K. K. nEsTEnR. Musßnms
wßßiäg KUNST VUNDI INDUSTRIE.
IJMONATSCHRIFT iumsbießwhnßß.
nun FOLGE. 111313651 JAHRGANG. um v.
iß
WIEN.
COMMISSIONS -VERLAG VON CARL GEROLUS SOHN.
Seit Beginn des Jahres xv838t erscheint demäwunachelzahlreicifer Fachmänner, filter-
thun-isfreunde, Sammler und Kfinstler entsprechend
Alt-Wien; in .Billi;!vlllll.liWOPi"i'
Ansichten aus dem alten Wien. in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Altet-tliumsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lliustrirtenExtrablaaesqrereinigx
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden. welche je Blättetpent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erlauternder Text heigegebenyals Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim, Hauser, Lind. Löwy. Weittenhiller, Win-imer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert llg übernommen. v.
Das alte Wien schwindet mit seinen ßharakteristischen Stätten und-Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verlrehresyund so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk," geht dämiLauf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in aAlt-Wienfenthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben, existirtz"
Die einzelne Lieferung kostet H. 10 im. mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt ü. 20 ltr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des Ih- und Auslandes.
Jede Lieferung ist auch einzeln zuhahen. Das Porto für. drei Lieferungen zusammen beträgt
nur 10 kr.
Inhalt deren-Stein Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. -Das
Königseggache Gartenpalais in Gurnpendorf. Die Fassziehergasse. Die alte Univeraitätw
Die Salzgries-Kaserne. Im Auwinltel Blatt. Denalte Kleppersteig. Das alte
Generalcommando-Gebäude auf der Freyung. Die Stubentlformühle. Das Haus xzum
goldenen Fasane. am Minoritenplatz. Der Calvarienberg in Hernala.
Inhalt der zweitenLiefernng Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrublv. Der
Jacoberhof. Haus in der Roasau. Die Rcsalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
De Gasthof vzuin wilden Manna. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeld. -Das "alte kaiserlicher
Rüdenhaus in Erdberg- Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. vDas Kipfelhaus.
in der Grünangergasae und das Steindelbäckhaus auf der Landstrasse. Die Thury-Capelle.
.7 Inhalt der dritten" Lieferung Maria-Stiegenf- Das Bürgerspital. Das Schqtsenstift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Da'sHaus' vzurn Pelikan
in Neulerchenfeld. Die alte'Verpßegabäckerei im unteren-Arsenal. Zum Primasßmn
Ul18lrl'lv.' Das Haus nzum schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus nur goldenen Entea.
Die alte Univeraitiits-Bibliothek. Der Pestgiebel an der Carlskirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculpturwerk am Stephansdom." DasHaus izum rothen
Igel am Wildpretrnarkt. Die Scliönlaterngasse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische
Haus, "genannt xdie Schwabenburgc, Das fürstlich Liechtenstein'sche Palais in der Roasau.
Daz Haus izum rothen Apfels. Das si-Ierrschaftshausc in der Augartenstraase. Das ehe-
fmalige Schloss am Hundsthurm, Das ehemalige Eszterhäzy-Palais in der Mariahilferitrasse;
Das Haus und Gasthaus xzur deutschen Eiche auf der Brandstat-n --'Die früberblestandene
lohanneskirchein der Jägerzeile.
Inhalt der fünften Lieferung Das Kloster "der Siebenbüchnerinnen Blatt. Die
Schbnlntervngasse. Die Weissgärbedtirche. Das sogenannte arnthve Hause in der Alsgrvdr.
atacit. Das alteSchloss Hnndsthurm. Das Franztvsenhaus; Das Rothenthurmthor. -Die
Mechitarisienkirghe- Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. Die
Reindbrfer Kirche.
Inhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries. Das herrschaftliche
Brauhaua in Margarethen. Der Jacoberhof. Die Jacoberbastei. Die Hernalaer Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasser Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
Du Haus szum schwarzen Bnckc. Die Kirche in Dornbach. Der Katzenateig. -.-. bis 11m
Rathhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Der alte Minoritenplatz an der. Osueite. Die
Schlelfmühle Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. Der polnische Hof. Die sdrei
Kronenx auf der Wieden. Ober-St. Veit. Die Wiedener Haujntstraase. Das Bärenham
in der Taborstrasse. -,--Der Ledererhof. Aus der Magdslenenatrasae iin VI. Bezirke. Das
Q1931; Stgrn-Hßpgt in der Leopoldstadt.
Illlißllaßl" Echte" Liefern"? APQUÜSCQI- Die Landstrasser Hnuptstrasse. Der
Lsuenhof und die Wightergaäße- Die St. Lorenzkirche in Schottenfeld. Privithiuser im
IX. Bezirke. Das Belvedere. Riickseite der Pfarrkirche zum hl. Leopold im II. Bezirke.
Der Reianerhüf. Die Sh-Annaklrche. Das grill. Kolowrafsche Gebäude auf der Seiler-
stitte. Aus der Liechtensteinstraase. Ecke der Kliebergasse.
Inhalt denneunten Lieferung Die Südseite des Micliaelerplatzesf Blltt.s-,- Das
Recopthaus in der Kleinschmiedgasse. Das Schottenthor. Das Augustineikloster auf der
Lnndstraaae undvSI- Dorothea in der Stadt. Das Franzenstbor 42 Blatt Das Haus wznm
eli. St. Johann in Siechenals und das Bäck 1.
rffä- Da sein und Wnflthmtl in anfßaiiltlfae. Die Capene der Hunduhurmer
hz. 11.1-41. .. i-.. nt..-...i.t..l...
MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschriiffwfflwl; kilgrblstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Carl Gemldä Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 101. 344. WIEN, Mai 1894. N. F. IX. Jahrg.
Inhllt Wiener Congren-Ausstellung im Oesterreichiechen Museum. Das Rankenornament. Von Alois
Riegl. Eine Preisnunchreibung der Union centrale. Von B. Angelegenheiten des Oeuerr.
Museums und der niil demlelben verbundenen Instilule. Litteralurberichl. Bibliographie
de Kuuatgewerbex. Notizen.
Wiener Congress-Ausstellung im Oesterreichischen
Museum.
In der Reihe der Spezial-Ausstellungen, welche das Oesterreichisclie
Museum seit Jahren in seinen Räumen zu veranstalten pliegt, nimmt
diejenige, welche unter dem kurzen Titel des wWiener Congressesn ein
Zeitbild ergeben soll, eine besondere Stellung ein. Obwohl auch sie die-
jenigen Gegenstände enthalten soll, welche den Inhalt des Museums bilden
und seinem eigentlichen Zwecke entsprechen, so geht doch das Interesse
weit darüber hinaus.
Der Wiener Congress lebt in der Erinnerung der Wiener fort, als,
wenn auch kurze, so doch bedeutsamste und reizvollste Epoche, welche
die Stadt in ihrer langen Geschichte erlebt hat. Noch sind, wenn auch
die Theilnehmer jener Tage alle aus dem Leben geschieden sind und
heute schon die Enkel das Geschlecht der Gegenwart bilden, noch sind
die Traditionen in Volk und Familie lebendig. Zahlreiche Porträts haben
uns die Züge Derjenigen überliefert, welche damals eine Rolle spielten,
zahlreiche Gegenstände, welche ihnen angehörten, sind erhalten geblieben,
zahlreiche Bilder geben uns einen Begriff von den Festen und Aufzügen,
von den Oertlichkeiten, wo sie stattfanden, von dem Volke, das ihnen
zusah, von dem Luxus und der Pracht, die sie begleiteten.
Aber der Wiener Congress war nicht blos eine Episode in der Ge-
schichte der Stadt oder des Landes, er war ein weltgeschichtliches Er-
Jnhrg. N94.
Es
eigniss. Es galt, die Welt wieder in Ordnung zu bringen nach den Ver-
änderungen, welche die langen französischen Kriege herbeigeführt hatten,
nach der Auflösung alles Bestehenden und Hergebrachten in der politischen
Lage Europas und Deutschlands insbesondere. Der Friede war ge-
schlossen, nothdürftig, aber eine neue Ordnung sollte an die Stelle der
alten treten, die sich nicht mehr wiederherstellen ließ. Tausende der
verschiedensten Interessen, Ansprüche und Forderungen kreuzten sich und
sollten befriedigt und versöhnt werden.
Zu diesem Zwecke versammelten sich, eingeladen von Kaiser Franz,
die siegreichen Herrscher Europas, an ihrer Spitze der Kaiser von Russ-
land und der König von Preußen; mit ihnen kamen ihre Staatsmänner,
Diplomaten, Generale. Es kamen die deutschen Fürsten, die souveränen
und die mediatisirten, möglichst bedacht, in der neuen Ordnung der
Dinge ihre Interessen wahrzunehmen, ihre alten Rechte wiederherzustellen.
Es kamen die Vertreter, wenn nicht die Herrscher selber, aller Staaten,
welche von dem Sturme der letzten Jahrzehnte betroffen waren und
keiner war ausgenommen. Es folgten ihnen die Damen, ihre Gemahlinnen
und Töchter; es folgten zahlreiche bedeutende, berühmte oder auch
abenteuernde Persönlichkeiten beiderlei Geschlechtes, welche das groß-
artige Schauspiel, das der Welt hier geboten wurde, herbeizog. Die Welt
gab sich ein Rendezvous in den Mauern des alten Wien. Was sich hier
zusammenfand und ereignete, darf in Wahrheit als ein großartiges Zeit-
bild betrachtet werden.
Die Politik führte freilich das erste Wort. Aber was sie trieb, voll-
zog sich am grünen Tische geheimnissvoll in geschlossenen Räumen, in
den Conferenzen der Minister und Gesandten oder im lntriguenspiel, das
wechselvoll in ausgedehntestem Maße die Gelegenheit erhielt sich zu ent-
falten. Das Schauspiel, das die Welt erblickte und die BewohnerschaftWiens
miterlebte, war das unaufhörlicher Feste vom Einzuge der großen Mon-
archen angefangen bis zum Tage, da die Rückkehr Napoleon's von Elba
und die Nachricht seiner triumphirenden Ankunft in Paris dem Congress
ein unerwartetes Ende bereitete. Bis dahin folgte ein Fest dem andern;
militärische Schauspiele, Revuen und Paraden spielten kaum die erste
Rolle; der Tanz stand bei weitem in erster Linie. Bälle, maskirte wie
unmaskirte, Redouten und Maskeraden, Diners und Soireen, Caroussels,
Schlittenpartien, Jagden, Ausflüge in Nah und Fern, selbst bis nach Ofen
und Pest, irgend etwas solcher Vergnügungen gab es jeden Tag, und oft
war der ganze Tag vom Morgen bis zum Ende der Nacht von einer
Reihenfolge von Unterhaltungen eingenommen.
Der Hof machte den Anfang; Kaiser Franz betrachtete alle
Fremden als seine Gäste, und der Kaiser von Russland, die Könige und
ihre Gemahlinnen mit deren gesammtem Hofstaate waren in den Räumen
der kaiserlichen Burg untergebracht. Dem Hofe folgten die Staatsmänner,
die heimischen und die Fremden, Fürst Metternich an der Spitze, mit
119
Gartenfesten und Tanzvergnügungen im Palais und Garten auf dem
Rennweg. Der österreichische Adel that desgleichen in seinen Wiener
Palästen oder in der Nähe gelegenen Landschlössern. Wer die stillere
Unterhaltung liebte, fand sie in den Salons unter dem Walten schöner
und geistreicher Frauen. Und hier traten die Salons der Finanzdamen,
wie die der Bankhäuser Arnstein, Eskeles, Pereira, Geymliller u. a., denen
des Adels zur Seite. Sie waren allabendlich gefüllt von Allem, was Geist
und Namen hatte, und nicht die illustreste Welt, nicht die höchsten ge-
krönten Häupter fehlten ihnen. Dazu Theater, Concerte, Oper, Volks-
feste und Volkshelustigungen. Die ganze Welt von den höchsten
Spitzen herab taumelte in Vergnügen, gebannt und gefangen in diesem
Zauberkreise.
Es kann immer nur ein schwaches Bild sein, nur Erinnerungen,
was eine Ausstellung unter dem Titel des Wiener Congresses bieten
kann, aber diese Erinnerungen als ein Bild der Zeit möglichst allseitig
aufgefasst, dürften den Lebenden von heute doch hochwillkommen sein.
Sehen wir uns gegenständlich um, was den Inhalt der Ausstellung
bilden soll, so stehen wohl die Porträts aller derjenigen Personen, welche
mitwirkend oder theilnehmend jene großen Tage miterlebt haben, in erster
Linie. Hier finden wir die Namen der Herrscher und Fürstlichkeiten
nebst ihren Angehörigen, welche in Wien während der Monate des Con-
gresses mit ihnen anwesend waren, obenan unser österreichisches Kaiser-
haus, Kaiser Franz, Kaiserin Ludovika, die Erzherzoge und Erzherzo-
ginnen, dann der Kaiser von Russland, die Könige von Preußen,
Dänemark, Bayern, Württemberg u. s. w. Mit den Herrschern oder für
dieselben waren ihre Staatsmänner gekommen, die Friedensverhandlungen
zu führen, unter dem Vorsitz des Fürsten Metternich die preußischen
Minister Fürst Hardenberg und Wilhelm von Humboldt, die russischen
Graf Stackelberg, Graf Rasumofsky, Capodistrias und Pozzo di Borgo,
die Vertreter Englands Lord Castlereagh und Sir Sidney Smith, Fürst
Talleyrand für Frankreich u. s. w. Nicht minder wichtig sind uns deren
Damen, und andere, die selbständig gekommen waren, wie die Herzogin
von Kurland mit ihren drei Töchtern. Leichter wird es sein, Bilder aus
jenen österreichischen Adelsfamilien zu bekommen, welche Feste gaben
oder an ihnen theilnahrnen, oder der Hoibeamten, welche die Last dieser
Tage trugen, an ihrer Spitze der Obersthofmeister Fürst Trauttmannsdorff.
Dann andere Berühmtheiten, welche am Congresse mitspielten oder von
ihm berichteten, politische wie litterarische und künstlerische Persönlich-
keiten, wie Varnhagen von Ense, Gentz, Friedrich Schlegel, Castelli,
Beethoven, Sophie Schröder und andere hervorragende Namen der Kunst
und der Bühne, nicht zu vergessen die Herren und Damen jener Salons
aus der Welt der Finanzen.
Schon das ergibt eine ausgedehnte Porträtgalerie, da man sich selbst-
verständlich nicht auf das Oelgemälde beschränken kann, sondern jede
9.
Art der Wiedergabe Stich, Radirung, Lithographie, Miniature, Plastik
willkommen ist.
