l"ß4. MITTHEILUN GEN WEI-
Sechster Jahrgang. 15. Jänner 1871.
k. k. österr. Museums für Kunst Industrie.
Monatschrift für Kunst 8c Kunstgewerbe.
Am 15. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abonnementspreis per Jahr d. ö.W.
Bedactenr Bruno Bücher. Expedition von C. Gerold's Sohn. Mm abonnirt im Museum,
bei Gerold St Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Bnch- und Kunsthandlungen.
I. in mm Bilderrahmen. um alt-germanische llsulltochnik. Zur Ausstellung des Museums.
Vorlesungen im lluunm. Bücher-Revue. Kleinen Mlnusilungin. Bibliothek-Katalog.
Ueber Bilderrahmen.
I.
Es ist zwar ganz in der Ordnung, dass man von den Bildern mehr
spricht und schreibt als von ihren Rahmen; einmal aber mag es auch
erlaubt sein, von den letzteren zu reden und das um so mehr, als ihre
gegenwärtige Beschaffenheit einigermassen bedenklich ist und zu allerlei
Kritik auffordert, sobald man anfängt, ihren Zustand vernünftig zu betrachten.
Das Publicum ist allerdings vollkommen befriedigt, wenn der Rahmen"
nur hübsch vergoldet ist, und der Künstler ist auch leicht zufrieden ge-
gestellt, wenn ihm sein Bild dadurch gehörig isolirt, d. h. von der Mit-
wirkung aller umgebenden oder in der Nähe befindlichen Gegenstände
für das Auge ausgeschlossen wird. Aber gerade hier liegt, wenn nicht
der Irrthum, doch die Ursache zum lrrthnm.
Das Bild hat doch einmal die Bestimmung, an eine Wand zu kom-
men, von der es durch den Rahmen wohl getrennt sein soll; billiger
Weise sollte man demnach zweierlei bei dem Rahmen bedenken das
Bild und die Wand. Den letzteren Umstand übersieht der Künstler
völlig. Sein Bild entsteht ihm in den allermeisten Fällen gänzlich selbst-
ständig im Atelier; er weiss nicht, wo es hinkommt, welche Wand es
einmal zieren soll, und er denkt 'auch gar nicht daran. Er sinnt nur
darauf, wie er die eigene Schönheit des Bildes auf das vortheilhaiieste
erheben, wie er das Auge des Beschauers vor jeder äusseren Störung
schützen kann. Das Mittel zu beiden ist ihm der goldene Rahmen, den
er principiell so breit wie möglich wünscht, gerade wie der Kupfer-
stecher auf die Frage, wie breit der weisse Rand um seinen Stich sein
solle, uns antworten wird, so breit wie möglich". Wenn Bild und Stich
aber auf die Wand kommen, so irren beide, Maler und Stecher, denn
die Störung, welche die breiten Ränder, der goldene wie der weisse, in
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der Harmonie der Wand machen, schaden auch dem Eindruck ihrer
Arbeiten.
Es ist aber noch ein anderer Grund, welcher der Breite der Rahmen
und der Ränder gewisse Grenzen setzt. Das Gefühl sagt es uns, und es
liegt in der Natur der Sache begründet, dass die Umfassung keinen
mächtigeren Eindruck auf das Auge machen soll, als das Umfasste,
welches ja doch das eigentliche Kunstwerk ist. Nehmen wir aber ein
handgrosses Bildchen und darum einen schuhhreiten Rahmen "wie man
cum grcmo salis, ja fast buchstäblich sehen kann, so macht die starre
goldene Fläche allein den Eindruck auf das Auge, dessen Empfindungs-
vermögen davon zum Ueberdruss gesättigt wird und das Bildchen kommt
in seiner Wirkung vollständig zu kurz. Dasselbe ist es mit zollgrossem
Kupferstich auf weissem Foliohogen. Es ist also nothwendig, dass die
Umfassung in ihrem Grüssenverhältnisse sich soweit unterordne, lum der
Wirkung des Bildes die volle Oberhand zu lassen. Sonst haben wir
nicht Bilder auf der Wand, sondern goldene Flächen, die zufallig ein
Loch in der Mitte haben, das nicht unangenehm mit Farben ausgefüllt ist.
Die Absicht, sein Bild zu isoliren, hat den Künstler noch zu einem
andern Missgriii" in der Gestaltung des Rahmens verleitet. Er macht
nicht blos den Rahmen breit, sondern er erhöht ihn auch so aus der
Ebene des Bildes oder der Wand heraus, dass sich um das Bild ein
Mauerwall, ein Castell erhebt. Es ist eine Ummauerung, keine Umrah-
rahmung; das Bild liegt tief unten wie in einem Kasten. Der Beschauer
soll in das Bild hineinsehen, etwa wie er durch den Fensterrahmen in
die Landschaft hinaussieht. Ein solcher hoher Rahmen hat aber einen
doppelten Uehelstand, einmal für die Wand und einmal für das Bild.
Was die Wand betrifft, so zerstört er in ganz unmotivirter Weise d. h.
vom Standpunkte der Wanddecoration aus die Einheit der Wanddäche,
die solcher Buckel und Erhöhungen gerade an dieser Stelle nicht bedarf;
dem Bilde selbst aber schadet der hohe Rahmen dadurch, dass er, wenn
das Bild nicht gerade dem Fenster gegenüber hängt und das ist be-
kanntlich der schlechteste Platz auf der Seitenwand einen Schlagschatten
über die Malerei wird, der sie zum Theil und unter Umständen ganz in
Dunkel hüllt. Den Zweck der Isolirung hat der Maler freilich erreicht,
aber in sehr unerwünschter Weise er hat sein Bild jedem Blick entzogen.
Viel richtiger dünkt uns das entgegengesetzte Verfahren, dass der
Künstler sein Bild statt in die Tiefe des Rahmens vielmehr auf dessen
Höhe bringt und den Rahmen mit seiner Proiilirung nach aussen zu,
nach der Wand, langsam abfallen lässt. Dadurch wird zweierlei erreicht.
Erstens wird das Bild näher ans Auge gerückt und so an das Licht ge-
stellt, dass ihm der Schatten des Rahmens nicht mehr schaden kann, und
zum andern wird ein Uehelstand aufgehoben, den wir vorzugsweise im
Auge hatten, wenn wir sagten, dass der Maler bei der Gestaltung seines
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Bildes die Wand nicht berücksichtige. Die meisten Rahmen, zumal alle
von mehr gewöhnlicher Art, erheben sich in ihrem Profil senkrecht von
der Wand, ja sie sind wohl noch gar unterschnitten und auf dieser
äussern Seite selbst vom Vergolder vernachlässigt. Dieses schroffe Auf-
steigen des Rahmens von der Wand ohne alle Verbindung mit derselben
ist für ein Auge, das auf plastische Decoration achtet, ganz unerträglich.
Es muss der Rahmen nicht blos nach Innen in bewegtem Profil abfallen,
sondern auch nach Aussen in entsprechender Weise sich absohrägen und
so mit der Wand in Verbindung treten. Es ist das einzige Mittel, hier
das Auge zu beruhigen und für die Existenz des Bildes und des Rah-
mens anf der Wand eine gewisse Motivirung, den Schein der Möglich-
keit zu schaffen.
In früheren Zeiten der Kunst, wo es um die Malerei wahrlich nicht
schlechter stand, hat man so hoch heraustretende Rahmen niemals für
nötbig gehalten. Wohl hat man sie breit gemacht und mit reichem Relief-
ornament verziert, in der Barock- und Rococozeit auch damit überladen,
niemals aber gedachte man das Bild einzukasteln. Es ist auch selbst
vom Standpunkt des Künstlers aus Rücksicht auf die Isolirung kein zu-
reichender Grund vorhanden, da das Gold für sich allein diese Absicht
vollkommen erfüllt. Vielmehr sprechen Gründe für die Wand und Gründe
für das Bild dafür, dass wir diese Gestaltung der Rahmen aufgeben und
zu einer flacheren Bildung derselben wieder zurückkehren müssen.
Auch gegen die Vergoldung, die heute als universale Nothwendig-
keit gilt, hätten wir allerlei einzuwenden; nicht als 0b wir sie allgemeinhin
für verwerflich hielten, sondern wir behaupten nur, dass sie nicht unter
allen Umständen passt, noch zu empfehlen ist. Zwar für die Masse der
modernen Bilder ist sie durchweg gut und sie thut in vielen Fällen das,
was man von ihr erwartet, nicht blos durch den Anschein, sondern in
Wirklichkeit, das nämlich, dass sie das Bild fertig macht. Die modernen
Bilder sind durchweg greller in den Tönen, bunter in den Farben,
starker in den Gegensätzen und. darum unharmonischer. Nun kommt
mit seinem Scheine der goldene Rahmen und wirft den gleichmassigen
Schimmer über die Gegensätze, sie gewissermassen versöhnend und mit
diesem Einheitsschimmer in Harmonie bringend, wodurch eben der Ein-
druck des Fertigen, der Vollendung entsteht. Ist das Bild aber schon
an sich fein und harmonisch durchgeführt, warm im Ton und milde in
den Gegensätzen, so kann ihm auch der goldene Rahmen schaden, indem
er das Auge blendet und das Gefühl für die volle Feinheit und Schön-
heit des Bildes abstumpft und unempfindlich macht. In dieser Lage
befinden sich viele der alten Bilder. Von allen alten Bildern, deren
charakteristischer Unterschied von den modernen eben in ihrer mehr
ruhigen und harmonischen Haltung liegt, kann man sagen, dass alte oder
gedämpfte abgetönte, goldene Rahmen für sie vortheilbafter sind, denn
16'
neue und glänzende. Die alten Künstler selbst haben auch keineswegs
die goldenen Rahmen für nothwendig gehalten. Der grösste Theil fder
alten Rahmen, die uns erhalten sind, namentlich die reicher geschnitzten,
sind wohl erst in späterer Zeit vergoldet worden, und ihre Urheber oder
die Maler, die sie für ihre Bilder zeichneten und arbeiten liessen, hatten
ihnen die Farbe des Holzes gelassen, oder auch nur einen Theil ver-
goldet, sc dass entweder die Ornamente sich golden vom Grunde ab-
hoben, oder auch der Grund vergoldet wurde und die Ornamente ihre
braune Ilolzfarbe behielten. Wir finden aber auch die alten Rahmen
noch weiter farbig behandelt. Es gab z. B. im 15. und 16. Jahrhundert
rothe Rahmen, an denen wir heute sicherlich Anstoss nehmen würden;
es ist aber noch sehr die Frage, ob sie sich nicht unter Umständen mit
Vcrtheil anwenden liessen. Auch kommt es vor, dass die Künstler den
Grund blau oder roth bemalten, von dem sich dann die Ornamente golden
oder mit der Holzfarbe löseten. Am häufigsten vielleicht, namentlich im
16. Jahrhundert, waren für kleinere Bilder schwarze Ebenholzrahmen,
fein profilirt und mit feinem Reliefornament verziert, auch wohl mit
darauf gemalten goldenen Arabesken, welches letztere Verfahren es zu
höchst reizender Wirkung bringen kann. Jeder Kunstfreund weise, wie
vortrefflich gewisse alte Bilder in schwarzen Rahmen stehen, ja wie sie
derselben oftmals nicht entbehren können.
