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GEGEBED-VOM-KJLOSTE
RElCHlSCHER-MUSEZJM-F
KUDST-UDD-JITDUSTRIE.
VERLAG VON RRTÄRIA Co. VIER. XIVJAHRGHIQH. HEFT S.
KUNST UND KUNSTHANDWERK
1113 JÄHRLICH 12 HEFTE um
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handlung Artaria Co., I., Kohlmarkt Nr. übernommen
Inhalt
Seite
Die Wappen der Or-
densstifte in Ober-
österreich und Salz-
burg von H. G. Ströhl 277
Ludwigsburger Porzel-
lanplastik von Josef
Folnesics 30x
Neuerwerbungen für
die Sammlungen des
ÖsterreichischenMu-
Aus demWienerKunst-
leben von Karl Kuz-
Kleine Nachrichten
Mitteilungen aus dem
k. k. Österreichischen
Literatur des Kunst-
gewerbes
'47"!
DIE WAPPEN DER ORDENSSTIFTE IN OBER-
OSTERREIQH UND SALZBURG S0 VON H. G.
STROHL-MODLING S0
IE freundliche Aufnahme, die meine Abhandlung über
die Wappen der Ordensstifte in Niederösterreich
im vorigenjahrgang dieser Monatsschrift Seite 34
bis 374 gefunden hat, veranlaßte mich, derselben
eine Fortsetzung anzuschließen, doch sei hier
gleich eingangs hervorgehoben, daß bei dieser
Arbeit sowie bei der früheren, wie übrigens der
Leser ohnehin bemerkt haben wird, das Haupt-
gewicht auf eine in der Praxis verwendbare
richtige Formation der einzelnen Wappenbilder
gelegt wurde. Die so kurz als möglich gefaßten
Notizen aus der Geschichte der betreffenden Stifte bilden nur einen einfachen
Begleittext zu den eingerückten Illustrationen, der den Kunstbeflissenen die
Verwertung der gebotenen heraldischen Vorlagen in historisch richtiger und
sachgemäßer Weise erleichtern soll.
Im Erzherzogtum Österreich 0b der Enns befinden sich derzeit sieben
Ordensstifte, und zwar die regulierten Augustiner-Chorherrenstifte Sankt
Florian und Reichersberg, das Prämonstratenserstift Schlägl, die beiden
Benediktinerstifte Kremsmünster und Lambach sowie die Zisterzienserstifte
Wilhering und Schlierbach, die alle zur Diözese des Bistums Linz gehören,
das wieder dem Erzbistum Wien unterstellt ist. Die Benediktinerstifte
St. Peter, Michaelbeurn und das Benediktinnenstift am Nonnberg sind im
Herzogtum Salzburg gelegen und unterstehen dem gleichnamigen Erzbistum.
Diese hier angeführten zehn Ordensstifte werden in derselben Reihen-
folge vorgeführt, wie solche bei den niederösterreichischen Ordensstiften
eingehalten wurde.
A. REGULIERTE CHORI-IERREN.
r. REGULIERTE LATERANENSISCHE CHORI-IERREN.
SANKT FLORIAN.
Wappen Schild gespalten; vorne von Rot und Silber gespalten mit einem
Tatzenkreuz in wechselnder Tinktur, rückwärts in Rot ein schwarzer Adler
Abb. r.
In Oberösterreich, zwischen der Landeshauptstadt Linz und der alten
Stadt Enns, liegt das regulierte lateranensische Augustiner-Chorherrenstift
Sankt Florian Canonicorum regularium O. S. P. Augustini Congr. Later.
Auch bei dieser Arbeit verdanke ich vieles der überaus freundlichen Unterstützung von seilen der
hochwürdigsten Herren Äbte sowie einzelner Herren der betreffenden Stifte, die sich die Mühe nicht verdrießen
ließen, meine Anfragen zu beantworten. Auch der ehrwürdigen Schwester M. Regintrudis, Archivarin des
Stiftes Nonnberg. möchte ich hier nochmals meinen verbindlichsten Dank für ihre wertvolle Beihilfe aussprechen.
36
Collegiata Ecclesia ad Sanctum Florianum in Austria Superiori das vom
Bischof Altmann von Passau im Jahre 1071 für regulierte Chorherren vom
Orden des heiligen Augustin eingerichtet worden war.
Eine klösterliche Gemeinde hatte sich schon viele Jahrhunderte vorher
an dem Kirchlein zusammengefunden, das an der Stelle errichtet wurde, wo
der im Jahre 304 in der Enns ertränkte Märtyrer Sankt Florian begraben lag.
Die in dem Klösterchen hausenden Brüder befaßten sich zumeist mit
Bücherschreiberei, erhielten auch namhafte Schenkungen, doch war alles
von den über die Enns einfallenden Magyaren bis auf den Grund zerstört
worden. Erst mit dem Siege des Kaisers Otto I. auf dem Lechfelde kam
endlich wieder Ruhe in das Land. Kaiser Otto II. bestätigte hierauf im
Jahre 976 dem Bischof Pilgrim von Passau die Zugehörigkeit des Klosters
zu dessen Bistum.
Bis in die Mitte des XI. Jahrhunderts wurde das Kloster Sankt Florian
von einfachen Klerikern bewohnt, die zwar ein gemeinsames Leben führten,
aber trotzdem den höheren Anforderungen des Bischofs Engelbert von Passau
nicht vollkommen entsprachen, so daß er sich veranlaßt sah, weltliche
Chorherren nach Sankt Florian zu berufen. Aber auch diese befriedigten
nicht und mußten wieder weiter ziehen. Altmann, der im Jahre 1065 den
bischöflichen Stuhl von Passau bestiegen hatte, stellte die halbzerstörten
Klostergebäude und die Kirche wieder her, gewann das Meiste der von dem
umwohnenden Adel dem Kloster während der Kriegswirren entrissenen
Güter zurück und besiedelte, als endlich alles in Ordnung gebracht war,
Sankt Florian mit regulierten Augustiner-Chorherren, deren erster Propst
Hartmann vom Jahre xo7r-1o9g dem Stifte verstand.
Im Jahre 1458, unter dem Propst Lukas Fridensteiner de Maur, erhielten
die Pröpste von Sankt Florian vom Papst Pius II. das Recht, die Pontilikalien
zu gebrauchen. Im Jahre x67g wurde das Stift in die lateranensische
Kongregation aufgenommen, wodurch der damalige Propst David Furmann
die lateranensische Abtwürde erhielt. Propst David war auch der Erbauer
der schönen Kirche gewesen, die unter der Leitung des berühmten Carlone
aus Mailand errichtet worden war.
Der jetzige Propst und lateranensische Abt von Sankt Florian, Josef
Sailer, ist der zweiundfünfzigste in der Reihe der Pröpste und wurde im
Jahre 1901 gewählt.
Der Schild mit dem Tatzenkreuz allein ist das ursprüngliche Wappenbild
von Sankt Florian.
Auf einem mir vorliegenden Siegel mit der Legende S. CANONIAE
S. FLORIANI aus dem Jahre 1320 und- auf einem aus dem Jahre 1478 mit
der Legende i-P S. CONVENTVS DOMVS S. FLORIANI erscheint der
heilige Florian in der Rüstung eines römischen Centurio mit einer Fahne
und einem Dreieckschild, auf dem sich seine Linke stützt. Der Dreieckschild
ist ornamental dekoriert, während in einem Siegel an einer Urkunde vom
Jahre 1525 bereits das gespaltene Kreuz im Schilde zu sehen ist, und zwar
so graviert, daß die vordere Hälfte des Kreuzes Silber hoch, die rückwärtige
Rot vertieft gehalten ist Abb. eine Darstellungsweise, die vollkommen
der alten heraldischen Übung, betreffend Metall und Farbe, in der Plastik
entspricht.
Im Siegel des Propstes Peter III. Maurer 1508-1545 erscheint als
Siegelbild die Leiche des heiligen Florian, von Wasser umgeben, hinter ihr
ein flugbereiter Adler und die Jahreszahl 1508, unter ihr ein Dreieckschildchen
mit dem gespaltenen Kreuz. Dieses Siegelbild illustriert die Legende, die
erzählt, daß der Leichnam des Heiligen von den Wellen der Enns, in der
man den heiligen Florian ertränkt hatte, auf einen aus dem Flusse hervor-
ragenden Stein getragen worden sei, worauf
ein Adler herbeiflog, der den heiligen Leich-
nam vor Entweihung und Beschädigung
schützte.
Der Adler tritt nun immer mehr und
mehr in den Vordergrund. Er wird ent-
weder direkt oben auf den Schildrand ge-
setzt, so in einem Siegel des Propstes Vitus
Widmann 1600- 1612 oder in einem
eigenen Schild neben den Kreuzschild ge-
stellt. Auch eine Teilung des Schildes mit
dem Adler in der oberen Hälfte des Schildes
läßt sich nachweisen Abb. 3. Unter Propst
Matthias Gotter1646-1666 verschwindet
sogar das Kreuz, um dem Adler als alleinige
Wappenfigur Platz zu machen. Wie gering
das Verständnis für Heraldik in der ersten
Hälfte des XIX. Jahrhunderts im allgemei-
nen und sogar an einer Stätte gewesen war,
die doch von jeher sich durch die Pflege
der historischen Wissenschaft ganz beson-
ders ausgezeichnet hatte, ist zum Beispiel aus dem Wappen des Propstes
Michael II. Arneth 1823-1854 zu ersehen, in welchem der Kreuzschild
mit dem aufgestellten Adler in einen ovalen, goldenen Rückenschild eingesetzt
wurde. Der Kreuzschild wie auch der goldene Schild ist noch mit rot-silber-
nen und schwarz-goldenen I-Ielmdecken versehen, obgleich weder der eine
noch der andere einen Helm aufweist Abb. 4.
Auch die Tinkturen des Kreuzschildes wurden hier verkehrt placiert,
eine Stellung, die in vielen Wappenbildern des Stiftes Sankt Florian zu
bemerken ist, die aber trotz ihres häufigen und frühzeitigen Vorkommens
als unrichtig bezeichnet werden muß. Hie und da findet man den Adler in
einem silbernen Felde untergebracht, eine Tingierung, die der heraldischen
Regel von Metall und Farbe weit besser entspricht als die Stellung des schwar-
zen Adlers in einem roten Felde. Allerdings stoßt in diesem Falle das Silber
Willi,
wi" 41'
all.
"billig! lillrimllm
III!
lllill
Abb. r. Reguliertes lateranensisches Chor-
herrenstift Sankt Florian
35'
des Kreuzfeldes an das Silber des Adlerfeldes, wodurch eine deutlich merk-
bare Trennung der beiden Felder aufgehoben wird."
Das Wappen des Chorherrenstiftes Sankt Florian besitzt auch ein Helm-
kleinod, die aus der Helmkrone wachsende Figur des heiligen Florian mit
einer Fahne, öfter auch mit einem Wassereimer in der Rechten als Symbol
seines Patronats gegen Feuersgefahr Abb. 5. Die I-Ielmdecke zeigt die
Tinkturen Rot und Silber. Die Stiftsfarben dagegen sind, dem Kreuz des
Wappenschildes entsprechend, Weiß-Rot. Der Markt Sankt Florian benutzt
als Ortswappen den Kreuzschild des Stiftes allein.
REICHERSBERG.
Wappen in von Rot und Blau gespaltenem Schilde zwei einander zuge-
kehrte goldene Flügel Abb. 6.
Im Innviertel Oberösterreichs, auf einem Hügel hart am Inn liegt das
regulierte lateranensische Augustiner-Chorherrenstift Reichersberg Mona-
sterium Ganonicorum Regularium S. Michaelis Archangeli Reichersberg
Reichersperga, Richeria Helfenstein aus Schwaben,
das um das Jahr 1084 von einer Schwester des heiligen
einem reichen Edelmann na- Gebhard, Erzbischofes von
mens Wernher gegründet Salzburg, vermählt gewesen
worden war. undbesaßeinengroßenGrund-
WelchemGeschlechtdie- besitz im Landstrich am Inn
ser Edle angehörte, ist leider Abb. 2. Wappen- und in anderen weiter ent-
nicht nachweisbar. Er war mit legenenGegenden.Von seiner
Dietburga, einer Gräfin von festenBurgReichersberg aus,
die er sich auf einem alten römischen Burgstall errichtet hatte, verwaltete
und beschützte er seine weit ausgedehnten Besitzungen, als aber sein einziger
Sohn Gebhard starb und die Verwandten sich bereits um das zukünftige reiche
Erbe zu streiten begannen, errichtete Wernher mit seiner Gattin Dietburga
aus seinen Gütern eine klösterliche Stiftung zur Ehre Gottes und des heiligen
Erzengels Michael und übergab dieselbe den regulierten Augustiner-Chor-
herren. Als bald darauf Dietburga das Zeitliche segnete, nahm Wernher selbst
das Ordenskleid in seinem Stifte Reichersberg, wo er auch am 5. Oktober,
vermutlich im Jahre 1086, starb und mit seiner Gattin dort begraben wurde.
Nach dem Tode des Stifters kamen schwere Zeiten für das junge Kloster.
Ein betreff des Erbes enttäuschter Verwandter überfiel mit seinen Leuten
das Kloster, vertrieb die Chorherren und riß die Güter an sich. Auch in
den Streit zwischen den zwei gleichzeitigen Erzbischöfen von Salzburg,
Thiemo und Berthold, der am Ende des XI. Jahrhunderts entbrannt war,
wurde das kaum vom ersten Schlage sich erholende Stift hineingezogen und
teilte schließlich das Schicksal der unterliegenden Partei des rechtmäßigen
Dieses Schwanken in der Tingierung der einzelnen Wappenteile, wie wir solches auch bei den Wap-
penbildern der niederösterreichischen Stifte oftmals bemerkt haben, ist ein Übelstand, der den meisten nicht
dokumentarisch verliehenen. sondern selbslherrlich angenommenen Wappen anhaftet.
201
Erzbischofes Thiemo. Erst unter dem Erzbischof Konrad I., Grafen von
Abensberg, kam wieder Ruhe in das Land. Der Erzbischof ernannte im
Jahre 1110 Berwinus, einen sächsischen Chorherrn, zum Propste des Kano-
nikatstiftes, als aber Konrad in kaiserliche Ungnade Fiel und flüchten mußte,
verließ auch Berwinus, von allen Seiten bedrängt, das Stift Reichersberg
und seine Religiösen zerstreuten sich nach allen vier Windrichtungen.
Erst nach Abschluß des Reichsfriedens zu Würzburg im Jahre 1121
kam Erzbischof Konrad wieder nach Salzburg zurück und ernannte im
nächsten Jahre den Priester Gottschalk zum Propst von Reichersberg, der
dem Stift bis zum Jahre 1132 Vorstand. Propst Gerhoch 1132-1169, einer
der bedeutendsten Männer seiner Zeit, unter dem endlich die Stiftung Wern-
hers lebensfähig geworden war, errichtete im Jahre 1138 im Anschluß an das
Kanonikat ein Frauen- nensischen Kongrega-
klosterzuReichersberg, tion bei und Propst
das aber unter dem Herkulian Kalchgruber
Propst Paulus Tellen- 1707-1734 wurde der
peck1415-1468 wie- erste lateranensische
der verschwand. Abt in der Reihenfolge
PropstAdam Pich- der Pröpste von Rei-
ler 1650-1675 erhielt chersberg.
im Jahre 1654 vom Im Jahre 1781 er-
Papste Innozenz X. für folgte dieAuflassung der
sich und seine Nachfol- im Stifte bestandenen
ger das Recht, Mitra Buchdruckerei, deren
und Pedum zu tragen. Presseandenbekannten
Zu Beginn des XVIII. Buchdrucker Kränzl in
Jahrhunderts trat Rei- Abb-a- Varianw dßSWaPPehS von Riedverkauftwurde. Im
chersberg der latera- Sankt Flom" darauffolgenden Jahre
verbot die Regierung den Chorherren das Tragen der bisher benutzten weißen
Ordenskleidung. Zur Zeit der französischen Invasion, im Jahre 1810, war
das Stift nahe daran, aufgehoben zu werden. Die französische Aufhebungs-
kommission hatte schon die Stiftskapitulare verständigen lassen, daß die-
selben vom 1. August an von ihren ihnen zugewiesenen Pensionen zu leben
hätten. Als aber das französische Inn- und Hausruckviertel an das Königreich
Bayern fiel, änderte sich die Sachlage. Im Jahre 1816, als diese Landesteile
von Bayern an Österreich abgetreten wurden, besserten sich auch die Aus-
sichten auf einen ruhigen Weiterbestand des Stiftes, der ihm auch durch eine
Allerhöchste Entschließung Hofkanzleidekret vom 1g. September 1816 ge-
währleistet wurde.
Das Stift Reichersberg hat in seiner Geschichte manch recht traurige
Epochen zu verzeichnen und wäre es nicht im Besitze der zum Glück weit
von seinem Bestandorte gelegenen Pfarreien und Güterf in Niederösterreich
In Niederösterreich Viertel unterm Wienerwald die Mutterpfarre Bromberg, die Pfarren Edlitz, Hellen-
rhon, Thernberg, Scheiblingkirchen, Walpersbach Pillen und so weiter.
gewesen, die den Bedrängern des Stiftes durch die große Entfernung ent-
rückt waren, so hätte das Stift diese unheilvollen Zeiten kaum zu überdauern
vermocht.
Am I7. Februar 1817 konnte endlich wieder die Wahl eines Propstes
vorgenommen werden. Der jetzige Propst und lateranensische Abt Konrad III.,
Meindl, gewählt am 29. Mai 1900, ist der siebenundsechzigste Propst des
Stiftes Reichersberg, wenn der um das Wohl des Klosters hochverdiente
Administrator, Ortolf von Teuffenbach, Bischof von Passau 1326-1329 und
1335-1346, wie dies gebräuchlich ist, als Propst mitgezählt wird.
Das Wappen des Stiftes Reichersberg zeigt im gespaltenen Schilde
zwei Adlerfiügel, nicht Reiherflügel, wie die am Ort übliche Blasonnierung
lautet, weil spezielle Reiherfiügel die heraldische Terminologie nicht kennt.
Die Wahl dieses Wappenbildes, das von den längst ausgestorbenen Grafen
von Plain oder Playen einst geführt worden war, basiert auf der im XV. Jahr-
hundert aufgegriffenen falschen Annahme, Wernher sei ein Graf von Plain
gewesen. Der Stifter entstammte aber sicherlich keinem Grafengeschlechte,
denn sein Name erscheint in dem Stiftsbriefe, der im Chronikon Reichers-
bergense des Chorherm Magnus 1193 erwähnt wird, unter den Zeugen
hinter den Grafen angeführt, war also dem niederen Adel angehörig. Seit
der Mitte des XV. Jahrhunderts wird aber trotzdem vom Stifte das Wappen-
bild der Grafen von Plain als Stiftswappen benutzt, ein ähnlicher Fall wie
bei dem später zu besprechenden Benediktinerstifte Michaelbeurn, das sich
ebenfalls das Wappen der Plain als das seiner vermeintlichen Gründer bei-
gelegt hatte, wenngleich die Grafen von Plain mit dieser Gründung nie etwas
zu tun gehabt hatten. Vom Stifte Michaelbeurn werden die Flügel silbern
im ebenfalls von Rot und Blau gespaltenen Schilde geführt, eine Ähnlichkeit
der beiden Stiftswappen, die schon zu vielen Irrungen Veranlassung gegeben
hat?" In den Siegeln der Grafen von Plain ist eine Spaltung des Schildfeldes
nicht bemerkbar, ebensowenig kennt man die
Tinkturen des alten Wappens, die erst viel spä-
ter angenommen worden sind, um das Wappen
auch farbig in Verwendung nehmen zu können.