Die Zahl vermehrt sich aber noch. Da unsere Absicht sich nicht
auf den Wiener Congress und diejenigen, welche an ihm theilgenommen
oder ihn in nächster Nähe miterlebt haben, beschränkt, sondern vielmehr
ein Bild der Zeit geben will, so werden auch andere vorragende Per-
sönlichkeiten jener thaten- und ereignissvollen Zeit nicht ausgeschlossen.
Betrachten wir die Porträts als die erste Gruppe der Abbildungen,
so bilden eine zweite diejenigen von Abbildungen der Ereignisse, welche
während der Congtesszeit in Wien stattgefunden haben. Hierher gehören
alle Feste und Vergnügungen, Theatervorstellungen, Volksscenen, Volks-
feste, öffentliche Aufzüge, Paraden u. s. w. Zu ihnen gesellen sich die
Abbildungen aller der Stätten, an welchen heitere wie ernste Ereignisse
des Congresses stattgefunden haben; Wien selbst, mit Ansichten aus
damaliger Zeit, die kaiserliche Burg von außen wie in ihren Gemächern,
die Redoutensäle, die Reitschule; sodann die Staatsltanzlei, Schönbrunn,
Laxenburg, der Prater, die Paläste und Schlösser des Adels u. s. w.
Ergänzend zur Porträtgalerie gehört eine Sammlung von Autographen
der genannten und betheiligten Persönlichkeiten.
Eine weitere Gruppe von Abbildungen bilden die Costüme, sowohl
die Moden dieser Epoche, wobei man sich nicht genau auf die Moden
des Jahres von 1814 bis 1815 beschränken kann, sondern auf einige Jahre
vorher zurückgreifen muss, als auch insbesondere die speciellen Costlime,
welche bei dieser oder jener Festlichkeit getragen worden sind, z. B. bei
Maskeraden, Hoffesten und Hofjagden. Ebenfalls gehören hierher die
Uniformen der Zeit, die militärischen wie die civilen und die Hoftrachten.
Sind solche Costüme und Trachten noch in Wirklichkeit vorhanden, so
fallen sie in die zweite Hauptabtheilung, in die der Gegenstände.
Diese zweite Hauptabtheilung soll die wirklichen Gegenstände ent-
halten, mit und unter welchen die Menschen der damaligen Zeit gelebt
haben, die Gegenstände in natura, deren sie sich in Wirklichkeit zum
Gebrauche bedient haben. Selbstverständlich, da hierin die Moden von
heute auf morgen nicht wechseln, so ist ein größerer Zeitraum in's Auge
zu fassen, nämlich die Epoche des mit dem Namen Empire gewöhnlich
bezeichneten Geschmacks. Hierher gehört das Mobiliar, die gesammte
Ausstattung der Wohnung, die Sitzmöbel, die Tische, die Kasten und
Schränke aller Art, soweit sie damals üblich waren; das Metallgeräth
für Tisch und Beleuchtung und Beheizung; Gegenstände in Glas und
Porzellan, von letzterem insbesondere eine Collection der Wiener Fabrik
aus dieser Epoche von etwa 1800 bis 1815. Es gehören ferner hierher
Uhren und Vasen, Gegenstände zur Bekleidung der Wände, textile Stoffe
und Stickereien, Leinenwäsche, Tischtücher, die gesammte Herren- und
Damentoilette mit allen Utensilien des Gebrauchs und der Herstellung,
mit Kämmen, Bürsten, Fächern, Handschuhen, Schuhen, Nähetuis, Hand-
121
spiegeln u. s. w. Endlich Nippes, Zier- und Luxusgeräth und Schmuck-
gegenstände aller Art, soweit sie erkennbar den Charakter der Zeit tragen.
Alle diese Gegenstände sollen nur im Allgemeinen die Zeitepoche
charakterisiren, ohne dass sie den Besitz bestimmter Personen des Cone
gresses hätten bilden müssen. Aber auch solche Gegenstände werden zum
Inhalt unserer Ausstellung gehören, Andenken gewissermaßen, welche
sich an die Namen hoher oder berühmter Persönlichkeiten knüpfen, sei
es, dass sie in deren Besitz waren oder als Geschenke von ihnen her-
rühren. Bei diesen entscheidet nicht das Alter, sondern Besitz und Her-
kommen.
Sie bilden eine besondere, eine letzte Gruppe, wenn man ihnen
nicht den Vorrang vor allen anderen zugestehen will.
System der Ausstellung Wiener Oongress".
Erste Eauptabtheilnng.
Abbildungen.
i. Porträts in Bildern und Denkmünzen.
2. Ereignisse, Feste, Vergnügungen, Schauspiele, Paraden, Einzüge,
Volksscenen u. s. w.
3. Prospecte, Ansichten der Stätten der Ereignisse, Stadt, Burg,
Prater, Schönbrunn, Paläste, Schlösser Inneres wie Aeußeres, Gärten,
Plätze u. s. w.
4. Moden und Costüme, Uniformen.
5. Autographen.
Zweite Hauptubtheilung.
Gegenstände.
i. Mobiliar aller Art der Empirezeit.
z. Metallgeräth, edel und unedel; Tischgeräth, Beleuchtung, Kamin-
geräth; Luxusgegenstände in Silber oder Gold.
3. Glas- und Porzellangeräth Wiener Fabrik.
4. Textile Gegenstände und Stickereien; Haus- und Leibwäsche,
wirkliche Kleidung.
5. Toilettegeräthe, Schrnuckgegenstände.
6. Andenken oder Gegenstände, deren ehemaliger Besitz sich an
berühmte Namen des Congresses knüpft.
Unter dem Vorsitze Sr. Exc. des Herrn Grafen Hugo Abensperg-
Traun hat am 7. April im Oesterr. Museum die constituirende Sitzung
des Comiteßs für die Wiener Congress-Ausstellung stattgefunden. Die
Ausstellung ist für die ersten vier Monate des Jahres 1896 geplant. Das
Vicepräsidium des Ausstellungs-Comitek führt Sectinnschef Graf Latou r.
Dem Comite gehören an die Herren Se. Durchl. Prinz Franz Liechten-
stein, Se.Durchl.Fürst Metternich, Erbprinz Karl zu Schwarzenberg,
122V
Excellenz v. Arneth, Curator Exzellenz Baron Chlumeckj, Curator
Graf Lanckoroiisky, Curator Dumba, Curator Dr. Figdor, Bürger-
meister Dr. Grübl, der Director der Stadrbibliothek Dr. Glossy, der
Custos der Hofbibliothek Ch melarz, Inspector Sch önbru ner, Professor
Guglia, ferner Hofrath v. Falke, Reg-Rarh Bucher, Custos Folnesics,
Scriplur Ritter und die Custosadjuncren Dr. Riegl, Dr. Masner und
Dr. Leisching. ln das Executivcomite, welches die Beamten des Oesterr.
Museums bilden, wurden außerdem die Herren Cuslos Chmelarz, Di-
rector Dr. Glossy, Professor Guglia und Inspector Schönbrunner
gewählt.
Das Rankenornamenv.
Von Alois Riegl.
Demjenigen, der gewöhnt ist, die modernen Erzeugnisse der deco-
rativen Künste auch auf das daran zu Tage tretende ornamentale Detail
hin genauer zu prüfen, wird es nicht entgangen" sein, dass unter allen
den verschiedenen heutzutage in Gebrauch stehenden Ornamentformen
diejenigen von pflanzlichem Charakter verhältnissmäßig noch immer
den breitesten Raum einnehmen. Suchen wir uns vor Allem die haupt-
sächlichsten Gründe für diese Erscheinung klar zu machen.
Für's Erste scheint uns von den drei großen Reichen, in die wir die
Hervorbringungen der Natur zu scheiden pflegen, eben das Pflanzenreich
schon an und für sich die größte Eignung zu besitzen, um die Vorbilder
für die Composition decorativer Kunstformen abzugeben. Das geometrische
Ornament, das seine Urbilder aus dem Mineralreiche schöpft, ist zu ab-
stract, zu leblos, als dass eine höhere anspruchsvollere Stufe des Kunst-
wollens sich damit begnügen könnte. Greift die Decoration dagegen
nach Vorbildern aus dem animalischen Reiche, so gcräth sie in das ent-
gegengesetzte Extrem die Angehörigen des Thierreichs entfalten eine so
energische Bethätigung des Lebens, dass in dieser Beziehung ihre Nach-
bildungen im leblosen Stoff mittels der Kunst immer hinter der natür-
lichen Erscheinung werden zurückbleiben müssen. Namentlich wo der
Mensch, die Krone des animalischen Naturreichs, als Kunstform auftritt,
dort macht sich der Zwiespalt zwischen Vorbild und Abbild in der augen-
fälligsten Weise geltend. Man trachtet darum am Kunstwerke das ewige
Verharren des Menschen in einer und derselben Stellung zu motiviren,
indem man der Darstellung eine außerhalb der künstlerischen Idee liegende
gegenständliche Bedeutung unterlegt man schafft so eine Allegorie, eine
Genrescene, ein Historienbild. Die Aufnahme der menschlichen Figur
unter die Kunstformen hat mithin zur unausweichlichen Folge das maß-
gebende Auftreten von Tendenzen, die außerhalb des eigentlichen, deco-
rativen Kunstzwecks liegen und diesen letzteren nothwendigermaßen in
Vortrag, gehalten im k. k. Oesterr. Museum am 14. December 1893.
125
Nachtheil setzen müssen. Die Kunstgeschichte weiß hiefür zahlreiche Bei-
spiele zu nennen vielleicht das lehrreichste darunter bietet die griechische
Vasenmalerei. Zwischen diesen beiden Extremen nun dem allzu leb-
losen des mineralisch-geometrischen, dem allzu lebhaften des animalischen
Bereiches steht das pflanzliche mitten inne. Die Erscheinung, welche
die Pflanze dem Auge darbietet, ist keine starre und unabänderliche wie
diejenige des Krystalls, denn in der That wohnt der Pflanze ein orga-
nisches Leben inne, entfaltet dieselbe Wachsthum und Bewegung. Aber
diese Bewegung ist doch wiederum keine so energische, dass sie dem
Beschauer in wenigen Augenblicken wahrnehmbar würde. Unser Auge
ist vielmehr gewöhnt, die Erscheinung der Plianze als eine unveränder-
liche und unbewegliche aufzufassen, und darum stößt es sich auch nicht
an der Unveränderlichkeit, die der künstlerischen Nachbildung einer
Pflanze in leblosem Material nothwendigermaßen anhaften muss. Ander-
seits verräth aber die Pflanze die ihr innewohnende Bewegungstähigkeit
durch die individuelle Entwicklung ihrer einzelnen Theile, und damit ist
der künstlerischen Phantasie die erwünschte Handhabe geboten, um aus
dem Nachbilde einer Pflanze ein nicht blos schönes, sondern auch Leben
athmendes Ornament zu gestalten.
Ein zweiter, nicht minder triftiger Erklärungsgrund für den Um-
stand, dass die decorative Kunst immer und immer wieder zum Pflanzen-
ornament zurückkehrt, liegt in der Verwendungsfähigkeit desselben zu
regelmäßigen, symmetrischen Compositionen. Die decorative Kunst
hat es in der Regel mit der Verzierung eines Untergrundes, einer bereits
gegebenen Kunstform zu thun, die um irgend eines praktischen Zweckes
willen aus dem Rohstoff bereitet werden ist. Der Rohstoff als solcher
unterliegt wiederum in den häufigsten Fällen den Gesetzen der mine-
ralischen Masse und erfordert daher eine Behandlung in mineralisch-
geometrischen Formen, deren oberstes Gesetz die Symmetrie ist. So
wird die decorative Kunst vor Allem herangezogen zur Ausschmückung
von Werken der Architektur der Rohstoff, d. i. der Stern, aus welchem
das Bauwerk errichtet wird, ist selbst von mineralischer Beschaffenheit
und die einzelnen Theile des Bauwerks müssen daher in symmetrischer
Responsion zu einander stehen. Das oberste Gesetz, nach welchem ein
nach künstlerischen Grundsätzen aufzuführendes Bauwerk behandelt werden
muss, ist also dasjenige der symmetrischen Vertheilung der Massen und
Formen. Dem gleichen Gesetze werden sich im Allgemeinen auch alle
übrigen Werke zu fügen haben, die zu irgend einem praktischen Zwecke
durch die Kunst aus der rohen Masse gebildet werden, also insbesondere
die Erzeugnisse der sogenannten Kunstgewerbe. So erklärt sich das Ver-
hältniss der Abhängigkeit, in welcher anerkunntermaßen die Kunstgewerbe
zu der Architektur stehen, und auf die Erkenntniss dieser Abhängigkeit
ist bekanntlich unser ganzes modernes kunstgewerbliches Unterrichts-
wesen aufgebaut.
llü
Also die Werke der Architektur und im Allgemeinen auch die-
jenigen des Kunstgewerhes erfordern schon um ihrer unmittelbaren Be-
ziehungen zum Rohstoff willen, aus dem sie gebildet sind, eine Behandlung
in mineralisch-geometrischen Formen, deren oberstes Gesetz wiederum
die Symmetrie ist. Naturgemäß wird auch die Decoration, die zu diesen
Grundformen von Außen hinzukommt, zunächst eine Anlehnung au die
gleichen Grundgesetze suchen sie wird also vor Allem auf eine symme-
trische Composition ausgehen. Fragen wir nun, welches von den drei
Naturreichen dem Decorator die geeignetsten Vorbilder zur symmetrischen
Composition an die Hand gibt, so werden wir abermals zu einem ganz
ähnlichen Resultate gelangen, wie vorhin. Die rnineralisch-geometrischen
Zierformen sind allerdings die symmetrischesten, ja sie sind ihrem eigensten
Wesen nach nichts anderes als abstracte Symmetrie; man denke nur an
das Quadrat, an den Kreis u. s. w. Aber gerade darum, weil die Sym-
metrie an ihnen gar so nackt zu Tage liegt, weil dabei dem künstlerisch
betrachtenden Auge gar keine Räthsel auferlegt werden, will der mensch-
liche Kunstgeist sich damit nicht begnügen, findet er sie wenn allein
und endlos angewandt langweilig. Das entgegengesetzte Extrem bietet
wiederum das Thierreich. Die Angehörigen des Thierreiches, namentlich
die hier hauptsächlich in Betracht kommenden höher organisirten anima-
lischen Wesen also Vogel, Säugethier und vor Allem der Mensch
sie sind alle nicht minder wie die Krystalle, im letzten Grunde symme-
trisch angelegt; aber ihr complicirter Bau lässt häufig die symmetrische
Grundanlage äußerlich nicht mit genügender Bestimmtheit hervortreten.
