MITTHIÄILUNGEN.
K.K. GESTEBR. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
MIJNATSGHRIFP FÜR KUNSTGEWERBE.
NEUE FOLGE. ACHTER JAHRGANGI- IEFT X.
-ixuP--
WIEN.
conwsslouswnknm von cmu. cßnours sorm.
-.. ..-.,..... e... -...
thumsfreunde, Sammler und Künstler entsprechend
Alt-Wien Bild llllll Wort"
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthurnsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redaction des Wiener lllustrirten Extrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche je Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläuternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheirn, Hauser, Lind, Löwy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert Ilg übernommen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verkehres, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweiae mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirunz verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in vAlt-Wienx enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet fl. 10 kr., mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt ü. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des in- und Auslandes.
Jedeläieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen betrügt
nur kr.
Inhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königseggsche Gartenpalais in Gumpendorf. Die Fassziehergasse. Die alte Universität.
Die SaIzgries-Kaserne. Im Auwinkel Blatt. Der alte Kleppersteig. Das alte
Generalcommande-Gebiude auf der Freyung.- Die Stubenthormühle. Das Haus vzum
goldenen Fasane am Minoritenpiatz. Der Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Plafund im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jaccberhof. Haus in der Rossatt. Die Rosalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
Der Gasthof rzum wilden Manne. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeld. --Das alte kaiserliche
Rüdenhaua in Erdberg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. Das Kipfelhaus.
in der Grünangergasse und das Steindelbäclthaus auf der Landsn-asse. Die Thury-Capelie.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenstift.
Die Schanzel-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus nzum Pßiiklnc
in Neulerchenfeld. Die alte Verpfiegsbackerei im unteren Arsenal. Zum Prirnas von
Ungarn. Das Haus azum schwarzen Bären am Lugeclrt. Das Haus am!" goldenen Entec.
Die alte Universitäta-Bibliothek. Der Peatgiebel an der Carlsltirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculpturwerlt am Stephanadom. Das Haus vzum rothen
Igel am Wildpretmarkt. Die Schünlaterngasse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische
Haus, genannt xdie Schtvabenburgc. Das fürstlich Liechtenstein'sche Palais in der Rossau.
Das Haus xzum rothen Apfelc. Das xHet-rschaftshausc in der Augartenstrasse. Das ehv
malige Schloss am Hundathurm, Das ehemalige Eszterhäzy-Palais in der Mariahilferstraue.
Das Haus und Gasthaus rzur deutschen Eiche auf der Brandstatt. Die früher bestandene
Johanneskirche in der Jigerzeile.
Inhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenbüchnerinnen Biatt. Die
Schönlaxerngassel Die Weissgarberitirche. Das sogenannte xrothe Haun in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Httndsthurm. Das Franzoaenhaus. Das Ruthenthurmthor. Die
Mechitaristenltirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theaterß Die
Reindorfer Kirche.
Inhalt der sechsten Lieferung" Der obere Theil des Falzgries. Das herrschaftliche
Brauhaua in Margarethen. Der Jacoberhof. Die Jacoberbastei; Die Hemalser Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse. Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
Das Haus nzutn schwarzen Bocltc. Die Kirche in Dornbach. Der Katzensteig. Das alte
Rathhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Derf alte Minoritenplatz an der Oatseite. Die
Schleifmuhle Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. Der, polnische Hof. Die edrei
Kronen auf der Wieden. Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstraße. Das Barenheus
in der Taborstrasse. -'Der LedAe-rerhof. Aus der Magdalenenstrasse im VI. Bezirke. Das
zRothe Stern-Hause in der Leopoldstadt.
Inhalt der achten Lieferung Der Apollosaalf Die Landstrasser Hauptstraße. Der
Latzenhof und die Wichtergasse. Die St. Lorenzltiriche in Schottenfeld.-- Privathäuaar im
IX. Pezirke. Das Helvedere. Rückseite der Pfarrkirchezvum hl. Leopold im II. Bezirke.
Der Reisnerhof. Dlt St. Annakirchev- Das gräß, Kolowrafsche Gebäude auf der Seiler-
stitte. Aus der Liechtensteinstrasse. Ecke der Kiieberuaese.
Inhalt der neunten Lieferung Die Sudaeite des Michaelerpiatzea Blatt. Du
Recepthaus in der Kleinschtniedgasse. Du Schottenthor. Das Augustinerltloater auf der
Landstrasse und St. Dorothee i.n der Stadt. Das Franzensthor Blatt. Das Haus rzum
Kegeln. St, Johann in Siechenals und das Bickenhäusel. Die Capelle an der Hundethunner
Linie. Dasßsyl und Werkbank in der Lenpoldstadt. Die Capelle an der Nussdorfer
.Linie. Das gemalte Haus.
MiV dieser nannten Lieferung ist das interessante XVerk vollständig.
MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kunstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
im Commissionsverlag von Carl Gerold's Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4,.-
Nr. 94. 337. WIEN, October 1893. N. F. VIII. Jahrg.
lnhnlt Jubelfeier der Kunstgewerbeschnle des k. k. Oeaterr. Museums. Die antiken Gefäße mit Blei-
glnsur in der Archaeologischen Ausstellung. Von Dr. Karl Masner. Forta. und Schluss.
Angelegenheiten des Oeaterr. Museum und der mit demselben verbundenen Institute. Litte-
rnturbericht. Bibliographie des Knnltgewerber. Notizen.
Jubelfeier der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums.
