bansteines ist nun ohne Zweifel seine
Tragfähigkeit anzusehen. Dass hierin die grösste Verschiedenheit platzgreifen kann,
ist schon bei Vergleichung des Rosso und Verde antico angedeutet worden. Man pllegt
diese Eigenschaft der Steine theils durch hydraulische Pressen, theils durch eigens con-
struirte Hebelspparate zu prüfen, wobei wiirfelförmige Proben von gewissen Dimensionen
bis zum Zerqnetschen belastet werden. In England, wo zahlreiche Versuche angestellt
wurden, rechnet man, dass die Zerquetschung eines ignten Grauits bei einer Belastung von
7'. Tonnen per Quadrstzoll, jene der dort gebräuchlichsten Sandsteine aber schon bei
Tonne pr. Quadratzoll eintritt. In Oesterrcich besitzt man leider noch keine so umfas-
senden Versuchsreihen, doch ist namentlich in neuester Zeit durch Prof Rebhann eine
grössere Anzahl von Experimenten über die Bausteine von Wien angestellt worden, wobei
sich iiir die jüngeren Knlksteine von Wien eine susserordentliche Verschiedenheit der
rückwirkenden Festigkeit, von B4 Ctr. pr. Quadrauoll fir Fragmente von dem alten Baue
des Stephsnsthurmes. bis zu 77 Ctr. üir den sogenannten blauen Kniserstein ergab, während
der Granit von Mauthheusen im Durchschnitte eine Belastung von 97'9 Ctr. prf Quadrat-
zoll ertru
Niighst derTragfihigkeit könnnt noch des Gewicht in Betracht, und zwar weniger
das sogenannte speciiische Gewicht der Felsart, als das absolute Gewicht einer Masse von
bestimmtem Kubik-Inhalte.
Das sogenannte speciiische Gewicht der gebräuchlichsten Felsarten schwankt inner-
halb sehr enger Grenzen; so ist jenes eines guten Granites 2'6-2'7, jenes des Syenites
7ö-2'9, des rothsn Porphyrs 216, des dichten Kalksteines 2'6-2'8. Da, jedoch eine
grosse Menge der gebräuchlichsten Steine von poröser Natur ist, so kömmt bei der Ver-
wendung derselben lediglich das absolute Gewicht in Betr-seht, welches z. B. nach Beb-
hann Gir den Granit von Mauthhausen 178 Pfd. pr. Knbikfuss betrügt, wihmnd bei un-
seren jüngeren Knlksteinen das Gewicht in ziemlich stetigem Verhiltnisse mit der Festig-
keit zunimmt, so dass der Kubikfuss von dem weichen und porösen Kalkstsine nur 94
bis 96 Pfd. wiegt, während das Gewicht bei den dichten und festen Varietäten bis auf
145 Pfrl. steigt.
Eine weitere wesentliche Eigenschaft ist dieWetterbestlndighzeit des
Steines, und kaum in irgend einer Richtung ist es schwieriger, ein beltimwßl Urtheil
über die Brauchbarkeit eines Bausteinen zu liefern, als gerade in dieser. Die Ursachen,
welche den Ruin einer Steinsortl bedingen, mögen bald in ihm! 0110013861161, 561d ill
273
ihrer physikalischen Beschaifenheit liegen; es ist nicht möglich-hier mehr als einige Bel-
lpiele in jeder dieser Richtungen zuzuführen.
Eine erste und allgemeinste Quelle der Zerstörung fir alle Kslksteina, welche lang-
sam, aber aller Orten wirksam ist, besteht in der nicht geringen Menge von Kohlensäure,
welche die Atmosphäre und namentlich der Regen zur Auflösung des Kalkstsines abzugeben
im Stande sind. Die schönen und wohlbekannten Marmorstatuen, welche von dem Giebel-
falde des Parthenon in das britische Museum gebracht wurden, sind an der Windseite in
dieser Weise merklich corrodirt worden. und die schwarzen, aus thoniger Masse bestehenden
Adern des Marmors ragen an diesen Stellen als erhabene Leisten aus dem Bildwerke her-
vor. An den kürzlich von der alten Vorderfronte der Stephanskirche hersbgenomnaeuen
Herzogsstatuen, welche aus porösem Kalkstein angefertigt sind, ist die corrodirende Wir-
kung des Windes eben so deutlich zn erkennen. in manchen Fällen steigert sich die anf-
liisende Wirkung der Kohlensäure bedeutend und zwar dann, wenn Flechten und Moose
sich auf dem Kalksteineansiedsln, wo es dann allerdings nicht mehr der directe Eintluss
der Atmosphäre, sondern jener der Wurzeln dieser kleinen Pilanzen ist, welche labyrinth-
förmige Glinge in dem dichtesten Marmor aussuhöhlen im Stande sind.
Eine zweite noch viel häufigere Erscheinung. welche der chemischen Zersetzung des
Gesteinen zuzuschreiben ist, besteht darin, dass die ursprünglich blau. gefärbten geringen
Mengen von Eisen, welche eine gewisse Gesteinsnrt enthält, durch den Eintinss der Atme-
sphäre sich in eine andere, gelb gefärbte Oxydaüonsstufe verwandeln, welche Umfhrbnng
gleichzeitig von einer Lockerung der Textur des ganzen Gesteines, einer bedeutenden Ver-
ringerung seiner Tragiüiglreit, oder, nm den unter den Fachleuten gebräuchlichen Ausdruck
zu wählen, von einem mehr oder weniger ausgesprochenen Vert'aulen" des Steines be-
gleitet ist.
Diese Umwandlung von blau iu gelb zeigt sich an der Aussendäche und längs ein-
zelner wasserführenderßprünge im Inneren der Grßnitbriiche von Mauthhsusen und vsrräth
sich in den verschiedenen Schattirungen unserer Pdastersteine. Die grosse Menge von
lichtgelb gefärbten Kallrsteinen, welche unter den Bezeichnungen St. Margarethner Sand-
stein, Wöllsrsdorfer, Badner, Mannersdnrfer. Breitcnbrunner, Stein von Soskut n. s. w. den
iiblichsten Baustein bildet, ist wahrscheinlich in den meigten Fällen als ein solcher ver-
faulter und ursprünglich blauer Stein anzusehen, wie denn auch in Stiegensteincn u. s. w.
nicht selten grössere und ziemlich scharf abgegrenzte blaue Flecken bemerkt werden, welche
aus jenen Theilen des Gebirges stammen, bis zu welchen die Umwandlung des Eisens
nicht vorgedrungen ist. Die festeste und schwerste Varietät dieser Kalksteine, nämlich der
beste Kaiserstein aus dem Kaiser-Steinbruchs bei Bruck sn der Leitha, ist immer blau
gefärbt, während die lockeren Varietäten, wie z. B. jene von St. Margarethan, immer gelb
oder weiss sind und nicht einmal blaue Flecken enthalten.
Sehr audhllend ist die rasche Umtärbung von dunkelblau in gelb, welche in unserem
Tegel, in den Ziegelgruben von Wien, bald nach der Auflockerung desselben eintritt und
die aus dem ursprünglich dunkelblauen Tegel geschlagenen Ziegel haben vor dem Brande
eine lichtgelbe oder bräunlichgelbe Farbe. Während aber diese Umfiirbung im Kalkstein
ein noch zu vielen technischen Zwecken verwendbares Gestein zurücklässt, während es
enttirbte Varietäten von Granit gibt, welche noch eine beträchtliche Festigkeit haben, und
während man denselben Precess durch wiederholte innige Befeuchtung beim Tegcl sogar
künstlich beschleunigt, ist sie bei dem Sandsteine unserer Umgebung der Anlass zum gänz-
lichen Verderben des Materials.
Es gibt in der Umgebung von Wien, z. B. in Salmansdorf, Sievring, Nnssdorf,
Greifsnstein u. s. w., zahlreiche Brüche in einem blaug-rauen Sandstein, welcher weissen
Glimmer, zuweilen auch kleine Kohlenpartikelchen eingestreut enthält, und welcher in sehr
grnsser Ausdehnung seine Fortsetzung im Westen längs dem Nordrande der Alpen, durch
Baiern bis in die Schweiz und längs dem Nordrande der Karpathen, durch Mähren und
ganz Galizien iindet, in der Nähe von Wien aber in neuerer Zeit hauptsächlich längs der
Kaiserin Elisabeth-Westbshn in grossem Msssstabe aufgedeckt und durchbrochen wurde.
Er ist auch an den Siidabhüugen der Alpen und in den Appenninen in beträchtlicher Aus-
dehnung vorhanden und ihm fallen die Gesteine zu, welche man in Italien ,Mscigno', in
der Schweiz Flysch", bei uns Wiener Sandstein" oder Km-psthen-Sandstein" nennt.
Nicht nur an der Oberiläche des Gebirges, sondern auch längs der zahlreichen Sprünge
und Schichtfugen, von welchen das Gebirge durchzogen ist, kann man leider die Umwand-
lung von blau in gelb oder in ein briiunliches Grau wahrnehmen, und der ferüge Werk-
stein, obwohl blau, und wie die Steinbrecher sagen, vollkommen gesund", pflegt sich in
den meisten Füllen unter dem Einßusse der Atmosphäre äusserlich rasch umzufärben. Die
umgefirhte Hülle grenzt sich ziemlich scharf gegen den Kern des Steines ab und bröckelt
endlich schalenförmig von demselben ab.
Der italienische Maciguo besitzt in der Regel eine etwss grössere Wetterbeständig-
274
keit, aber noch liegen nicht hinreichende Erfahrungen über das Verhalten der italienischen
Vorkommnisse in unseren Gegenden vor, um entscheiden zu lassen, ob nicht die grössere
Dauerhaftigkeit des Steines in Italien etwa nur dem Umstande zuzuschreiben sei, dass er
dort nur in viel geringerem Masse der Einwirkung des Frostes ausgesetzt ist.
Beispiels des Abblätterns und allmiiligen Ruins des Wiener Sandsteines an der
Luß sind an den älteren Gebäuden Wiens zu treden; ein besonders audallendes Beispiel
bietet die im Jahre 1645 durch die Schweden gesprengte Veste Kreuzenstein bei Korneu-
hurg, deren Sandsteinquadern unter dem Hauptthore stellenweise gänzlich aufgelöst und
von dem Regen weggeführt wurden, so dass nur die Zwischenlagen von Mörtel wie ein
Skelett zurückbliebeu.
zahlreich sind die Fülle, in welchen eine Zersetzung des Gesteines durch besondere
iiussere Erscheinungen statt hat. Eo musste z. B. bei der Benrtheilungvon Steinen, welche
in London zur Verwendung kommen, in neuerer Zeit auch schon die Schwefelsäure in Be-
tracht gezogen werden, welche durch den außerordentlichen Verbrauch von Steinkohlen
in die Atmosphäre gelangt Es ist möglich, dass ihr ein Theil jener verderblichen Wir-
kungen zuzuschreiben ist, welche sich jetzt schon nach wenigen Jahren an dem Bausteine
der neuen Parlamentshäuser, dem doloniitischen und etwas eisenhliltigen Bausteine von
Bolsover kund gibt, welcher doch erst nach einer sehr sorgfältigen und umfassenden Prü-
fung aller wichtigeren Sorten von Bausteinen ausgewählt worden war.
