EILUNGEN
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"KUNST UND INDUSTRIE.
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NEUE FOLGE. NEUKTER JAHRGANG. HEFT I.
zu
WIEN.
COMMISSIONS-VERLAG von mm. dsaouys 50m1,
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"thumsfreuncie. Sammler und Kunsxler entsprechend
llll-Wißll in nur llllll Will
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Aiterthumsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lllustrirten Extrabiattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, weiche je ta Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich eriauternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
,U..
bisher die Herren Boeheim. l-Iauser, Lind. Lüwgr. Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert Ilg übertmtnmen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verkehres, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk. geht damit auf immer verloren. "Viele dieser
der Demoiirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in rAlt-Wient enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet B. 10 kr., mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt H. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des ln- und Auslandes.
Jede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur 10 kr.
Inhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königseggsche 'Gartenpalais in Gumpendorf. Die Fassziehergasse. Die alte Universität.
Die Saizgries-Kaserne. Im Auwinkel 1a Blatt. Der alte Klapper-steig. Das alte-
Generalcommando-Gebäude auf der Freyung. Die Stubenthormühle. Das Haus xzum
goldenen Fasane am Minoritenpiatz. Der Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Piafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jacoberhof. Haus in der Rossau. -.Die Rnsalien-Capelle im Freihaus auf' der Wieden.
Der Gasthof xzum wilden Manns. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeid. --"Das alte kaiserliche
Rüdenhaus in Erdberg. Das Küssdenpfetinighaus. -'5t. AnnaeGebäude. Das Kipfelhaus.
in der Grünangergasse und das Steindeibäckhaus auf der Landstrasse. Die Thury-Capelle-
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspitai. Das Schottenstift.
Die Schanzel-Capelle. Dieletzten Reste der Möikerbastei. Das Haus rzllm Pelikan.
in Neulerchenfeld. Die alte Verpfiegsbäciterei im unteren Arsenal. Zlum Prima von
Ungarn. Das Haus nzum schwarzen Barent am Lugecit. Das Haus xzur goldenen Entec.
Die alte Universitars-Bibliothek. Der Pestgiebel an der Carlsltirche-
Inhalt der vierten Lieferung Sculpiurwerk am Stephansdom; Das Haus rzum rothen
Igel am Wildpretmarkt. Die Schöniaterngasse. Hof irn alten Rathliaus. Das Schwabische
Haus. genannt xdie Schwabenburga. Das fürstlich Liechtensteinsche Palais in der Rossau.
Das Haus szum rothen Apfela. Das xl-Ierrschaftshausx in der Augartenstrasse. Das ehe-
malige Schloss am I-Iundsthurm. Das ehemalige Eszterhäzy-Palais in der Mariahilferstrasse.
Das Haus und Gasthaus nur deutschen Eiche auf der Brandstatt. Die früher bestandene
Johanneskirche in, der Jägerzeile.
Inhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenbüchnerinnen Blatt. Die
Schönlaterngasse. Die Weissgärberltirche. Das sogenannte xrothe Hause in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Hundsthurm. Das Franzosenhaus. Das Rothenthurmthor. Die
Mechitaristenltirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. .Die
Reindorfer Kirche.
Inhalt dersechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries. Das herrschaftliche
Brauhaus in Margarethen. Der Jacoberhof. Die Jacoberbastei. Die Hernalser Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse. Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
Das Haus xzum schwarzen Bockc. Die Kirche in Dornbach. Der Katzenateig. Das alte
Rathhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Der alte Minoritenplatz an, der Ostseite. Die
Sehleifmühle Blatt. Die Pfarritirche in I-Ieiligenstadn- Der polnische Hof. Die idrei
Kronen auf der Wicden. Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstrasse. Das Bärenhaus
in der Taborstrasse. Der Ledererhnf. Aus der Magdaienenstrasse im VI. Bezirke. Das
vRothe Stern-Haus in der Leopoldstadt.
Inhalt der achten Lieferung Der Apoiiosaal. Die Landatrasser Hauptstrasse. Der
Lazzenhof und die Wächtergasse. Die St. Lorenzitirche in Schottenfeid. Privathiuser im
IX. Bezirke. Das Belvedere. Rückseite der Pfarrltirche zum hl. Leopold im II. Bezirke.
Der Reisnerhof. Die St. Annaitirche. Das gräii. Koiowrafsche Gebäude auf der Seiler-
stltte. Aus der Liechtensteinstrasse. Ecke der Kliebergnsse.
Inhalt der neunten Lieferung Die Südseite des Michaeierplatzes Blatt. Das
Recepthaus in der Kleinschmiedgssse. Das Schottenthor. Das Augustinei-kloster auf der
Latxdstrasse und St. Dorothee in der Stadt, Das Franzensthor Blatt. Das Haus zzum
Kegels. St. Johann in Siechenals und das Bäckenhausel. Die Capelle an der Hundsthurmer
Linie. Das Asyl und Werkhaus in der Leopoidstadt. Die Capelle an der Nuasdorfer
Linie. Das gemalte Haus.
Mit dieser neunten Lieferung ist das interessante Werk vollständig.
MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
FÜR
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschriäzuägxkhhstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
lm Cumrnisaionsverlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr fl. 4.-
Nr. 97. 340. WIVEN, 1....... .a9," lt N. F. 1x. Jahrg.
Inhalt Nachrichten über das Kunuleben 1m Wiener Hofe im 17. und 18. Jahrhundert. Von Dr. Albert
llg.- Die Glasmalerei auf der Weltausstellung in Chicago. Vou Ludwig Woseczck in New-York.
Angelegenheiten de Oestcrr. Museums und der mit demselben verbundenen Institute.
Litleruurbericlnl. Bibliographie den Kurntgewerbes. Notizen.
Nachrichten über das Kunstleben am Wiener Hofe
im 17. und 18. Jahrhundert.
Von Dr. Albert llg.
im Nachstehenden bringe ich eine Reihe von Mittheilungen, welche
ich aus den Protokoll-Auszügen des kaiserl. Obersthofmeisteramtes in
Wien im geh. Haus-, Hof- und Staats-Archiv genommen habe. Dieselben
beleuchten kunstgeschichtliche Verhältnisse am Wiener Hofe aus der
Periode des Barockstiles während der Regierung der Kaiser Ferdinand llL,
dann Leopold l. und dessen Söhne, der Kaiser Joseph I. und Karl VI.
lch knüpfe an dieser Stelle keine weiteren eingehenden Forschungen
und Untersuchungen in kunsthistorischer Hinsicht an die urkundlichen
Nachrichten, sondern führe sie blos in erzählender Weise vor, womit
bereits manches Interessante dargeboten sein dürfte. Wir gewinnen jeden-
falls dabei oft merkwürdige Einblicke in die Zustände der alten Zeiten.
So ist es z. B. gewiss seltsam genug, wenn 1638, also zu Anfang der
obgedachten Periode, der Wappenschneider Johann Graff um eine Be-
dienstung bei Hof bittet, und derjenige, welcher dazu rathet, der oberste
kaiserl. Küchenmeister ist. Im selben Jahr ersuchen die Hof-Tapezierer,
dass ihnen bewilligt werde, etliche Stückhl kleine Tappezerei-Abfälle,
von zerschniltenen Gobelins also; behalten zu dürfen, was ihnen auch
erlaubt wird. Damals bestand noch die Würde eines kaiserl. Kammer-
Jnhrg. 1894.
Seidenstickers, welche 1640 ein Niederländer Jacob van Ostayen bekleidete.
Dem Kammer-Goldschmidt Hanns Georg Bremer auch Prämer und
Pramer, von dem wir im Hofmuseum noch eine emaillirte schwere Gold-
platte mit Darstellung des Sieges bei Nördlingen besitzen, wird t63g bei
Bewilligung seiner Besoldung eingeschärft, dass er dabei aber die nFllickh-
arbeit-t umsonst zu besorgen habe, während ihm neue extra bezahlt werden
solle. Bei der Vielseitigkeit des damaligen Kunstgeschmackes und tech-
nischen Könnens gibt es auch einen Korallen- und Steinschneider am
Hofe, als welcher 1656 Johann Stephan Kornfelder Provision empfängt.
Ein französischer Goldschmidt ist Jacques Marisson, welcher 1660 in die
Kammer aufgenommen wird; neben den Goldschmieden bilden aber um
jene Zeit schon die Juweliere eine besondere Branche, wie denn Wilhelm
de Haetede im selben Jahre als Kammer-Jubelier erscheint. Wie von
jeher am kaiserl. Hofe stets die angestellten Beamten und Diener in einer
Art familiären Verhältnisses behandelt wurden, kann es uns nicht wundern,
dass z. B. bei Trauerfällen solche Künstler und Handwerker um Klage-
kleider bitten, was z. B. 1635 bei dem Hofmaurer Peter Späzi aus alt-
italienischer Klinstlerfamilie Spazzio von Mailand und dem Hofzimmer-
mann Simon Paz der Fall ist.
Der Maler Melchior Michel meldet 1637, dass er der Kaiserin ein
Genealogium des Löbilichisten Hauss Oesterreich übergeben, dafür aber
nichts erhalten habe; die Angelegenheit wird dem Historiographen Philipp
Carl zur Begutachtung übergeben. Ebenso verlangt damals der Bau-
meister Johann Ledentu seinen Lohn dafür. dass er fünfzehn Mysterien
gemacht habe, d. h. also für geistliche Schauspiele, am Hofe Arbeiten
lieferte. Der Bildhauer Peter Conrad ersucht 1637 um ein Quartierl, das
ihm auch, jedoch ohne fixe Bestellung bewilliget wird. Der Maler Franz
Suttermann berichtet im selben Jahr, dass ihm unter dem vorigen Kaiser
außer Besoldung und Quartier auch Wein und Brod für ihn und seinen
Diener gegeben worden sei, wofür er malen müsste, was ihm Kaiser und
Kaiserin angaben, auch hätten ihm dieselben für die Farben immer
etwas, jährlich zum wenigsten hundert Gulden, geschenkt; seine Verhält-
nisse werden demgemäß neuerdings geregelt. Der Tapezereimeister Jacob
Franzhotfen, 1637, ist aus Brüssel nach Hof gekommen.
Martin Seuter, Hof-Silberhändler, bittet 1665 die Bestellungen bei
ihm zu machen, wie es ihm durch ein Decret versichert sei. Es wird
ihm bewilligt, da er bishero mit der Hotf Silber arbeit gute satisfaction
geben. Die bürgerlichen Handwerksleute, welche bei den castris doloris
in der Augustinerkirche gearbeitet haben, ersuchen 1666 um Bezahlung.
Johann Caspar Schenckh, Elfenbeinbildhauer, liefert 1666 ein im kaiserl.
Museum noch vorhandenes Pulverfläschchen um 100 Reichsthaler. Zur
selben Zeit hat der Kammer-Uhrmacher Albrecht Erb Uhren geliefert,
welche zur Abfertigung der kaiserlichen Botschaft nach der Ottomanischen
Pforte bestellt waren. Es begegnet auch 1667 ein Kammer-Perlhefter
Jacob von Bürden, als Nachfolger Jacob's von Ostayen, der mit Verferti-
gung des kaiserl. Brautkleides seinen guetten Vleis vnd Khunst erzeigt
'hat. Handwerker eigener Art sind ferner der Rüstmeister Mathiess Hascher,
der Zeltmeister Johann Nesskherr, und der Hofsattler Leopold Repenikh,
welche 1666 um die Hof-Livrecn einkommen. Der Maler Ferdinand Thomas
Renati bittet 1677 ihm die früher bewilligte freie Tafel bei Hof mit
Geld zu ersetzen, was gestattet wird, wobei wir erfahren, dass er von
weiland Erzherzog Ferdinand Carl von Tirol aus dein Judenthum zur
heil. Taufe gebracht und bisher als ein Ziehkind bei Hof gehalten wurde.
Conrad Rudolf Lüttig, kaiserl. Hofbefreiter Juwelier und Silberhandler,
soll an Stelle des verstorbenen ältesten Hofjuweliers Georg Fleischhacker
das Silbergeschirr in die kaiserl. Credenz- und Silberkammer liefern,
1678. Der keiserl. Trabant Hans Pirckner, welcher eine Zeit bei dem
Tapezierwesen auf Reisen und sonsten in Verwendung stand, sucht 1678
eine Beförderung, ebenso bittet 1679 Ambrosius Fuchs, der Gräfin von
Harrach Leibschneider, um eine Tapezierer-Gehilfenstelle.
Lorenz Anton Leti, Handelsmann und Spitzenkramer, klagt 1683,
dass ihm von seinem Conto per 6877 fl. 54 kr. für die durchlauchtige
junge Herrschaft, der Hofkontrollor 2574 fl. abgebrochen habe. Es wird
ihm geantwortet, dass er seine Waare der Gewohnheit gemäß überhalte,
er möge künftig billiger sein, massen Ihrer kay. Maj. Interesse vor Allem
zu beobachten eine Schuldigkeit ist. Anna Bayerin, Hof-Blümelmacheriti,
hat ihre Arbeit zu wolfeilem Preis gegeben und ist darüber in Armut
gekommen, bittet 1683 um eine Gnade, die ihr gewährt wird. Jodocus
Deens, mathematischer Instrumentenmacher, wünscht 1686, dass ihm die
Reparatur der Instrumente mit Titel eines Hof? Mathematischen lnstru-
mentenmachers bewilligt werde. Emerich Jacob von der Bürden wird
1686 als Kammer-Perlsticker an Stelle seines Vaters sel. angenommen.
Kupferdrucker Stefan Dietl meldet 1688, dass ihm vor einem Jahr Se.
Majestät ein Knählein aus der Taufe gehoben und ihn dabei einer Gnade
vertröstet habe; bittet um die I-Iof-Kupferdruckerstelle. Ihm aber sowie
Franz Wufün, 1688, erfolgt der Bescheid, dass die Hof-Kupferdruckerstellen
abgeschafft seien.
Bartholomaeus Auchter gibt an, dass er bei dem verstorbenen Abbe
Johann Anton von der Baaren, Inspector der kaiserl. Kunstkammer, vier-
zehn Jahre gedient und mit Hintansetzung des Seinigen in der Kunst-
kammer anlässlich der jüngsten türkischen Belagerung während derselben
ausharren musste; dann habe er sich in der verwittibten Kaiserin
Capellen brauchen lassen. Bittet um eine Anwartschaft, 1688. Der be-
kannte Kupferstecher Carl Gustav von Ambling zu München kommt
1690 um den Titel eines Hofkupferstechers ein. Er habe dem Chur-
fürslen in die vierundzwanzig Jahre gedient, sei in neulich beschehener
Reformation entlassen, jetzt aber von der Churfürstin recnmmandirt
worden. Resolution wenn er sich mit dem Titel begnügte, so könnte
ihm in Hinblick auf die Empfehlung der Churfürstin willfahrt werden.
Franz Leux von Leuxenstein, kaiserl. Schatzmeister zu Prag, gibt 1692
vor, er habe während seines Aufenthaltes in Wien Anspruch auf die
Tafel, weshalb er, wenn solches dem Gebrauch entspräche, für die kurze
Zeit seines Hierseins zur Kammerdienertafel zugelassen zu werden verlangt.
Der Maler Ludwig de Biel bittet 1694. um den Titel eines Hofmalers,
da ihm versprochen wurde, die durchlauchtige junge Herrschaft in der
Zeichnung zu instruiren. Er ist von den Jesuiten empfohlen und soll in
Wasserfarben stattlich malen, es sei somit kein Bedenken. Nicola Stoltz,
gestickter Sattel-Cammer-Verwalter, 73 Jahre alt, mit 40 Dienstjahren,
welcher bei der Belagerung besondere Obsicht auf die Sattelkammer
gehabt, und sein yiiähriges Weib, welches die Hofammeln in Kost und
Verwahrung hielt, bitten 1694. urn eine lebenslängliche Wein- und Brot-
portion. Wird ihres hohen Alters wegen ausnahmsweise bewilliget.