Der 25jährige Bestand der k. k. Kunstgewerbeschule wurde Montag
den 9. October durch eine Festfeier begangen, welche Seine k. und k.
Hoheit der durchlauchtigste Herr Protector des Museums und der Schule
Erzherzog Rainer durch höchstseine Anwesenheit auszeichnete. Der
festlich geschmückte Säulenhof hatte sich schon von to Uhr an mit
den zahlreichen Festtheilnehmern zu füllen begonnen, den Mitgliedern
des Curatoriums, den geladenen Gästen, den Vorständen, Lehrern und
Schülern der Kunstgewerbeschule, den Beamten des Museums und dem
Präsidium und zahlreichen Mitgliedern des Wiener Kunstgewerbe-Vereins.
Es erschienen die Herren Ihre Excellenzen der Minister flir Cultus und
Unterricht Dr. Freiherr von Gautsch, der Vorsitzende des Curatoriums
des Oesterr. Museums Graf Edmund Zichy, Statthalter Graf Kiel-
mannsegg, der Präsident des Abgeordnetenhauses Freiherr von Chlu-
meckj, Landmarschall Baron Gudenus, die Sectionschefs GrafLatour
und Freiherr von Weigelsperg, Graf Atterns, die Ministerialräthe
Dr. Ritter von Thaa, Dr. Wolf und Dr. Lind, Sectionsrath Dr. Ritter
von Haymerle, Ministerial-Secretär Freiherr. von Weckbecker, Bürger-
meister Dr. Prix, der Rector der k. k. Akademie der bildenden Künste
frofessor Kundmann, Hofratb Professor Ritter von Gruber als Dele-
girter des lngenieur- und Architekten-Vereins, der Vorstand der Wiener
hhrg. r393. 39
470
Künstler-Genossenschaft Professor Trenkwald, Handelskammer-Präsident
von Mauthner und dessen Stellvertreter Herr Kitschelt, die Handels-
kammerräthe Franke und Irmler, der Präsident des ösrern-ungar. Ex-
portvereins Wilhelm, Reichsrathsabgeordneter Ruß, Reg.-Rath Schön,
Prof. Wickhoff, Hofrath Director v. Scala, Director Lacher aus Graz,
Hofrath Director Graff aus Dresden, Director Lachner aus Hannover,
die Custoden Boeheim und Chmelarz, die Directoren Laube aus
Teplitz, Greil aus Ebensee, Weigner aus Warnsdorf. Maäek aus
Bechyn, Neuzil aus Zakopane, Fachvorstand Tschirschnitz aus Lem-
berg, die Professoren Kiebacher und Salb aus Salzburg, Bakalowits
aus Graz, zahlreiche hervorragende Wiener Industrielle u. v. A. An
ihrem Erscheinen verhindert waren Se. Excellenz der Herr Finanzminister
Dr. Steinbach, desgleichen Se. Excellenz der Herr Handelsminister
Marquis Bacquehem und die Curatoren Fürst Schwarzenberg und
Professor Zumbusch.
Um ll Uhr fuhr Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Rainer vor dem Museum vor, gefolgt vom Oberstlieutenant
Grafen von Orsini und Rosenberg, wurde am Portal vom Director des
Museums Hofrath von Falke empfangen und unter die versammelte
Menge der Festtheilnehmer in den Säulenhof geleitet, wo er zuerst von
Sr. Excellenz dem Minister Freiherrn von Gautsch begrüßt wurde.
Nach dieser Begrüßung trat der Director der Kunstgewerbeschule
Hofrath Storck vor und hielt folgende Ansprache
Euere kaiserliche und königliche Hoheit!
Durchlauchtigster Herr Erzherzog!
Ein Vierteljahrhundert ist verrlossen, seit durch die Gnade Seiner
Majestät des Kaisers über Anregung Euerer kaiserlichen Hoheit die
Kunstgewerbeschule, das Schwesterinstitut des. Oesterreichischen
Museums, in's Leben gerufen worden ist. Ich schätze mich glücklich
als Director der Schule an diesem ihrem Ehrentage unsere Gönner
und Freunde begrüßen zu dürfen und dem tiefen Dankgefühle, das
uns alle heute mehr als je erfüllt, Ausdruck zu geben. Denn wenn
es unserer Lehranstalt in den abgelaufenen fünfundzwanzig Jahren
gelungen ist, ihrer Aufgabe entsprechend, dem modernen kunstindu-
striellen Schaffen im Vaterlande geschulte Kräfte auf allen Gebieten
desselben heranzuziehen und uns so dem Ziele zu nähern, dem
Kunsthandwerke jene Unabhängigkeit und Selbständigkeit, welche
ihm in allen bedeutenden Kunstepochen vergangener Jahrhunderte
eigen waren, wieder zurück zu gewinnen, so danken wir dies vor
Allem dem Schöpfer unseres Institutes, Seiner Majestät unserem
Allergnädigsten Kaiser und Herrn.
Wir danken dies Euerer kaiserlichen Hoheit, als dem stets huld-
vollen Förderer und Beschützer unserer Bestrebungen und Interessen,
471
und wir erinnern uns heute, an diesem bedeutungsvollen Zeit-
abschnitte, dankerfüllt unseres Organisators Rudolf von Eitelberger,
sowie jener Lehrer, welche der Schule zu früh durch den Tod ent-
rissen worden sind, oder deren Wirken vorgeriicktes Alter ein
Ziel setzte.