Als Stiftsfarben sind Rot-Blau zu betrachten,
die Farben der beiden Felder im gespaltenen
Schilde des Wappens von Reichersberg.
2. PRÄMONSTRATENSER.
SCHLÄGL.
Wappen Schild quergeteilt, belegt mit einem
Herzschild, der in Gold die Gottesmutter mit
dem Jesuskinde am Arme, aus Wolken wach-
In der Kirche zu Brornberg in Niederösterreich erscheinen
zum Beispiel die Flügel in den mehrmals dort angebrachten Stifts-
Abb. 4. Wappen von SanktFlorian unter wappen weiß gemalt, selbst im Stifte zu Reichersberg findet sich
Propst Michael ll. Arneth, 1833 hie und da diese unrichtige Tingierung.
send, aufweist Konventwappen; oben in Blau ein
auf drei würfelförmigen, pyramidal gestellten
silbernen Steinen stehender, flugbereiter, natur-
farbiger und goldbewehrter Falke Falkenstein,
unten von Silber und Schwarz gespalten, mit dar-
über gelegten, sich kreuzenden Schlägeln in
wechselnder Tinktur Abteiwappen, bewinkelt
von drei roten, fünfblättrigen Rosen mit grünen
Bärten und goldenen Butzen Rosenberg, Abb. 7.
Diese Zusammenstellung von Abtei-, Konvent-
und Stifterwappen repräsentiert das große Wap-
pen des Stiftes Schlägl. Gewöhnlich wird als
Stiftswappen der Schild ohne das I-Ierzschildchen
geführt, als kleines Wappen dient der Schild mit
den beiden Schlägeln allein Abb. 8.
Das im oberen Mühlviertel des Erzherzog-
tums Österreich ob der Enns, im alten passau-
ischenAbteilande, am linken Ufer der Großen Miihl Abb- Schild und Helm des Stiftes
oder Mühe gelegene regulierte Prämonstratenser Flori"
Chorherrenstift Schlägl Canonia Plagensis Slagensis war vor dem Jahre
m04, genau läßt sich die Jahreszahl nicht bestimmen, von dem Ministerialen
des Hochstiftes Passau, Calhochus II. von Falkenstein, gegründet worden.
Wie so viele andere Gründungen von Klöstern, ist auch diese von der
Sage umspannen worden, die erzählt, daß der edle Ritter Calhochus von
Valchestein sich anläßlich einer Jagd im Walde verirrt und sich vergeblich
bemüht habe, den Weg zu seiner Burg Falkenstein am linken Ufer des
Rannabaches wieder aufzufinden. In dieser seiner Not machte er das
Gelübde, eine Kirche und ein Kloster zu stiften, wenn ihm eine glückliche
Rückkehr gelingen sollte. Er mußte die Nacht in der Waldwildnis zubringen
und benutzte einen Schlägel, der von I-Iolzfällern im Walde zurückgelassen
worden war, als Kopfkissen. Im Traume erschien ihm die heilige Mutter-
gottes mit dem Kinde und versprach ihm in Ansehung seines gemachten
Gelübdes die Rettung aus seiner immerhin nicht ungefährlichen Lage. Am
nächsten Morgen traf Calhochus die nach ihm von den Seinen ausgesandten
Diener, die ihn glücklich zu seiner um ihn besorgten Gattin Elisabeth
zurückbrachten. Er ließ sofort an der Stelle, wo er geruht hatte, den Wald
ausroden und begann den Bau eines Klosters, wie er gelobt hatte. Bischof
Wolfker von Passau war mit dieser Stiftung einverstanden und versprach
derselben seinen Schutz und Schirm. Nachdem aber Wolfker 1218 im
Jahre 1204 bereits Amt und Würde eines Patriarchen von Aquileja
besessen hatte, muß diese Gründung vor dem Jahre 1204 vor sich ge-
gangen sein.
Das neue Kloster erhielt den Namen Maria Slage" Maria im Holz-
schlage, später einfach Schlägl" genannt und wurde den Brüdern des
.201.
Grauen Ordens, den Zisterziensern zu
Langheim im Bistum Bamberg, über-
geben. Bischof Manegold von Passau
bestätigte Theoderich, dem ersten Vor-
steher des Klosters, im Jahre 120g alle
Rechte und Freiheiten einer Zisterzienser-
kolonie. Das Leben in diesem Urwalde,
namentlich zur Winterszeit, war aber so
mühselig und entbehrungsreich, daß die Ab-
tei Langheim bereits 1218 auf alle Rechte,
die sie auf Maria Slage besaß, freiwillig und
gerne verzichtete und froh war, als sie ihre
Brüder wieder daheim hatte. Theoderich und
noch ein Mitglied des Klosters mußten den
Versuch einer Besiedlung der Falkenstein-
schen Stiftung leider mit ihrem Leben büßen.
Nun wandte sich Calhochus über An-
Abhö- Rveuliems lmrlnßßsischßs Chßr- raten seiner Verwandten und Freunde an
h"""süf' Rdchmimg die Weißen Brüder oder Prämonstratenser,
worauf vom Margaretenstifte zu Osterhofen in Bayern die Neubesiedlung
noch im selben Jahre erfolgte. Das alte, aus Holz aufgebaute Klösterchen,
vielleicht an der Stelle des heutigen Ödenkirchen gestanden, wurde abge-
brochen und in der Nähe ein neues, größeres Gebäude aufgeführt, sowie die
Einkünfte und der Grundbesitz vermehrt, um einer abermaligen Flucht der
Ordensleute vorzubeugen. Maria Slage wurde vom Ordenskapitel zu Pre-
montre zu einer Propstei erhoben und bekam in Orthold, der als Prior die
Brüder von Osterhofen nach Maria Slage geführt hatte, seinen ersten Propst,
der dem Kloster von 1218-1242 vorstand. Die Stiftung erhielt vom Papste
I-Ionorius III. am 2. April 1221 ihre Bestätigung.
Der Stifter Calhochus von Falkenstein starb am 30. September 1238,
seine Frau Elisabeth bereits am 30. Juli 1225; beide fanden in der Kloster-
kirche ihre Grabstätte.
Als Wappen der Propstei hatte man im Bezuge auf den Namen der
Stiftung zwei gekreuzte Holzschlägel" angenommen; wann dies geschah,
läßt sich nicht genau bestimmen, man müßte zu diesem Zweck die Siegel
des Stiftes nach rückwärts genau verfolgen können, was aber leider derzeit
nicht möglich ist.
Das Wappenbild des ersten Stifters ist ein redendes, ein flugbereiter
Falke auf Steinen sitzend," siehe das Siegel Calhohus de Valchestein" aus
Im Wappenplakate des jetzigen Abtes von Schlägl, Norbert Schachinger, ausgestellt am 29. April 1887,
erscheinen in dem Abteiwappen seltsamerweise an Stelle der die Tinkturen wechselnden, derben Holzschlägel
zwei braungefärbte Hämrnerchen mit zierlich gedrechselten Stielen, eine bedauerliche Besserung" des alten,
einfachen, aber charakteristischen Wappenbildes.
In späterer Zeit erscheint im Schilde der Falkensteine die Formation des Wappenbildes, wie solche die
Abbildung aufweist. Der gekrönte Helm mit blau-silbemer Decke trägt als Kleinod die Schildfigur, die drei
Steine mit dem Hugbereiten Falken.
dem Jahre 126g im Stiftsarchiv von
Schlägl Abb. g. Dieser Calhohus III. von
Falkenstein war ein Enkel des Stifters
von Schlägl. Die Herren von Falkenstein,
ein sehr fehdelustiges Geschlecht, ver-
armten allmählich und waren 1412 be-
reits ausgestorben.
Unter dem zweiten Propste, Hein-
rich I. 1242-1260, erfolgte die erste
Schenkung von seiten der böhmischen
Rosenberge, die man als die zweite Stifter-
familie von Schlägl betrachten kann, die
besonders unter dem Propste Ulrich I.
1304-1338 mit großen Zuwendungen
das Stift bedachte.
Das Wappenbild der Herren von
Rosenberg aus dem Hause derWittigonen,
eine rote Rose im silbernen Felde Abb.
10, wurde deshalb als ein Zeichen der Abb Rwfjm" 'i;';'1'f'"'"S" CM"
Dankbarkeit in das Stiftswappen aufge- zumal" ag
nommen. Propst Heinrich I. ließ den Urwald um das Kloster immer mehr und
mehr lichten und gründete auf einer der Waldblößen eine Ansiedlung, für
die er vom letzten Babenbergerherzog Friedrich II. eine zwölfjährige Steuer-
freiheit erwarb. Aus dieser Ansiedlung entstand das Dorf, der spätere
Markt Aigen. Das älteste bekannte Siegel des Ortes zeigt ebenfalls die zwei
gekreuzten Holzschlägel Abb. 11.
Am 21. Juni 148g erhielt Propst Johann III. vom Papste Innozenz VIII.
das Recht, die Pontitikalien zu gebrauchen. Am 6. Mai 1657 erhob endlich
das Generalkapitel zu Premontre das Stift Schlägl zu einer Abtei. Propst
Martin Greyßing, ein Vorarlberger 1665, wurde der erste Abt von
Schlägl, der sich solch bedeutende Verdienste um sein Kloster erwarb, daß
ihn Schlägl mit Recht als seinen zweiten Gründer verehrt.
Die Farben des Stiftes sind Weiß-Schwarz, den beiden Feldfarben des
Wappenschildes entsprechend.
B. MÖNCI-ISORDEN.
1. BENEDIKTINER.
KREMSMÜNSTER.
Wappen Schild halb gespalten und geteilt mit Herzschild, der in Gold den
schwarzen Buchstaben zeigt. Oben rechts in Grün ein einwärts gewendeter
und aufgerichteter schwarzer Eber mit abgebrochener Saufeder im Leibe,
links in Rot ein silberner Bracke mit goldenem, beringtern Halsband, unten
in Silber ein roter Ochse. Abb. 12.
37
In Oberösterreich, mitten im Kremstal auf
einer Anhöhe liegt das Benediktinerstift Krems-
münster Monasterium Cremifanense Mon. Chre-
misa, Mon. S. Salvatoris, Mon. S. Agapiti das
von dem bayrischen Herzog Tassilo II., dem
Letzten derAgiloliinger, imjahre 777 gegründet und
von Benediktinermönchen aus dem Kloster Nieder-
alteich in Bayern unter dem ersten Abte Fatericus
besiedelt worden war.
Die Gründungssage erzählt, daß Gunther, ein
angeblicher Sohn Tassilos, mit diesem einstmals auf
der Jagd gewesen und von einem Eber tödlich
verwundet worden sei, worauf der Herzog an der
Unglücksstelle ein Kloster gegründet habe. Der
verwundete Eber und der Bracke im Schilde des Wappens von Kremsmünster
finden in dieser Geschichte ihre Begründung. Für das Erscheinen der Figur
eines Ochsen im Stiftswappen gibt es verschiedene Erklärungen. Einige
beziehen den Ochsen auf die an jedem n. Dezember, dem Todestage des
Stifters, zur Verteilung gelangende Fleischspende, andere sehen darin eine
symbolische Darstellung der friedlichen Kultur, gegenüber der vor der Kloster-
gründung dort vorhandenen Wildnis, die durch das Bild eines Wildschweines
versinnlicht werden soll, wieder andere vermuten in der Figur des Ochsen
einfach das Wappenbild irgendeiner Guttäterfamilie des Stiftes, deren Name
aber nicht mehr zu eruieren ist.
Herzog Tassilo bedachte seine Stiftung so reichlich mit Ländereien,
daß sie dem Besitze nach fast einem Fürstentum gleich kam. Die Stifts-
güter lagen zumeist im Traungau, doch auch im Donaugau und an anderen
Orten erhielt das Stift ausgedehnte Besitzungen, so daß es eine große,
angesehene Rolle im Lande spielen konnte.
Papst Hadrian I. bestätigte 781 die Stiftung und schenkte dem Kloster
die Reliquien des heiligen Märtyrers Agapitus von Präneste. Kaiser Karl
der Große bestätigte im Jahre 791 zu Worms ebenfalls die Stiftung des
Herzogs und als dieser im Jahre 794 gestorben war, erfolgte vom Kaiser
Karl dem Großen im jahre 802 noch eine Erweiterung
des klösterlichen Besitzstandes.
Durch die wiederholten Einfälle der Magyaren ging
aber alles verloren, die Kulturstätten verwandelten sich
in Ruinen und Wüsteneien, die Religiosen flüchteten
nach allen Seiten und kehrten erst zurück, als dieMagya-
ren endgültig das Land verlassen hatten, doch blieb
vieles für das Kloster für immer verloren.
Abt Heinrich von Playn 1230-1247 erhielt für
seine Person allein am 29. August 1245 das Recht, die
Abb. 8. Kleines Wappen des Stiftes
Schlägl
Abb. g. Siegel Calbohus III.
Mitra zu tragen. Papst Bomfazius IX. gewahrte dann von Falkenstein 1159
später, am 28. Januar 1391, zur Zeit des Abtes Martin II. von
Pollheim, den Äbten von Kremsmünster den Gebrauch der
Pontiiikalien.
Die beiden Wappenfiguren, der Eber und der Ochse,
erscheinen zum erstenmal in einem Siegel des Abtes Martin II.
von Pollheim an einer Urkunde vom 22. Mai 139g. Der Hund
Endet sich erst später in den Siegeln der Äbte. Das Konvent-
wappen zeigt den Eber allein, das Prioratswappen den Och-
sen allein. Das Wappenbild mit dem Eber erfährt zwei
voneinander abweichende Darstellungen; das eine Mal
trägt der Eber das abgebrochene Eisen der Saufeder im
Leibe steckend, das andere Mal hängt das Eisen am
Schafte herab, eine etwas unnatürliche Annahme. Eben-
so ist es unrichtig, die Saufeder mit einem Knebel zu Abb 3,1222" dum-
versehen, weil dieser in jener frühen Zeit nocht nicht in
Verwendung stand. Die Zusammenstellung der drei Tiere mit dem persön-
liehen Wappenbilde des jeweiligen Abtes erfolgte in der verschiedenartigsten
Weise. Zum Beispiel Eber und Hund, unten Ochse und Abtwappen, jede
Figur in einem eigenen Schilde untergebracht 1571. Gevierter Schild; oben
Eber und Abtwappen, unten Ochse und Hund 1574. Gevierter Schild des
Abtwappens, belegt mit einem halbgespaltenen und geteilten Schild mit den
drei Tieriiguren 1601. I-Ialbgespalten und geteilt mit Eber und Hund oben,
Ochse unten, der Schild belegt mit dem Abtwappen 1613 und so weiter.
Das Herzschildchen mit dem Buchstaben eine ziemlich überflüssige
und heraldisch auch minderwertige Bereicherung des alten Stiftswappens,
erscheint zuerst unter dem Abte Anton Wolfradt 1613-1639, dem
späteren ersten Fürstbischof von Wien. Die Stiftsfarben von Kremsmünster
sind Grün-Weiß, die den Feldfarben des Eber- und Ochsenbildes entsprechen.
Der im Jahre 1489 zum Markt erhobene Ort Kremsmiinster, der dem
Stifte seine Entstehung verdankt, führt als Wappen das Schildfeld des
Stiftswappens mit dem verwundeten Eber, diesen selbstverständlich nicht
nach heraldisch links wie im Stiftswappen, sondern nach rechts gekehrt.
LAMBACH.
Wappen zwei Schilde; in Rot ein goldgekrönter und bewehrter, silberner
Adlerf" von drei schwarzen Querbalken überzogen, in Silber auf blauem
Wasser ein rotes Schiffchen, in dem der nackte Oberkörper
einer goldgekrönten, mit goldener Halskette geschmückten
Frauengestalt sichtbar wird, deren Hände an den Schiffsrand
gefesselt sind Abb. 13.
In Oberösterreich, am linken Ufer der Traun, einige
Stunden oberhalb der Stadt Wels liegt auf einer Anhöhe das
Abb. n. Siegel von Die Wendung des Adlerkopfes nach heraldisch links erfolgt hier aus heral-
Aigen 1458 discher Courtoisie, damit die vom Stehende Schildtigur der hinten links stehenden
37'
Benediktinerstift Unserer lieben Frau zu Lambach" Monasterium Lam-
bacense das von Adalbero, Bischof von Würzburg 1045-1090 im
ahre 1056 gestiftet worden war.
Adalbero war ein Sohn Arnolds II., eines Grafen von Lambach-Wels
gewesen, ein Geschlecht, dessen Stammreihe sich bis gegen das letzte
Viertel des X. Jahrhunderts zurück verfolgen läßt. Bereits Arnold II. hatte
nach dem Tode seiner Gattin Reginlinde von Weinsberg um das Jahr
1032 sein Stammschloß zu Lambach in ein Kollegiatstift umgewandelt und
an dasselbe zwölf weltliche Kanoniker zum Chordienste berufen. Er selbst
hatte sich vom weltlichen Leben zurückgezogen und verbrachte seine Tage
mit frommen Übungen. Als er starb, fiel das Erbe an seinen ältesten Sohn,
Gottfried, Markgrafen von Pitten, nach
dessen Tode an den zweiten Sohn Adal-
bero, Bischof von Würzburg. Als großer
Freund des Benediktinerordens über-
trug dieser sofort die Stiftung seines
Vaters an diesen Orden, berief zu deren
Reforrnierung und Einrichtung den Abt
Egbertvom St. Gorgoniuskloster in Metz
nach Lambach und gab dem von ihm
neu errichteten Benediktinerkloster
noch weitere Güter und Einkünfte, um
dasselbe finanziell vollkommen sicher-
zustellen. Heinrich IV. erteilte 1061
dieser Stiftung die kaiserliche Bestä-
tigung. Am 15. September 108g konnte
bereits die neu erbaute Stiftskirche von
den beiden Bischöfen Altrnann von
Passau und dem Stifter zur Ehre Got-
Abb. xz. Benedikünerstift Kremsmlinster tesv der heiligim Gottesmutter, dES hei-
ligen Kilian und seiner Genossen Kolo-
nat und Totnan eingeweiht werden. Als erster Abt wurde Bezman aus dem
Kloster Schwarzach 1104 eingesetzt. Am 25. März 1109 bestätigte Papst
Paschalis II. die Gründung des neuen Benediktinerstiftes Unserer lieben
Frau" zu Lambach. Unter dem Abte Thomas 1436- 1474 erhielten die Äbte
von Lambach vom Papste Pius II. de dato Siena, 6. März 1459 das Recht,
die Pontilikalien zu gebrauchen.