Einen Krystall kann man von beliebiger Seite betrachten, und seine sym-
metrische Bildung wird dem Auge doch niemals verborgen bleiben. Die
animalischen Wesen bedürfen hingegen einer ganz bestimmten Proiection,
um ihre symmetrische Anlage dem Auge deutlich wahrnehmbar zu
machen. Man denke nur an ein beliebiges Säugethier, z. B. an einen
Hund. Eine symmetrische Contiguration bietet ein Hund nur dann, wenn
derselbe mit der Brust und Schnauze dem Beschauer zugekehrt dahockt
oder waufwartetu. Das ist eine rein zufällige Stellung, in der wir den
Hund nur selten und ausnahmsweise zu sehen gewöhnt sind, und in der
uns auch ganz wesentliche Körpertheile des Hundes unsichtbar bleiben;
die en-face-Stellung ist also beim Hunde keineswegs die charakteristische.
Das typische Bild, das wir uns von einem Hunde zu machen pflegen
und dies gilt im Allgemeinen ebenso von allen übrigen Säugethieren
bezieht sich auf die Seitenansicht desselben. Der von der Seite gesehene,
auf seinen vier Beinen dahinschreitende Hund bietet dem Auge alle seine
für das Aeußere bestimmend wirkenden Körpertheile dar, und diese cha-
rakteristische Ansicht vou der Seite wird daher auch das maßgebende
Vorbild für die Nachbildung in der Kunst sein müssen. Aber diese
Seitenansicht ist nun nichts weniger als symmetrisch aufgebaut. Zu einer
symmetrischen Composition ist also das Säugethier, wenn in der charak-
12!
teristischen Prol-ilansicht gebildet, als Einzelwesen nicht zu gebrauchen.
Man hat sich da bekanntlich in der Weise zu helfen gewusst, dass man
das Thier verdoppelte, d. h. demselben ein völlig gleichgebildetes Gegen-
über gab, wodurch wenigstens in der Gruppirung eine symmetrische
Conüguration erzielt wurde. Daraus entstand das bekannte wWappen-
scbemau, das uns in seinen typischesten Aeußerungen an den erhaltenen
Werken der assyrischen Sculptur entgegentritt. Aber da ist es gerade
an diesen assyrischen Sculpturen bezeichnend, dass das Auge zwischen
den beiden gegenüber gestellten aürontirten Thieren oder Menschen ein
verbindendes Mittel verlangte ein ornamentales Einzelwesen, das natürlich
schon an und für sich symmetrisch gebildet sein musste. Und als dieses
Mittel wählte man in der Regel ein pflanzliches Motiv!
Damit ist bereits die überwiegende Eignung der Plianze zur sym-
metrischen Composition empirisch dargethan. Auch der Pflanze ist inner-
halb der symmetrischen Grundanlage ein Spielraum zur individuellen
Entwicklung gewährt; ie höher organisirt ein pflanzliches Wesen, z. B.
ein Baum, desto weniger deutlich tritt die symmetrische Grundanlage in
der Gesammterscheinung zu Tage. Aber so weit wie an den höher orga-
nisirten Thieren reicht der Individualismus an den PHanzen doch nirgends,
und man darf somit auch unter diesem Hinblick wiederum sagen, dass
die Pflanze in Bezug auf ihre Eignung zur Nachbildung in symmetrisch-
ornamentalen Formen die richtige und erwünschte Mitte innehält zwischen
dem abstracten mineralischgeometrischen und dem durch seine Lebens-
ftille allzu individualisirten animalischen Bereiche.
Ein Drittes endlich, das dem pflanzlichen Elemente in der Orna-
mentik allezeit einen Vorrang vor den beiden anderen in der Natur vor-
handenen sichern dürfte, ergibt sich aus den zwei bereits festgestellten
Gründen zusammengenommen. EntschlieBt sich der Mensch, ein orga-
nisches Vorbild, sei es Pflanze oder Thier, auf einem gegebenen Unter-
grunde von mineralisch-geometrischer Kunstform decorativ nachzubilden,
so muss er gemäß dem eben Gesagten darauf bedacht sein, alles das-
jenigc, was an jenem Vorbilde symmetrisch erscheint, nachdrücklich hervor-
zuheben, dagegen alles dasjenige, was einen lebensvollen lndividualismus
verräth, bis zu einem gewissen Grade zu unterdrücken, freilich ohne dass
dadurch das Wesen und die Bedeutung des Vorbildes bis zur Unkennt-
lichkeit entstellt würden. Man nennt in der Kunstsprache diese An-
näherung der organischen Wesen an mineralisch-geometrische Configu-
rationen das Stilisiren. Nun haben wir aber schon vorerst festgestellt,
dass für jede Function in unbeweglicher Stellung, wie sie an einem
Kunstwerk in leblosem Material unausweichlich ist, sich die scheinbar
unveränderliche Pflanze besser eignet, als das unablässig bewegliche Thier.
Erscheint es somit einmal nothwendig, ein organisches Naturwesen in der
künstlerischen Nachbildung zu symrnetrisiren, zu stilisiren, so wird das
Auge die Unterdrückung der von individueller Lebenskraft zeugenden
LbU
Theile an der Pßanze weit weniger fühlbar empfinden, als am Tbiere.
Also auch unter diesem Hinblick bleibt die Pflanze das Verwendungs-
fähigste und zusagendste Vorbild für die Ornamentbildung, so lange nur
die bildende Kunst innerhalb der natürlichen Grenzen ihres Schaffens
verbleibt. Und darin ist sie verblieben bis auf unser Jahrhundert, ja im
Allgemeinen bis auf den heutigen Tag.
Unterziehen wir nun die Motive, welche die moderne Ornamentik
aus dem Pflanzenreiche entlehnt hat, einer Büchtigen Musterung. Charak-
teristisch sind da für unsere Zeit des Strebens nach Erreichung der natür-
lichen Erscheinungseßecte um jeden Preis diejenigen Pfianzenornamente,
die ihreVorbilder mit all ihrer plastischen und farbigen Wirkung möglichst
täuschend wiederzugeben trachten. Zweierlei wird nun dem unbefangenen
Beschauer an diesen naturalistischen Blumenornamenten auffallen
erstens, daß sie in der Regel gemalt sind, d. h. ausgeführt in der ftlottesten,
flüssigsten, aber auch Hüchtigsten Technik; ferner daß der Untergrund,
auf dem sie sich entfalten, die Objecte. zu deren Verzierung sie zu dienen
haben, überwiegend vergänglicherer, minder ernsthafter Natur sind z. B.
Fächer, Ofenschirme, wenn es hoch kommt, Porzellanwaaren u. dgl. Wo
es sich dagegen um plastische Verzierungen handelt, und überhaupt um
Gegenstände, die für eine längere Dauer berechnet und daher in soliderem
Material ausgeführt sind, also vor Allem um Gegenstände monumentalen
Charakters, dort ist das Pflanzenornament von einer anderen Beschaffen-
heit, es zeigt andere Motive in einer anderen Verbindung unter einander.
Jene nach malerischen Principien zusammengestellten Sträußchen und
Guirlanden von Rosen, Veilchen, Nelken u. s. w. unserer heimischen
Flora machen hier fremdartigen Gebilden Platz, die eine an mineralisch-
geometrische Configurationen anklingende stilisirte Behandlung auf-
weisen, und auch in einer regelmäßig und symmetrisch disponirten Ver-
bindung untereinander stehen.
Dieses stilisirte Pflanzenornament ist nicht wie jenes naturalistische
eine Erfindung unserer modernen Zeit. Wir vermögen die stilisirten
Pflanzenornamentformen in der Kunstgeschichte weit zurück bis in das
Alterthum zu verfolgen. An den Werken von ernsthafterem, monumen-
talerem Gepräge hält also die decorative Kunst selbst in unseren Tagen
noch an den überlieferten Ornamentformen lest. Es geht da in der
Kunst zu wie im politischen Leben. Es ist leichtes Volk, das sich zuerst
begierig zu Neuerungen bekennt entweder ideale Schwärmer und Phan-
tasten, oder arme Schlucker, die nichts zu verlieren haben. Alles hin-
gegen, was über erworbenes Ansehen und materielles Gut verfügt, bleibt
conservativ, und vor Allem diejenigen, die bis zur Stunde das Regiment
geführt haben. Eine analoge Stellung genießt in der Kunst vor Allem
die Architektur sie ist die angestammte Herrscherin über das ganze
weite Gebiet der Kunstgewerbe. Indem sie conservativ an den ererbten
stilisirten Zierformen festhält, schaaren sich um ihren Thron alle die
reiferen und ernsteren unter den Kunstgewerben selbst, so insbesondere
das Mobiliar. Freilich gibt es auch da vereinzelte Abtrünnige z. B. kann
man gelegentlich einen anspruchsvollen Prunkschrank gewahren, dessen
Flächen mit gemalten Blumensträußen verziert sind, gleichsam ein
hochgeborener Mirabeau, der sich zum Anwalt des dritten Standes an
hohen und höchsten Stellen macht. Aber im Allgemeinen ruht heute
noch das Heft in den Händen der Architektur; mag sich die stetig an-
wachsende Opposition noch so laut geberden das stilisirte Pflanzen-
ornament behauptet seinen Platz, und rnag es auch in der Folge auf
manchen Punkten durch den impetuosen Naturalismus noch weiter zurück-
gedrängt werden, als dies jetzt schon der Fall ist, so bleibt ihm doch vorläufig
noch für unabsehbare Zeit eine ganze Reihe von Gebieten, und vor Allem
seine Hochburg die monumentale Architektur gesichert. Und diese
seine unverlierbare Bedeutung wird es wohl rechtfertigen, wenn wir dem
stilisirten Pflanzenornament, und insbesondere seiner eigeuartigsten Er-
scheinungsform dem Rankenornament im Nachstehenden eine aus-
führliche Betrachtung widmen wollen.
Es gibt unter den überlieferten stilisirten Pflanzenornamenten solche,
die blos auf der Nebeneinanderreihung gleichartiger oder doch rhythmisch
wiederkehrender Elemente beruhen, z. B. die verschiedenen Arten der
Kymatien, und solche, an denen die einzelnen pflanzlichen Motive also
Blumen, Knospen oder Blätter untereinander verbunden sind. Die
Verbindung muss natürlich ebenso wie die Motive selbst von pnanzlichen
Vorbildern entlehnt sein; sie knüpft daher an den Stengel an, der durch
mehr oder minder körperlich charakterisirte Linien oder Ranken wieder-
gegeben wird. Von jenen einfacheren, auf bloßer Reihung beruhenden
Ptlanzenornamenten wollen wir absehen; nur die mit Ranken ausgestatteten
sollen den Gegenstand unserer Untersuchung bilden. Wann ist das
Rankenornament in die Welt gekommen, und wer waren seine Erfinder?
Wir haben da vor Allem zu scheiden zwischen den Ranken selbst
und den Motiven, welche durch dieselben verbunden werden. Um zu-
nächst diese letzteren abzuthun, wollen wir blos feststellen, dass gemäß
den Ergebnissen der neuesten archäologischen Forschungen die wichtigsten
und grundlegenden Pflanzenmotive der antiken Kunst und diese sind
es ja, die wir mit geringen Veränderungen noch heute gebrauchen
zuerst von den Aegyptern in die bildende Kunst eingeführt worden sind.
Es ist dies nur ganz logisch und naturgemäß wo das Menschengeschlecht
nachweislich zuerst zu einer monumentalen Stufe des Kunstschalfens sich
emporgeschwungen hat, dort wurden auch die ersten ornamentalen Nach-
bildungen nach pflanzlichen Naturvorbildern geschaEeu; und indem die
übrigen benachbarten Völker allmälig mit der überlegenen Kunst der
Aegypter bekannt wurden, übernahmen sie deren imponirende Kunstformen
und somit auch die stilisirten Formen der Pßanzenornamente. Freilich
knüpften sich fast an jede solche Uebernahme selbständige Fortbildungen,
die zugleich theilweise Umbildungen zur Folge haben mussten. Aber
trotzdem erkennen wir noch in den schönen und lebensvoll entwickelten
Nachbildungen der Griechen in ihren Proülblüthen, Knospen, Rosetten
und Palmetten deutlich und unverkennbar deren Urbilder aus der alt-
ägyptischen Kunst. Neben diesen ebengenannten Motiven gewinnt seit
der Zeit des Phidias und Perikles besondere und überragende Bedeutung
das Ornamentmotiv des sogenannten Akanthus. Die Entstehung dieses
Ornamentmotivs haben schon die Alten in eine schöne Sage gekleidet,
und dieselbe auf eine aus ganz zufälligen Gründen erfolgte Nachbildung
der Akanthuspflanze, eines im Süden häufig vorkommenden Unkrauts,
zurückgeführt. Die neuesten Untersuchungen haben aber ergeben, dass
auch das sogenannte Akanthusornament nicht auf die Nachbildung eines
unmittelbaren natürlichen Pfianzenvorbildes durch die Griechen zurück-
geht, sondern im Wege rein künstlerischer Entwickelung aus der uralten
ägyptischen Lotus-Palmetten-Ornameutik entstanden ist. In der späteren
Zeit nach Alexander dem Grossen, und namentlich in der römischen
Kaiserzeit hat man in der Ornamentbildung allerdings vorübergehend
auch an einzelne natürliche Pflanzenvorbilder angeknüpft, aber das Vor-
herrschende und Bleibende sind doch die von Altersher überlieferten, aus
der ägyptischen Urkunst herstammenden Pfianzenornamente geblieben.
Dies noch von den Motiven vorausgeschickt, gelangen wir endlich
zum eigentlichen Gegenstande unserer Untersuchung, zur Ranke als
solchen. Wie schon gesagt wurde, soll dieselbe zur Verbindung der
einzelnen, zu einem Ornamente zusammengefügten Pflanzenmotive dienen
und ist von der natürlichen Erscheinung des Pflanzenstengels abgeleitet.
Warum nennen wir nun die bezügliche Verbindung nicht Stengel, sondern
Ranke? Mit dem Begriße des Stengels pHegen wir ein mehr oder minder
geradliniges, starres Emporragen oder seitliches Ausladen zu verknüpfen.