Wir danken der hohen Unterrichtsverwaltung die ununterbrochene
und munificente Förderung unserer Schule von ihren bescheidenen
Anfängen bis zu ihrer heutigen Ausgestaltung, dem Aufsichtsrathe für
seine Fürsorge, dem Curatorium des Oesterreichischen Museums, der
Direction und den Angehörigen desselben für die unermüdliche Unter-
stützung in der Erreichung unserer gemeinsamen Aufgabe.
Wir danken den Mitgliedern der wGesellschaft zur Förderung
der Kunstgewerbeschuleu, welche uns die Unterstützung talentirter,
aber armer Schüler ermöglicht, und wir danken der hohen Ver-
waltung des Huf-Titeltaxenfondes, wie jenen hochherzigen Stiftern,
welche uns die Mittel zur Verfügung stellten, unseren Absolventen
durch die ihnen zur selbständigen Lösung übertragenen Aufgaben
den Weg in's praktische Leben zu ebnen.
Wir danken endlich jenen hervorragenden Trägern unserer hei-
mischen Kunstindustrie, welche uns vom Anbeginne mit ihren Sym-
pathien zur Seite standen, welche uns jene Aufgaben stellten, an
welchen wir lehrend lernten, ein Zusammenwirken, ohne welches ein
so rasches Aufbllihen der Schule und die achtunggebietende Stellung,
welche die österreichische Kunstindustrie heute einnimmt, nicht er-
reichbar gewesen wäre.
Und nunmehr bitte ich Euere kaiserliche Hoheit, dieses Werk, in
welchem ein Theil der Thätigkeit der Kunstgewerbeschule nieder-
gelegt ist, als ein Erinnerungszeichen an den heutigen Tag gnädigst
entgegennehmen zu wollen.
Am Schlusse dieser Rede überreichte Hofrath Storck dem durch-
lauchtigsten Herrn Erzberzog-Protector ein Exemplar des von der Di-
rection der Kunstgewerbeschule aus Anlass ihres Jubiläums herausgegebenen
Prachtwerkes wArbeiten der österreichischen Kunstindustrie aus den Jahren
1868-1893"
Der Vorsitzende des Curatoriums des Oesterr. Museums, Se. Excel-
lenz Graf Edmund Zichy richtete hierauf folgende Ansprache an Seine
k. und k. Hoheit
Euere kaiserliche und königliche Hoheit!
Unter den vielen großartigen und Segen bringenden Schöpfungen
unseres gnädigsten Monarchen nimmt die SchaEung der Kunst-
gewerbeschule, deren flinfundzwanzigjährigen Bestand wir heute
Die iMittheilungen des Oesterr. Museums haben bereits im April-Hefte d. J.
über dieses Werk ausführlich berichtet.
30'
412
feiern, einen glänzenden Platz ein. iHunderte von Schülern ver-
danken ihre künstlerische Ausbildung diesem Institute. Mein Vor-
redner war berufen, über die Gründung der Schule und den Verlauf
ihrer Thätigkeit das competenteste Urtheil abzugeben, da er ihr
durch fünfundzwanzig Jahre vorsteht. Mir bleibt nur eine Bitte
übrig an unseren hohen Protector Den Ausdruck des tief gefühlten
Dankes im Namen des Curatoriums an den Stufen des Thrones
Seiner Majestät niederzulegen und uns ferner dem Allerhöcbsten
Schutze derselben zu empfehlen.
Ich schließe mit einem Wunsche Durch fünfundzwanzig Jahre
herrschte hier Friede, und die Pest unseres Jahrhunderts, der
Religions- und Nationalitäten-I-Iader, fand hier keinen Eingang.
Möge es in den nächsten fünfundzwanzig Jahren auch so bleiben!
Nun trat eine Deputation der ehemaligen Schüler der Kunstgewerbe-
schule unter Führung der Professoren Beyer und Macht und des Hof-
tischlersMichel vor, und überreichte Sr. k. und k. Hoheit folgende
von Prof. O. Beyer verlesene Dankadresse
Euere kaiserliche und königliche Hoheit!
Durchlauchtigster Herr Erzherzog!
An dem heutigen Ehrentage der Kunstgewerbeschule des kaiserlich
königlich Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie theilzu-
nehmen halten sich auch die ehrerbietigst Unterzeichneten berechtigt,
die sich mit Stolz ehemalige Zöglinge dieser Anstalt nennen.
Es ist ihnen Herzensbedürfniss, bei diesem festlichen Anlasse
neuerdings zu bezeugen, dass sie, nunmehr in praktischer Thätigkeit
oder im Lehrfache wirkend, das, was sie geworden sind, der Wiener
Kunstgewerbeschule zu danken haben, dass sie ihr und ihren Grund-
sätzen treu geblieben sind. Weit verstreut über das ganze Reich und
das Ausland, können nur wenige von ihnen dern Wunsche nach-
kommen, dies Zeugniss persönlich abzulegen, das schöne Fest mit-
zufeiern; die große Mehrzahl musste sich damit begnügen, ihren
Dankgefühlen in diesem Schriftstücke Ausdruck zu geben, das damit
zu einer Urkunde über den weiteren Entwicklungsgang und die
Lebensstellung einer großen Zahl derjenigen wird, die im Laufe der
verflossenen fünfundzwanzig Jahre so glücklich waren, sich an diesem
Institute fachliches Wissen und Können zu erwerben.