Von den beiden Säulen, welche den Marcusplatz in Venedig nach der Seeseits hin
zieren, besteht die dem Dogenpalaste zunächst stehende aus rothem Syenit, die andere aus
lichtgrauem Granit. Während die Erstere sich in einem vortrefdichen Erhaltungsstande befindet,
lässt die zweite, aus Granit bestehende Säule an ihrer dem Meere zugekehrten Seite schon
seit mehreren Jahren die Spuren einer beginnenden Verwitterung und Abschuppung erken-
nen und ist das Schicksal dieses schönen Schaftes bereits der Gegenstand von Erörterungen
der venetianischen Akademie gewesen. Es ist jedenfalls auffallend, dass dieser Schaft,
welcher, so wie sein Seitenstiick, egyptischen Ursprunges ist, und schon Jahrtausenden getretzt
hat bevur er an seine jetzige Stelle kam, jetzt zu unterliegen beginnt. hie Nähe des Meeres
scheint jedenfalls hier von Einfluss zu sein, sei es, dass die vom Winde herbeigeführten
feinen Theilcbeu von Meerwuier durch die in ihnen enthaltenen Salze auf den Granit
wirken, oder dass die wiederholte Befeuchtung und der folgende Sonnenschein im Stande
waren, das Gefüge des Steines allmälig his zu einem Grade zu lockem, das die Folgen
sichtbar werden und das Verderben jetzt viel rascher um sich greifen lässt.
Als bekannt dürfen endlich die Einflüsse angenommen werden, welche organische
Verunreinigungen von eindringcnder Feuchtigkeit hervorzubringen im Stande sind und welche
man gewöhnlich als Salpeterfrass bezeichnet.
Es geht hieraus hervor, dass der grössere Theil der chemischen Umwandlungen,
denen ein Gestein ausgesetzt ist, mit dem Eindringen von Feuchtigkeit in dasselbe in Ver-
hindung steht; eben so sind jene Veränderungen, welche nicht auf der chemischen, sondern
auf der physikalischen Beschaffenheit des Steines beruhen, in den meisten Fällen von dem
Eindringen des Xvmlscrs abhängig. Die bei uns am häufigsten eintretende Erscheinung dieser
Art ist das Andocken-n und Zersprengen der Gesteine durch den Frost. Es ist bekannt,
dass das Wasser bei einer Temperatur von 37," R. seine grösste Dichte besitzt und
folglich das kleinste Volumen einnimmt, dass es sich aber sowohl bei der Abkühlung unter
diese Temperatur, als auch bei der Erwärmung über dieselbe ausdehnt. Bei dem häufigen
Schwanken um den Nullpunkt, welches man in unseren Gegenden wahrnimmt, können
daher bei uns Gesteine, welche von feinen Sprüngen durchzogen sind, in sehr vielen Fällen
als durchaus nicht wetterheständig angesehen werden, während sie doch schon in Italien
und noch mehr in dem heissen und trockenen Egypten eine ganz ansehnliche Dauerhaftig-
keit besitzen mögen. Die bunten Marmorsorten nnscrer Alpen sind es ganz insbesondere,
welche unter diesem Einllusse leiden; so zeigen z. B. die verschiedenen seit beiliiufigmJahren
in der Umgebung von Ischl aufgestellten Sockel und Säulen aus polirtem Alpenkalk schon
jetzt eine Erweiterung ihrer feinen Risse, und wo schon ursprünglich solche Fugen sichtbar
und mit Kitt verschlossen worden waren, erkennt man das gewaltsame Heraustreihen des!
selben, während gleichzeitig durch den Einfluss der Kohlensäure der Glanz der Aussenlliiche
mehr oder weniger vollständig verloren gegangen ist. Die Blöcke von riithlichem Marmor,
welche vor wenigen Jahren in grösserem Massstabe zu Brunn-am-Gebirge bei Wiener-
Neustadt gebrochen wurden, zsrfielen binnen kurzer Zeit unter dem Eindusse des Frostes
zu polyedrischen Stücken.
Etwas verwickelter sind die Erscheinungen, welche sich in dieser Richtung bei dem
Granit kund geben, wie besonders aus dem Studium russischer Mineralogen über das Schick-
sal des Schaftes der grossen Alexandersüule in St. Petersburg hervorgeht. Dieser Monolitb,
welcher nach l-Ielmerseu S4 engl. Fnss Länge und I2 engl. Fuss Durchmesser hat und
wohl mit Recht als der grösste in Europa gilt, wurde im Jahre 1831 an der finnischen
275
Küste bei Pyterlaks gewonnen und im Jahre 1832 durch die Arbeit von 3000 Menschen
glücklich aufgerichtet. Er besteht aus einer eigenthümlichen Varietät von Granit, welche
man Rappakiwi nennt und die aus einem Gemenge von ileischrothem Feldspath, grauem
Quarz und etwas schwarzem Glimmer gebildet ist; einzelne Feldspathkrystalle erreichen eine
Länge von drei Zoll und sind zuweilen rindenartig von einer zweiten Feldspath-Varietlit
Oligoklas umgeben, welche auch ausserdem da und dort in der Gestalt von Körnern sich
voründet. Schon wenige Jahre nach Aufrichtung des Schaftes wollte man eine Bildung
von Rissen ln demselben wahrnehmen und fand schon im Jahre 1838 eine erste Besich-
tigung der Fugen statt, welche zur Zeit der Aufrichtung mit Kitt waren ausgefüllt worden.
Im Jahre 1841 fand man sich schon geniithigt in amtlichen Artikeln das Puhlicnm zu
beruhigen; in diesem Augenblicke unterliegt es keinem Zweifel mehr, dass der Schaft einem
sehr raschen Verderben entgegen geht. Aber ausser dem Einilusse des Frostes scheint hier
noch eine andere Erscheinung zur Lockerung des Gefüges beizutragen, nämlich die ungleiche
Ausdehnung der darin enthaltenen grossen Feldspnthkrystalle bei wechselnder 'l'emperatur.
Man weiss nämlich, dass Krystalle von der llinglicher Gestalt der Feldspatlie sich, wenn
sie erwärmt werden, nach ihrer Hauptechse stärker ausdehnen, als in der Richtung der
Nebenachsen, und bei ungleicher Abkühlung sich ebenso ungleihförmig zusammenziehen,
und dieses Moment ist von den dortigen Fachmünnem nicht mit Unrecht als ein das Ver-
derben des Alexauder-Monolithes beschleunigendes bezeichnet worden.
Diese Beispiele mögen hinreichen, um zu zeigen, wie verschiedenartig die Eindiisse
sind, welche auf einen scheinbar harten Stein einzuwirken im Stande sind, wie sie selbst
je nach der geographischen Breite eines Ortes in verschiedenem Masse hervortreten und
dass auch ihre Folgen auf eine verschiedene Weise bald als Entfärbnng, bald als Abschnp-
pung, als allgemeine Corrosion oder als eine feine Zerklüßung der Masse sich kundgeben,
und dass, wie bereits erwähnt werden ist, von allen Erfordernissen eines guten Baumateriales
keines schwerer zu beurtheilen ist als die Wetterbeständigkeit.
Ausser der Festigkeit, der Schwere und der Dauerhaßigkeit beeinflusst nun aller-
dings noch eine grosse Anzahl von Umständen die Auswahl der Materialien, wie z. B. die
Möglichkeit, g-rosse Stücke zu gewinnen, die Bearbeitbarkeit, die Färbung mid endlich der
Preis. Eine richtige Vergleichung der österreichischen Vorkommnisse nach allen diesen
Richtungen und eine rationelle Auswahl wird erst dann möglich sein, wenn man sich wird
entschlossen haben an irgend einer Stelle der Hauptstadt eine ausgedehnte Sammlung von
Bausteinen zu vereinigen. Anfänge von solchen Sammlungen befinden sich irn k. k. Huf-
nxineralien-Cabinet, in der k. k. geologischen Reichsanstalt, im Ingenienr- und Architekten-
Vereine, endlich auch im k. k. österr. Museum für Kunst und Industrie; aber nirgends er-
reichen sie auch nur einigermassen den gewünschten Grad von Vollständigkeit. Es müsste
nämlich an den einzusendenden Proben eine weitere Reihe von Versuchen über Festigkeit
und Gewicht durchgeführt und müssten dieselben unter Beifügung des Erstehnngspreiscs
lnco Wien öientlich ausgestellt werden. Nur auf diese Weise kann die Concnrrenz eine
lebhaftere und die Verwendung von Stein statt Ziegel eine etwas allgemeinere werden.
Kleinere Mittheilungen.
Neu ausgestellte Gegenstände. Am 14. December Eine Portriitbiiste, mo-
dellirt vom Bildhsuer August Sommer, Eigenthum Sr. Exc. des Herrn GrafeuWieken-
bnrg; Terracotta-Figürehen, nach Modellen der k. k. Aerarinl-Porcellnnfahrik aungefiihrt
von J. Weitmsnn; ein grosses Porcellnn-Tnfslaervice, Arbeit der k. k. Poreellunfebrik;
eine neue Serie von Krystnllgefüssen des 16. und I7. Jnllrh. aus der knis. Schatzkammer;
antike Termeotten; deutsche Holzsenlpturen des 15. und 16. Jnhrln; ein Antipendium,
nach Zeichnung des Architekten Mr. Barry fiir die kath. Kirche in Sidney ausgeführt
von C. Ginni in Wien; eine Collection Photolithogrnphien aus der lithogr. Anstalt von
Reiffenstein Rösch in Wien; eine geätzbe Glastafel Meusselinglas vom Glaser-
rneister Karl Korn; endlich ein Plan der Stadt Prag, in Lithokaustik ausgeführt von Frie-
drich Sandtner in Prag.
Am 20. Decemher Zeichnungen zu Glssgefässan und Glaslustern, im Auftrage
der Firma J. Lobmeyr entworfen vom Architekten Kinglake; Zeichnungen von Bau-
Objecteu, ausgeführt vom Architekten Hnsennner; alte Sehlosaerarbeiten, Eigenthum des
Herrn Nuwnk; ein Kelchtueh aus dem 17. Jahrh, Eigenthum des Herrn Majors Ritter
v. Budnbrnn; ein Dnman-Secretälr aus dem Empire 1737, Eigenthnln des Tischlermeisters
Herrn Stockbuuer; die Zeichnung einer in der Kirche Santa Croee zu Florenz helind-
lichen Kanzel vom Architekten Vnleubin Teirich; ferner die Cuneursentwürfe zum Monu-
mente Maxinrilinn II. in München in Photographien, und moderne frsnzüsisehe Buehein-
bäude, Eigenthum des Herrn Bolliugs r.
