AMITTHEILUNGEN
FUR
KÄESTERILMUSEUMS
"KUNST. um INDUSTRIE.
MQNATSGHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE;
au.
um FOLGE. ACHTER aumsmw. nur vn.
zu
-WIEN.
CÖMMIHSVSIONS -VERLAG VON CARL GEROLDS SOHN.
in der Taburstrasse. Der Ledererhof. Aus der Magdalenenstrasae im
Deit Beginn des Jahres t888 erscheint dem Wunsche zahlreicher Fachmänner, Alter-
thumsfreunäe. Sammler und Künstler entsprechend
hilf-Wien in Bild 1111i War
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener Illustrirten Extrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegebenwerden. weiche 16m Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläuternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim. Hauser. Lind. Lüwy, XVeittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert Ilg übernommen.
Das alte VYien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verkehres, und sn
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerwcise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von. der Scene abtreten" und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit, auf immer verloren. ,Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in wAltvWienc enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet ti. 103km. mit frnnkirter Zusendung auf Rolle gute
verpacktjßß. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des In- und Auslandes.
JedeLieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur 10 ltr.
Inhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhtvirthhauses auf der Wieden. Das
Königaeggkche G-artenpalais in Gumpendorf. Die Fassziehergasse. Dieaite Universität.
Die Salzgries-Kaserne. Irn Auwinkel Blatt. Der alte Kleppersteig. Daa" alte
Generalcommando-Gebaude auf der Freyung. Die Stubenthortnühle. -.Das Haus azum"
goldenen Fasan" am Minoritenplatz. Der Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhausß- Das Eisgrübl. Der
Jacoberhof. Haus in der Rossau. Die Rosalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
Der Gasthof wzum wilden Manns. Die Pfarrkirehe auidem Schottenfeld. Das alte kaiserliche
Rildenbans in Erdberg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. Das Kipfelhaus.
in der Grünangergasse und das Steindelbäckhausiauf der Landscrasse. Die Thury-Capelle.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenatift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus rzum Pelikan
in Neulerchenfeld. Die alte Verpflegsbickerei im unteren Arsenal. Zum Prima von
Ungarn. Das Haus azum schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus azur goldenen Euter.
Die alte Universitäts-Bibliothelt. Der Pestgiebel an der Carlskirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculpturwerk am Stepharisdom. Das Hatisdzum rnthen
Igels am Wildpretrnarkt. Die Schönlaterngssse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische
Haus, genannt ndie Schwabenburgw. Das fürstlich Liechtensteinsche Palais in der Rossau.
Das Haus xlum rothcn Apfelx. Das vHerrschaftshausx ln der Augartenstrasse. Das ehe-
malige Schloss am Hundsthurm. Das ehemalige Eszterhäzy-Palais in der Mariahilferstrasae.
Das Haus und Gasthaus nur" deutschen Eicheq auf der Brandstatt. Die früher bestandene
Johanneskirche in der Jägerzeile.
Inhalt, der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenbüvchnerinnen Blatt. Die
Schönlaterngasse. Die Weissgärherltirehmp- Das sogenannte rrothe Hause in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Hundsthurm. Das Ftnnzosenhaus. Das Rotirenthurmthor. Die
Mecbitaristenltirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. Die
Reindorfer" Kirche.
Inhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des Salzgries.- Das herrschaftliche
Brnuhaus in Margarethen. Der Jacoberhof. -"Die'.lacoberhastei. Die Hernalser-"Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse,
Das Haus azum schwarzen Boekr. Die Kirche in Dornbabh. Der Katzensteig.
Rathhaus. Das neue Thor.
Das alte
Der rotheliof. 4-"Grab-Platte des Grafen Salm.-
Inhalt der siebenten Lieferung Der. alte nMinoriteni-alatz an der Ostseite. Die
tSchleifmühle Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. Der polnisehel-lof. Die wdrei
Kronen auf der Wieden. Ober-St. Veit; Die Wiedeper Hauptstraße f-mr Birenhaus
pkothe Stern-Haus in der Leopoldstadt.
I. Bezirke. Das
Inhalt der achten Lieferung Der Apollosaal. Die Landstrassiervi-iauutsltraase. ,Der1
Lazzenhof und die Wächtergasse. Die St. Lorenzkirche in Schottenfelde- Privathiuser im
IX. Bezirke. Das Belvedere. Rückseite der Pfarrkirche zum hl. Leopold irn II. Bezirke."
Der Reisnerhof. Die St. Annakirche. Das griß. Kolowrafsche Gebäude auf der Seiler-
statte. Aus der Liechtensxeinstrasse. Ecke der Klieberguse.
Inhalt der neunten Lieferung Die Stldseite des Michaelerplxtzes Blait, Das
iiecepthuus in der Kleinschmiedgasse. Das Schottenthor. Das Augustinerkluster auf der
Landstrasse und St. Dorothea in der Stadt. Das" Frarrzenslhor- Blatt. Das Haus nun
Kezelg St. Johann in Siechenals und das Bäekenhitßel. Die Capellean derI-lurrdsthurtner
MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
FÜR
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Klihstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Carl Gernlcfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr B. 4,.-
Nr. glf E319." WIEN, Juli .893. N. F. vm. Jahrg.
lnhllt Zinnarbeiten. Von Prof. Hans Macht. Angelegenheiten du Oemrr. Museums und der mil
demlelben verbundenen Institute. Lillernlurbericht. Bibliographie des Kunltgewerbel.
Notizen.
Zinnarbeiten.
Von Prof. Hans ch
Gegenwärtige Ausführungen gelten einem Zweige des Kunstgewerbes,
dem im Laufe der Reformperiode, in der wir uns noch befinden, also
etwa während der letzten 25 Jahre, noch immer kein besonderes Augen-
merk geschenkt wurde; dessen Geschichte noch der Klärung und Ver-
vollständigung bedarf; dessen Repräsentanten sogar in mancher öffent-
lichen Sammlung nur in geringer Anzahl vorhanden sind und dessen
Technologie nur desshalb niemals gänzlich in Vergessenheit gerathen ist,
weil sie, im Principe schon sehr einfach, auch sehr wenig von störenden
Zufälligkeiten zu sagen weiss, welche die Praxis erschweren und deren
Wiederaufleben nach längerem Stillstande verhindern könnten. Die
Litteratur, welche hinsichtlich dieses Kunstzweiges, der Herstellung von
Zinnarbeiten, in Betracht gezogen werden kann, ist eine verhältnissmäßig
spärliche zu nennen.
Die Reflexionen, welche wir unserem Gegenstande widmen, enthalten
in Kurzem die Geschichte eines stiefmütterlich behandelten Kindes der
Kunst, dem man das Beste vielleicht erst nachsagte, nachdem es auf
lange Zeit, wenn nicht auf immer, das Haus verlassen. Die Periode,
in welcher sich die Zinnbearbeitung besserer Pflege erfreute, ist eine
Vortrag, gehalten am 16. Februar 1393 im kunstgewerblichen Museum der
Hnndell- und Gewerbekammer in Prug.
Jnhrg. 1893. 35
i'll
kurze. Nach dürftigen Anfängen, von deren Spuren unsere kunstgewerb-
liche Litteratur trotz der principiellen Wichtigkeit des Gegenstandes fast
keine Notiz nimmt, hebt und vervollkommnet sie sich unter jenen Ver-
hältnissen, welche das Bürgerthum zum einflussreichen, richtunggebenden
Factor werden lassen und findet vor ihrem Erlöschen die letzte Herberge
dort, wo sie zu den bescheidensten Diensten herangezogen wird.