Man sieht, es eröffnet sich eine ganze Perspective von verschieden-
artig verzierten Rahmen, wenn wir uns nur einmal erst davon überzeugt
fühlen, dass die Vergoldung nicht blos nicht nothwendig, sondern unter
Umständen schädlich ist. An einem entsprechenden Ersatz wird es uns
in keiner Weise fehlen, ja der Ersatz wird uns nur zu neuen, unbe-
kannten Reizen fiihren.
Ist es schon die Rücksicht auf das Bild, die uns oftmals einen
Ersatz für den vergoldeten Rahmen wünschenswerth macht, so ist es fast
noch mehr die Rücksicht auf die Wand.'Nicht jede Wand gerade duldet
goldene Rahmen, namentlich, wenn sie glänzend und in breiten Massen
auftreten; sie können des Guten zu viel werden. Heutzutage, wo man
darauf ausgeht, auch in die Zimmerdecoration einen ernsteren Charakter,
einen wirklichen Kunstcharakter wieder einzuführen, kommt man mit der
Vergoldnng zum öfteren in Verlegenheit und stösst auf Schwierigkeiten,
die man mit dunkelbraunen oder schwarzen Rahmen völlig vermeidet.
Die Vergoldung macht einen KnalleEect in einer ruhigen ernsten Har-
monie. Hier sind wir selbst gezwungen, auf sie zu verzichten, und wir
können das mit gutem Gewissen, wenn, wie bereits gezeigt wurde, ge-
wissen Arten von Bildern ihrerseits schon eher Holzrahmen in ihrer
Naturfarbe, als vergoldete von Vortheil sind. Falke.
Ueber alt-peruanische Metalltechnik.
Die peruanischen Indianer, in Hinsicht des Religionsverhältnisses
sehr oberßächlich als Indios cristianos" und Indios bravos" unter-
schieden, bewahrten so, als bekehrte und heidnische, civilisirte und völlig
wilde Stämme, in jedem dieser gegenwärtigen Zustände noch das scharfe
altertbüxnliche Gepräge, die Reste des einstigen Gesammtwesens im Volke.
Die civilisirten freilich haben, indem sie die Hauptmasse in den Städten
ausmachen und allein Dörfer bewohnen, ein gut Theil Ursprünglichkeit
durch europäisch-christlichen Einiiuss verlieren müssen, aber ihre Lebens-
weise, Religion und Weltanschauung stellt sich noch immer als kaum
leichthin vom Christenglauben bedecktes Heidenthnm dar; ihre grossen
und theuren Erinnerungen feiern das untergegangene Inkasreich, dem
sie auch noch jährliche Feste weihen. Von den rohen, anderen Stämmen
fehlt andererseits genügende Kunde, denn, abhold der Gesittung, leben
die meisten in Feindseligkeit mit der Regierung; doch beweist die That-
sache, dass unter ihnen gutmüthige und zum Handel geneigte wie die
Jecuchanos neben den cannibalischen Casibos, den Mensehenfressern
Chanchos gefunden werden für die Behauptung, dass das alte Peru
auch in ihnen theilweise erhalten sei und zwar namentlich auch des
Landes besondere Eigenheit die Fülle und Mannigfaltigkeit seiner
nationalen Elemente. In Mittel-Peru ist der Stamm der Sensio, ein
scböngebautes und Ackerbau treibendes Geschlecht, Nachbar von Bar-
baren, die nicht einmal ihre Todten begraben, sondern dieselben Wald-
thieren preisgeben.
Diese Verschiedenheit findet ihre Erklärung in den Geschicken. der.
Gesammtbevölkerung dieser Gebiete vor Francisco Pizaxrds Ankunft
1529. Unsere Kenntniss reicht in ferne, gleichwohl nnhestixnmbare Zeiten
zurück, aus denen bedeutende Culturdenkmale als Beweise einer hohen
Blüthe, keines schüchternen Anfanges, überliefert sind. Wie heute noch
die wilden Indianer es lieben, hatten jene unbekannten Völker, deren
spätere Benennungen Quitos, Aymares, Atures etc. allein vorhanden sind,
auf luftigen Höhen, in der Region der Berggipfel ihre Wohnstätten ge-
wählt; hier thürmten sie Heiligthiimer, wie den sculpturreichen Bau von
Tia-Huanaco in Hoch-Peru, oder den Tempel von Pachacamac, auf dessen
Grundfesten ein späteres Geschlecht sein Sonnenheiligthum baute, dessen
Ruinen noch heute zu sehen sind.
Peru empfing nämlich mit der gewaltsamen Ohristianisirung bereits
seine zweite Bekehrung. Das Nomadenlehen zähmte die Wildheit der
jagdtreibenden Völker, ein fremdes, neues Element lebte zuerst in dem
Stamme auf, welcher später von seinen Priesterkönigen den Namen der
Inkas überkam, und bemächtigte sich von diesem Punkte aus alP der
kleinen Horden ringsum. Die merkwürdige Verfassung, die weise Re-
gierungsform dieser Hierarchie, der Scnnencult, war vollkommen dazu
angethan, jegliche Befähigung des Volkes zu Kunst und Gewerbe, die es
besass, zu wecken und unter seiner günstigen Beeinflussung gedeihen zu
lassen. Es war eine Herrschaft des Friedens, ein wohlgefigtes theokra-
tisches System. Obwohl im Verlauf von 400 Jahren des Bestehens
endlich alle Nationen von Quito bis Chile demselben Gcttesglauben
dienten, obwohl neben diesem Einen Bekenntnisse auch nur Eine Sprache
geduldet war und der alte Menschenopfer-Dienst streng verfolgt wurde,
hatte all' diese Neuerung doch vollzogen werden können, ohne dass in
der Reihe von 13 Inkas mehr als nur Ein Eroberer begegnet. Beweise
dieser Kunstübung sind namentlich die gewaltigen Bauten, die über den
Rücken der Anden gethhrte Inkasstrasse, die Tempel" von Pacharamac,
Caüete u. a.., Magazine, Versammlungshallen, Altäre etc. Vom Betriebe
der Kleinkunst geben auch hier Grabeinrichtuugen die beste Belehning;
ihr Inhalt besteht zumeist aus Erzeugnissen der Goldsehmiedekunst gol-
dene und silberne Idole, Stäbchen mit goldenen Knöpfen; Producte der
Töpferei Krüge mit Figuren an den Henkaln; Urornamente, wie sie
alle Völker besassen, Zickzack, Wellenlinie und mäanderähnliches Band;
dann Steingeschirr, Gedacht aus Pdanzenfasern, rotbe und blaue Baum-
wollstoße von der Pdanze Bombas etc. Waffen und Werkzeuge verdienen
besondere Beachtung, denn es fehlte dem alt-peruanischen Arbeiter das
Eisen, er steht gänzlich auf der Stufe des Brouze- und Steinzeitalters
selbst. Als die Spanier ihre mitgebrachten Waaren auskramten, erregte
die grösste Bewunderung der Eingeborenen eine Scheere.
Wir kehren aber zu jener älteren Bevölkerung zurück die ein völlig
dunkles und unbestimmtes aber riesiges Intervall von dem Beginn der
sanften Inkasherrschaß trennt, vielleicht eine Periode der Oede und Ver--
wilderung, in der auch das zarte Leben der Künste erloschen war.
Wie bedeutend dieselben jedoch in jenen frühesten Tagen geblüht,
beweist der Schatzfund von Cuenca, über welchen L. Heuzey im
Augustheüe der Gazette des beaux arts 1870 p. 113 ff. berichtete.
Cuenca heisst ein Thal und nach demselben eine Provinz in Süd-
Quitc, im s. B12, durch den gewaltigen Bergwall der Andes von Quito
von dem Meerbusen von Gusyaquil geschieden. Hier lebte das tapfere
Volk der Cagnares, noch zur Zeit des Einfalls der Spanier mit den
Inkas um die Wahrung der Selbstständigkeit kämpfend. Bezwungen
mussten sie den heimischen Cult des Mondes mit dem Sonnendienst ver-
tauschen.