Und wem anders könnten sie ihren tief empfundenen Dank zu
Füßen legen, als dem erhabenen Protector des Oesterreichischen
Museums und der Kunstgewerbeschule, dem hochherzigen Förderer
und Beschützer aller Bestrebungen zur Hebung und Pflege kunst-
gewerblichen Schaffens?
Daher wagen sie die ehrerbietigste Bitte, Euere kaiserliche und
königliche Hoheit wolle die Gnade haben, dieses Schriftstück aus
415
den Händen der Vertreter der Qunterzeichneten ehemaligen Zöglinge
huldvoll entgegenzunehmen.
Wien, am 9. October 1893.
Folgen 295 Unterschriften.
Hierauf überreichte das Präsidium des Wiener Kunstgewerbe-Vereins,
bestehend aus dem Herrn kais. Rath Hanusch und dem Herrn kais.
Rath Cornrnerzialrath Gstettner sowie dem Schriftführer Dr. Lei-
sching, die von Letzterem verlesene Adresse sammt der vom Wiener
Kunstgewerbe-Verein aus Anlass der" Jubiläumsfeier gestifteten Medaille.
Die Adresse hat folgenden Wortlaut
Euere kaiserliche und königliche Hoheit!
Durchlauchtigster Herr Erzherzog!
Das Jubiläum des fünfundzwanzigjährigen Bestandes der durch die
Allerhöchste Gnade Seiner kaiserlichen und königlichen Apostolischen
Majestät des Kaisers aufAnregung Euerer kaiserlichen und königlichen
Hoheit errichteten Kunstgewerbeschule des kaiserlich königlich Oester-
reichischen Museums für Kunst und Industrie ist dem Wiener Kunst-
gewerbe-Vereine ein freudiger Anlass, der Beziehungen zu gedenken,
welche das österreichische Kunstgewerbe mit dieser Schule verknüpfen.
Ueberall, wo wir es in patriotischem Stolze seine schönsten Blüthen
entfalten sehen, müssen wir unsere Gedanken voll Dankbarkeit zu
der Anstalt zurücklenken. welche im Vereine mit dem Oesterreichi-
schen Museum den Grund zu dieser reichen Entwicklung gelegt hat.
In unermiidlichem Eifer wirken hier die ersten Kräfte als Lehrer
und führen eine Fülle von jugendlichem Streben, von Talent und
Fleiß auf die rechte Bahn künstlerischer Erfolge. Verlassen die
Schüler die Anstalt, so tragen sie, auferzogen in den Grundsätzen
einer immer auf's Neue bewährten künstlerischen Tradition, theils
ausübend ihr Können in's wirkliche Leben, theils bilden sie als
Lehrer in allen Gauen Oesterreichs neue Jünger heran.
Mustergiltige Vorbilder, glücklich concipirt und den praktischen
Bedürfnissen, wie den ideellen Ansprüchen trefflich angepasst, finden
von der Schule den Weg in die besten Werkstätten des Reiches.
Der Geschmack des Publikums, geläutert durch solche Muster,
verlangt immer einrnüthiger nach künstlerisch werthvoller Gestaltung
und unterstützt so das kraftvolle Aufstreben, das seine Wurzeln in
der Kunstgewerbeschule hat, immer neues Leben, neue Anregung
aus ihr schöpfend.
So steigerte sich in stets erneuter Wechselwirkung das Können
und Schaffen, und immer siegreicher erwies sich während dieses Viertel-
jahrhunderts die segensvolle Leistungskraft der Kunstgewerbeschule.
Das Jubiläum, welches diese Schule heute begeht, ist für das
gestimmte Kunstgewerbe Oesterreichs ein Fest der Freude und der
474
Dankbarkeit. Unser Verein, der seiner Theilnahme an der Feier ein
äußeres bleibendes Zeichen zu verleihen wünschte, glaubte dies am
besten durch Prägung einer Medaille zu thun. Es war nur selbst-
verständlich, dass die erste dieser Medaillen mit Zustimmung Euerer
kaiserlichen und königlichen Hoheit der Kunstgewerbeschule ver-
liehen wurde, als Ausdruck der Dankbarkeit und der vollsten Wür-
digung und Anerkennung ihrer segensreichen Wirksamkeit seitens
Derer, welchen diese Schöpfung in erster Linie zu Gute gekommen ist.
Der Wiener Kunstgewerbe-Verein, welcher sich auch hier als der
berufene Wortführer des ganzen Standes in Oesterreich betrachten
darf, spricht bei dem heutigen feierlichen Anlasse aber vor Allem
auch Euerer kaiserlichen und königlichen Hoheit, als dem hohen
Protector der in diesem Hause vereinigten Institute, erneuert unter-
thänigen, innigen Dank aus für die gnädige Fürsorge, welche Euere
kaiserliche und königliche Hoheit dem Kunstgewerbe seit der Wieder-
belebung desselben in unserem Vaterlande allzeit zuTheil werden ließen.
Euere kaiserliche und königliche Hoheit haben Ihre Hand stets
schützend über dieses Haus gehalten, in welchem Alles, was im
österreichischen Kunstgewerbe gut, erfreulich und mustergiltig ist,
seinen Ursprung hat.
Dem unauslöschlichen Danke hiefür Ausdruck zu geben, istden
Kunstgewerbetreibenden Oesterreichs Ehrenpflicht und Herzensbedürf-
niss, und sie vereinigen sich in dem begeisterten Rufe Gott schütze
Euere kaiserliche und königliche Hoheit und das ganze kaiser-
liche Haus!