27b"
Am 28. Deeember Das Modell des Schißes Austris', des ersten in Oesterreich
aus inländischem Eisen im Arsensle des bsterr. Lloyd in Triest gebauten Schrauben-
dsmpfers; mehrere Preehtgegenstinde uns der Aersrisl-Porcellsnfsbrik, Vssen und Porcellsn-
gemälde; rituelle kirchliche Kleidungebestandtheile eines griechisch-uuirten Bischofs, sus-
gefiihrt in der Kunstsnstelt für Weberei und Stickerei von C. Giani in Wien; die Por-
tzlitbiiste Msyerbsers, snsgeüihrt vom Bildhauer Silbernsgel, bestimmt flir das neue
Openlhsus; eine Reihe von Photographien nseh Glssgemiilden, nusgefihrt nsch Entwürfen
des Prof. Klein; ein Messer und eine Gabel mit geschnitzten Griffen aus Wsllrossbein,
eltnordische Arbeit; eine sntike römische Msrmorbiiste und ein entikcs Modell sn Terre-
cottsßAhdriieken; endlich eine Reihe slavonischer Thongnschirrc, letztere ein Geschenk des
Herrn Felix Lsy in Essegg.
Am l. Jlnnar 1867 Des lebensgrosse Reiterbildniss Sr. Msj. des Kaisers, ausge-
führt von Otto R. v. Thoren im Auhrsge Sr. Majestät; eine Beproduction des Forster-
sehen Ofens sus dem I6. Jehrh., angefertigt in der Fabrik des Herrn Fleischmsnn in
Nürnberg, Geschenk desselben nn dss Museum; Aqnsrelle von Rudolpb Alt und Guebel;
eine silberne Medsllle sns dem 16 Jshrh., Eigenthum des Fürsten Ferd. Lobkowitz.
Am 10. inne Eine Suite von deutschen Holzsebnitzwerken des 15. und
16. Jahrhunderte; Copien der heil. Msgdalens" von Furini und einer Msdonns sus der
Schule Correggids, gemalt von Frl. Wehrls; Photographien nach den von Niessen co-
pirten Originalzeichnungen zu Leonsrdo ds Vincfs AbeudmsP, angefertigt von Fr. Brnck-
mnnn in München; die Predigt Johsnnes des Tliufers", Giebelfeldgruppe en der Frauen-
kirche in Kopenhagen. und "Christus und die AposteP von Thorwnldsen. in Bisenit nach-
gebildet in der Poroellanfsbrik von Bing in Kopenhagen, Geschenk derselben sn das
Museum; ein Csmin, nach dem Entwurfs des Prof. E. Vsn der Nii ll, ausgeführt in der
k. k. Porcellnnfsbük.
Geschenke nn des Museum. Dem Museum sind in den jüngst abgelaufenen
Wochen sbermsls mehrere zum Theil sehr werlhvolle Geschenke iibermscht worden Von
Ilerrn Wilhelm Fleischmsnn, Pspiermachä- und Thonwssrenfsbrikanten in Nürnberg,
unter freundlicher Vermittlung des Herrn Dr. Kreutzberg in Prag, eine Imitation des
bekannten sog. Forstefschen Ofens sus der gleichnamigen Sammlung in Nürnberg, ferner
ein Reliefteller mit reichen Verzierungen; von Herrn Prof. C. Rsdnitzky, Mitglied des
Curetoriums, eine sehr hübsche Surnmlnng von Ornementstichen als Vorlagen für Buch-
binder- und Boule-Arbi-iten etc. von Flötner; von Herrn ksiserl. Rsth Csmesins einige
Copien slter Drucke; von Herrn Architekten Hlawkn ein Stück von einem byzantinischen
Kirchenstolf sus dem 14. Jnhrh.; vom steiermärkischen Kunstindnstrie-Vereine in Graz
der Gypssbguss eines mittelalterlichen Schlosses vom Grauer Lsndhause.
Preiserhöhung der Photographien des österr. Museums. Infolge der Höhe
des Agio und du schwankenden Velntnverhiltnisse hst die Direction des Museums sich zu
der Bestimmung genüthigt gefunden, dass die Preise der in Einzelblittern erscheinenden
Photographien sowie der photogr. Speciulpublicntionen von Neujahr 1867 an in klingen-
der Münse oder in Banknoten mit dem entsprechenden Anfgelde zu bezsblen
sind. Dn die Photographien des österr. Museums gegenüber den ähnlichen Publicetionen des
Auslandes beispiellos billig sind und die Steigerung der Preise, welche jetzt nothgedrungen
eintritt, mit Riicksi auf die grosse Verwendung edler Metalle in der Photographie bei
dem Anksnfe frsni .her und englischer Blätter ebenfalls wenigstens in gleichem Masse
beobschtet werden wird. so dsrf wohl die Holfnnng snfrecht bleiben, dass durch diese
Msssregcl die Verbreitung der Photogrsphien des österr. Museums und der Nutzen, der
dsrsus Gir die allgemeine Geschnxscksbildung und für die speciellen Bedürfnisse der Kunst-
industie und der Schulen erwächst, keine wesentliche Beeinträchtigung erfahren werde.
Der Cnrrcspondenl des Museums, Herr U. llnss, hat fiir das von ihm
geleitete Atelier üir gslvsnoplsstische Beproductionen von Sr. ksis. Hoheit dem dnrchl.
Herrn Erzherzog Reiner als Protector des Museums, einverstiudlich mit dem k. k. Staats-
ministerium. den Titel Jislvanoplnstisches Atelier des k. k. österr. Museums Hir Kunst
und Industrie" erhalten.
Von Seite der n. ö. llandels- und Gewerbeksmrner wurden den Direc-
tionen der sechs Gewerbeschulen in Wien, ferner der Lsndesoberreelschule in Krems, der
Lsndeerealschule in Wsidhofen n. d. Ybbs, denn den Lsndesreslgymnssien in St. Pölten,
Stoekernu und Ober-Hollsbrunn neuerlich theils Vorlegeblitter sum Zeichnen, theils Gyps-
sbgiisse, welche vom k. k. Museum für Kunst und Industrie herausgegeben wurden, zur
Beniitsung bei dem gewerblichen Unterrichts als Geschenke der Kammer sugemittell. Dem
Dnnke der benelfenden Schuldirectionen scbliesst sich such die Direction des Museums an,
weildis Munificenz der Wiener Hsndels- und Gewerbeksmmer es ist, welche den Rßpm-
ductsonen des Museums in die Schulen der ganzen Provinz Eingang verscbsdt hat.
Ans der Gypsgleeserel des Museums sind so eben neue Gypsabgosse nach
antiken römischen Rosetten, einem jonisehen Capitül und zwei Renaisrance-Krystallgefissen
hervorgegangen, welche im Museum kliudich au haben sind siehe Preisverseichnisa.
Vorlesungen Die Eintrittskarten zu den Vorlesungen des Herrn Prof. Baer
und des Herrn Dr. Clerny sind slimmtlich vergriden.
Besuch des Museums. Das Museum wurde im verllossenen Monate December
von 10.703 Personen besucht, d. i. von 252 Personen mehr als im Decamber 1365 und
von 5449 Personen mehr als im December 1864.
Pariser Ausstellung. Das Museum wird als solches an der Pariser Ausstellung.
in der Ahtheilung für Lehrmittel und Unlerrichtsbehelfe mit. seinen Photographien und
Gypsabgüssen und den nach Originalen des Museums angefertigten galvanoplastischen Re-
produrtionen des Herrn Haas, ferner mit slimmtlichen Publicationen und Druckschriften
sich hetheiligen. Der Secretär des Museums, Dr. Thaa, wird sich in den nächsten Tagen
im Aufuage des k. k. Ministeriums iir Handel und Volkswirthschaü nach Paris begeben,
um dort als Ksnrlei-Director der österr. Ausstellungs-Commission an den Arbeiten für die
bevorstehende Weltausstellung Tbeil su nehmen. Für die mittlerwvilige Besorgung der Se-
cretürsgcschiiße im Museum ist der MinistecialconQist im Stsataminieterium Leop. Schulz
v. Strasnitski gewonnen worden.
Vorlesungen im Grauer KuuetInduetrie-Vereln. Mit dem 6. Jiinner l. J.
begann in Grau im Kunetiudnstrie-Vereine eine Reihe von Vorträgen. welche jeden Sonn-
tag von IO-ll Uhr Vormittags fortgesetzt werden. Sie werden folgende Gegenstände
behandeln l. Ueber Ornannentik der verschiedenen Styiarten Sir Gewerbetreibende, ein
Cyclus von 7-8 Vorlesungen von Prof. Wastler. 2. Ueber Bauhandwerke in Beziehung
nur Architektur, 1--2 Vorlesungen von Prof. Ho rk y. 3. Ueber Verwendung des Eisens
in der Industrie von Prof. v. Gahriely. 4. Ueber antike Thongefdase, 2-3 Vorlesungen"
von Prof. Dr. v. Karajan. 5. Ueber edle Metalle, von Prof. Dr. Schwarz. Diese
Vorlesungen sind auch für Nicht-Vereinsmitgliedar sugänglich und unentgeltlich; der Ein-
tritt ündet jedoch nur gegen Karten statt.
Von Seite des böhmischen Gewerheverelnes ist an das Museum das
Ersuchen gerichtet worden, eine Auswahl der Sammlungen des esterr. Museums, nament-
lich der Poroellansammlung, der Bock'scben Sammlung von Stickereien und Webereien,
der Ornamentstichsammlung, ferner werthvalle Architekturwerke dem Gewerbeverein snr
Benütznng durch den Prager Gewerbestand zeitweilig zur Ausstellung an überlassen.
Diesem Wunsche wird selbstverständlich in der bereitwilligsten Weise, lediglich mit jener
Reserve, welche die Pflicht der Obsorgo für leicht gehrechliche und besonders kostbare
Objecte auferlegt, in nächster Zeit entsprochen werden.
Aus den Verhandlungen der n. ü. llandels- und Gewerbekarnrner.
Herr Vicepräsident Ritter v. Wertheim berichtete in der Sitzung der Handelskammer
vom 27. Deceruber l866 über seine Wahrnehmungen als Abgeordneter der Kammer im
Curatorinm des k. k. Museums für Kunst und Industrie wie folgt
Jiöhliche Handelskammer!
Als Abgeordneter der Kammer im Curatorium des k. k. iisterr. Museums iir Kunst
und Industrie linde ich mich am Schlaue des Jahres verptiichtet, über meine dort ge-
machten Wahrnehmungen einen kurzen Bericht zu erstatten.
Es gereicht mir zum Vergnügen, meine Herren, Ihnen mittheilen zu können, dass
sich in diesem Jahre die Theilnahme der Indusuiellen Er dieses Institut gegenüber den
früheren Jahren wesentlich gesteigert hat.
