JAHRESBERICHT
des
k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie
für 1892.'
Das Jahr 189a, in welchem Se. Majestät der Kaiser das Oesterr. Museum viermal
mit Seinem Besuche beehrte, ist in mehrfacher Weise für die Verfolgung seiner Ziele
ein erfolgreiches gewesen. Da die neuen Aufstellungen der Sammlungen, die zahlreichen
Reparaturen an Fußboden, Wanden und Plafonds vollendet waren, konnte' sich das
Bestreben, zu erhalten und zu bessern, der Außenseite des Museumsgebludes zuwenden.
Das vor einigen Jahren erst reparirte und neu gefsßte Mosaikgemllde an der Außen-
seite des Verbindungsbaues hat sich nunmehr trotz der harten Winter als wetterbestandig
erwiesen, und so ist die Wiederherstellung und neue Befestigung, welche wir A. Neu-
hauser in Innsbruck verdanken, als gelungen zu betrachten. Dagegen ist der Verfall
der Sgraffitendecoration nur vorgeschritten. Leider rückte die Herstellung der neuen
Zeichnungen, da die Originalzeichnungen Laufbergers nicht- mehr aufzufinden waren, zu
langsam. vor, um die Arbeit der Restauration oder vielmehr der Erneuerung noch im
Laufe des Sommers oder Herbstes beginnen zu können. Um sie in einem Zuge vollenden
zu können, wurde sie daher bis auf den Frühling 1893 aufgeschoben, in welchem sie
früh beginnen soll.
Der Ausfall der Weihnachtsausstellung, welcher aus Besorgniss hinllnglichen.
künstlerischen Materials auch im Jahre x89 stattfinden musste, hat wiederum auf die
Zahl der Besucher schädigend eingewirkt. Keine andere Ausstellung kann das ersetzen.
Dagegen haben die Specialausstellungen mindestens einen künstlerischen Erfolg zu ver-
zeichnen. Die erste dieser Specialausstellungen des Jahres 1892, welche noch im Januar
eröffnet wurde, galt in der Meinung vieler Besucher als die interessanteste, welche die
Direction des Museums jemals dem Publicuvn vorgeführt hatte. Den Gegenstand bildeten
die sogenannten farbigen Kupferstiche, d. n. Stiche oder Radirungen, deren natürliche
oder conventionelle Colorirung durch den Druck selber hergestellt wird, nicht durch
nachtrlglichen Auftrag der Farbe mit Hand und Pinsel auf das Papier. Diese Gegenstlnde
eines einst blühenden und dann lange vernachlässigten Kunatzweiges sind seit einigen
Jahren wiederum gesuchte Liebhaberei der Kunstfreunde und der vornehmen insbesondere
geworden. Eine Ausstellung derselben durfte daher dem Interesse des kunstgebtldeten
Publicums begegnen und sie hat den Beifall desselben in hohem Maße gefunden. Da die
großen Sammiungen, wie die Kupferstichsatnmlung der kaiserl. Hof-Bibliothek, der Albertina,
des Fürsten von ganz besonders aber diejenige des Fürsten ec te
stein, sowie die Blltter vjeler einzelner Sammler bereitwilligst zur Verfügung gestellt
wurden, so konnte eine Ausstellung xu Stande kommen, welche sich über alle verfüg-
bnren Raume des oberen Stockwerke erstreckte und 595 Blltter umfasste, mehr als
jemals in einer Sammlung vereinigt waren oder noch vereinigt sind. Ein genau, mit
allen nothigen Hinweisen gearbeiteter und mit einer historischen, technischen und
künstlerischen Einleitung versehener Katalog erwies sich als willkommener, allseitig
belehrender Begleiter, der seinen Wetth noch heute für den Kupferstichsammler behauptet.
Aber der Erfolg beschrankte sich nicht blos auf den Beifall der Besucher. Das Interesse,
das sie erweckte, hat auch dahin geführt, den vernachlassigten Kunatzweig bei- uns in
Oesterreich, und hoßentlich nachhaltig, wieder zu versuchen. Den Beweis liefert des
reizende, bei Artaria erschienene Portrat der Kronprinzessin-Witwe Stephanie, sowie
ein Prachtwerk, welches gegenwlrtig in der Kunstgewerbeschule des Museums gearbeitet
wird und zum zgiahrigen Jubiläum derselben im October des Jahres tB93 in erster
Lieferung erscheinen wird.
Noch wlhrend der Dsuer dieser Ausstellung fand die Enthüllung des Rsdetzky-
Denkmals auf dern -Hof- in Wien statt. Auf Anregung des Malers Franz 51111. 0b"-
inspectors der Hofoper, wurde im Saale VI und VIl eine Ausstellung veranstaltet, welche
den Zweck hette, dem Publicum im Bilde elle Persßnlichkeiten, alle Erinnerungen
und Ereignisse vorzufuhren, welche mit dem langen Leben Radetzkys verknüpft sind.
Den Hauptstock dieser nsch Hunderten zahlenden Blätter in Lithographien, Stichen und
Aquarellen bot die ausgezeichnete Sammlung des Herrn Geul selber, doch wurde sie
eus Privatbesitz vielfach vermehrt. Die Ausstellung fend ein reges Interesse und nicht
bloe in militärischen Kreisen.
Von den mehr vereinzelten Gegenstlnden, welche im Leufe des Jahres zur Aus-
stellung gelengten und en anderer Stelle im Jahresbericht erwähnt werden, sei nur der
Arbeiten der Tiroler Glasmalereianstalt in Innsbruck gedacht, insbesondere jenes Fensters
für die Kirche dell' Anima in Rom, welches von Sr. Majestät dem Kaiser bestellt
worden und welchem nuch von demselben in Anwesenheit des Directors Dr. Jele die
Ehre der Besichtigung zu Theil wurde. Auch die große Reihe der farbigen und gemalten
Glasfenster, welche els Stiftungen verschiedener Corporntionen des Rnthhnus in Reichen-
berg zu schmücken haben, verdienen eine besondere Erwähnung.
Der Ausfall, welchen die Weihnachtseusstellung in diesem Berichtsjahre bot, wer
nach Beschluss des Curstoriums bestimmt, durch eine sehr eigenartige Specielausstellung
ersetzt zu werden. Sie sollte die erste in einer Reihenfolge sein, welche eine bestimmte
Zeit- und Stilepoehe künstlerisch und culturgeschichtlich zu illustriren hatte, ohne dass
es geplant wer, die verschiedenen Epochen chronologisch ohne Unterbrechung aufeinander
folgen zu lassen. Als Anfang wurde das Mittelalter genommen, zusammenfassend die
en des romanischen und gothischen Stils, de iener für sich ellein nicht hinllnglich
Material wurde ergeben heben, zumel diesmal ulle kirchlichen Gegenstlnde ausgeschlossen
waren. Der Nachdruck wurde auf du Haus und seine Ausstattung gelegt, daher denn euch
das Unternehmen den Titel einer eAussKellung mittelalterlichen Heusrethsu erhielt. Leider
gelang es nicht, wegen der Schwierigkeit der BescheEung der Gegenstlnde die Ausstel-
lung schon mit Anfang December zu eröffnen. Die Eröffnung verzogerte sich bis zur Mitte
des Monats, war aber alsdann mit einem vollstlndigen, mit einer historischen Einleitung
versehenen Kataloge begleitet, von welchem eine zweite, mit zahlreichen Nscbtrlgen
vermehrte Auflage nothig wurde.
Diese Ausstellung war grdlfer geworden als man erwartet hatte, dank dem großen
Interesse, das sie wegen ihrer Eigenertigkeit bei den Sammlern und Besitzern mittelalter-
licher Gegenstände gefunden hatte. Sie nehm die beiden großen Slle VI und VII, sodann
zum großen Theil den Arcedenhof und im oberen Stoeke den Seel IX ein. Holsmßbel,
Metsllgegenstlnde, Glas und irdenes Geschirr, Zin-imer- und Knchengerathe und eine Pulle
kleinerer Gersthe in Kästchen, Etuis, Instrumenten, Leucbtern, Beschllgen u. s. w. fnllten
Raume und Glaskasten. Insbesondere wer die Gothik in einer Weise vertreten, wie es
bisher niemals gesehen, auch vielleicht anderswo unerreichbar gewesen wlre. Die Direction
des Museums ist defnr allen Sammlern und Sammlungen, deren Namen der Katalog euf-
weiset, wie immer zu lebheftestem Denk verpflichtet. Selbstverstlndlich, wie es euch
nicht beabsichtigt wer, konnte die Ausstellung nicht mit Ende des Jahres 1892 geschlossen
werden, sondern ging in des gegenwirtige Jahr 1893 für weitere zwei Monate hinüber.
Von den Beschickungen fremder Ausstellungen, welche im Laufe des Berichtsjehres
nach Gewohnheit stattfanden, muss insbesondere diejenige in Paris hervorgehoben werden,
welche im Palais de l'Industrie von der dortigen Gesellschaft zur Beforderung der
decoretiven Künste veranlasst war. Sie war beabsichtigt als eine umfassende inter-
nationale Ausstellung weiblicher Kunsterbeiten. Als von Seite des Leiters die Auf-
fordenmg en den Director des Oesterr. Museums ging. sich der Sache dieser Ausstellung
anzunehmen, erachtete derselbe es für eine gute Gelegenheit, die in Wien und überhaupt
in Oesterreich so weit vorgeschrittene weibliche Handarbeit einmal auf dem Weltmarkt
zur Darstellung und zur Anerkennung zu bringen. Diese Absicht fend die Zustimmung
des Ministeriums für Cultus und Unterricht, mit dessen Hilfe denn die Arbeiten der
Kunstgewerbeschule, soweit sie von weiblichen Hlnden entstanden, diejenigen des Spitzen-
curses, der Fschschule für Kunststickerei und der Schule des Freuenerwerbvereines in
Paris zur Ausstellung gelangten. Wie allseitig anerkennt und von der französischen und
deutschen Presse bestetigt wurde, wer der Erfolg ein sensationeller. Die Absicht zeigte
sichelso erfüllt. Wir hatten die beste Gelegenheit zu sehen. dass wir bei unseren lang-
jlhngen Bestrebungen für die Hebung der weiblichen Handarbeit vollkommen auf rich-
tigem Wege gewesen.
Wes sich sonst im Laufe des Jahres Erwlbnenswerthes zugetragen, davon geben
die einzelnen Abtheilungen unseres Jahresberichtes genaue und sachliche Kunde.
Besuch und Benlihunq den llueoulnn.
Die Zahl der Besucher betrug im Jnhre 1891 119.317 44418"; davon
kommen 95.451 nuf die Sammlungen und Ausstellungen 46.447; 3180 nuf die Vor-
lesungen 1017; 10.659 701 nuf die Bibliothek 15586 5a4 um Tage, und
5109 198 am Abend 3459 2407 zahlten Eintrittsgeld.
Seit der Erülfnung des Museums Mai 1864 wurde diese von 4.478.413 darunter
von 208.561 zahlenden, seil der Uebersiedlung in du eigene Gebinde November 1871
von 3,84149! Personen beiucht.
Des fnlgende Verzeichnies gewlhrt eine vergleichende Uebersich! über den Besuch
in den beiden letzten lehren, sowie die bisherige Geummtzilfer und den Durchschnitt
nach Monat und Jnhr.
Gesamtm-
n. Jahr 1891 Jahr 1891 zilfer von Durchschnitt
1864-1891
11-183 413-311 ls-äas"
354- 37 ll- 731
13.396 373.18? 13.318
S9 335-47 "-415
10.8 366.37 116a
5. 194. 10.1
.. 5.961 154.313 5.311
August 5.3511 197.290 10451
September 6.180 311.04 10.71
Oember 6.943 373. 13.35
NOYGIBDBT Qls.669 lßjjla,
Dßßßmbßr- 14.659 771-044 16194"
119-111 4.478417 151-161..
Il.
Ausstellungen.