Die Ruinen dieses Gebietes entstammen der frühen Zeit des Stam-
mes, nach dem sie genannt sind, Hstun-Cagnar, gehören also einer
älteren Epoche als die Sonnentempel der Inkas gewöhnlich an. Es
waren prachtvolle, befestigte Paläste, in dereri Schilderung durch span-
Autoren uns besonders die Innendecoration überrascht, welche Gold-
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ilberzug gewesen, also das textile Princip der assyrischen, phönizischen,
althellenischen Kunst wiederholt. Hier fand man bei Cuenca in einer
Huaca d. i. alles Heilige, besonders Begräbnissstätte, welche augen-
scheinlich einer bedeutenden Person bestimmt war, den durchaus in Gold-
gegenstanden bestehenden Schatz, der dann durch den General-Consul
E. Thirion dem gen. Berichterstatter zur Besichtigung geboten wurde.
Der Unsterblichkeitsglaube der Peruaner, der sich übrigens in
mannigfacher Art darstellt, veranlasst gleichwohl jeden Stamm, seinen
Verstorbenen Gegenstände mitzugeben. welche sein Leben und Wirken
bezeichnen, im Jenseits aber auch bei Fortsetzung des irdischen Waltens
dienlich sein sollen. Von dieser Art sind alle Bestandtheile des Fundes
Schmuck, Gefasse und Waffen bezeichnen den Vornehmen, wie dieselbe
Sitte dem Landmann Samen für seine himmlischen Felder mitgab.
Die sämmtlichen Gegenstände haben ein Gewicht von 10 Kilogr. "Trotz
des barbarischen Charakters, welcher ihnen gemein ist, zeigen alle Stücke,
unter einander verglichen, in der Ausführung Besonderheiten, worüber
der Blick erstaunt und welche nicht blos durch die Zeit oder das Her-
kommen von verschiedenen Werkstätten, sondern zum grossen Theil
auch aus der Mannigfaltigkeit der Technik zu erklären sind. Meisten-
theils ist das Metall gehämmert; einzelne dickere Stücke oder solche von
geringerer Ausdehnung nur scheinen in Formen gegossen zu sein. Die
Löthung ist bereits sehr geschickt angewendet, um aus den besonders
gegossenen Theilen ein Stück zusammenzusetzen oder Details anzubrin-
gen. Andere Ornamente sind gegraben oder eingeschnitten, am häufig-
sten jedoch erscheint die Verzierung getrieben, in variirter Wiederholung
derselben Motive, woraus erhellt, dass der Gebrauch von Stanzen nicht
bekennt war. Die Details sind durch punktirte, eingeschlagene Linien
oder emporgedrückte Züge mittelst einer Spitze bei starkem Druck auf
die Rückseite des Metalls gezeichnet." Die Mannigfaltigkeit der Technik
wird um so mehr Erstaunen erregen, als die angewendeten Mittel primitiv
waren. Man kannte den Hammer nicht, sondern bediente sich zum
Zwecke des Schlagens viereckiger Stücke aus Kupfer und Messing, welche
keinen Stiel hatten und wie Steine zum Klopfen in die Hand genommen
wurden. Nicht geschickter war ihre Methode des Schmelzens, wie Garcilaso
es beschreibt.
Das Tischgeräth aus dem Schatze von Cuenca besteht aus halb-
kugelfcrmigen, etwas gedrückten grossen Schalen, ohne Zierrat, in der
Gestalt an Kürbisse erinnernd, die vor der Erfindung irdener Gefasse
und zum Theil heute noch als Totumas von den Eiugebornen zu Be-
hältern von Flüssigkeit dienen. Dieses Anschliessen der Gefassform an
die Naturform ist sehr bemerkenswerth. Eines der Geschirre gleicht
ziemlich den grossen persischen Flaschen oder den antiken Lcbes, viel-
leicht die Gattung der Tafel- und Kiichengeschirre der Inkas, welche von
den Spaniern cantaros ollas genannt wurde.
Zwei sehr Hache kleine Platten, Centimetres im Durchmesser,
zeichnen sich besonders durch delicatere Arbeit aus. Der Band ist von
einem Kranz von perl- oder körnerfdrmigen Kügelchen umsäumt, wir
haben ein Stück Biligrantechnik vor uns und zwar gleicht die Bereitung
ganz derjenigen, wie sie unser Mittelalter übte. Nach dem Urtheil des
Verf. sind alle Körner einzeln gegossen und dann mittelst Lötung an-
einander und auf die Schale befestigt; also genau das Verfahren der
altetruskischen Goldarbeiter oder der späteren bis Cellini. Bei den Perua-
nern des 16. Jahrh. hiess diese Technik Chaquira und war so trefflich,
dass die gleichzeitigen Goldschmiede in Spanien nicht begreifen konnten,
wie solche Feinheit der Grains zu erreichen sei. So Garcilaso; neuere
Reisende versichern dagegen, dass Hunmanga und Cuzco sich zwar ur-
alten Rufes in Gold- und Silberiiligran erfreuen, die jetzigen Leistungen
jedoch, bei ungeheuern Preisen, den chinesischen Waaren dieser Art
nicht entfernt zu vergleichen sind. An den Seitenwänden der Schalen
befindet sich ein einfaches, schlangenförmiges Ornament.
Die Waffen bestehen aus demselben kostbaren Metall, Die Aexte
zeichnet ein gegrabenes Ornament aus, gebildet durch gerade Linien in
geometrischer Zusammenstellung, dadurch auffällig, dass darauf sowohl
Kreuze als Mäander vorkommen, beide Formen indess lediglich durch
Combinationen der Geraden entstanden sind. Fünf dieser Beile unter-
scheiden sich durch die halbrunde Schneide, ein anderes seltenes Stück
hat eine runde Tille iiir den Stiel, daran in sternformiger Anordnung
Fünf Spitzen, ähnlich wie an mittelalterlichen Morgensternen, sitzen. Die
eigentliche Axt ist gitterartig durchbrochen, die Schneide abgerundet
und oben und unten mit flügelförmigen Ansätzen versehen. Ein ähnliches
Geräth diente den Inkas als Scepter, gen. Tupayauri.
Die Abtheilung des Kopfputzes und der Kleidungsstücke weist selt-
same Formen und reiches Ornament auf. Das Llante, die Kopfhinde
der Fürsten, ist nichts anderes als buntfarhige Wolle, an der Stirne mit
einer scharlachrothen Quaste und den Flügeln eines heiligen Vogels ge-
schmückt. Ebenso einfach sind die Kleider, ein Mantel und ein ärmel-
loser Oberrock von dunkler Farbe; nur bei Festen verhrämte man sie
mit einer Menge Grold- und Silberhlättchen.
Nur wenig ist von den Ohr- oder vielmehr Nasengehängen zu
sagen, die von sehr einfacher Arbeit sind. Mehrere Gürtel bestehen aus
einem breiten Streifen, von Gold gebogen, versehen mit zwei Reihen
kleiner Löcher und so an ein Leder- oder Stoifband genäht." Der Schatz
von Guenca enthält drei verschiedene Arten goldenen Kopfschmuckes.
Der eine bildet ein Diadem mit durchbrochenem Ornament, "dem ver-
gleichbar, das ein Kind mit der Scheere in einer Krone von Goldpapier
ausschueidet." Ein zweiter ist kegelförmig, am untern Rand mit einem
derbgetriebenen friesartigen Ornament; der dritte erfordert eingehendere
Beschreibung.
Es ist eine Art Helm von gehämxnertem Golds. Die Kostbarkeit
und der Glanz des Metalles dient nur dazu, die Bizarrerie der Form
mehr hervorleuchten zu lassen, welche für das naive Prunken eines Wil-
denhäuptlings ganz geeignet ist. Die halbkugel-ige Glocke ist mit einem
viereckigen Augenschirm oder Genickschützer vielleicht versehen, zwei-
fach durchbohrt, um Riemen aufzunehmen, und von einem hohlen,
20 Centimetres hohen Kegel überragt, welcher das Ganze gleich dem
Hute eines Magiers abschliesst. In einer kleinen Ausgabe der Antiquites
peruviennes von Rivero, erschienen zu Lima, sieht man eine Figur von
gebranntem Thon, welche ein Kopfputz dieser Gattung ziert."
Das Hauptmotiv der Decoration, symmetrisch an den vier Seiten
des Heimes wiederholt, ist eine vorspringende Scheibe, auf der in Relief
die Züge eines Menschenantlitzes gezeichnet sind. In den Zwischenräu-
men erblickt man vier sehr verworrene, gewiss aber dem Piianzenreich
entlehnte Ornamente in Abwechslung mit den Masken. Der Schulknabe,
welcher auf dem Rand seines Schreibheftes die Zeichnung zweier Augen,
einer Nase und eines Mundes versucht, das Ganze in eine, so gut es
gelingt, iregelmässige Rundung einschliesst, er brächte kein naiveres
Werk als das mühsam ins dicke Metall gezeichnete Bild des peruanischen
Künstlers ist, zu Stande." Eigenthümlich sind diesem, gleich vielen ame-
rikanischen Menschenbildern, zwei grosse hauerartige Zähne. Der Verf.
macht die geistvolle Bemerkung, dass gleichwie das antike Gorgoneion
ursprünglich ein Bild des Mondes war, auch diese ihm so ähnliche
Fratze ein Gestirn bedeuten mochte, entweder gleichfalls die Vollmond-
seheibe, welche die Cagnares anbeteten, oder das Antlitz der Sonne, falls
der Schatz bereits in die Periode der Inkas gehört. Denn, obschon
Jahrtausende inzwischen liegen, genügen die Anhaltspunkte und unsere
Kenntnisse nicht, eine sichere Entscheidung zu treffen. Aehnliche Son-
nenangesiehte, Intibilder, sind ferner bekannt; so an einer Felswand bei
den Ruinen von Tomebamba, im ehemaligen Tempel zu Cuzco.