Zur Zeit der religiösen Wirren war Lambach wie so viele andere
geistliche Stiftungen tief herabgesunken und konnte sich erst unter dem
Abte Wolfgang II. Kammerschreiber 1571-1585 wieder etwas erholen.
Am 17. August 1784 wurde das Stift Lambach gleich anderen Klöstern
in Österreich aufgehoben, das betreffende Dekret aber durch ein nach-
Figur nicht den Rücken zukehn. Erscheint der Adlerschild allein, so erhält der Kopf wieder seine Normal-
stellung, siehe die nächstfolgende Abb. 14.
28g
folgendes vom 27. September etwas gemildert, vier Jahre darauf das Auf-
lösungsdekret überhaupt zurückgezogen. Das Stift hatte aber während
dieser seiner unsicheren Lage bedeutende Geldverluste erleiden müssen.
Von den beiden Wappenbildern ist jenes mit der Frauenfigur im
Schiffchen das ältere; es erscheint bereits 1440 auf einem Sekretsiegel
des Abtes Thomas, das wieder einem Gemälde aus dem Anfang des
XV. Jahrhunderts nachgebildet worden sein dürfte.
Dieses Bild zeigt in einem weißen Schilde auf blauem Wasser ein
rotes Schiffchen, in dem ein gekrönter Kopf, die Schultern mit einem weißen
Hemde bekleidet, sichtbar wird. Erst später erscheint im Wappenschilde
ein vollständig nackter Ober-
körper, wie solcher in der Abbil-
dung 13 zu sehen ist. Dieses für
ein geistliches Wappenbild etwas
sonderbare Motiv findet seine
Begründung in der Sage, die er-
zählt, daß nicht lange vor der
Gründung des Stiftes durch Bi-
schof Adalbero ein noch heid-
nischer Adeliger auf der Burg
Koma Kammer seine Tochter
Flavia, die in Rom gewesen und
zum Christentum übergetreten
war, zur Strafe entkleidet an ein
Schiffchen fesseln und im Atter-
see aussetzen ließ. Das Schiffchen
soll nun in den Traunfluß getrie-
ben und beim Eintritt des Lam-
baches, heute Schwaigbach ge-
nannt, unterhalb des Stiftes an um, Bdikn,mdm,mbm,
einer Schotterau gelandet und
die jungfrau von einem Schafhirten gerettet worden sein. Die Krone und die
goldene Halskette in der bildlichen Darstellung sollen die adelige Abkunft der
Jungfrau versinnlichen.
Dasselbe Wappenbild wird auch vom Markte Lambach als Ortswappen
benutzt.
Das Wappen mit dem Adler soll das Geschlechtswappen des Stifters,
eines Grafen von Lambach-Wels gewesen sein, eine Annahme, die sich durch
nichts belegen läßt, weil kein einziges Siegel dieses Geschlechtes auf uns ge-
kommen ist, das ein derartiges Wappenbild aufweisen würde.
Der Adler mit den quer über ihn gelegten Balken erscheint zum ersten-
mal auf einer Votivtafel aus dem Jahre 1474, später auch im Konventsiegel.
Die Querbalken, die ursprünglich bis zum Schildrand reichten, wurden in
späterer Zeit mitunter auch an beiden Enden verkürzt und auf den Körper
290
des Adlers beschränkt, dafür aber um einen Balken vermehrt, so daß der
Adler von Silber und Schwarz achtmal geteilt erscheint Abb. 14. Das Priorat
führt im Schilde die gekrönte Figur der Gottesmutter mit dem jesusknaben
am Arme.
Das Stift Lambach gebraucht keine sogenannten I-Iausfarben, wie solche
bei andern Stiften in Verwendung stehen.
ST. PETER.
Wappen in Gold zwei schwarze, mit den Bärten aufwärts gerichtete, sich
kreuzende Schlüssel Abb. I5.
Das in der Hauptstadt des I-Ierzogtums Salzburg gelegene Benediktiner-
stift St. Peter Monasteriurn Sancti Petri Salzburgi war vom heiligen
Rupert vor dem jahre 700 errichtet worden. Eine genauere Angabe über die
Zeit der Gründung zu geben ist leider nicht möglich. Der heilige Ruprecht
war ein Franke und soll der Legende nach königlicher Abstammung gewesen
sein. Ob er selbst dem Benediktinerorden angehört hatte, ist nicht mit Sicher-
heit nachzuweisen, doch dürften seine zwölf Mitarbeiter, die er nach Salz-
burg berufen hatte, wahrscheinlich Benediktinermönche gewesen sein. Rupert
war ursprünglich Bischof von Worms, kam dann nach Regensburg und von
da an den Wallersee, wo er im heutigen Seekirchen" seinen Bischofsitz
errichten wollte, schließlich aber Salzburg den Vorzug gab.
Rupert wird später in einer Bulle des Papstes Eugen III. vorn Jahre 1149
Bischof und Abt von Salzburg genannt.
Sein Nachfolger in den beiden Ämtern war der heilige Vitalis, diesem
folgten drei Äbte von St. Peter, die nicht auch Bischöfe waren, wohl aber
das Salzburger Bistum verwalteten. An diese reihten sich zwei Äbte, die
zugleich Bischöfe von Salzburg gewesen waren. Ihr Nachfolger war der heilige
Virgilius, ein adeliger Irländer, der als fünfter Bischof und achter Abt von
754 bis 784 regierte. Unter ihm wurde die Domkirche erbaut und 773 zu
Ehren des heiligen Petrus eingeweiht. Auf Virgilius folgte der heilige Berth-
rick 784-785, der aber nicht Bischof gewesen war und Virgilius schon
einige Jahre vorher in der Führung des Kathedralklosters vertreten hatte.
Der zehnte Abt von St. Peter war Arno 785-821,
der imjahre 798 das erzbischöfliche Pallium erhielt. Arno
war ein eifriger Parteigänger Kaiser Karls des Großen;
man nannte ihn das zweite Auge des Kaisers".
Die vom Bistum und Stift bisher gemeinsam genos-
senen Güter wurden unter dem Erzbischof Friedrich I.
958-991 getrennt und aufgeteilt. Erzbischof Konrad I.,
der sich eine neue Residenz gebaut hatte, schenkte im
Seekirchen war viele Jahre ein Priorat von St. Peter gewesen, wurde dann
Weltgeistlichen übergeben bis endlich Erzbischof Maximilian Gandolph, Graf von
Abb. 14. Variante des Kbuenburg, im Jahre 166g ein Kollegiarstift mit der Pfarre verband. Im Siegel des
Stifter-Wappens von Lam- Stiftes erscheinen über einem Salzfäßchen, einem Attribut des heiligen Rupert, die
bach gekreuzten Schlüssel des Stiftes St. Peter.
Jahre 1110 die alte dem Stifte St. Peter,
dessen Gebäude schon baufällig und
durch Steinschlag von den nahen Felsen-
wänden gefährdet war.
Im Jahre 1113 wurde unter dem
1. AbteWetzelin 1104-1 16 ein Bene-
diktinnenstift St. Peter angegliedert, das
unter dem Abte von St. Peter und einer
Priorin stand, bis es im Jahre 1583 auf-
gehoben wurde.
Um die Mitte des XII. Jahrhunderts
fiel dieHerrschaftDornbach Wien, XVII.
Bezirk an das Stift St. Peter.
Abt Berthold 1231-1242 erhielt
im Jahre 1231 durch die Vermittlung
des Salzburger Erzbischofs Eberhard II.
vom Papste Gregor IX. für sich und
seine Nachfolger das Recht, die Mitra Abt, a,ediksüf,s,p
und das Pedum zu gebrauchen. Unter
diesem Abte dürfte auch die Führung des Wappenbildes, die beiden Schlüssel,
ein Attribut des ersten Apostelfürsten, aufgekommen sein. Die Farben des
Stiftes sind, dem Wappenbild entsprechend, Schwarz-Gelb.
NONNBERG.
Wappen von Gold über Schwarz geteilt, unten drei gestellte goldene
Kugeln oder Scheiben Abb. 16.
Das auf dem südöstlichen Abhang des.Berges, der die alte Festung
I-Iohensalzburg trägt, gelegene Benediktinnenstift am Nonnberg Mona-
sterium B. Mariae Virginis et S. Erentrudis in Monte Monialium war,
so wie das Benediktinerstift St. Peter von dem Salzburger Bischof und Abt,
dem heiligen Rupert zu Beginn des VIII. Jahrhunderts mit Unterstützung
des bayrischen Herzogs Theodo, namentlich aber von dessen Gemalin
Regintrudis, gegründet worden.
Als erste Äbtissin hatte er seine Nichte, die heilige Arintrud oder Eren-
trud eingesetzt, die gleichzeitig mit den zwölf Mönchen, die der heilige
Rupert nach St. Peter berufen hatte, nach dem Nonnberg gekommen war.
Bis zur achtzehnten Äbtissin, Wiradis I. 998-1027 sind die Angaben
über die Reihenfolge der dem Stifte Nonnberg vorstehenden Damen sehr
unsicher, erst von dieser Zeit an lassen sich die Namen und Daten etwas
genauer bestimmen.
Kaiser Heinrich II. der I-Ieilige ließ den Nonnen eine neue Kirche und
ein neues Klostergebäude errichten, deren Einweihung im Jahre 100g in
seiner Gegenwart erfolgte. Erzbischof Eberhard II. von Salzburg erlaubte
im Jahre 1242 der Äbtissin Gertraud II. Edlen von Stein 1235-1252 den
zgz
Gebrauch des aldistoriums Faltstuhl und des Pedums und machte die aus
Elfenbein angefertigten Gegenstände, die heute noch im Stifte aufbewahrt
werden, dem rauenkloster zum Geschenk. An Stelle der Mitra trugen da-
mals die Äbtissinnen bei feierlichen Gelegenheiten eine Krone' auf dem I-Iaupte
sowie ein goldenes Brustkreuz, das Pektorale. Erzbischof Andreas von Salz-
burg hatte dann der Äbtissin Cöles1ina Agnes von Zeilern 1738-1766 und
ihren Nachfolgerinnen im Jahre 1751 den immerwährenden Gebrauch des
Pektorale erlaubt.
Unter der bayrischen Herrschaft, namentlich nach dem Tode der
Äbtissin Antonia Therese Freiin von Eiselsberg 1783-1813, schien das
Frauenstift seinem Ende nahe. Es durfte keine Äbtis-
sin sondern nur mehr eine Oberin gewählt werden,
welches Amt Maria Henrika Erentraud von Trauner
vom Jahre 1813 bis 1840 besorgte. Erst nach deren
Tod, als das Stift sich wieder in geordneten Ver-
hältnissen befand, wurde mit Allerhöchster Ent-
schließung vom zo. März 1841 die Wahl einer Äb-
tissin gestattet.
Das Wappenbild findet sich zum erstenmal im
Jahre 1504 mit dem Geschlechtswappen der Äbtissin
Daria von Panichner 1484-1505 auf einer un-
scheinbaren I-Iolztüre eines Wirtschaftsraumes ge-
malt. Ebenso ist dasselbeWappen auf Baudenksteinen
aus der Zeit der Äbtissin Ursula von Trauner 1514
bis 1539 zu sehen. In den Siegeln erscheint das Stifts-
wappen erst im Siegel der Äbtissin Regina Pfaffinger
von Salbernkirchen 1505-1514.
Das XIX. Jahrhundert besserte" das Wappen
mit einer Zugabe von einer, später von drei silbernen
Abb. m. Benedikünnensüft Lilien im oberen leeren Felde des Schildes Abb. 17.
Nonmmg Die Lilien sind entweder durch eine unrichtige Auf-
fassung einer belanglosen Damaszierung des oberen
leeren Schildfeldes entstanden, oder sollten vielleicht die Abstammung der
ersten Äbtissin, der heiligen Erentrudis, aus königlich fränkischem Ge-
schlechte illustrieren, eine unmotivierte Bereicherung des Wappenbildes, die
zum Glück in neuerer Zeit fallen gelassen wurde.
Über die Veranlassung zur Wahl des Wappenbildes von Nonnberg
liegt eigentlich nicht viel Stichhaltiges vor. Was die Legende betrifft, daß
die drei goldenen Kugeln oder Scheiben Brotlaibe vorstellen sollen, die,
allerdings nicht drei, sondern dreißig an der Zahl, alljährlich ursprünglich
am Todestage der Stifterin, der Herzogin Regintrudis, dann, als deren Kult
Nonnberg besitzt heute noch zwei Kronen, eine aus dem XV. Jahrhundert, einen Reif mit Lilien und
schön geformten Blütenkelchen im gotischen Stile. und eine aus dem Ende des XVII. Jahrhunderts, mit Bügeln
und einem Kreuze geziert.
293
verboten worden war, am Tage der heiligen
Elisabeth verteilt wurden und heute noch
werden, so ist dies nur eine fromme An-
nahme des XVIII. Jahrhunderts gewesen. Es
könnte eher zutreffend sein, daß die drei gol-
denen Kugeln ursprünglich Scheiben gewesen
waren, also Münzform besaßen und in einem
Schilde untergebracht, wie sich nachweisen
läßt, die Stelle bezeichneten, wo die Maut an
das Kloster zu bezahlen war. Brücke über
die Saale zwischen Walserberg und Bicheln.
Als Schildhalter erscheint über dem obe-
ren Schildrande gewöhnlich ein Engel Abb.
18, zuerst im Jahre 1625 nachweisbar. Be-
reits auf dem Grabstein der Äbtissin Maria Abt,,7wappendessüftemonnbergyIm,
vonMoeringen 16 x4- 620 ist zwischen dem
Stiftswappen und jenem des Geschlechtes der Äbtissin eine Hügellose Jüng-
lingsgestalt sichtbar, die sich einige Jahre später in einen Engel verwandelte,
dem in noch späterer Zeit 1864 eine Bügelkrone auf das Haupt gesetzt
wurde Abb. I7, wahrscheinlich mit Beziehung auf die Krone, mit welcher die
Äbtissinnen bei ihrer Installierung geschmückt werden. Diese Ausstaflierung
des schildhaltenden Engels mit einer Bügelkrone ist sicherlich keine
besonders glückliche Idee gewesen.
Die Devise des Stiftes Nonnberg lautet ORA ET LABORA. Die Haus-
farben des Stiftes sind den Tinkturen des Wappens entsprechend Schwarz-
Gelb.
MICHAELBEURN.
Wappen in von Rot und Blau gespaltenem Schilde zwei einander zuge-
kehrte silberne Flügel Abb. I9.
Das Benediktinerstift Michaelbeurn Burae ad S. Michaelem an
der nordöstlichen Grenze des Herzogtums Salzburg, an der Straße von
Mattighofen nach der bayrischen Stadt Laufen in der Mitte eines mäßig
hohen Berges Lielon gelegen, war im Jahre 785 von Mönchen aus dem
Stifte zum heiligen Stephan zu Otting, das von dem
Grafen Gunthar auf seinem Erbgrunde im Chiemgau
um das Jahr 757 gegründet und mit Erlaubnis des bay-
rischen Herzogs Tassilo II. dem Erzstifte Salzburg über-
geben worden war, besiedelt worden. Nach der Nieder-
lage des bayrischen Herzogs Luitpold gegen die Ma-
gyaren im Jahre 907 fiel auch, wie so viele andere
geistliche Niederlassungen, Michaelbeurn in die Hände
AbbJB. Siegel derÄbtissin der Magyaren und wurde von ihnen total zerstört,
Nmmtmgmma Cm" so daß kein Stein auf dem andern blieb. Um das
Stina Agrles von Zeilem
17334766 Jahr 966 wurde unter dem Salzburger Erzbischof Fried-
38
294
rich I. aus dem mächtigen Grafenhaus
des Salzburg- und Chiemgaues durch den
Pfalz- und salzburgischen Gaugrafen Hart-
wig I. und Sighard II., Grafen im Chiem-
gau, das Kloster und die Kirche zum hei-
ligen Erzengel Michael in Beurn" daher
Michaelbeurn wieder errichtet.
Am 18. Juli 1072 wurde die Kirche von
Sighard, dem Patriarchen von Aquileja, aus
dem Hause der Grafen des Chiemgaues
stammend, dem Erzbischof Gebhard von Salz-
burg und dem Bischof Dietwin von Concordia
in Friaul eingeweiht.
Sighard verband nach damaligem Ge-
brauche mit dem Männerkloster ein Kloster
für Frauen, als dessen Äbtissin er seine Mutter
Pilhilde, aus dem bekannten Geschlechte
Abb. w. BenediktinerstiftMichaelbeurn der Scheyem stammend, einsetzte. Auch
seine Schwägerin Mathilde, die Witwe seines
Bruders Friedrich, Grafen von Tengling, nahm den Schleier in dem neu
errichteten Kloster, das aber bereits unter der zweiten Äbtissin Adelheid zu
existieren aufhörte.
Das Kloster Beurn oder Peyrn hatte von seinem zweiten Stifter den
um dasselbe gelegenen Bezirk erhalten, die eigentliche Herrschaft verblieb
aber den Gaugrafen, ebenso die Burg, an die das Kloster und die Kirche
gebaut worden war. Als Pilhilde im Jahre m45 Witwe geworden war, hatte
sie sich in die Burg zurückgezogen, die auf ihren Wunsch, wie bereits vor-
her erwähnt, von ihrem Sohne in ein Frauenkloster umgewandelt wurde.
Jetzt erst erfolgte auch die Übergabe der Herrschaft an das Stift Michael-
beurn, das auch die Herrschaft Tengling, den Edelsitz Franking, der aber
den Edlen von Franking wieder zu Leben gegeben wurde, und den Hof zu
Währing Wien, IX. Bezirk, einen Besitz des Patriarchen von Aquileja, zu
eigen erhielt.
Der Sohn des Grafen Friedrich von Tengling, Sighard I., Graf von
Burghausen und Schala, Schirmvogt von Michaelbeurn 1104, war mit
Ita I., einer Tochter des Herzogs Theodorich Dietrich von Lothringen
verheiratet, die vom Papste Innozenz II. im Jahre 1x37 die älteste erhalten
gebliebene Bestätigungsbulle für das Kloster Michaelbeurn erwirkt hatte.
Dies erfolgte unter dem zweiten Abte Trunto, der vom Jahre IIOO bis 39
dem Stifte Vorstand. Der erste bekannte Abt hieß Werigand und regierte
vom Jahre 1072 bis noo.
Beurn, Buriom, Euren, auch Peuren, Peyern finde! sich häufig als Onsname oder Teil eines solchen
in Schwaben und Bayern und dürfte auf einen Wohnsitz der Burier oder Buronen, eines alemannischen Volke-
stammes hinweisen.