In diesem Sinne in eine formale Erscheinung gebracht, würde die Ver-
bindung einen zwar correct-geradlinigen, aber starr-geometrischen Charakter
annehmen. Die ältesten Verbindungen von Pfianzenornamenten, die wir
kennen, trugen auch diesen Charakter; aber wie schon ganz im Eingange
hervorgehoben wurde, konnte ein vorgeschrittenes, anspruchsvolleres
Kunstwollen bei solchen mineralisch-geometrischen Kunstformen, die alles
Leben vermissen lassen, nicht stehen bleiben. Man suchte und fand eine
bewegtere, lebendigere Art der Verbindung als den starren Stengel, und
das auf solchem Wege zu Stande gekommene Ergebniss nennen wir die
ornamentale Ranke. Der Grund, warum wir gerade diese Bezeichnung
dafür gewählt haben, liegt in der obwaltenden Verwandtschaft der nun-
mehr gefundenen Verbindung mit der natürlichen Pflanzenranke. Charak-
teristisch für die natürliche Pßanzenranke, z. B. für die Epheuranke, die
Rebenranke, ist das Vorwärtsstreben in und ulirender Bewegung. Die
natürliche Pfianzenranke ist nicht ein starrer Stengel, der auf dem
geradesten und kürzesten Wege dem Himmelslichte zustrebt, sondern sie
verfolgt ihren eigenen krausen Weg, bald da-, bald dorthin ablenkend,
aber nirgends brutal und unvermittelt, sondern allmälig in schön ge-
schwungener Bogenlinie. Ganz den gleichen Charakter trägt die orna-
mentale Pflanzenranke zur Schau; aber sie ist doch ganz was anderes,
sie ist weit mehr als eine bloße Nachbildung einer natürlichen Pflanzen-
ranke. Diese letztere die natürliche Pfianzenranke bewegt sich
anscheinend vollkommen frei, oder vielmehr wenn wir im Sinne der
modernen naturwissenschaftlichen Erkenntniss sprechen sie gehorcht
zu gleicher Zeit den Tausenden von Naturgesetzen, die in verschiedener
Stärke und in wechselnder Folgevon allen Seiten auf sie einwirken
hier ihr Vorwärtsstreben fördernd, dort hemmend, da anlockend, dort
neue Bahnen weisend. Dagegen gehorcht die ornamentale Pflanzenranke
nur einem Gesetze, das aber der Bewegung um so engere Grenzen
zieht als stilisirte Ornamentform hat sie sich dem Gesetze der
symmetrischen Bildung zu fügen. Die undulirende Bewegung, wie sie
auch der natürlichen Ptlanzenranke eigen ist, leistet einer symmetrischen
Bildung unverkennbaren Vorschub, aber diese Bewegung wird im Orna-
ment strenge abgemessen, während sie an der natürlichen Pflanzenranke
in Tempo und Richtung völlig unregelmässig. also anscheinend völlig
frei verläuft. Eine streng abgemessene Wellenbewegung der Ranke ist
in der Natur nirgends vorhanden; ihre Einführung in die decorative
Kunst ist also nicht einem bloßen Abschreiben einer Naturerscheinung
zu danken, sondern sie ist wesentlich als die freie Erfindung menschlichen
Kunstgeistes zu betrachten.
Man sollte nun denken, dass es keines besonderen Aufwandes von
künstlerischer Erfindungsgabe bedurft hätte, um die vermeintlich so ein-
fache wellenförmige Rankenverbindung in das Pflanzenornament ein-
zuführen. Und doch lehrt eine Ueberschau der ornamentalen Leistungen
der Völker des Alterthums, dass es Jahrtausende gewährt hat, bis man
endlich die erlösende Formel gefunden hatte, dass höchst bedeutende, im
Kunstschaffen ergraute Völker sich vergebens nach dieser Richtung ab-
gemüht haben, bis es endlich einem augenscheinlich noch jungen, aber
thatkräftig aufstrebenden Volke dessen Nachkommen es freilich vor-
behalten war, später in der Kunst den gewaltigsten und unermesslichsten
Schritt zu thun. den die Menschheit bisher überhaupt zurückgelegt hat-
gleichsam spielend gelungen ist, den einfachen, aber in seiner folgen-
schweren Bedeutung doch so entscheidenden Wurf zu thun.
Die alten Aegypter, die die ersten nachweisbaren ornamentalen
Pllanzenmotive überhaupt geschaffen haben, sind auch von der bloßen
Reihung derselben zu einer fortlaufenden Verbindung übergegangen.
Und zwar begegnen wir im altägyptischen Pßanzenornament mehreren
Arten von Verbindung der Motive untereinander. Die reifste Frucht
der diesbezüglichen Bestrebungen der Aegypter war der Bogenfries.
Die einzelnen Motive erscheinen hierbei durch fortlaufende Bogenlinien
untereinander verbunden. Es ist nicht mehr ein gerader Stengel, eine
starre oder scharfwinklig geknickte Linie, welche die Verbindung her-
stellt, sondern eine im Halbkreis geschwungene Bogenlinie. Wir sehen
hiermit die Aegypter auf bestem Wege zur Erfindung der Ranken-
verbindung; aber das Ziel, das ihnen vorgeschwebt haben mag, haben sie
nicht erreicht. Es ist den Aegyptern nicht unbemerkt geblieben, dass der
Bogenfries die darauf gereihten Motive immer blos einer Richtung
zugekehrt zeigen kann. Diese ewige Einseitigkeit musste auf die Dauer
langweilig wirken. l-landelte es sich einmal um die Verzierung eines
abschliessenden Streifens, einer Bordure, so schien es aus künstlerischen
Gründen wünscbenswerth, die Motive nicht alle nach einer Seite, sondern
abwechselnd nach Innen und Aussen gerichtet zu zeigen. Dies lieB sich
aber an einem Bogenfriese auf keine Weise bewerkstelligen; es blieb
nur der Ausweg. den Bogenfries zu verdoppeln, d. h. dem bereits vor-
handenen ein parallellaufendes Gegenüber zu geben, das sämmtliche
daraufgereihte Motive in der umgekehrten Richtung zeigte. Dann hatte
man aber anstatt einer fortlaufenden Verbindung zwei getrennte Systeme
von Bogenfriesen, und eine solche Lösung konnte nicht endgiltig befrie-
digen. Gleichwohl sind die alten Aegypter nicht über diese Verdoppelung
des Bogenfrieses hinausgekommen. Und das Gleiche gilt von den großen
asiatischen Culturvölkern, die unter dem Anstoße ägyptischen Einflusses
jedes für sich eine ganz acbtungswerthe Kunst begründet und ausgeübt
haben. Weder die babylonisch-ägyptische, noch die phönizische, noch
die alte persische Kunst sind im Pllanzenornament über den Bogenfries
hinausgekommen. Schluss folgt.
Eine Preisausschreibung der Union centrale.
Ferdinand Laufberger machte mehrmals Entwürfe, durch die er das
Bemühen der modernen Industrie, um jeden Preis originell zu sein, mit
dem treffendsten Humor geißelte. An jene ernsten Scherze wurden wir
durch das Modell eines Kruges erinnert, das zur Bewerbung um einen
von der Union centrale des arts decoratifs in Paris ausgeschriebenen Preis
für ein Trinkgefäß ausgeschrieben worden war. Das niedrige und weite,
fast cylindrische Gefäß soll in Bach erhabener Arbeit mit Figuren geziert
werden, die ihren Durst löschen; die Abbildung lässt nur eine davon sehen, ein
nacktes Weib, das sich in der ungraziösesten Stellung zu einem stehenden
Kinde beugt, um es an seiner Brust trinken zu lassen. Als Henkel aber
dient eine ebenfalls nackte, jedoch wie es scheint wohlfrisirte weibliche
Figur, die, um zu trinken, mit beiden Händen auf den Rand des Kruges
gestützt einen Aufschwung ausführt, den die Turner Riesenwelle nennen;
der Körper steht beinahe senkrecht empor, zwischen den FliBen hält die
Dame, die eben so groß ist, wie das Gefäß hoch, einen Gegenstand, von
dem die Abbildung nicht erkennen lässt, ob er eine Kugel oder was
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sonst sein soll. Wenn das Gefäß wirklich, wie der Text als wahrschein-
lich annimmt, für Zinn berechnet sein sollte, wäre dern Trinker besondere
Vorsicht zu empfehlen, damit er nicht den nHenkelm ohne den Krug in
der Hand behielte. Das Preisgericht räth auch dem Künstler, dieses nex-
centrische, unnütze und ungraziöse Anhängsela zu beseitigen, hat aber
demungeachtet, und obgleich es den ganzen Entwurf als wplump und
wenig praktische erkennt, ihn einer "Mention sans medailleu gewürdigt.
Dies ist nicht der einzige Fall, in dem das Preisgericht unseres Er-
achtens zu nachsichtig vorgegangen. Der umfangreiche Bericht in der
Revue des arts decoratifs ist überhaupt von allgemeinerem Interesse.
Fast bei allen Aufgaben wird bemerkt, dass die Bewerber 24,0 mit 340
Zeichnungen oder Modellen! die Bedingungen der Ausschreibung ent-
weder nicht gelesen, oder nicht verstanden, oder doch nicht berücksichtigt
haben was bekanntlich auch anderswo vorkommt. Uns wird ein Urtbeil
durch die Unklarheit vieler Lichtdruckabbildungen erschwert. Doch stellen
sich ohne Frage die gekrönten Entwürfe für elektrische Beleuchtung am
erfreulichsten dar. Die Künstler waren mit Erfolg bestrebt, die Metall-
verbindungen auf das allernothwendigste zu beschränken, und Haupt-
und Nebenquellen des Lichtes sinnreich zusammenzustellen. Am gewag-
testen" ist die Lampe, die in Gestalt der Erdkugel an einem Wolken-
gebilde hängt, aus dem einzelne Strahlen hervorschießen. Zwei andere
sind als weite Blumenschalen aus geschliffenem Glase behandelt, die eine
davon in einem Korbe aus Zweigen mit Blüthen und Vögeln hängend;
beide machen den Eindruck der Leichtigkeit und ermöglichen das An-
bringen einer Fülle von Leuchtkörpern.
Schon bei den Trinkgefäßen, und viel mehr noch bei den Buch-
einbänden fällt auf, dass die Künstler, die scheinbar die Absicht hatten,
der Natur neue Motive abzulauschen, thatsächlich die Japaner copiren
oder doch japanisiren. Eine Ausnahme macht in der ersteren Classe ein
Kelch, für den die Distel benützt worden ist, Blätter am Ständer, Bllithen
an der Cuppa. Die Ausschreibung lautete Concours entre artistes et in-
dustriels, und legte den ersteren ausdrücklich nahe, sich mit den letzteren
zu verständigen, damit Dinge geliefert würden, die von der Industrie aus-
geführt und auch verwendet werden könnten. Das ist, wie der Bericht
sagt und der Augenschein bestätigt, fast allgemein außer Acht gelassen
worden. Es ist undenkbar, dass ein Goldschmied einen Krug genehmigt
hätte, dessen Boden mit breitem Stehrande nach unten gewölbt sein soll
wie eine Unterschale, während der Rand unmittelbar in einen sich all-
mälig verjüngenden Henkel übergeht, u. dgl. m. Auf den Einbänden
vollends wuchern die Wolken von tauschirten Gefäßen, die regellos ver-
theilten Pflanzen und Vögel Ostasiens. Die Gesellschaft hatte gewünscht,
originelle Typen zu erhalten, die mit Fileten und Stempeln hergestellt
werden, mithin eine vielfache Verwendung finden könnten, für eine be-
stimmte Aufgabe ferner, für die bändereichen Publicationen der Union
centrale, Decorationen mit Plattendruck. Auch an diese Bedingungen
scheint sich fast Niemand gekehrt zu haben, das allermeiste ist auf kost-
spielige Handarbeit berechnet. Ueberdies begegnen 'wir allerlei Sonder-
barkeiten. Außer der ebenerwähnten waren noch die zwei Aufgaben ge-
geben Einband für ein classiscbes Werk, Einband für einen Band des
Romans Salammbo von Flaubert. Da hat den ersten Preis ein Entwurf
für Horaz erhalten an einer mit Vasenornamenten bemalten Mauer ist
eine Lyra aufgehängt, darüber ragen naturalistisch behandelte Baum-
kronen. Les Oiseaux von Theuriet auf drei Stangen übereinander hocken
zwanzig oder mehr schwarze Vögel mit nimbusartigen Federkronen, im
Hintergrundc Mond, Sterne und Wolken in Gold, Leisten und Rücken
mit naturalistischen Pflanzen, alle Theile in verschiedenen Größenver-
hältnissen. Für Salammbo sind ägyptische Motive in allen erdenklichen
Verquickungen mit japanischen, mit gothischen Bändern etc. etc. auf-
geboten worden. Die Revue des arts decoratifs glaubte ein Bewerber am
besten zu charakterisiren durch drei Pfauen, die bei Mondschein über
eine Anhöhe mit stilisirten Kleeblättern hinziehen, darunter fünf gleiche
Riesenschmetterlinge u. s. w. Dieselben Aufgaben waren auch für Schüler
ausgeschrieben, die sich zumeist in eben solchen Richtungen, nur schüch-
ferner, bewegen. Es wird kaum Zufall sein, dass mehrere Schülerinnen
ein vollständiges Feuerwerk mit Raketen, Garben, Rädern etc. auf Buch-
deckel übertragen wollen.
Begreiflicherweise ist es den Mitgliedern des Preisgerichtes nicht
leicht geworden, Auswahl zu treffen. Die Kritik kommt in dem Berichte
zu Worte, doch hat man sich in der Regel zu Concessionen herbei-
gelassen, "um aufzumunternu. Es ist nur zu befürchten, dass die Mehr-
zahl der Prämiirten sich zum Fortschreiten auf der betretenen Bahn auf-
gernuntert fühlen und die Kritik ignoriren werde! B.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
S6. MaJestät der Kaiser erschienen am 19. v. M. um Uhr
Nachmittags, begleitet vom Flügeladjutanten Major Tengler, in der gra-
phischen Ausstellung der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst im
k. k. Oesterr. Museum. Se. Majestät wurden von dem Vice-Director des
Museums, Regierungsrath Bucher, dem Vorstand der genannten Gev
sellschaft Freiherrn von Wieser, Herrenhausmitglied Nicolaus Du mb
den Professoren Hecht, Sonnenleiter und Unger, Dr. Leisching
und Kunsthändler Artaria ehrerbietigst empfangen. Se. Majestät be-
sichtigten mit eingehendem Interesse die ausgestellten Kunstblätter und
ließen sich die anwesenden Künstler vorstellen. Nach nahezu einslündigem
Rundgange verließen Se. Majestät mit dem Ausdrucke Allerhöchster An-
erkennung das Museum.
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Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Karl Ludwig
hat am 26. v. M. Nachmittags die graphische Ausstellung der Gesell-
schaft fur vervielfältigende Kunst im Oesterr. Museum besichtigt.
Bauemfeld-Denkmal. Für das Grabdenkmal des Dichters Eduard
v. Bauernfeld waren 39 Concurrenz-Entwiirfe eingelangt, und vom 4.. bis
15. v. M. im Säulenhofe des Oesterr. Museums ausgestellt. In der am it.
stattgefundenen Jury-Sitzung wurden nach Ausscheidung jener Entwürfe,
bei welchen eine große Ueberschreitung der in der Concursausschreibung
bestimmten Dimensionen stattgefunden hatte, folgenden Entwürfen Preise
zuerkannt, und zwar der erste Preis dem Entwurfe des Herrn Franz
Seifert mit dem Motto wLustspieln, Nr. der zweite Preis dem Ent-
wurfe des Herrn Richard Kaulfungen, Motto "Wahrheit und Schönheitu,
Nr. 23; der dritte Preis dem Entwurfe des Herrn Hans Scherpe, Motto
uMarmore Il, Nr. 36; der vierte Preis dem Entwurfe des Herrn Johann
Benlt, Motto wPax-i ll, Nr. 29. Dein Curatorium ist die Wahl unter den
vier priimiirten Entwürfen vorbehalten.