Außer der kurzandauernden Frist, zu welcher das Zinn auch eine
selbständige Rolle spielen durfte, finden wir dieses Metall von uralter
Zeit an bis in die Gegenwart vorzugsweise als ein wichtiges Hilfsmittel
ungezählter Kunstübungen. Es ist so recht geeignet, durch seine Mitwirkung
auf den mannigfaltigsten Gebieten Resultate exquisiter Art zu ermöglichen.
Aber dieser Mitwirkung wird in der Regel keine besondere Beachtung ge-
zollt. Die edle Bronze des classischen Alterthums ist ohne die Verwendung
von Zinn nicht denkbar. Dem Zinn verdankt die als undurchsichtige weiße
Fayenceglasur verwendete Schmelze sowie die meisten weißen oder sonst
opak gefärbten Emaillen ihr speciflsches Aussehen. Zur Zeit als die Färber
allenthalben noch dauerhafte, namentlich lichtechte Nuancen rother und
gelber Farbe in verschiedenen Graden der Sättigung und Tiefe, vornehm-
lich aber in leuchtenden feurigen Tönen herzustellen wussten, waren
hiebei Zinnverbindungen in wässeriger Lösung, wie das zinnsaure Natron,
heute noch unter der Bezeichnung Präparirsalz bekannt, oder das Zinn-
chlorid, auch "Physiku geheißen, wichtige, ja unentbehrliche Mittel. Zur
Erzeugung des in der keramischen, Glas- und Ernailrnalerei, sowie in der
Glasfabrication verwendeten Cassius'schen Goldpurpurs wird gleichfalls
ein Zinnpräparat in Anwendung gebracht. Das unter dem Namen Musiv-
gold bekannte, wie jedes andere unechte Goldpulver zu verwendende
chemische Product ist Zweifachschwefelzinn u. s. w. Es wäre über-
flüssig, die Reihe solcher Beispiele noch zu verlängern, da es sich hier
nicht um eine Darstellung der Verwendbarkeit des Zinns überhaupt
handelt, sondern um jene Fälle, in welchen es als solches, nur etwa mit
einem unwesentlichen, oft sogar keineswegs vortheilhaften Zusatz eines
anderen Metalls versehen, zur Verarbeitung gelangt.
Fassen wir die bekannten Eigenschaften des Zinns näher in's
Auge, so zeigt sich, dass dieselben sowohl hinsichtlich der technischen
Verarbeitung dieses Metalles mannigfaltigeVortheile bieten, als auch auf das
Aussehen der fertigen Objecte in günstigster Weise einwirken. Die leichte
Schmelzbarkeit des Zinns es wird schon bei 228" C. flüssig lässt
seine Verarbeitung durch den Guss jeder anderen vorziehen, umsomehr
als es sich hiebei mit großer Präcision jeder Form anschmiegt, also schöne
scharfe Ausgüsse gibt, welche bei der verhältnissmäßig geringen Oxydir-
barkeit des Zinns auch blank erscheinen und einer schießlichen Bearbeitung
der Oberfläche durch Ciseliren nicht bedürfen. Der niedere Schmelzpunkt
des Zinns gestattet auch die Verwendung einer großen Anzahl verschiedener
Materien zur Herstellung der Gussformen. Es können solche aus Metall an-
7411.
gefertigt werden, aus Gyps, Thon, aus verschiedenen Steingattnngen, als
Marmor, Solenhofener Stein, Schiefer, Speckstein etc.; ferner sogar wenn
es sich um eine nicht zu große Anzahl von Abgtissen handelt aus Holz.
oder Papiermasse. Das Zinn lässt sich schön und leicht schneiden und
ist daher auch auf der Drehbank bequem zu bearbeiten. Die reine helle
Farbe des blanken Zinns, die warmgraue des oxydirten wirken auf das
Günstigste. Dem Zinn gegenüber ist das Silber sogar durch den Umstand
im Nachtheil, dass es sehr empfindlich gegen den Einfluss schwefel-
haltiger, in der Atmosphäre häufig vorkommender Verbindungen ist,
welche die Oberfläche dieses Edelmetalls in kurzer Zeit schwärzen.
Außerdem weist das Zinn, nebenbei bemerkt, noch die vom praktischen
Standpunkte aus nicht zu unterschätzenden Vortheile der bequemen
Gewinnung sowie seiner Salubrität halber, der Tauglichkeit zur Herstellung
von Speise- und Trinkgeschirr auf. Wohl bringen ein paar seiner Eigen-
schaften, deren Vortheile ohne weitere Erklärung einleuchten, unter Um-
ständen auch Nachtheile mit sich. In Folge seiner Weichheit und Biege
samkeit widersteht es mechanischen Verunglimpfungen nur in geringem
Maße. Dies ist jedoch ein Uebel, welches bei Erwägung der gegenüber-
stehenden Vortheile kaum ernstlich in Betracht gezogen werden kann.
Das Zinn ist seit uralter Zeit bekannt. Früher noch als es phönizische
Schiffe von den britischen Inseln, welche wir unzweifelhaft in den
Kassiteriden erkennen, nach dem Süden holten, versorgten sich die alten
Aegypter sowie auch die Hellenen mit diesem Metall aus Indien, viel-
leicht aus derselben Localität, welche auch heute die weitaus bedeutendsten
Zinngruben besitzt aus Malakka. Doch über Zinnarbeiten des classischen
Alterthums, ja der vorchristlicben Perioden überhaupt, wissen wir so
viel wie Nichts. Dies mag fast befremdend erscheinen, wenn man an die
in der Litteratur der Griechen und Römer enthaltenen Nachrichten denkt,
welche öfter auf das Zinn und dessen Verarbeitung bezogen werden.
Hingedeutet sei hier nur auf die Stellen des 18. Gesanges der Iliade über
die wprangende Wehre
solche wie Mancher
Wohl anstaunt im Geschlechte der Sterblichen, wer sie erblicketl-
welche Thetis, Achilleus göttliche Mutter, von Hephaistos erflehte.
Vergegenwättigen wir uns aber nur, dass gar nichts dafür spricht,
dass unter dem nocddltepog der Griechen unser Zinn verstanden sein
soll, sondern wohl irgend eine Legirung oder vielleicht, dem starmum des
Plinius entsprechend, bleihältiges Silber, so verlieren wir bezüglich der
Zinnarbeiten der Alten jeden sicheren Anhaltspunktl.
Die Unklarheit der antiken Terminologie, welche leicht zu Verwechslungen
fuhren kann, darf uns nicht wundern. Sprechen doch auch wir heutzutage trotz
unserer so genauen Kenntniss der Metalle und ihrer Verbindungen von nßleistiftenu,
obwohl die Grnphitfullung derselben keine Spur von Blei enthält. Du Zink, auch Spiauter
26'
412
Gibt nun schon die classische Litteratur nur höchst unsichere
Nachrichten über unseren Gegenstand, so finden wir uns, wenn wir die
größten Sammlungen antiker Objecte resultatlos nach Zinnarheiten durch-
forschen, erst völlig im Stiche gelassen. Was von Zinnarbeiten der Antike
zugeschrieben wird, beschränkt sich auf wenige Stücke. Das Oesterr.
Museum besitzt einen kleinen stark fragmentirten Krater mit dazu-
gehörigem Deckel, 1872 bei Palestrina, dem antiken Praeneste gefunden.
In französischen Sammlungen existiren noch Ein Gefäßhenkel, Anfangs
dieses Jahrhunderts in den Ruinen der römischen aquae neriae im heutigen
Departement Allier ausgegraben, ferner einige glatte Knöpfe und ein
flacher Napf. Hiemit wäre so ziemlich alles Hiehergehörige angeführt.