295
Der Bruder des Grafen Sighard von Burghausen und Schala war
Friedrich I., Graf von Peilstein. Auf diesen Zweig des Geschlechtes ging nun
die Schirmvogtei über Michaelbeurn erblich über und verblieb in dessen
Besitz bis zu seinem Erlöschen im Jahre 1208. Durch Ita 11., eine En-
kelin von Ita I. sie war eine Tochter Gebhard I., eines Sohnes Sighard I.,
und eine Schwester Gebhard II. von Burghausen und Schalla, die sich
mit Liutold II., Grafen von Plain vermählt hatte, fiel nun erbmäßig die
Schirrnvogtei des Klosters an deren Sohn Liutold III., Grafen von Plain und
Hardegg.
Die falsche Auslegung einer Urkunde, durch die im Jahre 1212 die
Gräfin Ita II. als Gräfin von Burghausen, aber nicht als Gräfin von Plain
die Kirche und Pfarre Obersulz dem Stifte Michaelbeurn einverleibte, brachte
in die Geschichte dieses Stiftes einige Verwirrung. Man hielt den Patriarchen
Sighard von Aquileja für einen Grafen von Plain und zog daraus selbst-
verständlich falsche Schlüsse. Dieses Geschlecht hatte, wie wir gesehen
haben, mit der Klostergründung gar nichts zu tun, ebenso wenig wie mit
jener vom Stifte Reichersberg, die ihm ebenfalls zugeschrieben worden war.
Die Grafen von Plain hatten dem Kloster nie etwas zugewendet, wohl aber
die von Burghausen und Schala. Als die Grafen von Plain die Schirmvogtei
über Michaelbeurn erhalten hatten, überließen sie die Führung der Geschäfte
an Untervögte, was für das Stift von sehr üblen Folgen war.
Durch die Heirat Hedwigs, der Schwester Liutolds V. von Plain und
Hardegg, mit Heinrich Grafen von Schaunberg fiel die Schirmvogtei erblich
an deren Sohn Bernhard von Schaunberg, an ein Geschlecht, das sich dem
Stifte gegenüber nichts weniger als wohlgesinnt erwies. Die Grafen von
Schaunberg hatten alle Urkunden des Stiftes, angeblich um dieselben sicher
aufzubewahren, nach und nach an sich genommen und gaben dieselben
nicht mehr heraus, so daß das Stift keine rechtskräftigen Hilfsmittel in
Händen hatte und seinen sogenannten Schirmvögten vollständig wehrlos
gegenüberstand. Im Jahre x53o verkaufte end-
lich Georg Graf zu Schaunberg die Schirm-
vogtei über das Benediktinerstift Michael-
beurn an den Salzburger Erzbischof Matthäus
Lang von Wellenburg um 1700 Gulden rhei-
nisch.
Um diese Zeit befand sich das Stift in
sehr schlechten Verhältnissen; erst um die
Mitte des XVII. Jahrhunderts fing es sich lang-
sam zu erholen an, dank der vorzüglichen
Wirtschaft seines damaligen Abtes Michael
Trometer 1637-1676.
Das Recht, die Pontilikalien zu gebrau-
chen, erhielte? von Michael?eurn Abb. 20. Wappen des Abtes von Michael-
unterdemzweiundzwanzigstenAbte,UlnchII. 1mm, Nikolaus Ach, gßq3.181ß
38'
290
von Haunsberg 1418-1440, von der Synode zu Basel im Jahre r44o zu-
gesprochen, welches Privilegium vom Erzbischof Friedrich IV. von Salzburg
im Jahre 1442 bestätigt wurde.
Gemäß der irrigen Auslegung der Urkunde Itas vom Jahre 1212 griff
man, als das Stift sich, dem allgemeinen Gebrauche folgend, ein Wappen
beilegte, nach dem Wappenbilde seiner vermeintlichen Stifter, der Grafen
von Plain, das heute noch geführt wird. Es ist ein Verdienst des Historikers
und Konventualen des Stiftes Michaelbeurn, P. Michael Filz, daß er sich
durch die Fülle der angeblichen Beweisstücke in Stein, auf Pergament und
Papier nicht beeinflussen ließ und in seiner Geschichte des Stiftes Michael-
beurn" an der Hand genealogischer
Feststellungen einige Klarheit in das
Dunkel dieser Historie zu bringen
versuchte.
Im Wappen der Äbte findet
sich in späterer Zeit mitunter die
Mitra und das Pedum, mit der Figur
des Stiftspatrones, des heiligen Erz-
engels Michael, in Verbindung ge-
bracht Abb. 20, eine Verschmel-
zimg der Motive, die nicht besonders
zu empfehlen ist, weil die beiden
Pontifikalinsignien in keinem inne-
ren Zusammenhang mit dem Erz-
engel stehen.
Das hier in der Abbildung als
Beispiel vorgeführte Wappen eines
Abtes von Michaelbeurn aus den
ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts
Abb. 2x. ZisterzienserstiftWilhering Zeigt dem Leser die oft recht 5011"
derbare Weise, in der man in jener
Zeit heraldische Symbolik zu schaffen versuchte. So soll die rote Querbinde
im blauen Felde den Weg des Kreuzes versinnlichen, die drei goldenen
Kronen auf die äbtliche Würde und auf die zwei Seelsorgeposten, die der
Abt vor seiner Wahl inne hatte, hinweisen, endlich der Akazienbaum ein
redendes" Bild von des Abtes Familiennamen Achaz" sein. Stände
diese Erklärung der Wappenfiguren nicht schwarz auf weiß in dem betref-
fenden Akte der Wappenbewilligung, so würde wohl kaum jemand im-
stande sein, sie aus dem Wappenbilde allein ohne diese Beihilfe heraus-
zufinden.
Als Stiftsfarben werden von Michaelbeurn seit alters her, in Anlehnung
an die beiden Feldfarben des Stiftswappens, Rot und Blau geführt.
iilllll
lllxuuxl
Geschichte des salzburgischen Benedikzinerstiftes Michaelbeurn, Salzburg, x833. P. Michael Filz starb
als Prior des Stiftes im Jahre 1854.
297
2. ZISTERZIENSER.
WILI-IERING.
Wappen zwei Schilde; in Silber ein rotes schwebendes Kreuz über dem
roten Buchstaben in Rot ein silbernes Hirschgeweih Abb. 21.
Am rechten Ufer der Donau, zwischen dieser und den Wäldern des
Kürnberges, oberhalb der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz liegt
das Zisterzienserstift Wilhering Hilaria das von Ulrich II. und seinem
Bruder Cholo II., Edelfreie von Wilhering, gestiftet worden war, deren
Castellum" bereits um 1122 urkundlich erwähnt wird. Schon deren Eltern,
Ulrich I. und Ottilia, hatten die Absicht gehabt, ein Kloster zu gründen, die
aber erst nach dem Tode Ulrichs I. verwirklicht werden konnte.
Als eigentlicher Gründer ist Ulrich II. an-
zusehen, weil dieser, unvermählt, sein ganzes
Besitztum dies- und jenseits der Donau zur Er-
richtung des Klosters hingegeben hatte.
Nach einer Mitteilung der ältesten Chronik
von Wilhering sollen ursprünglich Chorherren
aus dem Stifte St. Florian bei Linz das neu ge-
gründete Kloster besiedelt haben, die aber bereits
am 30. September 1x46 durch Mönche des
Zisterzienserstiftes Rein in Steiermark ersetzt
wurden.
Die ersten Stiftsbriefe wurden im Jahre 1x46
ausgestellt, eine zweite Verbriefung erfolgte am
25. September 1154, wahrscheinlich nach dem
Tode Cholos Ulrich II. war bereits vor seinem
Bruder auf einem Kreuzzug nach Jerusalem ge-
storben durch den Schirmvogt des Stiftes, A3;m3,33;';a'fe'4g;l'
Bischof Eberhard von Bamberg, der ein Ver-
wandter der mit Cholo II. ausgestorbenen Herren von Wilhering war.
Mit Gebhard I. x46-n55? beginnt die Reihe der Äbte des Zister-
zienserstiftes Wilhering, das aber bereits unter dem vierten Abte Heinrich I.
I18x-1185 so herabgekommen war, daß es vom Kloster Ebrach in
Franken 1x85 neu besiedelt werden mußte.
Durch verschiedene Schenkungen gelang es endlich, die Stiftung der
Wilheringer finanziell einigermaßen zu sichern, doch erst dem Abte Otto II.
Ig3i2oo wurde es möglich, ein regelrechtes Klostergebäude zu er-
richten, das aber nebst der Kirche erst unter dem Abte Ernest 1246 bis
m70 um zirka m54 zur Vollendung gelangen konnte.
Zur Zeit des Abtes Ulrich III. 1452-1460 erhielten die Äbte von
Wilhering vom Papste Pius II. am 28. Februar 1458 das Recht, die Ponti-
iikalien zu gebrauchen.
Das Wappenbild mit dem Kreuz über dem Buchstaben das eigent-
liche Konventwappen, erscheint zum erstenmal in einem Siegel des Abtes
29a
Konrad VI. Panstorfer 1466-1470 an einem Kaufbriefe vom 3. Juni 1468
Abb. 22. Das spitzovale Siegel mit der Legende Sigillvm fratris conradi
abbatis in wilhering enthält das Wappenschildchen unter einer Abtfigur
angebracht. Im Siegel von Konrads Vorgänger, des Abtes Wilhelm 1460 bis
r466 ist von einem Wappen nicht die geringste Spur zu entdecken, das
Wappenbild muß also erst unter Konrad VI. angenommen worden sein.
Auch auf dem Grabsteine des zweitnächsten Abtes, Thomas 148o-x 507,
ist ebenfalls dieser Schild vorhanden.
Das zweite Wappenbild, das Hirschgehörn, vielleicht eine Anspielung
auf den großen Forstbesitz" des Klosters, läßt sich zum erstenmal auf
einem Grabsteine des Abtes Petrus II. Rinkhammer 1534-1543 nach-
weisen. Auf den Porträtgemälden der
beiden aufeinander folgenden Äbte,
Bernhard II. Weidner 1681-x7og und
Hilarius Sigmund x7og-173o sind
ebenfalls die beiden Wappenschilde zu
sehen. Auf einem Siegel erscheint aber
das Hirschgeweih erst unter dem Abte
Alan Aichinger 1753-1780 an einer
Urkunde vom 25. Mai 1754, und zwar in
einem I-Ierzschildchen, das schräglinks ge-
teilt, vorne das mit dem Kreuz, rück-
wärts das schräg gelegte I-Iirschgeweih auf-
"llllllllllllllllll weist. In einem Siegel desselben Abtes aus
dem Jahre 1753 ist das Geweih noch nicht
sichtbar. Es ist nicht ausgeschlossen, daß
man vielleicht in dem I-Iirschgeweih das
Wappenbild der Stifterfamilie, der Herren
von Wilhering sah, eine Annahme, die sich
leider durch nichts belegen läßt, weil sich ein
Abb. 13. Zisterzienserstift Schlierbach Siegel der Herren von Wilhering mit einem
Wappenbilde nicht erhalten hat, die ja be-
reits in vorheraldischer Zeit ausgestorben waren, wenigstens zu einer Zeit,
wo der kleinere Adel noch keine eigenen Wappenbilder besaß.
In den Wappen der Äbte von Wilhering erfolgte die Zusammensetzung
der beiden Wappenfiguren mit dem persönlichen Wappen des jeweiligen
Abtes in der verschiedensten Weise. Im Wappen des derzeitigen Abtes
Theobald Grasböck, laut Wappenplakat vom 21. Dezember 1892, erscheint
das Konventwappen, das mit dem Kreuze, allein, und zwar als Herz-
schildchen dem persönlichen Wappen, einem gevierten Schilde, aufgelegt.
Die Stiftsfarben von Wilhering sind Rot-Weiß.
Zu dem Waldbesirz am Kilrnberg, der dem Stifte bereits von Cholo II. von Wilhering Übermacht werden
war, erwarb Abt Johann IV. Hinterhölzl 1734-1750 im jahre 174g um 40.000 H. noch den kaiserlichen Forst
auf demselben Berge.
SCHLIERBACI-I.
Wappen in Schwarz ein schwebendes, rotes,
geradarmiges Tatzenkreuz, um das der silberne
Buchstabe geschlungen ist Abb. 23.
Im oberösterreichischen Traunkreise, im
Kremstal, in der Nähe des Marktes Kirchdorf,
liegt das Zisterzienserstift Maria Saal Maria Saal
unter der Sonne Aula Beatae Mariae Vir-
ginis meist kurzweg Schlierbach nach dem
in der Nähe vorbeifließenden Schlierbach, einem
kleinen Bächlein, genannt. Das Kloster war um
1355 von dem Landeshauptmann von Österreich
ob derEnns,EberhardIII.vonWallseeä ursprüng- Abb, 24, Wappen aus dem Siegel des
lich für Zisterzienserinnen errichtet worden. Mm Schdmmch Fhan" i'm"
Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte das Keueruüugxüig
von Eberhard zu einem Kloster umgewandelte Schloß Schlierbach von
Schwaben aus Bodenseegegend besiedelt worden sein. Die erste Äbtissin
soll Melchthildis geheißen und noch im Jahre 135g regiert haben. Ihr folgten
noch weitere sechzehn Äbtissinnen; die letzte war Anna Freiin von Aham
1525-1554. Die damaligen religiösen Wirren sowie auch die schlechte
Wirtschaft der letzten Äbtissin veranlaßten den Zerfall der Stiftung, so daß
sich diese kleine religiöse Gemeinde im Jahre 1554 von selbst auflöste.
Nach einem spitzovalen Siegel der dritten Äbtissin Katharina Aichner
an einer Urkunde vom Jahre 1372 mit der Legende PP S. KATI-IERINA
ABBISSE DE SLIEBACH führte das Nonnenstift die Gottesmutter mit
dem Jesuskinde auf einem mit Sternen belegten Halbmond stehend als
Siegelbild. Das Kloster stand nun leer, bis im Jahre 1620 Kaiser Ferdinand II.
dasselbe dem Zisterzienserorden übergab.
Mathias Gülger, Abt von Rein, Generalvikar und Visitator des Zister-
zienserordens, besiedelte von Rein aus das neue Männer-
kloster und gab demselben in dem Prior von Rein Wolf-
gang Sommer 162o1625 seinen ersten Abt. Im Jahre
1655, unter dem dritten Abte Balthasar Rauch 1645 bis
1660, erhielten die Äbte von Schlierbach vom Papste
Innozenz X. den Gebrauch der Pontilikalien zuge-
sprochen. Hervorragend durch seinen Kunstsinn und
seine Prachtliebe war besonders der sechste Abt von
Schlierbach, Nivard II. Diirrer 1696-1715, während
dessen Regierungszeit bedeutende Maler, Bildhauer
und Stukkateure in den Räumen des Klosters tätig
waren, man sehe zum Beispiel nur das iiberreich
Abb. 25. Wappen des Stif-
tes Schlierbach unter Abt Das Gut Schlierbach war in den ersten Jahren des XI. Jahrhunderts an
Christian Stadler 1715 bis das l-Iochstift Salzburg gekommen, wurde später ein Besitz der Herren von
1740 Schlierbach, von Zelking, von Capell, endlich von Wallsee.
300
dekorierte Innere der Kirche, den Bernhardi-Saal, den Bibliothekssaal, der
nach dem Plane der Wiener Hofbibliothek ausgeführt wurde, und so weiter.
Vom Jahre 1818 an, nach dem Tode des zehnten Abtes, Marian Obauer
1804-1818, konnte wegen des finanziellen Notstandes, in den das Stift
geraten war, kein Abt mehr gewählt werden. Man mußte sich mit Admini-
stratoren behelfen, bis endlich im Jahre 1864 alles wieder soweit in Ordnung
gebracht war, daß zu einer Abtwahl geschritten werden konnte.
Der jetzige Abt, Gerard Haslroither, 1892 gewählt, ist der dreizehnte
Abt von Maria Saal unter der Sonne.
Das Wappen des Stiftes erscheint zum erstenmal im Siegel des zweiten
Abtes, Johannes Franz Keller 1627-1644, jedoch in etwas anderer Form
als es heute geführt wird ein geradarmiges, sogenanntes gemeines Kreuz,
an die Ränder des Schildes stoßeqi. Außer diesem Kreuz und dem Buch-
staben ist noch ein gab kein günstig wirken-
schrägrechts gestelltesPe- des, klares Bild, und dies
dum unterlegt, wie solches dürftewahrscheinlichauch
in der Abbildung 24 zu in erster Linie das Bei-
sehen ist." Diese Art der seitelassen des Pedums
Zusammensetzung des veranlaßt haben.
Stiftswappens erhält sich Dieses Losreißen der
bis zumjahre 1715 im" Ge- KreuzarmevondenSchild-
brauche. Abt Christian rändern läßt sich bei vielen
Stadler1715-174o führ- Wappen nachweisen, so
te bereits ein freischwe- zum Beispiel beim Wap-
bendes Tatzenkreuz, auch pen des Stiftes I-Ierzogen-
das Pedum war in Weg- Ahbv 16- Wappen des Süßes burg, Heiligenkreuz, Ma-
fall gekommen. Die Grup- Schlägäi F!'it;ga'i'" rienberg und so weiter.
pierung der drei Motive Mit dem Verfall der Heral-
dik kamen die freischwebenden Kreuze gewissermaßen in Mode; man konnte
die Kreuzarme dekorativ ausgestalten, sie mit Spitzen, Kugeln, mit Einschnit-
ten, Voluten und sonstigem Zierrat versehen. Man erhielt dadurch allerdings
ein reicher wirkendes Bild, verlor aber dabei die alte, kräftige und historisch
richtige Form des betreffenden Wappenbildes.
Das beliebte Emblem des Zisterzienserordens, die mit Krone und Zepter
geschmückte Gottesmutter mit dem Jesusknaben auf dem Arme, auf einem
Halbmond stehend, findet sich sehr häufig mit dem eigentlichen Stiftswappen
zusammengestellt in den Siegeln der Äbte von Schlierbach, so zum Beispiel
im oberen Felde des dreiteiligen Schildes im Siegel des Abtes Benedikt Rieger
1679-4695, im ersten und vierten Felde des gevierten Schildes im Siegel
des Abtes Nivard II. Dürrer 1696-1715. Unter Nivard II. Nachfolger
Christian Stadler 1715-1740 Endet sich zum erstenmal das Madonnen-
Über der Eingangslür des Stiftsmeierhofes, aus dem Jahre 1637 stammend, ist ein Wappen des zweixen
Abtes in Marmcrplastik zu sehen, das von dem Bilde in dessen Siegel insofern abweicht, als das Kreuz schwe-
bend, das Pedum mit einem Sudariurn ausgestattet erscheint.
OV;
bild mit dem Stiftswappen allein in einem Schilde vereinigt, und zwar ist das
Schildfeld schräg geteilt, beide Bilder, die Gottesrnutter und das Kreuz,
ebenfalls, der Teilung entsprechend, schrägliegend eingesetzt Abb. 25.