Wien, am 9. October 1893.
Der Wiener Kunst ewerbe-Verein.
Folgen die Unterschriften.
Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Protector Erzherzog
Rainer erwieclerte diese Ansprachen mit folgenden Worten
Gerne bin ich heute hier erschienen, um mit lhnen, meine Herren,
den z5jährigen Bestand der Kunstgewerbeschule des Oesterreichischen
Museums zu feiern. Es gereicht mir dies zu um so größerer Freude, als
ich als Protector des Oesterreichischen Museums auch an der Gründung
der durch die Gnade Seiner Majestät des Kaisers geschaffenen Kunst-
gewerbeschule theilnehmen und im steten Verkehre mit dieser An-
stalt ihre Entwicklung, ihren wachsenden Einfluss und die großen
Erfolge beobachten konnte, auf welche wir heute mit patriotischem
Stolze zurückblicken dürfen.
Dank dem Wohlwollen Seiner Majestät des Kaisers und der
unausgesetzten Fürsorge, welche die Unterrichtsverwaltung diesem
Institute einsichtsvoll angedeihen ließ, und thatkräftig gefördert durch
das Curatorium, die Direction des Oesterreichischen Museums, sowie
475
durch den Aufsichtsrath, ist es der Kunstgewerbeschule gelungen, im
Vereine mit dem Oesterreichischen Museum die Kunstindustrie Oester-
reichs neu zu beleben und derselben eine in der ganzen Welt an-
erkannte Stellung zu erringen.
In zielbewusster, energischer Thätigkeit und in richtiger Erfassung
der ihnen gestellten Aufgaben haben die Lehrer dieser Anstalt an
den classischen Werken vergangener Kunstepochen Schüler und In-
dustrielle geschult und für neue Aufgaben neue Kunstformen glück-
lich zum Ausdrucke gebracht.
S0 mancher um diese Schöpfung hochverdiente Mann weilt nicht
mehr in unserer Mitte. Indem ich mit Ihnen diesen Mitarbeitern ein
pietätvolles Andenken weihe, spreche ich Ihnen Allen, die Sie Ihre
Kraft unermüdlich in den Dienst der unserer Schule auferlegten
Mission stellten, Ihnen Herr Director, wie allen Professoren und
Lehrern für Ihre hingebungsvolle, erfolgreiche Wirksamkeit besten
Dank und volle Anerkennung aus. Die aus Anlass des Jubiläums
geschaffene Publication der aus der Initiative des Museums unter
Mitwirkung der Kunstgewerbeschule hervorgegangenen Musterwerke
moderner Kunstindustrie ist als eine pragmatische Geschichte der
Leistungskraft der Schule mit Genugthuung zu begrüßen.
Ich danke weiter allen anderen Factoren, welche zum Aufschwunge
der Kunstgewerbeschule beigetragen haben, vor Allem dem hochver-
dienten Sprecher des Curatoriums, der Direction des Museums und
dem Aufsichtsrathe. Ich danke ebenso jenen Körperschaften und
Persönlichkeiten, durch deren Opferwilligkeit zahlreichen talentirten
Schülern das Studium erleichtert oder überhaupt ermöglicht, anderen
nach Vollendung des Unterrichtes durch Zuweisung von Kunstauf-
trägen der Eintritt in die Praxis erschlossen wird. So wünschens-
werth es ist, dass die allseitig gebrachten Opfer in erster Linie dem
Vaterlande zu Gute kommen, so neidlos freuen wir uns auch der
großen Zahl von Jüngern dieser Anstalt, welche, in der ganzen Welt
zerstreut, als Lehrer oder in Kunstwerkstätten den Ruhm der öster-
reichischen Schule verbreiten helfen. Die Theilnahme der ehemaligen
Schüler an dem heutigen Feste und der Ausdruck ihrer dankbaren
Erinnerung hat mich besonders erfreut.
Ohne das verständnissvolle Eingehen der Kunstgewerbetreibenden
auf die geläuterten Kunstabsichten der Schule und des.Museums
wäre es diesen Instituten unmöglich gewesen, den großen heilsamen
Einfluss zu gewinnen, welchen sie seit Jahr und Tag ausüben.
Der warme Ausdruck aufrichtiger Dankbarkeit und Anerkennung
für die allseitig fördernde und befruchtende Wirksamkeit der Kunst-
gewerbeschule, welchen ich seitens der führenden Vereinigung der
Kunstindustriellen Oesterreichs mit großer Befriedigung soeben ver-
nommen habe, verbürgt ein weiteres gedeihliches Zusammenwirken
475
von Lehre und Praxis zur steten Verbesserung des Geschmackes, zur
Förderung der wirthschaftlichen Hilfsquellen des Vaterlandes und zum
dauernden Ruhrne desselben.
Empfangen Sie alle, meine Herren, die Sie mitgewirkt haben an
diesem Werke, welches wir das erste Vierteljahrhundert seines Bestehens
so blühend und kraftvoll heute erreichen sehen, nochmals meinen Dank
und meine Anerkennung für Ihre einträchtige Thätigkeit. Möge die
Kunstgewerbeschule des Oesterreichischen Museums auch fernerhin als
Bildungsstätte, als Rathgeberin und Führerin in allen Dingen des guten
Geschmackes ihren ernsten, hohen Aufgaben gewachsen bleiben!