Der Besuch des Museums hat in den ersten und wieder in den letzten Monaten des
Jahres 1866, gegenüber den gleichen Mounten des Jahres 1865, eine sehr erhebliche Ver-
mehrung gazeigt; inden Sommermonaten dagegen blieb der Besuch selbstverständlich untu
dem Eindruck der Ereignisse, und da jeder Verkehr mit dem Auslande und mit den meisten
Provinaen aufgehört hatte, hinter dem Vorjahre zurück. Ich erlaube mir, Ihnen die Zillrn
des Besuchei als einen Anhaltspunkt für die Theilnahme das Pnbhcuxns und mebesondme
der arbeitenden Claasen, die doch das grösste Contingent stellen, wie sie mir aus den
Monatberichten des Museums bekannt geworden sind, hier des Nitheren anluthhren. Vergl.
den heil. Jahresbericht. Summe pro 1866 101.738 Personen.
Wenn man. bedenkt, dass das Kansington-Museum in London in den ersten drei
Jahren seines Bestandes G854 bis 1856 ebenfalls nur eine Besnchenahl von beilluüg
100.000 Personen pr. Jahr gezählt hat, und wenn man die llevölkernugszahl von London
über Millionen mit der Bevölkerungszilfer von Wien bexläuüg 830.000 Personen ven-
glsicht, so muss man die Theilnahme unseres Pubhcnms an dieser neuen Anstalt als eine
ansserordsntlich lebhafte bezeichnen.
Von den Besuchern des Museums gehört eine sehr grosse Anzahl dem Gewerbe-
27s
stande an; Meister, Gehilfen und Ißltrliuge stehen, namentlich an Sonn- und Feiertagen,
oh dichtgeschaart vor den in ihr Fach einschlagenden Ausstellungsgegenstünden und spre-
chen unumwunden ihr Lob oder ihren Tadel aus; der nützliche Eintluss, den diese fort-
währende Anschauuug interessanter und hliuiig mustergiltiger Gegenstände auf die Indu-
striellen ausübt, ist nicht zu verkennen. Unter den verschiedenen Gewerbszweigen, deren
Vertreter am Besuche des Museums besonders Antheil nehmen. möchte ich der Zahl nach
Seidenarbeiter, Tischler, Drechsler und Metallarbeiter obenan stellen.
Viele Besucher trachten durch Zeichnen, Copiren und Modelliren von Gegenständen
einen unmittelbaren Gewinn aus der Beniitzung der Anstalt zu erzielen. Die Gegenstände,
auf welche sich derlei Studien beziehen, gehören in letzterer Zeit vorzugsweise dar Mode-
wnaren- und der Manufscturwsaren-Industrie, der Tapetenfabrication, der Tapezirerbranche,
Siegelstecherei und Gravirkunst an.
Die Beniitzung- des Museums durch Studium der Bibliothek und der Ornamentstich-
sammlnug hat insbesondere im Jahre 1866 durch die Erötinung der Anstalt in den Abend-
stunden vorläufig zwei Mal die Woche von bis halb Uhr Abends einen neuen Impuls
erhalten. In den Abendstunden sind stets alle Plätze besetzt und es wird eifrigst und
ernstlich gearbeitet.
Diese Studien haben, wie ich hüzufigeu kann, auch schon zu erfreulichen Resul-
taten geführt, nachdem in mehreren Etablissements ich nenne nur beispielsweise die Fa-
brikanten Gisni, Faber Camp, Phil. Hass, Juvelier Matzenauer n. s. f. ausge-
führte Gegenstände zu iinden sind, deren Entstehung den Originalien des Museums zu
danken ist. Insbesondere sieht man in der Neuzeit viele junge Männer im Museum, welche
sich mit Cnpireu von Gegenständen und anderen Studien befassen, deren Zweck die nächste
Pariser Weltausstellung sein dürfte.
Die Wiener Industrie, welche berufen ist, an der Spitze der Kunstgewerbe von
Ossterreich, ja trotz des Jahres 1866 von Deutschland zu stehen, hat durch die Errich-
tung des Museums schon manche Vortheile errungen, und durch diese Schöpfung zweifels-
ohne noch eine grosse Zukunft zu erwarten.
Leider kann ich, indem ich über das Museum spreche, nicht umhin, schliesslich
einem lebhaften Bedauern Ausdruck zu geben, nicht über das Institut selbst, dessen Kern
gut und gesund ist, sondern über die Schale, die leider viel zu enge und ungenügend ist.
Das Beduuerliche fiir die Theilnahme am Museum sind die so ansserordentlich
beschränkten Räume der genannten Anstalt; man kann sich namentlich an jenen Abenden,
wo die oiientlichen Vorträge abgehalten werden, überzeugen, wie der Saal von Zuhörern
überfüllt ist, und wie viele Personen bei der Billetausgabe zurückgewiesen werden müssen.
Es erscheint daher vom Standpunkt der Gewerbevertretung höchst wünschenswerth
1. die Beschaffung grosserer, dem Zwecke des Museums entsprechen-l
der Localitäten, da in den gegenwärtigen Räumen der Sache unmöglich länger gedient
werden kann und ein Vorwärtsschreiten dieser hochwichtigeu Anstalt gehindert ist; dann
2. um auf einen Gegenstand zurückzukommen, den die Kammer der Regierung schon
vor Jahresfrist aus Herz gelegt hat, die baldigste Errichtung einer Kunstge-
werbeschule, welche mit dem Museum in Verbindung zu setzen wäre.
Die löbliche Handels- und Gewerbekammer hat in dieser Angelegenheit bereits
geeignete Schritte eingeleitet, allein biahßf ohne Erfolg. Auch die Direction des Museums
hat über Auüordernng des Ministeriums ausführliche Vorschläge in dieser Richtung erstattet,
welche in Nr. 14 der Mittheilnngen' das Museums abgedruckt sind, hat aber ebenfalls
noch keine Antwort darauf erhalten.
Wie der geehrten Kammer bekannt sein wird, hat nun kürzlich der n. b. Landtag
beschlossen, die beschleunigte Errichtung jener Schule bei der Regierung zu bevorworten,
und es ist vielleicht jetzt die Hodnung gestattet, dass diese fiir die Interessen der Gewerbe
so wichtige Angelegenheit demnächst zur Reife gediehen sein wird.
Im gegenwärtigen Moment, wo unsere Industrie leider so darniederliegt; wo man
alle Mittel anwenden muss, dieselbe vor glinzlichem Verfalls zu retten; wo die Concurrenz
des Auslandes uns in den meisten Branchen überiliigelt und durch die von der Regierung
abgeschlossenen Handelsverträge immer mehr "freie Bahn" gewinnt ist keine Minute au
verlieren, um, was zur Hebung der Gewerbe dringend nothwendig, ungesliumt auch hei-
zutrageu.
Ich erlaube mir demnach am Schlusse meiner Mittheilungen die verehrte Kammer
zu bitten selbe möge wie bisher dazu beitragen, das k. k. Museum für Kunst und In-
dustrie in seinem Streben zu unterstützen und sich in Betrei der beiden angedeuteten
Punkte, der Anweisung anderer geräumiger Localitäten iiir das Museum, so wie der be-
schleunigten Errichtung der projectirteu Kunstgewerbeschule bei vorkommenden Anlässen
energisch bei der Regierung verwenden."
279
Fortsetzung des Verzeichnisses
der im k. k. österr. Museum zu Wien käuflichen Gyps-Abgüese.
Vgl. 1. s. s. und 1a im gmmsnungsul.
Eigenthiimer
Gogsnstlnrl. des PH"
Originals. kn
101 Antike römische Rosette 70
102 rlo. du. da. 70
1035 do. do. du. 70
104 do. do. do. 70
105 T0
106
107 Kanne von Bergkrystall mit einges
menten, Renaissance, I8. Jahrh ..
108 Vase von Bergkrystall mit zwei Henkelu und Deckel,
mit eingeschlißenen üguraleu Ornamenten, Re-
uaissance,1G.Jahrll...........-..............ä 50
BIBLIOTHEK.
lleue Erwerbungen seit der Herausgabe des Bibliotheks-Kataloges
im Monate Mai 1865.
Fortsetzung uns dem Dseember-Behe.
Schlodhauer, Charles. Elements de bijonterie et de jonillerie modernes et aneieue. Chrumol.
de B. Ch. Mnthieu. Paris, Motel, C864. F01. 973.'
Schnaase, Carl. Geschichte der bildenden Künste. 2. verbesserte und vermehrte Anlage.
ädit in den Text gedruckten Bolzschnitteu. BdÄl u. B. Düsseldorf, Buddens, 1866 n. E.
799.
Schreiber, Gnidu. Das technische Zeichnen. Praktische Anleitung fiir Architekten, Tech-
niker, Mechaniker und Banhsndwerker, insbesondere fir Bau- und Gewerbesehulen.
Leipzig, Spamer, 1866. 8. 1324
Schreiner, Gush, A. v. Muchar. Fr. Uuger, Chr. Weiglein. Grlitz. Ein natur-
historiseh-atatistisch-topogrnphisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebungen.
Mit vielen Stahlsticllen, einem Pinne und einer geoguostischen Karte. Grätz, Ferstl,
1843. 8. 1202.
Schroedter, A. Neue Muster fiir Schnur-Stickerei. B. Frankfurt a. M. Jiigel, o. J.
qu. FuL 1032 Geschenk d. H. F. Fisebbacb.
Schnehart, Chr. Goethe's Kunstsammlungen. Thle. Jena, Fr. Fraiumann, 1848-1849.
S. 1235 Geschenk d. Fr. Baronin Ottilie von Goethe.
Schiiblsr, Job. Jac. Griindlieher und deutlicher Unterricht nur Verfertigung der voll-
ständigen Säulen-Ordnung, wie man sie in der heutigen Civil-Ban-Kuust zu gebrauchen
ptleget. Nürnberg, J. C. Weigel, o. J. Fol. 17 Tßn. Angebunden Derselbe. Weitere
Eröffnung zur gründlichen SäulenAOrdnung von neu iuventirfen Garten-Pormlen mit
fscouuirteu Gatter oder Spreng-Wercken. J. C. Weigel exc. Bl. Fol. Ferner Der-
selbe Nonveau Livre des Chemiues avec outres oruemeuts et diverses Mcbles lu
Moderne. J. C. Weigel exc. Bl. F01. Derselbe Sscond Livre de nouveuux Chemi-
nües. J. C. Weigel exe. 6Bl. Fol. Derselbe Neu Faconnirte Rnngnges und Panneaus.
Bl. 112.
.. Niiäzlicbh Anweisung zur Uuentbebrlichen Zimmermanns-Kunst, woriuuen von den
Antiqueu und Modernen proportionirteu Dächern die uöthige Projection in einem deut-
lichen Zusammenhang Geometrisch vorgestellet, und daraus die ltaliänische, Französi-
sche und Teutsehe Heng- und Spreng-Werke, unter einer leichten llethude mit vielen
Figuren den Werck-Lenteu recht begreiflich gemacht etc. Mit vielen Kupfern. Nürnberg,
J. Ch. Wcigels Wittwe, 1731. Fol. 71h
280
Schiibler, Juh. Jsc. Synopsis srchitecturue eivilis eclecticae, oder kurtzer Entwurf von
denen uöthigen Pnrtinl-Begrißen, welche in der untiquen Geometrie. Elemeuhri, durch
das niitsliche Diagramms qumdrengulnre den guntzen Umfnng der Civil-Bau-Kunst vor-
stsllig mschen. Fortsetzung I. II. 111. lV. 12 Tflu. Nürnberg, J. Ch. Weigels Wittwe,
1732-1735. F01. G013.