Die Specialausstellung von farbigen Kupferstichen im k. k. Oesterr. Museum
wurde am 31. Januar 1892 eröffnet. Die Ausstellung war in zwei große Gruppen getheilt,
deren erste unter den oberen Arcaden, im Sitzungssaal und im Vorlesesanl, die zweite
aber im Saal IX chronologisch Aufstellung gefunden hatte. Die erste Gruppe umfasste
die Abdrücke von einzelnen rnit Farben bemalten Platten, und zwar I. Grsbstichel-
arbeiten; z. Radirungen; 3. Schabkunst; 4. englische Punktirmanier; 5. Aquaf tn. Die
zweite Gruppe enthielt die Abdrücke von mehreren speciellen Farbenplstten l. die
Le Blon'sche Manier Schabkunst; z. die Kreidezeichnuugsmanier; 3. die Tuschnsanier,
Aquatinta. Zur Durchführung der Ausstellung hatte sich ein Cornitt gebildet, bestehend
aua dem Director des Museums, Hofrath l. v. Falke, und den Herren Dominik
Artaria, Kunsthindler in Wien; Bruno Bucher, Regierungsrsth und Vicedirector
des k. k. Oesterr. Museums; Eduard Chmelsrz, Custos der k. k. Hofbibliotlsek;
Vincenz Graf Baillet-Latour, Sections-Chef im k. k. Ministerium für Cultus und
Unterricht; Franz Ritter, Bibliothekar-Scriptor am k. k. Oesterr. Museum; Joseph
Schönbrunner, lnspector der Erzherzogl. Kunstsammlung xAlbertinac; C. J. Wswrs,
Kunsthändler in Wien.
Der am Eröfnungstage ausgegebene, von Franz Ritter redigirte Katalog zihlte
5x mit den Nachträgen 59; Nummern und enthielt als Einleitung eine Uebersicht der
Geschichte des Farbenstiches von J. v. Falke.
und
bedeutet mehr und weniger im vergangenen hhre.
Se. Majestät der Kaiser hat am 9. Februar diese Ausstellung mit Allerhöchst
Seinem Besuche ausgezeichnet, Se. Majestät erschien um 11 Uhr Vormittags im
Museum und wurde von dem Director Hofrath v. Falke und dem Vicedirector Re-
gierungsrath Bucher empfangen und in die Ausstellung geleitet. Bibliothekar-Scriptor
Ritter wurde hier dem Kaiser vorgestellt. Se. Majestät verweilte über drei Viertel-
stunden in der Ausstellung und besichtigte dieselbe mit lebhaftem lnteresse.
Se. k. und k. Hoheit Erzherzog Carl Ludwig hatte am 4. Februar und
7. März diese Specialausstellung mit seinem Besuche ausgezeichnet.
Diese Ausstellung wurde ferner besucht am 7. Februar und 8. März von Sr.
k. und k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzog Ludwig Victor, am S. Februar von
lhren k. und k. Hoheiten der durchl. Frau Erzherzogin Maria Theresia, Erzherzog
Franz Ferdinan von Oesterreich-Este und Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Philipp
von Coburg.
Am n. April beehrte Se. k. und k. Hoheit der durchl. Erzherzog Rainer die
Ausstellung mit einem Besuche.
Die Ausstellung wurde Ende April 1892 geschlossen.
Die Radetzky-Ausstellung, welche Sonntag den 10. April um Uhr Vormittags
erlitfnet wurde, war in den Sälen Vl und Vll des Oesterr. Museums untergebracht.
Die Ausstellung, für welche die bevorstehende Enthüllung des Radetzky-Monumentes
den Anlass gab, bestand aus mehreren Hunderten von Kunstblittern, welche sich auf
das Leben und die Thaten Radetzky's beziehen. Diese Sammlung, ebensowohl Porträts
des Feldmarschalls selber und seiner Generale, wie Darstellungen von Schlachten und
anderen Begebenheiten, insbesondere aus den italienischen Feldzügen enthaltend, ist
Eigenthum des Malers und Oberinspectors am Operntheater Franz Gaul und von ihm
selber angelegt worden, und kann in ihrer Art als vollständig betrachtet werden. Auch
eine Anzahl Autographe gehören dazu und gelangten mit zur Ausstellung.
Se. Ma'estit der Kaiser erschien begleitet vom Flügeladjutanten Major
Grafen Schaffgotsch, Dienstag den I9. April Nachmittags um 13, Uhr ohne vorherige
Anmeldung im Oesterr. Museum und besichtigte, vom Secretir Dr. Leisching ehrfurchts-
vollst begrüßt und geleitet, diese Ausstellung. Se. Majestät interessirte Sich sehr
lebhaft für Alles und äußerte während des drei Viertelstunden dauernden Rundganges
wiederholt große Befriedigung darüber, mit wie viel Pietät und Fleiß alle die Reliquien
gesammelt und zusammengetragen wurden.
Gleich am Eröönungstage erschien in den Nachmittagsstunden Se. k. und k. Hoheit
Herr Erzherzog Albrecht in der Ausstellung und unterzog dieselbe einer tlßstündigen
eingehenden Besichtigung. Mittwoch den 13. April hat Se. k. und k. Hoheit der
durchl. Herr Erzherzog Wilhelm, Dienstag den 19. Se. k. und k. Hoheit Herr Erz-
herzog Rainer, am darauffolgenden Tage Se. k. und k. Hoheit Herr Erzherzog
Ludwig Victor, Freitag den 22. lhre k. u. k. Hoheiten die Herren Erzherznge Carl
Ludwig und Franz Ferdinand von Oesterreich-Este, Montag den 1.5. lhre k. u. lt.
Hoheiten die Herren Erzherzoge Eugen und Friedrich, am Dienstag den 26. Se.
kgl. Hoheit der Herzog von Cumberland, am Mittwoch den 27. lhre kgl. Hoheit
die Herzogin von Cumberland, am Donnerstag den 28. lhre k. und k. Hoheiten
die durchl. Herren Erzherzoge Ernst und Leopold Salvstor und am Samstag den
7. Mai lhre k. und k. Hoheit die durchl. Frau Erzherzogin Maria Theresia diese
Ausstellung eingehend zu besichtigen geruht. Die Ausstellung wurde einige Tage nach
der ErÖEnun noch durch eine Reihe interessanter Objecte bereichert, worunter zu er-
wähnen 40 Aquarellbildnisse, in den Jahren 1348 und 1849 nach der Natur aufgenommen
von dem damaligen Oberlieutenant, jetzigen Oberstlieutenant Wilhelm Skalitzky Eigen-
thum des lt. und k. Kriegsarchivs; 1a Aquarellbildnisse, im Jahre 1349 nach der Natur
aufgenommen von Ralfet Eigenthum Sr. Durchl. des Fürsten Ferd. Lobkowitz; Säbel
Radetzky's, laut Inschrift von demselben geführt in den Türkenkriegen 1788 und 1739
und in den Franzosenkriegen 1793 bis 1815 Eigenthum Sr. Excell. des Landmarschalls
Grafen Christian Kinsky; Blätter Zeichnungen zur Erinnerung an Radetzky aus dem
Album ihrer k. und k. Hoheit der durchl. Frau Erzherzogin Maria Theresia; FM. Graf
Radetzlty, Radirung von L. Michalek, nach dem Gemälde von Franz Adam Kunst-
handlung V. A. Heck; Büste Radetzltyäs, bronzirter Eisenguss Eigenthum der Frau
B.Kitscl1elt; Bildniss Radetzltfs, Aquarell von Heicke Eigenthum des Freiherrn von
Pirquet; Statuette Radetzky's, nach der Natur in Holz geschnitzt im Jahre 1848 von
Peter Nocker Eigenthum des Baron Sourdeau, und verschiedene Erinnerungsstücke;
endlich gelangte auch das berühmte Horn des 10. Jagerbataillons, sowie ein im Besitze
dieses Bataillons befindliches Aquarell zur Ausstellung.
Die Ausstellung, welche einen Besuch von 21.731 Personen
wurde Sonntag den 8'. Mai Uhr Mittags geschlossen.
verzeichnen hatte,
Se. Majestät der Kaiser hat Sonntag den 4. September die im k. k. Oesterr.
Museum ausgestellten, von Sr. Majestät als Geschenk für die Kirche des deutschen
Friedhofs in Rom bestimmten zwei Glssgemälde besichtigt. Der Kaiser, begleitet vom
Flügeladjutanten Major v. engler, erschien um Uhr Nachmittags im Oesterr. Museum
und wurde im Vestibule vom Director Hofrath v. Falke empfangen, welcher den an-
wesenden Director der Tiroler Glasmalerei-Anstalt ltaiserl. Rath Dr. Jele vorstellte;
Geleitet von den beiden Herren, verfügte sich der Kaiser in den Saal VI und äußerte
hier bei Besichtigung der Fenster seine vollste Befriedigung über die geschmackvolle
Anlage und außerordentlich feine harmonische Stimmung des Ganzen. Der Kaiser
erkundigte sich bei dieser Gelegenheit eingehendst um die Verhältnisse der genannten
Glasmalerei-Anstalt, die Absatzverhältnisse und Arbeiten für Amerika, sowie um deren
Betheiligung an der Ausstellung in Chicago und erfuhr mit Befriedigung, dass das
bezeichnete Institut auch in New-York eine Filiale hat. I-lofrath v. Falke ersuchte den
Kaiser zum Schlüsse. den gleichfalls im Museum ausgestellten und für den Dorn in
Fünfkirehen bestimmten lsterkerzenleuchter in Augenschein zu nehmen. Derselbe ist
circa Meter hoch und nach einer Zeichnung des Architekten Kirstein Schülers des
verstorbenen Oberbaurathes Baron Schmidt in der Bronzewaarenfsbrik von Hanusch
Ermer in Wien angefertigt. Der Kaiser sprach sich auch über dieses im romanischen
Stil gehaltene Kunstwerk sehr lobend aus.
Da in diesem Jahre die Weihnachts-Ausstellung hinwegliel, so benützte die Di-
rection des Museums die zur Verfügung stehenden Räume für eine Ausstellung, welche
unter der Bezeichnung vMittelalterlicher Hausrathc nach Möglichkeit alle solche
Gegenstände vereinen sollte. welche während des Mittelalters die Wohnung ausstatteten
und schmückten. Der Zeitraum für die Gegenstände schloss daher mit dem Jahre tgoo
und umfasste die Epochen des romanischen, des gothischen Stils und der italienischen
Frührenaissance. Sachlich oder gegenständlich stand in erster Linie das gesammte Mo-
biliar in Wohn- und Schlafzimmer, sodann Alles, was zum Gebrauche auf Tisch und
Tafel sowie in der Küche diente, als Tischgeschirr und -Geräth in glasirtem Thon, in
Silber, Zinn und Messing; Geräthe und lnstrumente in Eisen, Beleuchtungsgeräth; ferner
die textile Ausstattung des Hauses in Tisch- und Bettwäsche, in Stickereien, in gobelin-
artigen Wandbekleidungen und Rücklsken, in Bildern und sonstigem Schmuck der
Wände, endlich in kleinem Ziergeräth, in Kästchen und Schachteln, in Gegenständen
der Toilette, in Waschgeräth, wie Kannen und Schüsseln, Becken u. s. w.
Die Ausstellung wurde am t7. December erölfnet. Sieumfasste die Säle Vl, Vll,
IX und die Hälfte des Arcadenhofes. Der Katalog ist mit einer historischen Einleitung
von l-lofrath J. v. Falke versehen. Der Preis desselben betrug 30 Kreuzer. Die Dauer
dieser Ausstellung wurde bis zum 2.3. Februar festgestellt.
Die Ausstellung wurde am Samstag d. 3x. December durch den Allerhöchsten
Besuch Sr. Majestät des Kaisers ausgezeichnet. Se. Majestät wurden vom Di-
rector Hofrath v. Falke, vom Vicedirector Regierungsrath Bucher und den Custos-
adjuncten Dr. Leisching und Dr. Masner empfangen und geruhte Sich während des
einstündigen Rundganges wiederholt sehr befriedigt über die Ausstellung auszusprechen.