Diese wenig günstig wirkende Form erhält sich bis in die Regierungs-
zeit des Abtes Marian Obauer 1804-1818, der aber auch schon, um die
beiden Wappenmotive unterbringen zu können, einen senkrecht gespaltenen
Schild benutzte Abb. 26. Seine Nachfolger behielten zum Glück diese
Form bei. Die Tinkturen des Wappenbildes mit der Gottesmutter waren nicht
feststehend, sondern sehr variabel. Heraldisch richtig und zum Nebenfeld am
besten passend wäre ein goldenes Feld, roter Rock und blauer Mantel, die
übliche Kleidung der Gottesmutter, zu empfehlen.
Die Stiftsfarben von Schlierbach sind dem Wappen des Stiftes ent-
sprechend Schwarz-Rot-Weiß.
LUDWIGSBURGER PORZELLANPLASTIK Sie
VON JOSEF FOLNESICS-WIEN S0
EBER die iigurale Plastik der Ludwigsburger Por-
zellanfabrik verbreitet ein" kürzlich erschienenes
Werk von Leo Balet nahezu volle Klarheitß Ver-
schiedene Umstände, wie sie bei andern deutschen
Porzellanfabriken weitaus weniger günstig liegen,
haben dieses erfreuliche Resultat herbeigeführt.
Die Ergiebigkeit des Aktenmaterials, der Sammel-
Heiß und Patriotismus des bekannten Stuttgarter
Sammlers, des Konditors Wilhelm Murschel, die
eingehenden Studien Pfeifers und mancher anderer
und endlich der leicht zu überblickende Zeitraum von etwa zwanzig Jahren,
der für die eigentliche iigurale Porzellanplastik in Ludwigsburg in Betracht
kommt, haben einen so vollen Erfolg möglich gemacht. Durch sie war Leo
Balet in der Lage, eine abschließende kunstgeschichtliche Abhandlung mit
angetiigtem Katalog zu verfassen, die des uneingeschränkten Beifalls aller
daran Interessierten sicher sein kann. Balets Arbeit präsentiert sich als der
erste Band der Kataloge der königlichen Altertumssammlung in Stuttgart,
jenes außerordentlich reichhaltigen und hinsichtlich seiner wichtigen und
originellen Erzeugnisse württembergischen Kunstüeißes noch lange nicht
genügend beachteten Museums, das hoffentlich in absehbarer Zeit in einer
seinen Schätzen entsprechenden Weise aufgestellt werden wird. Eine wichtige
und wertvolle Vorarbeit nach dieser Richtung ist die Herausgabe wissen-
schaftlicher Kataloge, die nun, wie der vorliegende zeigt, in eleganter Aus-
Ludwigsburger Porzellan Figurenplastik von Leo Balet. Kataloge der königlichen Alxertümer-
sammlung in Stuttgart, Band I. Stuttgart und Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt, xgn. Die Illustrationen dieses
Aufsatzes sind mit freundlicher Zustimmung des Verlegers dem werke Baus enmommenä
39
Ludwigsburger Porzellan. Putzen als Jahreszeiten, entworfen von Trothe
stattung, mit vielen zum Teil farbigen Tafeln und zahlreichen Illustrationen im
Texte versehen, erscheinen.
Balet hat sich aber nicht etwa damit begnügt, feststehende oder als solche
geltende Resultate zu einer abgerundeten Darstellung zu vereinigen, sondern
hat gewissenhafte, eingehende und erfolgreiche Forscherarbeit geleistet,
deren Hauptverdienst darin liegt, daß sie den ersten Versuch darstellt, die
Ludwigsburger Figuren nach Künstlern zusammenzustellen.
Demnach sind die ältesten Figuren von Johann Götz I7591762
nach Entwürfen des ersten Direktors der Fabrik Johann Friedrich Trothe
x758-175g ausgeführt. Im darauf folgenden Jahre beginnt die Tätigkeit des
erstenObermodellmeistersFranz AntonPustelli x76o-1 762. Ihm sind die Chi-
nesengruppen und Figuren, die
Tänzer und eine Serie Schäfer-
szenen, ferner die vier Jahres-
zeiten, die zwölf Monate und
einige aus dem Leben gegriffene
Figuren, Obstfrau, Rasierszene
und so weiter sowie eine An-
zahl Kindergruppen zuzuschrei-
ben. Seine Figuren machen
nicht selten einen schablonen-
haften, handwerksmäßigen Ein-
druck. Gleichzeitig mit ihm ar-
beiteten einige Künstler, die
nicht direkt Modelleure, son-
dern in erster Linie Maler oder
Bossierer waren. So Gottlieb
gg Friedrich Riedel x75g-1779
Ludwigsburger Porzellan. Tanzgruppe, modelliert von Franz und Johann Jakob von
Anton Pusxelli 1762 bis 1772 ist als Nachfolger
von Götz Johann Jakob Louis Ober-
poussierer. Die meisten seiner Stücke
sind bezeichnet mit einem eingeritzten
L. Eigene Modelle hat er nicht geschaf-
fen, sondern nach fremden Entwürfen
oder Modellen gearbeitet. Gleichzeitig ist
Franz Josef Aeß als Blumenbossierer an
der Fabrik tätig gewesen.
Die Reihe der bedeutenderen Künst-
ler eröffnet Domenico Feretti x762 bis
1767. Seine Stücke sind nicht bezeich-
net, aber durch ihre Charakteristik leicht
kenntlich stark profilierte Männerköpfe,
deren Gesichtsausdruck einen gewal-
tigen, pathetischen Schmerz verrät, und
die hierin, wie Balet feinsinnig bemerkt,
wahrscheinlich von Lessings Laokoon
beeinflußt sind", der kurz vorher erschie-
nen war. Seine Flußgötter sind denen
für das Stuttgarter Residenzschloß ähn-
lich. Er liebt es, Putten in überschweng-
licher Bewegung und unmotivierter
Haltung seinen Figuren als Staffage bei-
Ludwigshurger Porzellan. jägerpaar, modelliert
von Franz Anton Pustelli
Ludwigsburger Porzellan. Sommer und Winter, modelliert von Franz Anton Pustelli
39'
Ludwigsurg Poal-Iühnergruppe, modelliert
von johann Jakob Louis
cois Lejeune 1768-1778.
Seine Figuren zeichnen sich
durch graziöse Stellungen
und eine gewisse kokette
Nachlässigkeit in der Klei-
dung aus. Er muß als der
feinfühligste Ludwigsburger
Plastiker bezeichnet werden,
dem Beyer an Eriindungs-
gabe weit nachsteht. Er
schöpft aus einer reichen
Phantasie und ist niemals
eintönig, man kann ihn als
Kleinkünstler, der innerhalb
seines Gebietes Großes lei-
stet, bezeichnen.
,Von 1778 bis 1790 ist an
der Manufaktur kein bedeu-
tenderKünstlernachweisbar.
Die Zeit der Rokokoplastik
ist vorbei. Der Klassizismus
zufügen, wenn sie auch mit der Hand-
lung eigentlich nichts zu tun haben.
Bei liegenden Gestalten bildet deren
stark übertriebene Länge ein charak-
teristisches Kennzeichen für Feretti.
Gleichzeitig mit ihm ist Johann
Christian Wilhelm Beyer an der Fa-
brik tätig. Seine Modelle sind zum Teil
in zwei von ihm herausgegebenen
Kupferwerken veröffentlicht, so daß
die Identifizierung nicht schwer fällt.
Ihm zur Seite steht Josef Weinmüller
1765-1767, der später auch mit
Beyer Württemberg verließ und nach
Wien übersiedelte, wo er Beyer bei
der Ausführung der Marmorstatuen
für Schönbrunn behilflich war. Wein-
müller ist der einzige Ludwigsburger
Modelleur, dem gegenüber eine si-
chere Zuweisung von Arbeiten nicht
möglich ist. Auf ihn folgt Pierre Fran-
Ludwigsburger Porzellan. Venus in der Waüenschnxiede des Vulkan,
hat den Geschmack völlig
modelliert von Domenico Feretü
JVJ
verändert. Von 1790 bis 1795 war
Johann Heinrich Dannecker ge-
legentlich auch für die Porzellan-
fabrik tätig und hat einige Modelle
angefertigt, die in Biskuit ausge-
führt wurden. Desgleichen hat der
Professor an der Karlsschule Phil.
Jakob Scheffauer zur selben Zeit
einige antikisierende Figuren für
die Fabrik modelliert, besonders
aber eine Reihe vonReliefporträten
und andern Reliefdarstellungen in
Medaillonform angefertigt, wie sie
damals allenthalben Mode waren.
Im jahre 1810 trat eine fran-
zösische Betriebsleitung ein, die
aber ebensowenig wie die I8x6 dar-
auf folgende deutsche wesentliche
Erfolge aufzuweisen hatte. Irn
Jahre 1824 erfolgte die völlige Auf-
Ludwigsbuxger Porzellan. Rinaldo und Armida, modelliert
von Domenico Fereni
lösung der Fabrik. Dem kunsthistorischen Teil hat Balet einen Abschnitt
über die Marken beigefügt, dann folgt der Abdruck der zwei sehr wichtigen
Modellinventare und daran schließt sich der Katalog, der zu jedem Stück die
betreffenden Literaturstellen und meist auch eine Abbildung bringt. Neben
dem Inhaltsverzeichnis und dem Verzeichnis der Tafeln wäre am Schluß ein
Verzeichnis der Abbildungen nicht unerwünscht gewesen.
NEUERWERBUNGEN FÜR DIE SAMMLUN-
GEN DES OSTERREICHISCHEN MUSEUMS
UCH bei der im Monat März stattgefundenen
zweiten Auktion Lanna war das Osterreichische
Museum dank einem durch das k. k. Ministerium
für öffentliche Arbeiten gewährten außerordent-
lichen Zuschusse in der Lage, einige interessante
Erwerbungen zu machen, durch welche die Samm-
lungen des Museums nach verschiedener Richtung
wünschenswerte Bereicherungen erfuhren. Vor
allem konnten für die Glas- und die Dosensamm-
lung bei diesem Anlasse einige hübsche Ankäufe
gemacht werden. Die bekannten Tiroler Stangengläser aus dem Ende des
XVI. Jahrhunderts mit Diamantierung und Goldauflage, wie sie in Hall ange-
fertigt wurden, waren bisher im Museum nicht vertreten. Ein gutes derartiges
Stück mit senkrechten Omamentfeldern, abwechselnd gerissen und vergoldet,
die Vergoldung teilweise mit braunem und dunkelgrünem Lack bemalt und
außerdem verziert mit Rosetten und Randornamenten, ergänzt in will-
kommener Weise diese Gruppe der Sammlungen. Dasselbe ist bei einem
Nürnberger Deckelpokal von eleganter, ungewöhnlicher Form der Fall, der
ebenfalls mit dem Diamanten gerissen ist, und gleichfalls dem XVI. Jahr-
hundert angehört. Der balusterförmige Ständer zeigt drei gewundene An-
sätze mit gekniffenen Engels-
köpfchen, der Fuß sowie die
vasenförmige Kuppa sorgfältig
gezeichnete Rankenornamente
im Stile der Kleinmeister und in
dieselben verflochten Elefant,
Esel, Einhorn, Bär, Pferd und
Hirsch; auf dem Deckel aufge-
setzt sind gekniffene Tiermasken
und kleine Knäufe. Vier antike
Glasarbeiten, eine Kanne mit
Spiralfadenverzierung, ein soge-
nannter Rüsselbecher, eine Del-
phinflasche und ein weiteres
Fläschchen in Tierform reprä-
sentieren die Ergänzungen, die
die Sammlung der antiken Hohl-
gläser erfahren hat. Die Gruppe
der Glasmalereien wurde durch
drei Rundscheiben mit bunten
Wappen bereichert. Die erste
trägt einen senkrecht geteilten
Schild in Schwarz und Silber mit
zwei Sensen, Spangenhelm mit
schwarz-silbernem Mantel und
Wg""ezzsäzxäirrßsttäz.rfziaztzzszam zw-iFwg-n aufgew-m Damast.
Die Umschrift lautet I-Ianns
Adam Jörger Zu Tollett Reut -Und- Ottenshaimb- Freiher Auf Kreus-
pach ErblandhofrTlster. Inn Österreich Ob -Der Ens 1572. Eine zweite
solche Scheibe zeigt im Kreisbande der Umrahmung die Umschrift; Poljixena
Jörgerin Geborne Strejinin Frejin Zu Schwartznau Sein Gernahel
577. Das doppelt behelmte Wappen trägt als Helmzier einen roten Hut mit
schwarzen Straußfedern, beziehungsweise einen sitzenden bekrönten Löwen
zwischen zwei Flügen. Der Mantel ist blau-gelb, beziehungsweise rot-silber
auf weißem und goldenem Damast. Oben trägt ein Schriftband die Initialen
Z.A G. M. H. Die dritte Wappenscheibe zeigt einen senkrecht geteilten Schild
mit roten Querbalken auf Silber, beziehungsweise einen gefesselten schreiten-
307
den Greif auf Schwarz, doppelte Spangenhelme mit schreitendem, wachsen-
dem Greif, beziehungsweise halbem Flug. Der Mantel ist schwarz-silber,
beziehungsweise rot-silber. Die Umschrift lautet Frau Maria Madalena
jörgerin Ein geborene Herin Von Polham Helmbart Joergers Frefhern
gemachel 96.
Die Dosensammlung wurde durch sechs Porzellandosen, sämtlich der
Rokokozeit angehörend, bereichert. Da ist vor allem eine Dose aus Weich-
porzellan aus dem ersten Drittel des XVIII. Jahrhunderts, eine Arbeit von
Menecy, einen auf Schriften und einem Buche sitzenden jungen Mann dar-
stellend, der, die rechte Hand in der Tasche, den Hut unter dem linken Arm,
Ludwigsburger Porzellan. Pomona, Klio, Vestalin, modelliert von joh. Christ. Wilh. Beyer
in der Zeittracht gekleidet ist. Ein Blatt auf dem Boden trägt die Aufschrift
cogitanti multa". Der Deckel ist korbfiechtartig geriefelt und innen und außen
mit Blumen, außen überdies mit einer Mittelrosette verziert. Eine Silbermon-
tierung verbindet den Deckel mit der Figur. Von zwei andern ovalen Dosen ist
die eine mit Landschaften und Figuren von Kavalieren und Damen in bunten
Farben verziert und mit einer Goldmontierung quatre couleurs versehen, die
andere zeigt bloß an der Innenseite des Deckels eine Darstellung in bunten
Farben, eine Schäferszene, während die Außenseiten in fein ausgeführter
Schwarzlotmalerei, Landschaften mit Hirten und Herden, verziert sind.
Die Art der Malerei wie auch die vergoldete Kupfermonüerung dieses
Stückes läßt die Wiener Provenienz vermuten. Eine weitere Dose, deren Her-
kunft nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist, ist von viereckiger Form mit
eingezogenen Schmalseiten und zeigt außen in Braun ausgeführte Land-
de-
schaften mit leicht getönten Figuren, von Reliefrocaillen umgeben, die leicht
in Purpur gehöht sind. Die Innenseite des Deckels ziert ein Picknick im Park
in bunten Farben. Die vergoldete Bronzemontierung ist mit einer Rosen-
girlande geschmückt. Die fünfte Dose ist dreipaßförrnig, hat eine leicht
konische Form und zeigt außen an Stelle der Bemalung bloß weiße Relief-
ornamente. Auf dem Deckel befindet sich in dreipaßförrniger Barockkartusche
das Reliefporträt Augusts III. Auf der Innenseite des Deckels ist in bunten
Farben ein Kavalier und eine Dame im Jagdkostüm dargestellt. Das letzte Stück
dieser Gruppe ist ein Necessaire-Etui von geschweifter, vierseitig abgerundeter
Form in Goldmontierung, von allen Seiten bunt bemalt mit Genreszenen und
Einzelliguren im Stil Watteaus. Ein weiteres Porzellanerzeugnis ist ein
Meißener Deckelbecher der Frühzeit, ohne Marke, mit bunter Heroldmalerei
chinesische Genreszenen in Kartuschen von Laub- und Bandlwerk in Gold,
Eisenrot und lila Lüsterfarbe. Die Zwischenräume sind mit bunten chine-
sischen Blumen verziert, bei denen das Eisenrot vorherrscht. Sowohl auf
dem Deckel wie am Fuß des
Bechers befinden sich grün
und violette Akanthusblatt-
reihen in Relief mit goldenem
Gitterwerk in den Zwickeln;
am oberen Rande überdies
kleine blütenartige Reliefge-
hänge in Gelb und Purpur.
Der Metallknopf des Deckels
ist eine alte Ergänzung. Fer-
ner wurde eine reichverzierte,
verbeinte Laute von dem
Wiener Lauten- und Geigen-
macher Heinrich Kramer,
datiert 1715, erworben. Als
letztes und interessantestes
Stück in der Reihe dieser Er-
werbungen ist eine ovale sil-
berne Platte mit geschwärzter
Gravierung von Michael Le
Blon zu nennen. Sie trägt die
Darstellung einer biblischen
Szene Abigail, die Frau Na-
bals, mit ihren Mägden vor
König David kniend und Ge-
schenke überbringend. Das
Bild wird von einer prächtigen
Rankenbordüre mit Früchten,
Ludwigsburger Porzellan. Toilette der Venus, modelliert von
Josef Weinmiiller Kriegstrophaen und zwei Kar-
JVE!
tuschen eingerahmt.
Die obere Kartusche
trägt die Inschrift
I. B. Samuel 25 Ca;
die untere Michael
Le Blon Fecit.
DieTextilsamm-
lungwurde in den letz-
ten Monaten durch
einige Arbeiten des
XVI. bis XVII. Jahr-
hunderts sowie durch
eine größere Anzahl
sehr schönerBaro ck-
und Louis XVI-Ge-
webe, Stickereien
und Spitzen ergänzt.
Hervorzuheben wä-
ren insbesondere ei-
ne kleinere niederlän-
dische oder nordfran-
zösische Tapisserie
aus dem XVI. bis XVII. Jahrhunderte mit Groteskornament auf himbeer-
rotem Grunde, wie er sich in jener Zeit nur selten findet, sowie ein Seiden-
gewebe mit grüner Musterung auf veilchenblauem Grunde, dessen Hauptreiz
in farbloser Wiedergabe allerdings verloren ginge; doch sei auf die histo-
rische Bedeutung kurz hingewiesen. Die Zeichnung entspricht den in der
Spätrenaissance und Frühbarocke üblichen Kleiderstoffmustern, wie wir sie
besonders in der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts auf niederländischen
Bildern häufig dargestellt finden; doch fallen die Einzelheiten, so die Schach-
brettmuster in den Blättern, die iiammenartigen Granatapfelformen, die
pfauenfederähnlichen Motive an den Vereinigungsstellen der Blätter ebenso
wie die fremdartige Farbenwirkung aus dem in Europa Üblichen auffällig
heraus. Sie lassen sich jedoch durch ostasiatische Herkunft durchaus er-
klären, aber auch nur so. Auch Webetechnik und Material stimmen hiemit
völlig. Wie wir an anderer Stelle nachgewiesen haben, wurde besonders
durch die Holländer ein großer Teil des europäischen Stoffbedarfes in den
fernen Osten in Auftrag gegeben; es kam so eine eigentümliche Mischung
europäischen und ostasiatischen Geschmacks zustande. Dieser in der Farbe
geradezu magisch wirkende Stoff gehört jedenfalls unter die bemerkens-
wertesten und schönsten Beispiele dieser Art.