Gleich am ersten Tage der'Ausstellung hat Se. kais. Hoheit der
durchl. Herr Erzherzog Rainer, geleitet von Director Hofrath v. Falke,
die Concurrenzarbeiten besichtigt.
Garoussel-Gostüm-Ausstellung im Oesterr. Museum. Samstag
den 28. v. M. wurde die Ausstellung der bei dem Caroussel in der k. u. k.
Hofreitschule verwendeten Prachtcostüme, ferner der Prunkwagen u. s. w.
eröffnet. Die Costütrie sind im Saal Vl, die Wagen im Säulenhofe aus-
gestellt. Die Ausstellung währt bis einschließlich i4. Mai.
Neu umgestellt. Saal IV Tisch aus exotischen Holzern Eigenthurn des Herrn
Baron Karl Walterskirchen in Graz; Stuhl Eigenthum des Herrn Drey in München.
Saal Vll Bild aus bunten Hölzern auf Staffelei Eigenthum der Frau Marie Zander;
Paravent, gemalt von Fräulein Henriette Filtsch; Holzbrandmalerei von Herrn Reinhold
Sänger; Marmor-Relief von Herrn Antonio Ussai.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
April von 7357, die Bibliothek von 1454, die Vorlesungen von 135, und
die Caroussel-Costurn-Ausstellung von x53; Personen besucht.
Vorlesungen. Am t. März sprach Hofcaplan Dr. Heinrich Swoboda tiber iDie
idealen Grundformen im kirchlichen Kunsthandwerku.
Der Vortrag führte den Gedanken aus, dass unser kirchliches Kunstgewerbe der
Gegenwart vorbildliche Formen in den entsprechenden Gerathschaften der Urkirche
studiren könne und solle. Nicht eine Renaissance des antikchristlichen Stiles soll dadurch
angeregt werden, dies sei unmöglich wohl aber ist es berechtigt, jene Formen, welche in
Wirklichkeit das durchgehende Grundproblem der späteren Traditionen blieben, nicht
nur aus den oft verwirrenden Darstellungen einer späteren Umbildung mühsam zu er-
kennen, sondern sie auch in ihrer reinen Ursprünglichkeit selbst zu erfassen. Auf die
Kunst der Katakomben und Basiliken muss daher auch der moderne Architekt, ohne sie
in ihren Details zu copiren. zurückblicken. ln der christlichen Antike wird der Grundton
angeschlagen, der das spätere Fonnenspiel beherrscht. Bei der conservirenden Tendenz
der Kirche erscheint jene Zeit als ältestes und allgemeinstes Fundament kirchlicher Kunst.
Die richtige Beobachtung der liturgischen Vorschriften und historischen Erkenntnisse
habe immer auch asthetisch dem kirchlichen Kunstler zum Vortheile gereicht.
Ein sprechender Beleg hiefur ist die Entwicklung des Altars. Der Vortragende
weist eingehend nach, welche ldee die Urkirche mit ihrer Altarbildung verfolgte und
wie diese idealen, oder vielleicht ideellen Grundformen des Altars in den späteren Stilen
erhalten oder verkannt wurden. Es ist dies die Tisch- oder Grabforrn mensa, tumulus,
die den eigentlichen Altar bilden. Retable, sowie alle Hochbauten der gothischen Flügel-
altlre, wie der gigantischen Bilderrahmen des Renaissance- oder Barockstiles sind blos
schmuckende Zuthaten und können durch Aufdringlichkeit oder Ueberwuchern den
Grundgedanken des Altars zerstören. Mensa oder tumulus müssen constructiv als
wichtigster Altartheil hervorgehoben werden und dürfen nicht als bloßes Postament des
lahrg. 1894.
Oberbaues erscheinen. Auch decorativ sei dem Mensatheile der Altlire mehr Auf-
merksamkeit zu erweisen und können hier manche lang vernachlässigten Techniken der
Kleinkunst wieder herangezogen werden, wie Stickerei, Einlegearbeiten in Holz oder
Stein, Mosaik, Niello, Filigran, Treibe- und Gobelintechnik.
Eine Schwierigkeit für den Altarhau ist die rechte Anbringung und Ausstattung
eines Tabernakels, der Vortrag verweist hier auf historisch begründete Vorrechte der
österreichischen Länder, der ofteren rEXPOSlKiO Sanctissimic und gibt sodann Er-
klärung und Losungsversuch der Schwierigkeiten im Anschluss an vernachlässigte antik-
christliche Traditionen. Redner deutet weiters an, dass die im heutigen Vortrag ange-
führten Grundzüge auch für die Monstranz worüber er schon früher einmal im Mu-
seum gesprochen wie für die kirchliche Parantentik, darunter besonders Messkleid
und Mitra, gelten.
Zum Scblusse betonte der Vortragende, dass der Weg heute nur principiell an-
gedeutet worden sei, er hege aber den lebhaften Wunsch, es mögen diese Studien
vor Allem auch durch den ersten internationalen Congress christl. Archäologen in Salona
theoretisch zur Vertiefung des Kunstinteresses untl in einer weiteren praktischen Folgerung
zur Consolidirung der kirchlichen Kunstübung beitragen. Letzteres sei ebenso von
pastoraler, wie volkspadagogischer und sozialer Wichtigkeit. Das Streben nach diesem
ideal wie materiell hochwichtigen Ziele sei eine heilige und patriotische Pflicht.
Am 15. Marz hielt Custosadiunct Dr. Karl Masner einen Vortrag über die
Sarltophage von Sidon, der vollinhaltlicb zum Abdruck gelangen wird.
Am 5. April hielt der Maler Ernst Berger aus München einen Vortrag über
nPompeianische Wandmalerei und punisches Wachse. Ueber den lnhalt desselben gibt
uns der Vortragende folgende Ueberaicht Zunachst wird in dem Vortrage die in der
letzten Zeit allgemein geltende Ansicht bekämpft, dass die antiken Malereien in Fresco-
technik ausgeführt gewesen seien. Selbstgemachte Versuche, die sich ausschließlich
darauf bezogen, die uns in den Quellenschriften erhaltenen Anweisungen so genau als
moglich nachzumachen, berechtigen hiezu.
An der Hand der quellenschriftlichen Nachrichten des Vitruv und Plinius bespricht
der Vortragende die Art der Bereitung des Mauergrundes und den auffallend starken,
an der Oberfläche glatten Stuccobewurf. Das Kriterium der antiken Wandbilder ist die
Unterlage, bei welcher auf zwei bis drei Lagen von Sandmörtel noch drei Marmorstuck-
auftragungen kommen, u. zw. so, dass mit der letzten, feinsten Stucklage gleichzeitig die
Farben mittelst einer eisernen Spachtel oder Kelle aufgetragen werden, wie dies an
mehreren Originalfragmenten aus Pompeji leicht ersichtlich ist. Auf die so zubereitete
Unterlage von in sich gefarbtem Stucco wurde dann erst gemalt, und zwar, wie die vor-
gelegten die charakteristischen dick aufgetragene Farben zeigenden Proben erweisen,
mit der als npunisches Wachs- bezeichneten Composition, deren Zubereitung Plinius
genau angibt; dabei ergab sich das bisher wenig beachtete Resultat, dass dieses mit dem
Namen -punischesn bezeichnete Wachs nicht natürliches gebleichtes, wie man annahm,
sondern durch Lauge nitrum verseiftes ist, und dass die gemalten Figuren und Orna-
mente durch nachheriges Erwärmen eine große Festigkeit erlangen. Aus einer bei Vitruv
sich findenden Notiz, den Zinnober, welcher sich auf Kalkwand leicht schwarzen wurde,
doch zu Decorationen zu verwenden, wobei zunächst die ganze Wandßache mit punischem
Wachse, das auch in kaltem Zustande sich in jedem Verhältnisse mit Wasser mischen
lässt, überstrichen und mittelst eisernen Warmbecken w-bis zum Schwitzen ad sudorem
usque erhitzt wurde, schließt der Vortragende, dass auch andere Farben in gleicher
Weise verarbeitet worden sein müssen. Man malte mit Farben, die mit dem punischen
Wachse angerieben wurden, und konnte nach dem erfolgten Erhitzen durch Reiben mit
leinenen Tüchern Glanz hervorbringen. Viele und gerade die sehonsten der erhaltenen
Wanddecorationen in Pompeji und Rom sind derartig ausgeführt, unter anderen die
farbenfrischen Gemälde im Hause der Livia am Palatin und die erst vor wenigen Jahren
aufgefundenen der Villa Farnese, welche sich jetzt im Thermenmuseum zu Rom be-
finden. Neben dieser vornehmen Art ist in Pompeji noch eine einfachere allgemein in
Uebung gewesen, welche darin bestand, dass die Grundfarben gleichzeitig mit dem dritten
feinsten Stuckbewurfaufgetragen wurden, wie es eingangs bereits geschildert ist. ln diesem
Sinne ist die bisher vollig missdeutete Stelle ncolnribus cum politionibus inductisß zu
verstehen, denn die Glättung lasst sich gleichzeitig mit dem Farbauftrag bewerkstelligen,
insbesonders wenn zu diesem Zwecke geeignete nZuschlagee wie Vitruv es andeutet,
zugesetzt werden. Es lassen sich bei dieser Decorationsart IlI. Art nach Muu auch noch
so reicli ornamentirte Wandßachen stets auf einfache große einfarbige Grundflächen
zurückführen. Die verschiedenen gefärbten Sluekmischungen werden mosaikartig anein-
ander gereiht, wobei die sich naturgemäß ergebenden Ansätze und Fugen nachher durch
gemachte Streifen und Randornamentik sorgfältig verdeckt werden. Figuren, Gemälde
u. s. w. wurden mit derselben Farbenmischung gemalt wie bei der ersten Art und auch
ebenso erwärmt und geglättet; dasselbe Verfahren kam bei der Circumlitio, d. h. der
Bemalung von Marmarstatuen zur Anwendung.
Der Vortragende geht dann naher darauf ein, wieso die chemischen Unter-
suchungen, welche an Fragmenten antiker Malereien vorgenommen wurden, so schwer
mit den quellenschriftlichen Nachrichten in Einklang zu bringen sind. Es ließ sich
dabei constatiren, dass Chaptal nur Farben aus einem Laden in Pompeji untersuchte,
welche in Staubform, also für Malzweclte nicht vorbereitet waren, Davy seine Analysen
hauptsächlich auf die Farben der nAldobrandinischen Hochzeit. bezieht und er des-
ltalb nur an Atomen von Farbpigmenten operiren konnte; andere Forscher wie Geiger,
und Chevreul, fanden jedoch organische Substanzen in solcher Menge, dass sie dieselben
nicht für zufällig halten konnten. An verschiedenen Platzen, wie Athen, Tivoli, Selinunt,
von wo antike Malereien untersucht wurden, konnte deutlich Wachs als Bindemittel
und als Ueberzug nachgewiesen werden und zwar mit größerer Sicherheit als in Pompeji.
Es war deshalb von größter Wichtigkeit, zu ergründen. welchen Einfluss die beispiel-
lose Vernichtungsarx, die in Pompeji durch die Verschüttung mit glühend heißer Asche
stattgefunden, auf das Farbenbindemittel haben konnte. Einige Versuche nach dieser
Richtung, welche der Vortragende gemacht und gelegentlich des Vortrages vorzeigtcfbe-
weisen, dass die heiße Aschenschichte den grßBten Theil des zur Bindung der Farben
oder als Ueberzug Ober den farbigen Stuck verwendeten Wachses in sich aufgesogen
haben musste. Diese Versuche bestanden darin, bemalte Stücke einem künstlichen
Pompeji, einer Art Pompeji en miniature auszusetzen und dann die Oberfläche auf den
Gehalt von Wachs zu untersuchen. Salzsäure, welche zuerst keine Wirkung auf die
Farblchichte ausubte, brauste nach der Prozedur sofort auf, ein Beweis, dass die Farb-
pigmente ohne genügende Bindung von Wachs frei lagerten. Ein weiterer Versuch mit
Originalstucken zeigte genau dasselbe Resultat, nachdem punisches Wachs aufgestrichen
und eingebrannt worden war. Um die Frage der pompejischen Technik der end-
giltigen Lösung zuzuführen, ist noch die Thatsache zu bedenken, dass die Sauren der
Oele und Fette mit Erdalkalien unlösliche Verbindungen Kalkseifen eingehen, wodurch
ein großer Theil der unbestrittenen Haltbarkeit der antiken Malereien zu erklären ist.
Zum Schluss erläuterte der Vortragende die im Saale ausgestellte Collection
seiner Versuche zur Reconstruction der Maltechnik des Alterthums und gab Aufklärungen
über die Technik der Grafschen Funde, der Enkaustik, der Tempera mit punischem
Wachs, sowie der byzantinischen Malarten u. s. w.
Litteratur Bericht.
Arte italiana decürativa industriale. Monats-Zeitschrift mit Unterstützung
des italienischen Ministeriums für Ackerbau, Industrie und Handel
herausgegeben von Camillo Boito. Mailand, Ulrico Hoepli. Jährlich
12 Hefte mit zusammen tz farb. Tafeln und 50-60 Taf. Heliogra-
phien in Großfolio und zahlreichen Textillustrationen u. Naturdetails.
Abonnementpreis 46 Lire pro Jahr.
Mit der uns vorliegenden Nummer tritt diese Zeitschrift in den dritten Jahrgang
ihres Bestehens ein. lhr Inhalt gestaltet sich stets reicher und reicher. Es ist eine
durchaus vornehme Publication, würdig des vornehmen Stolfes, den sie darbietet. Neben
ausgezeichneten Aufsätzen allgemein ästhetischen Inhalts bringt die Zeitschrift nicht
weniger gute Abhandlungen über kunstgewerbliehen Unterricht, über Künstler und KunstA
werke früherer Epochen etc. etc.
Simmtliche Illustrationen stehen auf der Höhe der heutigen Darstellungsmittel.
Die prächtigen Heliotypien werden ergänzt durch vorzügliche Naturdetails, welch' letztere
namentlich dem Kunstgewerbetreibenden und dem Studirenden ein schatzbares Material
darbieten.
Das Land der Kunst, das Ziel so vieler Studienreisenden, steht mit dieser Publi-
cation den anderen Culturlandern. die ihm in Würdigung des Vergangenen vorangingen,
voll und ganz zur Seite und es darf wohl neben den heute allerorts in Italien gegrünv
deten kunstgewerbliehen Erziehungsinstituten dem Einflüsse dieser Zeitschrift mit Recht
zugeschrieben werden, wenn das moderne italienische Kunstgewerbe sich seiner Ver-
gangenheit wieder würdig erweist. H-e.
t0'
Volkskunst, Hausfleiß und Hausindustrie. Von Alois Riegl. Berlin, Georg
Siemens, 1894. 8". 82 S. M. z.