Die reichhaltige Sammlung von Alterthümern, welche in der Um-
gebung von Cuenca gefunden worden, enthält auch eine grosse Anzahl
von scheibentörmigen Goldblättchen, deren Dimension, 12 Centimetres
im Mittel, sie jedoch in die Abtheilung der Putz- uud Kleidergeräthe
einordnet. Die Mehrzahl ist ganz glatt oder einfach mit concentrischen,
punktirten und vorspringenden Kreisen ornamentirt. Vier dieser Schei-
ben zeigen Figuren mit ausgetriebener Contur. In diesem Fall ist der
Kreis durch vier von einem in der Mitte befindlichen Ring ausgehende
Linien getheilt, welche zugleich ebensoviele Figuren eines und desselben
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Thieres von einander trennen. Man muss sich hier, um von der Unhe-
holfenheit der Zeichnung einen Begriff zu erlangen, das Vorgehen eines
Kindes denken, welches seine Katze abzeichnet. In der That ist es ein
Thier der Katzenrace, das der peruanische Goldschmied darstellen wollte,
jedoch eines der schlimmsten Gattung, wahrscheinlich ein Jaguar, das
grösste und gefiirchtetste Raubthier der amerikanischen Wälder."
Auf den andern Scheihchen, welche sich von dieser einigermasseu
im Charakter der Arbeit unterscheiden wurden Felder mit Punkten bo-
säet geschickt hervorgebracht, indem auf der Kehrseite Schläge auf eine
Punze geführt wurden." Derlei Blättchen sind stellenweise durchbohrt
und scheinen zum erwähnten Kleiderschmuck gedient zu haben. Beuzey
vergleicht sie mit den antiken Phalerae, welche oftmals mit dem Gor-
goneion geschmückt vorkommen, sowie an peruanischen von Bollaert
publicirt die Maske unserer eben geschilderten Kopfbedeckungwund
einmal selbst um dieselbe der Zodiakus dargestellt ist, zur Unter-
stiitzung der angeführten Hypothese, dass beide Gebilde siderische Be-
deutung haben.
Wir werfen schliesslich noch einen Blick auf die spärlichen Reste
von Kunst- und Gewerbethätigkeit, welche sich unter der mannigfaltig
beeinllussten Production des heutigen Peru als allein den Nachkommen
des alten Volkes, den Indios, zugehörig erhalten haben. Da begegnet
nur ein Schattenwesen der einstigen Bedeutung oder es ist bedauerlicher-
weise fast nur diejenige Ausübung des Handwerkes geblieben, welche
sehr wahrscheinlich auch in den ältesten Perioden kaum erfreulicher be-
stellt gewesen. Ein Beispiel davon bieten unter anderen die Ruinen einer
ganzen Indianerstadt bei Cajamarquilla, deren Bewohner beim Herannahen
der Spanier die Stätte verlassen zu haben scheinen. Diese Hütten zeigen
bei ihrer guten Erhaltung von den fortwährend noch gebräuchlichen Bauten
der Art durchaus nichts verschiedenes. Aus Lehmziegeln, die an der
Luft trockneten, errichtet, mit denen zuweilen auch hehauene Steine ab-
wechseln, stimmen sie in der Construction noch völlig mit jener der
Tempelbauten z. B. in Pachacamac überein, nicht minder mit den noch
bestehenden runden Hänsem, deren Fugen jedoch freilich nicht mehr
Münelkitt, sondern nur Rasentlillungen haben. Die konischen Dächer
werden heute aus Heu geflochten, statt der Sparren dient ein Gerippe
von Rohr oder Caetusstämmen, welches auch gegenwärtig wie in der
Vorzeit, der das Eisen fehlte, mit Stricken aus Lamafell festgemacht
wird. Bisweilen tritt auch Holzconstruction an Stelle der Steinwände.
Der Grundriss entbehrt jeder Gliederung, nur dass manche dieser Räume
im Hintergrund eine Nische bergen.
Oh den Epigonen des Inkasreiches Sinn für Farbe und den Schmuck
mittelst derselben geblieben, ist wohl nicht sicher zu beantworten; die alten
Bauwerke liefern indess nicht minder den Beweis für das Vorhandensein
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einer Malerei wie Sculptur. Bemerkenswerth bleibt, was J. v. Tscbudi
mittheilt In Cuzco und den umliegenden Provinzen beschäftigen sich
viele Indianer mit Oelmalerei, in der sie freilich keine Meisterwerke lie-
fern; wenn man aber in den Kirchen an den Altarblättern ihre Leistun-
gen betrachtet und bedenkt, dass diese Künstler ohne die mindeste An-
leitung oder Vorbildung und überdies mit sehr rohen Materialien malten,
so muss man ihnen grosses Talent zugestehen, das unter gehöriger Lei-
tung sich weit über die Mittelmiissigkeit erheben würde." Ihre Lieblings-
farbe, die auch an den Gewändern am öftersten erscheint, ist die blaue.
Derselbe Kenner des Landes und Volkes von Pern rühmt, zum
Theil im Gegensatz zu den Ansichten anderer, ihre Geschicklichkeit in
Goldschmiedarbeiten, dem eigentlichen Gebiete peruanischer Kunst. In
Ayacucho fertigt man Gefässe und Figuren von Silberdraht, also wahr-
scheinlich mit Filigranscbmuck. In Jsoja liefern Indianer sehr schöne
Eisenarbeiten, bei den Serranos blüht eine förmliche Hufeisenindustrie;
Sattelzeug und andere Lederwaren kommen besser und wchlfeiler von
dort auf den Markt nach Lima, als man Erzeugnisse aus dieser Stadt
selber kauft. Ferner ist neben der Fertigung von Steigbügeln und Ge-
fassen aus Holz und Korbwaeren noch der Weberei zu gedenken, über
welche Tschudi folgendes mittheilt
In Jarma und seinen Umgebungen weben die Indianer Steife von
vorzüglicher Feinheit. Es gibt Ponchos von Vicunawolle oder Zwirn,
die mit 100-120 Thalern bezahlt werden und die feinsten europäischen
Gewebe übertreffen; es scheint unbegreiflich, wenn man die rohe Vor-
richtung kennt, deren sich die Eingeborenen zum Weben bedienen. In
irgend einem Winkel seiner Hütte spannt der Indianer die Fäden an
eine Leiste in der Mauer, vereinigt alle in einer andern Leiste, die er
sich um den Leib bindet, setzt sich auf die Erde und schiebt ein glattes
Hölzchen, das die Stelle des Schiffes vertritt, mit dem Faden von der
einen zur andern Seite. Auf diese Weise, nur mit geringer Abänderung
in der Anordnung der Faden, wirkt er verschiedene Farben, Figuren
und Inschriften in die Stoffe und arbeitet dabei mit einer Schnelligkeit,
die der auf ordentlichen Webestühlen beinahe gleichkommt. Die werth
vollsten Gewebe, die sie verfertigen, sind die aus der feinen Wolle von
Vicunas, Alpacos und Viscschas; doch machen sie auch viele, sehr ge-
schätzte, aus Baumwolle oder Seide." A. Ilg.
Zur Ausstellung des Museums.
Die Direction des Oesterr. Museums hat an sämmtliche Aussteller
das nschstehenrle Schreiben erlassen
Nach einer dem Curatorium das Museums durch Se. k. Hoheit den
Herrn Erzherzog Rainer zugekommenen Mittheiluug hat Se. Majestät
312
über Ansuchen des Curatoriums seine Gsneigtheit ausgesprochen, die
Scblusssteinlegnng des Neubaues des Oesterr. Museums am 1. September
l. J. vorzunehmen. An demselben Tage wird die Ausstellung österrei-
chischer Kunstgewerbe erödnet werden.
An dieser Muster-Ausstellung werden sich 310 Aussteller aus allen
im Reichsrathe vertretenen Ländern betheiligen, in denen Kunstgewerbe
blühen. Wien, Niederösterreich, Böhmen, Tirol, Mäbren sind am reich-
lichsten vertreten.
Die Jury, welche nach den Statuten der Ausstellung über die Auf-
nahme der eingescbiokten Objecte zu entscheiden hat, wird am 1. August
zusammentreten. Sie besteht aus den Mitgliedern des Curatoriums Graf
E. Zicby, N. Dumba, A. Melingo und Custos Falke, den Mitglie-
dern des Aufsichtsrathes Reckenschnss, Eitelberger, Brücke,
Ferstel und Engerth und dem Professorencolleginm der Kunstgewerbe-
schule.
Das Bureau des Oesterr. Museums, das die Ausstellung leiten wird,
übernimmt vom 1. bis 26. August im neuen Gebäude die aufzunehmenden
Gegenstände; vor dem 1. August werden die Objecte im gegenwärtigen
Musealgebäude am Ballplatze in Empfang genommen.
Für eine Ennässigung der Fracbtpreise auf den Bahnen wird ent-
sprechende Sorge getragen werden.
Aus dem Ihnen bereits mitgetheilten Programme der Ausstellung
werden folgende Paragraphe in Erinnerung gebracht
ä. 2.
Die auszustcllenden Gegenstände haben insbesondere zwei Bedingungen zu ent-
sprechen sie müssen erstens moderne Erzeugnisse der inländischen Kuastlndu-
strle sein und zweitens, indem sie höheren Anforderungen in Bezug auf Form und Or-
namentation gerecht werden, einen Fortschritt In der Entwicklung des Kunst-
gewerhcs und des Geschmackes bekunden. Auch die Verwendung einer neuen oder
erneuerten, auf die Kunstgewerbe sich beziehenden Technik kann zur Ausstellung
berechtigen.