Nützliche Vorstellung und deutlicher Unterricht von zierlichen, bequemen und Holt-
erspnrenden Stuheuöfen. Mit 24 Tdn. Niünberg, J. Chr. Weigels Wittib. 1728. F01.
1012.
Scllir, ZJtto. Die Praxis der Hehlglu-Fnbricatien. Ein auf mehrjährige Erfnhrungen 83.
stützles Handbuch fiir Glashütten-Besitzer und Techniker. Mit 10 101. Tafeln. Berlin,
911111111111, 1867. a. 12.38.
Schulbote, österreichischer. Zeitschrih. fiir die Interessen der Volksschule. Redncteur
Dr, K. llillnnät, Jghrg. 1866 u. E. Wien, Druck von Schweiger u. Comp. F01. '976.
chultu Alwin. De vita stque operibus mngiutri Jodoci Tauchen lirpicidne Wretisln-
viensis, sneculo XV" dorentis. Diss. innugur. Wretislaviae, 1864. S. 823 Geschenk.
Urkundliche Geschichte der Bresluuer Mnler-Innnng in den Jahren l-Mä-lhßß.
Breslau, Kern, 1866. 8. SZQJ-Gesehenk.
chulz, Heinrich Wilh. Denkmäler der Kunst des Mittelalters in Unbsritelien. Nach
dem Tode des Verfnssers hersusgegebeu von Ferd. v. Qunst. Bde. Text und 100
Tlln. Atlas. Dresden, 1860. Text 4., Atlu gr. F01. S32
hwsbe, Herm. Die Förderung der Kunetindnstrie in England und der Stand dieser
Frage in Deutschland. Fiir Staat und Industrie, Gemeinden, Schul- und Vereinswesen.
13911111, 0111111111111; 1866. s. 12.25.
Schwach, H. Das Wandgemälde an der Domkirche zu. Graz. Graz, Selbstverlsg, 1867.
8. G343. Geschenk des Hrn. Verfassers.
Schwnrz, B. C. Die Wacbs-Oelmalerei in Verbindung mit der Euksustik. Resultate
langjähriger praktischer Anwendung fir Architekten, Hieboriem, Lendsehafts- und De-
corutionsmsler, wie auch f'1ir Stuckateure und Lnekirer. Csssel, Fischer, 1858. 8. 955
H. Die Chemie und Industrie unserer Zeit, oder die wichtigsten chemischen Fabri-
utionszweige nach dem Standpunkte der heuügen Wissensehsft. In populären Vor-
trägen. Breslau, Kern, 1856. 8. 1l2l.
Schwutlo, C. Der innere Ausbau von Privut- und ößentlichen Gebäuden, Eine Anleitung
zur zweckentsprechenden Anlage von Fussböden, 121111111111, Thüren und Thorwegan,
Fenstern, Lsdenoinrichtlmgon, Heizungsanlagen etc. ete. HnHs,1Knupp,-1867. F01.
1316
Schwemminger, Heinr. Verzeichniss der Gemälde-Sammlung der k. k. Akldemie
der bildenden Künste in Wien. Wien, Gerold, 1866. S. 1341 Geschenk.
ein er, Gottfried. Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten, oder prek-
tilche Aelthetik. Ein Hlndbuch für Techniker, Künstler und Kunelfreundß. Bde.
P1111111. 1. u. Verlng f. K. 11. W. 18110 11. s. s. 1212 esst
Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architektur und Plustih bei den Alten.
Altona, Fr. Hammenich, 1834. 8. 9101
Ueber die formelle Gesetzmäßigkeit des Sehmuekes und dessen Bedeutung als
Kuushymbel. Zijirichhßeyer u. Zellen 1356-18. 9631
Benennung 111 11.1 nächsten 111111111111.
Die Bedeotion der llittheilungen" erlaubt sich die HI. Abonnenten
aufmerksam zu machen, den der 1. Jahrgßng dieser Ionehchrift
mit dem September-Hohe 1866 Nr. 12 zu Ende ging und um die
Einlendnng der Prmmmentionnbetrages den 2. Jahrgang Ootbr.
1866 bin Septbr. 1867 zu ersuchen.
Am Schlueee den zweiten Jnhrgangee der Jlittheilungen des östei-r. Museums",
mit der Nr. 24 September 1867 wird ein Btelbhtt und ein Inhaltsverzeichnis Sir
beide Jahrgänge angegeben werdm, um die Abnehmer der Jlinheiluugeu" in Stand un-
ueuen, diese Publicztion in Buchform luftubewuhnn.
Selbstverlag des hie. kön. österreichischen Museums.
Druck von Carl Geroldä Sohn" in Wien.
K. K. ÖSTERREICHISOHES ISIUSEUM
Kunst und Industrie.
Protector.
Se. knie. Hoheit Erzherzog Reiner.
Curaloren.
Se. Durchlaucht Fürst Johann von und zu Liechtenstein.
Se. Durchlaucht der Hr. k. k. geh. Rßth und Oberetkämmerer Fürst Vincenz v. Anereperg.
Sek. Exeellen der Hr. k. k. geh. Bath und Kämmerer Graf Engen Czernin von und
zu Chndenitz.
Se. Excellenz der Er. k. k. geh. Reth und Feldzeugmeisber Franz Ritter von Hauelnb.
Der Hr. k. k. Kämmerer Graf Edmund Zichy von Vunonikeü.
Der ReicherMhe-Abgeordnete Hr. Dr. lferd. Btnnrn.
Der k. k. Professor der Wiener Universität Hr. Dr. Ernst Brücke.
Der k. k. Prof. an der Aked. d. bild. Künste Er. Cerl Bndnitzky.
Der Conenl Hr. Ferdinand Bitter von Friedland.
Der k. k. Prof. am polyt. Institute und Architekt Hr. Heinrich Feretel.
Das Mitglied des Gemeindentliee der k. k. Beichshaupb- und Residenzetndt Wien Hr.
Achilles Melingo.
Der Vicepräeident der nied. öeherr. Hendele- und Gewerbekammor Hr. Franz Bitter von
Wertheim.
Dir Hr. Rudolf Eitelberger van Edelberg, Prof. d. Kunstgeschichte an der
Universität und Mitglied des Curstoriums.
Ente Gusto und Dirutor-Btdlvartrotor Hr. Jakob Falke, zugleich Mitglied des Cun-
toriums.
Zweiter Outol Hr. Franz Schestag, zugleich Vorstand der Bibliothek und Kupforstich-
ssmmlung.
Baustil du luunml Hr. Dr. Georg Thna.
Beamte das Burenuü I-InMu-tin Reitterer, Hr. Franz Blümmel.
Gründung des Museums Das Museum verdankt seine Entstehung
dem kais. Handscbreiben vom 7. März 1863. Die Statuten desselben
wurden mit a. h. Handschreiben vom 31. März 1864 sanctionirt. Die Er-
öffnung der Anstalt erfolgte am 20. Mai 1864.
Zweck des Museums. Das Museum hat die Aufgabe, durch Her-
beischaffung der Hilfsmittel, welche Kunst und Wissenschaft den Kunst-
gewerben bieten, und durch Ermöglichung der leichteren Benutzung der-
selben die kuustgewerbliche Thätigkeit zu fördern und vorzugsweise zur
Hebung des Geschmackes in dieser Richtung beizutragen.
Unlfnlng der Ausstellungsobjecte uud deren Besrhalfuug. Das
Museum umfasst entweder in Originalen oder in Kopien diejenigen Ob-
jekte aus allen Zweigen der Kunst und Kunstindustrie, welche die Zwecke
desselben zu fördern geeignet sind. Sie werden von der Anstalt entweder
durch Ankauf erworben oder von derselben entlehnt und zwar aus allen
Hof- und Staatssamrnlungen, die zur uneingeschränkten Benutzung zur
Verfügung gestellt sind, sowie aus dem Besitzthume der Corporationen
und Privaten, die ihre Schätze für die Zwecke des Museums mit grösster
Bereitwilligkeit überlassen.
Suuuululngen des Museums. Die Sammlungen des Museums er-
strecken sich auf alle Zweige der Kunst und Kunstteclmik. Sie sind
sämmtlich erst im Entstehen; einige davon haben jedoch im Laufe der
drei Jahre, seitdem das Museum besteht, eine grosse Vollständigkeit er-
halten Die Ornamentstichsammlung siehe den gedruckten Kata-
log umfasst an 6000 Ornamentstiche von den ersten Zeiten des Ku-
pferstichcs bis an das Ende des 18. Jahrhunderts. An sie schliesst sich
eine Sammlung von Sehreibbüchern, Copicn von Initialen und Gefassen etc.
an. Die Sammlung von Stickereien und Webereien ist sehr
bedeutend siehe den Katalog; sie ist in der jüngsten Zeit durch
die Wojtechsche und Mestrozische Sammlung von Wiener Seiden-
waaren vermehrt worden.
Nach Auflösung der k. Porzellan-Fabrik in Wien ist die Sammlung
von Mustern und Blumenxnalereien aus der Blüthczeit der Fabrik in das
Eigenthum des Museums übergegangen.
Ziemlich übersichtlich und zahlreich ist die ceramische Samm-
lung des Museums. Sie umfasst die gesammte Geschichte der Gera-
mik antike Vasen, Steingut, Fayenee, Porzellan von den ältesten
Zeiten bis auf unsere Tage. Auch die Glassammlung älltlkeß "-1111
modernes Glas hat in der jüngsten Zeit einen Fortschritt gemacht.
Ausserdem sind Anfange gemacht zu Sammlungen von Goldschmied-
arbeiten, Schlosserei, Bucbdeckeln, Holzschnitzwerkcn des
Mittelalters und der Renaissance u. s. f.
Die Sammlung von Gypsabgüssen umfasst die gesammte iignrale, or-
namentale und architektonische Plastik. Ein besonderes Gewicht wurde
auf Sammlungen von Gypsgüssen nach Werken der Kleinkunst gelegt,
welche den Kunsttechnikern und Gewerheschulen zu Anhaltspunkten für
Studien dienen können.
llilfsanstalten. Mit dem Museum sind in Verbindung gebracht
l. eine Fa bi hlio th tiir Kunstwissenschaft und Kunsttechnik.
Ihr Stand beträgt dermalen über 1400 Werke;
2. eine photographische Anstalt unter der Leitung des Hofphoto-
graphen Ludwig Angerer;
eine Gypsgiesserei, und
ein alv an la ti Atelier unter der Leitung des Archäo-
logen Karl Haas.