Am Donnerstag den a9. December beehrte Se. k. und k. Hoheit der durebl. Herd
Erzherzog Ludwig Victor die Ausstellung mit einem Besuche.
Am 15. November wurde die Winterausstellung des Wiener Kuns ewerbevereiues
im Oesterr. Museum eröffnet, welche dieses Jahr anstatt der sonstigen gro ea Weihnacht!-
ausstellung nur auf die Säle X-XIV des Museums und auf die Vereinsmitgliedor
beschränkt war. Die Ausstellung, von 63 Mitgliedern beschickt, konnte so Ziemlich
nach jeder Richtung kunstgewerblichen Schaffens hin als vorzüglich und höchst sehens-
werth bezeichnet werden. Diesmal war nicht nur der Saal sondern auch Saal Xl den
kleineren Objscten, Glas, Keramik, Bronze, Zinn, Eisen, Email, Schmuck, Kleinplastik;
Leder, Holzgalanterie u. s. w. eingeräumt, während die übrigen Zimmer wie sonst der
Kunsttischlerei zur Verfügung standen. Besonderes Interesse haben die beiden seiner-
zeit vom Verein preisgekrönten Gruppen rAmor und Psyche und sThierstücka
erregt, welche, erstere von Richter Hollenbachs Neffen, letzere von Ermer Hanusch
in Bronze ausgeführt sind; ferner die Glasarbeiten des neuen Mitgliedes Karl R.
v. Kralik Adolf in Böhmen, welcher die im Besitze der böhmischen Aristokraten
befindlichen alten Krystallge äße in ganz hervorragender Art nachgebildet hat. vDie
Ausstellung verband in glücklicher Weise ihre idealen, künstlerischen mit den-prak-
tischen Zwecken, indem vor Allem bei der Auswahl der Objecte ganz besonders auch
auf das Weihnachtsgeschäft Rücksicht genommen wurde.
Am Samstag den 31. December geruhten Se. Majestät der Kaiser diese
stellung durch Allerhöchst Seinen Besuch auszuzeichnen. Se. Majestät-wurden beiin
Eingange -von1 Präsidenten kaiserlichen Rath Hanusch und Secretär Dr. Leisching ern-
pfangen, welch' Letzterer durch den Präsidenten vorgestellt wurde und sodann die
nbthigen Erklärungen gab. Se. Majestät würdigten die Ausstellung einer sehr ein-
gehenden Besichtigung und ließen Sich die anwesenden Aussteller vorstellen. Während
des etwa dreiviertel Stunden dauernden Rundganges und beim Verlassen der Aus-
stellung geruhten Se. Majestlt dem Präsidenten Hanusch und Dr. Leisching gegenüber
der Allerhbcheten Befriedigung über das Gesehene in der Allergnädigaten Weise Aus-
druck zu verleihen.
Am lo. December geruhten Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Carl
Ludwig, geleitet von Dr. Leisching, am 29. Decemher Se. lt. u. k. Hoheit der durchl.
Herr Erzherzog Ludwig Victor, geleitet von Director Hofrsth v. Falke, und bereits
am 14. November Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog-Protector Rainer,
geleitet von Vice-Director Regierungsrath Bucher, die Ausstellung durch höchsten Besuch
auszuzelchnen und sich sehr befriedigt über dieselbe auszusprechen.
Während des Jahres waren folgende ältere und neuere Gegenstände in den
Sammlungen des Museums zeitweilig ausgestellt Büste des Dr. Hermann Rollett von
Lambert Glasek in Baden; Armband aus goldenen Alexandermünzen in Empirefassung;
Kaffeekanne und Zuckerschale, Silber, Augsburg, 18. Jahrhundert, s. Hälfte; Bischofsring,
russisch; kleinere Gnadenrnünze auf Kaiserin Maria Theresia von M. Donner; Medaille
auf Van Swieten, von Widemann 1756; Figur einer Rettigverkiuferin, Porzellan,
Frankenthal t174; zwei Vorhänge mit persischer Stickerei und zwei persische gestickte
Polsterdecken, Eigenthum der Frau Ernestine Süß; chinesische Stickereien; Collection
von mittelalterlichen und Renaissance-Stotfmustern; zwei gestickte Stäbe von alten
Cueln, X1. Jahrhundert, weiße Seide in Gold und bunter Seide, gestickt von Frl. Chle-
bowaka, Lehrerin in Krakau; Thor und Gitter für die Villa Mattoni in Karlsbad, nach
Zeichnung und unter der Leitung des Architekten Karl Hayböck in Schmiedeeisen aus-
geführt von Kunstschlosser M. Tomnn in Wien; eine große Sammlung Knöpfe aus dern
18. Jahrhundert, Arbeiten der Goldschtuiedekunst aus Silber, aus Stahl, aus Perlrnutter,
Krystall, Pierre de Strass, aus edlen Steinarten, mit Email, Filigran, mit Malerei und
Stickerei u. s. w. geordnet auf 67 Tafeln, Privatbesitz; kirchlicher Ornat. bestehend aus
neun Gegenständen von weißem Atlas mit Gold- und farbiger Seidenstickerei, Arbeiten
aus der ersten Hilft des 18. Jahrhunderts; verschiedene neue Kunstschlosserarbeiten
in geschmiedeten Eisen von Ludwig Wilhelm; sEmarnc, Korantasch; aus vergqld, Silber,
türkisch, um 1800; Kirchenornat, deutsch, 18. Jahrh. 1. Hilfte, Eigenthum der Frau
Baronin Loudon; Gobelin mit Darstellung wilder Männer und Frauen in ländlichen
Beschäftigungen, süddeutsch, 15. Jahrhundert, Eigenthum des Hen-n Grafen Ledebur
im Schloss Milleschau Böhmen; Büste des Grafen Egger, modellirt von Wald, ciselirt
von Staniek; Grabmonument, entworfen von Alois Hauser, k. k. Bnurath und Pro-
fester, ausgeführt von Eduard Hauser, k. und k. Hofsteinmetzmeister, die Figuren
componirt und ausgeführt von Bildhauer Josef Breitner; Wanddecorationen im orien-
talischen Stil für den neuen Speisesaal im königlich rumänischen Schloss Pelesch bei
9mm nach Zeichnungen des Malers Kott, in Sammt, Seide und Goldstickerei aus-
gehl vom Decorateur und Tapezierer W. Stöger in Wien; Gobelin aus dem 16.Jahrh.;
Siihmlung von 2500 durchwegs verschiedenen französischen und englischen Spindel-
kloben, Eigenthum des k. k. Fachzeichenlehrers Jul. Ochetz in Schluckenau; eine große
Anzahl von Künatlerbriefen und Autographen aus den Jahren 1775-1870, im Besitze
des Herrn Alexander Posonyi in Wien; Schnurnünze auf Kaiser Leopold l. von
Georg l-lantsch, t687; Anhenker, Gold mit Diamanten, Rouen, 18. Jahrh.; Siegelstock
mit Petschaften, en lisch; chinesische Brauthaube; Kalfeeschale, Schlaggenwalder
Porzellan; chinesisc und japanische Porzellangefäße; Eckschrank, venezisnisch,
16. Jahrh.; zwei Fenster, von Sr. Majestät dem Kaiser gestiftet zum Ersatze für die
durch die vorjahf Pulverexplosion zerstörten der deutschen Friedhofcapelle in Rum,
ausgeführt in der iroler Glasmalerei-Anstalt; eine Sammlung von Siegelabdrücken nach
J. Aberli; Bildrahmen im Rococostil, geschnitzt von Heinr. Tomek, Wien; Stein- und
Metallltzereien von Hugo Würbel, Wien; Osterkerzenleuchter, entworfen vom Architekten
August Kirstein, Dombauleiter in Fünfkirchen, ausgeführt von Dziedzinski 61 Hanusch
in Wien; silberner Eimer mit Mascarons, Privateigenthum; silbernes Väschen mit
durchsichtigem Zellenschmelz, modern japanisch; Taschenuhr von Gold mit Emnil;
Falsclischmuck aus Niedersachsen; Armbandschließe, Rährnchen, 18. Jahrh.; Syrup-
klnnchen aus dem Lande Hadeln; Pocale aus Zechlin und Lauenstein; Zwei japanische
Thoageflße sBanko-yakic; Prager Steingutteller, I9. Jahrh. Anfang; Wirmtopf, Lune-
vilie; Vase und Schale, Wedgwood; sitzender Schäfer, Ludwigsburg; Kaieekanne,
Zuckerdose, Flaschen, Meißner Porzellan; Spanische Stickereien, 17. Jahrh.; deutsches
Kelchvelum, 18. Jahrh. Eigenthum des Herrn Dr. Jele in Innsbruck; Maschinstickereien,
ausgestellt von der k. k. Stickerei-Fachschulc in Dornbirn.
Von suswlrtigen Ausstellungen sind seitens des Museums iene zu Paris Exposition
des an de ls femme, zu Madrid Colurnbische Ausstellung, zu Eger Gewerbe- und
llndwirthschnftliche Ausstellung, Zu Karlsruhe Ausstellung von Frsuenlrbeiten, zu
Czemowitz Ausstellung orientalischer Teppiche und Erzeugnisse der Bukowinner Hsus-
industrie, zu Olmütz lndustrie- und Gewerbeausstellung, zu Wien internationale
Thester- und Musiknusstellung beschickt worden.
III.
Vermehrung der Sammlungen.
Durch Ankauf wurden die nachfolgend benannten Gegenstand erworben
1. Edles Metall und. Endl-
Aeltere Arbeiten Ring, Gold tnit Smaragd und Email; Trinltgllschen in
silbernem Gestell; Medaille mit David, Goliath, Jonathln, Silber; Taschenkalender für
1818, Goldechrniedearbeit; Uhr und Kette, Silber; Eiserne Krone von 1805, Goldschmiede-
arbeit; kleine Kleiderbeschllge, Silber, ungarisch; Taschenuhr, Gold; Lolfel, Silber
und Krystall Bergknappe; Medaille, Silber; Besteck, Silber und Ernail; Karnrn, Gold,
Steine und Bronze, Empire; Necetsaire, Goldachmiedearheit; Mantelschließe, Silber,
griechisch; Reliquienkapael, Silber, griechisch; Medaille auf Max Graf Pappenheim,
Gold; deagl. auf Erzbischof Daniel von Mainz, Silber vergoldet; chinesische Brauthaube,
Goldachmiedekunst; Onyxschale, Goldschmiedekunst; Kinderarmband, Silber und Steine;
Armband, Etnpire, Gold und Email; Schauntünze mit Kaiser Leopold I., Schlacht bei
Sickloa, Bronze vergoldet; Anhenker aus Rouen, Gold und Rauten; Kreuz, Silber ver-
goldet, Perlen und Rauten; Petschaft, Gold und Topas; Spiegelchen zum Anhängen,
Gold und Email; Silbertasse mit getriebenem Rande, türkisch, Goldschnaiedekunst; desgl.
mit durchbrochenem Rande, türkisch, Goldschmledekunst; Kette aus zwanzig durch-
brochenen Kugeln aus Filigran, aus Ragusa, tßrkiach, Goldschmiedekunst; Schlüssel-
haken, Eisen und Gold; Deckelkrug, Silber vergoldet, Prag, I7. Jahrh.; desgL, Silber
vergoldet, Augsburg; Schaumunze, Genua t67o, Silber vergoldet; Spiegelrahmen, Silber-
filigran, türkisch; Rlhrnchen, Louis XVL, Gold mit Email, Goldschmiedekunst; Ralhmchen,
Gold emaillirt, Mitte Hieronymus und Magdalena auf Glas; Braceletschließe, Gold emaillirt,
Louis XVL; Eieenpllttchen mit geschnittener Jagdacene auf Goldgrund; Salzfass, gravirt,
aus vergoldeten Kupfer; Taschenuhr, Gold und Entail; Pistole von Kuchenreiter,
I8. .lahrh., Gnldschmiedekunst; Karabiner, deagL; Messer tlnd Gabel, Eisen, Holz, Gold;
Siegelstock mit Peuchaften, englisch, I4. Jahrh., Messing vergoldet; Brosche in Kronen-
form mit Katzenaugen, Bronze; Haluchmuck mit Ernail und Glasperlen aus Holstein,
Bronze; Brosche mit Glusteinen, Bronze; Schuhschnallen, Stahl mit Silber und Sri-aß.