Weiter haben wir hier einen Brokat der späten Rokokozeit abgebildet,
der durch die Größe des Rapportes und des erhaltenen Restes selbst auffällt,
dann eine schön abgepaßte, offenbar deutsche, Louis XVI-Stickerei mit feiner
Ludwigsburger Porzellan. jägerpaar, modelliert von Pierre Francois Lejeune
40
Jnu
Blumenstickerei in Tambourier-
art sowie Boui1lon- und Flitter-
Stickerei.
Von den Neuerwerbungen in
der Abteilung der Möbel ist vor
allem ein in Krems erworbenes
Bett aus der Empirezeit zu erwäh-
nen. Es ist aus Mahagoni verfertigt
und wurde nebst dem dazugehö-
rigen Nachtkästchen auf einem Po-
dium aufgestellt. Besonders cha-
rakteristisch für dieses Möbel sind
die statt der Metallbeschläge ver-
wendeten Figuren und Ornamente
in Holzschnitzerei. Solche Ver-
zierungsart wurde in Wien beson-
ders durch Danhauser, den Vater
des Malers Danhauser, geübt und
fand später allgemeineVerbreitung.
Außerdem wurde ein in den Ver-
hältnissen sehr reizender einfiüge-
liger Empirekasten aus Mahagoni
Ludwigsburger Porzellan. Waldhornbläser, modelliert von mit gepolStertef Tüfe, zwei Säulen
F""'?"is "du" und feinen Bronzeverzierungen ge-
kauft, ein Stück, das der Tradition nach aus dem Besitze des Herzogs von
Reichstadt stammt. Auch eine kleine reizende Wiener Tischlerarbeit zu er-
werben hatte das Museum Gelegenheit. Es ist ein Arbeitstischchen auf vier
Füß en aus ungarischer Esche, mit Stahlperlstäbchen und Stahlbeschlägen reich
belegt. Im Innern sind vier Bildchen von Wiegand mit Landschaften, ferner eine
Uhr, Tintenzeug, Stickutensilien, Malerrequisiten und so weiter untergebracht.
Es ist ein typisches Stück des Biedermeier-Stiles unter englischem Einflusse.
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN 5b VON
KARL M. KUZMANY-WIEN 50'
ÜNSTLERHAUS. Der 29. April x86 bedeutet einen für die Chronik der Wiener
Kunstgeschichte wichtigen Tag. Denn es ist als eine in ihren Folgen weit reichende
Tat zu betrachten, daß sich damals die Mitglieder des Albrecht Dürer-Vereines" und der
Eintracht" zur Gründung eines straffer organisierten Verbandes entschlossen. Ihr berech-
tigtes Selbstbewußtsein fand von nun an in der Genossenschaft der bildenden Künstler
Wiens" einen starken Rückhalt; so ist es auch für die folgenden Generationen geblieben,
die in dem im Jahre 1869 erbauten Hause heimisch sich fühlten und ihm darum treu blieben.
Das geschah, obwohl es, als neue Richtungen der modernen Kunst mehr Bewegungs-
freiheit heischten, zum Abfall drängender Talente gekommen war; immerhin sind die
Sezession" 1897 und der l-lagenbund" xgoo aus der alten Genossenschaft hervor-
gegangen. Als ein Verlust ist das
allerdings lange zu merken gewesen.
Jetzt aber hat man ihn verwunden
und feiert frohgemut durch eine
jubiläumsausstellung das vollendete
Halbjahrhundert. Der Tradition fol-
gend, wurden Gäste zur Teilnahme
an der festlichen Veranstaltung ein-
geladen. Das Deutsche Reich hat
sich besonders zahlreich mit Mün-
chener Künstlern eingestellt Defreg-
ger, von Bartels, Groeber, Bayerlein,
Faßnacht und von Heider, doch sind
Antike Glasarbeil, Delphinßasche Österreichisches Museum
Berlin Klein-Chevalier, Otto Engel und Albitz, Stuttgart Carlos Grethe, Worpswede,
Karlsruhe und Düsseldorf nicht hintangeblieben. Belgien hat die hier oft begrüßten Bild-
Nilrnberger Glaspokal mit gerissenen Oma-
menten, XVI. Jahrhundert Österreichisches
Museum
hauer Dubois und Victor Rousseau entsendet, dazu
auch in Leon de Smet einen Pointillisten. der sich
als solcher von seiner Umgebung stark abhebt.
Mit Abordnungen hervorragender Künstler haben
sich ferner Paris Raßaölli, Rene Menard und
Dauchez und London Lavery und East beteiligt.
Wenn man, was die heimischen Künstler betriHt,
etwas Außerordentliches von dieser Ausstellung
zu berichten hat, kann es sich nur auf das neuer-
liche Erwachen der Geschichtsmalerei beziehen,
ein Erwecken, wie man es besser heißt, denn
diese Gemälde sind zumeist im Auftrag des Thron-
folgers entstanden, der sie als Schmuck für die neue
Hofburg bestimmt hat. Von vornherein am besten
für die ungewohnte Aufgabe vorbereitet war Lud-
wig Koch, der Die Schlacht bei Zenta" zu malen
hatte. In größeren iiguralen Kompositionen schon
erprobt, hat Leo Bernhard Eichhorn in dem Tri-
ptychon Die Sturmdeputation der Protestanten
und Ferdinand II." die eigenartig aufgeteilte Kompo-
sition durch die Lichtführung besonders zu gestal-
ten getrachtet. Ein tüchtiger Porträtist, ist G. F.
Gsur ganz im Konventionellen stecken geblieben
uErzherzog Ferdinand von Tirol und Philippine
Weiser", und Karl Pippich, dem Die Erstürmung
Magdeburgs durch Tilly" als Thema zugefallen
war, zeigt sein Können viel besser in dem moder-
nen Manöverbilde einer Gebirgshaubitzenbatterie
im Feuer". Ohne auf Bestellung zu arbeiten, ist
Kasparides, der ja vor seiner landschaftlichen
Stilkunst als Figuralist begonnen hatte, in seiner
Allegorie Der Krieg" eigentlich nur zu sich zu-
rückgekehrt; Neuland sucht sich Fahringer, den
man bisher als Tierrnaler und aus Skizzen von
einer Orientreise kannte, durch seine Vision des
Propheten Mohammed" zu erobernJehudo Epstein
setzt seine Szenenfolge aus dem Volksleben Buranos
in seiner robusten Art fort, Geiler seine Marktbilder, Larwin beobachtet das Treiben an
der Grenze Wiens, und in dieselbe Umgebung und winterliche Jahreszeit versetzt Poosch
die Wanderschaft seiner zierlichen heiligen drei Könige". Das Rüstzeug zu einem tüch-
tigen Figurenmaler besitzt auch Guido Arnot, und neben vielen längstbewährten, wie Emil
Haller Glashumpen mit Gold-
dekor, XVI. Jahrhundert Öster-
reichisches Museum
Strecker, ist als frisches, junges Talent hier Hans Maßmann
zu verzeichnen. Zu einer Genreszene Chaconne" hatjohn Qu.
Adams das Doppelporträt seines Töchterchens und eines zum
Tanz aufspielenden Kollegen gemacht, voll koloristischer
Verve, die alle jüngeren Porträtmaler, wie Scharf, W. V.
Krausz und andere mehr, zu denen sich jetzt Fritz von Radler
gesellt hat, auszeichnet, während Windhager viel ruhiger aus-
gleichend, doch dabei apart zu Werke geht. Unter den Ver-
tretern der früheren Generationen, denen Angeli, Pochwalski,
Temple und Laszlo angehören, ragt heuer Viktor Stauffer her-
vor. Am wenigsten von dem hier oft geschilderten Gesamt-
eindruck weicht ab, was die Landschafter zu bieten haben.
Als ihr Senior erscheint Georg Geyer, der zu den Gründern
der Genossenschaft gehört, von denen außer ihm nur noch
Karl Haunold am Leben ist. Die Subtilität, mit der die Land-
schafter einst jeder geringsten Einzelheit nachgingen, ist noch
immer durch den greisen Eduard von Lichtenfels vertreten,
dem, freilich wesentlich freier, August von Schaeffer rüstig zur
Seite geht. Ihnen stehen jene gegenüber, die eine große deko-
rative Wirkung anstreben, Oswald Grill etwa, der diesmal im
Strom unserer Heimat" weniger als sonst stilistisch beengt
sich zeigt, und Friedrich Beck. neben denen sich als objektive
Realisten die Ameseder, Tina Blau, Pontini, Prinz, Darnaut
und Lor'enz geltend machen, mit einem merklichen Einschlag
von Stimmung Suppantschitsch, Baschny und Damianos;
unübertroffen in seiner lyrischen Schlichtheit bleibt Ferdinand
Brunner. Im graphischen Kabinett geben die Radierungen von
Luigi Kasimir und Tomislav Krizman den Ausschlag, in wohl-
verstandener Großzügigkeit, wo sie eben die Technik er-
laubt, deren sich auch die Damen Tanna Hoernes und Emma
Hrnczyrcz sehr gut zu bedienen wissen. Rötelzeichnungen
von David Kohn, farbige Holzschnitte von Rudolf Hanke,
Karikaturen der als Humoristin anerkannten Berta Czegka,
die aquarellierten Zeichnungen von Fischer-Köystrand
begegnen hier einander als bunte Gesellschaft. Die Bild-
hauer beschränken sich in vielen Fällen auf die immer be-
liebter werdende Kleinplastik und geben dann ihr Bestes
in Medaillen und Plaketten; Stephan Schwartz, Arnold
I-lartig, K. M. Schwerdtner, Ludwig l-lujer behaupten da
wie immer den ersten Rang; zu ihnen und zu andern
schön Bestrebten ist heuer Karl Perl gekommen, der die
kräftig wölbende Modellierung der Renaissance bevorzugt.
Nicht minder zahlreich als die Reliefplastiken sind die
Porträtbüsten, unter denen die von A. I. Löwenthal und Franz Zelezny hervorzuheben sind.
Als einer der ewig jungen Alten ist Otto König zu begrüßen, als eine auf archaisierende
Vereinfachung gerichtete moderne Begabung Ferdinand Opitz, dem am schönsten eine
Mädchenbüste gelungen ist. Albert Schloß hat einen männlichen Akt Perseus" form-
sicher aus dem Marmor geholt. Friedrich Gomik überrascht durch eine als Gruppe verall-
gemeinernde Kreuzschleppung
Das Kreuz derMenschheit";
in Theodor Stundls Phantasie
sind Wolken als weibliche Kör-
per erschienen, und so werden
sie im Geschmack der Barocke
wirksam aufgebaut. Den gan-
zen der Skulptur gewidmeten
Saal beherrscht eine nicht bloß
große, sondern echt monu-
mentale Schöpfung von Karl
Wollek; er hat Wieland den
Schmied als germanischen
Recken gebildet, die Flügel an
die Arme geschnallt und zum
Aufflug bereit. So wird diese
Gestalt als Verkörperung ide-
alen Strebens vor der neuen
Kunsthalle in Briinn bedeut-
sam stehen.
EZESSION. Mit nicht
weniger als zwanzig Ge-
mälden von Alfred Philippe Wappenscheibe, datiert x57 Österreichisches Museum
Roll empfängt einen diesmal
die Frühjahrsausstellung, die hiemit auf die erste Ausstellung der Vereinigung zurück-
deutet; denn sie schon hatte
eine geschlossene Reihe von
Werken dieses Pariser Künst-
lers gebracht, den man später-
hin auch als Bildhauer kennen
lernte. jetzt gewinnt man einen
Überblick über seine Entwick-
lung, obwohl keine der großen
Massendarstellungen sozialen
Charakters da ist, die sich in
epischer Ausführlichkeit er-
gehen und Roll als Bericht-
erstatter der zeitgenössischen
Geschichte zeigen. Anklänge
an Manet finden sich in der
Dame aux coquelicots", wer-
den aber bald von einem hand-
festen Realismus abgelöst, für
den die prall glänzende Kuh
auf dem großen En Norman-
die" und einige spätere, bald
grausam veristische, bald ele-
gante Bilder Zeugnis ablegen.
Die bare Virtuosität tritt in
weiblichen Akten zutage, die
Scheibe mit Allianzwappen, datiert 1577 Österreichisches Museum mit symbolischen Titeln ver-
4-1
brämt sind; des großen Könnens, das alle Register beherrscht,
freut man sich ungetrübt in einigen Pastellen, die sich ohne
unwahrscheinliche Pose mit einem geringeren Aufwand von
Farbe begnügen. Neben dem Sieger ein müde Unterlegener
In einem gesonderten Raume hat die Sezession eine Gedächt-
nisausstellung für Franz jaschke, ihr am x. Dezember 1910
verstorbenes Mitglied. pietätvoll eingerichtet. Zwei in tiefes
Braun versenkte Porträtstudien aus der akademischen Zeit
Jaschkes zeigen, was zu überwinden er gesonnen war, als ihm
für den sonnetrunkenen Pleinairisrnus sich die Augen öffneten.
Besnard und Rysselberghe hatten es ihm angetan; dieser be-
sonders gab jaschke in seinen letzten Arbeiten, der Donau-
lände" und der Pilgrambrückeß zu tun, wo das Suchen und
Ringen am deutlichsten zutage tritt. Ein kranker Mann, hat
jaschke, der als Lehrer Wertvolles mitzuteilen hatte, den Aus-
druck dessen, was er angestrebt, nicht voll sichtbar zu machen
vermocht. Aber aus den duftigen Kinderbildnissen spricht zu
uns die Seele eines feinsinnigen Menschen, dem es nur leider
versagt war, sich im Handwerklichen zu vollenden. Das nun
scheint einem hier zum erstenmal sich meldenden jungen
Künstler eher leicht zu werden. Felix Albrecht Harta findet sich
mit seinem Wirklichkeitssinn überall bald zurecht, nachdem
ihm van Gogh und wohl auch manche moderne Belgier Führer
gewesen. Ohne Senti-
mentalität stellt er sich
dem traumverlorenen
Dose in Form eines sitzenden Brügge gegenüber! des
Knaben, Menecy um 173a sen lnwohner er breit
Österreichisches Museum Schilden und dessen gm.
Ben Platz mit dem Bel-
fried er geschickt in einem Triptychon, bei voller
Raumillusion, dekorativ aufteilt; Glanzstücke vollends
sind seine Stilleben mit Fischen und einem ge-
rupften Huhn. Auf den Nachwuchs darf man heuer
überhaupt mit Zuversicht blicken. Es ist da vorerst
Stoitzner zu nennen, der immer mehr aus sich heraus-
geht; Eck fährt behutsam fort, überrascht aber auch
in einer Schönbrunner Vedute durch die eigenartige
Disposition; Neulinge sind Geo Gerlach und Carl
Schulda, dieser in einem eigenartig silhouettierten
Ausschnitt, AmBau des MariahilferZentralpalastes",
johann Talaga und Leonhard Schuller bringen gute
Interieurs, Esterle Zirbe im Schnee", Abraham
Neumann und Filipkiewicz Winterbilder aus den
Bergen, Elsa Kasimir wirbt mit kühlen Farben um
den Süden; Kriser hat seit seinem Debüt, vor Jah-
ren, im Hagenbund eine Wandlung durchgemacht,
denn seine Gailtalerin" bringt ihn in die Nähe des
Leibl verehrenden Zerlacher, während Lanzinger
und Kerschbaum in frischen Studien, Franz Burian
PorzellanclosemitReliefscbmuckundbunte
und Anton Elchmger ln graPhl-schen Blättern Slch Malerei auf der Innenseite des Deckel;
verschiedentlich modern geben. Seines Weges sicher Österreichisches Museum
315
ist Armin Horovitz, denn er hat in
dem Selbstporträw den Gegensatz
des körperlich im Profil modellierten
Malers vor der Staiielei und des
Hächigen Plakathintergrundes voll
herauszuarbeiten gewußt. Für Franz
Wacik, der in dem Temperabildchen
Spuk im Schloßgarten" seinem
Humor die Zügel schießen läßt, ist
die stilisierende Linie das Bestim-
mende; sein Zyklus Die Königs-
kinder" verwendet die Farben nur
zur Hächigen Füllung der Umrisse,
ohne daß sie dabei etwas von ihrer
suggestiven Kraft einbüßten. In eine
Phantasiewelt fuhrt ja auch Jettmar;
über ihn wie über einige andere
Säulen der Sezession wäre nicht viel
Neues zu sagen, hätte er nicht neue-
stens außer Gemälden, die seine
bekannten Vorzüge wiederholen,
eine im besten Sinne pathetische
Radierung Befreiung des Prome-
theusu geschaffen! an der die land" Porzellandose, außen mit Malereien in Braun, innen mit Schäfer-
schaftliche Stimmung geradezu my- Szene in bunten Farben Österreichisches Museum
thisch ergreifend ist. Bei Jettmar quillt der
Born der Erfindung schier unerschöpflich,
und darum könnte ihn Vlastimil l-lofmann
beneiden, der sich's aber vielleicht bei
seinem Motiv der polnischen Bauern-
madonna nur allzu bequem macht, den
glücklichen Einfall fast mechanisch ab-
leiernd. Dekorative Probleme koloristischer
Art sucht Grom-Rottmayr in seiner breiten
Malweise zu lösen, und ähnlich, doch mit
einer bei ihm bisher noch nie so ausgepräg-
ten Delikatesse, geht Wieden in den
Damenporträten vor. Schmoll von Eisen-
werth Stuttgart unterdrückt alles Laute
der Farben, bis auf einige durch Blumen
gegebene Akzente, und erinnert dadurch
in den Ölgemälden jetzt an seine Algraphien
und Holzschnitte. Kruis "Bauer und
Bäuerin aus dem Sarntal" und Hafen von
Pirano", Roux mit seinen dörhschen
Bauernbildern, Liebenwein, der ein bib-
lisches Thema ins Volkstümliche übersetzt
Marias Gang übers Gebirge", Zdrasila
in altfränkischer Intimität des Vortrags,
Porzellandose mit bunten figuralen Malereien Öster- der Aquarellisr K37 Müller Lenz Ver"
reichisches Museum blüffend in einer impressionistischen Skizze
gcurnu au, wu ca iaucunnunsux, ucsacu lJlClbLllL'DEUlllbLUUlCll nulucr
von neuem Bewunderung erwecken, und Sigmundt, dieser so tief und
echt österreichisch empiindende Landschafter, mit steigendem Erfolg
tun. I-Iohenberger üihlte sich durch eine Himmernde I-Ierbstlandschaft
zu dem technischen Experiment eines narbigen Pointillismus heraus-
gefordert, während Harlfinger im Murtal an Berg und FluB die Größe
der Anschauung, die man von seinen Hallstätter Ansichten her kennt,
noch steigerte. Seine Vielseitigkeit entfaltet Engelhart in Landschaften
von den Hängen des Monte Baldo und in Bildnissen, die den unge-
zwungen Porträtierten mit seiner Berufsatmosphäre umgeben; behag-
lich steht da Maler Hänisch, mit dem Malkittel angetan, in seinem
Atelier und der Intendant des naturhistorischen Hofmuseums, Stein-
dachner, ist als Ichthyologe inmitten seiner phantastischen Präparate
und Sammlungsobjekte dargestellt. Mit zwei Porträtbüsten hat Engel-
hart etwas zu den auf der Ausstellung dürftig vertretenen Werken der
Plastik beigetragen. Alfred Hofmann bewährt seinen Ruf durch eine
dekorative Figur für das Brün-
ner Künstlerhaus und das
Kniestückeinerschnippischen
Turandot; Heinrich Zita und
Adolf Schnabel, ein Kera-
miker, führen sich günstig ein.