Die in diesen drei Anstalten erzeugten Gegenstände dienen einerseits
zur Vermehrung und Ergänzung der Museums-Sammlungen, andererseits als
Vorlagen Fir Kunst- und Gewerbeschulen, für Arbeiter, Grewerbtreibende,
Künstler, Fachgelehxte und überhaupt für Kunstfreunde. Von den Photo-
graphien wird jährlich im Durchschnitt eine Zahl von 30004000 Num-
mern abgesetzt. Die Gesammtzahl der seit dem Beginnen der plastischen
Reproductionen verkauften Abgüsse hat bis Ende 1866 bei 1700 Stück
betragen.
P59
Vorlesungen. Mit dem Museum sind Vorträge in Verbindung ge-
setzt, welche sich die Förderung der Zwecke der Anstalt zum Ziele setzen.
Sie werden den Winter hindurch wenigstens Einmal in der Woche, in
der Regel in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende April, abgehalten und
ist der Zutritt zu denselben an kein Eintrittsgeld gebunden. Die bisherigen
Vorlesungen bezogen sich auf Erklärung ausgestellter Kunstwerke, auf
Geschichte der Kunst und Kunstgewerbe, Kunsttechnik, auf Perspective
und Farbenlehre, auf Baugesteine und Kunstmateriale, und auf National-
ökonomie der Gewerbe. Die Besuehszahl bei diesen Vorlesungen erreicht
zumeist die Höhe von 300 Personen.
Programm der Vorlesungen
J. Im Jahre 1564165
R. v. Eitelberger Erkllrung von ausgestellten Kunstwerken.
J. Ueber ornamenLale Kunst.
A. Ueber Farbenlehre und Farbeuehemie.
Im Jahre l865l66
B. v. Eitelbergar Uebsr du Klmstleben in Oesterreich.
Uebor Glasmosaik.
Ueber die Ausstellung der Union centrale in Paris 1865.
J. alke Geschichte des Gesehnuckcs.
Beinr. Ferstel Perspsctive mit Rücksicht auf Kunst und Gewerbe.
181
Ed. van der Nüll Die liestnurutionsprqiecte der Domfaeade in Florenz.
K. v. Liitzow Geschichte der deeorntiven Künste bei den Griechen und Römern.
Friedr. chmidt Ueber mittelalterliche Kunst mit Rücksicht auf die Kleinkiinste.
B. v. Ruppert Ueber Ueberhriickungen grosser Spannweiten.
3. Im Jahre IBGÜIS"
B. v. Eitelberger Ueber die Thätigkeit des Museums im Jahre 1866.
J. Falk Geschichte der k. Porzellsnfsbrik in Wien.
E. Sness Ueber Bungesteine.
K. v. Liitz ow Ueber die griechischen Götterideale.
Karl rny Usber Physiologie der Farben.
Adolf Bser Volkswirthschaft der Gewerbe.
J. slke Geschichte der Weberei und Stickerei vom Standpunkte der Kunst.
Filinl-Ausstellirugen. Von Zeit zu Zeit werden in anderen Städten
der Monarchie kunstgewerbliehe Ausstellungen veranstaltet mit theilweiser
Benutzung jener Objecte, welche Eigenthum des Museums sind und ihrer
Beschaffenheit nach es zulassen.
Organismus des Museums. Derselbe wird gebildet aus dem
Protector, dem Curatorium, dem Director und den Correspondenten. Pro-
tector ist Se. kais. Hoheit Erzherzog Rainer. Das Curatorium ist
ein Beirath des Museums, speciell des Directors. Die Mitglieder werden
mit einer dreijährigen Functionsdauer ernannt. Es besteht gegenwärtig
aus 14 Mitgliedern und zwar aus Gliedern des hohen Adels, aus den
namhaftesten Vertretern der Kunst, Kunstindustrie und Kimstwissenschaft,
sowie der Naturwissenschaft, und je Vertreter der Commune Wien und
der Handelskammer für Niederösterreich. Der Director, derzeit der
Universitäts-Professor R. v. Eitelberger, führt die unmittelbare Leitung
des Museums und vertritt die Anstalt nach aussen. Dem Director stehen
Custoden zur Seite, die Bureaugeschäfte des Museums führt ein Secretär
mit Kanzleibearnten. Die Correspondenten erhalten die nüthige
Verbindung nach auswärts und übernehmen insbesondere die Verpflichtung,
von allen neuen und für das Museum wichtigen Vorgängen die Anstalt
in Kenntniss zu setzen und bei Ankäufen in ihrem Aufenthaltsorte mit-
zuwirken.
Besuchssluuden. Das Museum ist täglich, mit Ausnahme Montags
von Uhr Früh bis Uhr Nachmittags, und ausserdem der Zeichnen- und
Vorlesesaal desselben zweimal in der Woche von bis Uhr Abends
geöffnet.
Besuchszilfer. Das Museum wurde in Monaten des Jahres 1864
von 56.900, im J. 1865 von 118.400 und im J. 1866 von 101.700, im
Ganzen innerhalb dritthalb Jahren von 271.000 Personen besucht.
Benutzung des Museums. Die eigentliche Benutzung. des Mu-
seums, im Gegensatze zu der nur allmälig auf die Veredlung des Ge-
schmackes Einfluss nehmenden Besichtigung, ist in fortwährender Zunahme
begriffen. Die Durchschnittszahl derjenigen, welche die Sammlungen zum
Zeichnen in Anspruch nahmen, kann auf 30 per Tag angegeben werden.
Publieationen des Museums. Als Correspondenzblatt des Mu-
seums Fir die Correspondenten und das an demselben betheiligte Publi-
cum dient eine Monatsschrift "Mittheilungen". Ausser den Katalogen des
Museums erscheinen noch selbstständige literarische oder artistische Werke,
die sich entweder über ausgestellte Objecte des Museums wissenschaftlich
verbreiten oder im Allgemeinen die Bildung des Geschmackes in Kreisen
der Kunst und Kunstindustrie in hellen bestrebt sind.
Wir geben im Nachfolgenden das vollständige Verzeichniss der
Publicationen des Museums.
I.
Publicationen des k. k. österr. Museums für Kunst und Industrie.
l. Mittheiluugen des k. k. österr. Museums iiir Kunst und Industrie. Monats-
schrift fiir Kunst und Kuustgewerbe. 8. Abonnementspreis jlhrlieh d. ii. W. Redactenr
Dr. G. Than.
2. Katalog des k. k. österr. Museums iiir Kunst und Industrie, ll., ausgegeben mit
Anfang Dezember 1864. Wien. Selbstverlag des k. k. üsterr. Museums. 3. Ausgabe vom
April 1866. 8. 150 Seiten. Preis 40 kr.
3. Katalog der ehemaligen Seelischen Sammlung von Webereien und Stickereien des
Mittelalters und der Renaissance. Jetzt Eigenthuru des k. k. österr. Museums für Kunst
und Industrie. Januar 1965. Wien. Selbstverlag des k. k. österr. Museums. S. 54 Seiten
stark, Preis 30 kr.
4. Katalog der Bibliothek des k. k. östsrr. Museums fiirkunst und Industrie. Mai 1865.
WiensSelbstverlag des k. k. österr. Museums. 8. 36 Seiten stark, Preis 25 kr.
5. Katalog dar Ornunsntstiehssmmlung des k. k. isterr. lussums Er Kunst und In-
dustrie. 1865. Wien. Selbstverlag des k. k. österr. Museums. 8. 67 Seiten stark, Preis 40 kr.
G. Bericht über die Kuustindustris au! der Dubliner Ausstellung von Kustos J. Falke.
1865. Wien. Selbstverlag des k. k. österr. Museums. 8. 27 Seiten stark. Preis 20 kr.
7. Die burguudisehen Gewänder dar k. k. Schatzkammer. Messornat für den Orden
vom goldenen Vliese. 12 Blätter Photographien mit Text Selbstverlag des k. k. 580er!-
Museums. Folie. Preis 20 il. Ö. W.
8. Umriss antiker Thougeiisse zum Studium und zur Nachbildung tiir die Kunstindn-
strie, sowie für Schulen. 20 Blätter Autogrsphien mit Text. Selbstverlag des k. k. österr.
Museums. Folie. Preis d. Ö. W.
9. Ems Sihmacbefs lüek- und Bpitun-lusterhuuh. Nach der Ausgabe v. Jahre 1597
in facsimilirteu Coplen. Verlag von Carl Gerold's Sohn in Wien. qu. S. Preis ü. Ö. W.
lO. Die Physiologie der Farben Fair die Zwecke der Kuustgewerbe, auf Anregung der-
Direetion des k. k. Museums fiir Kunst und Industrie bearbeitet von E. Brücke. Mit 30
Holzschnitten. Leipzig, Hirzel, 1866. 8.
ll. Die byzantinisuhen Buchdeckel. der St. Kursus-Bibliothek von Kustos J. Falke.
Mit 10 Photographien in Folio. Selbstverlag des k. k. österr. Museums. Preis 20H. Ö. W.
13 Thlr. 20 Sgr.
II.
Photographien des Museums.
Gegenwärtig sind 250 Photographien vom österr. Museum veröifent-
licht worden. In die Reihe der Photographien werden nur jene Gegen-
stände anfgenommen, welche im Museum ausgestellt sind. Durch sie ist
eine grosse Anzahl von Kunstobjecten zum ersten Male reproducirt und
so den Künstlern uucl Kunstfreunden zugänglich gemacht worden. Es
sind in denselben fast alle Zweige der Kunstindustrie vertreten, zu deren
Pilege das Museum berufen ist und zwar Grewebte Stoffe, Email, Miniatur-
mslerei, Niello, Handzeichnungen von Albrecht Dürer, Michael Angelo
Buonarotti, Raphael, A. van Dyk, Rembrandt van Ryn, Giulio Romano,
Hans von Kulmbach, P. P. Rubens, Leonardo da Vinci, Fra Bartolomeo,
Andrea Mantegna, Hieronymus Bosch, Cornelius Engelbrechtsen, Rogier
van der Weyden, Hans Burgkmair, Charles le Brun, Tizian Veeellio u. s. w.,
äussere Bücherausstattung, Lederarbeiten, Glasgefasse und Glasgeräth,
Thongetässe und Thonplastik, Arbeiten aus Holz, Geräthe und kleinere
Plastik in Elfenbein, Eisenurbeiteu, Uhren, Broncearbeiten, Goldschmied-
kunst, Bijouterie, Sculptur, architektonische und tigurale.
Die Photographien sind, um sie in weitesten Kreisen zugänglich zu
machen, zu den niedrigsten Preisen verkäuiiieh und zwar
unaufgezogen 50 kr. und 70 kr.
aufgezogen fi. oder H. 20 kr.
Aus dem Kreise der Photographien sind folgende 59 Nummern aus-
gestellt die übrigen sind zu sehen beim Secretär der k. k. österr; Aus-
stellungscommission Hrn. Dr. G. Thaa und zu beziehen in Paris durch
Herrn Goupil.
Ausgestellte Photographien.