Magdalena Kremerin, der Kaiserin Stickerin, hat neun Jahre lang als
Stickerin und Unterrichterin der Kinder mit Satisfaction gearbeitet, er-
sucht 1698 um Besoldung. Erhält eine solche, da die Kaiserin ihre
Zufriedenheit erklärt hat. Der aus Böhmen gebürtige Maler Johann
Wilhelm von Mulz erhält 1699 den Titel eines Hofmalers, da er sich
schon über zwanzig Jahre in Rom und in anderen italienischen Städten
in der Kunst geübt, den Erzherzog Karl und die übrige junge Herrschaft
sammt der Frau Aja gemalt habe, sowie für den P. Pischoffen, so selbige
hat in Kupfer stechen lassen, woran Se. Mai. ein Vergnügen verspüren
lassen, ferner viele Cavalier und Hofdamen.
Im Jahre 1705 wird Mathias Kremel als Diamantbohrer mit jährlich
300 fl. angenommen. ln der lnstruction für den neuernannten Theatral-
Commissarius Johann B. Vidali heisst es 1708, dass er den Malern,
Tischlern und sonstigen Handwerkern emsig nachzusehen habe, dass die
Bildhauer und dergleichen Leute, welche nur per Pausch die Waaren
wegnehmen, nichts verschwenden sollen. Leopold Engelskirchen wird
t7o8 für einen Hofhandelsmann und Hollieferanten angenommen und
sollen ihm die Waaren zu der Leibeskleidung, zu Opern, zu Faschings-
festivitäten, Carousellen, Schlittenfahrten, Livreen und Klagkleidern ab-
genommen werden. Engelskirchen erbaute sich bekanntlich das Palais
auf der Wieden, welches heute Sr. kaiserl. Hoheit Herrn Erzherzog
Rainer gehört.
Ein Franzose Charles Carpentier, Tapezierer, möchte 1711 eine
sogenannte Exspectanz auf eine Tapeziererstelle und bringt vor, dass er
dem Oberstkämmerer Grafen Waldstein zehn Jahre lang gedient habe,
der Obertapezierer Quantin befürwortet die Sache lebhaft, weil Petent
seine Tochter ehelichen wollte, doch wurde Carpentier abgewiesen, weil
es ungerecht für die bereits dienenden Einheimischen wäre, einen Fremden
einzuschieben. Wir dürfen dabei auch nicht vergessen, dass gerade die
Nationalität Carpentiers bei den damaligen politischen Verhältnissen ihm
sehr hinderlich in den Weg trat. Fast überall wurden damals Künstler,
welche aus Frankreich kamen, in Oesterreich abgewiesen, da man in
ihnen Spione beargwohnte. Johann Adalbert Kratochwill bittet 1712 um
den Hofmalertitel, da er sowohl in gewöhnlicher als indianischer Arbeit
Kenntnisse besitze und besondere Kunststücke erfunden habe. Dieser
Mann war Imitator von chinesischen und japanischen Malereien; ihn
und seine Frau erwähnt 1730 Küchelbecker noch als Indianischen Kammer-
maler und sogar noch unter Joseph lI. finde ich in Wien die Bezeichnung
Indianischer Lackirer. Zur selben Zeit kommt noch ein Mitglied der uns
schon bekannten Familie Bürden vor; es ist die Kammerstickerin Anna
Katharina d. N.
Als nun der spanische König Karl Ill. als Sechster d. N. den
deutschen Thron bestieg, da zogen sehr viele der von ihm in Spanien
beschäftigten italienischen wie deutschen Künstler und Handwerker nach
Wien, wo sie größtentheils in ihren Stellungen bestätigt wurden, so z. B.
die Architekten Ferdinand Galli-Bibiena, Johann Ospel. Detlop von der
Pohl, Kammergoldarbeiter, gehört ebenfalls in diese Reihe, schon 1717
aber erscheint er als kaiserl. geheimer Kamrnerjuwelier, deren es um die
Zeit noch eine Anzahl, Palm, Garb, Brenner Letzterer der erste Lehr-
herr des großen Donner am Hofe gab. Johann Rhein ist Kammer-
tischler und Ebenist. Manche solche Kunsthandwerker nannte man gerade-
zu "spanischen, weil sie mit dem Hofstaat herübergekommen waren, so
den spanischen Hofsattler Andreas Heußler, dem das Malheur passirt
war, dass ihm auf der Reise nach Frankfurt zur Krönung des Kaisers
eine Truhe, darin sein ganzes Vermögen gewesen, entwendet worden
war. Der Kaiser ist ihm sehr gnädig, befiehlt 1713 seine Schadloshaltung
und ist geneigt, ihm zur Ausübung seines Handwerkes die Hofbefreiung
zu ertheilen. Von auswärtigen Factoren ist gleichfalls öfters die Rede;
da erscheint z. B. die Augsburger Firma Rad und Hößlin, welche in
Wien auch eine Filiale hatten und sich sowohl mit Handel mit Silber-
waaren als mit dem Banquiersgeschäft abgeben. Bei Errichtung der Pest-
säule am Graben hatten sie die Vergoldung der Metallbestandtheile über-
nommen, in Augsburg besaßen die Rad eine schöne Gemäldesammlung.
Bei Karls VI. Thronbesteigung aber wurde ihnen ein Decret zutheil,
wonach ihnen als Hofjuwelieren über ihr Ansuchen der Titel bewilligt
wird, da sie schon die Majestäten Leopold und Joseph mit Silberwerk
zu billigem Preis, auch bei den Krönungen und anderen Festivitäten die
Credenzen bedient hätten. Eigentlich ist dasselbe der Fall mit dem hof-
befreiten Hutmacher Peter von der Bütt 1713, welcher schon unter den
beiden früheren Kaisern, sowie der regierenden Majestät vor der spanischen
Reise als Leibhutmacher gedient hatte. Der in Spanien aufgenommene
Architekt und Hofbildhauer Conrad Rudolph war rnit dem Hofstaat der
Kaiserin nheraufgekommenl, desgleichen der Zeltschneider Jacob Thiras,
der Kamrnergoldschmidt Johann Kleinschneck. Der Niederländer Johann
Pauwens, seit 24 Jahren in Wien als Goldarheiter ansässig, möchte 1714
lieber eine Thürhüterstelle bei Sr. Majestät; dasselbe möchte der Tape-
zierer bei Hof Johann Pürchner seinem Sohne, einem Barbier, zukommen
lassen, Beide werden aber abgewiesen. Dem Bildhauer Christian Hauser wird
1715 der Hoftitel verliehen, da er sich in seiner Profession lange in
fremden Landen qualif-izirt habe und über fünfJahre bei dem berühmten
Carradea als erster Gesell diente, der ihn höchlich lobt. Hauser hatte in
der kaiserlichen Kammer verschiedene Arbeit gemacht, in specie jenes
Ornament, worauf die lndianischen Figuren gestellt wurden wahrschein-
lich Consolen zu Chinoiserien und oberhalb des Kamines zur Aufstellung
des Porzellangeschirres, sowie den Fuß zum lndianischen Kastel u. dgl.
Vergolder Johann Jacob Stoll bittet, zum Hofvergolder ernannt zu werden,
da Se. Majestät einen solchen noch nicht habe, 1715. Er sei seir vielen
Jahren insbesonders für die Kaiserin Amalie in deren Kammerkapelle
beschäftigt gewesen. Der Goldschläger Johann Anton Geisenhoff hat 1716
dieselben Titelschmerzen. Tragikomisch klingt der Schmerzensschrei des
damaligen lnspectors der kaiserl. Kunstkammer und Bildergalerie, Fabricio
Cerrini, der eigentlich zu seinem Posten gar keine Berufenheit hatte,
denn er war jubilirter Musiker. Er klagt 1716 wwehmütigstv, dass er
mit seinem Einkommen mit Weib und vielen Kindern nicht leben könne,
er habe viele Schulden und bittet, man möchte ihm, wenn er die lnspector-
stelle verlieren sollte, das Uebrige außer Wien verzehren lassen, wo es
wolfeiler wäre. Am schlimmsten befanden sich solche Leute, welche noch
zu dem Hofstaate des Vorgängers am spanischen Thron, des letzten
spanischen l-labsburgers, Karl ll., also vor der Ankunft KarPs lll.,
gehört hatten und nun, nachdem auch dieser schon seine HoEnungen
auf jenes Königreich aufgegeben hatte und als römisch-deutscher Kaiser
nach Wien gegangen war, sich hieher mit ihren veralteten Bitten und
Forderungen wendeten. Ein solcher ist Johann Drewes, der verwittibten
Königin von Spanien Maria Anna, Witwe Karl's Il. gewesener Kammer-
Goldarbeiter. Er berichtet 1717, dass er mit Briefen der Königin 1706
zugleich mit dem Stallmeister zu kaiserl. Majestät abgeschickt worden
sei, dieselbe auch auf deren Zug nach Castilien in Nloncon getroffen
habe, dass ihm der alte spanische Hof für Goldarbeiten noch 300 Pistolen
schulde, so fast verloren wären. Nun befinde er sich im äußersten Noth-
stand, stehe in hohem Alter, vermöge seiner Profession nicht mehr zu
obliegen, außerdem sei er infolge einer schweren Krankheit erblindet.
erhielt natürlich Unterstützung. Als Convertit wurde er übrigens auch an
die Armenkasse empfohlen.
Convertiten sind um jene Zeit nicht selten unter den Hofkünstlern.
Ein solcher ist der Kupferstecher und Zirkelschmied Elias Schalfhäußer
aus Augsburg, dem 1719 der Hoftitel verliehen wird. Einem Reitknecht-
sohn, Ludwig Wisinger, lieB der Kaiser wegen seines Vaters treuer
Dienste bei dem bürgerlichen Diarnant- und Rubin-Steinschneider Jacob
Gmainer die Kunst lernen und bestritt für denselben die Lehr-, Kost-,
Aufding- und Freisprech-Kosten. Der wirkliche Tapezierergehilf Johann
Christoph Partmann competirt 1721 um die Stelle eines Untertape-
zierers, mit der Motivirung, dass er 17 Jahre diene. Er ging bei der
Reise der Kaiserin Elisabeth Christine, Prinzessin von Braunschweig-
Wollenbüttel von Wolfenbüttel nach Wien, begleitete die Erzherzogin
Maria Anna als rPortugiesische Brautu von Wien nach Holland, ferner
die Kaiserin Mutter olienbar die Mutter Kaisers Karl VI., Eleonora auf
mehreren Reisen, den Kaiser nach Karlsbad, nach "der Frankfurter und
nach der Pressburger Krönung. Der gewesene wirkliche Hofbildhauer
Balthasar Schick, welcher zehn Jahre für den Hof thätig war, nunmehr
aber 70 Jahre alt und stockblind, bittet 1722 um eine Gnadenpension.
Sie wird ihm gewährt, jedoch mit der interessanten Bemerkung, dass es
nicht üblich sei, solche den Hofhandwerkern zu bewilligen, außer den
aus Spanien gekommenen. Ebenso, obwohl nicht üblich, erhielt die Witwe
des schon bei der verewigten Kaiserin Eleonora Mutter des Kaisers
angestellt gewesenen Tapezierers Ambros Fux sammt ihren vier Töchtern
1722 eine Pension, weil ihr Mann mit dem kaiserl. Botschafter Grafen
Bonaventura Harrach nach Spanien abgegangen und hierauf 1683 bei der
Türkischen Belagerung an der Flüchtung der kostbarsten Tapezereien
und der ganzen Silberkammer nach Innsbruck, die aber nicht mehr
möglich gewesen, sich betheiligt hätte. Seine Dienstzeit betrug im Ganzen
42 Jahre.
Im Theaterfache behaupten die Italiener das Feld. Der aus Bo-
logna berufene Theatral-Machiniste Giuseppe Brunelli, gen. Riccino,
bittet 1723 um Besoldung; er war an die Stelle des alten Giuseppe
Bticcio gekommen und hatte seine Tüchtigkeit vorher in Prag und Znaym
bewiesen. Eigentlich war er und Briccio Theatertischler gewesen. Franz
Michael Schmidmayer erhält 1724 das Decret eines Hofjuweliers; sein
Vater Paul, schon seit 1713 Kammerjuwelier der Kaiserin Amalie, lieferte
dem Hof schon 30 Jahre kostbare Juwelen und habe sich hier und in
fremden Landen gute Qualif-icatiotien in seiner Profession erworben. Auch
Johann Georg Tringl erhält damals den I-Ioftilel als in Spanien gewesener
Hof- und Silberdrechsler, der sich nun in Wien aber als bürgerlicher
Drechslermeister ansässig gemacht habe. Er begründete sein Gesuch
damit, dass auch Leopold I. schon 1701 an Bartholomaeus Friz einen
solchen Hof-Silberdrechsler gehabt habe. Peter Tratter, Supernummerari-
Tapezierergehilf, war 1723 bei der böhmischen Krönung in Prag, hat
der Herzoglichen Kurprincessin von Sachsen, dem Herzog und der Her-
zogin von Wolfenbüttel bei der Rückreise von Prag gedient, bittet 1714
um Beneficien, wird aber zur Geduld verwiesen. Der wirkliche Tape-
zierergehilf Caspar Neracher hat in Spanien gedient, dann nach Abreise
der Majestäten von der Krönung in Pressburg dort wegen der daselbst
gelassenen Tapezereien Monate verweilen müssen; bekommt eine
Zubuße. Giovanni Batt. Vitalis von Löwenfeld, kaiserl. Theatraladjunct,
beschwert sich über Verschiedenes und fordert eine Ergötzlichkeit, 1724,
wird aber abgewiesen, weil Bittsteller ein schlechtes Lob für seine Theatral-
Wirthschaft habe. Caspar Neracher, Tapezierergehilf, beschwert sich, dass
ihm 1722, als er krank gelegen, ein Jüngerer zum Untertapezier vor-
gezogen worden, obwohl er schon 1704 in Lissabon angenommen und
1708 in Barcelona als Gehilf bestellt worden sei.
Bei Errichtung eines Hofstaates für die nach den Niederlanden ab-
gehende Erzherzogin Elisabeth wird 1725 Adam Seyifert als Untertape-
zierer berufen; ein Obertapezierer war in Brüssel schon vorhanden,
Giovanni Battista Albertino, kaiserl. I-Ioftheatralsticker, aus Neapel ge-
bürtig, hier aber schon viele Jahre wohnhaft, in seiner Kunst wohl-
erfahren, hat seit langem bereits die Ordinari-Hoftheaterkleider bestens
besorgt, auch bei der 1724. aufgeführten Extraordinari-Cavaliers- und
Damesopera den mehrsten Theil der Theatralkleider sowohl für die Ca-
valiers als Dames als für die jungen Erzherzoginnen geliefert, hat schon
vor Jahren um die Aufnahme bei Hof gebeten, was auch Sr. Majestät
schon im Januar 1725 unterbreitet wurde. Erhält 1726 ein Ehrendecret
in obiger Eigenschaft. Maria Magdalena, Witwe des 1726 gestorbenen
kaiserl. Compass- und mathematischen Instrumentenmachers Franz Lubach,
mittellose Mutter von sieben Kindern, bittet 1727, ihr die Besoldung
ihres Mannes zu belassen. Derselbe habe 14 Jahre gedient und sich bei
einer Reise nach I-Ialbthurn, die er in des Kaisers Diensten gethan, einen
hitzigen Stockschnupfen-Katharr geholt, daran er gestorben. Erhält aus
Barmherzigkeit, obwohl das nicht Gebrauch, 100 Gulden auf drei Jahre.
Ein mathematisches Instrument von Lubach, signirt, befindet sich noch in
der kaiserl. Sammlung. In der Folge bewarben sich 1727 mehrere Op-
tiker, Mathematiker und Mechaniker, Johann Textor, Bernhard Pollansky,
Martin Lueger, Anton Braun, um die Stelle. Letzteren erwählt der Kaiser.