Der lnbalt dieser Schrift bringt eine ernste Mahnung. Es handelt sich dabei um
die anzustrebende ehethunlichste Durchforscbung und wissenschaftlich-inethodische Bear-
beitung alles dessen, was wir als Zeitgenossen volkskunstmäüigen SchaEens bezüglich
desselben noch zu beobachten in der Lage sind. Eine solche Arbeit denkt sich der Ver-
fasser durch planmaßiges Zusammenwirken berufener Forscher durchführbar. Er weist
in überzeugender Art nach, dass Gefahr im Verzuge sei; dass der letzte Rest dessen,
was wir als echte Volkskunst bezeichnen können, in nicht zu ferner Zeit unwider-
bringlich verloren sein müsse. Zum Schaden eines wichtigen Zweiges der culturhisto-
rischen Wissenschaft; zum Schaden noch besonders für die Erforschung der Kunst-
entwicklung Oesterreichs, des Landes. auf dessen Boden in erster Linie noch die
Aeußerungen der Volkskunst lebendig erhalten geblieben sind.
Der Definirung des Begriffes der Volkskunst sowie der Klarlegung ihres Verhalt-
nisses zur Hausindustrie und anderer Phasen ihrer Weiterentwicklung und Umbildung
ist übrigens der größte Theil der Brochüre gewidmet. Die Thatsache, dass der Verfasser
hier eine so umfangreiche Klarlegung mit Recht für nbthig finden musste, zeigt zur
Genüge, dass eine richtige Beurtheilung der Bedeutung der Volkskunst bis jetzt noch
nirgends stattgefunden hat. Die vorgebrachten Erörterungen zeigen die verschiedenen Arten
der Kunstthatigkeit des Volkes im Zusammenhange mit der Entwicklung wirthschaft-
licher Verhältnisse. Grundlegend waren hier die Arbeiten Prof. Karl Büehefs, als ein
nfestgeiügtes und klar umgrenztes System von Betriebsformen der menschlichen Guter-
production in aufsteigender Kette, von welcher der sogenannte Hauslleiß das unterste, das
Fabrikswesen das oberste Glied blldtla. M-t.
Das Wesen der architektonischen Schöpfung. Antrittsvorlesung, gehalten
in der Aula der kgl. Universität Leipzig am 8. November 1893 von
August Schmarsow. Leipzig, K. W. Hiersemann, 1894. 8". 30 S.
M. t.
Da die alte Schulauffassung vom Wesen der Architektur in neuerer Zeit mehr-
fache Anfechtung erfahren hat, hielt es Schrnarsow für angemessen, seinen Standpunkt
in dieser Frage zum Thema der Antrittsvorlesung zu wählen. Wenn E. v. Hartrnann
die Frage aufwirft, ob die Architektur zu den freien Künsten gehöre und dahin gelangt,
sie dem Kunsthandwerk gleichzustellen, wenn denkende Architekten der Gegenwart die
Architektur eine nßekleidungskunsta nennen, wobei auch -der Beste nicht weiß, woher
ihm die schöpferische Begeisterung eigentlich kommen solll, so kann sich der Kunst-
historiker der Aufgabe nicht entziehen, in einer so grundlegenden Frage Stellung zu
nehmen. Schmarsow wählt die genetische Betrachtungsweise, um Klarheit über das
Wesen der architektonischen Schöpfung zu erlangen. Auf diesem Wege enthüllt sich
die Architektur als Versuch, eine räumliche Vorstellung in Wirklichkeit zu versetzen.
Wesentlich ist dabei vor Allem die Umschließung eines Subjects, die Einfriedung oder
Umwandung. Durch diese Eigenschaft unterschsidet sich die Architektur vom Kunst-
handwerk. Die dreidimensionale Raumanschauung ist ihre Begründerin, der Trieb zum
selbständigen Organismus sich auszubilden ist die zweite Gabe, die sie auf den Weg
in's Dasein mitbekommt, aus ihr entspringt der Aufbau und Außenbau. Verwischt sich
die klare Trennung der beiden Vorgänge, so geht die psychologische Erklärung der Ar-
chitektur, die eben nur in der Raumerfindung wurzelt, verloren.-Wie der Vortragende
selbst hervorhob, galt es ihm lediglich. weine verdunkelte Seite wieder zu beleuchten,
an eine ganz alte Geschichte zu erinnern, weil sie einen unverlulierlichen Werth hats.
Da in unserer specialisirenden, auf fachliche Ausbildung hindrangenden Zeit nur zu
oft die Grundfesten einer Wissenschaft zu wanken scheinen, ist es aber wichtig, dass sie
von Zeit zu Zeit Einer auf ihre Festigkeit hin untersucht. Fs.
Kirchliche Decorations-Malereien im Stile des Mittelalters von Wilhelm
Pastern. r. Liefg. Leipzig, Jlistel 8L Göttel, o. J. Fol. Taf. l-Vl
und S. Text. M. 9.
Pastern in Crefeld ist kein Neuling auf dern Gebiete der kirchlichen Decoration.
Seine bereits mehrfach erprobten Kenntnisse und Erfahrungen gewähren ihm nicht allein
Freiheit der Bewegung auf dem von ihm gewählten Gebiete, sondern setzen ihn auch
in die Lage, den Wünschen und Anforderungen seines Publicums in vollem Maße gerecht
zu werden. Wie den alteren Verlagswerken dieser Art, so liegen auch diesen eifrige
wenig zu entfernen, erkennen wir hier deutlich die umgekehrte Tendenz, die Absicht,
die alten Vorbilder dem modernen Geschmack möglichst anzupassen. Auch diese Richtung
wird ohne Zweifel ihre Vertheidiger Enden; wir zweifeln aber nicht. welche von beiden
auf ein künstlerisch gebildetes und dabei fein etnpfrindendes Auge die wohlthuendere
Wirkung ausüben wird. Besehrlnken wir uns dagegen auf Beurtheilung des in diesen
Chromodrucken zu Tage tretenden Farbensinnes, der künstlerischen Gewandtheit und
Sauberkeit der Ausführung, so können wir dieser Vorbilder-Sammlung unseren Beifall
nicht versagen.
Die erste Lieferung enthält gothische Sehlusssteine, Zwiekelmalereien, Wand-
flachen, Capitlle, Chorteppiche u. s. w. Das Werk soll in Lieferungen zu je Blatt
zum Abschluss gelangen. Fs.
Studien und Forschungen zur Kunstgeschichte, herausgegeben von August
Schmarsow. I. Baldassare Peruzzi's Antheil an dem malerischen
Schmucke der Villa Farnesina. Ein Versuch von Arthur Weese.
Leipzig, Karl W. Hiersemann, 1894.. 8". go S. M. 3.
Es ist gewiss sehr erfreulich, dass wir unter der Aegide von Professor Schmarsow
wiederum eine Sammelstelle erhalten, in welcher gründliche Einzelforschungen in ihrer
Gesammtheit Aufnahme finden, statt in den anderen Zeitschriften in eine Reihe von Fort-
setzungen zerrissen zu werden. Gleich das erste Heft der neuen sehr vornehm ausgestatteten
Publication bringt einen aVersuch- von Arthur Weese. Das erste Capitel gibt eine Vor-
geschichte der Deckenmalerei vor Peruzzfs Arbeiten in der Farnesina, und der Autor
stellt dar, wie nach Melozzds brillanter ldee, kleine Raume durch gemalte Durch-
brechungen der Winde und Decke auszuweiten und zu erhöhen, allmllig unter Pintu-
ricchio's Führung wieder der antike, rein ornamentale Flachstil in Stucco und Malerei
von Grotteaken sich Geltung verschaüte. Die Besprechung der Deekenmalereien von Man-
iegna, Perugino und Signorelli mit ihrem Verdrängen der Figurenmalerei schließt sodann
mit einem Hymnus auf Michelangelo? Decke in der Sixtinischen Capellc, in welcher
Architektur- und Figurenmalerei sich in innigsten Beziehungen zu einheitlichem Ganzen
von ungeheurem Reichthum verbinden. Die architektonische Seite und vollkommen täu-
schende perspectivische Wirkung von Peruzzfs 1511 vollendeter Decke im Galatheen-
zimmer wird aus seiner Thatigkeit als Bauzeichner im Atelier Bramantds erklärt und
ihre kunsthistorische Stellung neben RafaeVs Decke in der Eintrittshalle der Farnesina
und jener andern in der Chigicapelle von S. Maria del popolo bestimmt. Das zweite
Capitel behandelt die figürlichen Darstellungen an der Decke des Galatheenzimmers und
geht hiebei sehr ausführlich auf die Charakteristik PeruzzPs als Maler ein, die Ausbildung
seines unendlich receptiven Talentes unter dem Einflusse von Pinturicehio, Signorelli,
Sodoma und zuletzt Rafael an den verschiedenen Fresken erlauternd. Als den ersten
Lehrer Peruzzi's glaubt der Verfasser den Francesco di Giorgio aus Siena bezeichnen
zu können, und es muss zugestanden werden, dass er mit graßer Unbefangenheit die
Eigenheiten und Schwächen Peruzzi's in die richtige Beleuchtung rückt. Als Meister-
leistung, in welcher sich das ernste Maßhalten und der edle Geschmack des Künstlers
in jeglicher Richtung oßenbart, werden aber sammtliche Arbeiten im Festsaale des ersten
Stockwerltes der Villa bezeichnet, mit ihrer Prospectmalerei, welche Burkhardt wieder an
die Spitze einer neuen Entwicklungsreihe stellte und auf deren kunstgeschichtliche Wür-
digung Weese in seinem dritten Capitel mit Recht atn liebevollsten eingeht. ln einem
Anhange werden PeruzzVs Zeichnungen in dem sogenannten Taccuino der Communal-
bibliothek von Siena von den in diesem Skizzenhuche sonst noch vorhandenen Zeich-
nungen späterer Hinde sorgfältig ausgeschieden. im Ganzen ist Weesds Büchlein
unstreitig eine verdienstliche Arbeit, welche großen Fleiß und scharfe Beobachtung be-
kundet; ea ist nur schade, dass der Verfasser für sein reiches Material nicht eine bessere
Gruppirung gefunden hat, in welcher mit Vermeidung ofterer Wiederholungen die Haupt-
punkte besser hervorgetreten waren. Chmelarz.
Pictorial and Descriptive Record of the Origin und Developement of
Arms and Artnour, to wbich are appended x33 plates specially drawn
from the Authors Collection at Oaklands, St. Peters, Thanet and
Burleigh House. London, by Edwin Brett. Sampson Law, Marston
and Comp. London 1893.
Vor uns liegt ein starker Band in Imperial-Quart mit einem überraschenden Auf"
wande typographischer und künstlerischer Mittel ausgestattet. Er enthält am Anfange
einen geschichtlichen Ueberblick der Entwicklung des Waßenwesens, der von vorne-
herein das tüchtige Studium des Verfassers erkennen lasst. Eine folgende Zusammen-
stellung von historischen Belegen zumeist aus der englischen Geschichte lasst uns durch
ihre Reichhaltigkeit den ungemeinen Fleiß bewundern, den der Verfasser durch das
mühevolle Zusammentragen der Daten zu Tage treten ließ. Den großten und wohl den
Haupttheil des Pracbtwerkes aber bildet die Beschreibung und bildliche Vorführung der
Waifensammlung eines reichen Mannes, der an den Erzeugnissen alter WaEenschmiede-
kunst seine Lebensfreude gefunden und auch die Mittel dazu gehabt hat, sich solche zu
sammeln. Und in der That, der Eigenthümer Sir Edwin Brett hat es, von richtigem
Verstandniss und Empfinden für das Schöne geleitet und mit Beharrlichkeit ausgestattet.
verstanden, eine Sammlung zu gestalten, die durch ihre Reichhaltigkeit und den fach-
lichen und künstlerischen Werth ihres Inhaltes selbst demjenigen Bewunderung abnothigt,
der durch die Kenntniss unserer grollten und kostbarsten WaGensammlungen etwas ver-
Wöhnt ist.
Die in drei Besitzungen ihres Eigenthümers vertheilte Sammlung ist vorzugsweise
aus Gegenständen gebildet, welche ehemals in der Collection des Lord Landesborough,
in jener des Sir Samuel Rush Meyrick in Goodrich-Court, in der Sammlung Visconti
in Mailand und in jener des Grafen Gayeski zu Mgowo in Preußisch-Polen bewahrt
wurden, doch enthält die über iooo Nummern zahlende Sammlung auch viele Einzel-
erwerbungen.
Durch den Entschluss, gleich Sir Llelewin Meyrick, seinen kostbaren Besitz auch
dem gebildeten Publikum bekannt zu machen, überrascht uns Sir Edwin Brett
auf das Höchste; er erscheint uns da unter den heutigen Sammlern par excellence,
die in der Regel ihre Schätze vor den Augen Anderer ängstlich verbergen wie ein
weißer Rabe.
Welcher Gedanke ihn bei seiner Sammelthatigkeit geleitet hatte, das schildert
er uns in einem elegant geschriebenen Vorworte. Er erweist sich darin von klarem
Denken und immer zielbewusstem Wollen. Dass er als Privatsammler von romantischen
Alluren nicht frei ist, darüber dürfen wir mit ihm nicht rechten, dass er seine Sammlung
nicht von allen Richtungen betrachtet. diese Eigenthümlichkeit theilt er mit nahezu allen
seinen Sammlercollegen. Das ist in seiner Eigenschaft als Sammler keine Einseitigkeit,
denn auch sein Standpunkt in der Betrachtung hat, wie jeder andere, für sich seine
Berechtigung.
Die beigegebenen I3; Bildtafeln, viele anscheinend nach Photographien angefertigt.
sind klar, aber für den Zweck zu skizzenhaft gezeichnet; hie und da hat der Zeichner
sein Vorbild missverstanden. lm Texte sind die Gegenstände nach ihrem Alter mit aus-
gezeichneter Sicherheit bestimmt, und der Autor erweist sich nach der watfenwissenscbaft-
lichen Seite hin trefflich versirt. Die Beschreibungen sind mit dem Bilde daneben fast
zu sehr in's Detail gehend. Einzelne fachlich und chronologisch unrichtige Gruppirungen
kommen leider auch hier noch vor Augen, so sieht man u. A. einen italienischen
Fausthammer, der nur auf Ritten über Land gebraucht wurde, mit einem deutschen
Stechharnisch, einen gemeinen Fußknechtspieß mit einem Reiterharnisch in Verbindung
gebracht. Das sind eben Wahrnehmungen, deren Ursache in romantischen Anwandlungen
zu suchen sind,
Aber bei aller Anerkennung der Verdienste Sir Edwin Brett's können wir doch
ein Bedauern nicht unterdrücken, dass derselbe auch als Autor seine Aufgabe so enge
umschrieben hat, wodurch er seiner Arbeit, vielleicht ohne es zu beabsichtigen, eine
antiquine Physiognomie gegeben hat.