In zweifelhaheu Fällen, ob das Fabrieal ein im Auslands oder in Oesterreieh
gemachtes sei, ist der genaue Nachweis des österreichischen Urspranges zu
liefern.
Um ferneren Missverständnissen in Bezug auf Ausstellnngsfiihigkeit zu begegnen,
wird ausdrücklich bemerkt, dass einerseits sowohl Gegenstände der reinen Kunst, wie
Histo riengemälde, Gcnrebilder, Landschaften u. s. f., desgleichen rein
constructive architektonische Entwürfe, als auch anderseits Maschinen,
Rohproducte aller Art und rein gewerbliche Erzeugnisse, bei denen die Kunst
weder in Bezug auf Form noch in Bezug auf Verzierung Anwendung gefunden hat, von
dieser Ausstellung ausgeschlossen sind.
5. a.
Es sind nicht nur die Vericrtziger der Gegenstände selbst, sondern auch die Mo-
delleure und Zeiehnerkderselben zu Ausstellung ihrer Compositinn berechtigt.
S. 4.
Die Jury entscheidet über die Aufnahme der Gegenstände sndgiltig
nach ihrem Regulativ, ohne zur Angabe von Gründen über ihre Entschei-
dung verptlichtet zu sein. Neben dem Momente der Schönheit der Gegenstände bat sie
Sßlbßhgärllä-ndlich auch die Raumvarhiiltuisse der Ausstellungslocalitüten in Betracht
zu zxe eu.
313
s. s.
Abgesehen "von der Prüfung der Gegenstände vor der Aufnahme findet keine
weitere Beurtheilung statt, wie auch keinerlei Vertbeilnng von Prämien
'oder Preisen. Den Ausstellern ist es aber gestattet, die Verkaufspreise der ausge-
stellten Gegenstände bei denselben uuzuheften und sidx durch Agenten vertraten zu
lassen. Für jene Aussteller, welche keine besonderen Vertreter haben, ertbeilt das Aus-
stellungsbureau die allfällig begehrten Ansküntic.
S. 6.
Die Aussteller haben für den ihnen zugetheilten Ausstellnngsraum keinerlei
Platzg-eld oder irgendwie benannte Gebühren zu entrichten, sie sind aber selbstver-
ständlich verpdichtet, für ihre zur Ausstellung gebrachten Gegenstände die Kosten des
Hin- und Riicktransportes, sowie die des Arrangementes selbst zu besorgen.
Diejenigen neuen Kästen und Pulte, welche bis zur Eröffnung der Ausstellung
für des neue Museum angefertigt seln werden, stellt die Direction des Museums, sc-
weit sie nach ihrer Beschaffenheit passend erscheinen, bereltwilllgst den Ausstellern auf
ihren Wunsch zur Verfügung.
Die Regel ist natürlich, dass die Aussteller selbst für das Mobiliar
Sorge tragen, nur ausnahmsweise kann die Anstalt aushelfen. Ebenso
selbstverständlich müssen derartige Wünsche, welche dem Museum zuerst
bekannt gegeben werden, auch zuerst berücksichtigt werden, und Aus-
steller, welche etwa stillschweigend auf die Benützung der Kästen des
Museums rechnen wollten, würden es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn
im entscheidenden Augenblicke keine Möbel für sie zur Verfügung wären.
Aussteller, welche eigene Kästen anfertigen Lassen, werden ersucht,
die Zeichnungen und Maasse derselben vorher an die Museums-Direction
einzusenden, damit diese etwaige Anstände rechtzeitig zur Sprache
bringen könne.
Ferner wiederholen wir noch einmal das in den "Erläuterungen
zum über die Gebietsbestimmung der Kunstindustrie
Gesagte
Die Grenze zwischen der Kunst und Industrie, wo die Eine auf-
hört, die andere anfängt, ist unendlich schwer zu ziehen und existirt
auch eigentlich gar nicht. Halten wir aber theoretisch beide Begriife in
ihrer möglichsten Trennung auseinander, so finden wir, dass der eine,
die Kunst, das Schöne für sich ohne alle Nebenrücksicbten verfolgt, der
andere, die Industrie, den Nutzen, den Gebrauch. eine Zweckbestimmung
zur Grundlage hat. In dem Begriff "Kunstindustrie" tritt nun beides
zusammen, das Schöne verbindet sich mit dem Nützlichen, mit dem
Zweckdienlichen, mit dem, was wirklich gebraucht wird oder mindestens
den Schein des Brauchbaren an sich trägt. In dieser Verbindung liegt
das Wesentliche. Irgend ein Gegenstand des Gebrauches, ein Topf, ein
Instrument, ein Werkstück, das sein Verfertiger hat zugleich verschönern
wollen, indem er ihm eine von dem blos Zweckdienlichen abweichende,
für das Auge wohlgefallige Gestalt gegeben oder ihm eine von dem
Standpunkte der Zweckmäßigkeit überflüssige Verzierung angehängt hat,
es ist dadurch in das Gebiet der Kunstindustrie gerückt, es ist ßladurch
ein kunstindustrieller Gegenstand geworden.
314,
Ein solches Werk ist also principiell für eine Ausstellung, wie
sie hier in Rede steht, wahlberechtigt. Fehlt dieses Zeichen der Kunst
oder der Schönheit, ist der Gegenstand blos Topf, hlos Instrument, blos
Ziegel und weiter nichts, wie gut auch immer gearbeitet, so ist er von
einer solchen Ausstellung ausgeschlossen."
Vorlesungen im lfuseum.
Am 15. December v. J. hielt Prof. Dr. Alexander Conse seinen Vortrag über grie-
chische und römische Grabmller.
Der Vortragende ging von dem der heutigen Vorstellung und Kunstübung seit Les-
sings von Schiller dichtsrisch zusammengefasste Untersuchung gelludgsten antiken Todes-
bilde, dem die Fackel senkenden Genius", aus, kurz betonend, dass dies eine uns nur
in. römischen Werken vorliegende Darstellung sei. Er knüpfte daran die ebenfalls kurz-
gefasste Schilderung der Gegensätze der Einfachheit der Grliherausststtung in republika-
nisch und der prunkenden Weise in kaiserlich römischer Zeit, als Prunkstiicke namentlich
die Sarkopbage heraushehend. Die in ihren Reliefs dargestellten Gegenstände wurden
summarisch aufgezählt, die eigenthümlichs Art der Verwendung griechischer Mythenscenen
charakterisirt, eine besondere Beachtung aber auch den GrabmElern in den römischen
Provinzen an Rhein und Donau geschenkt, in welchen sich eine nach dortigen Lebens-
zustlinden und dortiger Kunstweise modiiicirte Sitte in den Grabeshildern hemerklich
macht. Wie im Laufe der Auseinandersetzung früher schon das prächtige Grabmal der
Julier zu St. Remy in Südfrankreich genannt war, wurden nun unter den erhaltenen rö-
mischen Grabrnälern der nördlichen Provinzen besonders das allhekannteste zu Ygel bei Trier
und das zu Pettnu in Steiermark ausgezeichnet. Doch die Huuptabsicht des Vortragenden
ging dahin, sich über das Römische hinaus dem Griechischen, der Grabrnlilersitle vor-
nehmlich der Athener sich zuzuwenden, hier wiederum besonders hel der neuerlich auf-
gegrnbonen Griberstrasse bei Athen zu verweilen, welche neben der pompejanischen fortan
die allgemeine Aufmerksamkeit nicht nur vorübergehend fesseln wird. Es kam bei dem
Vortrage zu Statten, dass von zwei Grabreliefs dieser neuen Entdeckung eben Abgüsse in
Wien angekommen waren und im Oesterr. Museum wenigstens vorübergehend aufgestellt
werden konnten. Dieselben sind als Univsrsitlitseigenthnm nach der gegenwärtig be-
stehenden provisorischen Einrichtung nunmehr in der Gypssammlung der Akademie der
bildenden Künste in der Annagasss zu finden. Ganz besondere Aufmerksamkeit verdient
das eine Relief, das einer gewissen Hegeso, Tochter eines-Proxenos. Es bietet ein beson-
ders reines Beispiel der griechisch-attischen Weise, das Grabmal des Verstorbenen in aller
Schlichtheit nur durch Anbringen der Bilder dessen zu schmücken, was der Verstorbene
im Leben war. wobei, nur schwer mit Worten kenntlich zu machen, aber jedem Beschauer
fühlbar, eine milde Traurigkeit wie die eines in sich gefassten Gsmiitbes iiber dem Ganzen
ausgebreitet liegt.
Bei aller Bewunderung solcher Art wurde nicht übersehen, dass mancherlei kleine
Mängel in der Arbeit dieser abesbilder leicht herauszufinden seien; es wurde daran er-
innert, dass freilich es nicht Künstler damals ersten Ranges sein werden, denen wir
diese Reliefs zusutrauen habed, dass Handwerker, aber griechische, attische Handwerker
sie snfertigten und zwar gerade in einer Zeit um das Jahr 400 v. Chr. nämlich, um eine
runde Zahl zu nennen, in welcher die grosse Plastik von der Band eines Phidias in un-
unterbrochener Tradition der Uebung und Weiterbildung in die eines Skopas gelangt war
und in der langen Reibe von schöpferischen Jahren endlich nothwendig auch eine auf
langer Uebung, auf vollem Sicheinleben beruhende Schulung der untergeordueteren Künstler
durchgeführt war. Deshalb haben wir in diesen neuentdeckten Grahmlilern das ettische
Kunsthandwerk, auf den Schultern der grossen Plastik ruhend, auf besonders glänzender
Höhe der Leistung. Auch das schon länger im Oesterr. Museum im Abgusse aufgestellte
Grabmal des im Jahre 394 vor Chr. im korinthischen Kriege gefallenen jungen Ritters
Daxileos gehört übrigens zu den Funden der neuen Griibersüasse, welche endlich auch
dadurch noch belehrend sind, dass sie in erhaltenen Farbespuren wiederum einige Belege
für die Polychronsie der griechischen Plastik geliefert haben
Ein Schlusswort des Vortragenden gab sozusagen die Moral zu der historischen
Betrachtung, erinnerte, wie der Anblick der attiscben, iiir alle Zeiten und Menschen ihrer
Art nach rausterhaßen Grabsteine uns der Barbarei eingedenk machen solle, welche auf
315
unseren Friedhöfen und in den Grabweinlngern unserer Großstädte vielfach llomiuire. Als
Munter wurden deshalb nuaser jenen Reliefs einfachere attiache Grabsteine, aufrecht-
geabellte marmorne Iuschrifttafeln mit eine Bekrönung, äer Beachtung empfohlen, deren
einige Herr Architekt Hßuser in grauen Blättern zum Zwecke du Vortrages anzufer-
tigeu am Güte gehabt um.