Ich schließe hiermit diese Blüthenlese aus den Personalacten des
Obersthofmeisteramtes über Künstler und Kunsthandvrerker jener Zeit,
welche weder vollständig, noch nach allen Seiten durchgeforscht erscheinen
wollen. Es sollte blos an einigen, beinahe willkürlich herausgegrißienen
Beispielen gezeigt werden, ein wie reiches Kunstleben auch damals am
kaiserlichen Hofe vorhanden war. Absichtlich wurden hier nur Vertreter
des Kunstgewerbes, Handwerksleute und kleine Meister hervorgezogen, und
somit des Umstandes gar nicht gedacht, dass gleichzeitig auch berühmte
Künstler der Architektur, Malerei und Plastik in diesen selben Acten
auftreten. Neben diesen untergeordneten Tapezierern und Goldarbeitern
begegnen in denselben Protokollen des Obersthofmeisteramtes auch die
Fischer von Erlach, die Strudel, Burnacini, Hildebrand und Galli-Bibiena
mit wichtigen Facten, was jedoch bei anderer Gelegenheit mitzutheilen
sein wird. Aber auch von den Kleinen dürfteihier des gänzlich Unbe-
kannten die Fülle beigebracht worden sein, wovon die hisherige Lilteratur
nichts verkündet, ein Beitrag zur Kunstgeschichte jener Periode, über
welche ja noch so außerordentlich wenig, besonders in Oesterreich,
publicirt ist.
Die Glasmalerei auf der Weltausstellung in Chicago.
Von Ludwig Woseczek in New-York'.
I.
Wer immer über die Glasmalereien auf der Ausstellung in Chicago
zu berichten hat, wird die Bemerkung vorausschicken müssen, dass eine
Vollständigkeit hiebei unmöglich ist, denn die erdrückende Fülle des
vorhandenen Materiales sowie der Umstand, dass die Objecte zum Theil
sehr weit von einander, in den verschiedensten Gebäuden untergebracht
worden waren, machte ein eingehendes Studium ausgenommen bei
längerer Anwesenheit undurchführbar. Ich willmich bemühen, in
Bezug auf das Gesehene möglichste Genauigkeit zu erreichen.
Mit Rücksicht auf die Menge der ausgestellten Gegenstände sind
die amerikanischen Anstalten in erster Linie zu nennen, allen voran die
Wells Glass Co. Schtlmann 8c Keller, 452 Wabosh Av. in Chicago;
Factory Harvey lll.. Sie zeichnet sich hauptsächlich aus durch die ge-
schmackvolle Verwendung von geschilderten Steinen und Gläsern, die in
Ornamentform verbleit werden. Es eignet sich diese Art der Verglasung
besonders für Profanbauten, wo sie ungemein brillant wirkt und daher
auch sehr beliebt ist. Damit erklärt sich auch, warum der Amerikaner
den Cabitictstücken keinen Geschmack abgewinnt, ebensowenig wie den
Rauteuverglasungeti im alten Stil. Das Fenster seines Parlors muss klar
sein und Licht genug hereinlassen, damit das Sammt-Meublement, die
Teppiche und das ganze Bric-arbrac dieses Raumes genügend gesehen
und bewundert werden kann. Bunte, farbensatte Fenster werden nur bei
den Glaspanels der Hausthüren und eventuell bei Rundfenstern oben im
Bogen angebracht.
GeschliEenes Glas dagegen in Form großer Brillanten, entweder
allein in irgend einem Flachornament verbleit oder in Verbindung mit
opalesltem Glasgrund oder mit Blättern und Blumen, macht einen sehr
elTectvollen, glitzernden Eindruck, und das ist es, was der Amerikaner
ich meine den Durchschnittsmenschen wohlhabender Classe will. Es
soll Alles funkeln, Sie und Er und die Wohnung, wenn nicht von echten,
so von unechten Brillanten. Wells Glass Co. stellt nun einige sehr
hübsche Proben von solchen Fenstern aus, so z. B. ein oblonges Object,
Der Verfasser, erster Figurenzeichner der Filiale der Tiroler Glasmalerei in
New-York, wurde von der Centralleitung zum Studium der ausgestellten Cvlnsmalereien
nach Chicago entsendet. Der von ihm an die Tiroler Glasmalerei-Anstalt erstattete
schriltliche Bericht wurde uns freundlichst zur Verfügung gestellt. Die Retl.
lU
fünfmal drei amerikanische Fuß groß. Ein Rococorahmen umschließt ein
von unten nach oben braun bis gelb verlaufendes Feld. Das Ornament
ist in opaleskern Glas gehalten, weiß mit gelb, der Grund grün. Letzterer
besteht aus dreieckig geschnittenen Stücken mit kleinen, rothen Steinchen
an den Verbindungsstellen. Nach japanischen Vorbildern hängt im Fond
ein Blüthenzweig von oben herab, die Blumen in verschiedenem Roth,
die Blätter gelbgrün bis dunkelblaugrün.
Ein zweites Panel hat lichten Rahmen und besteht durchwegs aus
geschliffenen Stücken, lichtes Ornament auf dunkelviolettem, opaleskern
Glasgrund. Die Ornamentform ist dem Charakter des geschliffenen Glases
gemäß in ganz willkürlicher Weise gehalten. Ueberhaupt wäre es ver-
gebliche Mühe, bei ornamentalen Fenstern, die in Amerika hergestellt
worden sind, Stilreinheit oder Stileinheit zu suchen.
Ein anderes großes, ornamentales Fenster ist ganz weiß gehalten
und nur die Bleilinien darinnen geben die Zeichnung an. Ein großes
Figurenfenster Johannes von Nepomuk tröstet die Armen ist, was
den figuralen Vorwurf betrifft, nicht im Garten von Wells Glass Co.
gewachsen; bezüglich der übrigen Zuthaten eine große Gebirgsland-
schaft in opaleskem Glas, das halbe Fenster ausfüllend will ich dies
nicht behaupten, dafür sind sie aber auch nicht viel werth. Ferner sind
noch ausgestellt Ein großes viertheiliges Fenster Christus erscheint
nach der Auferstehung seinen Aposteln very vcrowdedn vier
Fenster mit den Einzelüguren der vier Evangelisten, im Unterflügel je
das zugehörende Symbol enthaltend, und ein Rundbogenfenster, der gute
Hirt; nur die Fleischtheile, Köpfe und Hände, sind gemalt, alles andere,
auch die Draperien, lediglich in opalescirenden Gläsern. Sehr hübsch
nimmt sich ein Ornamentfenster aus, das gelbe Umrahmung, ganz dunkel-
blauen Grund mit Steinchen als Sternen, und in der Mitte als Haupt-
darstellung ein mit einer Krone verziertes Kreuz zeigt, letzteres ganz
aus geschlilfenen Steinen gebildet. Von der Kreuzung geht ein Strahlen-
kranz aus geschlißenen zugespitzten gelben Glasstücken aus. Der Effect
ist ein gewaltiger.
Besser durchgeführt und theilweise künstlerisch vollendet sind kleinere
Arbeiten Königin Louise von PreuBen nach dem bekannten Bilde von
Richter, ein Jäger, eine Landschaft u. s. w., Alles auf weißem Glase
direct gemalt ohne Verbleiung. Es ist überhaupt bei allen amerikanischen
Fenstern nicht ein Kopf, der nicht genau so behandelt wäre wie eine
Oelmalerei. Wangen und Lippen rosa, Augen blau, Haare braun oder
goldgelb, ganz nach der Art, wie z. B. im Dom zu Regensburg oder in
der Münchener Aukirche, deren Fenster bekanntlich aus der ehemaligen
Münchener königlichen Glasmalerei stammen.
W. Raith in Philadelphia ist der Einzige, der das opaleslte Glas
in bescheidenerem Maße verwendet. Seine Ausstellungsobiecte sind hübsch
in Technik und Farbenwahl, bei profanen und religiösen Motiven.
Die Continental Stained Glass Works, 440-446, Boston,
-Mass., stellen ein Fenster aus Christus im Tempel, nach Professor Hof-
mann, die Gewänder in opaleskem Glas, Köpfe und Hände gemalt; der
Gesammteindruck dieses Fensters ist Hau.
Androvette Co., 27-29 Clinton Street in Chicago, hat eine
Rosette kreisförmig angebrachte Engelsköpfe mit rothen Flügeln auf
gelbem Grunde, durchlaufend ein breites, blaugrünes Band, im kleineren
Mittelkreis ein Bund Lilien. Die Wirkung dieses Fensters ist nicht be-
sonders günstig. Besser ist ein kleineres oblonges Spitzbogenfenster mit
zwei Gruppen und Engel im Sockel. Die angebrachten lnschriften
aus dem Te Deum belehren uns über den lnhalt The glorious com-
pany of apostles praise Thee! The noble army of margyrspraise Thee!
Unter den Engeln We praise Thee God! Das Ganze im echten
Episcopalstil. Von weiteren Arbeiten konnte eine Kreuzigungsgruppe
meine Sympathie nicht gewinnen, eher der Vorwurf eines viereckigen
Capellenfensters In der Mitte ein Kelch rnit Pateue, in den Ecken vier
Kreise mit den Emblemen der Evangelisten, aufgelegt auf einer Guir-
lande von Weinblättern mit Trauben; der Grund ist sehr dunkel ge-
halten, jedoch abwechslungsreich abgetont, die Kreise um die Embleme
sind roth, die Trauben purpurviolett. Verbunden sind die Kreise durch
ein Band aus viereckigen, gelben geschlißenen Steinen. Ein Profan-
fenster stellt ein römisches Wagenrennen dar, wahrscheinlich für einen
Sportsliebhaber.
Sehr hübsch sind die ausgestellten Farbenskizzen dieser Firma; sie
sind ungemein flott gemalt, keine Spur von einer detaillirten Ausführung,
außerordentlich decorativ und für uns sehr lehrreich.
Mac Cully, 8c Milus, Chicago, verwenden gleichfalls in ausgiebiger
Weise geschliffenes Glas und Steine, und haben sehr geschmackvolle
Blumen- und Ornament-Fenster ausgestellt, durchwegs mit opalescirendem
Glas. Besonders wirkungsvoll ist ein dreitheiliges Fenster; das Mittelfeld
ist von einem den oberen Theil des Spitzbogens ausflillenden Ornament
eingerahmt, der Grund in schön schattirtem Dunkelblau mit Steinchen
als Sternen durchgeführt. In der Mitte befindet sich ein ornamentirtes
Kreuz aus lichten Gläsern und Steinen, um welches sich Lilien ranken.
Die Seitenfelder sind ausgefüllt von Lilien, die aus Vasen hervorsprießen.
Ein Rundbogenfenster enthält eine Gruppe musicirender Engel. In der
Architektur, wenn von einer solchen die Rede sein kann, sind durchwegs
kleine Steinchen verwendet und zwar oft recht geschmackvoll als Blumen
oder Mittelkerne von Blumen eingestreut.
Flannagh an 8c Biedenweg, Chicago, verwenden in ihren Profan-
fenstern hauptsächlich geschliffenes Glas. Recht hübsch ist ein Fenster
aus viereckigen Glastafeln, in welches ein gelbes Ornament, gleichfalls
geschliffenes-Glas, eingebleit ist. Von den figuralen Fenstern sind zu
nennen Eine Gruppe, Römerinnen einem Vorleser zuhörend ziemlich
frei nach Alma Tadema, eine Nachbildung des Gemäldes von Paul Thu-
rnann nKunst bringt Gunst-A. Eine große Gruppe Flucht nach Aegyten,
von einem Architekturrahmen in griechisch-römischem Misch-Stil um-
geben. Was besonders bezeichnend für die amerikanischen Figurenfenster
erscheint, ist die ungeheuere Aengstlichkeit, mit welcher die Anbringung
von Querstangen durch den figuralen Theil vermieden wird. Ob das ein
Vorzug genannt werden soll, ist schwer zu sagen. Jedenfalls ist es eine
sehr weit gehende Concession an ein Publicum, das ohne Verständniss
für die Technik die Eisentheile in einem Fenster als empfindliche Störung
betrachtet. Ich hatte während meines Aufenthaltes hier oft genug Ge-
legenheit zu hören, wie Priester und Laien ganz unwirsch fragten, wozu
denn die breiten schwarzen Linien in einer Skizze seien? TiiTany, von
dem später noch gesprochen werden wird, sucht einen Ausweg, indem
er nicht mehr gerade, sondern in allen möglichen unregelmäßigen
Windungen gebogene Eisenstangen verwendet.
Sehr gut gemacht und wirkungsvoll in der Stimmung ist ein Glas-
gemälde Christus am Oelberg nach Hoffmann, in dern genannten Atelier
ausgeführt. Opaleskes Glas ist nur theilweise bei den Felsen verwendet,
wo es eine ausgezeichnete Wirkung ausübt. Ich bin zwar kein Freund
dieses Glases, wenn es in Draperieen oder überhaupt für Figuren ver-
wendet werden soll, wäre jedoch nicht abgeneigt, dasselbe für Steine,
Architektur, Felsen, Marmorsäulen u. s. w. anzuwenden. Jedenfalls ist die
Wirkung desselben malerischer, als die des Cathedral- oder mit Braun
gemalten Antikglases. Dazu kommt noch ein technischer Kniff, der hier
vielfach angewendet wird und der sich sehr wirkungsvoll erweist Hinter
Gläsern, die kein Silbergelb annehmen, und die man entweder in's
Gelbliche schartiren oder marmoriren will, wird ein dünnes weißes Glas
gebleit, welches das Gelb aufgetragen und eingebrannt enthält. Dasselbe
schimmert durch und erhöht die brillante Wirkung außerordentlich.
Ebenso werden mit sehr gutem Erfolge zwei Gläser von verschiedener
Schattirung oder etwas mit Farbe beßecktes Glas hintereinander gebleir.
Meister hierin ist Tiffany.
Der Name Tiffany hat in ganz Amerika den besten Klang, denkt
doch Jeder an den Juwelen-Tiüany. Die Glasmalerei ist jedoch von dem
Juwelenhandel getrennt und wird von einem Verwandten, wenn ich nicht
irre, von einem Sohne des Juwelen-TiEany geführt. In Chicago haben
diese beiden Firmen in Verbindung mit einer Silberfirma einen großen
Pavillon aufgestellt, worin selbstverständlich die Brillanten und Schmuck-
sachen das größte Interesse hervorrufen. Die Glass- und Decorating Co.
nun hat eine ganze Capelle eingerichtet, bei welcher auch wieder den
Hauptanziehungspunkt ein auf dem Altare befindliches, mit Brillanten
besetztes Kreuz bildet. Unablässig drängt sich das Publicum hinzu, und
alle io Minuten erhebt sich ein Mann, der in feierlichem Tone Erklärungen
gibt, auf alle besonderen Stücke hinweist und was die Hauptsache ist
dabei die horrende Summe nennt, die dieselben kosten. Die darinnen be-
Hndlichen Fenster Christi Geburt, Auferstehung, Taufe im Jordan, Grab-
legung, ein Engel, der gute Hirt und Einiges profaner Gattung sind nach
der sattsam bekannten Manier ausgeführt Köpfe und Fleischtheile gemalt,
alles Uebrige opalescirendes Glas. Die Reclame ist jedenfalls das Beste an
den Fenstern, der Name Tilfany schwebt auf allen Lippen, besonders auf
denen schöner Frauen.
Soll nun ein Gesammturtheil über die amerikanischen Glasmalereien
abgegeben werden, so lässt sich dies in die Worte zusammenfassen
Viel Effect, viel Glas, wenig Malerei. Mehr Zeichnung und Malerei wäre
auch undurchführbar. Einen Stab von Architekturzeichnern und Malern,
wie ihn z. B. die Tiroler Glasmalerei oder andere europäische Anstalten
besitzen, in Amerika zu unterhalten, ist unmöglich. Man begnügt sich
daher mit irgend einem Entwurfe und lässt nach diesem den Glaser die
einzelnen Partieen zusammensetzen. Es bleibt dabei noch immer Arbeit
genug, denn es ist schwierig, das opaleske Glas, welches eine Dicke von
bis und Zoll englisch hat, zu schneiden und noch mehr Mühe
macht das Verbleien. Meiner Meinung nach basirt die Verwendung des
opalesken Glases hauptsächlich auf dem Umstand, dass die amerikanischen
Firmen keine Architekturmaler haben. Sie haben indes aus der Noth
eine Tugend gemacht, große Effecte damit erreicht und mit dem geflecktcn
Glase den vollen Beifall des Publicums gewonnen. Der Geschmack des
amerikanischen Publicums ist sehr eigenthümlich, und auf dem Gebiete
der Glasmalerei verwöhnt durch die Unmasse von Bildern zweifelhaften
Werthes in schreienden Farben, die theils für Reclamezwecke, theils als
Decoration für die Wohnung auf den Markt kommen. Das amerikanische
Publicum will nichts Trübes sehen. Das Ringen um die Existenz und
das Leben überhaupt ist hier so ernst, dass der Amerikaner jede Gelegen-
heit ergreift, es auf Augenblicke zu vergessen. Er liebt daher keine
ernsten Darstellungen und selten werden Figurengruppen bestellt, die das
Leiden und Sterben unseres Herrn darstellen. Dagegen bevorzugt der
Amerikaner heitere Gegenstände und frohe Farben, d. h. eine schöne
Verwendung der Farbenscala, sollte sie vielleicht auch hin und wider
etwas zu bunt sein. Was endlich die Hauptsache für ihn, respective für
sie, die Amerikanerin ist, die ja doch in Allem und Jedem hier die erste
Rolle spielt, das ist eine ideale Auffassung der Köpfe, namentlich der
weiblichen, und eine hübsche Durchführung derselben. Auf das muss
mit dem größten Nachdrucke hingewiesen werden.