Die historische Waifenwissenechaft steht heute nicht mehr auf dem Standpunkte
der Antiquität und des rein fachlichen Gebrauches ihres Materiales; sie hat sich aus-
geweitet auf das historische, das cultur-. und kunstgeschichtliche, das lsthetiache Gebiet.
Wir haben seit den Tagen des Altmeisters dieser Wissenschaft, Sir Llelewin Meyrick,
Fortschritte gemacht, zu denen ja der verehrte Gelehrte uns noch selbst die ersten Finger-
zeige gegeben hat.
Was wir in der an sich ja correcten Arbeit vermissen, ist das Bestreben, dem
Gegenstand nachzugehen in Bezug auf seine Herkunft, seine Meister, seinen Eigen-
thümer und seine Schicksale. Der Verfasser bringt am Schluss eine Anzahl von Meister-
marken, die nur leider nicht fascimiletreu wiedergegeben sind, aber er baut auf diese
Forachungsfundamente nichts auf, er bestimmt keines der zahlreichen Wappen, ja er
bezeichnet einmal den deutschen Reichsadler mit nAustrian Armsl. Es würe unseres Er-
achtens nach vortheilhafter gewesen, wenn der Verfasser. statt der ermüdenden Beschrei-
139
bungen das historische, ltunsthistorische und stilistische Forschungsgebiet betreten hatte;
er wäre dann gewiss zur vollen Ueberzeugung gekommen, welch' immenser Schatz in
seinen alten Waffen noch steckt. Er mag uns die Bemerkung zu gute halten, wenn wir
erklaren, dass die kostbare Sammlung nun zwar beschrieben, bekannt gemacht, aber durch-
aus nicht nach ihrem wahren Werthe gewürdigt ist. Dem Kunstforscher fehlen in dem
Werke noch viele Handhaben zur vollen Schätzung derselben. und es ist ein Zufall, dass
aus gewissen Details in der Zeichnung sich mit vieler Sicherheit der Künstler des herr-
lichen Rundschildes auf Tafel XLVll entnehmen lasst. Es ist der Venezianer Waffen-
schmied Damianus de Neron. Bei allen übrigen Tafeln sind für eine Bestimmung des
Meisters die Darstellungen zu sltizzenhaft.
Mit diesem allerdings empfindlichen Entgange wollen wir aber den Werth des uns
in dem Werke nach anderen Richtungen hin thatslchlich Gebotenen nicht im geringsten
schmälern. Das, wie erwahnt, überaus schon ausgestattete Werk kostet fünf Guineen.
Wendelin Boeheim.
Vaticanische Miniaturen. Herausg. u. erläutert von Stephan Beissel, S. J.
Mit 30 Taf. in Lichtdruck. Freiburg i. B., Herder, 1893. Fol. M. 20
Die Miniaturen in den alten Handschriften und für die erste Renaissance auch in
den Prachtauagaben sind für die Geschichte der Malerei nicht allein überhaupt Quellen
ersten Ranges, sondern auch für manche Zeiträume fast die einzigen Erzeugnisse dieser
Kunst, die in einem oft gar wundervoll guten Zustande sich bis in unsere Tage erhalten
haben. Wenn nun P. Beissel, secundirt von der immer tüchtiger werdenden photogra-
phischen und photorypischen Anstalt Danesi in Rom, unter Mitwirkung der Verlagshand-
lung l-lcrder eine Auswahl besonders schöner oder wichtiger Miniaturen aus der Vati-
canischen Bibliothek als i-Quellen zur Geschichte der Malereiu uns bietet, und zwar zu
einem nicht zu hohen Preise, so verdienen diese Männer die Anerkennung von Seite
der Fachkreise. P. Beissel gruppirt die Bilder im Ganzen chronologisch er beginnt mit
den Miniaturen aus classischer Zeit darunter sind auch Miniaturen späteren Ursprungs,
welche aber sicher als Abbilder antiker Vorlagen zu betrachten sind, dann geht er zu
den westlandischen Miniaturen vorn 7. bis zum tt., vom u. bis t4., vom tg. und t6.
Jahrhundert, und mitten hinein schiebt er eine Abtheilung griechischer Miniaturen vom
to., tt., tz. Jahrhundert. Freilich eignete sich mancher Codex. wegen wenig günstiger
Erhaltung, nicht zur Herstellung guter Abbilder. Unter diesen Umstlnden wird es schwer,
bei den alteren und wichtigeren Handschriften dem Herausgeber gegenüber Wünsche
auszusprechen, vielmehr muss Ref. die Auswahl als eine gelungene bezeichnen. lnstructive
Einleitungen, gute Beschreibungen der Bilder auch deren Farben werden genau be-
zeichnet, Aufzählungen der sonsligen Bilder, welche die von Beissel verwendeten Codices
enthalten, und brauchbare Indices machen das Werk zu dem, was es sein will, zu einem
Nachschlage- und Quellenwerlte, nützlich insbesondere durch die Liste der vaticanischen
Miniaturen-Handschriften, S. 53. Dass die schon vorhandenen Abbildungswerke, über-
haupt die einschlägige Litteratur mit sorgsamem Fleiße verwertbet und in den Noten
angeführt ist, "versteht sich bei einem i-Quellenwerke- von selbst. Daher nimmt es den
Ref. wunder, dass i-Frantz, Geschichte der christlichen Malerei l., Freiburg, Herden,
auch dort, wo dieser abweichende Anschauungen hat. wie z. B. beim Vergil-Codex,
Vat. Cat. 3867 Frantz, 5. 18t, gar nicht erwähnt wird. Auch die berühmten Wiener
Miniaturen des classischen Stiles und der karolingischen Zeit hatten, da es doch nur eine
ganz beschränkte Anzahl dieser Miniaturen gibt, angeführt werden sollen. Es ware ge-
nügend gewesen, dieselben eben nur anzuführen, um eine Beschreibung handelte es sich
bei ihnen nicht. Auch über die Datirung von ein paar Handschriften wollen wir uns
hier mit P. Beissel nicht auseinandersetzen, sondern nur ihm den Dank aussprechen für
die Arbeit und die gediegene Ausstattung des Werkes durch die Herdefsche Verlags-
handlung rühmend anerkennen. N-an.
nPortale von Wiener Profanbauten des I7. und tß. Jahrhunderts
ist der Titel eines Sammelwerke aus derr. Verlage von Ant. Schroll tSt Co. in Wien,
dessen erste Serie zu so Tafeln soeben erschienen ist. Dasselbe soll in circa 60 Auf-
nahmen künstlerisch durchgeführte Thormotive wiedergeben, beginnend mit dem ersten
Auftreten des Barockstils unter Kaiser Ferdinand lll., dann den Stilwandlungen unter
Leopold l., Karl Vl. u. s. w. folgend bis zum Abschlüsse dieser Epoche mit dem Auf-
treten der classicistischen Richtung. Die Schönheit der Conception, wodurch die meisten
dieser Portale sich auszeichnen, macht dieselben nicht allein zu geeigneten Vorbildern
für unsere Architekten, die stets weiter um sich greifende Umgestaltung Wiens bringt
140
es euch mit sich, des von so rnenchem hier abgebildeten Thnrblu bald nur noch diese
Abbildung Zeugniu geben wird. Der Sehlusslieferung wird ein erklArender Text von
llg beigegeben sein. Der Preis der I. Lieferung beträgt 12 H.
Albrecht Dürefs große Holzsehnittfolge nDie heimliche Offenbnrung
.1 ohannis- ist neuerlich in einer vorzüglichen, auf photo-chemischem Wege hergestellten
Reprodnction im Verlege von J. Hnmbdclt in München erschienen. Die getreue Wieder-
gabe der prächtigen Holzschnitte D0rer's begleitet ein erlluternder Text von Profeemr
Dr. J. N. Sepp. Der Preis des Werkes beträgt nur Mark.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. März bis 15. Apeil 1894.;
1. Technik u. Allgemeines. Aesthezik.
Kunstgewerblicher Unterricht.
Bode, W. lJie Kunst in den Vereinigten
Stssten. ll. Die Architektur und das
Kunstgewerbe. Kunstgewerbehh, N. F.
V.
Bdtticher, G. Die Zukunft des Orna-
ments. TIpeten-Zlg" 6.
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Voysges et Voyageurs. Gazette des
beaux-arts, Avnl.
Chnmpier, V. Le prochuin Congres des
Arts decoratifs. Revue des Arts decon,
Janv.
Cosxe, N. Documenta inedits sur le mou-
vernent lrtistique au XVC siecle Aix en
Provence. 8'. xg p. Paris, Plon, Nourrit
et Co.
Dell, 1., Bormann, E., Rhode, Th.
Ausgrsbungen in Csrnuntum. ArchseoL-
egigraplnMittheil. ausOesterreich-Ungsrn,
93. Heft z.
Enlert, C. lJArt ncandinnve. L'Art, 714.
Fschsclitile und Lehrwerkstatt, Großherzogl.
sächsische, lür Glss-lnstrumentenmscher
in llmenau. Centralbl. für Glssind. und
Kenmik, 297.
Kunstgewerbe Zeichner Deutsche. Ein
Adressbuch deutscher Künstler, die sich
mit Entwerlen kunstgewerbLGegenstände
befassen, nebst beigegebenen Probe-Ent-
würfen. Herausgeg. von Art. Seemann.
z. Reihe. gr. 8'. Vlll S. u. BL lot-zoo.
Leipzig, A. Seemann. M. B.
Lunge, K. Sir Jnshua Reynolds und unsere
moderne Kunstnnschauung. Die Grenz-
boten, Llll, n.
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schen Ornamenten. Ein systemat. Lehr-
gnng. qu. gr. 4'. S. mit Abbild. und
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Album für Architekten, Baumeister, Bild-
hnuer und Deeorateure. l. Jshrg. April
1894 bis Msrz 1895. 1.6 Nrn. gr. 4'.
Nr. l. 16 S. Wien, Brambsch Gerich.
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141
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Kunst und Industrie in Wien. Erbaut
von Heinr. v. Ferstel. qu.-Fol. xo Licht-
drucktaf. Wien, V. A. Heck. M. I0.
Palazzi, dei Gonzaga Sabbioneta
Luzzara. Arte ital. decor. ind., III, z.
Pansa, Giov. Silvestrn di Sulmona, detto
V-Ariscolac, scultore-nrchitetxo del sec.
XV Ie sue monumentali opere esistenti
in Aquila degli Abruzzi notizie docu-
menti. Lanciano, Roeco Carabba tip. edit.
8". p. 2..
Radimsky, W. Altbosnische Grabsteine
in Sipraga an der Vrbanja. Wiasenschaftl.
Mittheil. aus Bosnien u. d. Herzegowina, z.
Lex.-8". 24 S. mit 14 Abbild. M. rxo.
Rückwardt, Herrn. MalerischeArchitektux-
Studien von Rothenburg ob der Tauber.
Photogr. Orig-Aufnahmen n. der Natur,
in Lichtdr. herausgeg. gr. Fol. 30 Taf.
Berlin, Rnckwardt. M. 50.
Sixt. Ein römisches Relief aus Ober-
riexingen. Wnrttemb. Vierteljahrshefte
für Landesgeschichte, N. F. II, a.
Ein Attisrelief aus Beibingen, Oberamx
Ludwigsburg. Württemb. Viertelinhrs-
helte fur Landesgeschichte, N. F. II, 3.
St. Anna selbJritt. Der Kirchenschmuck
Seckau, 3.
Strzygowski, Josef. Die Saule des Ar-
kadius in Konstantinopel. Jahrb. des kais.
deutschen archaeol. Inst. x89. 4.
Supino, Igino Benvenuto. Due madonne
attribuite Gtovanni Pisanu. Roms, tip.
deIl'Unione cooperativa editrice. 4'. p. 7.
Ulmann, H. II modello del Vexrocchio
per il rilinvo del Dossale Wargenta. Ar-
chivio storico dell'Arte, VII, t.
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Casa, Una, del Cinqueeento dipinta un
battitoio di porta in Feltre. Arte ital.
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Crome-Schwiening u. Rich. Hesse.
Theater- Malerei. Praktische Anleitung
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LQZ
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und die Pompejanischen Wandmalereien.
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Supino, l. B. ll Trionfo della Morte il
Giudizio Universale nel Camposanto di
Pisn. Archivio storico dell'Arte, Vll, i.
Uehele, Charles L. Maltechnische Bemer-
kungen. Keim's Techn. Mittheil. für
Malerei, 175, 176.
Vetrate nella sagrestia di Santa Anastasia
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Woermann, K. Was uns die Kunst-
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über alte, neue und neueste Malerei.
z. Aufl. gr. S". IV, zoz S. Dresden, Ehler-
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Ze mP. J. Aus Beromnnster Wandgemälde.
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Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
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Bothmer, H. Der orientalische Teppich.
Tapeten-Ztg. Vll, oZeitschr. für
lnnendecom
Danltwnrdt, L. Weibliche Handarbeit
auf dem Gebiete der lnnendeeoration.
Zeitschr. für lnnendecor., April.
Duszeüko, Leop. Sammlung von Mono-
grarnmen für Plattsticlterei. zz Hefte.
qu. 4'. 28 Steintaf. Czeri-iowitz, J. Re-
chenberg. M. 15.
Falke, J. v. Tischgetathe und Tischsitten
in alten Zeiten. Wr. Ztg., 66 6'.
Lederplastik als nhilusliche Kunstarbeitn.
Wieck's GeW.-Ztg., 15,
Melani, A. Stoffs rieami del rinasci-
mento. Arte ital. decor. ind. lll, z.
Plauderei, Eine, über Tapeten-Kolorits.
Tapeten-Ztg, Vll, 7.
Spruch und Alphabete für Leinensticlterei.
qu. schmal-Fol. 16 Taß Leipzig, G. Foclt.
M. 1.
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
lves, F. E. Handbook to the Photochromnv
scope. By its lnventor; with Chapters on
the Nature of Light and Theory of Co-
Iour by some of the First Authorities.
12'. p. 51.. London, Simpltin. sti.
Kuplerstiche nach Cornelius" Meisterwerken.
Der Kirchenschmuck Secltau, 3.
Leroi, P. Sillioueties däirtistes contem-
porains Mllß Gabrielle Niel. L'Art, 716.
Ltitzow, C. v. Neue farbige Reprcduc-
tionen. Kunsichronik, N. F. 17.
Seidlitz, W. Rembrnndfs Radirungen.
Mit 44 Textbildem u. Helicgravüren.
Verm. verb. Abdr. aus IzCllSChl". f.
bild. Kunstn. 51.4". Vlll. 84 S. Leipzig,
E. A. Seemann. M. 1c.
Shrubsnle, W. G. Etching its Principles
and Practice. Boolt for Students und
Amateurs. 211d edit. 11.". p. 68. London,
Rowney. sh.