Das in classischer Zeit in nicht zu großen Mengen vorhandene Zinn
wurde sicher fast ausschließlich zur Legirung des Kupfers, zur Herstel-
lung der edlen Bronze verwendet. Bezüglich der letzteren gibt Plinius
in seiner Historia naturalis genaue Erläuterungen, welche auf Grundlage
der chemischen Analysen des vorhandenen antiken Materials ihre Be-
stätigung gefunden haben. Hier begegnen wir bei Plinius" auch einer
sicheren Bezeichnung für Zinn, nämlich plumbum album.
Verlassen wir die Zeit und den Boden des classischen Alterthurns
und suchen wir mit jenen Perioden der christlichen Zeitrechnung Fühlung
zu bekommen, aus welchen sichere Nachrichten über die Herstellung
von Zinnarbeiten oder Beispiele dieser letzteren vorhanden sind, so zeigt
sich, dass wir genöthigt sind, Jahrhunderte herabzusteigen bis zum Beginn
des Mittelalters, ehe unser Vorhaben von Erfolg begleitet ist.
Die verschiedenen Bestimmungen der Kirche, welche sich auf die
Ausschließung oder die Zulässigkeit des Gebrauches zinnerner Kelche
beziehen, sowie die aus kirchlichen Inventaren zu schöpfenden Nach!
richten mögen an dieser Stelle nur im Allgemeinen angedeutet sein. Sie
zeugen für die Thatsache, dass um das Ende des 8. Jahrhunderts Zinn-
arbeiten zu Zwecken des christlichen Cultus schon vorhanden waren.
Um Positives über die Methode der Verarbeitung des Zinns
und über die Formengebung der mittelalterlichen Zinnobiecte zu erfahren,
sind wir genöthigt, wieder einige Jahrhunderte bis in die Zeit der
Kreuzzüge weiterzugeben. Allerdings nicht so weit als gewöhnlich
angenommen wird. Es erschließt sich uns nämlich eine sehr wichtige
Quelle, aus deren klarem Inhalt meines Wissens noch nichts geschöpft
wurde, was die in derselben enthaltenen, sehr genauen und nachweisbar
ältesten Kundgebungen über die Technologie des Zinns im Mittelalter
betrifft. Diese Quelle ist die allbekannte, doch noch immer nicht genugsam
geheißen, welch' letztere Benennung orientalischen Ursprungs ist, müsste nach der etymo-
logischen Verwandtschaft derselben mit dem englischen pznvlzr wehl auf seine Identität
mit solchem schließen lassen. Dennoch ist pewrer nicht Zink, sondern eine Zinnlegirung.
Hist. m. XXXIV.
313
gewürdigte Schedulu diversurum artium des Priesters Theophilus. Selbst
Germain Bapst, welcher die Schedula nur in der Ausgabe des Grafen
Charles de PEscaIopier benützte, sind diese für uns wichtigen Nach-
richten entgangen, so dass er in seiner sonst so werthvollen Arbeit über
das Zinn" direct erklärt Theophilus habe dieses Metall nur in der
Malerei, und zwar zu Folien verarbeitet, benützt. Die Schedula enthält
jedoch' eine eingehende Erklärung aller Vorgänge bei der Anfertigung
von Gefäßen aus Zinn, sowohl von gegossenen als von gehämmerten.
Auch werden die zur Fertigstellung nöthigen Arbeiten, das Löthen, Ab-
drehen und Poliren gezeigt. Durch den Einblick in eine Klosterwerkstatt
aus dem Ende des u. Jahrhunderts, welcher hiebei geboten wird, erhalten
wir eine weitaus größere Kenntniss bezüglich der Zinnarbeiten des Mittel-
alters als durch die Autopsie der ältesten vorhandenen Objecte aus Zinn
welche auch alle das Alter der Schedula nicht aufweisen gewonnen
werden kann.
Der Guss der Ampullen, wie ihn Theophilus beschreibt, geschieht
aus verlorener Form, d. h. dieselbe wird über ein Wachsmodell, nicht
aus Stücken, sondern allseitig geschlossen hergestellt. Sie kann nach
Entfernung des Wachses nur ein einzigesmal zum Gusse benützt werden,
da sie, um den gegossenen Gegenstand bloßzulegen, zerstört werden muss.
Nebenbei bemerkt wird der Guss aus verlorener Form bei den Bronze-
arbeiten der Asiaten, der Japaner zumal, vielfach auch bei den besten
Kunstbronzen der Franzosen beute noch in Anwendung gebracht. Als
wichtiges Werkzeug unseres Zinngießers in der Klosterwerkstatt finden
wir schon die Drehbank vor, welche trotz ihrer primitiven Construction
doch schon auch zur Anfertigung hölzerner Schüsseln und sonstiger
Gefäße verwendet wird. Die Vorgänge bei der Arbeit, wie sie uns Theo-
philus zeigt, gestalten sich in folgender Weise Ein geschmiedetes Stück
Eisen, wso lang wie die Hand und ein wenig dünner als der kleine
Fingenu, nach einem Ende hin konisch verjüngt, wird am dickeren Ende
mit einem hölzernen Griff versehen, den wir am einfachsten beschreiben,
wenn wir ihn als spulenförmig bezeichnen. Dieses Eisen mit dem Holz-
gritf würde ein Drechsler die Spindel mit der Rolle nennen. Diese
Spindel dreht sich zwischen zwei Docken hinter columpnasu um ihre
eigene Achse. Nun wird die Spindel schichtenweise mit Thon belegt und
iede Schichte für sich getrocknet. Dem auf diese Weise geformten, an
der Spindel steckenden Tbonklumpen gibt der Künstler durch Abdrehen
die gewünschte Form und zwar eine solche, welche dem Hohlraum des
zu erzeugenden Kännchens entspricht. Bemerkenswerth ist, dass das
mittelalterliche tornatorium, die Dreh- oder Drechselbank der Kloster-
werkstatt, kein Rad besitzt, auch keinen Bogen u. dgl., um die Rolle in
Ulälain. Paris, G. Massen, 1884.
Cay. LXXXVH-LXXXXIX,
aus
Bewegung zu setzen. Um diese wird nur ein Riemen geschlungen, dessen
beide Enden ein Gehilfe hält und an welchen er abwechselnd zieht. lst
nun der thönerne Kern auf diese Weise fertig gemacht, so wird er mit
einer Schichte Wachs bedeckt, welche vollkommen der Masse des künf-
tigen Zinngefäßes entspricht. Dass auch dieses eigentliche Wachsmodell
fein säuberlich durch Abdrehen bearbeitet wird, ist selbstverständlich.
Um die thönerne Form mit Canälen zu versehen, welche beim Gusse die
Luft entweichen lassen, befestigt unser Künstler. Stäbchen von Wachs
an dem Modelle. Schichte auf Schichte breiigen Thones, jede für
sich getrocknet, ummanteln nunmehr das Ganze. Jetzt wird die Form
von der Spindel gezogen und das Wachs aus ihrem lnnern durch
Erhitzen und Ausgießen entfernt. Die ausgeleerte Form wird zuletzt in
der Gluthhitze noch gehärtet und gefestigt. Nun kann der Guss beginnen.