Als Hauptresultat ergibt sich, dass die moderne Glasmalerei, so
weit sie amerikanischen Bedürfnissen zu dienen hat, die Pflege des
englischen Stiles als wesentlichste Aufgabe betrachten muss. Bestimmt
ausgesprochenen nationalen Charakter, würdevolle Vornehmheit in der
Auswahl der Stoffe und vollendete Eleganz in der Technik finden wir
14
heute nirgends so hoch entwickelt wie bei den Engländern. Um nur
Eines zu erwähnen, versteht es Niemand so gut wie der Engländer, die
Hintergründe zu behandeln, besonders in den Landschaften. Wir Alle
meinen, Bäume seien grün und der Himmel blau. Für die Engländer
existirt dieses Vorurtheil nicht, sie wissen, ohne im geringsten unnatür-
lich zu werden, die Farben der Bäume und des Himmels den Draperieen
etc. in den Figuren anzupassen. Nirgends ist man aber für solche EHecte
cmpfänglicher wie in Amerika. Der wunderbare Reiz einer amerikanischen
Herbstlandschaft wurde oft genug geschildert. Von dem prachtvollsten
Gelb bis zum glühendsten Purpurroth und Violet sind alle Nuancen ver-
treten. Dazwischen noch Grün, Blaugrün und Gelbgrün in ungeahnten
Comhinationen. lch behaupte, dass Amerika eine Fundgrube für Künstler
ist, und nur alte Vorurtheile es noch verhindern, dem Ungewohnten, das
einem auf Schritt und Tritt entgegen kommt, poetische Seiten abzu-
gewinnen. Wenn amerikanische Besteller Glasmalereien in den schönsten
Farben wünschen, so spricht sich hierin nicht immer nur Mangel an
feinerem Kunstverständniss aus. Die Natur hat den Amerikaner zu solcher
Farbenfreude erzogen, diese größte Künstlerin sein Auge an die brillan-
testen Farbeneffecte gewöhnt.
II.
lndem ich mich zu den europäischen Anstalten wende. möchte ich
vor Allem constatiren, dass die Ausstellung der Tiroler Glasmalerei von
keiner anderen gleichartigen Anstalt in den Schatten gestellt wurde,
vielmehr einen sehr hervorragenden Platz unter allen anderen einnahm.
Dies wurde nicht allein von der Jury, sondern überhaupt allgemein an-
erkannt. Besonderen Eliect riefen das Kolossalhild der Tirolia mit den
Wappen und der amerikanischen Flagge, das große Triplet für den Erz-
bischof von Toronto, die beiden Schilffenster für die Kathedrale von
Manchester und das Fenster Daniel in der Löwengrube für die St. Mi-
chaelskirche in Rochester hervor.
Von österreichischen GlasmalereiÄAnstalten habe ich sonst keine
vertreten gefunden, dagegen eine ganze Anzahl aus dem Deutschen Reiche.
Hier möchte ich die Bemerkung einilechten, dass die deutschen Institute
mit Ausnahme von Zettler Mayer in München, die Vertretungen
in Amerika haben und daher theilnreise wissen, wie dieses Absatzgebiet
zu behandeln ist ohne Rücksicht auf den amerikanischen Geschmack
ausgestellt haben. Mit anderen Worten, sie schienen vorauszusetzen, dass
der mittelalterliche und Renaissancestil, der in Deutschland gepflegt und
als Ideal der Glasmalerei angesehen wird, auch beim amerikanischen
Publicum Gefallen erregen kann. Ganz vergeblich haben sie Cabinetstücke
dieses Genres sowie viele große Figuren, decorative Fenster u. s. w. aus-
gestellt. Der Amerikaner hat nun einmal absolut keinen Sinn dafür,
etwas nold-fashioneda in seine Wohnung einzuführen. Ferner lässt es
die englische Geschmacksrichtung auch nicht zu, etwas, das nur halb-
wegs wdutchc aussieht, überhaupt schön zu finden.
Die Firma Zettler hat die Ausstellung sehr gut beschickt. Ein
kolossales oblonges Fenster, darstellend die Hochzeit zu Canu, ist in der
technischen Durchführung meisterhaft, dagegen sind die Farben etwas
kühl. Die Composirion rührt von Prof. Lindenschmit her und ist wohl
bevrundernswerth, trotzdem konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren,
dass das Ganze nur als Oelgemälde sich zur Höhe eines vollendeten
Kunstwerkes erheben würde, dagegen als Glasmalerei vielen Bedingungen,
die die eigenartige Ausführung stellt, nicht entspricht.
Zettler hat noch ein dreitheiliges Fenster mit musicirenden Engeln,
zwei kleinere, Verkündigung und Christus am Oelberg, und ein früh-
gothisches Fenster Der heil. Ludwig nimmt das Abendmahl vor dem
Kreuzzuge, ausgestellt.
Jene bewundernswürdige Sicherheit im Nebeneinandersetzen dishar-
monirender Töne, die im Zusarnmenklange mit dern Ganzen sich wieder
in volle Harmonie auflösen, ist eben sonst nirgends zu finden wie bei
den Engländern. Bei ihnen sieht Alles wie selbstverständlich aus, die
Farben scheinen sich wie im leichten Spiel aneinander zu fügen, und nur
der Kenner merkt das zielbewusste Vorgehen. Wenn ich dagegen die
deutschen Bilder ansehe, kommt immer ein eigenthümliches Gefühl über
mich, einerseits heimeln sie mich an, andererseits machen sie auf mich
den Eindruck des mühsam Erzwungenen.
Mayer Co. in München haben im Deutschen Hause ausgestellt.
Es wurde dort eine Capelle eingerichtet, in welcher sich die Firma diesmal
darauf beschränkt hat, dein Publicum eine allerdings prachtvolle
Serie plastischer Kunstwerke vorzuführen. Die Fenster der Capelle sind
klein, aber gut disponirt. Ihre Anlage ist die der Sanctuariumfenster. ln
der Mitte ein Fenster für die Capelle der U. S. Naval Academy in Anna-
polis Md., mit drei Medaillons Christus stillt den Sturm auf dem Meere,
oberes und unteres Medaillen mit Ansichten von Kriegsschilfen. An der
Seite zwei Fenster mit je vier Figuren, und noch weitere mit Teppich-
mustern.
De Bouche in München hat eine Flora auf weißem Grund, dann
eine Copie der HolbeinrMadonna ausgestellt. Letzteres Fenster ist muster-
giltig in alter Technik ausgeführt.
L. v. Treck stellt ein Fenster mit profaner Malerei, uDie Musikß,
in einem Rococorahmen aus; ferner ein zweitheiliges Fenster, darstellend
die Geburt unseres Herrn und ein weiteres Jäger mit erlegtem Hirsch.
Dieses ist recht gelungen und wäre nebst zwei kleineren Jagdtrophäen
ein passender Schmuck für ein altdeutsches Jagdzimmer.
Sebastian Eisgruber in Nürnberg hat kleine Cabinetstücke.
M. Schneider in Regensburg stellt zwei dreitheilige Fenster aus;
die Seitentheile in Teppichornamentik, in der Mitte je eine Figur
16
St. Martin dem leider beim Transporte der Kopf vollständig zerschlagen
wurde und ein Engel.
Auerbach 81 Co. in Berlin haben eine nicht üble Christusf-igur
und von Profanstlicken eine ziemlich derb realistische Venus.
Wilhelm Schell in Offenburg hat ein spätgothisches Ornament-
fenster und Cabinetstlicke, Hans Drinneberg in Carlsruhe eine größere
Serie von bewundernswlirdigen Cabinetstliclten und ein großes Fenster
wWein, Weib und Gesangc ausgestellt. Das letztere ist eine Meisterleistung
sowohl in Zeichnung, wie auch in technischer Durchführung und Farben-
wahl. Es stellt eine fröhliche altdeutsch costumirte Gesellschaft dar,
tafelnd und singend. Drinneberg hat in allen seinen Fenstern eine Eigen-
thtimlichkeit, wodurch sie sich vor anderen vortheilhaft auszeichnen, das
ist eine feine Zusammenstellung von grauen und halbfarbigen Tönen,
denen er in der Figur oder in der Hauptgruppe eine lebhaftere und
lichtere Färbung entgegenstellt. Hier dürfte das Bild wohl kaum nach
seinem Werthe geschätzt werden. Es ist auch für Amerika schwer ver-
wendbar, denn für eine Privatwohnung ist es zu groß und für einen
öffentlichen Saal eignet es sich deshalb nicht, weil die Amerikanerinnen
sich gern auf Temperenzlerinnen hinausspielen und es ßshockingu finden
würden, Ladies trinkend dargestellt zu sehen.
H. Beiler in Heidelberg hat ein dreitheiliges Ornamentfenster im
Renaissancestil, ein frlihgothisches Auferstehungsfenster und eine Glas-
Aetzung viFriedeß. Letztere muss als vorzügliche Arbeit anerkannt
werden.
lm deutschen Hause sind noch einzelne kleinere Arbeiten ausgestellt,
so ein frühgothisches Fenster Anbetung der heil. drei Könige und ein
ornamentales Fenster von H. J. Geuer in Kempen, bei denen nur der
gute Wille anzuerkennen ist.
Westphal in Berlin brachte eine Serie von Barockfenstern, auf
lichtem Grunde Ornamente in Silbergelb.
Die französischen Firmen haben im Elelttricitäts-Gebäude aus-
gestellt.
Lorin in Chartres zeigt eine sehr hübsche Heimsuchung Mariens
nach einem alten italienischen Meister. Es ist dies eine Copie des Fensters,
welches von Sr. Majestät dem Kaiser 1867 auf der Pariser Weltaus-
stellung angekauft wurde und sich gegenwärtig im Oesterr. Museum
befindet.
Felix Goudin in Paris hat ein großes Fenster, in der Compo-
sition nach Art der spätmittelalterlichen Gobelins behandelt, zur Aus-
stellung gebracht, eine Sauhetze, streng stilgerecht, blos Conturen, die
Farben genau den romanischen Fenstern nachgeahmt. Ein zweitheiliges
Fenster, Christus im Tempel, ist schön in Composition und Zeichnung
und, was die glasrnalerische Durchführung anbelangt, eines der besten
von sämmtlichen auf World's Fair ausgestellten Fenstern. Es verbindet
eine unendliche Weichheit in der Abtönung mit feiner durchsichtiger
Behandlung, bei der doch die plastische Wirkung des Ganzen nicht ver-
loren geht. Es ist meines Erachtens nur mit Wasser gemalt, denn keine
Spur von Oel als Bindemittel, das sofort jedes Glas trübt, macht sich
bemerkbar. Ein Rundbogenfenster ist rein ornamental in romanisirender
Art behandelt und nur aus verschiedenen Variationen von hellblauen
Tönen hergestellt.
Das Land der Glasmalerei, England, glänzt durch seine vollständige
Abwesenheit, wie überhaupt die englische Industrie-Abtheilung nicht der
Bedeutung des Landes gemäß beschickt wurde. Die Engländer grollen
begreiflicher Weise noch immer wegen des Mac-Kinley-Tarifes. Dagegen
hat Canada die Ausstellung durch zwei Firmen beschickt; diese bieten
jedoch das Schwächste unter sämmtlichen Glasmalereien.
Jos. M. Constans Son in Toronto, hat eine Darbringung im
Tempel, einige Canons, zwei kleine Profanfenster, einen weiblichen Kopf
und eine Schäferin. J. L. Spencer and Sons in Montreal, schickten
ein kleines Fenster Christus, der Kinderfreund; im Ton leidlich gut,
die Behandlung in englischer Manier; dann ein Rundbogenfenster mit
zwei allegorischen Figuren Peace and Plenty.
Stolzenberg Cie. in New-York stellten als Agenten einer
holländischen Firma Nicolas in Roermond? in der holländischen Ab-
theilung ein frlihgothisches Langfenster, das letzte Abendmahl, aus; die
Architektur ist in Weiß und Gelb durchgeführt, der iigurale Theil etwas
kühl im Ton. Ferner ist hier ein zweites Fenster in derselben Größe
mit Christus dem Kinderfreund und ein dreitheiliges Fenster, Geburt
Christi, zu nennen.
Dies sind die Glasmalereien, die ich auf der Ausstellung gesehen.
Wie schon erwähnt, hat sich gezeigt, dass viele Aussteller, vollkommen
unbekannt mit dem amerikanischen Geschrnacke und den Bedürfnissen
des hiesigen Marktes, wohl vergebliche Anstrengungen gemacht haben
und dass sich darunter auch die große Mehrheit der sonst so verdienst-
vollen deutschen Aussteller befindet.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Wßilhllßßhtß-Allßßtßlltlng. Seine Maiestät der Kaiser ge-
ruhten Freitag den 29. v. M. um Uhr die Weihnacbts-Ausstellung des
Wiener Kunstgewerbe-Vereines im k. k. Oesterr. Museum zu besichtigen.
Vor der anberaumten Stunde hauen sich im Säulenhofe der Director des
Museums Hofraih v. Falke, Vice-Director Regierungrath Bucher, der
Director der Kunstgewerbeschule Hofrath Storck und mehrere Pru-
fessoren, fast sämmtliche Aussteller und viele Gäste eingefunden. Präcise
Jehrg. 894.
11 Uhr erschienen Se. Majestät der Kaiser, begleitet vom Flügeladju-
tanten Major Tengler, im Vestibule des Museums, woselbst Aller-
höchstderselhe von I-Iofrath v. Falke und Hofrath Storck ehrerbietigst
empfangen wurden. Beim Eingange des Säulenhofes wurden Se. Ma-
jestät der Kaiser von den Herren Präsident kaiserl. Rath Hauusch,
Vice-Präsident kais. Rath Gstettner, Secretär des Wiener Kunstgewerbe-
Vereines Dr. Leisching und Professor Oskar Beyer begrüßt und traten,
von den Genannten geleitet, den Rundgang durch die Ausstellung an.
Zunächst besichtigten Se. Majestät in eingehender Weise die kunst-
gewerblichen Gegenstände im Säulenhofe sowie im VI. und VII. Saale des
Erdgeschosses. Sodann verfügten Se. Majestät der Kaiser Sich in den
ersten Stock und geruhten die ausgestellten Objecte im Saale IX, dann
auf der Galerie und in den Sälen bis XIV in Augenschein zu nehmen.
Se. Majestät geruhten während des Rundganges die meisten der anwe-
senden Aussteller durch Ansprachen auszuzeichnen. Se. Majestät verweilten
bis 121, Uhr in der Ausstellung und gaben beim Abschiede der Aller-
höchsten Zufriedenheit über die Reichhaltigkeit derselben und das Arrange-
ment Ausdruck.
Ihre k. und k. Hoheit Idie durchl. Kronprinzessin-Witwe Erz-
herzogin Stephanie besichtigte Mittwoch den 20. v. M. die Weihnachts-
Ausstellung des Wiener Kunstgewerhe-Vereines. Die hohe Frau erschien
nach Uhr in Begleitung des Obersthofmeisters Grafen Bellegarde und
der Hofdame Gräfin Palffy und wurde von dem Vice-Director Regierungs-
rath Bucher, dem Präsidenten des Kunstgewerbe-Vereines kais. Rath
Hanusch und dem Secretär Dr. Leisching ehrerbietigst begrüßt. Die
Kronprinzessin-Witwe nahm unter Führung der genannten Herren die
Ausstellung in Augenschein und verließ nach längerem Verweilen unter
Kundgebung ihrer Anerkennung das Museum.