Bücher-Revue.
Jausen, Leben und Werke des Malers Giovanni Antonio Bazzi von
Vercelli, gen. il Soddoma. Stuttgart, 1870. B. K. 2893.
Bazzi, ein poesiereicher und in der Forrngebung eleganter Meister, hat es wohl
verdient, der Verkleinerung gegenüber, mit der Vasari von ihm spricht, durch die moderne
Kunstwissensehaft erhoben und gewürdigt an werden. Die Arbeit des Verfassers hat
freilich weder wissenschaftliche Form, noch wissenschaftlichen Inhalt, aber eine sshi ge-
fällige Diction und gewandten Styl. Im übrigen vermissen wir die allererforderlichsten
Formen. mit denen heutzutage eine Künstler-Monographie, um brauchbar zu sein, in die
Oeßentlichkeit tritt; alle Daten und einzelne Werke des Malers muss der Citirende
sich jedesmal durch mühsames Durchblättern des ganzen Buches aufstöbern kein Vor-
wort, Inhalt, Regisrer, keine Citate erleichtern das Suchen. Der Verfasser hllt noch van
Eyck für den Erfinder der Oelmalerei und gibt 1437 als Entstehungsseit des Cennini'schen
'l'rattato' an, was gerade vor 50 Jahren in der Florentiner Antologis zum erstenmsle
als unrichtig dargelegt wurde. Ansserdem iinden wir es wenig anständig, wenn die Mei-
nung, dass Soddoma sich an Rafael gebildet habe, also eine Ansicht, die u. s. Lübka
vertritt. eine alberne Rederei" genannt wird. Wir hören viel Oftgehörtes über die Zeit
des Meisters, viel über seinen Charakter, am wenigsten über seine Werke und ihre Be-
deutung. Es ist ein geschmackvoll geschriebenes, aber zweihundert Seiten langes Feuilleton.
ll. Blackburn, Art iu ths Mountains. The story of the Passion Play. London
Sampson Low, 1870. B. K. M84.
Dieses mit zahlreichen Illustrationen versehene Buch des welterfahrsnen Herrn
Blackbnrn gibt eine rnit liebenswürdiger Behaglichkeit geschriebene Geschichte und Be-
schreibung der Ammergsuer Passionsspiele. Auch Herr Blackburn zählt zu denjenigen,
welche diese dramatische Volkskunst hoch stellen. Die Illustrationen geben zum Theil
Costümhilder, zum Theil Porträtbilder von Personen, welche die Hauptrollen in dem Pas-
sionsspiel übernehmen.
Zanetll, Ls ehiesa della Madonna dell' Orto in Venesis. Venasia, 1870.
n. K. 2942.
Cav. Zunnetti hat aus Anlass der eben vollendeten Restauration der reizenden
Kirche der Madonna dell'Orto eine eingehende Beschreibung der Kirche verößentlicht, die
als ein werthvoller Beitrag zur Geschichte der Architektur in Venedig betrachtet werden
muss. Ihre heutige Form stammt aus dem Jahre 1473; ihre erste Gründung geht in das
Jahr 1355 zurück. Die schönen Bronzelustsr in St. Marco stammen aus dieser Kirche.
Die Kirche enthält werthvolle Bilderwerke und Gemtilde. Auf die Entwürfe zur Restauntion
dieses Bsudenkmales nahm 1855 Prof. Fr. Schmidt, damals Professor der Architektur
an der Akademie in Venedig, einen wesentlichen Elniluss.
Wsssmannsdorf, Die Ringkunst des deutschen Mittelalters. Mit 119
Ringerpaareu von Albrecht Dürer. Aus den deutschen Fechthandschriiten zum ersten
Male herausgegeben. Leipzig 1870. B. K. 2864.
In mehr als Einer Hinsicht erscheint diese Pnblicstion unser Interesse erweckend.
Wie die hier gemachten Mittheilnngen das Alter und die historische Entwicklung der deut-
schen Ring- und Turnkunst beleuchten. so dienen sie der Kunst und Kunstgeschichte eben-
falls in dankenswerther Weise. Jene Werke Diirer's über Turnen und andere Leibes-
übungen, die Camerarius als Gymnastices reliquise bezeichnet, werden in Wort und Bild
verößentlicht, ausserdern eine Anzahl anderer Handschriften desselben Gegenstandes aus
dem 15. und 16. Jahrhundert. Wie dem auch sei, immerhin wird der moderne Zeichner
und Bildhauer mit Nutzen sich mit diesen Darstellungen bekannt machen.
316
Kleinere Mittheilungen.
So. Majestät der Kaiser werden vorausgesetzt dass kein un-
erwartetes Hinderniss eintritt die für den 1. September in Aussicht
genommene Schlusssteinlegung des neuen Mnseumsgebäudes
sowie die Eröffnung der Museumsausstellung allergnädigst vor-
zunehmen geruhen.
llabefsche Stipendien. Der Anfsichtsrath der Kunstgewerbe-
schule hat nachstehende Concursausschreibung der Louis Freih err
Hab er v. Linsbergbehen Stipend ienstiftung für Zöglinge der
Kunstgewerbeschule des k. k. Oeeterr. Museums erlassen
Der Gutsbesitzer Freiherr Huber v. Linsberg hst der Kunstgswerbeschule des
k. h. Oesterr. Museums Kt- Kunst und Industrie einen Betrag von 20.000 d. mit der Wid-
rnung zugewendet, dass ierans Stipendien für befähigte Jünglinge, Lehrnmtscsndidaten,
Kunsthandwerkar aus den im Reichsrsthe vertretenen; industriellen Königreichen und Län-
dern, mit vorzugsweise Berücksichtigung von Nieder-Oestereichern, errichtet werden.
Für das Schuljahr 1870 71 werden vier Stipendien von je 210 d. verliehen.
Die Bewerber um diese Stipendien haben ihre Gesuche bis längstens 15. Jiinner
1871 bei der Direction des Museums fir Kunst und Industrie, Wien, Stadt, Bsllplatz, ein-
zureichen und in denselben
1. ihren Bildungsgnng, welcher im Allgemeinen den Bestimmungen des 12 der
Statuten der Kunstgewerbeschnle entsprechen soll, und ihre persönlichen Verhältnisse dur-
zustellen; ferner
2. Proben eines unzweifelhntten Tulentes und Berufes für die Kunstindustrie und
der bereits erreichten Bildungsstnfe vorzulegen.
Uebrigens haben sich sämmtlichn Bewerber, welche in den Bcsetsungsvorschlsg ein-
bezogen werden, einer Aufnahmeprüfung über die Fertigkeit im Zeichnen oder im Schnitzen
und Modelliren sn der Kunstgewerbesehnle des Museums zu unterziehen.
Die Stipendien werden vorläufig auf die Dauer eines Jahres verliehen und in mo-
natlichen Raten nnub Vidirung der Quittirungen von Seite des Directorates der Kunst-
gewerbeschule, welche nur bei erprobter Befähigung und eifriger Verwendung der Stipen-
diaten stattfindet, ausgezahlt.
llerr Otto Ritter v. Bauer, Correspondent des Oesterr. Mu-
seums in Briinn hat dem Museum Mittel zur Verfügung gestellt, um
einige für die Kunstindustrie höchst wichtige Abhaudlun en über P0-
terie und Email des Herrn Salvetat, Chemikers der orcellunfabrik
in Sevres, in deutscher Uebersetzung herauszugeben.
Dilrerfeier im Oesterr. Museum. Am 20. Mai 1871 wird über-
all, wo man den grossen deutschen Künstler würdigt, das vierhundert-
jährige Gebnrtsfest Albrecht Dürer's gefeiert. Für as Oesterr. Museum
hat Albrecht Dürer in mehr als Einer Beziehung eine anz besondere
Bedeutimg. Im Ku ferstich und Holzschnitt ein unvergleie lieber Meister,
war er der erste gchriftsteller der deutschen Nation, der über das Ge-
sammt ebiet der Theorie der Kunst geschrieben. Aus dem Nürnberger
bhrgerichen Leben hervorgegangen, vereinigt Albrecht Dürer alle jene
Tugenden des deutschen Bürgerstandes, die denselben auch auf dem Ge-
biete der Kunstindustrie eine erste Rolle spielen liessen, bevor franzö-
sische Mode und die Unsitte der Nachahmung französischen Wesens die
deutsche Kunst und Kunstindustrie in ihrem Kerne ulterirte.
Nach 12 des Statuten der Kunstgewerbeechnle ist dir die betreffenden Patenten
der Naehwei; über die mit gutem Erfolge beendeten Studien den Vorbereitungscurses der
Kunz ewxerbeschulo oder einen Untergymnaeiums, eines Realgymnaeiume oder einer Unter-
realen üle üiui das vollendete 16. Lebensjahr erforderlich.
lbrhelzung auf der Beilage.