Er vollzieht sich ohne Schwierigkeit, nachdem das Zinn in einem eisernen
oder thönernen Gefäß zum Schmelzen gebracht ist. Sobald das Metall erkaltet
und erstarrt ist, wird es von seiner Thonkruste befreit. Doch der Kern
hat im Innern zu verbleiben und er wird sammt dem Zinnguss wieder
an die Spindel gesteckt, worauf das Abdrehen des Gefäßes erfolgt, sowie
das Schleifen mit der asperellu, unter welcher wir das bekannte Zinn-
kraut Schachtelhalm, Equisetum aruense zu verstehen haben. Die feinste
Politur gibt Theophilus seinem Zinngegenstand durch Abreiben mit
einem Läppchen und einer kleinen Quantität Zinnquecksilberamalgam.
Wird nunmehr der Thon auch aus dem Inneren des Gefäßkörpers
geräumt, so ist dieser letztere fertig bis auf das Verschließen des Loches
am Boden, durch welches die Spindel gesteckt werden musste. Dieses
Verschließen konnte nach Vorschrift entweder durch Einsetzen eines
besonderen Stückes und Verhämmern desselben oder durch Vergießen
ins Werk gesetzt werden.
Es wlirde zu weit führen, die Einzelnheiten des Unterrichtes, welchen
uns Theophilus in seiner Schedula angedeihen lässt, auch nur andeuten
zu wollen. Nur in Kürze sei in Bezug auf das von ihm Vorgeftihrte
erwähnt, dass er das Zinn auch durch Hämmern und Treiben zu
bearbeiten versteht; Unter- und Obertheil eines auf solche Weise her-
gestellten Gefäßbauches zusammenlöthet, auch die besonders angefer-
tigten Henkel, Ausgussrohre u. s. w. durch Löthen befestigt. Sein Loth
entspricht unserem heutigen Schnellloth, einer Legierung von Zinn und
Blei. Als Löthmittel dient ihm Tannenharz. Mit wie geringen Behelfen
Theophilus es zuwege bringt, einzelne Bestandtheile seiner Ampullen zu
verfertigen, zeigt die Anleitung zum Gießen der Schnäbel Ein Stück
Holz wird der Länge nach durchbohrt, doch nicht ganz bis zum Ende.
Diese Hülse wird gespalten und die beiden Hälften durch Zusammen-
binden wieder vereinigt. Sodann wird der Länge nach ein pfriemen-
förmiges, rnit Thon bestrichenes Eisen durch diese Vorrichtung gesteckt
und die zum Gusse des Rohres taugliche Form ist fertig. Durch Feilen
415
und Glätten erhält ein solches Gussstück weiters seine kunstgemäße Voll-
endung. Bezüglich der Formgebung des eben vorgeführten Kännchens
werden wir kaum irren, wenn wir sie als identisch mit jener des gleichen
Gegenstandes aus Silber annehmen, welche unser Meister in einem anderen
Capitel der Schedula lehrt. Wir haben uns den Gefäßbauch von rund-
licher Form zu denken, mit einem schlanken Halse versehen, ferner mit
einem Ohrhenkel und einem geraden Ausgussrohr. Mit Rücksicht auf die
angegebene Länge der Drehspindel sind wir in der Lage, die Höhe des
Kännchens mit 10-12 Centimeter anzugeben. Bemerkenswerth erscheint
der Mangel jeglicher Andeutung einer Zierform, eines plastischen oder
gravirten Ornaments der zinnernen Ampulla, während bei der silbernen
auf die Eventualität einer reichen Ausstattung mit Bildwerk getriebener
Arbeit hingewiesen ist. Als Ziermittel selbst jedoch, für andere Materialien
verschiedener Art, weiß man in der Klosterwerkstatt das Zinn gar treff-
lich zu benützen. Doch ginge es nicht gut an, auf derlei Arbeiten an
dieser Stelle Rücksicht zu nehmen, da dies von dem ins Auge gefassten
Gegenstande, der Zinnarbeit als solcher, zu weit abführen würde. Wenn
wir von Theophilus scheiden, so muss uns, wie immer wenn er uns Auf-
klärung verschafft, das Gefühl der Dankbarkeit für jene Fürsorge durch-
dringen, mit welcher der demüthige Künstler seine Erfahrungen auf uns
überträgt, aus Furcht als ein unnützer Knecht zu erscheinen, wie jener
Verwalter im Evangelium, welcher die ihm anvertraute Summe nicht
nutzbringend verwendete.
Die erhaltenen spärlichen Objecte, welche für die Zinnbearbeitung
in der unmittelbar auf die Entstehungszeit der Schedula folgenden Periode
zeugen, beschränken sich zumeist auf jene in den Gräbern kirchlicher
Würdenträger gefundenen Krummstäbe und Kelcheä, welche, in der ein-
fachsten Form hergestellt, vielleicht auch vergoldet, nur dem Zwecke des
funerären Cultus dienten.
Forschen wir nach der Epoche der allgemeinen Verbreitung der
Zinnarbeiten im christlichen Mittelalter, so sehen wir, dass dieselbe mit
der Entwicklung der gothischen Kunstweise zusammenfällt.
Wahl und Durchführung der Objecte werden zunächst durch den
Umstand beeinflusst, dass die Kunst nicht mehr ausschließlich ihre beste
Pflege innerhalb der Klostermauern findet, sondern, den Bedürfnissen
der Laienwelt sich anpassend, von Laienhand ausgeübt, gedeiht.
Außer einem solchen, die Kunstübungen im Allgemeinen umbildenden
Verhältnisse, welches hauptsächlich durch die gesunde, thatkräftige Ein-
wirkung des emporblühenden Bürgerthums zum Ausdruck kommt, ist es
noch ein weiterer Umstand von höchster Bedeutung, welcher gerade der
von uns betrachteten Kunstübung ein rasches Gedeihen ermöglichte.
Vom r3. Jahrhundert an hatte man es im Centrum des europäischen
Näheres bei Bnpst, n. a. O. p. wo.
Festlandes nicht mehr nöthig, das Material aus den englischen Zinnerz-
lagern von Cornwallis zu holen. Es erschlossen sich die Zinngruben des
böhmisch-sächsischen Erzgebirges. Die Anfänge der Zinngewinnung in
Böhmen sind, wenn wir den Mittheilungen Balbins folgen", noch in's
12.Jahrhundert zu versetzen, doch konnte in so früher Zeit, bei dem nur
allmäligen Anwachsen der Ausbeute an Erz, der Erfolg sich nicht wesentlich
bemerkbar machen. Mit der Erschließung der Bergwerke zu Graupen,
Schlaggenwald, Schönfelden u. s. w. in Böhmen, zu Altenberg und Zinn-
wald in Sachsen etc., welche im Allgemeinen erst im 15. Jahrhundert
zum vollen Ertrag gediehen, wurde ein Centralgebiet geschaffen, von
dem die Handelswege ausgingen, deren Verlauf durch Stätten gekenn-
zeichnet ist, auf welchen die Verarbeitung des Zinns zum Blühen und
Gedeihen kam. In erster Linie sind hier die regen Handelsverbindungen
zwischen Böhmen und Bayern hervorzuheben, durch welche dem Zinn
zunächst in Regensburg ein Absatzgebiet eröffnet wurde", wogegen sich
Böhmen hiebei auf dem Wege des Austausches mit bayerischem Salze
versorgte. Von Regensburg aus erfolgte die Verfrachtung des Zinns donau-
abwärts. Von derselben Stadt aus mochte selbstverständlich auch Nürn-
berg mit Zinn versorgt werden, diese Hauptpfiegestätte der Kunst, welche
in der Folge hervorragende Leistungen des Zinngusses aufzuweisen hatte.