Se. k. u. k. Hoheit der Herr Erzherzog Karl Ludwig beehrten
die Ausstellung Montag den 18. v. M., Se. k. u. k. Hoheit der Herr
Erzherzog Ludwig Victor Samstag den 30. v. M., Ihre k. u. k. Hoheit
Frau Erzherzogin Maria Annunciata Donnerstag den 14. v. M. und
Se. k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer Samstag den 16., Sonntag
den 17. und Montag den 18. v. M. mit Höchstihren Besuchen.
Die Weihnachts-Ausstellung des Wiener Kunstgewerbe-Vereines
wurde, soweit sie nicht in den dem Vereine ständig zugewiesenen Räumen
untergebracht ist, Sonntag den 7. Januar geschlossen.
Karl Freiherr von Haeenauer 1'. Donnerstag den 4. Januar
starb der Oberbaurath Karl Freiherr von Hasenauer, welcher seit 1883
dem Oesterr. Museum als Curator angehörte.
Der Director des k. k. Oesterr. Museums und Vorsitzende des Auf-
sichtsrathes der Kunstgewerbeschule Hofrath J. v. Falke hat an die
Witwe des Verblichenen folgendes Condolenzschreiben gerichtet
Hoch verehrte Frau Baronin
Das Hinscbeiden Ihres hochverehrten Herrn Gemahls hat auch
uns auf's Schmerzlichste betroEen; ist der Verblichene doch dem
Oesterr. Museum als Curator desselben seit Jahren persönlich nahe
gestanden und als Künstler und Erbauer so vieler hervorragender
Monumentalwerke Wiens ein aufrichtiger Schätzer und unermüd-
licher Förderer des heimischen Kunstgewerbes gewesen.
Der unterzeichnete Director des Oesterr. Museums spricht Ihnen,
hochverehrte Baronin, im eigenen Namen wie im Namen der seiner
Leitung anvertrauten Institute das herzlichste Beileid aus.
Das Andenken an Ihren Herrn Gemahl wird auch in unserem
Hause lebendig bleiben.
In aufrichtiger Theilnahme zeichnet ergebenst
Wien, am 6. Januar 1894.
Der Director des k. k. Oesterr. Museums und Vorsitzende
des Aufsichtsrathes der Kunstgewerbeschule
J. v. Falke.
Der Lehrkörper der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums hat
einen Kranz auf dem Sarge des Verewigten niedergelegt.
August Artaria. 1'. Donnerstag den 14. v. M. starb der Chef der
bekannten Kunsthandlung Artaria 8a Comp. in Wien im 87. Lebensjabre.
August Artaria, welcher das seit dem Jahre 1770 bestehende, um die
Verbreitung der wichtigsten Kunstblätter des In- und Auslandes und die
kartographische Darstellung Oesterreich-Ungarns gleich verdiente Ge-
schäft noch erweitert hatte, war kaiserl. Rath, Ritter des Franz-Joseph-
Ordens, Correspondent des Oesterr. Museums, Ehrenmitglied der k. k.
Geographischen Gesellschaft, des Vereines für Landeskunde von Nieder-
österreich, des Niederösterr. Gewerbevereines und des Wiener Alterthums-
Vereines. Die Familie Artaria stammt aus Italien. Um die Mitte des
18. Jahrhunderts kamen die drei Brüder Cesar, Dominik und Johann
Artaria nach Wien; von da an spielt das Haus Artaria in der Kunst-
geschichte unserer Stadt eine nicht unbedeutende Rolle. Im Jahre r77o
erhielt ein Sohn Cesar's, Karl, zuerst die Befugniss, rnit seinen drei
Neffen Franz, Ignaz und Pasquale eine Kunsthandlung in der Residenz
zu eröffnen. In das Jahr 1780 fällt der erste Musikverlag der Firma.
Schon damals war die Handlung auch auf dem Gebiete der zeichnenden
Künste thätig. Im Jahre 1801 trat Dominik, ein Sohn des Franz, an die
Spitze der Firma. Wenige Jahre darauf 1808 starben Franz der Vater
und Karl der Großoheim Dominik's; 1842 starb Dominik, worauf sein
Sohn August das Geschäft übernahm, das er bis au das Ende seines
Lebens fortgeführt hat.
Der Verstorbene bethätigte von Jugend auf großes Interesse für die
Kunst im Allgemeinen und besonders für die graphischen Künste. Seit.
1833 war er im Kunsthandel thätig und bereits im Jahre 1846 hatte er
im Vereine mit J. D. Böhm und R. v. Eitelberger im Kunstvereins-
Locale im Volksgarten eine die Entwicklung des Kupferstiches vorflihrende
Ausstellung veranstaltet. Eine ähnliche Ausstellung im Januar 1889 im
Oesterr. Museum ist noch in Aller Erinnerung.
Seit 1864 gehörte August Artaria dem Museum als Correspondent
an. Im Jahre 1863 hatte derselbe dem Museum den Ankauf der aus 5000
Blättern bestehenden D1ugulin'schen Ornamentstich-Sammlung in der un-
eigenntitzigsten Weise vermittelt. Von Seiten des Protectors des Oesterr.
Museums, des durchl. Herrn Erzherzogs Rainer, wurde ihm vfür diese
patriotische Opferwilligkeit die volle Anerkennunga zu Theil.
Der Verstorbene hinterlässt eine werthvolle Sammlung auf dem
Gebiete der graphischen Künste. Sie umfasst die Werke Rembrandfs
29
auch Zeichnungen, Dürefs, Van Dyck's, Waterloo's und Swanevelfs,
sowie Holzschnitt-lncunabeln und Erstlingswerke des Kupferstiches. Seine
Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle alter und moderner Meister, sein
Besitz an illustrirten Gebetbüchern, Manuscripten mit Miniaturen, Ini-
tialen, chinesischen und indischen Malereien gelangten bekanntlich im
Jahre 1886 zur Versteigerung.
Die Söhne des Dahingeschiedenen, August und Dominik, schon
seit Jahren im Geschäfte thätig, werden dasselbe in gleichem Sinne
weiterführen.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Dezember von 26.507, die Bibliothek von 1421, und die Vorlesungen von x70
Personen besucht.
Wiener Kunstgewerbe-Verein. Dieser mit dem Oesterr. Museum
so innig verbundene Verein hat nunmehr das erste Decennium seines
Bestandes abgeschlossen; aus kleinen Anfängen hat er sich zu einer an-
gesehenen, einflussreichen Stellung emporgearbeitet.
Es war im Spätherbst r883, als angesichts der Thatsache, dass der
frühere lebendige Wechselverkehr des Museums und der Wiener Kunst-
industrie sich gelockert hatte und auch von Außen her mancherlei Ver-
suche gemacht wurden, diese Entfremdung noch mehr zu steigern, die
Herren Bucher, v. Falke und Storck den Gedanken der Gründung einer
die hervorragendstcn Vertreter des Kunstgewerbes umfassenden Körper-
schaft fassten, welche in ständiger Verbindung mit dem Museum die
Ziele desselben praktisch verwirklichen sollte. An der Vorberathung
nahmen außer den Genannten die Herren Gstettner, Hanusch, lrmler,
Paulick, v. Waldheim und Wilhelm theil, und bereits am ao. December
1883 wurde in einer unter dem Vorsitze des Herrn v. Falke im Sitzungs-
saale des Museums abgehaltenen Versammlung, welcher 48 Personen bei-
wohnten, die Gründung eines Wiener Kunstgewerbe-Vereines mit der
Aufgabe wdie Kräfte der Wiener Kunstindustrie zu sammeln und die-
selben zu gemeinsamer Thätigkeit mit dem Oesterr. Museum zu ver-
einigem, beschlossen. Der Vorsitzende konnte mittheilen, dass das Project
dieser Gründung die volle Zustimmung Sr. kaiserl. Hoheit des durchl.
Herrn Erzherzogs Rainer und der Direction des Museums gefunden habe.
Herr Bucher entwickelte sodann die Grundzüge der Vereinsstatuten, deren
endgiltige Festsetzung und Einreichung an die Behörde einem aus den
Herren Bucher, v. Falke, Hanusch, Storck, Dr. Teirich, v. Waldheim
und Wilhelm bestehenden Comite übertragen wurde. Die Bescheinigung
des Vereins erfolgte am 22. Januar 1884, die Constituirung desselben in
einer am z. März 1884 unter dem Vorsitze v. Falke's im Vorlesesaale
des Museums abgehaltenen Versammlung, in welcher Herr v. Waldheim
zum Präsidenten, Herr Bacher zum Vice-Präsidenten, und die Herren
Bücher, Erndr, v. Falke, Göpfert, J. Hans, Hanusch, Rollinger, Paulick,
Storck und Wilhelm zu Ausschussmitgliedern gewählt wurden; Dr. Wick-
hoE trat dem Ausschusse als Schriftführer bei. Se. kaiserl. Hoheit der
durchl. Herr Erzherzog Rainer übernahm das Protectorat des Vereines.
Mit Zustimmung des Curatoriums des Oesterr. Museums und des Unter-
richtsministeriums wurde dem Vereine bereits im März r884 der Saal
und die Zimmer Xl-XlV des Museums für Ausstellungszwecke zur Ver-
fügung gestellt. Am zo. October 1884 wurde die erste Vereins-Ausstellung
durch den durchl. Protector Herrn Erzherzog Rainer in Gegenwart des
Ministers für Cultus und Unterricht feierlich eröHnet.
21
Der Verein trat mit 135 Mitgliedern in's Leben; diese Zahl steigerte
sich im zweiten Vereinsiahre auf 182, gegenwärtig besitzt derselbe 222.
ordentliche Mitglieder und Ehrenmitglieder Exc. Graf Zichy, Durch-
laucht Prinz zu Hohenlohe, Exc. Dr. Freiherr v. Gautsch, Exc. Minister
des Innern Marqnis Bacquehem, Sectionschef Graf Latour, Director Hof-
rath v. Falke, Director Hofrath Storck, Vice-Director Reg-Rath Bucher.
Das Vereinsvermögen beziffert sich gegenwärtig auf rund 25.000 H.
Der Verein hat während seines Bestandes im Oesterr. Museum zehn
Weihnachts-Ansstellnngen darunter drei allgemeine 1890, t891 und t8g3,
ferner acht Frühjahrs-Ausstellungen veranstaltet. Im Jahre t885 betheiligte
er sich in hervorragender Weise an der Ausstellung in Antwerpen, bei
welchem Anlasse ihm von der Jury einstimmig das Ehrendiplom zuerkannt
wurde; im Jahre 1888 an der Jubiläums-Gewerbe-Ausstellung in Wien
und an der deutschnationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in München; im
Jahre i88g an der Jubiläums-Ausstellung des Oesterr. Museums; im Jahre
189i an der Ausstellung der wSocieta degli Amici deIPArteM in Triest und
an der deutschen Fächer-Ausstellung in Karlsruhe, und 1893 an der
Weltausstellung in Chicago. Im letzteren Jahre veranstaltete der Verein
selbständig eine Kunstgewerbe-Ausstellung in Genf; gegenwärtig ist er
mit den Vorarbeiten für die im heurigen Jahre in Antwerpen stattfindende
Weltausstellung beschäftigt.
In den zehn Jahren seines Bestandes hat der Wiener Kutistgewerbe-
Verein durch seine ständigen Vereins- und die alljährlichen Weihnachts-
Ausstellungen Verkäufe im Gesammtbetrage von t47.4oo H. vermittelt.
Die Leitung des Vereines besteht gegenwärtig aus folgenden Herren
Kaiserl. Rath Hanusch, Präsident; kaiserl. Rath Gstettner, Vice-Präsident;
Wilhelm, Cassier; Dr. Leisehing, Schriftführer; Angerer, Bakalowits, Prof.
Beyer, Reg-Rath Bucher, Erndt, l-Iofrath v. Falke, Franke, kaiserl. Rath
lrmler, lwinger, Paulick, Reich, Scheid, Hofrath Storck, Ausschussmitglieder.
Vorlesungen. Am 16. und 23. November hielt Hofrath von Falke Vorlesungen
aber nvilla und Cottageu.
Das gegenwärtig sehr actuelle Thema wurde vom Vortragenden in zwei Vor-
lesungen behandelt, von denen die erste den Gegenstand geschichtlich betrachtete, die
zweite ihn aus praktischen und modernen Gesichtspunkten erläuterte. Die erste
Vorlesung begann mit der Darlegung der Gründe, welche die Menschen überall und zu
allen Zeiten bewogen haben, zeitweilig die großen Städte zu verlassen und zum ruhigen
Genuss der Natur und des Landes zu vielfach nbthiger ErholungiLandhauser zu errrichten
und zu bewohnen. Die historische Schilderung gab zuerst ein Bild der Villen an den
Ufern des Nil und der mesopotamischen Flüsse, wendete sich dann der Erklarung des
riechischen und des griechisch-römischen Hauses zu und besprach in ausführlicher Weise
die Villa, das ausgedehnte Landhaus der römischen Großen, das sich über alle Provinzen
des Romerreiches verbreitete. Es erfolgte der Niedergang und die Zerstorung in der Zeit
der Vdlkerwanderung, so dass die Völker in den neugegründeten Staaten des Mittelalters
auf neuer Grundlage den Bau des Landhauses beginnen mussten. Die kriegerischen Zeiten
des Mittelalters waren dem aber sehr wenig günstig, so dass z. B. die Nürnberger Pa-
trizier ihre Landhauser burgeriahnlich mit Mauern und Graben umgeben mussten. Die
Renaissance dagegen schuf in Italien die Villen gleich als bauliche Kunstwerke inmitten
ihrer eigenartigen Garten. lhnen folgte der Norden, wo in Frankreich unter Ludwig XIV.
die Gartenpalaste entstanden, inmitten der Garten des sog. französischen Stils. Diesem
Beispiele folgten überall die Großen Europe's. auch als der Gartenstil sich aus dem fran-
zösischen in den englischen verwandelte. Wirklich popullr als allgemeines Bedürfniss
nicht blos der Reichen, sondern auch des Bfirgerthuma wurde das Landhaus aber erst,
als Rousseau gewissermaßen den Natursinn erschlossen und allgemeine Liebe zum Lande
erweckt hatte. Darnach wurde dann das Landhaus und das zeitweilige Landlehen zur
drängenden und herrschenden Sitte, welche heute selbst die Stadte verandert und die
neuen Anlagen bedingt.
Die zweite Vorlesung begann mit eben dieser Veränderung der Städte, welche
nun, anstatt von Mauern und Graben umgeben zu sein, sich oßnen und allmlhlicb in
das Land übergehen. Straßen und Hauser andern sich und die Stadt umgibt sich mit
einem Gürtel von villenartigen Hsusern. Die größeren und rascheren Verkehrsmittel,
welche heute tief in die Stadt eindringen oder dieselbe durchziehen, erlauben, dass der
Stadtbewohner nunmehr Winter und Sommer in diesen fern vom Mittelpunkt gelegenen
Hlusern zubringt. Dies ist die eine Art der Veränderung. Eine andere Art, welche dem
gleichen Bedürfniss Rechnung tragt, besteht in der Anlage besonderer Villenquartiere,
Cottageviertel oder ganzer Villenstädte, welche gleicherweise Sommer und Winter be-
wohnt werden. ln diesen Anlagen, wie sie ja auch schon bei Wien bestehen, liegt jedes
Haus mitten in einem Garten, von allen vier Seiten frei, doch immerhin so beengt und
seinem Nachbar zu nahe, auch unter dem Einfluss der Stadt stehend, dass ihre Hauser
noch nicht, oder nur selten den vollen Villencharakter tragen. Dieser tritt erst ein, wo
Architekt und Besitzer volle Freiheit der Anlage und der baulichen Gestaltung haben
und keine Rücksicht weiter herrscht als die der Wohnlichkeit, der Gesundheit, der
Schönheit und des Vergnügens, welches die Lage, die Gegend gewähren. Nach diesen
Rücksicbten schilderte der Vortrag im Einzelnen nun weiter, was zu thun ist, um den-
selben zu entsprechen, wie das Haus zu orientiren ist, wie die Zimmer zu liegen kommen,
sowohl mit Rücksicht auf Sonne, Warme, Kälte und Jahreszeit, wie auch in Bezug auf
den Cumfort im lnnern, und wie endlich darnach der Aufriss, die Architektur der ver-
schiedenen Seiten sich gestaltet. ln dieser letzteren Beziehung wurde auch die Stilfrage
aufgeworfen und mit Rücksicht auf den verschiedenen Charakter der Gegend, ob bergig
oder eben, ob am Fluss oder Meer gelegen, beantwortet. Hierauf, auf allen diesen Rück-
sichten, ruhen mannigfache Bedingungen, mannigfache Gesetze, welche von der heutigen
Villen-Architektur nur zu häufig vernachlässigt werden.