Wartiecke, Fr. Bücherzeichen Ex libris
des 15. und 16. Jahrhunderts von Dürer,
Burgkmair, Beham, Virgil Solis, Jost
Amrnan u.A. 4'. S. mit 1.0 Taf. Berlin,
J. A. Stargardt. M. 5.
V1. Glas.
Hartwig, Paul. Fragmente zweier roth-
figuriger lliupersis Schalen. Archaeol.
igraph. Mittheil. aus Gestern-Ungarn,
1893, Heft a.
Hofmann, A. Die Spiegel-Mnnufactur in
Burgsiein in Böhmen. Zeitsehr. lür
lnnendecor, April.
Pabst, A. Ein zweites Exemplar des grifl.
Bruhfschen Schwaneu-Services. Kunst-
gewerbebL, N. F. 6.
Ris-Paquot. Falences, Porcelaines et
Biscuits; fabrication, caractäres, decots.
B". 247 p. avec 147 grav. Paris, Laurens
Biblioth. d'hisi. de l'un.
S. A. Ein neues Pressglas. Sprechsaal, 11.
Schmidt, Alex. Keramische Gießmassen
mit Soda. Sprechsaal, 14.
Keramik.
VII. Arbeiten aus Holg. Mobilien.
Erculei R. insegnatriento artistico-
indusu-inle in ißuropa. Arte ital. dccor.
ind. lll, 1.
Lava. B. Un atmadio del Secolo XIV
nella Cappella degli Scrovegni Padova.
Arte ital. decor. ind., lll, i.
Musterbuch für Mobeltischler. Neue Folge.
ln 1.5 Liefgn. 1. Lfg. gr. 4'. tz Taf.
Stuttgart, J. Eugelhorn. M. i.
Ordnung der Gesellen des Drechsler-Hand-
werks zu Nürnberg vom J. 1701 Bayer.
Gew.-Ztg., 6.
Paoli, G. de. Unu cornice del Secolo XVIl
ln piccola Galleria di Pordenone. Arte
ital. decor. ind. lll, 1.
Schmuckkasten von der Weltausstellung in
Chicago. Blätter für Architektur und
Kunsthandw, 3.
Sc O. Vernachlässigung der Drechsler-
urbeit. Zeitschr. lür Innendecon, April.
VIII. Eisenarbeilen. Wafen. Uhren.
Brongen etc.
A. E. Die Kunst zu ätzen. WieclCs Gew.-
Ztg., tz.
Battitoio di porta, Un, in Feltre. Arte ital.
decor. ind. III, z.
Hormann, C., u. Ludw. v. Thallöczy.
Geschichte einer merkwürdigen Fälschung.
Bronzegruppen aus Sinj in Dalmatien.
Wissenschaftl. Mittheil. aus Bosnien und
der Hercegovina, a. Bd. Lex.-8'. 13 S.
mit Abbild. u. Taf. Wien, C. Ge.
rold's Sohn. M. z.
Lava, B. Leggio in ferro porta ferrata
nella Cappella degli Scrovegni in Pndova.
Arte ital. decor. ind. III, z.
Messer, Singhalesische. Kunstgew. Rund-
schau, 3.
T6pfrl. Der Eisenschnitt. Mittheil. des
Gevw-Museums zu Bremen, 3.
IX. Enmil. Goldschmiedckunxl.
Badel, E. Le Bras d'or de saint Nicolas.
Notice historique sur les reliques du pa-
tron de la Lorraine et Ieurs reliquaires
successiis. 8". 64 p. avec grav. et planches.
Nancy, impr. Crepin-Leblond.
Barbier de Montault, X. Un reliquaire
du XIIIC siecle Seinte-Radegonde de
Pommiers Dcux-Sevres. 8". 19 p. et
planehe. Caen, impr. Delesques. Extr. du
Bull. monum., annee 1893.
Ehrenltette, Die, des Bürgermeisters der
Stadt Metz. Blätter für Architektur und
Kunsthandwerk, 4.
Lilek, Em. Die Schatzkammer der Familie
Kraniti Kosaöa. Wisaensch. Mittheil.
aus Bosnien u. der Hercegovina, z. Bd.
LCIL-So. 27 S. Wien, C. Gerold's Sohn.
M. 1.
Monstranze, Die, von Maria Rain in Kärnten.
Der Kirshenschmuck Seckau.
O'Fnllon, J. M. The work of Birmingham
jewellers. Art iournal, April.
A. Zwei altkülnische Ma-
donnenbildchen in durchsichtigem Email.
Zeitschr. für christl. Kunst, VII, t.
Heraldik. Sphragistik. Numis-
matik. Gemmenkunde.
Donnet F. La famille Clarensone. An-
nales de la Soc. dX-lrcheol. de läruxelles,
VIll, e.
Engel, A., et R. Serrure. Trnite de
numismatique du moyen-ige. Tome
Depuis In fin de Pepoque carnlingienne
jutqu'ä Vapparitiun du gros d'argent. 8'.
p. 354 944, avec 8t3 illustr. dans le
texte. Paris, Leroux.
M. Zum Siegel Albr. v. Hopfgartens.
deutsche Herold, 3.
Malderghem, J. van. Les tleurs des lis
de Ynncienne monarchie franeaise. An-
nales de la Soc. d'Archeol. de Bruxelles,
VIII, z.
Mayer, Ed. Flaggen und Fahnen.
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Thall6czy, L. v. Herzog Hervoja und
sein Wappen. Wissensch. Mittheil. aus
Bosnien und der Hercegovina, z. Bd.
Lex.-8". tS S. mit Abbild. Wien, C. Ge-
rold's Sohn. M. t.
Th. de R. Ein heraldisches Räthsel.
deutsche Herold, 3.
Der
Kunst-
Der
XI. Ausstellungen. Topographie.
Museographie.
Franee, La artistique et nmnumentale.
Ouvrage publie sous la directicn de M.
Henry Havard, avee la collaboration, puur
le tome de MM. H. Stupuy Hötul de
ville de Paris, H. Havard Üglise de Ve-
zelay, G. Lafenestre Nimes, Mgr. De-
haines Laon, A. de Lnstalot Ecouen,
L. de Fourcaud Poitiers, L. Palustre
Cltäteau de Chambord, vicornte de
Grnuchy Chäteau de Meudon. 4'. zu p.
avec grav. et planches. Paris, Libr. illust.
fr. zg. Societe de l'art franqais.
Berlin.
Beschreibung der antiken Munzen in den
ltgl. Museen zu Berlin. 3. Bd. t. Abth.
8'. Berlin, Spemann. M. 27'512.
S. L. Ausstellung von Neu-Erwerbungen
des ltgl. Kunstgewerbe-Museums in Berlin.
Spreehsaal, n.
Brüssel.
Catalogue de Pexposition de dentelles
anciennes. Annuaire t894 de la Societe
d'Archeologie de Bruxelles.
Chicago.
Jaffe, F. Die Architektur der Colum-
bischen Weltausstellung zu Chicago 1893.
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Palitschelt, A. v. Ergebnisse der Welt-
ausstellung Chicago. Vortrag. gr. 8'. z4 S.
Wien, Gerold Co. 30 Pfg.
Crefßld.
Ausstellung englischer Druckstotfe und
Tapeten. Zeitschr. lür Musterzeichner,
IV,
l.
Dose, Fr. Aquarelle und Handzeich-
nungen in der Kieler Kupferstichsammlg.
Verzeichnet u. neu geordnet. gr. 8'. 67 5.
Kiel, Ecknrdt. M. t-go.
Lemberg.
F. Die Landes-Ausstellung in Lemberg.
Wr. Ztg., 69.
London. er ses objeubdhrt. 8'. 15 p. Pnris, Plon
Day, L. E. Une exposilion frangaise Nourrit et Co.
d'un döcoralif jugee pur un Angllis. Re- Stu ngan.
vue des Art deren, Jnnv. Ausstellung der bei Gelegenheit der Chi-
Paris. cagoer Wekuusstellung für das Landes-
L'Exposition de Marie4Antoinetle son Gewn-Museum nngekauften Gegenstände.
remps. Chronique des uns, 15. Gewerbebl. aus Whruemberg, n.
Pforzheim. Turin.
Ulixpnsition de bijoulorie de Pforzheim. Manfredi, Manfr. Emnnuele. Prima
Revue des Arm decon, Junv. esposizione italinnn di nrchiteltura, To-
Roanne.
rino 1890 Relnzione. Roma, tip. Vinc.
Dächelette, .I. Le Muse de Roanne Biccheri. 8'. p. 35.
Notizen.
Eröifhung der Wiener Möbelindustrie-Ausstellung. Sonntag
den 15. v. M. Vormittags wurde die Wiener Möbelindustrie-Ausstellung
in der Gartenbau-Gesellschalt von dem Sectionschef Baron Weigelsperg,
als Vertreter des Handelsministers, eröffnet.
Ansichten von Wien auf der Antwerpener Weltausstellung.
Die österreichische Commission für die Weltausstellung in Antwerpen hat
vom Maler Petrovits zwei große Ansichten von Wien herstellen lassen,
welche zur Decoration der Rückwand der österreichischen Abtheilung
bestimmt sind. Diese Bilder, welche ein Breite von und eine Höhe von
Metern haben, zeigen dem Beschauer die ganze Großartigkeit und
Schönheit der Wiener Ringstraße und die dahinter liegenden Theile der
Stadt und zwar auf dem einen Bilde vom Dache des Rathhauses, auf
dem anderen vom Dachc des Burgtheaters aus gesehen. Die mit großer
Virtuosität gemachten Bilder werden gewiss einen Hauptanziehungspunkt
der österreichischen Abtheilung bilden.
Der Verein nlierold- in Berlin wird sein zgjahriges Stiftungsfesr voraussichtlich
am 3. November d. J. begehen. Die Grundzüge der Feier sind bereits festgestellt; unter
Anderem wird eine Festschrift unter Redaction des Prof. Ad. M. Hildebrandt erscheinen,
für welche eine Reihe Abhandlungen und Illustrationen von hervorragenden Gelehrten
und Künstlern auf lieraldisch-genealogischem Gebiete zugesagt sind. Am z. Nov. soll
ein Begrüßungsabend, am 3. eine öffentliche Festsitzung und die Erbffnun der geplanten
heraldisrh-kunstgewerblichen Ausstellung stattfinden. Der im Jahre tgfzg von sieben
Mitgliedern gestiftete Verein i-Heroldu ist gegenwärtig nicht nur über ganz Deutschland,
sondern auch in fast allen übrigen Staaten Europe's, sowie in Amerika, Asien und Afrika
verbreitet; er zählt zu seinen Mitgliedern Angehörige regierender Hauser, des Adels, des
Künstlerstandes, sowie zahlreiche Kunstgewerbetreibende.
Fund von alten ltinzen. Bei der Demolirung des alten Gemeindehauses in
Ober-SL-Veit. Rudolfsgasse, fanden Arbeiter vier irdene Töpfe eingemauert, die silberne
Münzen aus den Jahren t6z7 bis 1634 enthielten. Da der Fundort Comrnunal-Eigenthum
ist, wurden die Münzen dem Magistrate Wien übergeben.
Der künstlerische Entwurf zu neuen französischen Briefmarken wird durch
die Generaldirection des französischen Postr und Telegraphenwesens zum Gegenstand
eines auf franzosische Künstler beschrankten Wettbewerbes gemacht, demzufolge drei
stattliche Preise von gooo, rgoo und m00 Francs lür die besten Entwürfe ausgesetzt
worden sind. Es ist dies ein neuer Beweis, welche Bedeutung in Frankreich der künst-
lerischen Ausstattung eines selbst verhlltnissmaßig geringfügigen Gegenstandes zuge-
wendet wird.
Für die Redacüon verantwortlich J. Fobunkr und F. Nun.
Selbuverkg du k. l. Outerr. Mlueuml für Kunll und lnduslne.
Illrhlrnklzvd vnl Clrl üeruldi Hohn 11 nl.
Soeben erschien in fünfter verbesserter Auflage
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Herausgegeben und mit erläuterndem Text begleitet
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alle Buchhandlungen zu beziehen!
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llttl Allllilßllßll Yllll I. VAllllUllE llllll L. PETRIJVITS lll Pilllßllllfllßl ausgeführt.
Verzeichnis und Reihenfolge der Ansichten.
Nr. 1. Wien vom Belvedere aus. Nr. 2. Stefanskirche. Nr. '3. Graben. Nr. '4.
Neuer Merkt, Donner-Brunnen. Nr. 5. Kapuzinerkirche. Nr. G. Palais Albrecht und
Philipphof. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeres. Nr. 8. Hof-Operntheater Inneres.
Nr. 9. Akademie der bildenden Künste und das Sehiller-Alonument. Nr. 10. Hochstrahl-
brunnen und Schwarzenberg-Palais. Nr. 11. K. lt. Belvedere. Nr. 12. Das k. u. k. Arsenal.
Nr. 13. Theresianum. Nr. 14,. Karlskirehe und Polytechnikum. Nr. '15. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebäude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. Nr. 17. Cursalon im Stadtpnrk.
Nr. 18. Schubert-Denkmal im Stadtpark. Nr. 19. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. a0.
Museum für Kunst und Industrie. Nr. 21. Tegetthoff-Uenkmal. Nr. n. Fürsttheater im
Prater. Nrrng. Romnde im Prater. Nr. 24. Wettrennplatz in der Freudenau. Nr. a5.
Franz Josefs-Quai. Nr. "'26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vom Kahlenberg aus. Nr. '29. Auganenbrücke und Rudolfs-
Kaserne. Nr. 30. Börse. Nr. 31. Silhnhaus. Nr. 32. Vutivkirche. Nr. 33. Universität.
Nr. 34. Rathhaus. Nr. 35. Hof-Burgtheater Aeußeresyl. Nr. '36. l-lofeliurgtheater
Inneres. Nr. 37. Reichsrathsgebäude. Nr. 38. Justizpalast. Nr. 39. Deutsches Volks-
thenter. Nr. 40. Die Hof-Museen und das Maria Theresia-Denkmal. Nr. 41. Grillparzer-
Monument. Nr. 41. Theseus-Gruppe. Nr. '43. Aeußerer Burgplatz mit den Reiterstatuen.
Nr. 44. Innerer Burgplatz mit dem Franzens-Monument. Nr. 45. Christinen-Denkmül Vvll
Canova Augustinerkirche. Nr. 46. Kirche in Lerchenfeld. Nr. 47. Kirche in Fünfhnun.
Nr. 48. Schönbrunner Schlossgarten. Nr. 49. Laxenburg. Nr. '50. Neue kaiserliche Burg.
Die mit bezeichneten zehn Ansichten sind nach Originalen von L. Petrovits, die
übrigen nach Aquarellen von J.Varrone.
Format 18 13 Centimeter, elegant in Leinwand gebunden. Preis M.
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