Neuere Arbeiten Kastchen, Email; Bild im Rahmen, Email; Dose, Email;
Nautiluspocale Galvanoplastik; Krug Galvnnoplastik; Flasche, gemalt v. Frl. Wagner,
Email; Medaillen von O. Roty aus Gold, Silber, Bronze; Hund, Trinkgeflß Galvano-
plastik; Aquatnanile Galvanoplastik; Halsband, Zeichnung von Knab, Mosaik voin Neu-
bauser, Arbeit von Frank, Biiouterie Hoftitaltaxfonds; Halsband von Gold, Lapia lazuli
und Perlen Hoftiteltaxfonda; Casaette von C. L. Lustig, Wien 1892, Silber mit Niello
Hoftiteltaxionds; Theeklstchen, Lack mit Goldpique, Goldschmiedekunst.
2. Bronze, Einen, Iooamg, Stahl, Zimt, Kupfer.
Aeltere Arbeiten Medaille mit Leopold I. und Josef IL, Bronze; Schlüssel,
Eisen; Uhrplatten durchbrochen, Messing; Uhrplatten, Messing; Teller, Zinn; Rahmen,
Bronze; Thhrklopfer, Bronze; Rahmen, Bronze; Medaille auf den Entsatz von Olmtttz von
Wiedemann t758,lupfer vergoldet; Medaille von Kraft; desgLvon Eustach. Zanotti; Griff mit
Hguralcr Darstellung, Eisen; Kronleuchter, Messing; Thürbeachllge, Eisen; Wandleuchter,
bemalt, Eisen; Tafelattfsatz, Zinn; Schlüssel aus Eisen; Spinnradchenmodell, geschnitten
und gefeilt, Eisen.
Neuere Arbeiten Statuette Konig Arthur, nach dem Originale in der Hof-
kirche zu Innsbruck, tnodellirt und gegossen von A. Biendl, Bronze; desgl. König
Theodorich, Bronze; Thnrklopfer, Bronze.
8. Keramik.
Aeltere Arbeiten Tabaksdose, Porzellan und Gold, Dresden; Lehnsessel,
Porzellan; schwebender Jüngling, Myrina, antik, Terracotta; Balsamarium in Form ctnes
behelmten Kopfes aus Karneiros, graco-phoniltisch, Terracotta; Relief-Appliquen Gruppe
eines Panthers und eines Greifen, die ein Pferd zerlleischen, zwei Greife und Fragmente
von Rosetten, aus Tarent, antik, Terracotta; Vase, Wien, Porzellan; Blumenmldcheti,
Höchst, Porzellan;Theekanne, Fulda, Porzellan; Krug, Kelsterbach, Fayence; Schale, Regens-
burg, Porzellan; Knabenügürchen, Frankenthal. Porzellan; großer bauchiger Krug, Savona,
Majolica; Krug mit Zinndeckel, Kreußen, IÖIQLThDH; Kalfceschale, Wien, Porzellan; Kaifee-
schale, Schlaggenwald, Porzellan; Vase, chinesisch, Porzellan; Vasen weiß krakelirt, chine-
sisch, Porzellan; Vase, gelb mit aufgelegtem Ornament, chinesisch, Porzellan; sechseclrige
Schale mit Holzsockel, japanisch, Porzellan; kugelrundes GefaB mit Deckel, Porzellan;
Krug, Kreußen, Thon; Teller, Derby, Porzellan; Porzellanltlasche, japanisch, Thon;
Krakellevaae, japanisch, Thon; Platte, Wien, Porzellan; Kanne, Höchst, Porzellan; Thee-
kanne, Fürstenberg, Porzellan; Butterdose rnit Deckel und Untersatz, Kassel, Steingut;
Bartkrug von 1493, Thon; Fasschen, Porzellan, in Silber montirt; Zuckerdose, Meißen,
Porzellan; Katfeekanne mit Deckel, Porzellan; Etui mit Reliefornarnenten und gemalten
Schaferscenen, Porzellan; Figur eines sitzenden Schäfers, Porzellan; Wedgwoodvase, Por-
zellan; Wedgwoodschale mit Untertasse, Porzellan; Kochtopf mit Untersatz, niedersacbsisch,
Fayence; Seifenschale, englisch, Davenport, Porzellan; Dose, Chelsea, Porzellan; Kalfce-
schlichen mit Unterschale, Berlin, Wegelf, Porzellan; Porzellanfigur, Dame in Reifrock,
Porzellan; Seifendose, Proskau, Fayence; Dose, Kloster Veilsdorf, Porzellan; Blumengefaß,
J. P., Belleville, Porzellan; Krug, Braunschweig. Fayence; Krug, Minden, Fayence; Salben-
loßel in Form einer Gazelle, allagyptisch, Fayence; Behälter für Augenschminke in
Saulenform und Holzstabchen, altagyptisch, Fayence; Fingcrring mit freigearbeitetem
Kopf, altägyptisch, Fayence sog. altagytisch. Porzellan; Stockknopf, Porzellan; Teller
mit durchbrochenem Rande, Alt-Wien, Porzellan; desgL, Prag, Steingut; gravirte
Tlionplatten; Suppenschale, Salzburger Steingut, Thon; Dejeuner, Stück, Frankenthal,
Porzellan; Kaffeeschalen, Amsterdam, Porzellan; Krug, niederrhreinisch, Steinzeug;
Platte, Kiel, Steingut; Schüsseln, durchbrochen, englisch Ehlers. Steinzeug; Kalfee-
schale, Holitsch, Porzellan; desgL, Steingut; Teller, Straßburg, Fayence; längliche Platte,
desgL; Gemüseschlüssel, desgL; Lekytbos mit Charon, Thon; desgL; desgl. mit Toilette-
scene, Thon; desgl. mit Grabscene, Thon; grüne Ofenkacheln, Tlion.
Neuere Arbeite Väsqhen Banko-yaki, Steinzeug; desgL;
4. Glas.
Aeltere Arbeiten Krug mit vergoldeter Gravirung, bbhmisch, ISoo, Glas?
Weinglas mit matter Gravirung, bohmiscb, Glas; blaue Flasche mit Relief, Glas;
Wasserglas, doppelwandig mit Malerei, Glas; Bruchstücke alter Glasmalereien in einer
Papptafel; großes Trinkglas in venetisnischer Art; Pocal, Lauenstein, Glas; desgl., Zechlin,
Glas; Syrupklinnchen aus dem Lande Hadeln, Glas; Router tnit Deckel, Stil Louis XVL,
Glas; Alabastron, blau mit gelben und weißen Ringen aus Eilythia in Aegypten, 186,
antik, Glas; Alabastron, schwarz und weiß, in Aegypten gefunden, antik, Glas.
5. Holz.
Aeltere' Arbeiten Untertheil eines Aufsatzschrankes, suddeuuch, I7. Jahrh.,
lslllfte; Crucifix, deutsch, 18. Jahrlm; Relief Tobias mit dem Fisch von Corneto,
italienisch, I7. Jaltrln; weibliche Sraiuetten, japanisch, Holz und Ellenbein; Eckschrank
in zwei Etagen mit ausspringenden Ecken, italienisch, 16. Jahrh.; Wappen, Holz; Mangel-
brett, Holz; Stuhl, trapezformiger Grundriss, datirt 1816, roth bemalt, Bauernarbeii,
nordeutsch;desgl. wie voriger, Peter Souilledt, 1797, norddeutsch; Tintenzeug, gedrechselt,
Holz; Schnitzerei mit singenden Engeln, 15. Jahrh.
6. Textil.
eil re ei te Tempeldecke, rother Atlas, gestickt, summt Ueberfell;
chinesisch; Aermelgewand aus braunem Dünngcwebe, bunt gestickt, chinesisch; Streifen
schwarzer Atlas, gestickt, mit Drachen und Wolkenbrüchen, chinesisch; Streifen, schwarzer
Atlas, ähnlich wie voriger, kleiner, chinesisch; Doublette zum vorigen; Frauenkleid
aurSilberstolf, gestickt, 18. Jnhrln; Saumbesltz aus Poaamenterie, 18. JahrlL; Kopftuch
aus Leinen, ln' den Schmulseiten in bunter Seide nach gezählten Faden doppelseitig
gestickt Bordüre, herzegowinisch; Kopftücher, gleich dem vorigen, herzegowinisch;
Kopfweh aus Mussclin, gestickt, croatisch; japanisches Gewand, grüner Atlas, gestickt;
weißer Seidcnstreifen mit Spilzenblumen in bunter Seide;
Durchbruch und Weißstickerei; Decke aus Brnsseler Spitze mit Widmun an. Maria
Kopftuch aus Musseline mit
Theresia; durehbrochencr Kleiderbesatz aus bunten Seidenbordüren und hlaschrenhß. Jnhrh.;.
ungarisches Mlnnerhemd aus MezO-Kövesd, Leinen, gestickt; ungarische Mannerhose, desgL;
ungarische Weiberhaube, violetter Sammt mit Goldstickerei; böhmischer. Tuch, garw
gestickt mit Palgetten, böhmische Tuch mit Palgetten und Perlstickerei; Tuchlein aus
Dllnnstolf, gestickt, türkisch; deagL; Seidenbrocat, geblnmt, auf silberweißem Grunde;
Seide, Gold- und Silberbrocat, geblümt auf grauem Seidenrips; Seidenstoff, Samrntblumen
auf weißem Ripsgrund, 17. Jahrh.; gelber Damast mit broschirten Blumenguirlanden,
18. Jahrh.; desgl. wie voriger, I8. .lahrh.; Beutel aus ruthern Atlas, mit Gold und Silber
gestickten Blumen in Tulpenprofil, orientalisch; Bild mit Heiligen, in Seidenfüden auf
Wachs; Kelchvelum, Goldbrocat; vier Stück Goldbrocat; spanische Decke, weißer Rips
mit Seidenßachstickerei; spanische Reliefstickerei, Gold auf brauner Seide, auf GrnnA
summt applicirt; Stuck Spitzen, gekloppelt; Stuck Spirzencoupons, von Klappe!-
spitzen; 10 Stuck desgl.
Neuere Arbeiten Hemd, Leinen, mit Stickerei in buntem Garn und Palgenen
auf Brust, Rücken und Aerrneln, rumänischer Haualleiß; Hemd aus Leinen mit Stickerei
in buntem Garn auf Brust und RllCkGn, rumanischer Hauslleiß, aus der Bukowina; Gobelin-
itnitation, Pax, von Eduard Lorenz; Gold- und Silberspitze.
7. Porlmntter u. A.
Aeltere rbeite Facher mit Malereien, X8. .lahrh., das Gestell aus Perlmutter
Gruppe, chinesisch, aus Speckstein.
8. Bein, Knochen, Bernstein, Horn.
Aeltere Arbeiten Facher mit Malereien, 18. Jahrh., das Qestell aus Elfenlrein;
loeal, Straußenei, Elfenbein; Tintenfass in Thurmforrn, Elfenbein; Muscatnussreiber,
Pfenbein.
Geschenke.
Von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Johann von u. zu Liechtenstein Runde
Dose, Gold und Email mit Malerei von Van Blaremberghe; längliche Dose, desgL; Cal-
sette, bemalt, italienisch, I6. Jahrh.; Gobelinbehang, deutsch, 16. Jahrlm; lntarsiaplatte,
Holz, rnit Kopf des heil. Paulus, italienisch, 16. Jahrh.; Relief, Grablegung, italienisch,
16. Jahrh., Bronze.
Von der Genossenschaft der Goldschmiede Medaille auf Hof-Juwelier
Jos. Mayer sen. anllsslieh dessen goiahr. Meisteriubillum, geprlgt von Scharlf.
Von Herrn Dr. A. Figdor Kamm aus Horn von t76z; Uhr, Metall.