Leider zeugen fast nur archivalische Nachrichten von dem Auf-
schwung, den die Zinnbearbeitung vom 13. bis zum 15. Jahrhundert
genommen, von den mannigfaltigen Gegenständen, welche zu kirchlichem
und zu profanem Gebrauch in Menge angefertigt wurden. Bis zu den
Erzeugnissen des späten 15. Jahrhunders ist von allen Kelchen, Patenen,
Ampullen und Spülbecken. von Kannen, Schüsseln und Tellern, von
Flaschen und Salzfässern. deren ehemalige Existenz beglaubigt ist, so
viel wie Nichts vorhanden. Wahrscheinlich haben alle diese Dinge das
Schicksal erfahren, umgegossen zu werden, wie es mit dem Zinnhaus-
rath späterer Jahrhunderte gleichfalls häufig geschah und geschehen
musste, da die Abnützung und Beschädigung beim Gebrauche die Objecte
bald in einen Zustand versetzte, welcher ihre Auswechslung geboten
erscheinen ließ. Um so erfreulicher ist es, dass sich gerade zunächst dem
angeführten Centrum der mittelalterlichen Zinngewinnung, in Böhmen
selbst nämlich, eine Anzahl zu einer besonderen Gruppe zusammen-
zufassender Werke erhalten hat, deren typische Erscheinung sie zu einer
einzig dastehenden, in keinem anderen Lande sich zeigenden Specialität
macht. Es sind dies die zahlreichen in den Kirchen Böhmens vorhandenen
zinnernen Taufbecken. Die Entstehungszeit dieser Werke ist nach den
mit Sicherheit zu datirenden Exemplaren bis in die ersten Jahre des
Miscellanea historica regni Bohemiae. Prag, 1679, cnp. XV. Bei Bapst a. 0.
plg. n.
F. L. Hübsch, Versuch einer Geschichte des bohm. Handels, p. xcr K.
417
15. Jahrhunderts zurück zu verfolgen. Unter den nicht zu datirenden
mögen wohl auch noch ältere vorkommen. Diese Taufbecken sind sämmt-
lich von der Gestalt einer umgekehrten Glocke, auf drei Füßen stehend,
welche zumeist als fratzenhafte Menschengestalten gebildet sind. Die Form
der älteren dieser Becken zeigt ein strammeres Profil als die der jüngeren,
wodurch die Glockenform sich dem Aussehen eines konischen Bechers
nähert. Dern Zwecke entsprechend, ist die durchschnittliche Gesammthöhe
dieser Objecte ungefähr ein Meter, die Weite der Becken jedoch sehr
verschieden. Reiches figurales Bildwerk, die Gestalten Christi und der
Evangelisten, der Apostel etc., sowie Schriftbänder und Ornamente
bedecken in der Regel die Außenfläche der Becken. Durch Bernhard
Gruebers wurden nähere Nachrichten über viele der besten dieser
Arbeiten und über die Meister derselben veröffentlicht, welch' Letztere
sehr häufig auch den Erzguss, namentlich den Glockenguss, pflegten. So
der ältere der beiden, in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts zu Kutten-
berg lebenden Brüder Ptäöek, welche die 270 Centner schwere Glocke
für den Prager Dorn gossen. Von ihm erfahren wir, dass er für die
Dechanteikirche zu Nimburg sowohl eine reich ornamentirte Glocke als
auch ein zinnernes Taufbecken herstellte. So auch der als hervorragender
Künstler gerühmte Bronze- und Zinngießer Briccius, der sich selbst
auch Brykryus von Cinpergk heißt. Doch fehlte es auch nicht an
Künstlern, welche sich ausschließlich mit dem Zinnguss beschäftigten.
Grueber nennt unter Anderen aus dem 15. Jahrhundert auch einen Rath
und Primator zu Königgrätz, Namens Petrus, dessen Thätigkeit als Zinn-
gießer schon durch seinen Beinamen nCantaristau angedeutet ist.
Außer den Werken großer Dimensionen, wie die Taufbecken und
die bis zwei Meter und darüber hohen Standleuchter aus Zinn, welche
in den Kirchen Böhmens noch erhalten sind, müssen Zinnarbeiten kleinerer
Art, zum praktischen Gebrauch oder zur Ausstattung dienend, in großer
Anzahl in Böhmen angefertigt worden sein. Wie weit die italienischen
Zinngießer, welche unter der Regierung Karl IV. sich zahlreich in Böhmen
ansiedelten, sich an solchen Arbeiten oder aber an der Herstellung der großen
Objecte betheiligten, ist wohl bis jetzt nicht festzustellen. Für die That-
sache jedoch, dass der Zinnguss daselbst überhaupt in bedeutender Aus-
dehnung geübt w11rde, zeugt allein schon der Umstand, dass im 14. Jahr-
hundert zu Prag eine in städtischem Besitze befindliche Schmelzhütte,
und zwar im Frohnhof Teinhof existirte, in welcher Tafelgeräth
Schüsseln, Teller, Löffel etc. aus Zinn gegossen wurden. Hübsch,
welcher hievon berichtet", bezieht sich hiebei auf die im Prager Stadt-
buche Nr. S. 209 befindlichen diesbezüglichen Satzungen.
Di Kunst des Minelnhcrs in Bohmen.
A. a. O. p. H9.
418
Wie die Kirche die Bewahrerin der erwähnten Stücke monumen-
talen Charakters war und blieb, so sind bezüglich jener Zinnarbeiten,
welche, in mäßigen Dimensionen angefertigt, ihrem Zwecke nach den
Laien zu Diensten standen, ihrer Form und Ausstattung nach aber viel-
fach so recht zu den Erzeugnissen der eigentlichen Kleinkunst zu rechnen
sind, die Zünfte und lnnungen als die Conservatoren zu betrachten. Um
diese Arbeiten gut bürgerlichen Charakters aufzusuchen, können wir uns
füglich am besten nach den deutschen Reichsstädten wenden, aus welchen
auch überdies die relativ bestimmtesten Nachrichten über die auf diesem
Gebiete thätigen Persönlichkeiten erhalten sind. Die ältesten bekannten
Satzungen von Zinngießercorporationen gehören allerdings Frankreich an,
doch die ältesten und besten der erhaltenen Zinnarheiten, wie solche der
eben charakterisirten Gruppe angehören, sind auf jene Entstehungsorte
zurückzuführen, welche sich aus dem Erzgebirge mit Material versorgen
mochten. Bedauerlich erscheint es, dass wir bezüglich mancher, allem
Ansehen nach einst blühenden Kunstübung durch die Geschichtschreiber
im Unklaren gelassen werden. So hält Paul von Stetten, der im vorigen
Jahrhundert seine 1-Kunst-, Gewerbe- und Handwerksgeschichte der
Reichsstadt Augsburgu schrieb, die alten Zinngießer dieser Stadt keiner
weiteren Beachtung, ja nicht einmal der Anführung ihrer Namen werth
Nur den ältesten derselben nennt er uns, einen nCarel dictus Zinngiezar-
aus dem Jahre i324. und fügt im Allgemeinen noch bei wDem folgen
viel mehrerer, sowohl unter dem Namen Zinn- als Kandelgießer. Man
kann die wenigsten unter ihnen Künstler nennenm Diesen
Carel versetzt Bapst irrthümlich nach Nürnberg. Ebenso irrthümlich
ist in der modernen Litteratur auch bei Bapst ein Augsburger Künstler
dem 14. Jahrhundert zugeschrieben worden, der eben nach Paul von
Stetten dem 18. angehört, nämlich Sebald Rupprech der sich, wie
der Bericht lautet, "durch feine Zinnarbeit, welche dem Silber an Weiße
und Facon nahe kam, einen Namen machten und der damit "ansehnliche
Handlung triebu Schluss folgt.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Archaeologische Ausstellung. Erzherog aine hat am
3. v. M. Nachmittags die archaeologische Ausstellung im Ocsterr. Museum
eingehend zu besichtigen geruht.