Beilage zu Nr. 64 der Mittheilungen etc."
Herr Dr. Moriz Thausin hält in den Monaten Jäuner und Fe-
bruar an den Donnerstag- Abenden fünf Vorträge über diesen Künstler.
Derselbe Gelehrte hat es übernommen, die Briefe und Tagebücher
A. Dlireräs für die Quellenschriften des Mittelalters und der Renaissance"
zu übersetzen und zu erläutern.
Im Monate Mai findet im Museum eine Dürer-Ausstellung statt, an
welcher sich die hervorragendsten Kunstfreunde Wiens betheiligen werden.
Es wird mit Ausnahme der Oelmalerei aus dem Gesammtgebiete
der Production A. Dürefs das Hervorragendste ausgestellt werden, um
dem gebildeten Besucher des Museums einen Einblick in die universale
Thätigkeit dieses Künstlers zu gestatten.
Ausserdem erscheint von Seite des Museums im Monate Mai eine
besondere Fest-Publication, A. Dürer betredend.
Neu ausgestellte Gegenstände. Am 14. December Eine Suite von Hand-
zeichnungen niederländischer Meister, aus dem Besitze Sr. kais. Hoheit des Herrn Erzh.
Albrecht; Reliefs von attischen Grsbmiilern; Fayencen aus der ehemal. Wrtby-
Lobknwitßschen Fabrik Teinitz in Böhmen. Geschenk des Correspondenten A. Ritter
v. Lanna; Blumensuiick, Gemälde von Petter, Eigenthum des Herrn J. Herrmann;
emaillirte Fayenceteller, verfertigt von F. Steinbach in Wien.
Am 20. Decemher Blumenkorb in Biseuit, aus der schwedischen Fabrik in
Gustsvsberg, Geschenk Sr. Majestät des Königs von Schweden an das Museum
Schreibgeräth von Silber, moderne italienische Arbeit, Privateigenthum; Theegsräth
von vergoldetem Silber, Augsburger Arbeit, 18. Jahrh., Eigenthum der Frau Grlfm Pu-
tocka; Schrank, entworfen und verfertigt von J. Zajda, mit Holzreliefs aus dem
17. Jahrln; zwsi Hunde, nach der Natur geschnitzt von Franz Wenger in Mondsee;
Proben von Gablonzer Quincaillerie-Arheiten, eingesendet von H. Bengler.
Am 23. December Büste des Apollo von Belvedere. Majolika-lmitation des Herrn
Oppitz in Wien, Eigenthum des Directors Ascher; Portriitbiisten Beethovens und
ein Relief von Rietschel, aus dem Atelier von Eichlsr; Boubonniere, deeorirt im
Atelier des Prof. Sturm, ausgestellt durch A. Klein.
Am 30. December Cabinet von Ebenholz mit Elfenbein, entworfen und aus-
geiiihrt von A. Bstsche; Messingleuchter aus der Fabrik von Samalsa in Laibach;
eine Schreibtisch-Garnitur, bestehend aus 13 Gegenständen, von A. Granichstädten;
Venetianer Emailschiissel aus dem 16. Jahrhundert.
Am 14. Jänner 1871 Pergameutpläne, Zeichnungen, Autographien und Photo-
graphien von St. Stefan, u. zw. der Originalriss des Halbthurmes von G. Hauser, der
Originalriss desselben Thurnies aus dem Plane Pilgrams, der Grundriss des Halhthurms
zum Hausefscheu Plane und Facsimile des Pilgramhchen Planes, sämmtlich auf Perga-
rnent; ferner der alte Riss der siidl. Sahristei, die ErnsVsche Zeichnung der Aufnahme
des jetzigen Bestandes des Halbthurms; Fr. Schmidt's Project der Vollendung der Katha-
rinencapelle; mehrere Autographien und Photographien von St. Stefan, ausgestellt von der
Bauhiitte von St. Stefan fiir die Musealvorlesuug des Dombnumeisters Schmidt über den
Ausbau llcr Stefanskirche" am nächsten Donnerstag.
Ausserdem sind ausgestellt Die Statue des heiligen Georg und ein Basrelief vom
Bildhauer Bohuslav Schnirch eine Schale von emailirfem Kupfer, verfertigt von
Ch. v. Jiingen, 18. Jahrh.; eine Nadelarbeit im oriental. Style von Frl. Caroline
Schober, und eine Nadelarbsit von Frl. Rosa Bayer.
Besuch des Museums. 1m Monate Dseember wurden die Sammlungen des
Museums von 4825 Personen besucht.
Vorlesungen In der Reihenfolge der Museumsvorlesuugen ist
insofern eine Abänderung eingetreten, als unmittelbar nach Herrn Ober-
baurauth v. Schmidt 19. Jänuer Herr Dr. Thausing seine Vorträge
über A. Dürer beginnen wird.
318
"Die österreichische Kunstindustrie und die heutige Welt-
lagef" Unter diesem Titel ist so eben bei W. Branmüller der Vortrag,
welchen Director v. Eitelherger am 27. October 1870 im Museum ge-
halten hat, als Broschüre Preis 50 kr. öst. erschienen. Der volle
Ertrag wird dem Wiener Fonds zur Unterstützung der aus Frankreich
ausgewiesenen österreichischen und deutschen Arbeiter zugeführt. Druck
und Papier der Broschüre sind vortnemich.
BIBLIOTHEK.
3. Fortsetzung des Bibliotheks-Katnloges seit der Herausgabe desselben
im October 1869.
IV. Arohlteotur.
Theorie und Technik.
Gottgetreu, Rud. Physische und chemische Beschaffenheit der Baumaterialien. Deren
Wahl, Verhalten und nweckmässige Verwendung. Mit IN in den Text gedruckten
Holeschnitten. Berlin, Springer, 1869. 8. 2442.
Neigebaur, J. F. Regum Longohardurum leges de structoribus quu C. Bnudius Vesme
primus edebnt Carolus Psomis commentuiis auxit secundum edilionem Augustue
Tuirlnorum repetendss euruvit J. F. Neigebaur. Monschii, Frannius, 1858. 8. 2863
Geschenk.
Rumee, Daniel. Die Baukunde. Praktisches Handbuch zum Gebrauche für Bautechniker
und Bauherren. Nach dem Frnnnös. von E. O. Taßel. Mit 444 Holzschn. Stuttgart.
KIÖDGT, 1870. s. esse
Die gessmmta Architeetur behandelnde Werke.
Lübke, Wilh. Geschichte der Arehiteetur. 4. Anti. Mit etwa 700 Illustr. in Holzschnitt
Leipzig, E. A. Seemann, 1870. 8. 2697,
Abriss der Geschichte der Baukunst. Mit 238 Holzschn. 2. Abdruck. Leipzig, See-
mann. 1866. B. 2463
Rosengarten, A. Die architektonischen Stylarten. Eine knnse, sllguneinfassliche Dar-
stellung der charakteristischen Verschiedenheiten der architektonischen Stylarten.
Zur richtigen Verwendung in Kunst und Handwerk. 2. umgenrh. und verm. Anii.
Mit 639 Illustr. in Hulzstich. Braunschweig, Vieweg Sohn, 1869. 8. ZöOL
Sacken, Ed. Freih. v. Katechismus der Baustyle oder Lehre der architektonischen Styl-
arten von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Nebst einer Erklärung der im
Katechismus vorkommenden Kunstausdriicke. 3. verb. Aud. Mit 88 in den Text ge-
druckten Abbild. Leipzig, J. J. Weber, 1867. e. zezst
Mehrere Style umfassende Werke.
Adler, F. Bsugesehichtliche Forschungen in Deutschland. I. Die Kloster- und Stim-
kirchen auf der Insel Reichenau. Mit Tafeln. Berlin, Ernst Korn, 1870. Fol.
2782
Bäumer, W. Zur Fäer des Geburtsfeltes S. M. des Könige Wilhelm von Württemberg.
Eine Denkschrih der kön. polyteehnischeu Schule zu Stuttgart iiber du bürgerliche
Wohnhaus bei den Griechen und Römern, im deutschen Mittelalter, im 16.. 17., 18.
und 19. Jahrh, von Prof. W. Bäumer. Mit Figurentaf. und Holzsehn. Stuttgart,
1862. 4. 26164
Cicognara, L. Le fabbriche monumsnti euspicui di Venuis illustrsti da L. Cieq.
gnara, de. A. Diedo da G. A. Selva. Edizione con copiosa note ed sggiunte di
Fruncesco Zanotto. anichita di nuove tavole delln versione francese. vol. eou
259 tav. Venezia, Antonelli, 1858. F01. 2508
319
Gailhshaud, Jul. Die Baukunst des Ginhsn bis sechzehnten Jahrhundert und die davon
abhängigen Künste Bildhauerei. Wandmalerei, Glasmalerei, Mosaik, Arbeit in
Eisen etc. Unter Mitwirkung der bedeutendsten Architeewu Frankreichs und anderer
Linder. Bände. Leipzig, T. O. Weigel, 1857. F01. 2880
Klingenberg. L. Die ornamentale Baukunst des Mittelalters. Nach eigenen Aufnahmen
bearbeitet und herausgegeben. Lieferg. 1-. Lüttich und Leipzig, Ch. Claesen. F01.
12781.
Polytschniknm, KönigL, zu Stuttgart. Aufnahmen und Skizzen der Architektur-Schule
in Rothenburg a. T. unter Prof. W. Biiumer. Mai 1869. Fnl. 2618
Puttrich, L. Systematische Darstellung der Entwickelung der Baukunst in den ober-
slebsisehen Ländern, vom X. bis XV. Jahrhundert. Unser besonderer Mitwirkung
von G. W. Geyser dem Jüngeren, Maler, in Vereinigung mit Dr. C. A. Zestermann.