Von Frau Charlone Storck Stuhl, schwarz polirt, Sitz gepolstert, rnit Vogelnest
in Straminstickerei.
Von Herrn J. Kalrnar Badendcs Mädchen, Statuette, Bronze.
Von Herrn Ochetz in Schluckenau tt Spindelkloben, französisch; Spindel-
kloben, englisch.
Von Herrn K. Lacher in Graz überwiesen durch das k. k. Ministerium für
Cultua und Unterricht Sessellehnen, Schrankfnllungen, Pilaster, Schnitzereifragrnent,
llrnmtlich Modelle aus Thon von K. Lacher.
Von Herrn Eduard Huebmer, Realitatenbesitzer in Pitten Beutelehen mit
Knbtchen und Silberatickerei, Textil; Beutelchen, gewirkt, mit geflügelten Thieren und
Blumenguirlanden, Textil.
Von Frau Dr. Gericke in Dresden ll Stuck Proben Alterer slchsKldppelspitzen.
Von Herrn Grafen A. Prokesch-Oaten Körbchen mit Deckel, Geüecht, alt-
lgyptisch; Bronzenlgel aus dern Herlum von Argus, antik.
Vorn Comite der haugewerbl. Ausstellung in Lernberg Medaille auf die
haugewerbliche Ausstellung in Lemberg tßgz.
Vom k. k. Naturhiatorischen Hofrnuaeum 16 Stuck moderne chinesische
Vasen Farhenproben.
Die Bibliothek.
Die Bibliothek wurde im abgelaufenen Jahre um 19x Werke vermehrt; von diesen
sind 6a als Gaehenke oder im Tauachwege dem Bibliothekaheatande zugewachaen.
Unter den Anklufen für die Bibliothek sind als beaondera brauchbare Vorlagen-
werke hervorzuheben Denkmller der Renaiasance-Sculptur Toscanaa in historischer An-
ordnung, unter Leitung von Wilhelm Bode herauagegeben von Friedrich Bruckmann;
Schtnaraow, Die Bildwerke dea Naumburger Domes; Aufleger, Altlre und Sculpturen
10
des Münsters zu Salem; Orienialisciie Teppiche, mit Unterstützung des k. k.
Handelsministerium und des k. k. Unterrichtsrninisteriurns herausgegeben vom k. k.
Oesterr. Handelamuseum; Kumach, Muster orientalischer Gewebe und Druckstoie; Die
Wandstickereien des Königs Rene in der Kathedrale zu Angers, 72 Darstellungen
aus der Apncalypse; Brassingtoo, Historie bindings in the Bodleian Iibrary, Oxford;
Hodgkiu, Examples of early english pottery; Solon. The ancien art stoneware; Lehre.
Die ielkarten des Meisters E. S. 1466; Heitz, Elsasaische Bochermarken bis Anfang
des Jahrh.; Buchholtz, Goldsehmiedearbeiten in Livland, Esthland und Kurland,
und schließlich die von dem kunstgewerbliehen Museum der Handela- und Gewerbe.
kammer in Prag herausgegebene Publication ober die retrospeetive Abtheilung der allge-
meinen Landes- und Jubiloumsausstellung in Prag 1891.
An Geschenken erhielt die Bibliothek u. A. von dem hoh. k. k. Ministerium für
Cultus und Unterricht das Werk von J. Benko über die SchiGsstation der k. u. k.
Kriegsmarine in Ost-Asien und eine Anzahl von Specialkatalogen der internationalen
Ausstellung für Musik- und Theaterwesen in Wien 1892; von dem Curator des Oeaterr.
Museums Herrn Dr. A. Figdor eine Reihe von Vorlagewerken for weibliche Hand-
arbeiten aus dem Verlage von Therese v. Dillmont in Dornach; von der fachlichen
Fortbildungsschule der Wiener Drechslergenossenschaft ein Exemplar der
im Auftrage der l-landels- und Gewerbekammer für Oesterreich u. d. Enns von A. H. Bayer
gezeichneten und herausgegebenen Vorlagen für Galanteriedrechsler.
Die Ktmstbllttersammlnng wurde im Jahre 189a um 81 Blätter Ornamentstiche,
14 Blauer Originalzeichnungen und 319 Blauer in Photographie, Lichtdruck und ver-
wandten Reproductlonsarten, zusammen also um 414 Blätter vermehrt. Unter den m1-
die Ornamentstiehsammlung erworbenen Blättern sind als besonders schltzens-
werthe Ergänzungen der Sammlung zu nennen zwei Entwürfe für Broschen, radirt von
M. Zündt, aus der sehr seltenen Folge A. 59-70; Ornamentfries mit einer Hirschjagd,
von Floris Balthasar, 1596; ein Bartsch und Passavant unbekanntes aufsteigendes
Ornament, nach dem Mnuogrsmmisten G. J. gestochen von Alart Claessen; Entwürfe
für Goldschmiede, Dosendeckel, Kreuz. Friese etc., Weiß in Schwarz, von Etienne-Joseph
Daudet; reich verzierte Doeendeckel und Breloques von Simon Gribelin d. J., und
niellirte Goldschmiedeverzierungen von Gerard Sordot, 1610; Blätter Punzenarbeiten
von Bernhard Zan; Becher und Kanne mit Deckel, A. und 36; prAchtigrFarbenstiche
von Louis-Philibert Debucourt, Le Menuet de la Mariee, 1786, und La Noee au
Chateau, 1789; von Janinet, lfAveu dillicile, nach Nicoles Lavreince, 1737, und Proiet
d'un Monumenta eriger pour le Roi, nach Jean-Michel Moreau le jeune; von Fr. Bsrto-
lozzi, Die vier Jahreszeiten, nach Richard Westall und Francvs Wheatley; ferner die
vollständigen Folgen der Jagdstücke und der großen Reitschule von Johann Elias
Ridinger, Th. 13-48 und 628-645.
An Origi alze ich unge wurden erworben 13 Blätter Randverzierungen, Feder-
zeichnungen von P. Weidmann 1B.Jahrh., und eine Aufnahme der Decbrationsmalerei
in dem Erker des rFürstenzimmersu im Schlosse Velthurns in Tirol, Aquarell von Vineenz
Cychdorff, 1886 letzteres Geschenk des Fürsten Johann von und zu Lieehtenste in
Die schatzbarste Vermehrung sler Sammlung von Photographien u. dgl. im
Jahre 189zb1lden 44. Blätter Aufnahmen von Kunstsehmiedearbeiten aus Wien, Blauer
photographische Aufnahmen von alten Thonofen und anderen kunstgewerblichen Arbeiten
aus Oberösterreich und schließlich Blätter Photographien nach den Holzdecken und
Thtlrverkleidungen aus der Riegersburg in Steiermark.
IV.
Publicationen und Reproductionon.
Die nMiltheiiungen des k. k. Oesterr. Museums vollendeten den siebenten Jahr-
gnng der neuen Folge.
Ferner erschienen
lxllßkl! der SpOcili-Auistelhlng von lubigen Kupferstichgnl, Mit jgin" 1mm.
rischen Einleitung. Wiely-C. Gerold'e Sohn.
nKnniog der Speeiel-Auutellung mittelalterlichen Hnuurllhsu. Mir einer historischen
Einleitung. Wien, Oestexr. Museum.
dhhmenu. Eine AuswnhI-aus der Sumrnlung des k. k. Oesterr. Museums auf. 50
Lichldrucktafeln. Von J. v. Fnlke. Wien, A. Schroil.
gewlhlt und beschrieben von Dr. Karl Masner. Bisher Hefte. Wien, J. Ldwy.
bis
Nr.
1.02 Geflß in Form eines Hirsehes,
203
204
1.0
206
107
m98 Desgl.
X099
110a Feston mit Engelakopf vom
1105 Console aus Siena, Holz, ilal. Renaissance, 10 Ctm. hoch,
1107 Festen mit Früchten aus der Libreria comunale in
114 Saulenschaft sammt Capital und Basis, reie
1116 Consule miLKinderkopf, modern, 50 Ctm. hoch, 31 Ctm. breit
1117 Bosie der Athena; antik, 70 Ctm. hoch ..
aGeschichte des Geschmacks im Mittelalter und andere Studien auf dem Gebiete
von Kunst und Kultur-l. Von J. v. Falke. Berlin. Allgem. Verein für deutsche Litteratur.
1Die Costum-Ausetellung im k. k. Oesterr. Muaeumc. Ihre wichtigsten Stücke aus-
-Zur Aesthenk und Technik der bildenden Künste-h Akademische Reden von Sir
Joahua Reynolda. Uebersetzt und mit Einleitung, Anmerkungen, Register und Textver-
gleichung versehen von Dr. Eduard Leisching. Leipzig, C. E. M. Pfeßer.
Professor Hermann Herdtle setzte die Herausgabe seiner uBauhuttea fort Stutt-
gart, W. Spemann; desgleichen erschienen in ununterbrochener Folge Hofrath Storells
aBlltter für Kunsrgewerber, Organ des Wiener Kunsrgewerbevereines.Wien, R. mwaldheim.
Das galvunoplßaüsuho Atelier des Museums C. l-laas hat im Jahre 1891. fol-
gende Reproduciionen neu hergestellt
Katalog-Nr.
geziert, 17, Jahrh, Original Silber, theilweise vergoldet. Privatbesitz.
Orig. Silber, vergoldet. Privatbesitz.
derne Arbeit. Privatbesitz.
dessen Halsband mit Perlen und Steinen
Kleine runde Dose, getrieben, auf dem Deckel ein fischender Knabe, 17. Jahrh.,
Cocosnussschale, schone Sebnitzarbeit, Bauernsccnen, 16. Jlhfih, Fassung mo-
Buckelbecher, getrieben, Augsburg, 16. Jahrh., Orig. Silber, vergoldet. Privatbesitz.
Sogenannter Brautbecher, Frauenligur, einen Kübel über dem Kopfe haltend,
in spanischem Costum des 16. Jahrh., Orig. Silber, vergoldet. Privatbesita.
Elfenbeinpocal in vergoldeter Silberfasaung, Augsburg, 17. Jahrh. Privatbeaitz.
Aus der Gypagteßarei des Museums sind 2a neue Abformungen Kuh-Nr. 1096
17 hervorgegangen
1096 Relief in Bronze mit dem Porträt des Heroard, Leibarztes Ludwigs XllL,
Original 1m Oesterr. Museum, 35 Ctm. Durchm.
1097 Flaehornament von der Kanzellreppe im Dom zu Siena, ital. Renais-
sance, Marmor, ao Ctrn. hoch, 29 Ctm. breit....
Desgl. u. Ctm. hoch, 28 Ctm. breit
1100 Deagl.
1101 Desgl. 38 Ctm.
oc,3
Marmor-Ciborium
Siena, ital. Renaissance, 15 Ctm. hoch, 38 Ctm. breit
11.03 Aufateigender Blattkeleh, Marmor, ital. Renaissance, 57 Ctm. hoch,
Ctm.breit.... ..
1104 Pilaater-Capital aus dem Dom zu Siena, von Lorenzo di Mariano,
Marmor, ital. Renaissance, 35 Ctm. hoch, 50 Ctm. breit. .. ..
gCr br.
1106 Friesfüllung mit Greif vom Hoehaltar in der Kirche Funtegiuata in
Siena, von Lorenzo di Mariano, ital. Renaissance, Marmor, 20 Ctm.
hoch, 29 Ctm. breit ..
ena, ital. Re-
Domenico in
naissance, Marmor, So Ctm. hoch, 35 Ctrn. breit
110a Geaimaatßck aus Siena, ital. Renaissance, 10 Ctm. hoch, 4x Ctm. breit
1109 Baluster von der Kanzeltreppe im Dorn zu Siena, von Riccio, ital-
Renaiaaance. Marmor, 45 Ctm. hoch, 15 Ctm. breit ..