Peronalnachrichten. Der Director des k. k. Oesterr. Museums
Hofrath Jacob Ritter v. Falke hat einen Urlaub bis 15. August an-
getreten. Während dessen Abwesenheit führt k. k. Regierungsrath und
Vicedirector Bruno Bucher die Geschäfte des Museums.
A. n. 0. p. 137.
A. a. 0. p. 240.
419
Das Kunstgewerbemuseum in Haarlem hat den Vicedirector des
k. k. Oesterr. Museums Regierungsrath Bruno Bucher zum Ehren-
mitgliede ernannt.
Neu ausgestellt. 1m Saulenhofe vom zo. bis 3a. v. M. das Modell fur die Er-
weiterung des Hafer-Denkmals auf dem Berge lsel. lm Saul Luster, mit Benutzung
eines Originals aus dem vorigen Jahrhundert, entwarfen von Bildhauer Schindlcr, in
Bronze für den Hofxiteltaxfonds ausgeführt von R. Ermcr Dziedzinski 81 Hanusch.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden un Monal
Juni von 4645, die Bibliothek von 1307 Personen besuchn.
Litteratur- Bericht.
Die Reichen Zimmer der königl. Residenz in München. Photographisch
aufgenommen und herausgegeben von Otto Aufleger, Architekt.
Mit geschichtlicher Einleitung von K. Trautmann. Süddeutsche
Architektur und Ornamentik im 18. Jahrhundert. VII. und VIII. Bd.
60 Lichtdrucktaf. München, L. Werner, r8g3. gr. F01. M. 60.
Diese Publication, von welcher vor zwei Jahren der erste Band erschienen, ist
bereits zu einem stattlichen Sammelwerke angewachsen und bringt in dem vorliegenden
Doppelbande eine vorzügliche Wiedergabe jener Raume der Münchener Residenz, deren
decorative Ausschmückung mit Recht zu dem Schönsten, Vollendetsten und vornehmsten
gerechnet wird, was die Kunst des Rococo auf deutschem Boden geschaffen. Der bei-
gegebene Text enthält auf u. Großfolio-Seiten eine mit Zugrundelegung sorgfältiger archi-
valischer Forschungen abgefasste Geschichte der Reichen Zimmer, und bietet nicht allein
ein unzichendes Gesammtbild des Standes der decorntivcn Künste am bayerischen Hofe
im 18. Jahrhundert, sondern zeichnet sich auch durch manches Neue, vielfache Richtig-
stellungen und erthvolle Detailangaben aus.
Wir erfahren die Namen der Künstler und Handwerker, welche unter Franguis
Cuvillies des Aelteren Leitung bei der Ausführung der Reichen Zimmer thatig wwiren,
denn nicht Elfner und Gunezrhainer, wie man bisher angenommen, haben die Illucn-
ausstattung jener Raume nach dem Brande von 171.9 durchgeführt, sondern jener Fran-
zose, der nchon 1725 zum I-Iofbaumeister des Kurfürsten Karl Albert ernannt worden
war. Als Verfertiger der prächtigen Schnitzereien werden Adam Pichler, der Bohme
Wenzel Mirofsky und Joachim Dietrich angeführt. Die Leistungen des Letztgenannten
erreichen im Mininturencabiner, das er mit reizenden Rahmchen versehen, ihren Hohe-
punltt. Als Vergolder lernen wir Lauro Bigarello und Joseph Murpockh kennen.
Unter den Stuccaturarbeitern nimmt Johann Zimmermann die erste Stelle ein.
Als den Veriertiger des berühmten, mit Goldstickereien von erstaunlicher Pracht versehenen
Paradebettes hat der Verfasser Jean Franqois Bassecour ausfindig gemacht. Auch
bezüglich der Ozfen, an welchen Wiener Meister beschäftigt waren, der Bronzen, Uhren,
Schmiedearbeiten, Spiegel u. s. w. hat Trautmann alle noch aufnndbaren Angaben ge-
sammelt und so für die reiche Fülle der folgenden Abbildungen eine höchst instructive
geschichtliche Basis geschaifen. Fs.
Methodik der Bindungslehre, Decomposition und Calculation für Schaft-
weberei. Bearbeitet für k. k. Fachschulen und zum Selbstunterricht
von Franz Donat, Lehrer an der k. k. Fachschule für Weberei zu
Warnsdorf in Böhmen. Mit 57 Tat. Wien, Pest, Leipzig, A. Hartieben.
8". 112 S. M. 6.
Von den gemeingebrluchlichen Handbüchern der Weberei unterscheidet sich das
vorliegende schon äußerlich dadurch, dass es weder das Rohmaterial, aus dem die
Elemente aller Textilwaare die Fäden gebildet werden, noch den technologischen
Apparat den Webstuhl summt allem Zubehör und auch nicht den Process des
Webens selbst das Treten, Einwerfen des Schusses u. s. w. behandelt, sondern all' dies
als wenigstens in den Grundzügen bekannt voraussetzt und das fertige Product als
solches in's Auge fasst. Wir lernen daraus in der Bindungslehre, wie sich das Gewebe als
Product der Kreuzung von Kette und Schuss darstellt, wie vielerlei Combinarionen bei
dieser Kreuzung möglich sind u. s. w., in der Decompositionslehre aber, wie man das
7T 429
theoretische Bindungsscheme am fertigen Gewebe erkennen und völlig exacl bestimmen
kann. Als dritter Abschnitt folgt die Calculationslehre, die die kaufmännische Frage
der Preisbcmessung zum Gegenstande hat. Dieses anscheinend unorganische Anhängen
eines überwiegend praktischen Zweiges der Textilwaarenkunde an zwei andere von
wesentlich theoretischer Bedeutung erklärt sich aus dem Umstande, als das Buch vor.
nehmlich für den Schulgebrauch bestimmt ist, und das zeitraubende Dictiren ersparen
soll, dieses aber eben beim Unterricht in den drei hier behandelten Gebieten bisher ein
nothwendiges Uebel gewesen ist. Wer den technischen Theil der Schaftweberei
wenigstens im Allgemeinen genügend kennt, wird das Buch auch zum Selbststudium
mit Erfolg benützen können, Rgl.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom t5. Mai bis 1;. Juni t893.,-
I. Technik u. Allgemeines. Aeslhetilt.
Kunstgewerblicher" Unterricht.
Beitrage, Kleine, zur Kunstgeschichte Tirols.
Aus tZeitschr. des Ferdinandeumsa.
gr. 3'. S. 533-559, mit Taf. Innsbruck,
Wagner. M. I.
Bomches, Fr. Die nationale Industrie
Blllgariens. Wr. Ztg., 130.
E. S. Das maurische Zimmer. Zeitschr. für
lnnendecon, lV, n. uBerl. Tap.-Ztg.a
Fischbach, Fr. Kunstgewerhliche Schul-
und Privat-Ateliers. Das Kunstgewerbe,
l. Maiheft.
Goeringer, A. Der goldene Schnitt gott-
liche Proportion und seine Beziehung
zum menschlichen Körper, zur Gestalt
der Thiere, der Pflanzen und Krystalle,
zur Kunst und Architektur, zum Kunst-
gewerbe, zur Harmonie der Tone und
Farben, zum Versmaß und zur Sprach-
hildung. mit Zugrundelegung des gol-
denen Zirkels dargestellt. gr. 8'. 37 S.
mit Taf. und vielen illustr. München,
Lindauer. M. 1.