Am 7. December sprach Professor Dr. Rudolf Meringer über tDas ober-
deutsche Bauernhaus und sein Gerathel- Auf germanischem Boden findet
man blos drei Typen volksthümlicher Hiuser, den sächsischen, nordischen und ober-
deutschen. Das sächsische Haus ist streng einheitlich und beherbergt Mensch und Thier
wie Vorrathe in einem Raume, dessen Abtheiiungen als spatere Entwicklung erkennbar
sind. Das nordische und das oberdeutsche Gehofte haben eigene Gebaude für den
Menschen und i-Einheitshauserc sind als Zusammenruckungen ursprünglich selbständiger
Theile zu erkennen. Die nordische Wohnstüttc besteht aus einem Herdraum und einer
Vorhalle, die oberdeutsche hat zwei Zellen, den Herdraum und den Ofenrau m.
Das Centrum des Hauses ist bei einfachen Verhältnissen der Herd. ln Ober-
deutschland ist überall ein breiter, niederer, aber wirklicher Herd vorhanden, ein ge-
mauerter Herd mit Steinplatten, auf denen das offene Feuer brennt. Ueber dem Herd
erscheint oft ein Feuermantel, seitwärts ein hölzerner Schlot. Durch die Verschmelzung
von Herd, Mantel und Schlot erwuchs der Kamin. Das sächsische Haus kennt noch
aFCUlfSKCllGnI, d. h. das Feuer wird auf dem Boden selbst angemacht, nicht auf einem
Unterbau. Von den Herdgerathen des oberdeutschen Hauses sind der Feuerbock und
der Dreifuß die interessantesten. Beide sind uralte Erfindungen des Jvlenschengeistes.
Die geographische Verbreitung dieser Gerathe steht noch nicht fest.
Wie für die Küche der offene Herd, so ist für die Stube der Kachelofen
kennzeichnend. i-Kachel- heißt nGefaB, Topfn, und der Kachelofen des Bauernhauses ver-
dient seinen Namen, denn er enthält Töpfe, welche entweder ihre Hüblung oder ihren
gewölbten Rücken nach außen kehren.
Die schwierigste Frage in der Geschichte des oberdeutschen Hauses ist die nach
der Herkunft des Ofenraumes, der wStubeu, oder nach dem Ursprung des charakteristi-
scben Theils, des Ofens. Zu einer befriedigenden Erklarung ist heute noch nicht zu
gelangen. Müglicherweise setzt der Kachelofen die Tradition des alten römischen Hypo-
caustum fort, oder er ist aus dem Backofen entstanden mit Benutzung der von römischen
und byzant ischen Bauleuten bereits geübten Kunst, ein Gewölbe mit Töpfen herzu-
stellen. Möglich, dass auch beide Entwicklungen zusammengeführt haben. Bei dem Um-
stande, dass die Gegenstands nicht der Zeit widerstehen konnten und auch die littera-
rische Tradition sehr splt beginnt, begegnet hier die Forschung vorläufig unüberwind-
lichen Schwierigkeiten.
Litteratur Bericht.
lllustrirter Grundriss der geschichtlichen Entwicklung des Unterrichts im
freien Zeichnen von Th. Wunderlich. Mit Biographien und Bild-
nissen der Förderer des Zeichenunterrichts. Stuttgart, W. Elfen-
bcrger, t89z. 8".
Das vorliegende Werk sucht den Zusammenhang der Entwicklung des Zeichen-
unterrichts mit der gesammten Unterrichts- und Erziehungslchre an allgemein bildenden
Lehranstalten festzustellen. Ein Hauptgewicht ist auf die Lebensbeschreibungen der
Förderer des Zeich enunterrichtes gelegt; soweit möglich wurden auch die Bildnisse der
Letzteren beigefügt. Von den Reformvorschlagen eines Comenius und Locke zu Beginn
des t7. Jahrhunderts bis zu denjenigen Hirth's und Meurer's der jüngsten Zeit, Enden
sich in Wunderlich's Schrift, in gedrangter Form, alle die Wandlungen aufgezählt, welche
dieses vielumstrittene Unterrichtsfach unter seinen verschiedenen Vertretern im Laufe
der letzten zweieinhalb Jahrhunderte durchzumachen hatte. lm Auszuge sind schließlich
auch die letzten Verordnungen mitgetheilt, welche in Preußen, Bayern, Württemberg
und Oesterreich für den Zeichenunterricht an Mittelschulen erlassen wurden. Dem Stand-
orte des Autors entsprechend bilden die heutigen Verhältnisse in Preußen das Schwer-
gewicht seiner Arbeit. H-e.
Theophilos Hansen und seine Werke. Unter Mitwirkung des Hausen-
Clubs herausgegeben von George Niemann und Ferd. v. Feldegg.
Mit Kupfertaß, Farbendruck und 68 Textillustr. in Zinltätzung.
Wien, A. Schroll Co., 1893. gr. 4". VII, 145 S. B. i8.
Unter allen hervorragenden Künstlern, denen das moderne Wien seine Physiognomie
verdankt, war keiner eine so scharf ausgeprägte lndividualitat, wie Theophil Hansen. Er
war mit seinem künstlerischen Glaubensbekenntniss ein für allemal im Reinen und trat
dafür bis an sein Lebensende mit dem Feuereifer heiliger Ueberzeugung ein. Dies ver-
schaffte ihm einen begeisterten Schüleranhang, und nicht die schwachen, mattherzigen
Talente waren es, auf die seine Werke zündend wirkten. Der letzte Ausfluss solcher
Begeisterung, und zugleich ein Denkmal pietatvoller Erinnerung an den geliebten Lehrer,
ist die vorliegende Monographie, ein Werk gleich ehrenvoll für den Meister wie für die Jünger.
ln würdiger, man kann wohl sagen reicher Ausstattung tritt das Buch vor die OetTent-
lichkeit. An der Spitze ein von Michalek radirtes Bildniss Hansens, über 70 große und
kleine Abbildungen seiner Entwürfe und ausgeführten Bauten theils im Text, theils in
Einzeltafeln, ansprechendes Format und sehoner Druck geben dem stattlichen Bande ein
vornehmes Geprlge. Von der richtigen Anschauung ausgehend, dass der Schlüssel zu
Allem, was Hausen gewollt und geschaffen, die personliche Bekanntschaft mit dem
Meister bildet, schildert der Verfasser auf Grund seiner eigenen Erfahrungen in der
trefflich geschriebenen Einleitung Hansen's Wesen als Mensch und Künstler. Sein hoch
entwickelter Sinn für Monumentalitat, seine ausgesprochene Neigung, die drei Schwester-
künste Architektur, Malerei und Plastik vereint wirken zu lassen, seine Unermüdlichkeit
im Suchen nach dein besten Ausdruck für jeden künstlerischen Gedanken, seine feine
Empfindung endlich für die Kunst vergangener Epochen trotz der Vorliebe für das Grie-
chenthum, dies Alles wird in helles Licht gestellt, ohne dass der wichtige Hinweis fehlt,
wie sehr doch Hanaen, oft ohne es zu wollen, ein durch und durch moderner Künstler
war. Der Schilderung Hansen's als Architekten reiht sich dessen Charakterisirung als
Mensch an, eine der gemüthlich ansprechcndsten Partien des Buches.
Hansen's Jugend und Aufenthalt in Athen bildet dann den Anfang der eigentlichen
Biographie. Daran schließt sich der inhaltsreiche Abschnitt, der die Zeit von 1864 bis
1884, Hansen's Meisterjahre, umfasst. Mit dem Baue des prächtigen Wafenmuseums
im Arsenals, der ihm übertragen wurde, war Hansen auf Jahre hinaus an Wien gefesselt.
Es folgten Arbeiten und Projecte für Athen, eine Reihe kleinerer Bauten, darunter die
reizvolle griechische Kirche am Alten Fleischmarkt, endlich jene Schöpfungen, welche
die Aufmerksamkeit der gesammten bauenden Welt auf Hansen lenkten das Palais Sina,
die evangelische Schule und der Heinrichshof. Selbstverständlich erfahrt besonders dieser
Bau in seiner grundlegenden Bedeutung für die gesammte moderne Zinshaus-Architektur
eingehende Würdigung. Was das Haus' der Gesellschaft der Musikfreunde für das Wien
am Ausgangs der Sechziger Jahre bedeutete, ist heute unter dem Eindruck weitaus
prlchtigerer Bauten fast vergessen und wird uns durch die enthusiastischen Schilderungen
ans jener Zeit wieder deutlich zum Bewusstsein gebracht. Der Verfasser verweilt sodann
bei der Würdigung der edlen, überaus vornehmen Faqade des Palastes des Hoch- und
Deutachmeisters Erzherzogs Wilhelm, bespricht eine Reihe palastartiger Zinahauser und
anderer kleiner Bauten, worauf er das Börsengebiude in den Kreis seiner Betrachtungen
zieht, an dem besonders die harmonische Gruppirung seiner Theile gerühmt wird, wlhrend
nach anderer Richtung ebenso wie bei Besprechung des Baues des Akaderniegebaudes
manche künstlerische Bedenken rückhaltlosen Ausdruck finden.
Einige Worte über den Einfluss des Meisters auf 'die Wiener Kunstindustrie, der
sich namentlich in den hohen Anforderungen an die Soliditat und vollendete Ausführung
wohlthatig äußerte, bilden im Zusammenhange mit anderen Betrachtungen das Ende
der langen und dennoch keineswegs ermüdenden Darstellung, die der Schilderung des
großen Hauptwerkes Hansen's, das er selbst als den Abschluss und Höhepunkt seiner
Künstlerlaufbahn ansah, des Parlamentsgebaudes, vorangeht. Ausführlich legt der Ver-
fasser nun die Grtinde dar, die bei der Durchführung des Hansen'schen Planes maß-
gebend waren, skizzirt die Geschichte des Baues, wobei er die Frage der Polychro-
mirung in äußerst feinsinniger Weise behandelt, und führt uns sodann den Bau in seinen
wesentlichen Einzelnheiten vor. Nachdem Hansen's Wirken als Lehrer in Betracht ge-
zogen worden ist, folgt die Erzählung der Feier des 7o. Geburtstages des Altmeisters,
an der besonders seine Schüler und Arbeitsgenossen begeisterten Antheil nahmen. Mit
dem Briefe, den Ferstel kurz vor seinem Tode zu Hansen's Geburtstagsfeier schrieb,
schließt der Abschnitt von Hansen's Meisteriahren in stimmungsvoller Weise. Die Be-
sprechung der letzten Lebensiahre Hansen's, das friedliche und befriedigte Ausklingen
eines in unermüdlicher Arbeit verbrachten Lebens bildet den Schluss dieses vorzüglichen
Buches, das zu den erfreulichsten Erscheinungen gehürt, die der Wiener Büchermarkt
auf dem Gebiete moderner Kunstgeschichte in den letzten Jahren aufzuweisen hatte.
Fs.
in
Les Artistes celebres. Les Boulle, par Henry Havard. 40 gravures.
Paris, Allison 8c Co. 8". 90 S. M. 4.
Das Pradicat eines i-Künstlerse, womit man Kunsthandwerkern gegenüber so
spröde zu sein pGegt, wurde dem Andre Charles Boulle allezeit einstimmig zugebilligt.
Auch glaubte man den Mann und seine Rolle in der Geschichte des Stils Louis XIV.
ziemlich genau zu kennen, weit genauer wenigstens, als dies den meisten seiner Be-
rufsgenossen gegenüber der Fall ist. Und doch ergab die erste streng sachliche Bear-
beitung des Lebens und Schaffens dieses Künstlers, dass unsere Kenntniss von dem-
selben doch noch eine recht lückenhafte ist und manche Vorstellungen, die wir uns von
seiner Stellung in der Kunstgeschichte gemacht haben, einer Berichtigung bedürfen. So
findet es Havard noihwendig, auf das nacbdrücklichste darauf hinzuweisen, dass Andre
Charles Boulle keineswegs als Erfinder des nach ihm benannten Möbelgenres gelten
darf. Einlegearbeit in Schildpatt und Zinn wurde schon Jahrzehnte vor seiner Geburt
1641 getrieben; wahrscheinlich gab es Meister in dieser Kunst in der eigenen Familie
Boulle's, von dem eine ganze Anzahl von Namensvettern aus schriftlichen Quellen an's
Licht gezogen wurde, ohne dass es gleichwohl bis jetzt gelungen wäre, das genealogiache
Verhaltniss zwischen denselben und insbesondere zu dem großen Andre Charles im Ein-
zelnen festzustellen. Dass die Boulle's als Fremde nach Paris zugewandert waren, wurde
allezeit als sicher angenommen und in der Regel von dem Namen auf niederllndische
Abstammung geschlossen; doch ist wenigstens Einer von den Aelteren dieses Namens
aus der Schweiz gekommen. Was dem Andre Charles B. seine überragende Bedeutung
in der Kunstgeschichte verleiht, ist eben die Congenialitat, mit welcher sich das durch
ihn vertretene Möbelgenre dem üppig-prunkvollen Stile des Sonnenkönigs so vollkommen
anzuschmiegen gewusst hat, dass die Boulle-Möbel als die tretflichsten Repräsentanten
dieses Stils überhaupt gelten können. Das so eigenthümlich geartete Genie des Mannes
traf die richtige Zeit für seine Entfaltung, und umgekehrt; gearbeitet wurde in der
gleichen Weise noch bis gegen die Mitte des 18, Jahrhunderts, aber die Werthschatzung,
die diese namentlich von des großen Boulle Söhnen gefertigten Spatlinge noch immer
genossen, war denn doch hauptsächlich eine auf die Achtung vor den früheren Erfolgen
gegründete, also wasentlich eine antiquarische.
Was wir von eigentlichen biographischen Details erfahren, ist recht gering, und
selbst diese verdanken wir zum größten Theile einem Quellenmaterial ganz eigener Art
hauptsächlich Gerichtsacten, Mahnungen ungeduldiger Glaubiger, Zahlungsauftragen seitens
des Gerichtes u. dgl. Diese Belege einer tief zerrütteten Wirthschaftslage ziehen sich
durch das ,ganze Leben des Mannes, der es bis zu neunzig Jahren gebracht hat. Wir
erfahren auch die Hauptursache seines misslichen Vermogensstandes es war eine unbe-
zlhmbare Sammelwuth, die seine Wohnung irn Louvre zu einem Kunstcabinet ersten
Ranges gemacht hat. Als dann vollends ein nlchtlicher Brand im Jahre X710 den größten
Theil dieser um Unsummen zusammengebrachten Sammlungen zerstörte, war der Ruin
besiegelt. S0 konnte es geschehen, dass der Greis, der laut den königl. Rechnungen für
seine zahlreichen Arbeiten für den l-lof abgesehen von denjenigen, die er für Private
25
ausgeführt hat die unglaublichsten Honorare bezogen hatte, tief verschuldet und lomit
in größter Armuth das Zeitliche segnete. Und das Gleiche erfahren wir von seinen vier
Sehnen ewige Mahnungen, Schuldgefängniss, constatirter Mangel fast jeglicher Habe
beim Tode. Von geschichtlichem lnteresse ist blos die Nachricht, dass der jüngste und
überlebende unter den Brüdern, Charles Joseph, in seiner Dienstwohnung im Louvre
den nachmals so berühmten Mobelkünstler Oeben zum Aftermiether gehabt hat. Die
Berührung des Einen mit dern Anderen wird sich kaum blos auf das Miethverhaltniss
beschränkt haben so mag der späte Nachglanz der einstigen Blütbe des Boulleächen
Mobelstils anregend und befruchtend auf den bedeutendsten Vertreter derselben Kunst im
Zeitalter Ludwigs XV. eingewirkt haben. Rgl.