Nach dieser Ansprache, welche von der ganzen Versammlung mit
begeisterten Hochrufen aufgenommen wurde, unternahm Se. k. und k.
Hoheit, geführt von dem Director des Museums Hofrath v. Falke und
dem Director der Kunstgewerbeschule Hofrath Storck einen längeren Rund-
gang zur Besichtigung der ausgestellten Arbeiten. ln den einzelnen Ab-
Iheilungen gaben die betreffenden Lehrer die Erläuterungen. ln der Be-
gleitung befanden sich Minister Freiherr von Gautsch, Statthalter Graf
Kielmannsegg und Landmarschall Freiherr von Gudenus. Sodann
kehrte Se. k. u. k. Hoheit in den Säulenhof zurück und nahm die Ver-
theilung der von der Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbeschule
gestifteten Preise von roo, beziehungsweise So Kronen sowie der Diplome
an 30 der besten Schüler der Anstalt vor, an jeden der Aufgerufenen zu-
gleich einige huldvolle Worte richtend. Es sind dies die folgenden
Schüler und Schülerinnen Berthold Franke, Otto Hesse, Arthur Marchi,
Thomas Mennel, Franz Stifter, Anton Bayer, Johann Lukesch, Eugenie
Munk, Emanuel Schwab, August Hanke, Johann Tiäov, Joseph Steiner,
Karl Philipp, Robert Franges, Franz Sigl, Johann Neubauer, Eduard
Podgorski, Anton Svimbersky, Wenzel Franz Jäger, Julius Helzel, Theodor
Alphons, Anton Kaiser, Anton Unger, Mathilde Liechtenstein, Karl Ederer,
Joseph Klicha, Alois Leiier, Emerich Fehlinger, Arnold Schwab und
Johann Schwathe.
Unter Hochrufen der versammelten Festtheilnehmer verließ hierauf
Se. k. und k. Hoheit das Oesterr. Museum.
Der Wiener Kunstgewerbe-Verein hat anlässlich des zäjährigen Be-
standes der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums eine Medaille
wfür Verdienste um das Kunsthandwerku prägen lassen. Das in der Ge-
neralversammlung vom 29. September d. J. beschlossene und von Sr. k.
und k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog-Protector Rainer
genehmigte Statut bestimmt, dass die Verleihung dieser Medaille sowohl
an Kunstindustrielle und Künstler, wie an solche Personen erfolgen kann,
welche sich, ohne Kunstindustrielle oder Künstler zu sein, um die Hebung
und Pflege des österreichischen Kunstgewerbes in irgend einer Bezie-
hung hervorragende und dauernde Verdienste erworben haben.
477
Die Verleihung der Medaille erfolgt auf Grund eines von" der General-
versammlung unterstützten Antrages des Vereinsausschusses durch den
Erzherzog-Protector.
Die Medaille, ausgeführt vom Hof-Medailleur A. Scharff, misst
0'072 Meter im Durchmesser; auf der Aversseite sitzt vor einer Balu-
strade, hinter welcher in zartem Relief rechts die Stefanskirche, links
das Oesterr. Museum und die Kunstgewerbeschule sichtbar sind, eine
üppige Frauengestalt in reichem Renaissancegewand, welche in der Linken
einen Lorbeerzweig hält; vor und neben ihr auf dem Boden erblickt
man kunstgewerbliche Geräthe, eine Palette u.s. w. Die Reversseite zeigt
ein von Hofrath Storck entworfenes Ornament mit dem Schild zur
Aufnahme der Widmung. Das umlaufende Schriftband lautet "Der Wiener
Kunstgewerbe-Verein für Verdienste um das Kunsthandwerk-c Die
Ausführung der Medaille erfolgt ausschließlich in Bronze.
Die Adresse ehemaliger Schüler der Kunstgewerbeschule ist im For-
mate von 46 Centimeter Höhe zu 35 Centirueter Breite gedruckt, der
Einband in dunkel olivgrünern Leder mit- reicher Handvergoldung her-
gestellt. Derselbe zeigt auf der Vorderseite in der Mitte das Wappen des
hohen Protectors, zwischen diesemvund dem-reich ornamentirten Rande
sind der bekrönte Buchstabe sowie Lorbeerzweige und kleine Rosetten
abwechslungsweise eingestreut.
Anlässlich der Jubiläumsfeier hat der niederösterreichische Gewerbe-
verein an den Aufsichtsrath der Kunstgewerbeschule folgendes Schreiben
gerichtet
Das 25iährige Jubiläum der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie ist ein bedeutungsvoller Tag für
alle Kreise, die an der Entwicklung des österreichischen Kunst-
gewerbes Antheil nehmen. Dieser Tag bringt ihnen auf's Neue in
Erinnerung und in's Bewusstsein, dass die jubilirende Anstalt eine
neue Aera des österreichischen Kunstgewerbes eingeleitet und es zu
Ruhm und Glanz emporgeführt hat.
Mit den Gefühlen aufrichtiger Dankbarkeit und mit den besten
und aufrichtigsten Wünschen für das fernere Gedeihen der Kunst-
gewerbeschule begrüßen wir deshalb heute den Aufsichtsrath der
Kunstgewerbeschule und geben der HoEnung Ausdruck, dass das
zweite Viertel-Jahrhundert, in das die Anstalt nunmehr eintritt, an
Ehren und Erfolgen ebenso reich sein werde, als die nun abge-
schlossene Periode.
Wien, am 5. October 1895.
Niederösterreichischer Gewerbeverein.