Pvrzßllßnßßimiibvn- Außer den früher schon er-
R?ko,k""'g""" wähnten Arbeiten bietet die
Österreichisches Mu-
5mm graphische Abteilung noch
viel technisch oder gegen-
ständlich Interessantes. Beides gilt für den Zyklus
Jovis Amores" von Luigi Bonazza, sechs virtuose
Stahlstiche in einer Manier, die zugleich an Aqua-
tinta und an Schabkunst denken läßt. Peter Breit-
hut debütiert als Radierer, L. Fanto mit farbigen
Holzschnitten. Liebenwein hat hier eine Fülle von
lithographierten Exlibris, Olaf Lange Dachau ge-
heimnisvoll extravagante Radierungen. Die farbigen
Holzschnitte zweier in Dachau ansässigen Deutsch-
böhmen sind prägnanter geworden Karl Thie-
manns Landschaften und städtische Veduten sind
kernig und energisch stilisiert, Walter Klemms
Tierstücke haben alles Nachahmenswerte von
den Japanern gelernt und geraten ihm so schön
wie nur je einem.
AGENBUND. Es ist viel Helligkeit, viel
Licht in den Bildern dieser Frühjahrsaus-
stellung. Doch wirkt sie, mögen die Probleme wie
immer geartet sein, auch sonst lebenbejahend auf
den Beschauer, der hier allenthalben Künstler
sieht, die um neue Ziele sich bemühen oder wenig-
stens auf der gewohnten Höhe bleiben. Man ist an- Meißen" poueuanbeche, mit Herowmkor
genehm berührt, keinem Mißverständnis zu be- Österreichisches Museum
Materials benutzend sind nicht die meisternatten ueroronzen von uarwig una der MaJonka-
putto von Powolny; und ein breit ausgreifendes Erfassen der Form bekundet einer der
Werdenden, Arpad Muhrmann, in seiner Halbtigur Verbannungß Ähnliches ist bei den
Graphikem zu beobachten. Franz Simon Paris, der Virtuosesten einer, läBt sich nicht
verleiten. seine farbigen Radierungen ins Übermäßige auszudehnen, obwohl ihn sein
Können dazuwohl befähigte, wie seine Ölbilder beweisen; dasselbe gilt von Ferdinand Michl,
der zweimal den Jahrmarkt in Eger" als Motiv gewählt hat. Hier sind noch die Radierun-
gen von Stretti-Zamponi, die im Strich so sicheren Studien des Mosaikspezialisten Forstner
und die allerhand Einfälle Laskes zu erwähnen. Phantasie entwickelt der in München an-
sässige Prager Fer-
dinand Staeger bis
zum Übermaß; mag
er auch stilistisch
vielerlei Reminis-
zenzen wecken, im
ganzen genommen
haben seine bald
satirisch, bald sen-
timental gestimm-
ten Blätter doch
ein eigenes Gesicht.
Die Architektur ist
auf der Ausstellung
durch Photographien
schaffen gehabt, die
so verschieden in
ihren Tendenzen
sind. In den bekann-
ten Bahnen zeigen
sich August Roth,
W. S. HampeLAdolf
Groß, Hugo Baar
mit einem winter-
liche Fernsichten er-
öffnenden Abend-
frieden",osefBeyer
und G. Bamberger
in ihren heimat-
lichen Landschaften,
von Familienhau-
sem vertreten, die
Alfred Keller ge-
radezu einladend
schlicht, den ver-
schiedenen Land-
sehr originell Leo-
pold Blauensteiner,
mit kleinen Natur-
ausschnitten und
Studien D. V. Krä-
mer und A. Bleich-
schaftscharakteren steiner, der nie um
angepaßggebauthat. einen bizarr dekora-
Kellerhat Raum und tiven Porträteinfall
Rahmen für die verlegeneGino Parin
vielen Malerwerke München, die Pra-
der Ausstellung zu ger Honsa und Kal-
voda, ferner Sichulski Krakau in seinen Entwürfen für Glasfenster, Uprka mit einer
farbenfrohen Supraporte, Ferdinand Dorsch Dresden in einem etwas schwerflüssig
tonigen Ball", und nicht zu vergessen sind die immer fesselnden Holzintarsien des Grafen
Herbert Schaffgotsch. Bemerkenswert ist es, wie vielfältig die Tendenz, einen Ausdruck
für den dekorativen Stil zu finden, sich geltend macht. Zu einem einfältig tuenden Primiti-
vismus der Zeichnung und der Farbe schraubt sich Jenö Remsey Budapest zurück, zeigt
aber seine Gabe des Charakterisierens in zwei keck übertriebenen Ponräten. Wenzel I-Iablik
Weimar sucht, bei dickfiüssiger Pinselführung, den Wellen des bewegten Meeres
Ornamente abzugewinnen, originell genug. Darum, etwas Absonderliches ausfindig zu
machen, ist es unseren heimischen Malern nicht zu tun. Sie gehen ruhig den Gang ihrer
Entwicklung weiter und bringen dabei ihr Bestes hervor. Karl Huck betont in seinem
großen Entwurf zu einem Freskogemälde Der Krieg" streng die lineare Komposition und
unterdrückt die Farbe, so fahl er sie auch abdämpft, nicht ganz. Zu typischer Geltung
erhebt Otto Barth die I-Iochgebirgslandschaft und die Menschen, wenn er das Morgengebet
Ovale silberne Platte, graviert von Michael Le Blon
Österreichisches Museum
4x
Kalser Führer am Großglockner"
schildert. Und Lino Vesco macht
in einem iigurenreichen Bild rasten-
derFeldarheiterßßewittersonne"
den ihm zum Teil gelungenen Ver-
such, ebenfalls die Monumentalität
der Gestalten und die atmosphä-
rischeStimmungzueinigen.Seinem
nervösen, durchsichtigen Koloris-
mus hat A. O.Alexander neue Auf-
gaben gestellt; Heinrich Revy ist
im Zirkus" darauf aus, die Be-
wegung eines in derManegetx-aben-
den Zebras als Augenbliclrseindrucl
festzuhalten. Die Drei Hengste"
von Ludwig Vacatko Pardubitz
sind ein schier ohne Besinnen
rasch heruntergefegtes Stück Ma-
lerei, doch nicht so überzeugend
wie der Sommer-tag" der Anna
Roskotova Wlaschim, die mit
resoluten Pinselhieben den grün-
lichen Lichtschein eines Laub-
daches wiedergibt. Ernestine Loh-
wag-FrischaufBudap est bestätigt
die gute Meinung, die man im vori-
gen Jahr anläßlich der Ausstellung
der Keve" von ihr gewonnen
hatte, und Frieda Konstantin-Loh-
wag stellt sich ihr, wenigstens in
dem Selbstporträt, durch die deko-
Brokar, bunt und golden auf weißem und silbernem Grunde, frun- ranv geschickt? Auffahmg des
züsisch Lyon, um 1760. Gegen lflf, der natürlichen Größe Öster- Raumes zur "Saum Eule der eh
reichisches Museum freulichsten Überraschungen war
den Wienern durch Jakub Obrov-
sky Prag vorbehalten; er nennt bescheiden Frühlingslandschaft mit Stalfage" ein
reich mit Leben gefülltes Idyll von seltenem Wnllaut der Komposition und der warmen
Farbe, die uns auch aus den Zigeunem im Grünen" und einem Dorfweib" anglüht. Ein
so gesundes, mit Können und Wissen gleich gut ausgestattetes Malertemperament ist wahr-
lich nichts Alltägliches. Alle diese Eigenschaften muß man auch Julius Paul Junghans,
Professor in Düsseldorf, zubilligen, obwohl er, ein Schüler Zügels und mitunter an die um
Leibl Gescharten erinnernd, viel objektiver seinen Modellen Pferde läßt er sich sogar ins
Atelier kommen, um der besonderen Belichtung willen gegenübersteht. Sein Vorzug, der
ihn von vielen Künstlern dieser Richtung unterscheidet, ist, daß er immer ungezwungen
wirkt und seine Vorwürfe nicht mit handgreiflichen Effekten überladet.
KLEINE NACHRICHTEN S0
IE BERLINER REISEAÜSSTELLÜNG. In den Hallen am Zoo herrscht
jetzt Kosmopolis. Man wandelt hier im Fluge durch die Weit und sieht ihre Reiche
und Herrlichkeit. Diese Reiseausstellung ist in ihrer Regie voll angewandter Kunst. Sie hat
Reinhardtscher Bühnenstimmungen mit Wipfelbäurnen, Rasenteppich, Blattgezweig und
sehr illusionistisch wirkt es in der schwedischen Abteilung, wenn man in einem Landhaus-
interieur steht und durch Verandatür und Fenster auf solche künstliche Landschaft mit
Skilauf und Rodelschlittern blickt.
In gut disponierten Kojen breitet sich die Fülle des Reisekonforts, die gelben Leder-
taschen mit allen Schikanen, die ingeniösen Schrankkoier, die Stiefelkassetten aus.
Mannigfache bunte Beute fängt man sich ein.
In der ElsaB-Lothringischen Abteilung sieht man viel schöne Altertümer, Truhen
des XV. und XVI. Jahrhunderts, Straßburger Fayencen, Modelle der Diligencen, Kaleschen
und Kabriolette aus der Postkutschenzeit Straßburgs und Colmars.
Sehr gelungen sind die Kostümfiguren von Sibylle Kemp, alte Frauen mit hutzeligen,
schrumpeligen Gesichtern in breitseidener Bauerntracht mit Blumenbordüre.
Gut präsentiert sich auch Sachsen. Sein Gehäus ist außen mit gelbem Rupfen
bespannt, von dem das grüne Rautenwappen sich frisch abhebt.
Innen gibt es kleine Sonderausstellungen Meißen mit dem Prunkstück der Por-
zellanstatuette Augusts des Starken auf geblümtern Sockel in polnischer Tracht; eine männ-
liche Krinolinentigur in üppig fallendem Mantel der Faltenwurf spielt reich in den
weißen Glasur-Bächen und das
blaue Ordensband wirü Schimmer
darüber. Plauen hat vortreüliche
Maschinenspitzen aufzuweisen,
sachlich und geschmackvoll aus
den technischen Bedingungen ab-
geleitet mit dem Musterkrisseligen,
hängenden Rankenwerks und fä-
cherig sprießender Farren.
Das Erzgebirge lockt zum
WintersportundeinfamoserEisen-
bahnwaggon liefert dazu ein Bei-
spiel der Zweckästhetik. Er hat
außen an den Seitenwänden an-
gehängte Längskastemin denen die
Schneeschuhe bequem ihre Länge
strecken können. Innen blitzblank
und schmuck, mit ausgiebigem
Raum für die Rodel unter und über
den Sitzen.
Und besonders lieb evollwur-
de gerade die dritte Klasse behan-
delt, mit hellem Holz, Landschafts-
ansichten im Wandrahmen und
ilammig gemaserten Birkenplatten
als eingelassene Füllungen.
Der Norden war immer sehr
begabt für Reisepropaganda.
Schwedens Dioramenkünste wur-
den schon erwmt. Norwegen
ladet in eine sehr behagliche Berg-
Bespannung, bunte Seidentambouxiernrbeit mit Silber und lasierten
hütte mit farbigen Bettladen und Pailletten, deutsch, um 1770. Gegen der natürlichen Größe
Wandbänken. Sie ist im BODCSSÜ Österreichisches Museum
aus aneinandergeschichteten Pfosten und Planken gebaut, unten weiß, oben rot gestrichen.
Sie liegt aufder Galerie und tritt man aufdie Veranda, so sieht man über das helle Flordach,
mit dem die Unterlandhalle überspannt ist, wie über ein Schneegefilde. Eine Schiffskabine
der Bergenschen Gesellschaften verspricht dabei angenehmste Fahrt.
Dänemark kann mit Stolz durch seine Porzellane sich vertreten lassen. Das Diorama
in einem durch Baumlaub schimmernden Licht hat mit der am Horizont verdämmernden
schwedischen Küste atmosphärische Magie.
Finnland, durch seine originellen Architekten den Kunstfreunden wert, erfreut auch
hier. Primitivität der Volkshandfertigkeiten im Flechten und Schnitzen vereint sich mit
den kultiviertesten Künsten edler, in dumpfen Farbenharmonien leuchtenden Knüpf-
teppiche.
Der Preis aber gebührt gewiß den österreichischen Landen und ihrem Regisseur
Prutscher.
Als Hauptschauplatz öffnet sich ein Ovalraum mit weichgerundeten Proportionen.
Außen mit grauem durch schwarze Leisten gespannten Filz bekleidet, über den Ein-
gängen Oberlicht aus farbigen verbleiten Glaskompositionen von tiefem Glanz. Innen läuft
ein Fries von Trachtiiguren in einer fein und kraftvoll zugleich getönten heraldischen
Felderung. Eingebaute, als lebendige Wandornamente wirkendeVitrinen enthalten Trachten
und Interieurrequisiten. Truhen stehen ringsum und bis ins kleinste ist alles liebevoll
nuanciert. Oben spannt sich abblendend die weiße Stoffdecke mit einem Lichterkranz.
Schön sind die gewebten schwarzaweißen und schwarz-goldenen Borten, die die Bespan-
nungen der Wände säumen. Man erkennt hier wie in Kübeln der Zierbäume aus Messing
mit breitwelligem Rand und aus gelochtem weißen Eisenblech auf Silberkugeln die Hand-
schrift der Wiener Werkstätte. Extra muros in naher Nachbarschaft erfreut noch die
Bett und Nachxkästchen, Mahagoni mir. vergoldeten Holzschnitzereien, Empire Österreichisches Museum
Snavuvn ... ..-. .,........,.. ..-...........- ........ -..-..
laufen.Von großerWirkung sind hier Richard
Teschnecks Wandbilder von ländlichen Um-
zügen und Tanzfesten in strotzendem Farben-
gepränge und dekorativ wie Teppiche. F. P.
EIPZIG. CHINESISCHE BRON-
ZENAUSSTELLUNG IM
KUNSTGEWERB EMUSEUM
Eröffnung Juni oder Juli. Ostasiatische
Bronzen sind ein beliebter Basarartikel. Ex-
portwaren aller Stile und Formen kommen
massenweise nach Europa. Neben moder-
nem Hausgerät werden auch Nachahmun-
gen antiker Modelle an den Markt gebracht.
Besonders Japan exportiert vortreffliche
Fälschungen, die leider zu oft Eingang in
unseren Museen gefunden haben. Die For-
men entsprechen alten Zeichnungen chine-
sischerBücher und die gewachste Oberfläche
besticht das ungeschulte Auge, aber Material
und Ausführung sind minderwertig.
Wirklich echte chinesische Bronzen
aus dem XVII. oder XVIII. Jahrhundert sind
sehr selten, da in der Zeit der Chinoiserie
nur Interesse für die farbigen Porzellane vor-
handen war. Originale aus noch früherer
Zeit sind nur ganz vereinzelt während der
Kriegswirren von 1860 und in neuerer Zeit
nach Europa verschlagen. Eine umfangreiche
Spezialsammlung ist bisher nur im Musee Cernuschi zu Paris vorhanden. Im Jahre 1906
wurde in Japan eine Ausstellung der im Lande befindlichen chinesischen Bronzen ver-
anstaltet und trotzdem der kaiserliche Hof, die Fürsten und die Tempel ihre Schätze
hergeliehen hatten, sind in dem Katalog Teishitsu makubutzukuan kuransho roku nur
36 Gefäße aus antiker Zeit abgebildet, von denen wohl die Hälfte erst den nachchristlichen
Jahrhunderten angehören dürfte.
Die zahlreichen Grabhügel in China ließen die Hoffnung offen. daß Ausgrabungen
neues Material zutage fördern würden. Durch den Eisenbahnbau sind Millionen Kubik-
meter Erde bewegt worden, hunderte Gräber wurden bloßgelegt, aber neben zahlreichen
Töpfereien, oft in nachgebildeten Bronzeformen, kamen nur ganz wenige kleine Bronze-
stücke zutage. Die Bronze war in der alten Zeit ein begehrtes Material für Geld und Waffen
und wurde ebenso wie bei uns die Gold- und Silberarbeiten in Zeiten der Not eingeschmol-
zen. Antike Bronzen erzielen in Peking sehr hohe Preise und in Paris und Newyork werden
Tausende selbst für kleine echte Stücke bezahlt.
Es ist daher mit besonderer Freude zu begrüßen, daß ein junger deutscher Kauf-
mann, E. Knuth in Tsinanfu, eine Sammlung zusammengebracht hat, die in diesem Um-
fange und Qualität noch niemals in Europa gesehen worden ist. Nicht am Markt in Peking
oder Tientsin machte er seine Einkäufe, sondern aus erster Hand in der Provinz. Sein
Beruf führte ihn in entlegene, von Europäern selten betretene Gegenden der alten Kultur-
länder Shantung und Shensi, wo er bei Bauern und Beamten in zehnjähriger mühevoller
Arbeit alle Bronzen aufkaufte, die er als alt erkannte.
Arbeitstischchen, ungarische Esche mit Stahlbesehlä-
gen, Biedermeier-Zeit Österreichisches Museum
Zur Prüfung der Echtheit benutzte er ein einfaches Mittel. Bei den modernen Fäl-
schungen ist die Patina eine künstlich aufgetragene Schicht, die zwar Soda, aber nicht dem
ätzenden Ammoniak standhält, vielmehr bei energischem Bürsten das blanke Metall hervor-
treten läßt. Bei alten Bronzen ist dagegen die Patina mit dem Metall eine innige, unlösbare
Verbindung eingegangen.
Ein Bronzebecher mit runder Fingeröse und Daumenplatte sowie ein kleines Kult-
gefäß auf Fuß mit spitzem, bergförmigem Deckel in durchbrochener und relieüerter Arbeit
entstammen einem Grab, in dem gleichzeitig Münzen der Hau-Periode 220 vor bis 220
nach Christi gefunden wurden. Diese somit datierten Originalarbeiten weisen helle-
nistische, chinesisch ausgestaltete Formen und Verzierungen auf. Der Becher ist in dem
für diese Zeit charakteristischen dünnwandigen Guß ausgeführt, der in späteren Zeiten
nur selten gleichwertig zu finden ist.