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Westpreußen. Herausgegeben
im Auftrage des Westpreuß. Provinzial-Landtages. Heft I-Vlll.
Danzig, Th. Bertling, 1884 u. E. hoch-4P. Liefg. M. 6.
Von den Arbeiten auf dem Gebiete der Kunsttopographie nimmt die vorliegende
einen besonders erfreulichen Fortgang. Dies hat ohne Zweifel vornehmlich darin seinen
Grund, dass sie gänllich in den Händen eines einzigen Mannes liegt, der dem Unter-
nehmen seine ganze Kraft und Zeit widmet, und zwar eines wissenschaftlich gebildeten
Architekten, der zu dem historischen und beschreibenden Texte selbst die Zeichnungen
liefern kann, des Land-Bauinspeetors Heise in Danzig. Von den 23 Kreisen der Provinz
sind bis jetzt 15 bearbeitet. Allerdings fehlen noch so wichtige Orte wie Danzig, Marien-
burg und Marienwerder; doch enthalten die bis jetzt erschienenen Abtheilungen, ganz
abgesehen von Thorn, das heute keine bedeutende Stadt ist, aber desto größere histo-
rische Bedeutung hat, und dem Kloster Oliva, eine Fülle sehr interessanten Materials
aus kleineren Stldten und Dörfern des einstigen Ordenslandes. Das meiste bieten natur-
gemäß die Kirchen, da die festen Schlösser wohl großtentheils in den langen Kämpfen
des Deutschen Ordens und Polens um den Besitz des Landes zerstört worden sind. ln
der Architektur begegnen wir fast überall dem Rohbaustil mit durchgehenden Pfeilern
oder Lisenen und Blendnischen, den massigen, in ziemlich niedrigen Pyramiden endi-
genden Thürmen, wie er sich von Lübeck aus am ganzen Ostseeufer hinzieht. ln der
Durchbildung des Einzelnen besteht jedoch eine große Mannigfaltigkeit an Gewölb-
führungen, Friesen, Kaigesimsen, Formziegeln u. a. m. Alles dies ist, unter Mitbenutzung
alles urkundlichen Materials, durch Risse, Schnitte und sonstige Detailaufnahmcn des
Verfassers in der besten Weise veranschaulicht. Auch hat sich eine überraschend reiche
Ausbeute, namentlich in Thorn, Pelplin, Oliva etc., an schonen Altlren, Chorgestühlen,
Schreinen, Altargerathen und plastischen Werken von spatgothischer bis in die Barock-
zeit ergeben, so dass das Studium der Publication auch für das Kunstgewerbe sehr er-
sprießlich werden kann. Derartige Gegenstände sind auf gegen 80 Lichtdrucktafeln
wiedergegeben, die Zahl der in den Text gedruckten Abbildungen erreicht beinahe 700.
B.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. November bis I5. December 1893.,
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik.
Kunstgewerblicher- Unterricht.
Arbeiten der österr. Kunstindustrie nus den
Jahren 1868-1893. Zum zgjähr. Jubiläum
der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie. In
Heften. 1. Heft. gr. Fol. lo Redir. mit
Bl. Text und io Bl. Erläuxer. Wien,
Gesellsch. lür vervielf. Kunst. Gewohnl.
Ausg. M. 30. Luxusnusg. in farb. Kupfer-
druck M. ioo.
Bnnke, H. Zeichen-Wendvorlngen, eine
Formensnmmlung in zwanglosen Heften.
I. u. ll. Heft. Breslnu, Schles. Verln snnst.
Heft l. Tnf. M. 6. Heft ll, Tuf.
M. 7'512.
St. Bnrbnrl. Der Kirehenschmuck Seckau
u.
Bergbaus, A. Londoner Gilden. Acker-
menn's llluetr. Wiener Gew.-Ztg., 23.
Colufelice, G. Ornnmento gecunetrico
raccolta illustrata ad uso delle acuole et
degli artisii industrinli. Milnno, Menoui
Bnseani. obl. xoo tevole.
Cougny, G. L'Art au moyen-lge. Ori-
gines de l'un chretien I'art bynntin, Part
musulman, Part romnn, l'un gothique.
Choix de leeturel sur l'histoire de l'un,
Vestbetique et Varchäologie, accompegne
de notee explieetives. historiques et bi-
bliogruphiques, conforme lux derniers
programmel de l'enseignement secoudaire
eluaique et de l'enseignement secondnire
moderne. 8'. 3x4 p. avec 76 grav. Paris,
Firmin-Didot.
Croolte, W. Note on the Art Industries
of Mirzapur. The Journ. of lndian Art,
Oct.
Doering, 0. Des Augsburger Patriziers
Ph. Hainhofer Beziehungen zum Herzog
Philipp II. von Pommern-Stettin. gr. 8'.
XX, 362 S. Wien, C. Graeser. M.
Qucllenschriften f. Kunstgeschichte und
Kunsttechnik des Mittelalters u. der Neu-
zeit. N. F. VI.
Dürer's schriftlicher Nachlass, auf Grund
der Orig.-Handschriften und theilweise
neu entdeckter alter Abschriften herausg.
von K. Lange und F. Fuhse. gr. 8'.
XXIV, 420 S. mit einer Lichtdrucktaf.
Halle aS., M. Niemayer. M. 1c.
Export ltunstgewerblicher Erzeugnisse nach
Amerika. Gewerbebl. aus Württemb. 4.3;
n. Beibl. zur Zeitschr. des Bayer. Kunst-
gewerbe-Vereines.
Fest, Das, der Wiener Kunsrgewerbe-
schule. Blätter f. Kunstgevm, XXII, lt.
GI. Der Sonntagsunterricht und seine Zu-
kunlt. Zeitschr, f. gewerbl. Unterr., 9.
Gros se, E. Die Anfänge der Kunst. gr. 3'.
Vll, 3m S. mit 32 Abb. u. Taf. Frei-
burg i. Br., J. C. B. Mohr. M. 6.
Hammel, O. Ornamentale Motive des
Baroclt- und Rococostils mit Rücksicht
auf die praktische Verwendung. i. Samml.
Fol. 33 Photolithogr. mit Titel. Leipzig,
E. A. Seemann. M. 12-50.
Hampe, Th. Deutsche Kunst und deutsche
Literatur um die Wende des 15. Jahrlis.
Vortrag, gr. 8". 37. S. Nürnberg, S. Sol-
dan'sche Hofbuchhandl. 60 Pfg.
Heere, Reinh. Stillehre für das Kunst-
gewerbe. Einführung in das Veratlndnis
der decorativen Künste u. deren Stilarten.
gr. 8'. lV, 135 S. mit 140 lllustr. Berlin,
W. H. Kühl. M. z.
Heiden, M. Farhengebung im modernen
Kunstgewerbe, Tapeten-Ztg, 22.
Hornig, F. Das Makart-Bouquet. Zeit-
schrift für Innen-Decon, IV, rz.
Kunstgewerbe- Zeichner, Deutsche. Ein
Adressbuch deutscher Künstler, die sich
mit Entwerfen ltunstgewerblicher Gegen-
stände befassen, nebst beigegebenen Probe-
Entwürfen. Herausgeg. von A. Seemann.
1. Reihe. gr. 8'. IX S. u. 100 Bl. Leipzig,
A. Seemann. M. 4.
Lemonnier, H. Etudes d'art et d'histoire.
L'Art franeais au temps de Richelieu et
de Mazarin. 16'. Vll, 421 p. Paris, Ha-
chene et Co. fr. 3'512.
lnnungs-Fschschulen oder behördlich
verwaltete Handwerlterschulen. Zeitschr.
für gewerbl. Unterr., 9.
Merzario, Gius. maestri Comacini storia
artistica di mille duecento lnni 600-
1800. Milano, Giac. Agnelli. 8'. vol.
p. XXVII, 696; XXIII, 616. L. 1a.
M.
Meurer, M. Als Abwehr und zur Richtig-
stellung. Zeitschr. f. gew. Unterr. 9.
Im Anschluss an den Vertrag in Nr.
ders. Zeitschr.
Mielke, R. Die Verwerthung der Volks-
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Scheinecker, K. lzt geradlinige Or-
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zeichnen u. geometr. Zeichnen und ihrer
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mit 100 Taf. Wien, A. Pichler's Witwe
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Gegenwart. Mit Uebersichtshrte und
31 Tai. sowie über no Textabb. gr. Fol.
27
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M. 45.
reulei, R. Villa Madama. Arte ital. decor.
ind., IL, 9.
Falke, J. v. Das rumlnische Kömgsschloss
Pelesch. Fnl. VII, 57 S. mit Rad. u.
33 Holzschn. Wien, C. Gerold's Sohn.
M. 50.
Villa und Cottage. Wiener Zeitung,
115
G. C. Balaustrata innanzi all'nlrar maggiore
nelln Certosa di Pavia. Arte ital. decor.
ind., Il, lo.
Fregi su fondo nero nel lavabo della
sagrestin meridionale delln Certosa di
Pavia. Arie ital. deeor. ind., lI., 9.
gg. Wiener Plastik. Der Engel-Brunnen.
Wr. Abendpost, 261.
Gypsabgusse nach Architekturtheilen aus
der Zeit der Renaissance in Toscana.
Deutsche Bau-Zlg.. 86.
Hnl Ph. Die Mariensäule auf dem Marien-
plntze in München. Blätter f. Arch. und
Kunsthandw. n.
Mnlagoli, G. Noxizia slorica intorno ad
unn sculturn del Cnuova in Lovere. Ar-
chivio stor. dell'arte, VI, 5.
Melnni, A. Andrea Brustolon. Arte ital.
decor. ind., II, m.
Mensoletla di rnnrmo nel Museo delln Cer-
tosa di Pavia. Arte ital. decor. ind.,
ll, m.
Meyer-Schwartaußlf. DerDomzuSpeier
und verwandte Bauten die Dome zu Mainz
u. Worms, die Abteikirchen zu Limhurg
a. Hardt, Hersfeld u. Kauffungen etc. Auf-
genommen u. dargestellt. Mit Taf. u.
zahlreichen in den Text gedr. Abbildgn.
Fol. 170 S. Berlin, J. Springer. M. 5a.
Müller, G. A. Die Reitergruppe auf den
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Eine archäologische Studie, gr. 8'. 30 S.
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Senftleben, P. Die Sandforrnerei.
Handbuch f. Farmer. Fingerzeige aus der
Praxis für die Praxis. gr. 3'. 58 S. m.
19 Abbildgn. Dortmund, F. W. Ruhfuß.
M. i'm.
Supino, J. B. Due Madonne attrihuite
Giovnnni Piaano. Archivio ator. dell' arte
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Gli Angioli di Giuvan Bologna nel
Duorno di Pin. Archivia stur. dell' arte,
Berlin, Schuster 81 Buüeb.
Ein
VI.
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decnrarion, IV, u.
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Tßf- Leipzig, E. Baldnmus. M. 7-50.
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Ällig. Fol. farh. Tnf. Leipzig, E. Bal-
damus. M. 6.
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de mouße. 16. zoo p. Paris, Gaulhier-
Villars et Fils; G. Massen. fr. 2-50.
Hßrzer, H. v. Blumenstudien. Vorlagen
f. Aquarell- und Gouachemalerei. fnrb.
Bl. gr. 4'. Leipzig, E. Haberlnnd. M. 3.
Höpp ner, Jul. Blumengeister u. Amoretten.
Kleine Ausg. 4'. Leipzig, Baldamus. M. 4.
Blumenschule. Leichte Vorlagen für
Aqunrellmalerei. Mit Umrissblnttern und
Zwischenstufen; f. d. Selbstunterricht. 4'.
16 z. Th. fnrb. B1. m. S. Text. Leipzig,
E. Hnherlnnd, M. 3.
Blumen und Insekten. Vorlagen für
Aquarell- und Porzellan-Malerei. farb.
Bl. auf Canon. Leipzig, E. Haherlnnd.
M. B. Vorlagen-Mappe Nr. n.
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Farbenlichtdr. nachgeb. v.Alb. Frisch nach
Orig.-Zeichnungen aus der Bibliothek des
konigl. Kunstgewerbe-Museums zu Berlin,
gr. Fol. Taf. mit Bl. Text. Berlin,
G. Siemens. M. 25.
Klein. Cathai-iiis. Lose Blätter und Blntheii.
12 farb. Studienblätter, schmal-Fol. Leip-
zig, E. Baldamus. M. lu.
La ngen, M. v. Blumenvorlagen. 4'. 10 farb.
Bl. Leipzig, E. Haberland. M. 6.
Leirschuh, F. F. Geschichte der Karo-
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seine Quellen. Lex. 3'. Xll, 471 S. rnit
59 Abbild. Berlin, G. Siemens. M. 1a.
Maguire, Bertha. farb. Blumenstudien.
Schmal gr. Fol. Leipzig, E. Baldamus. M. 11..
farbige Chrysanthemum-Studien.
Schmal-Fa. Leipzig, E. Baldamus. M. 12.
Sonnenblumen. Schmal gr. Fol. öfarh.
Taf. Leipzig, E. Baldamus. M. 1a.
Melani, A. Völta dipinra da Gauclenzio
Ferrari in S. Maria delle Grazie Varallo.
Arte ital. decor. ind., ll.,
Meyer, E. Amoretten-Studien f. d. Kunst-
gewerbe. Liefg. gr. Fol. 60 Tat Leip-
zig, G. Hedeler. M. 4'8o.
Mierendorff, Johanna. Landschaftliche
Scenerien m. Blurnenranken. farb. Stu-
dienblltter. Fol. Leipzig, E. Baldamus.
M. 7'5o.
Mosaik, Das. Zeitschr. für Musterzeichner,
lll., 15.
Müller, Vorlagen für Holzrnalerei und
lntarsien-Arbeiten. Fol. 26 lith. Bl. Wien,
Pichlefs Wwe. Sohn. M. 6.
Musterblatter für Holzbrand. gr. Fol. 3c Bl.
München, Mey Widmayer. M. n.
Noak es, Charles. Blumenstudien. Fol.
farb. Taf. Leipzig, E. Baldarniis. M. 6.
Noether, Adolf. Blüthenzweige. farb.
Studienbl. qu. gr. Fol. Leipzig, E. Bildl-
mus. M. 5.
Reber, F. v. Geschichte der Malerei vom
Anfang des 14. bis zum Ende des 18. Jahr-
hunderts. gr. 8'. Vlll., 415 S. München,
Verlagsanstalt für Kunst u. Wissenschaft.
M. 6.
Reichelt, Auguste. Blumenatudien in Halb-
kranzform. Kleine Auag. gr. Fol. Leipzig,
E. Baldainus. M. 5.
Robert, K. Traite pratique des peintures
sur 6106er, evenrails sur soie, peau, gaze,
e1c., peintures decoratives sur velours,
satin, rissus divers. 16, 79 p. avec grav.
Paris, H. Laurens. fr. 50. Perite Biblioth.
de l'enseignement pratique des beaux arts.
Sehurth, O. a5 Schablonen in natürlicher
Große. Eck- und Mittelstücke, Friese, Ro-
setten, aufsteig. Verzierungen, Füllungen
für einfache Decken, Winde etc. Details
zu O. Sch's Musterblatrer für Anstreicher,
Zimmer- u. Deeoratinns-Maler, sowie lür
sich verwendbar. gr. Fol. 25 farb. Bl. Kerls-
ruhe, J. Veith. M. T50.
Schweizer, M. Vorlagen f. Brandmalerei
in Verbindung mit Kerbschnitzerei. gr.
Ful. Bl. Leipzig, E. Haberland. M. 4.50.
Vorlagen-Mappe Nr. 44 a.
Semper, H. Die Wand- u. Deckengernllde
des Domkreuzganges in Brixen und ihre
Restaurirung. Oestern-nng. Revue,XV., z.
Strbhl, Hugo Gerh. Japanische Studien.
Fol. farbige Taf. Leipzig, Baldamus.
M. 5.
Studien z. deutschen Kunstgeschichte. 1. Bd.,
Heft. gr. 8'. Straßburg, J. W. E. Heitz,
1. Verzeichniss der Gemälde des Hans
Baldung, gen. Grien, zusammengestellt v.
Dr. Gabr. v. Terey. 51 S. m. 2. Lichtdr.