Der Präsident Der Secretar
Özedik. Dr. Anspitzer.
478
Glückwünsche und Begrüßungstelegramme sandten auch der Steier-
märkische Gewerbeverein und der Steiermärkiscbe Verein zur Förderung
der Kunstindustrie in Graz, ferner die Fachschule für Holzindustrie in
Bruck a. d. M., die k. k. Staatsgewerbeschule in Graz, die k. k. Fach-
sthule für Holzbearbeitung in Hallein, die k. k. Fachschule für Holz-
und Steinbearbeitung in Hallstatt, die k. k. Fachschule für Bildhauer
und Steinmetze in Hoi-ic, die k. k. Staatsgewerbcschule in Lemberg,
die k. k. Kunstgewerbeschule in Prag, die k. k. Fachschule für Glas-
und Metallindustrie in Steinschönau, die k. k. Staatsgewerbeschule in
Triest, die k. k. Fachschulen für Holzbearbeitung in Grulic Walla-
chisch-Meseritsch und Zakopane, die Maler-Akademie in Prag, die
Kunstgewerbeschulen in Düsseldorf, Karlsruhe, und
Stuttgar der Curator des Oesterr. Museums, HerrenhausmitgliedNicolaus
Dumba, Fabrikant Rießner in Teplitz und die Directoren, Professoren
und Lehrer Sturm in Amsterdam, Holzer, Lackner, Larch und
Raschke in Bozen, lrmann und Kühn in Breslau, Öernji in Brünn,
Tamanini und Fabrizzi in Cortina d'Ampezzo, Richter in Dresden,
Stiller in Düsseldorf, Raab in Friedeberg, Biaha, Hammer, Lud-
wig, Miksch, Raab, Zitte und Zoff in Gablonz, Fankhauser in
Graz, Engleitner und Poelleritzer in Hallstatt, Remesch und
Tapper in Innsbruck, Krycinski in Kolomea, Prosperi in Mährisch-
Schönberg, Skomal und Wegner in Magdeburg, Delneri, Gius und
Ribi in Mariano, Bendel in Schaffhausen, Chilla in Steinschönau,
Reimann in Teplitz, Horak in Wien, Bengler, Freytag, Larch,
Sterz, Stifter und Täubner in Znaim.
Das Professoren-Collegium der Kunstgewerbeschule hat am Jubi-
läumstage am Grabe Eitelbergefs und der Professoren Laufberger
und Teirich Kränze mit folgender Inschrift auf den Schleifen nieder-
gelegt wDas Professoren-Collegium der Kunstgewerbeschule des Oesterr.
Museums in dankbarer Erinnerung 1868-189111
Am Abende des Festtages fand in Sacher's i-Hötel Centrala ein zu
Ehren der Kunstgewerbeschule und des Oesterr. Museums vom Wiener
Kunstgewerbe-Vereine veranstaltetes Festbankett statt. Als Theil-
nehmer an demselben waren erschienen Se. Excellenz Graf Zichy,
die Herrenhaus-Mitglieder Se. Excellenz Freiherr von Özedik und Lob-
meyr, die Hofräthe Ritter von Falke, Storck, Bauer und von Scala, die
Ministerialräthe Dr. Ritter von Thaa und Köchlin, Sectionsrath Dr.
Ritter von Haymerle, Regierungsrath Bucher, Handelskammer-Präsident
Mauthner, der Director des königl. Kunstgewerbe-Museums in Dresden,
Hofrath Graff, Professor Trenkwald, sämmtliche Professoren der Schule,
die Beamten des Museums und zahlreiche Industrielle, iru Ganzen an
roo Personen. Präsident kaiserl. Rath Hanusch eröffnete die Reihe der
479
Trinksprüche mit einem schwungvollen Toast auf Se. Majestät den
Kaiser und Se. k. und k. Hoheit den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog
Rainer, welcher mit stürmischen Hochrufen aufgenommen wurde,
während die Musikcapelle die Volkshymne spielte. Vicepräsident Gstettner
feierte in längerer, mit großem Beifalle aufgenommener Rede die großen
Verdienste, welche sich die Schule um die Industrie erworben habe, Herr
Paulick toastirte auf das Oesterr. Museum als den Ausgangspunkt der
großen Reformbewegung auf dem Gebiete der Kunstindustrie. Hofrath
Storck erhob sein Glas auf die führende Körperschaft der Kunstindu-
striellen, den Wiener Kunstgewerbe-Verein. Regierungsrath Bucher dankte
im Namen des Museums und brachte einen rnit großem Beifalle aufge-
nommenen Toast auf das schaffende Bürgerthum aus. Hofrath Bauer ge-
dachte der außerordentlichen Fürsorge der Unterrichtsverwaltung und
erhob sein Glas auf Se. Excellenz den Herrn Minister für Cultus und
Unterricht Dr. Freiherrn von Gautsch und die anwesenden Regierungs-
vertreter, worauf Sectionsrath Dr. Ritter von Haymerle der bedeutsamen
Wirksamkeit der Schule und des Museums und der Ausgestaltung des
Fachschulwesens im ganzen Reiche gedachte. Dr. Leisching begrüßte die
anwesenden Präsidenten der Handelskammer, des niederösterreichischen
Gewerbevereines und des Handelsmuseums. Präsident Mauthner hob
hervor, wie erfreulich die warme Anerkennung sei, welche seitens der
Industrie der Schule gezollt werde. Herrenhaus-Mitglied Lobmeyr dankte
im Namen Sr. Excellenz des Freiherrn von Özedik, welcher das Fest
früher verlassen musste, und sprach sodann auch noch im Namen der
Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbeschule. Kaiser. Rath lrmler
brachte ein Hoch auf die neuen Ehrenmitglieder des Kunstgewerbe-
Vereines, Sectionschef Grafen Latour, die Hofräthe Ritter von Falke und
Storck und Regierungsrath Bucher, und auf das älteste Ehrenmitglied
Se. Excellenz Grafen Zichy aus; Letzterer erwiderte, lebhaft acclamirt.