Gonse, L. Alfred Darcel. Le Chronique
des arts, zz.
eußner, A. Die Bedeutung der-Orantena
in der altchristlichen Kunst. Christi.
Kunstblatt, 6.
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und Süd, Juni.
Hornig, F. Plastische Erzeugnisse als
Schmuck. Zeitschr. f. Innendecon, lV, 6.
Jerace, Vinc. La donna nelle opere di
Michelangelo. Napoli, tip. Franc. Giannini
ügli. 8'. p. 98. L. P50.
rell, P. F. Die Pflanze in der decorativen
Kunst. KunstgewerbebL, N. F. IV, 9.
Kunstbeitrage aus Steiermark. Blauer für
Bau- und Kunstgewerbe. Herausgeg. von
K. Lacher. Jahrg. l. Heft t. Erscheint
viermal imlahre. Frankfurt a.M., H. Keller.
M. z-5o.
Lacher, K. Das moderne steirische Kunst-
gewerbe. Kunstbeiträge aus Steiermark,
t.
Luthmer, F. Ein Wort über architek-
tonische und mobile Decoration. Zeitschr.
für lnnenclecon, IV, 6.
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geräthe. Christi. KuustbL, 5.
Künstlerische Erziehung.
KunstbL, b.
Oeuvre d'art, revue bimensuelle illustr.
tfe annee. N0 t. 20 avril 1893. Fol.
001., p. et pl. Paris, impr. Aron
freres, 18, rue Samt-Georges. Abonnem
Paris et dep., un an 17 fr., mois 9fr.,
mois in; etranger union postale,
un an 2c in, mois fr., mois Er.
Un numero 75 cent.
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v. Valvasor in seinen Beziehungen zur
Kunst und Kunstindustrie. Allg. Kunst-
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Mobel-Ueberzuge. Zeitschr. für innen-
tlecoration, lV, n. nZeitschr. f. Tap.
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Maler, Anstreicher und Lacktrer. Mit
einem Anhang über Glanz- und Matt-
vergoldung von W. Arrenbrecht. gr. 16",
VIII, 96 u. 17 S. München, Callwey.
M. 1..
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verständlich dargestellt. I. Theil Die
Technik der Glasmalerei. Mit 48 Text-
bildern und 1. Taf. gr. 3'. 67 S. Kbln,
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lnful des Abtes von Kreuzlingen in der
thurg. histor. Sammlung. Thurg. Bei-
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Maiheft; n. nHamb. Nachnc
Reiser, N. Vorlagen für Tischdeclten in
symmetrischen Figuren. 54 Taf. in lith.
Druck mit erlaut. Text in deutscher und
Iranzüs. Sprache. qu. Fol. S. München,
Callwey. M. 1.0.
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Brunel, G., et E. Grieshaber fils. La
Photographie pour lous. Traitä thäorique
pratique de la photographie et de ses
applications sux arts, aux sciences et
l'industrie. Paris, Roy et Gelfroy. La
livr. cts.
Catalogue d'estampes iapunaises, oeuvres
de choix, suite historique depuis Moro-
nobou jusqu'ä Kiosai precieuse särie
d'album des maitres japonais, gravures
et peintures chinoises, miniatures indo-
persanes, provenant d'une grande collec-
tion parisienne, dont la vente eu lieu
Ies 17, 18 et 19 avril 1893. 8". XIV,
78 p. Paris, Leroux.
Despres, Les Editions illustrees des
Fables de La' Fontalne. r-Supplämentn.
8". 19 p. Paris, Rouquette et lila.
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lländclte, B., s. Gruppe III.
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Sammlung von großtentheils ausgeführten
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tischen Gebrauch für Holzbildhauer, Mo-
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nach Originalen. ln ro Liefgn. l. Llg.
Fol. Taf. Stuttgart, Arndt. M. 2-50.
essing, Jul. Japanische Möbel. Zeitschr.
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Schiller. Vorn Memminger Chorgestühl.
Christi. KtlnstbL, 6.
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So illustr. par M. Gouin. Paris, Delagrave.
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Bild und Schrift, 9.
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für Dilettanten. gr. 8". 33 S. mit 45 lllu-
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Cussans, J. E. Hantlbonk cf Heraldry.
4th edit. With upwards of 400 lllustr. 8".
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Neuchätel. Arch. herald. suisses, Fevn-
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Roehl. Siegelstempel Joachim Friedrichs
von Liegnitz-Brieg. Schlesiens Vorzeit
in Bild und Schritt,
Seger. Medaille auf Samuel Mecke in
Frankenstein. Schlesiens Vorzeit in Bilil
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ourcar G. Dessins, Gouaclies, Estampes
et Tableaux du XVIlle siecle. Guide tit
Yamateur. 3". 683 p. Paris, Damascene
Morgand. fr. 35.
Ueber Sammlungen und Sammler des Kunst-
gewerbes. Das Kunstgewerbe, 7.. Maiheit
n. -Köln. Ztg...
BaseL
Stahelin, G., s. Gruppe lV.
lßerl in.
Ausstellung, Die, des Berliner Kunstgevin-
Museums. Zeitschr. für Musterzeichner,
n. -Post..
Breslau.
Frenzel, 0., s. Gruppe IX.
Chicago.
Catalogue ofücial of the exhibition oi
the German Empire in the World's Co-
lumbian exposition Chicago 1893. gr. 8".
XVl, 312 S. mit Planen. Berlin, Springer.
M. 3.
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Chicago. Wieck's Gew.-Ztg., u.
Führer durch die buchgewerbliche Col-
lectivausstellung des Deutschen Reiches.
Chicago 1893. Herausg. von dem Central-
verein für das gestimmte Buchgewerhe,
bearb. von A. Weigel. Mit einer Einlei-
tung Das heutige Buchgewerbe im Deut-
schen Reiche. Xll, x49 S. Leipzig, Ceniral-
verein für das gestimmte Buchgewerbe.
M. 1-50.
Ocsterreich-Ungarn in Chicago. Wiener
Ztg. 125; nNew-Yorker Siältältgn
Textilindustrie, Die sächsische, und ihre
Bedeutung. ColumbischeWeltausstellung,
Chicago 1893. Anhg. Verzeichniss der
ausstellenden sachs. Textilindustriellen.
S". 77 S. Leipzig, Th. Martin. M. I.
World's Colurnbian Exposition, 1893.
Ofücial Guide. Fol. sh.
424
Darmstadt.
Adnmy, R., s. Gruppe IX.
Dresden.
Ausstellung von Textilmustern in Dresden.
Das Hnndelsmuseum, 2x.
Florenz.
Harnack. O. Das neue Museum von
Slnta Maria del Hure in Florenz. Allg.
Ztg. III, Beil.
Frauenfeld.
Buchi, J., s. Gruppe lll.
Gotha.
wnld. BeschreibungderHandschriften
und lncunlbeln der herzogl. Gymnasial-
Bibliothek zu Gotha, nebst vier Briefen
von Eobanux Hessus, Melsnchrhon und
Niclas v. Amsdorlf. Progr. gr. 4'. zo S.
Gotha, Thienemann. 80 Pfg.
Hang.
Leroi, P. Ls collection de M. le che-
valier H. A. Steen recht van Duiven-
woorden. L'Art, 69
bln.
Ausstellung alter Stickereien und Passe-
menterien im Gürzenich. Das Kunst-
gewerbe, z. Maiheft; n. -Koln. Ztgu
Linz.
Fri mmel, Th. v. Die oberösterreichische
Landesgalerie in Linz. Mittheil. der k. k.
Centralcomm" N. F. XlX, n.