Die der Beschreibung angefügte Ziffer ist die Katalogsnummer der Photographien.
du lun Finigusrrs. Niello aus der Mine des 15. Jahrh. 208
lininturo mit dem heil. Hieronymus und dem Porträt des Königs Mathias Corvinns. Aus
einer Pergsmenthandsehriit vom Ende das 15. Jahn-h. 138
Titelblatt In Philoltrnill Heroin. Florentiner Psrgamenthandschrift des 15. Jnhrh. aus der
Bibliothek des Königs Mathias Corvinus. Mit dem Porträt des Königs und seinem
Wappen. 203
lnndvsrxisrnng sns derselben Handschrift. 204
Knu nuf dem Concil zu Konstanz. Aus einem Lsitmsritzer Cantionnle. 206
Die Verbrennung du Euu in Konstanz. Ans demselben Cantionale. N7
Albrecht Düer. Christus am Krsuze mit Maria und Johannes, 1521. Federzeichnung. 20
St. Christof mit dem Kinds. Federzeichnung. '21
Albrecht Dürer. Kopf einer alten Mannes. Tuschzeichnnng mit Weise erhöht.
Zwei gefaltete Hände. Federzeichnung. 25
Doppelbecher. Federzeichnung. 26
Jesukind mit der Weltkugel. Minintursrtig in Farben auf Pergameut aus-
geführt, 1493. 142
Skizze zum Triumphzug des Kaisers Max. Federzeichnung. 144
Selbstporträt aus seinem Kindesalter. Bleistiftzeichnung mit Inschrift. 212
Die Mute; der Zehntausend. Skizze zu dem in der k. k. Belvedere-Gsllerie
beliudlichen Gemälde. Federzeichnung mit dem Monogramm, 1507. 213
Adam und. Eva mit der Schlange. Federzeichnung mit dem Monogramm, 15104214
Ansicht von Antwerpen. Federzeichnung, 15W. Antorff. 220
Tafelnufsatz mit vielen Figuren und Ornamenten. Federzeichnung, colorirt. 226
llegier van der Weyden. Maria mit dem Kinde und ein vor ihr kniender Geistlicher.
Silberstiftzeichnung. 209
Deutsche Schule, in der Art des Hans Guldenmund oder Michael Ostendurfer. Ein Fahnen-
träger. Tuscbzeiehnuug mit Weiss gehiiht. 227
Ein Landeknecbtfiihrer. Tuschzeiehnung mit Weise gehöht. 228
P. P. Rubens. Zwei Frauenküpfe. Kreidezeichnung. 40
A. ven Dyek. Zwei englische Herolde. Kreidezeichuung. 32
Rembrandt vnu Byn. Die Verheissuug Abrahams. Federzeichnung mit Sepia. 34
Andres Mnntegnu. Des Urtheil des Paris. Tuschzeichnung. 149
Leonardo de Vinci. Porträt des Savonurole. Federzeichnung. 48
Repheel Ssnlzi. Maria. mit dem Kinds. Kohlenzeichnung. 41
Studien zur Dispute. Federzeichnung mit Tusch. 47
Der wunderbare Fischzug. Federzeichnung mitWeiss und Sepin. vollendet. 158
Zeichnung zweier Männer in rother Kreide, mit der Inschrift von Diirers Hand
1515. Ratfaell de Urbin der so hoch peim Pebst geacht ist gewest, hat diese
nackette Bild gemacht und hat sy dem albreehl. Dürer gen Nemberg geschickt, im
sein Hand zu weisen." 162
Figurslische Studien. Federzeichnung. 163
Studio zu dem Gemälde Der Brand von Berge." Rothstiftzeichnung. 232
Studie zu zwei Männern. Federzeichnung. 233
Kopf eines Mannes mit langer Allonge-Perrücke. Gezeichnet von Schmuz er nach H. rei-
heit, Universitiits-Fecbtmeister in Wien, 768. 53
Bchmuner. Kopf eines Mannes mit Halskrause, 1774. Kreidezeichnung. 172
Bneheinband aus zum Theile geschnittenen Leder. 15. Jnhrb. Ende. 62
Büekleits desselben. 63
Zwei Gswehrlchllte, der eine mit emnillirten Silberplatten bedeckt, von David ltenstädte
in Augsburg, um 1600, der andere von Holz mit Silber eingelegt, 1628. 10
Puiverluche Erzherzog Leopolds 1628, von dunkelbraunem Holz mit Silber eingelegt. 124
von Silber mit Email, von D. Alwnstädter in Augsburg, um 1600. 124
Helm zur Rüstung Kaiser Rudolfs IL, mit feinsten getriebenen, teuschirteu und gravirten
Ornamenten. 16. Jahrb. 2. Hlilfte. 104
Helm Kaiser Karl's V., mit getriebenen Egiirlichen Darstellungen, 16. Jahrh. 1. Hälße. 191
Vorhingeeehlou mit zierliehem Leub- und Bandwerk ornam. Mit Schlüssel. 16. Jshrh. 98
lehreibhlten aus Eisen in architektonischer Construction, mit getriebenen Figuren und
Scenen und mit reichen Ornamenten in Tauschirarbeit, von Josef de Vici, 1567. 99
angeblich Buchdeckel von vergoldeten Silber in Form einer Tafel, mit reicher
architektonischer und üguraiischer Verzierung. 14. Jnhrh. 110
Vortrngekreux aus vergoldeten Silber und Krystall, mit Figuren und Ornamenten. Deutsche
Arbeit, um 1500. 210
Oorvinulpocnl, in Silber getrieben, vergoldet und theilweiee enmillirt, 1462. 242
Gieugetäu von Bergkryshnll. Henkel, Ausguss, Ständer und übrige Fassung von Gold,
emeillirt und mit Edelsteinen besetzt, 16. Jahrh. 246
Gofiu von Berglrryetall mit zwei Groteek-Henkeln und zwei Ausguesröhrchen, mit emeil-
lirter, reich mit Edelsteinen besetzter Fassung, 16. Jahrh. 247
Gießkanne von Bergkryemll mit emaillirter Goldfassung. 16. Jahrh. von Valerio Vjeen-
tino. 117
von Gold mit Kßmeen und Steinen bedeckt. 16. Jnhrh. 1201
Kleopntra-Sehiseel zu 120 gehörend mit Kemeen und Steinen bedeckt. 121
Behnle von Platten aus Lapie-Lazuli, in der Mitte ein grosser Snrdonyx mit Leda und
dem Schwan. Italienische Arbeit, um 1600. l27
Becken von vergoldeten Silber, in der Mitte der Triumph Amors mit vielen Figuren in Relief.
Nürnberger Arbeit von Christ. Jamnitner, um 1600. IZS
Trinkkanne von vergoldeten Silber mit einer Biirenjngd, 1622. 131
Kumpan von Silber mit Figuren auf dem Deckel nnd mit Jegdseexien in getrieb. Arbeit. 131
Schale von damascirtem Stahl mit eingeechlegenem und eieelirtem Silber, 16. Jahrh. Ende. 193
der Dianu von Poitieie. Emeil von Limogee, mit der Darstellung des Triumphe
des Amor über die Diene. Von Pierre Reymond, 1558. 201
Rückseite dieser Schale. 202
Biete einer Dame aus der venetieniechen Familie Conmrini. Helhügrxr von Marmor.
Venetienisch, 16. Jehrh. 250
Portritbilte der Kaiurin Karin Therelin in Innern-Marmor von EX. Meeeereehmidt
18. Jahrh. 248
Die Nummern 53, 172, 213. 226, 240, 242 kosten Stiick Franee, die
übrigen Nummern per Stück Frence.
III.
Gypsabgüsse des Museums.
Die Gypsabgüsse, welche das Museum anfertigt, haben in erster
Linie den Zweck, österrtRealschulen, Zeichen- und Gewerbeschulen bes
sere und zugleich wohlfeilere Vorlagen zum Zeichenunterrichtc zu ver-
schaffen, als es bisher der Fall war. Bis zur Gründung des Museums
nämlich musste der Bedarf an Gypsvorlageu für die Schulen aus dem
Auslande zu relativ sehr theurcu Preisen bezogen werden. Die Gyps-
abgüsse, welche für diesen Zweck bestimmt sind, kommen in Paris nicht
zur Ausstellung, du sie die bekanntesten ornamentalen und figuralen Ob-
jecte aus allen Stylen vorzugsweise der Antike und der Renaissance
enthalten.
Zur Ausstellung kommen nur 48 Gypsgüsse, welche nach Original-
gegenständen, die im Museum ausgestellt gewesen, gemacht worden, um
den Bildhauerin und Ornamentisten aus dem Gebiete der Gefässkunde,
zu machen.
Ausgestellte Gypsabgüsse.
Die der Beschreibung angefügte N11 mer ist die Katalogen ummer der Gypsgiisse.
Deckel eines Kästchen in geschnittenen Leder, 1460. frs. 1.
Allegorie, Relief von Holz von L. v. Leyden, 1524. 70 cent. 2.
St. Puter und Paul, Relief in Holz, 1522. 75 cent. 3.
Ellenboindiptychon mit den heil. drei Königen u. Christus am Kreuze, 14. Jahrh. frs. 4.
mit der Verkündigung, Geburt, dem letzten Abeudmale und der Gefangenneh-
mung Christi, 14. Jnhrh. frs. 20 cant. 5.
Herr und Dame auf die Jagd reitend, und dieselben Schach spielend, 14.Jshrh.
frs. 70 cent. 6.
Elieubeinkistehsn, arabisch, 12. oder 13. Jahrh. 15 frs. 7.
Trinkknnne von Elfenbein mit baochsutischen Scenen, 17. Jahrh. 12 frs. 50 eent. 8.
allegorischen Frauengestalten, 17. Jahrh. 13 fre. 9.
Schild in Eisen getrieben mit dem Urtheile des Paris, 17. Jahrh. 10 frs. 10.
Degengriß, in Eisen geschnitten, 17. Jahrh. lO frs. 11.
Thdrklopfer von Bronce, nach Job. v. Bologna, 16. Jshrh. 12 frs. 50 cent. 12.
Reliquiarium von vergoldeten Silber in Form einer Tafel, mit freien Figuren in architek-
tonischer Einfassung, 14. Jahrh. 20 frs. 13.
Kistehen von Leder mit silberverguldeten Beschlägen, 15. Jahrh. 10 frs. 14.
lednillon Maria von Engeln umgehen. Floreutiuer Arbeit, 15. Jahn-h. 75 cent. 15.
mit der Reiterligur des Herzogs Friedr. Wilhelm v. Sachsen, 1586. 70 cent. 16.
lednille auf die Befreiung Wiens von den Türken, 1863.
Stirnseite Brustbild Kaiser Leopold I. 75 cent. 17.
Kehrseite Kais. Wappen. 75. cent. 18.
Elfmbeintlfelnhen Buchdeckel mit einem Kirclxenlehrer, mit architektonischen Beiwerk,
10. Jahrh. frs.
Buehllechl in Leder geschnitten mit Messingheschlägen, 15. Jahrh. Ende. frs. 50 cent. 26.