M. 2-50.
Sunter, J. Pauline. Kinder-Studien. gr. Fol.
Leipzig, E. Baldarnus. M. 5.
Templeton, H. S. Anleitung zur Oel-
Malerei. Autor. Uebersetzung aus dem
Engl. v. O. Straßner. 8'. Vll, 52 S. Stutt-
gart, P. Neff. M. rzo.
Terey, G. v., siehe Studien.
Terry. G. Pigments, Paint, and Painting.
8'. p. 394. London, Spon. sh. d.
Ulmann. Herrn. Sandro Botticelli. gr. 4'.
Vlll. 153 S. m. Abbild. u. In Taf. Mün-
chen, Verlagsanstalt f. Kunst u. Wissen-
schafr. M. 16.
Vesme, A. Van Loo in Piemonte. Ar-
chivio stor. dell' arte, Vl, 5.
Welby, E. Blumen und Vögel. Schmal gr.
Fol. farb. Taf. Leipzig, E. Baldamus.
M. 12.
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Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
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Gewerbebl. aus Württemberg; n. aDie
Neuzeitr.
Bothm er, H. Die Gobelina. Zeitschr. für
lnnen-Decan, lV, lz.
Danienwelt, Die elegante. lllustr. Moden-
Zeitung für die Darnenbekleidungs-lndu-
strie. Red. Frau H.Worrings. 1. Jahrg.
1894. 12 Nummern. Fol. Nr. l. 105. mit
Schnittmustern. Frankfurt a. M., Worrings.
Dankwardt, L. Berliner Kunststickerei.
Zeitschr. für lnnendecon, lV, 1a.
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hegriEen die Flechterei, Nlherei, Stickerei,
Spinnerei. Knüpferei u. Strickerei etc. etc.
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des Verfs. gr. 8'. IV. 191 S. mit 126
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der Handweberei. Ein Lehr- und l.ern-
behelf fnr Webeschulen etc. Theile.
gr. 8'. Wien, C. Graeser. lV, 104 S.
mit zum Fig. und lV, 88 S. mit 145 Fig.
M. 1'811.
Lafond. P. Les Tapiueries du chatean
de Pau. Les quatres saisons dhipres les
peintures de Mignard de la Galerie de
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Arbeiten der, osterr. Kunstindustrie, siehe
Gruppe l.
Avenarius. Ueber das illustrieren. Der
Kunstwurt, Vll, 6.
l-lede-Haiiy A. Les lllustrations des
Contes de La Fontaine bibliographie,
iconographie pour faire auite uvrage
du docteur Armand Despres wLes itions
illustrees des Fables de La Fontainel.
8'. 196 p. Paris, Rouquette et Gls.
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Jahr 1594 in der Vatikanischen Bibliothek
in Rom. Mittheil. des histor. Vereins
er Steiermark, 41, S. 181.
Leutzsch's Universal-Monogrammwerk für
Gold-, Bunt- und Weißstickerei, Holz-
und Glasmalerei. Bearb. von V. Leipold.
4'. 484 Taf. Gern, G. Leutzsch. M. 4a,
Michel E. Rembrandt bis Life, his
Work, and his Time. Transl. by Fl. Sim-
monds. vols. 4'. London, Heinemann,
1.10 sh.
Petzendorfer, L. Schriften-Atlas. a. Auß.
Fol. 160 Taf. mit S. Text. Stuttgart,
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London, Bell 61 Son. sh. d.
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Buchdruckes. l. Th., 1617-1707. Aus
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Hondt, P. d'. Venise. llArt de la verrerie
histoire et fabrication. 8'. 157 p. avec
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Supino, J. B., s. Gruppe II.
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di Lucca. Arte ital. decor. ind., II, 9.
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Vorlagenfhr Emailrnalerei. qu. Fol. farb.
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Gaisberg, Fr. Freih. v. Kurze Mitthei-
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Der deutsche Herold, n.
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Münzblättern. gr. 3'. 36 S. mit Abbild.
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Töply v. Hohenvest, Frz. Numismatik.
Miacellen. Die Weihemunzen f. Sammler.
8". I4 S. Graz, Leykam. M. l.
Wappen, Das, der Schmittner vom Jahre
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Die aller souveränen Staaten der
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Leipzig, J. F. Bösenberg. M. z.
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140 S. Bamberg, C. C. Buchner. M.z'5o.
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Kunstgewerhe, Das, auf der Weltausstel-
lung zu Chicago. Allg. Ztg. 315 6., Beil.
Chi eago.
Leiebvre, L. Les Peintres americains
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L'Art, 707.
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Allg. Ztg., 326, 32.7, Beil.
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Bayer. Gewerbe-Ztg, 23.,
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Poche, A. Die Archaologische Aus-
stellung in Wien, ein Rückblick. Mittheil.
des Mahr. Gewn-Museutna, XI, n.
Notizen.
Farbige HBHOSTEVUTG. Den beiden irn Verlage von Artaria
St Comp. in Wien erschienenen prächtigen Farbendrucken von bemalten
heliographischen Platten, welche wir im Februarhefte 1893 der wMit-
theilungem angezeigt haben, nämlich dem Porträt der Kronprinzessin-
Witwe Erzherzogin Stephanie und dem vWiener Chocoladenmädchenn
nach Liotard, hat sich soeben ein dritter zugesellt. Das "Manonu betitelte
reizende Blatt, ein zierliches Bühnenfigürchen, ist in derselben Weise wie
die zwei anderen nach einem Pastell von Clernens v. Pausinger durch
J. Blechinger virtuos ausgeführt und gleichfalls aus dem Verlage von
Artaria Camp. zu beziehen.
Mlthißß Puxkarthofer Am 6. v. M. starb in Wien der Bild-
hauer Mathias Purkarthofer geb. am 30. September 1827 zu St. Johann
bei Herberstein in Steiermark. Der Verstorbene, ein anspruchsloser be-
scheidener Mann, war ein tüchtiger und seinerzeit vielbeschäftigter Bild-
haucr, der namentlich zahlreiche figurale Modelle für die Wienerberger
Ziegelfabriks-Gesellschaft angefertigt hat. Von seinen größeren in Wien
befindlichen Arbeiten nennen wir die Statuen des Feldmarschalls Browne
im Arsenal, des Grafen Niclas Salm auf der Elisabethbrücke und RudolPs
des Stifters mit zwei Wappenträgern an der Stephanskirche, vier Heiligen-
figuren in der Votivkirche und zwar rechts in der ersten KreuzschiiT-Capelle
die Heiligen Brigitte und Franciscus, in der zweiten Capelle die Heiligen
Elisabeth und Leopold; zwei Statuen, Holbein und Rubens, auf dem
kunsthistorischen Hofmuseum, drei Attika-Reliefs Kärnten, Krain und
die Stadt Klagenfurt am Reichsrathsgebäude, drei Figuren an der Fagade
des Palais Coburg Wissenschaft, Ackerbau und Gartenkunst, und die
allegorischen Figuren Friede und Glück am Heinrichshofe über dem
Portal. Für Kremsier hat Purkarthofer die Figuren der Maria irnmaculata
und der Heiligen Elisabeth und Wenzel ausgeführt.
Kasper 11'619 Am 17. v. M. starb in Innsbruck der verdienst-
volle Maler Kaspar Jele, der Vater des Directors der Tiroler Glasmalerei-
Anstalt, Dr. Albert Jele. Am 5. Januar 1814 in Friedsberg bei Ried geboren,
kam er zwölfjährig als Lehrbursche zu dem Bauernmaler Hieronymus Schatz,
wo er fünf Jahre verblieb. Auf Verwendung des Baudirectionsadjuncten
Joseph Duile, dem Jele's Begabung zur Malerei aufgefallen war, erhielt
er 1831 in Gebhard Flatz aus Wolfurt einen trefflichen Zeichenlehrer.
Nach zweijähriger Lehrzeit bezog er dann die Akademie der bildenden
Künste in Wien, wo er ein eifriger Schüler Ender's und Redl's wurde
und in Führich und dem Galeriedirector Krafft freundliche Berather fand.
lm Jahre 1838 verließ er die Akademie, von da an beginnt sein ununter-
brochenes künstlerisches Schatfen.
Jele's Gebiet war die religiöse Historienrnalerei, doch zeigte er auch
im Genre und Porträt großes Können. Seine namhafteren Werke über-
schreiten die Zahl Siebzig. Der viB0te für Tirol und Vorarlberg" zählt
eine ganze Reihe derselben auf, sie zieren die Kirchen im Oberlande zu
Kematen, Flaurling, Oberhofen, Silz, Neuiinstermünz, Graun, Nassereit
und Holzgau; Inn abwärts zu Mühlau, Absam, Terfens, Jenbach, Hopf-
garten und Küssen; über dem Brenner in Schmirn, Brixen, Gries und
Lienz. Für Innsbruck schuf er das Hochaltarbild der Spiralkirche und
zwei Seitenaltargemälde für die Hofkirche, nämlich wDas Responsorium
des heil. Antoniusa und wMaria Hilf, von den Heiligen Bernhard, Fran-
ciscus, Dominicus und Lucas verehrte. In Vorarlberg stoßen wir auf
seine Bilder in Andelsbuch und Mittelberg; Salzburg beherbergt mehrere
seiner Werke und in Kärnten und Oberösterreich, in Graz, Prag und
Wien finden wir Jele ruhmvoll vertreten. Das größte Absatzgebiet aber
fand er in Amerika, wohin nicht weniger als 18 seiner Bilder gingen.
Die Kirchen von St. Louis, Cincinnati, Milwaukee und San Jago in Chile
zieren seine Werke.
Vom 31. Juli 1856 bis z. April 1884 gehörte Jele als Zeichen-
professor zum Lehrkörper der Innsbrucker Realschule. Tiefe Religiosität,
gewinnende Milde und unermüdlicher Fleiß waren die Hauptcharakter-
zlige des Künstlers. Staunenswerth ist auch die Anzahl der Cartons, die
er mit nimmermiider Hand für das von seinem Sohn geleitete Kunst-
institut, die Tiroler Glasmalerei, entworfen.
In seiner letztwilligen Anordnung traf Kaspar Jele die Verfügung,
dass 40 der besten Werke seiner rühmlichst bekannten Gemäldesammlung
dem vaterländischen Museum zu lnnsbruck als Geschenk übergeben werden.
Welten-Inseln in Hannover. Am 18. v. M. ist zwischen dem Bevollmäch-
tigten Sr. kgl. Hoheit des Herzogs von Cumberland und der Provinzial-Verwaltung von
Hannover unter Zustimmung der Staatsregierung endgiltig der Vertrag wegen des
Wellen-Museums abgeschlossen worden. Derselbe bestimmt, dass das Museum in seinem
vollen Umfange einschließlich derjenigen Stücke, deren Eigenrhum bestritten ist, der
Provinzial-Verwaltung zur Aufbewahrung im Provinzial-Museum überwiesen wird, wo es
in gesonderten Raumen und mit der schon früher dem Museum überwiesenen Gemälde-
und Sculpturen-Sammlung, der sogenannten Cumberland-Galerie, dem Publicum zugänglich
zu machen ist. Durch weiteren Vertrag mit der Staatsregierung ist das Verbleiben der
werthvollen Bibliothek im Staatsarchive zu Hannover ebenfalls gesichert. Die meistens
Familienhilder enthaltende Gemalde-Galerie in Herrenhsusen wird der Herzog zum Theile
nach Wien nehmen, zum anderen Theile aber ebenfalls der Provinzial-Verwaltung
überweisen.
Alterthmner. Vor Weihnachten haben einige wichtige Versteigerungen von
Kunstsachen in Paris stattgefunden. So einer kostbaren Sammlung persischer und
persich-rnaurischer Faiencen. Drei altpersische Fliesen, zu einem Fries gehörig. er-
reichten 1500 Frcs.; eine runde Schüssel, Alt-Valencia, 1700 Frcs; ein großes Becken
mit Blltterwerlt und Rosetten, blau und gelb mit Metallglanz, Valencia, 15. Jahrhundert,
4400 Frcs.; ein kleineres Becken, mit dem Adler in den Wappen, 2105 Frcs. Von ita-
lienischen FaIencen wurden mehrere Schüsseln von Derura mit 820, 680, 1t5o und
1460 Frcs. bezahlt. Ein Elfenbeinltlstehen, englische Arbeit des 14. Jahrhs., mit Scenen
aus der biblischen Geschichte, wurde mit 2750, ein franzosisches Diptychon derselben
Zeit. aus Elfenbein und bemalt, mit 1800 Frcs. bezahlt. Unter den Linroges-Arbeiten
erzielten die höchsten Preise Ein Diptychun, nDie heilige Jungfrau vor Gott bittend bei
dem Weltgerichtc, 1.350 Frcs.; ein Wasserbecken von Leonard Limousin 1537 mit
Bildern verschiedener Persönlichkeiten 2650 Frcs.; ein Reliquienschrein, 13. Jahrh.,
3150 Frcs. Sehr reichlich waren auch Waden vertreten. Eine deutsche Rüstun erzielte
2480 Frrs, eine andere deutsche Rüstung aus der Zeit Maximilians ging auf 100, ein
alter bayrischer Helm 1500, ein sächsischer Helm, Ende des 16. Jahrhs., 1480 Frcs.
Mehrere franzosische Degen aus dem 16. Jahrh. erzielten 100, 1250, 1400, 1720 Frcs.
Eine deutsche Radsehlosspistole, 17. Jahrlm, Nürnberger Arbeit, erzielte 650 Frcs.,
trotzdem dass die schonen Elfenbein-Verzierungen langst verschwunden sind; ein Rund-
sehild in getriebenem und eiselirtem Eisen mit schonen Verzierungen, zum Theile in
Silber eingelegt, 2600 Frcs; die vollständige Kopfrüstung eines Pferdes aus dem 16. Jahrh.
zzoo Frcs.
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Nr. i. Wien vom Belvedere aus. Nr. 2. Srefanskirche. Nr. '3. Graben. Nr. '4,.
Neuer Markt, Donner-Brunnen. Nr. 5. Kapuzinerkirche. Nr. 6. Palais Albrecht und
Philipphof. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeres. Nr. 8. Hof-Operntheater Inneres.
Nr. u. Akademie der bildenden Künste und das Schiller-Monument. Nr. xo. Hochstrahl-
brunnen und Schwarzenberg-Palais. Nr. n. K. k. Belvedere. Nr. u. Das k. u. k. Arsenal.
Nr. r3. Theresianum. Nr. I4. Karlskirche und Polytechnikum. Nr. H5. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebäude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. Nr. r7. Cursalon im Stadrpark.
Nr. 18. Schubert-Denkmal im Stadtpark. Nr. ig. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. 20.
Museum für Kunst und Industrie Nr. 21. Tegelthoff- Denkmal. Nr. n. Fürsttheater im
Prnter. Nr. 23. Rotunde im Prarer. Nr. 24.. Wettrennplarz in der Freudenau. Nr. 25.
Franz Josefs-Quai. Nr. "'26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vorn Kahienberg aus. Nr. '29. Augartenbrücke und Rudolfs-
Kaserne. Nr. 3a. Börse. Nr. 3x. Sühnhaus. Nr. 32. Votivkirche. Nr. 33. Unirersitit.
Nr. 34. Rathhaus. Nr. 35. Hof-Burgtheater Aeußeres. Nr. '36. Hof-Burgtheater
Inneres. Nr. 37. Reichsrathsgebäude. Nr. '58. Jusxizpalsst. Nr. 39. Deutsches Volks-
theater. Nr. 40. Die Hof-Museen und das Maria Theresia-Denkmai. Nr. 4x. Grillpnrzer-
Monument. Nr. 42. Theseus-Gruppm- Nr. '43. AeuBerer Burgpiztz mit den Reiterstnmen.
Nr. 4.4. Innerer Burgplarz mit dem Franzens-Monument. Nr. 45JChristinen-Denkrnnl von
Cnnova Augustinerkirche. Nr. 46. Kirche in Lerchenfeld. Nr. 47. Kirche in Funfhaux.
Nr. 48. Schönbrunner Schlossgarten. Nr. 49. Laxenburg. Nr. '50. Neue kaiserliche Burg.
Die mit bezeichneten zehn Ansichten sind nach Originalen von L. Petrovits, die
übrigen nach Aquarellen von l. Varrone.
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