Lübeck.
Museum, Dus, zu Lübeck. Erölfnet am
16. Mai 1893. gr. 8'. 39 S. mit eingedr.
Grundrissen u. Lichtdrucktaf. Lübeck,
Lnbcke 8x Hurtmann. M. 1.
Pa ri s.
Leroi, P. L'Exposition du Champ de
Mars. L'Art, 696.
Lessing, Jul. Die Sammlung Spitzer
in Paris. Deutsche Rundschau, XlX, 9.
m.
Helbig, J. Le tresor zfornements er
dünstruments liturgiques de la collectiun
du chevalier Giancarlo Rossi Rome.
Revue de l'un-t ehren, V6 serie, lV, z.
Wien.
Ausstellung, Die archlologische. Allg.
Kunstchronik, 12.
Dühring, H. Ausstellung gothischer
Nobel etc. im Oesterr. Museum. Möbel-
und Decorationsschatz, I.
Notizen.
Hubert Janitsohek 1'. Die Leipziger Universität und mit dieser
die deutsche Gelehrtenwelt beklagt den Tod des wohlbeltannten Kunst-
historikets Professor Janitschek, der am 21. v. M. aus dem Leben ge-
schieden. Geboren im Jahre 1846 in Troppau, hatte Janitscbelt nach
Absolvitung seiner Studien in Graz mehrere Jahre in Italien verbracht
und war dann im April 1877 zum Custos am Oesterr. Museum ernannt
worden, welche Stellung er gleichzeitig mit der Docentur für Kunst-
geschichte an der Universität bis Juli 1879 inne hatte. Er ging dann
als Professor an die Universität nach Prag und hierauf nach Straßburg,
an welchen beiden Orten er Woltmann's Lehrkanzel übernahm. Im April
1892 war Janitschek als Nachfolger Anton Springeris nach Leipzig berufen
worden. Seine bereits seit längerer Zeit angegriffene Gesundheit vermochte
leider den erhöhten physischen Anstrengungen der neuen Stellung nicht
Stand zu halten.
Wiener Kunstgeworbeverein. Der Herr Handelsminister Marquis Bacquehem
empfing am 15. v. M. dss Präsidium des Wiener Kunstgewerbevereines, die Herren knis.
Rath Hanuseh, knis. Rnth Gstettner und Dr. Leisching, welche einen ausführ-
lichen Bericht über die österreichische Kunstgewerbe-Ausstellung in Genf überreichten.
Demselben waren photographische Aufnahmen der Ausstellung beigeschlossen. Der Mi-
nisler dankte für den Bericht und drückte dem Präsidium des Kunstgewerbevereines für
des so energisch und glücklich ausgeführte Unternehmen seine Befriedigung und Aner-
kennung aus.
BljonCetio-Ausslellung. ln Pforzlieim fand vom 4. bis 3c. Juni 1893 eine Aus-
stellung der Arbeiten und Lehrmittel der dortigen Großherzogl. Kunstgewerbeschule ver-
bunden mit einer Bijouterie-Ausstellung statt, welche ein anschauliches Bild der Pforz-
heimer Schmuckindustrie dnrbot.
Für die Redaction verantwortlich J. Falnesür und F. Rum.
Selbstverlag des k. lt. Oeeterr. Mnlenms für Kunst und lndnntlie.
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Die
alten Zunft- und Verkehrs-Ordnungen
der Stadt Krakau.
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Pintunms in der k. k. Jatellunlsßnen Bibliothek.
Herausgegeben von
Bruno Buchen
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Das vorliegende Werk bringt zum erstenlnl eine treue, auch rypographisch in ent-
sprechender Weise ausgestattete Wiedergabe der Willkür der Slldf Krakau" in dem berühmten
nCodex picturatusc der Krakauer Universitäts-Bibliothek, ein Unicum der seltensten Art, nebst
den a7 Miniaturen desselben in vollendeten Lichtdruckbildern. Um eine vollständige Zusammen-
stellung der auf das Bürgerthum der damals deutschen Stadt und vornehmlich auf das Gewerbe-
wesen sich beziehenden Urkunden aus dem XIV. bis XVllulahrhundert zu gewinnen, sind die
Lücken des genannten Codex soviel als möglich aus anderen Quellen ausgefüllt worden. Darf
demnach das Werk als eine allgemein cultur-, kunsts und gewerbgeschichtlich sehr wichtige
Erscheinung bezeichnet werden, so dürfte es namentlich auch das Interesse der Sprachfnrsehung
in Anspruch nehmen.
Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien ist soeben erschienen, und I.
durch alle Buchhandlungen zu beziehen
Fünfzig Ansiehtßn vnnWiene undllmigehung.
Nach Allllüfßllßll Yßll I. VARRUNE llllll L. PETRÜVITS lll PilThEllüNQl ßllßßßlllllü.
Verzeichniss und Reihenfolge der Ansichten.
Nr- Wißn Num Belvedere aus. Nr. 2. Stefanskirche. Nr. '3.Graben. Nr. '4.
Neuer Markt, Donner-Brunnen. Nr. 5. Knpuzinerkirche. Nr. 6. Palais Albrecht und
Philipphuf. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeres. Nr. 8. Hof-Operntheater Inneres.
Nr. 9. Akademie der bildenden Künste und das Schiller-Monument. Nr. m. Hochsu-ahi-
brunnen und Schwarzenberg-Palais. Nr. n. K. k. Bclvedere. Nrem. Das k. u. k. Arsenal.
Nr. Theresianum. Nr. r4. Karlskirche und xPolytechnikum. Nr. '15.
und Nlusikvereinsgebiude. Nr. i6. Beethoven-Denkmal. Nr. x7. Cursalun im Stndtpnrk.
Nr. 18. Schubert-Denkmal im Stadtpark. Nr. xg. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. ao.
Museum für Kunst und Industrie. Nr. a1. Tegetrhof-Denkmal. Nr. 22. Fürstthenter im
Prater. Nr. 23. Rotunde im Prater. Nr. 24. Wertrennplatz in der Freudeuau. Nr. 25.
Franz Josefs-Quai. Nr. '26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vom Kahlenberg aus. Nr. "a9. Augartenbrücke und Rudolf!-
Knserne. Nr. 30. Börse. Nr. 3x. Sühnhausf- Nr. 3a. Votivkirche. Nr. 33. Universität.
34. Rnthhaus. Nr. 35. Hof-Burgtheater Aeußeres. Nr. '35. Hof-Burgtheater
inneres. Nr.
thenter. Nr. 4o.,Die Hof-Museen und das Maria Theresia-Denkrual. Nr. 4x. Grillparzer-
37. Reichsrathsgebäude. Nr. 38. Justizpalast. Nr. 39. Deutsches Volks-c
Künstlerhaus
Monument. Nr. 42. TlIESCUS-Gtupph-v- Nr. '43. Aeußerer Burgplatz mit den Reiteratatuen.
Nr. 4.4.. Innerer Burgplatz mit dem Franzens-Monument. Nr. 45. Christians-Denkmal von
Cnnova Auguslinerkirche. Nr. 46. Kirche in Lerehenfeld. Nr. 47." Kirche in Fünfhaus.
Nr. 4.8. Schönbrunner Schlossgarten. Nr. 49. Laxenbutg. Nr. '50. Neue kaiserliche Burg.
Die mit bezeichneten zehn Ansichten sind nach Originalen von Petrovits, die
übrigen nach Aquarellen von J. Varrone.
Format 1813 Centimeter, elegant in Leinwand gebunden. i5reia Ä-VM.
lvllichiruclenl m1 cm ankam 1.3..