Rückseite Hirsch und Löwe in Ornarnentranken, frs. 50 cent.
Reliel in Kehlheimerstein mit der heil. Familie in architektonischer Umgebung von Hans
Dollinger, 1517. frs. 28.
Baliquisrium von Elfenbein mit Darstellungen aus dem Leben Christi, 11. Jahrh.
frs. 34.
Kelch aus vergoldetem Silber, 15. Jahrh. Ende. frs. 36.
Helm Kaiser Karl in Eisen getrieben, mit Darstellungen aus der Aeneide und Orna-
menten in Eisen getrieben. 12 frs. 50 cent. 37.
Belief von Silber mit der Geisselung Christi. Die Figuren Antiken entlehnt. Bez. Op.
Moderni. m1. w. Jahrh. m. 38.
von Silber. Die thronende Maria. Ssitenstiick zu 38. frs. 39.
Seitentheil eines Steigbiigels von Bronce mit Groteskenornameut, 16. Jahrh. frs.
Schale von Gold, getrieben mit Thieren in Püanzenornameutan, 9. Jahrh. frs. 41.
Kupitäl, gothisch, von der Siidseite des St. Stefansdomes. frs. 30 cent. 49.
Buehdeekel, Elfenbeinrelief aus dem 11. Jahrh. frs. 50 cent. 62.
Bckbeschlag eines Buchdeckels, Bronce, gothisch, 15. Jahrh. 50 cent. 63.
littelbeschlag desselben Buchdeckels. 50 cent. 64.
Ellenbeinring mit Thierornmneuteu aus der Renaissance. frs. 87.
Aufsteigendes Vusn- undLnubux-nmont im Style des H. Aldegrever v. J. 1533. Füllung von
der in Silber getriebenen Scheide eines sächsischen Kurschwertes. 70 cent. 89.
70 cent. 90.
70 eent. 91.
70 cent. 92.
Guthiseher Thirbsschlag aus der Abtei Moudsee vom Jahre 1482. frs. 50 cent. 93.
Gemische Thirkiopfar frs. 75 cant. 94.
Gisugsßu von Krystull mit Henkel, ringsum Frnchtgebiinge eingeschlißen. Renaissance,
16. Jahrb. frs. l07J
Geüu von Krysmll mit Deckel und Sirenenhenkeln, um den Bauch ein Bscehulzug ein-
geschlißen. Renaissance, 16. Jehrh. frs. 108
Schule von Krystell mit zwei Henkaln und eingeschliifenan Seenen eus dem Trojnnsrkriege.
Renaissance, 17. Juhrh. frs. 112
Trinhshele von Kryetall mit eingescblifenen Ornamenten. Renaissance, 16. Jahrhundert.
frs. 50 cenl. 113.
von Krystall mit eingeschlißenen figürlichen Scenen von Bacchunten u. Tritonen.
Renaissance, 16. Jahrh. frs. II-L
Geiiu von Krystsll, ünschenerüg mit eingeschliifenen Festans und Figuren. Renaissance.
17. Jahrh. frs. 50 oent. 1l5.
von Krystnll, beeilen-artig mit Deckel, mit eingesehlißenen festonnrtigen Orna-
menten. Renaissance, 17. Jahrh. fr. 50 cent. 116
von Kxystall mit Sirenenhenkeln, ringsum mit eingeschlißencn Ornamenten
bedeckt. Renaissance, 16., 17. Jabrh. 13 frs. 118
IV.
Die Reproductionen des galvanoplastischen Ateliers des Museums
geleitet von Herrn Haus.
Erst im verflossenen Jahre hat das Museum sich entschlossen, den
photographischen Reproduetionen und den Gypsgüssen auch galvano-
plastische hinzuzufügen. Ueber die Bedeutung von galvanoplastischen
Reproductionen, wenn sie mit Berücksichtigung des Materials des Ori-
ginals ausgeführt werden, ein weiteres zu sprechen, ist ganz überdrüssig,
da der Vortheil derselben sogleich in die Augen springt.
Die Leitung des Institutes wurde dem Correspondenten des Mu-
seums Herrn Haas übergeben, einem Manne, dessen gründliche Kennt-
nisse in der Archäologie und praktische Erfahrungen auf dem Gebiete
der Galvanoplastik ihn zur Lösung dieser Aufgabe ganz vorzugsweise
befähigten.
iln galvnnoplastischen Atelier des kaiserl. königl. österreichischen Museums,
Katalog der galvanoplastischen Beprodnctionen,
ausgeführt
geleitet von Herrn U. Ilnns, Wien, Neubau, Dreilnufergasse 3.
Äßegenltsnd lElgeldteEumerl Prall
Originals i'm-n am
Casserole mit Henkeln, mit üguralem und Thierornn- Anlagen.
rnent. Antik. Durchm. 15 Cent. Original in Silber "im" 125
Schale mit bacchischem Symbol. Antik. Durchmesser
10 Cent. oug. in Silber .................... .. 50
Schale mit bacchischcm Symbol. Antik. Durchm.9',
Cent. Gleiche Vorstellung wie Nr. nnderesll
Modell. Orig." in Silber 50
Flaschenfürmiges Gefsiss mit symbolischen Figuren
und Ornamenten. Persisch-Snssanidisch. Höhe 40-
22 Cent. Original in Gold .. l25
Flaschenfinniges Gefäss mit symbo sc en ars
gen, Kriegern, etc. Persisch-Sassenidisch. Höhe
22 Cent. Original in Gold .. 125
Schale mit Benkelschnnlle und reicher Ciselirnng. Per- dm dm l.
sisch-Sasssnid. Durchm. 14' Cent. Orig. in Gold 50
do. kleinereFox-m. Durchmll, Cent. Orig. in Gold 38
Kugelüirmige Schale mit prachtvollen Ornament, eine?
mit Glas ausgelegt. Persisch-Sassanidisch. Durchm. 40'
sy, Cent. Orig.inGold ......... .. 75
Ovale Schale mitGriE, getrieben und ciselirt. Persisch- dm
Snssanidisch. Länge 18 Cent. Orig. in G0ld.. 50
10 Trinkgefäss in Stierfonn auf Fiissen. Persisch- dm am
Sassnnidisch. Länge 12', Cent. Orig. in Gold. 100
ll Schale, getrieben und eiselirt mit Henkeln. Orien- k. k. Schllz-
talisch. Dnrchm. 13 Cent. Orig. in Gold .. "mm" 30
12 Buchdeckel einen Evangeliariums, getrieben und
selirt. Byzantinisch. Höhe 31', Cent. Orig. ""i'";"e'e'ä"id"k.
Silber vergoldet 100
13 Buchdeckel eines Evangelienhuches mit Email ein- .1,
gelegt. Byzuntinisch. Höhe 31 Cent. Orig. Silber dm am
vergoldet mit Emnux cloisonnes .. 200
I4 Kleiner Lederkofer mit Silberbeschlägen. Deutsch, um h".
XV. Jnhrh. Höhe Cent. Länge 10', Cent. in Salzburg 50
15 Basreliet, Jungfrau und Heilige, von Moderni. Rennis-
snuce. Höhe 14 Cent. Orig. Silber, theilweise "','''fe';3"'"'
vergoldet 25
16 Basrelief. Gegenstück zu Nr. I5 Geisselnng Christi
von Moderni. Renaissance. Höhe 14 Cent. Ori
Silber, theilweise vergoldet. 25
17 Bnsreliei, Erzherzog Maximilian zu lpdvnbujgg
17- Jßllfh- Hölle 16 Cent. Orig. in Bronce .. 29
13 Basrelief. Carl V. zu Pferde als Jüngling. Renaissance. Yfiyjljgmlnluus
Höhe 18' Cent. Orig. Silber. .. 20
19 Standuhr von hletzker in Augsburg, 1564, reich ver-
ziert. Renaissance. Höhe 29 Cent. Orig. vergold. kxmgäm
Bronce. 330
Pokal, sogen.
becher der steierm. Stände. Renaissance. Höhe S"i''m-l-"1d'
104 cm. Orig. Silber vergoldet 1500
21 Taufbecken sammt Kanne. Renaissnnce. Durchmesser auf Eerblrlteln
48 Cent. Orig. Silber und vergoldet. 625
12
Eigent ximer Prag;
Gegenltnnd es;
Originals i-C cm
22 Willkommbecher in Gestalt eines Reiters, nuthent. Gut 8mm
Portrait Gustsv Adolfs. Renaissance. Höhe K'"i""""c"
Cent. Orig. Silber vergoldet .. 1000
23 Sauciere mit dem Ixnhofschen als Heu el Privnbesil
ssmmt Löifel. Renaissance. Länge 21', Centim. Wim
Höhe 10 Cent. Orig. Silber und vergoldet .. lOO
24 Schüssel, oval mit getriebener Arbeit. Renaissance. vä""""'
Länge32 Cent. Orig. Silber 30
25 da. kleiner. Länge Cent. Orig. Silber .. 40- 20
26 Schild, getrieben und ciselirt. Renaissance. Höhe 69 uubekmnt
Cent. OrigniuStahl. lOO
27 Helm, getrieben und ciselirt, an einst Eigenthum k. k. Arleull
Cnrl V. Renaissance. Höhe 33 Cent. Orig. in Stahl 200
Schale, Guss und ciselirt auf ciselirtem Fass, Rennis- Ämbmß"
sance. Durchm. 30 Cent. Orig. Silber n. vergoldet "mmm"! 75
29 Casserole mit Henkeln und ciselirtem Ornament auf
durchbrochenem Fussgesimse. Renaissance. Höhe,
Cents Orig. Silber und vergoldet 50
30 Menelnns, tstuette ganze Figur. Griec isc Höh ll- k-Afllikm-
45 Cent. Orig. 'Bronce.. .. abm" 200
31 Bacehus, jugendlich. Antik. Höhe 37 Cent. Orig. Bronce de. du. 150
82 Venus vexticordia einen zutliegenden tliigelten
Amor an die Brust driickend. Antik. gäbe 110. de.
Cent. Orig. in Brence .. .. 63
33 Diene mit dem Chiton bekleidet. Antik. Höheßl Cent. de. da.
Orig.inBronce....... .. 75
34 Jupiter von Dodona, Büste. Antik. Höhe 18', Cent. du, am
Orig. Bronce .. 63
35 Plllas Athene. Antik. Höhe 11', Cent. Orig. Brunce üß- dv- 38
Sämmtliche ei erz der Photographien, Gypsgüsse
und gßlvanoplaatischen Reproducüonen können von jeder chul uch
oder Kunsthandlung nn entgeltlich dire ct durch das Museum Wien,
Bnllplatz bezogen werden. Auskünfte werden im Ausstellungsgebände
im österr. Commissariate Hr. Dr. G. Thaa ertheilt.
Selbstverlag des kais. kön. ölterxeichischen Museums.
Druck von Cnrl Geroldüa Sohn in Wien.