Mit 13 Abbild. und Vigneßen. Leipnig, Commiss. bei Friedlsin Hirsch, 1852.
kl. F01. 2684
Rouyer, Eugene. L'art architectnra en Francs depuis Fraucois III jusqul Louis XVI.
Motifs de decoratian interieure erxterieure dellines dkpräs des modäles exänutäs
et inedits des principales epoques de 1a renaiesanco comprcnant lambris, plafonds,
voutee, cbeminees, portes, fenetres, fontainse, grilles, sinlles, autels, chaires präß
eher, bibliotheques, tomheaux, vnses. glaces etc. Texte par Alfred Darcel. toxnes.
Paris, lihraire polytechnique de J. Baudry. 1866. F01. 2685.
Schulen, Ferencz. Denkmäler der Baukunst in Original-Aufnahmen. Leipzig, Seemann,
1870. F01. 2470
Einzelne Style umfassende Werke.
Archileetur der Griechen und Kölner.
Fragments d'architecture antique. 44 photographies däpres los desains originaux des
architectes pensionnaires de Yacademio de Franco ä. Roms. Paris, J. Baudry. F01.
ZTIL
Krell, P. F. Geschichte des dorisehen Styls, nach den neuesten Forschungen bearbeitet
mit einem Atlas von 24 Tafeln. Stuttgart, Ehner Seubsrt, 1870. Text 8., Atlas 4.
2664
Laureys, F. Classischsr Cursus der Architectur, umfassend die vollständige Analyse der
Slulenordnungen nach dem Decimalsystem mit Beispielen fiir ihre Anwendung
bei Gebäuden. Atlas, enthaltend 70 Taf. mit einem Bande Text. Lüttich u. Leipzig,
Ch. Claesen, 1870. Pol. 2734.
Quast, Al. Ferd. v. Das Erechtheion zu Athen nebst mehreren noch nicht bekannt ge-
machten Bruchstücken der Baukunst dieser Smdt und des übrigen Griechenlands.
Nach dem Werks des H. W. Inwnod mit Verbesserungen und vielen Zusätzen
herausgegeben. Berlin, George Gropius, 1834. F01. 2589
Torellus Sarayna s. Torelli Saraynae Veronensis de origine et amplitudine ciuitatis
Veronae. Ejusdam de viris illustribus autiquis Veronensihus, de his, qui potiti
fuernnt dominio ciu. Ver., de monumentis antiquis vrbis agri Verom, de inter-
pretatione litterarusn antiquarum. Veronae 1540. Aut. Ibltelletus. Mit Holzschuittsn
von G. Carotto. Fol. 2755.
Vitruuius Teutsch. Nemlichen des M. Vitruvij Pollionis Zehen Bücher von der
Architectur vnd künstlichem Bswen. Verteutscht vnd in Trunk verordnet durch
Guatheru H. Riuium. Zu Nürnberg Truckts Johau Petreius Anno 1548, F01. 2556
Altehrlltlieha Ardüuetnr.
Quast, A1. Ferd. v. Die altchristlichen Bauwerke von Ravenna vom 5. bis 9. Jahrb.
Historisch geordnet und durch Abbild. erläutert. Mit 10 Tafeln. Berlin, 1842, G.
Reiner. F01. 2641
Gothlsche Arehitcetur.
Grueber B. Die Kathedrale des heil. Veit zu Prag und die Kunstthlitigkeit Kaiser Karl
IV. Eine architectoniscb-archinlogische Studie. Separatabdruck aus den technischen
Blättern, Vierteljahrschriß des deutschen Ingenieur- und Architectenvereins in
Böhmen. I. Jahrg. 1., 2. und 3. Heil. Mit Tafeln. Prag, 1869. lm Sslbstverlage
des Vereines. 2631
Reuaiasauci.
Bert Ad. Les grands arcbitectes francais de "la Renaissance d'aprs de nombreu docu-
melli-I illädiil- Pßfil, Anbry, 1860. 8. 2499 Geschenk des Herrn Begierungsrathes
von Eitelberger.
Charvet L. Biograhics därehiteetes. Sebastian Serlio, 1475-1554. De! de Royers de
ls. Valfeniere. Lyon, Glairon-Mondet, 1869-1870. 8. 2621
Ü.
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Giuliari, Bart. Conte. Cappella della famiglia Pallegrini esistenle nella chiesa di San
Bernardino di Verona architetturn di Michele Sanmicheli dedicata Sun alteua
imperiale Giov. d'Anstr-ia principe reale dTIngher-in Boemia ec. ec. 30 tsvole.
15-25 nicht erschienen. Verona, 1816. F01. 2621
bresberie ht der kgL palytechnischen Schule zu Stuttgart für das Studienjahr 1868 bis
1869. Mit dem Abdrucke eines Vortrages ilber das ehemalige Lusthaus in Stuttgart
als Monument des früheren Rennissancestyls von Wilhelm Binrner. Mit Figuren-
tsfeln und Holsschnitten. Stuttgart, 1869. 4. 2611
Peyer im Hof, Fr. Die Bennisssuce-Architectur Italiens. Aufrisee, Durchschnitte und
Details in 135 lithographirten Tafeln. Sammlung 1. Leipzig, Seemann. 1870. 8. 2768
Seamossi, Ottsvio Bertotti. Le fabbriohe ei disegni di Andrea Palladio raccolti ed
illustrati da Ott. Bert. Scamoui. Opern divisa in qnsttro Tomi cou Tavole in
rame rappressntsnti le Pinnte, iPrnspetti, gli Spaccati. Con 1a trnduzione francese.
Vicenn, per Frsncesco Modems. 1776-1788. F01. 2615
Scamossi O. Uorigine de1l' aceademia olimpica di Vicenza eon unn breve descrizione
del suo teatro, opara di Ottnvio Bortotti Scarnozzi architetto. Vicensa, Fnßoschelti,
m42. s. 21214
Wagenseil C. J., Elias Hell, Baumeister zu Augsburg. Biographische Skizze. Ein Bei-
trug zur deutschen Kunstgeschichte. Augsburg, bei Johann G. Christoph Braun.
1818. S. 2594
1a. Jahrhundert
Bergmiiller G. Geometrisch arclritecloniecher Massstab. 21 Kupfertafeln, bezeichnet
A-Ps, und ein Blatt Nachhericht. Augsburg, bei dem Verfasser, 1752. F01. 2793
Nsulsit.
Bruch, Ernst, Berlin's bauliche Znkunß und der Bebauungsplan. Mit einem Plan von
Berlin und Charlottenburg. Sep. Ahd. aus der Deutschen Bsnzeitung. Berlin, Beelitz,
1870. 8. IV. und 115 S.
Demidoff, Villa. Photographin 27 von Marle nach den Arbeiten der Architecten
Leon und Sanges, ferner Masaroz-Rihaillier, Barbier und Salmson. F01. 2704J
Eitelberg er, R. v. Die preisgekrönten Entwürfe zur Erweiterung der inneren Stadt
Wien. Mit in der k. k. Hof- und Staatsdrnckerei in Fnrhendruck ausgeführten
Plänen und einem erläut. Texte von Prof. K. v. E. Wien, k. k. Hof- und Staats-
druckerei, 1858. qu.-Fo1. 2845.
Geul, Alb. Die Anlage der Wohngebäude mit besonderer Rücksicht auf das städtische
Wohn- und Mietbhaus. Mit 78 Tafeln. Stuttgart, Weise. 1868. F01. 2462
Str ack, H.. und Hitzig, F. Der innere Ausbau von Wohngebäuden. Eine Sammlung aus-
geführter Arbeiten der Maurer, Tischler, Schlosser, Töpfer u. s. w. Berlin, Ernst
und Korn, O. J. F01. 268L
Ansichten.
Libay, vudw. Aegypten. Reisebilder aus dem Orient. Nach der Natur gezeichnet und
herausgegeben. Wien, Selbstverlag, 1858. gr. Fol. 287-1. Geschenk.
Merian, Matth. Topographie. Provinciarum Auetriacarnm Auetrie, Styrie, Carinthiae
Catniolse, Tyrolis etc. Das ist Beschreibung Vnd AhhilIdung der Girnembsten
Stßtt Vncl Pllitz in den Oesterreichischen Landen Vnder- vnd Ober-Oesterreicb,
Steyer, Kiirndten, Crain Vnd Tyrol. An tag gegeben Vnd verlegt Durch Mat-
tbeeum Merinn. Zu Franckfurt um Mayn. 1649. Bde. F01. 2744
Topographie. Bohemiae, Moraviae et Silesiae, das ist Beschreibung vnd eigentI
liche Abbildung der Vor nehmsten vnd beknndtisten Stätte vnd Plltze in dem
KöInig-reich Bobeim, vnd einverlleibten Landern, Mähren vnd Schlesien. An tsg
gegeben vnndt Verlegt durch Matthadum Merian. Zu Franckfnrt. 1650. F01.
2744.
Gsrtenws s.
Danreiter, F. A. Lust-Stück der Gärten neii ersonnen durch Franz Anthony Dan-
reiter und in Kupfer verlegt und ans Licht gegeben von Johann Andreas Pfeßel
Kßyw KW Kupferst in Augspurg. 1. Tbsil, mit 22 xupc, 2. Theil, mit 20 xupr.
Oestoeh. Titel. qm-Fol. 28.35.
Wird fortgesetzt.
Selbstverlag des kais. kön. Oesterreichischen Museums.
Druck von Carl Gsrold's Sohn in Wien.