1110 Deegl. mit Deckplatte. S4 Ctm. hoch, 15 Ctm. breit ..
1111 Akanthus-Eckblatt mit Volute und Fratze vom Marmor-Cibonum ih
S. Domenico ia Siena, iral. Renaissance, 65 Ctm. hoch, 35 Ctm. breit
1111. Thtlrklopfer vom Palazzo del Magnihco in Siena, Brnazearbeit des
Cviauamo Oouarelli, ital. Renaissance, 70 Ctm. hoch 3c Ctm. breit
1113 Wandleuchter aus dem Dom zu Siena, Bronzearbeit der ital. Renais-
sance, 6c Ctm. hoch, 50 Ctm. brei1 .. ..
iviei-lzieir-rruirid
Hochaltar in der Kirche Fontegiusta in Siena, von Lorenzo dt Mariano.
ital. Renaissance, Marmor, 94 Ctm. hoch, 16 Ctm. breit ..
1115 Rahmen aus Holz, 17. .lahrh., nal im Oesterr. Husum, 45 Ctm.
hoch, 39 Ctm. breit
Die Gypsgießerei lieferte Abgüsse an die folgenden 136 Unterrichlsanstalten!
.5o
..'SQ
-'60
12
Niederösterreich.
Wien Allgemeine Zeichenschul in der
Zelinkagaue,
Allgem. Zeichenschule, III. Bz.,
IX. Ben,
Artillerie-Cadenennchule,
Bürgerschule, l. 52.,
lV.
XII.
XV.
XVlll.
Civil-Mädchenpensionat,
Cnmmunal-Oberrealschule, lV. Ben,
Fünlhuus, Realschule,
Gewcrbl. Fortbildungsschule, IV. 81.,
Ottnkring,
Wlhring,
Goldschmiedeschule, Vl. Bez.,
Gymnasium bei den Schotten,
Hernals, Bnrgerschule,
Gymnasium,
Kunstgewerbeschule,
Lehrer-Bildungsanstalt, lll. Bez.,
Lehr- und Versuchsanstalt für Photo-
graphie,
Lehrerinnen Jiildungsenstalt, l. 81.,
Müdchenbnrgerschule, Xlll. 81.,
Magistrat der Stadt Wien,
Oberrealschule, l. 51.,
lll.
XIV.
OeEentIicl-i Unterrealechule,
Schottenfeld, Oberrealschule.
Schulvercin für Beamtentöchler,
Stnats-Gewerbeschule,
Realschule,
Unterrcalschule, l. Bez.,
Staatsgymnasium, lll. 31.,
lll. Bez,
lV.
Vlll.
Xll.
llllllllllllllli
Technische Hochschule,
Wlhring, Oberrenlschule.
Baden Real- und Obergymnasium.
Horn Realgymnlsium.
Krems Lehrer-Bildungsanstalt,
Lundel-Oberreellchule.
Melk Stiftsgymnuium.
Ober-Hollnbrunn Gymnnium.
St. Pdlten Allgem. MIdchen-Volka- und
Burgenchule,
Lnndes-Lehrer-Bildungunstnlt,
Lehrer-Seminar,
Ober-Realgymnuium.
Wn-Neusudt Lehrer-Seminar,
Oberrealschule,
Rulgymnuium.
Oberlnerreieh.
Kremsmnnater Stift.
Linz Lehrer-Bildungunrtnlt,
MIdchen-Lyceum,
Staatsgymnuium.
Ried Bnrgerschule,
Gymnasium.
Steyr Oberrealschule.
Wein Madchen-Fortbildungsschule.
Stlzburg.
Salzburg Fnrsterzbiseholl. Gymnasium,
Lehrer-Bildungsanstalt,
Oberrcalschule.
Steiermark.
Graz Bnrgerschule,
Knaben-Seminar,
Landesmuseum,
Lehrer-Bildungsanstalt.
LehrerinnenVBiIdungsanstalt,
Realgymnasium,
Snangewerbeschule,
Szaatsrenlschule,
Technisch Hochschule.
Leoben Lnndesgymnuium.
Marburg Bnrgerschule,
Suats-Oberrealschule.
llllll
Kärnten.
Klagenfurt Gymnasium,
Oberrealschule.
Villach Fachschule für Holzindustrie.
Knin.
Gotuchee Fachschule.
Laibach Fachschul für Hollbearbeitung,
Gewcrbl. Fortbildungsschule,
Lehrer-Bildungunstllt,
Mßdchenschule.
Radmanmdorf GewerbLFortbildungsschule.
Rudolfswerth Gymnuium.
Ietrien.
Pola Gymnasium,
Mnrine-Unterrenlschule.
Spnlato lndustrieschule.
Triest und Gßn.
Gorz Lehrerinnen-Bildungsanstalt,
Srnugymnuium.
Triest Landea-Oberrealschule,
Stnugewcrbeechule,
nuium,
Stuts- berrulachule.
Tirol und Vorarlberg.
Bludcnz Gewerbl. Fortbild chule.
Bozen Fachschule für Holzindustrie,
Stutn-Unterrealschule.
Bregenz Gewerbl. Fortbildungaschule,
Feldkirch Juuiten-Collegium.
lniubnuk Lehrer-Bildungunnnlt,
Oberreahchule,
Staangewerbeechule.
Trient Lehrerinnen-Bildungsanualt.
Zimt Lehrerinaen-Bildungunstnlt.
Böhmen.
Bechyn Fnchschule.
Bergreichenstein Bürgerschulc.
Bnunnu Stifts-Obgrgymnasium,
Volks; u. Bürgerschule.
Bohrm-Leipa Stnztsgymnlsium.
Brnndzis a. d. Elbe Bßrgenchule.
Brüx Communnl-Obergymnasium.
Budweis Lehrer-Bildungsnnsull,
Slutsrealschulc,
Sndr. Museum,
Unlerrealschule.
Cznsluu Bürgerschule,
Evnngcl. Lehrer-Seminnr.
Dobruska GewerbliFonabildungsschule.
Eger Lehrer-Bildungsanstalt,
Privat-Lehrerinnen-Bildungsansnll.
Elbogen Stulsrealschule.
Friedek Kneben-Bnrgerschule.
Gnblonz Fachschule.
Hohenmauth Communal-Obergymnuium.
Hoi-ic Fachschule.
Jiäin Lehrer-Bildungsanstalt.
Jungbunzlaui Allgem. Handwerkerschule.
Kuden Snatagymnnsium.
Knrolinenthnl Bbhm. Oberreulschule.
Komotnu Lehrer-Bildungsnnsnll.
Kbniggrltz Flchschule,
Sneuruluhule.
Kolin Renl- u. Obergymnlsium.
Krumau Gymuuium.
Kuttenberg Lehrer-Bildungsunslnlt,
Sulnminelschule.
Leiuneritz Lehrer-Bildungsanstalt,
Oberrealschule.
Mies Staaugymnasium.
Münchengrllz Gewerbl. Forlbildungsschule.
Nixdorf Fnchschule.
Pardubilz Bbhrn. Suals-Obcrrellschule.
Pilsen Bbhm. Sunu-Oberreallchule,
Bbhm. Realacbule,
Deutsch Sunurenlschule,
Gewerbemuseum,
Suusgewerbeschule.
Pisek Oberrealuhule.
Prnchalilz Volks- und Bürgenchule.
Prag Bnrgerschule,
Bohm. Lehrer-Bildungsanstalt,
Stansrulschule,
stldt. höhere Töchterschule,
lechn. Hochschule,
Kunslgewerbeschule,
Deutsche Lehrer-Bildungsanstalt,
Deutsches Mndchen-Lyceum,
l. deutsche Suanrulschule,
ll. deuuche Suau-Oberreulschule,
Deutsche Lehrerinnen-Bildungunsznlr,
Lehrerinnen-Bildungaunsull,
Lehrerinnen-Bjldungunstllt zu St. Anna.
Deutsches SlaIts-Obergymnasium.
Rcalgymnnsium in Weinberge,
Smalsgewcrbeschule.
Pi-ibrnm Lchrerbildungsanstalt,
Realgymnasiuru.
Raudnilz Realgymnasium.
Reichenbcrg Smuumitlellchule."
Sndska Gewerbl. Forlbildungsschule.
Sobieslau Lehrer-Bilduhgslnslall.
Sobndka Knabenbürgerschule.
Tebor Gymnasium.
Teplixz Fachschule.
Trautenau Lehrer-Bildungsanstalt.
Realschule.
Wallern Fnchschule.
Warnsdorf Stadtamt.
Mlh ren.
Auspirz Rcalschule.
Brnnn Bbhm. Lehrer-Bildungsanslult,
Deutsches Gymnasium,
Deutsche Lehrer-Bildungsanstalt,
LehrerEnnenA BIIÖUDSSHIISIHII,
Slaals-Oberrenlschule.
Bystiitz Bürgerschule.
Freiberg Lehrcr-Bildungsanstull.
lüding Volks und Bürgerschulc.
Krcmsicr Obergymnasium,
Oberrulechule.
Mähr. Ostrau Landes-Obcrrenlschule,
MIdcben-Bürgerschulc.
MIhn-Schßnberg Landel-Renlgymneaium.
Trüblu Sluls-Obergymnasium.
Weißkirchen Gymnuium,
Milimr-Oberrulachule.
Neuxitschein LllldGI-ObGHGIllChUlG.
Olmütz Lehrer-Bildungsanstalt.
Lehrerinnen-Bildungsanstalt.
Prosmiu Sllv. Llndes-Oberrellschule.
Romersmdx Realschule.
Sternberg MMChen-VoIks-M. Bürgeravchu lc
Tellsch Bürgerschule,
Lnndes-Oberrealschule.
Trebixsch Stutsgymnasium.
WnL-Mzserixsch Fnchschule.
Zueim Landu-Oberrealschule.
Zwilmu Fuchschule.
Schleim.
Bielitz Suals-Oberreulschule.
Jägerndorf Smnsreelschule.
Taschen Slauls-Obcrrenlschulc.
Troppau Lehrer-Bildungsanstalt,
Lehrerinnen!Bildungsanslllt,
Oberrealschule.
Vyeidennu Suaßgymnuium.
Galizien und Bukowinn.
Brody Reelgymnnsium.
Czemowitz Griech.-orienl. Oberrenlschul
Lehrer-Bildungsanslllt.
Lcmberg Gymnasium,
Oherrellschule,
Staltsgewerbcschule.
Rqdsutz Real yrnnnsium.
Shhisll Fnc ächule.
Swiatmcl orne Fachschulc.
Tarnopol Realschulc.
Tarnow Lchrenßildungsanstall.
Ungarn und Siebenbürgen. Günxf Milixlr-Unlerreallchule.
Budupesll lnfnnlerie-Cadenenschule, gängimegzixiazhääggnhium.
Korugl. unglr. Kunstschule.
Csik-Somlyo Obergymnuium. Gnaden und Bhvonien.
Eisenslldt Milillr-Unlerrullchulc. Agnm Kßnilt Qberl-ahchum
Essegg Kbnigl. Oberrealrchule. Zengg Renlgyrnnuium.
In Oeslerreich-Ungnrn wurden an rzo Privue und in du Ausland Gypubgnue
galiefen nach Buel, Berlin, Erbncb, Fnnkfurn n. M., Hclsingfors, Knrhruhe, K0
hngen, Lübeck, Nürnberg, Plris, Petersburg, Pforzheim, Riedenburg, Runßchuk, Tlüil,
Wnrnchnu, Vhshinglon, Zürich.
1m Ganzen liefen das Museum seit der Errichtung der Gypi lßerei bis Ende
Dccember 189 123.491 Abgüsse; davon enrfnllen luf du hhr N91 H1 gegen 5933
im Jnhre 1891.
V.
Vorlesungen.