Der ältesten Zeit vielleicht zum Teil vor der Han-Periode gehören eine
Reihe von Kultgefäßen der Sammlung an, die in ihren wuchtigen Formen, den gut ge-
zeichneten, aber nicht vordringlichen Ornamenten und der technischen Ausführung
Zeugnis von der Vollendung des chinesischen Bronzegusses in der Zeit um Christi geben.
Ob die Stücke Jahrhunderte vor oder nach Christi hergestellt sind, können wir heute
noch nicht mit Bestimmtheit sagen, da die alten Formen auch mit Inschriften nach-
gegossen wurden; aber daß sie der vorbuddhistischen Zeit angehören, ist sicher. Wir
finden die runden, offenen Kessel mit aufrecht auf dem Rand stehendem Henkel auf drei
Füßen für Fleischopfer, die kleinen runden Gefäße auf Randfuß mit seitlichen Handgrilfen
für die Kornopfer und die schlanken, oben am Rande trompetenartig ausgebuchteten Vasen
für die Blutopfer.
Die Verzierungen sind bei den ältesten Gefäßen verständnisvoll und sauber, aber stets
hinter der Wirkung der Gesamtform zurücktretend, ausgeführt. Im Vergleich lernen wir
auf späteren Stücken der Ausstellung die geistlose Verllachung in der Zeichnung und vor
allem die schärfere, in erhöhtem Relief aufdringliche Ornamentik kennen. In dem Neben-
einander ähnlicher Gefäße aus verschiedenen, um Jahrhunderte getrennten Epochen
können wir hier, wie sonst noch nirgends in einem Museum, die Entwicklung der
Formensprache studieren. Dabei ergeben sich viele Rätsel, deren Lösung erst allmählich
durch Spezialforschungen möglich sein wird.
Ganz besonders hervorzuheben ist ein Korngefaiß, dessen Bauch mit wagrechten Rillen
und dessen Rand mit einer Borde aus eckigen Spiralen verziert ist. Die etwas restaurierten
Henkel sind in Drachengestalt, der Randfuß mit antikisierendem Ornament steht auf
drei kleinen Füßchen, und die wuchtige Form findet ihren Abschluß in einem Deckel, der
abgenommen ein selbständiges, flaches Gefäß bildet. Dieses Stück weist eine rote und
grüne Patina von ganz hervorragender Qualität auf. Bisher sind zwei gleiche Stücke
bekannt geworden, das eine hat der Kaiser Kienlung x77 dem Confuciustempel zu Küfu
in Shantung verehrt und das andere ist im Besitz des Kaisers von Japan. Ein kleineres,
ebenfalls vortreffliches Korngefäß mit seitlichen Henkeln hat eine schmale Mäanderborte
mit einem Tierkopf im Relief in der Mitte. Auf der japanischen Ausstellung von xgoö war
ein sehr ähnliches Stück vorhanden. Ganz eigenartig und in keinem chinesischen Katalog
abgebildet ist eine offene Schale auf acht nach außen gebogenen und durchbrochen
gearbeiteten Füßen und einem bauchigen, mit verschnörkelten Schlangen in Relief
verzierten Körper. Auf dem Boden ist eine Marke angebracht.
Von den Dreifüßen sind mehrere zu beachten. Besonders reizvoll in Form, Patina
und edler Mäanderverzierung erscheint mir eine kleine, leider etwas zerbrochene Bronze.
Ein größerer Kessel auf drei blasenförmigen Füßen sowie hohe, schlanke Blutgefäße sind
ebenfalls in selten schöner Qualität vorhanden. Eine viereckige und eine ovale flache Schale
sind auch auf demBoden außen mit Reliefmustern überzogen und wirken sehr eigenartig. Ich
kann nur einzelne Arbeiten hervorheben, aber selbst die in der reichen Ausstellung zurück-
tretenden Stücke würden in einem Museum Zierstücke bilden.
Runde Schüsseln mit archaischer Inschrift und dem vorchristlichen Fischpaar in
Relief, Schalen und Gefäße aller Art für Tempel, Haus und Küche und mancherlei eigen-
artige Dinge, wie zum Beispiel eine durchbrochene Schale für Obst rnit Untersatz für Eis,
lernen wir in antikem oder jüngerem Guß kennen.
Eine besondere Gruppe bilden die Spiegel, die in verschiedensten Größen und Aus-
Hihrungen vorhanden sind. Besonders kostbar ist ein kleiner Traubenspiegel mit tief-
schwarzer Patina. Diese in Europa noch wenig bekannte schwarze Bronze wird in
China am höchsten geschätzt. Sie entsteht merkwürdigerweise unter einer dicken Rost-
schicht. Wenn letztere abgeklopft wird, so kommt das wie glänzend poliert erscheinende,
leuchtend schwarze Metall zum Vorschein. Ein Spiegel ist nur teilweise abgeklopft und
zeigt deutlich wie die dicke grüne Kruste die glatte Fläche bedeckt. In diesem Falle hat
die Rostschicht sich nicht mit dem Rohmaterial verbunden, sondern durch eine bisher
unbekannte Behandlung wird diese schöne Wirkung erzielt. Glöckchen in den verschieden-
sten Größen sind in antikem Guß mit Schriftzeichen und geometrischen Mustern und
eigenartigen Formen ausgestellt.
Mit dem Aufkommen des Buddhismus wurden die Blutgefäße als Blumenvasen und
die Korngefäße als Räucherumen verwendet; gleichzeitig verlieren die Formen ihre ernste
Wucht und erhalten elegantere Ausführungen. Die Ausstellung zeigt uns vortreffliche Vasen
und ganze Altarsätze aus der Sung- und Ming-Zeit.
Eine reiche Walfenkollektion enthält aus der vorchristlichen Bronzezeit Kurz-
schwerter, Lanzenspitzen, Messer, Beile, Sichellanzen, Katapultschlösser 'und zahlreiche
Pfeilspitzen, deren Formen an sibirische und japanische Funde erinnern. Aus den letzten
Jahrhunderten sind mit durchbrochener und vergoldeter Bronze oder Silbertauschierung
reich verzierte breite Schwerter, Streitkolben und Schlagdegen ausgestellt. Besonders
interessant und bisher noch wenig bekannt sind Stichblätter in Bronze und Eisen, durch-
brochen oder ziseliert, mit Silbertauschierung oder Metallauflagen. Hier sehen wir die
Vorbilder für die von den Japanern zur Vollendung gebrachte Stichblattkunst.
Eine Sammlung kleiner Bronzestücke weist besonders elegant geschwungene Gürtel-
haken mit Schlangen- und Drachenkopf oder in Gestalt von Enten, Haken und Ösen mit
Reließspazierstockgriffe und viele andere Ornamentteile in antiken und jüngeren Formen auf.
Dem letzten Jahrtausend gehören Darstellungen von Menschen und Tieren an. Neben
bekannten Motiven fallen besonders zwei groteske dickbauchige Leuchterträger auf. Von
Reiz ist die kleine Bronze eines nackten Heiligen. Die Beine sind rechtwinkelig gekreuzt und
auf dem auigerichteten Knie ruhen die Hände, während die Arme rechts und links gleich-
mäßig vom hageren Körper abstehen. Das Gesicht ist mit sinnendem Ausdruck modelliert.
Den Gegensatz bildet ein Paar lebensfreudiger, wohlgenährter Mandarine, bei denen das
elegante Liniengefüge der Haltung und Gewandung die liebenswürdige Kunst einer moder-
neren Zeit verrät. Neben massigen und plumpen Tiergestalten für Kultzwecke ist eine
vortreffliche Ente als Räuchergefäß vorhanden.
In dem kurzen Rahmen dieser Ankündigung kann ich nur einzelne Stücke erwähnen.
jedenfalls ist eine so umfangreiche Sammlung unzweifelhaft echter und alter Bronzen aus
China noch niemals in Europa gezeigt worden. Die Ausstellung wird dem Liebhaber ästhe-
tischen Genuß gewähren, den Techniker anregen zu neuen Formen und Qualitäten und
dem Kunstforscher und Ethnologen nach vieler Richtung Belehrung und Aufklärung bringen.
Wir müssen Herrn Knuth besonders dankbar sein, daß er diese Ausstellung in Leipzig
ermöglicht hat, wo der rührige Leiter des Kunstgewerbemuseums, Dr. Graul, in richtigem
Erkennen des großen Wertes dieser Sammlung Gastfreundschaft gewährt und Dr. Pelka
mit verständnisvoller Sorgfalt die Aufstellung ausgeführt hat. Oskar Münsterberg
IEN. AUS DEM KUNSTHISTORISCHEN HOFMUSEUM. Die
Gegenstände, welche der Sammlung von Kunstgegenständen des Allerhöchsten
Kaiserhauses aus der vor einigen Wochen in Berlin stattgehabten Auktion der Sammlung
Lanna zugekommen sind, haben nun in den einschlägigen Vitrinen im Hochparterre des
kunsthistorischen Hofmuseums ihre Aufstellung gefunden. Es sind vier Objekte erlesenster
Art, welche auf diese Weise aus der Lannaschen Sammlung für den heimischen Kunst-
besitz wieder gewonnen worden sind Vor allem das Hauptstück der Kollektion Lanna,
ein Reiterrelief Kaiser Maximilians I. aus Kehlheimerstein. Das Stück ist eine Arbeit des
Augsburger Meisters Hans Daucher, der seit 1525 in Wien tätig war und von dem die
kaiserliche Sammlung bereits einige ausgezeichnete Werke, doch keines von der Bedeutung
des vorliegenden, besaß. Das Relief wirkt trotz seines verhältnismäßig kleinen Formates
wahrhaft monumental und zeigt den letzten Ritter" als Sankt Georg, der sieghaft über
den erlegten Drachen hinwegreitet. Die Rückeroberung dieses Stückes für Österreich und
speziell für die kaiserliche Sammlung ist um so höher anzuschlagen, als es zu einer Reihe
von Habsburger Porträten desselben Meisters gehört, die wahrscheinlich ehemals im Besitz
des Kaiserhauses waren und von denen eines der berühmtesten Stücke, der Triumph
Karls V. vom Jahre x522, vor einigen jahren in die Sammlung Pierpont Morgans gelangte.
An zweiter Stelle ist ein um x00 jahre jüngeres Relief aus Kehlheimerstein Susanna
im Bade" von dem gleichfalls später am Wiener Hofe tätigen Nürnberger Meister Georg
Schweigger zu nennen. Es ergänzt in glücklichster Weise die Serie der im Hofmuseum
bereits befindlichen Arbeiten dieses Künstlers. Das Werk ist von delikatester Behandlung,
namentlich in der weiblichen Hauptfigur, der die Weichheit und der matte Glanz des
Materials trefflich zustatten kommen, und befindet sich noch in dem alten, auf die Bild-
wirkung der stellenweise fast vollrunden Plastik berechneten Kassettenrahmen.
Von besonderem Interesse ist wieder der dritte Gegenstand, ein Glasbecher mit
Zwischenvergoldung, welcher das Brustbild Kaiser Leopolds II. zeigt. Er ist signiert und
datiert 1791 von josef Mildner in Guttenbrunn Niederösterreich, von dem noch kein
Stück in der Gläsersammlung des Hofmuseums vertreten war.
Diese drei Objekte, die zusammen um einen Preis von mehr als 100.000 Mark er-
standen wurden, sind von einem Freunde und Förderer der kaiserlichen Sammlungen
diesen zur Verfügung gestellt worden. Das vierte, eine Buchsholzgruppe, den Raub einer
Sabinerin darstellend, ist von einem großen Kunsthändler der kaiserlichen Sammlung
gewidmet worden. Das Stück ist eine kunsthistorisch besonders belangreiche Arbeit des
XVI. Jahrhunderts, dürfte dem deutschen Meister Conrad Meit nahestehen und bildet ein
vorzügliches Seitenstück zu dem signierten Adam" des Peter Flötner in der Sammlung
des Allerhöchsten Kaiserhauses.
IE GRIECHISCHE PLASTlK. VON EMANUEL LÖWY. In der ein-
fachen, bescheidenen Form zweier Bändchen in Kleinoktav, einem Text- und einem
Abbildungsbande, präsentiert sich ein kurzer Abriß der Geschichte der griechischen Plastik,
der den bekannten, in Rom lebenden Wiener Archäologen Professor Emanuel Löwy zum
Verfasser hat. Die kleine Arbeit ist mit jener strengen Genauigkeit durchgeführt, die, ein
altes, wertvolles Erbteil der klassischen Philologie, archäologische Studien von jeher aus-
zeichnet. Die reichen und in den verschiedensten Fachblättern und Einzelabhandlungen
niedergelegten wissenschaftlichen Ergebnisse der in den letzten zwei Dezennien statt-
gefundenen Ausgrabungen auf der Akropolis, in Delphi, in Kleinasien und so weiter haben
die an den Mittelschulen heute noch geläufigen und im großen Publikum verbreiteten An-
schauungen wesentlich geändert und modifiziert. Man braucht nur auf Phidias und die
Parthenonfiguren hinzuweisen, um sich annähernd einen Begriff davon zu machen. Eine
kurze orientierende Übersicht war daher für den gebildeten Nichtfachmann zum dringenden
Bedürfnis geworden. Jeden gelehrten Ballast beiseite lassend, schlicht und klar, allgemein
verständlich und doch alles Wesentliche gewissenhaft berücksichtigend, ist der kenntnis-
reiche Verfasser bestrebt, alles Wissenswerte in übersichtlicher Form zu bieten. Trotz der
Kürze seiner Ausführungen fehlt ihm aber niemals das lebendig schildernde Wort, die edle
Sprache echter Begeisterung. Wer trockene Ausführungen erwartet, fühlt sich, obwohl der
325
Verfasser ohne Vorrede oder Einleitung sogleich mit seinem eigentlichen Thema beginnt,
geistig derart angeregt, daß er mühelos in den Gegenstand eindringt, selbst wenn er ihm
ursprünglich ferne liegt. Sorgfältig gearbeitete Register erleichtern die Übersicht. Die Ab-
bildungen Autotypien von Angerer Göschl in Wien, obwohl in der Regel auf ein
Zwanzigstel der Originalgröße reduziert, zeichnen sich durch große Klarheit und Schärfe
aus. Das Buch ist bei Klinkhardt und Bierrnann in Leipzig erschienen. J. Folnesics
GESCHICHTE DES JAPANISCHEN FARBENI-IOLZSCHNITTES
VON VV. VON SEIDLITZ. Im Verlage von Gerhard Kühtmann in Dresden
ist vor kurzem die zweite Auflage dieses ausgezeichneten Wegweisers durch das ungemein
wichtige und interessante Gebiet des japanischen Farbenholzschnittes in vollständiger
Umarbeitung und inhaltlicher Bereicherung und Ergänzung erschienen. Bei fast allen
Künstlern wurden Zusätze und Verbesserungen zugefügt, x30 Künstlernamen sind in dieser
neuen Ausgabe überhaupt erst hinzugekommen, der Abschnitt über die Geschichte der
japanischen Malerei wurde vervollständigt, die Literatumachweise sind bis auf die neueste
Zeit fortgeführt worden, der illustrative Schmuck des schönen Werkes wurde unter anderem
um 16 farbige Tafeln vermehrt. So dürfte wohl auch die neue Ausgabe des Buches allseitig
vollauf verdiente Würdigung finden. Von dem Werke ist gleichzeitig eine englische Ausgabe
bei W. Heinemann in London und eine französische bei I-lachette Cie. in Paris erschienen.
LUNGIEN AUS iDEM öMSTER-
REIcHIscHEN MUSEUMyßjv-
EU AÜSGESTELLT im Säulenhof des Museums die Ankäufe des Museums
auf der zweiten Auktion Lanna und ein Teil der sonstigen Neuerwerbungen, ferner
im ersten Stocke des Säulenhofes acht Vitrinen mit farbigen Stickereien aus Kroatien,
sowohl ganzen Gewandstücken als Besatzteilen, Eigentum des Herrn Direktors Levin von
Horvath in Agrarn, und im Erdgeschosse des Neubaues Stickereien aus Oberungarn,
Eigentum der Frau Mathilde Nemes in Löcse.
ESÜCH DES MUSEUMS. Die Sammlungen des Museums wurden in dem Mo-
nate April von 5741, die Bibliothek von x488 Personen besucht.
UNSTGEWERBESCHÜLE. Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer
besuchte am n. d. M. Vormittags die gegenwärtig in der Kunstgewerbeschule statt-
findende Ausstellung von Textilarbeiten, kirchlichen Gewändern, Stickereien und Kon-
fektionsp osamenten.
LITERATUR DES KUNSTGEWERBES S0-
BRUNIUS. A. u. C. Die Entwicklung des schwedischen
Kunstgewerbea. Dekorative Kunst. Mai.
DOERING Deutschlands mittelalterliche Kunst-
SP denkmäler nie Geschichtsquelle. XV, 4x; S. mit
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vergleichender Kunslbetrachtung. 272 S. mit
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über rooo Textabb. und vielen iarb. Tafelbildern.
In zo Lieferungen. .Lfg. 32 S. mit Taf. Leim-B".
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Ch. Stoll. M. 24.-.
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zeichnen für Tischler usw. r. Heft. XIV, X4 S. mit
Abb. K1.-8'. Heide, Verlag der norddeutschen
Tischlerfachschule. zo Pf.
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samrnlung alter und moderner Meister und Hand-
zeicbnungen moderner Künstler im Museum der
bildenden Kllnste in Budapest. zgo S. 8'. Buda-
pest, Leipzig, K. W. Hiersemann. M. 10.-.
DRESDEN
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teurs Art et Decaration, März.
Alle für Kunst und Kunsthandwerk" bestimmten Sendungen sind an die Redaktion dieser Monatsschrift,
Wien, I.. Stubenring 5. zu richten. Für die Redaktion verantwortlich Franz Ritter.
K. KßSTERREICHßTAATS BAH EI.
-LVXVSZMEGE'v.ANSCHLVSSVERKEHR-mrr-nawßvßllälällßli-
Kürzeste Zugsverbindungen.
Gültig vom l. Mai 19H.
Wleny Yontnfel -Venedlg Ruß-t?! und Mllfirand-
iqlzjx! wlenyTx-lest.
b.
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Yr-nmligrfhvm. Sp. wQ.sl.-r'.n1a.4v1.
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Bukarest? onstnnzarKol-nstantinopel.
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Krakau. INKA
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vum 1. August bis 16. Sept. an Ycrkhgox vor Sunn- und Fexertugux
Snhlnfw. xYienrKarlsball Suns! Wxen ab IOQ. Ynm 2. Jum hie
l. August Ulglith. Vnm A1 hR Snplemlxvr 2m unH-
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5.1.... w1.-..Vz11...1., zurück 1.... v1 Speisevr an
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M131. M... Schlnfvmgen Wien? .1.....;, Spoisenugun
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1.1...r- und Spßisewagvu ...-...1.... w1...70,1....1..
Speisewagcn .w...-1.... .1..1..1r...1.....-1v1.... v...
so. 1..... 1... au. .1...,....-1 11g.
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Bremen
Hannover
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