Von dem Cyklus der Donnerstag-Vorlesungen im Winter t8gtjgs fielen in das
Jahr 1892 fünfzehn Vortrage, und zwar Architekt Prof. F. v. Feldegg Rhythmus, Sym-
metrie und Proportion in Natur und Kunst; Hcfrath Director J. v. Falke Ge hiehte
des Geschmneke im Mittelalter fünf Vorträge; Hofrath Prof. Dr. F. W. Exner Ueber
das technische Vereuehtwesen; Custoaadjunct Dr. Eduard Leieching Originalitlt und
Nachahmung im Kunstschulen; Custosadjunct Dr. Alois Riegl Ruthenisehe Teppiche;
Custos Eduard Chmelarz Die farbigen Kupferstiche des tS. Jahrhunderts; Universitlte-
Docent Dr. H. Swoboda. Die Kunst in den Katakomben mit Beziehung auf des Kata-
kombenforsehera Rosai 7o. Geburtstag; Custos Josef Folnesies Altlgyptiseher Schmuck;
Direetor Reb-Rath Dr. Albert llg Die Goldschmiedearbeiten im ltunethittoriachen Hof-
museum zwei Vorträge; Custoaadjunet Dr. Karl Masner Die Goldelfenheinarheitett der
Griechen.
Der Cyklus der Vorlesungen t89293 nahm seinen Anfang am a0. October und es
sprachen bis zum n. Dezember Hofrath Director J. v. Falke Die Kunst auf Straßen
und Plltzen zwei Vorlesungen; Prof. Hans Macht Die Naturformen und die Orna-
mentik; Prof. Dr. J. Stlzygowski Der Vbllterwanderungaetil; Prof. Dr. Franz Wiclthol
Ueberlieferung und Humanismus in der italienischen Kunat zwei Vorlesungen; Custos-
adjunct Dr. Eduard Leiaching Joshua Reynolda, der erste Präsident der Akademie der
Künste in London; Assistent Dr. Moriz Hocrnes Die ältesten Stufen italiecher Kunst und
Industrie; Architekt Prof. F. v. Feldegg Theophil von Hausen und seine Bedeutung als
Mensch und Künstler; im Ganzen neun Vorträge.
Die Gesammtzahl der Vortrage im Jahre 1892 betrug sonach a4; dieselben wurden
zusammen von 3180 Personen beaueht.
VI.
Die Kumtuoworbeachulo.
Die Gesellechnn zur Förderung der Kunslgewerbesehule hat für du abgelaufene
Jnhr In 17 Schüler Stipendien bewilligt, und zwar an 19 zu 6., un zu 15 H. und
an zu 1c G. monatlich; außerdem gewährte dieselbe einer Schülerin eine einmnlige
Aunhilfe zu 20 H. und einem Zögling eine Reiseunteruüuung von 100 G.
Von den obgenannxen 27 Zbglingen summen aus Wien aus Niederoaterreich
au! Böhmen aus Mlhren aus Steiermark aus Schlesien und aus Ungu-n l.
Die Frequenz der Schule stellt sich folgendermeßen du
1D
an Fnchschule für chi-Atelier für Dummer
E... .5 .5
.0 v-z."
Ei 312 gä 2215-; äaäägäää aäg-Tßäaä 55
l-u.
21' ".2 135 ääägjä ä-lI-ä-x
im Winter-Semester lßgljgz
"11181191S619111"1"13161-1119111
um Sommer-Semester 1891
10911111911519161101"13161-111-11"
im Winter-Semester 189293
"11111191581118191813151-111111"
Die Kunstgewerheschule beklagt den Verlust eines seiner wärmsten und treuesten
Freunde und Berather im Aufsichtsrathe, des Hofrathes Professor Dr. Ernst v. Brücke,
dessen Tod am 7. Januar erfolgte. An seine Stelle wurde der Professor der technischen
Hochschule Hofrath Dr. Alex. Bauer berufen.
Ueber Ansuchen des Directors der Kunstgewerbeschule, Hofratlt Josef Storck.
hat das k. u. k. Reichs-Finanzministerium denselben von der Verwendung als Consulent
für die kunstgewerblichen Agenden Bosniens und der Herzegowina enthoben.
Das Ministerium für Cultus und Unterricht hat den Prof. Friedrich Sturm über.
sein Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt. Der Aufsichtsrat hat beim Scheiden
des Prnf. Sturm aus der Anstalt sein herzliches Bedauern darüber ausgesprochen, dass
sein Augenleiden ihn nothigte, einem Berufe zu entsagen, dem er durch lan Jahre mit
unermüdlicher Pßichttreue und dem schönsten Erfolge abgelegen hat, wo ihm der
warmste Dank und die volle Anerkennung für seine ausgezeichnete Wirksamkeit seitens
des Aufsichtsrathes ausgesprochen wurde. An Stelle des Prof. Sturm hat das Ministerium
für Cultus und Unterricht den akademischen Maler in Paris, Rudolf Riharz, mit s. Seps
tember unter Zuerkennung des Professorentitels zum wirklichen Lehrer an der Kunst-
gewerbeschule ernannt.
Gleichwie in dem abgelaufenen Schuljahre wurde auch für das gegenwlrtige der
Professor an der k. k. Stnatsgewerbeschule in Wien, Julius Kaietan, als Lehrer für
das technische Zeichnen bestellt, und der Custosadiunct Dr. Eduard Leisching mit der
Unterrichtsertheilung in der Kunstgeschichte betraut.
Das Ministerum für Cultus und Unterricht hat dem Director J. Storclt, sowie den
Profesoren Oscar Beyer und Karl Karger zur Vornahme von Studienreisen hehufs Be-
sichtigung der nExposition des arts de ln femmeu in Paris im Laufe der diesjlhrigen
Hauptferien Reiseunterstützungen im Betrage von je 300 H. bewilligt.
Durch die Muniticenz des Ministeriums für Cultus und Unterricht hat die Lehr-
mittelsamtnlung der Kunstgewerbeschule eine überaus reiche und werthvolle Vermehrung
erfahren, und zwar sind durch Gewährung von außerordentlichen Crediten eine Anzahl
von hervorragenden Gypsabgüssen franzosischer ornamentaler Arbeiten des I1. und
I3. Jahrhunderts aus dem Muse des arts decoratifs in Paris erworben worden; ferner
sind von den Erben des in Paris verstorbenen Malers Richard Fallenbock die von dem-
selben in Paris ausgeführten 30 Studienblltter in das Eigenthum der Kunatgevverbeschule
übergegangen.
Die Handels- und Gewerhekamrner für das Erzherzogthum Oesterreich unter der
Enns hat der Kunstgewerbeschule zum Zwecke der Beschaßung des nothigen pflanz-
lichen Studienmaterials an der Fachschule für Blumenmalerei eine Subvention von 306 H.
bewilligt.
lm Sinne des Stiftsbriefes der Albert Freiherr v. Rothschild'schen Stiftun wurden
von den Stiftungsinteressen an die Absolventen der Kunstgewerbeschule Schul-
meister 400 0., J. Groh 450 fl., A. Kaiser 620 H. und A. Juppe soo fl. Unterstützungen
für Kunstauftrlge gegeben.
Stellung, beziehungsweise Verwendung haben nachbenannte ibsolvirte Zöglinge
gefunden
16
Johann Hrdliczka als Lehrer für den Central-Spitzencura;
Johann Sehlechta als Zeichner im k. k. Oesterr. Handelsmuseum;
Josef Smeida land in Drontheim in Norwegen in einem Privatatelier als Ciseleur, und
Gustav Gaudernak bei einem Goldschmiede in Christiania als Emailleur Stellung;
Ferdinand Stabinger wurde als Prabecandidat für die Fachschule in Königgrätz, und
Josef Penn als Fachlehrer für die Fachschule in St. Ulrich ernannt;
Alexander Michalek hat sich als selbständiger Maler in Wien etnblirt.
Durch Tod hat die Schule den Schüler Josel Moro, welcher am zz. Februar ge-
storben ist, verloren.
An Schultaxen sind eingegangen
Lehrmittelbeitrage .. G. 651--
Aufnahmstaxen .. 106'-
Schulgelder .. 3387
Summa G. 4t44'-
Schulgeldbefreiung genossen 72 Zöglinge im l. und 79 im ll. Semester.
Die Zahl der Schüler, welche Stipendien, beziehungsweise Unterstützungen erhielten,
betrug 116, der hiefnr aufgewendete Betrag belief sich auf ll. 23.645 B. und 1250 Frcs.
Ghemlaohea Laboratorium. Die Einnahmen des Laboratoriums beziiferten sich
t. Honorar-für Analysen und andere Arbeiten H. 685'511
z. Laboratoriumsiaxen der Hospitanten 210--
3. Reslitutionen für Mulfelbrande .. 179-20
Summa i. 1074-70
Auftragsarbeiten wurden durchgeführt Analysen von Sanden, 13 Gesamtm-
analysen von Thonen und Kaolinen, sogenannte rationelle Thonanalysen, pyra-
metrische Thonprnfungen, anderweitige technische Thonproben, Glasurprufungen,
Analysen von Kalksteinen, sonstige Analysen, Glasschmelzprobe, qualitative Ana-
lysen. An synthesischen Arbeiten Prlparatur von besonderen Emailfarben und Patinir-
prlparaten in drei Fallen, Ermittlung von Glasuren in zwei Fallen. Patinirung von 403
Stock tauschirten Suhlobjecten fnr das k. u. k. Bureau für Haus- und Kunstgewerbe in
Bosnien und der Herzegowina.
Als Hospitanten frequentirten das Laboratorium die Herren
I. Victor Obermnllner aus Wien, mit einem Stipendium des Ministeriums für
Cultus und Unterricht bis Ende April; derselbe trat dann in Stellung als Chemiker der
Cementfabrik Leugenfeld;
z. Stephan Dimitrof aus Haskowo in Bulgarien, mit einem Stipendium der fürstl.
bulgarischen Regierung;
3. Hans WahliB aus Wien, bis Ende April und in den Monaten November und
December;
4. Franz Erndt aus Wien, bis Ende Juni;
5. Schtelian Petrof aus Sliven in Bulgarien, seit October.
An das mit t. October 1891 begonnene und bis Ende des Schuljahres t8gtjgz
tbrtgefnhrte keramische Practicum für die Frequentanten der Vorlesungen über Keramik
an der Schule reihte sich im laufenden Schuljahre ein Praeticum über Metalldecoration,
znlehnend an die eben stattfindenden technologischen Vorlesungen über Metalle, welche
Practica von dem Adjuncten des Laboratorium Emil Adam geleitet wurden.
vn.
Personalien und besondere Begebenheiten.
Das Oesterr. Musteum beklagt durch den Tod Ernst von Brücke's den Verlust
eines seiner wärmsten und treuesten Freunde. Hofrath Ernst Wilhelm Ritter von Brücke,
geboten am 6. Juni 1819, ist in der Nlcht vom 6. auf den 7. Januar nach kurzem Kranken-
lager verschieden.
All im Jnhre 1864 des Museum gegründet worden wer und für dasselbe ein
Curetoriuln eingesetzt wurde, in dem statutengemiß auch die Naturwissenschaften Ver-
tretung zu linden heben, erfolgte die Berufung Brücke's in diese Körperschaft und eine
glücklichere Wahl hätte nicht getrotfen werden können. Aus einer Malerfemilie stammend
und -so'vott Jugend auf mit den Bedingungen des künstlerisehen Schatfens vertraut
geworden, von 1546-1848 Dozent der Anatomie an der Akademie der Künste in Berlin;
und sein ganzes Leben hindurch den lebhaftesten Antheil an den Schopfungen der Ver-
gangenheit wie an den Bestrebungen und Leistungen der Gegenwart auf dem Gebiete
der bildenden Künste bewahrend, war er wie Wenige geeignet, Meistern und Jüngern
als wissenschaftlicher Berather zur Seite zu stehen. Schon bevor er zu unserer Anstalt
in Beziehung trat, hatte er eine Reihe von Forschungen über das Verhalten der Pigmente
bei auffallendem und durchfallendem Lichte, über den Metallglanz, über Erganzungs- und
Contrastfarben u. a. m. in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften nieder-
gelegt. Und bereitwillig entsprach er dem Wunsche der Direction des Museums, die Er-
gebnisse seiner gesammten Studien über die natürliche Farbenlehre in einem Buche für
das große Publicum der Künstler, Kunsttechniker, Kunstgelehrten und Kunstfreunde
zusammenzufassen. So entstand das grundlegende, auch in das Französische übersetzte
Werk -Die Physiologie der Farben für die Zwecke der Kunstgewerbea, Leipzig 1866,
dem er neun Jahre später die sBruchstücke aus der Theorie der bildenden Künste-
fnlgen ließ, in denen Perspective, Schattenconstruction und Beleuchtung behandelt werden.
Beide Werke sind in der spateren Litteratur viel benutzt worden und können von keinem
Künstler entbehrt werden, der sich selbst über seine Arbeit Rechenschaft gibt. Auch darf
nicht unerwahnt bleiben, dass er dem Werke über die Farbenlehre durch die Erfindung
des Schistoskop genannten optischen Instrumentes zur Bestimmung der Complementir-
farbe für jede Farbennuance eine wichtige praktische Ergänzung folgen ließ.
Selbstverständlich betheiligte sich Brücke auch in hervorragender Weise an den
Besprechungen, die in den Jahren t866 und 1867 wegen der Erganzung des Museums
durch eine Lehranstalt gehalten wurden und gehörte zu den drei Vertretern des Cura-
toriums in dem ersten Aufsichtsrathe der 1861 in's Leben gerufenen Kunstgewerbeschule,
der mehrere Jahre hindurch zugleich als artistischer Aufsiehtsrath für die Fachschulen
des Handelarninisteriutns fungirte.
Mit der Pßiehttreue, die den Verstorbenen charakterisirt, kam er den Anforderungen
dieser beiden Stellungen bis an sein Lebensende nach, ein Muster von Gewissenhaftigkeit
und Pünktlichkeit, und vor Allem in den Fragen des Kunstunterrichtes erfreuten die Leiter
des Museums und der Schule sich stets seines wohlbegründeten Urtheils und Rathes.
Beide Anstalten werden dem hochverdienten Manne, dem alle Würden und Auszeich-
nungen nichts von der Anspruchslosigkeit und Milde des Wesens nahmen, für alle Zeit
das ehrenvollste Andenken bewahren.
Se. k. u. k. Apostel. Maiestat haben mit Allerh. Entschließung vom so. April
dem I-Ierrenhausrnitgliede Nicolaus Dumba, Curator des k. lt. Oesterr. Museums für
Kunst und Industrie, das Commandeurkreuz des Leopold-Ordens mit Nachsicht der Taxe,
und dem Bildhauer an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien Caspar Ritter
von Zumbusch, Curalor des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, aus An-
lass der Vollendung des von ihm ausgeführten Monumentes des Feldmarschalls Grafen
Radetzky in Wien das Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft allergnldigat zu ver-
leihen geruhn
Der Director des Oesterr. Museums Hofrath v. Falke, die Curatoren Nicolaus
Dumba und Ludwig Lohmeyr, der Director der Kunstgewerbeschule Hofrath Josef
Storck und Custosadiunct Dr. Eduard Leisching wurden in die k. k. Central-Com-
rnission der internationalen Kunst- und Industrie-Ausstellung 1893 in Chicago berufen
und I-lofrath v. Falke, Ludwig Lobmeyr und Hofrath Storek vom Herrn Handels-
tninister gleichzeitig zu Mitgliedern des Executiv-Comites dieser Ausstellung ernannt.
Anlasslich der KVeihnacbts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe-Vereines hat
Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Rainer als Protector des k. k. Oesterr.
Museums folgenden Theilnehmern an der genannten Ausstellung das Anerkennungs-
diplom, beziehungsweise die Medaille des k. k. Oesterr. Museums für Kunst
und Industrie zu verleihen befunden, und zwar t. Das Anerkennungsdiplom dem
k. u. k. Hoftischler Alexander Albert; dem Bronzewaarenfabrikanten Franz Bergmann;
der bosnisch-herzegowin. Landesregierung; dem Bildhauer Gustav Gassmann;
dem Privatatelier für Emailmalerei an der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums; dem Glaswaarenfabrikanten Alois Reich; dern k. und k. Hofvergolder Josef
Threm, a. Die Medaille dem Werkmeister für Metalltechnik an der k. k. Staats-
gewerbeschule zu Innsbruck A. Biendly der Malerin Anna Plischke; dem Bildhauer
Michael Ru e.
Montag den g. Mai um ll Uhr Vormittags wurde im Oesterr. Museum das Erinnerungs-
denkmal für den ersten Präsidenten des Kunstgewerbevereines Rudolf v. Waldheim ent-
hüllt. Dasselbe befindet sich über der Eingangsthür in die Ausstellungsraume des Kunst-
ewerbevereines unter den oberen Arcaden des Museums, ist nach dem Entwürfe von
Hofratb Director Storck ausgeführt und besteht aus einer Widmungstafel aus schwarzem
belgischen Marmor und einem Portratmedaillon in Carraramarmor mit entsprechender Um-
ralirnung in Bronze und Karstmarmnr. Das Porträt ist ein Werk des Bildhauers Beyer,
die Steinarbeit wurde von Francini, die Bildhauer- und Brnnzearbeit von Schindler
und Hanusch besorgt. Die Tafel trägt die Inschrift uDem Wiederbeleber der Holz-
schneidekunst in Oesterreich Rudnli von Waldheim, ersten Präsidenten des Wiener
Kunstgewerbevereines, gewidmet van Freunden und Verehrern.- Eine von Regierungs-
raih Bucher verfasste Festschrift, welche an alle Anwesenden vertheilt wurde, schildert
den Lebensgang und die Charaktereigenschaften des Verewigten und ist mit dem von
W. Unger radirten Porträt Waldheim's und einer Abbildung des Denkmales geziert. Vor
der Enthüllung hielt Hofraih Stnrck an die versammelten folgende Ansprache
nimmer mehr lichtet sich der Kreis jener Männer, welche einst die Wiege des
Oesterr. Muaeuma umstanden und immer bedenklicher mehren sich die stummen
und doch so beredten Erinnerungszeichen, welche von den Wänden dieses Hauses
auf uns niederachauen. Dieser Reihe fügen wir heute schmerzlich bewegt eine Gedenk-
tafel an Rudolf von Waldheim an. Die volle Bedeutung dieses Mannes wurde an
dieser Stelle erschöpfend gewürdigt und wir dürfen uns im engen Raume dieser
schlichten Feier darauf beschränken, aus der umfassenden Thatigkeit Waldheim's
jener Leistungen zu gedenken, welche mit den Zielen und künstlerischen Bestrebungen
des Oesterr. Museums zusammenfallen. Seine Thätigkeit auf dem Gesnrrimtgehiete
der Illustration, Unternehmungen wie die Bauzeitung, die Blätter für Kunstgewerbe,
die Wiederbelebung des Holzschnittes in Oesterreieh, sein hervorragender Antheil an
der Gründung des Wiener Kunstgewerbevereines sind Thaten, welche ein gllnzendes
Blatt in der Entwicklungsgeschichte österreichischer Kunatindustrie füllen und welche
Waldheim ein ehrendes Andenken für alle Zeiten sichern. Und so möge denn die
Gedenktafel, die Verehrung und treue Freundeshande hier aufgerichtet. die Erinnerung
wach erhalten an einen kunstbegeiaterten Mann, an einen wahren Patrioten, immer
bereit und opferwillig, wo es sich um die Förderung der Interessen des Vater-
landes handelte, an einen wsrmherzigen und edlen Menschen, an Rudolf v. Waldheim.-
Der Feier wohnten Herr Ludwig von Waldheim mit den übrigen Familien-
mitgliedern bei, ferner Baron Banhans, Handelskammerpräsident labary, die Hof-
und Ministerialrlthe v. Thaa, Lind, Hermann, Curator Hofrath Professor Bauer,
Mitglieder dea Aufsichtsrathes der Kunstgewerbeschule, der Prasident des Wiener Kunst-
gewerbevereinea kais. Rath Hanusch, Viceprlsident Gstettn er und Secretär Dr. Lei-
sching mit vielen Vereinsmitgliedern, Director Hofrath J. v. Falke, Vicedirector Reg.-
Rath B. Bucher, die übrigen Beamten des Museums, Professoren der Kunstgewerbe-
schule u. A. Nach Schluu der Feier wurde die Sommerausstelllung des Kunstgewerbe-
vereines erofnet.
Wlhrend des Sommers ist in den Besuchastunden des Museums insofern eine Ver-
anderung eingetreten, als an jedem Samstag Nachmittag der Schluss statt um Uhr erst
um Uhr stattgefunden hat. Der Grund dieser Veränderung lag in dem Wunsche, auch
denjenigen Herren, deren Amtsstunden mit den Besuchsstunden des Museums zusammen-
fallen, das Studium der Sammlungen zu ermöglichen. Diese Verfügung trat Samstag den
3o. April in Kraft und fand mit dem a4. September ihr Ende. Während dieser Stunden
haben 665 Personen das Tourniquet psasirt.
Die Gesellschaft für vervielflltigende Kunst hat in ihrer im Juni abgehaltenen
Generalversammlung den Custosadjuncten Herrn Dr. Eduard Leisching zum Cuntnr
ernannt; derselbe wurde sodann auch in den Verwaltungsrath dieser Gesellschaft berufen.
Der Präsident der Niederesterr. Handelt- und Gewerbekammer, Herrenhaus-
mitglied Rudolf lsbary, ist am 9. Juli in Hütteldorf gestorben. Derselbe gehörte seit
dem Jahre 188a dem Curatorium des k. k. Oesterr. Museums an, und hat an der Ent-
wicklung und Fordlrung unseres Instituts und der mit demselben verbundenen Kunst-
gewerheschule warmen Antheil genommen, welchen er in allen Lagen persönlich und
amtlich bethätigte. Das Museum hat in einem Beileidsehreiben an die Hinterbliebenen
den pietatvollen Gesinnungen gegen den Verstorbenen Ausdruck verliehen und wird dem-
selben stets ein dankbares Andenken bewahren.
Se. lt. u. k. Apostel. Majestät haben mit Allerh. Entschließung vom at. Juli die
von dem mit dem Titel und Charakter eines Hofrathes bekleideten Director der Gemälde-
gnleriedes Allerh. Kaiserhauses und Curator des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und
Industrie Eduard Ritter v. Engerth angeluchteVersetzung in den wohlverdienten blei-
benden Ruhestand zu genehmigen und allergnldigst zu gestatten geruht, dass demselben
aus diesem Anlasse für seine steta eifrige und ersprießliche Dienstleistung die Allerh.
Anerkennung ausgesprochen werde.
Seine konigl. Hoheit der Großherzog von Buden hat dem Vieedirector des k. k.
Oeaterr. Muaeums Reg-Rath Bruno Bucher das Ritterkreuz l. Clalse des Ordens vom
Zähringer Löwen verliehen.
Se. k. u. k. Apostul. Majestät haben mit Allerh. Hendachreiben vom 31. October
den Curator des k. k. Oesterr. Museums Großinduetriellen Friedrich Freih. v. Leiten-
berger als Mitglied auf Lebensdauer in des Herrenheus den Reicherathes ellergnldiget
zu berufen geruht.
Se. k. u. k. Apostol. Maiestht haben mit Allerh. Entschließung vom 3. November
dem Mitglied des Aufsichurathes der Kunetgewerbesehule des k. k. Oesterr. Museums,
Ministerialrathe im Ministerium für Cultus und Unterricht Vincenz Grafen Baillet de
Latour, den Titel und Charakter einen Sectionschefs lllergnädigst zu verleihen geruht.
Se. k. u. k. Apoelol. Majeatlt geruhten mit Allerh. Entschließung vom 24. No-
vomber in huldvollster Würdigung vorzüglicher und erfolgreicher Mitwirkung bei dem
Neubeue für die Hof- und Stntsdruckerei in Wien ellerguldigst zu gestatten, des dem
Curetor des k. k. Oesterr. Museums und Mitgliede des Aufsichtsrnthes der Kunstgewerbe-
schule, Minirterielrlth im Ministerium des lnnern Karl Koechlin, die Allerhochste An-
erkennung ausgesprochen werde.
Verllg des k. k. Jenen. Hlneums.
Druck von Cm Geroldk Sohn in Wien. N93.