Hofrath Graf Dresden feierte Wien und erinnerte in warmen Worten
an den Dank, welchen das Deutsche Reich auf künstlerischem und kunst-
gewerblichem Gebiete Oesterreich schulde. Es sprachen noch Professor
König, der wie Hofrath Director Storck und Professor Baurath A. Hauser
gleichzeitig das zijährige Jubiläum seiner Lehrthätigkeit an der Kunst-
gewerbeschule feierte, ferner Schenzel und Hofrath Storck auf Hanusch,
Professor Beyer, Professor Trenkwald, Lobmeyr u. A. Erst in später
Stunde endete das schöne Fest.
Von den zahlreichen ehemaligen Schülern der Kunstgewerbeschule,
welche gegenwärtig im ln- und Auslande theils als Lehrer, theils als aus-
übende Künstler thätig sind, und die anlässlich der Jubelfeier nach Wien
gekommen waren, wurde am io. Abends eine gesellige Zusammenkunft
veranstaltet, an welcher etwa ioo Personen theilnahmen.
Die antiken Gefäße mit Bleiglasurlin der Archaeo-
logischen Ausstellung.
Von Dr. Karl Musner.
Fortsetzung und Schluss.
Mannigfaltig sind auch die Formen der Lampen. Hier aber über-
wiegen die Exemplare, welche sich in die festen Typen einreihen lassen,
die sich, wie es scheint, erst in römischer Zeit ausgebildet haben Nr. 632,
650, 65t, 653 und 654.. Andere erinnern an Formen, deren Entstehung
noch vor die hellenistische Epoche zu setzen ist, weil sich Stücke ge-
funden haben, die mit dem griechischen Vasenfirniss überzogen sind.
Dazu gehört Nr. 639 mit einem flachen Rund, das von einem plastischen
Rand umgeben ist und in eine vorspringende spitze Dülle ausgeht. Mag
auch der Typus griechisch sein, das Exemplar selbst stammt, wie der
Töpferstempel C. FADI beweist, aus römischer Zeit. Eher für griechisch
als römisch möchte ich auch Nr. 638 halten, für dessen eigenartige Form
man Mazard, pag. 40g, Fig. vergleichen möge.
Zwei von den Lampen tragen römische Stempel, Nr. 639 den des
C. Fadius und 653 den des Agilis. Sie bestätigen in willkommener Weise
die Zeitbestimmung, die man aus anderen Gründen für die Mehrzahl der
in Oesterreich gefundenen glasirten Objecte anzunehmen genöthigt ist.
Wenn man sich verhält, dass die Städte, wo sie zum Vorschein gekommen
sind Aquileia ausgenommen erst in der römischen Kaiserzeit ent-
standen oder zur Bedeutung gelangt sind, wird man sie als Erzeugnisse
der nachchristlichen Aera ansehen müssen. Mit diesem Zeitansatze steht
durchaus nicht in Widerspruch, dass die glasirten Gefäße aus den Pro-
vinzen so vielfache Reminiscenzeu an griechische und hellenistische
Formen aufweisen. Da die Technik sich auf. griechischem Boden aus-
gebildet hatte, eine griechische Specialität war, ist es begreiflich, dass
man überall conservativ an den alten Mustern und dem hergebrachten
Charakter festhielt. Jedenfalls muss man die Thatsache selbst hinnehmen,
denn es ist sicher, dass der größere Theil der in Oesterreich gefundenen
glasirten Thonwaaren nicht nur in römischer Zeit, sondern auch fern von
den Stätten griechischen Gewerbeßeißes, in der Provinz, verfertigt wurde.
Mazard spricht in seiner Abhandlung die Ansicht aus, dass die
Fabrication von keramischen Erzeugnissen mit Bleiglasur auf einem
bestimmten Punkte Kleinasiens concentrirt gewesen sei. Aber die Aus-
nahme, die er bereitwillig für Gallien, zögernd für Ungarn statuirt, muss,
das stellt sich immer klarer heraus, sehr weit ausgedehnt werden. Wie
unsere Technik nach den pag. 4.57 angeführten Fundorten in ganz Klein-
asien verbreitet war, scheint sie auch frühzeitig nach Europa gewandert
zu sein. In der so reichen Sammlung VonTarentiner Terracotten "im
städtischen Museum zu Triest sah der Verfasser zwei glasirte Stücke,
Nr. 4.60 das Fragment eines geflügelten Eroten und Nr. 664 eine Relief-
481
maske, die gewiss noch aus hellenistischer Zeit herrühren. Ausgeschlossen
ist die Monopolisirungdes Industriezweiges von vornherein bei den Lampen,
bei denen uns alle möglichen römischen Typen und zum Ueberfluss rö-
mische Töpfersternpel begegnen. Und was die Gefäße betrifft, lässt sich
dieMannigfaltigkeit der Formen und Ornamente, die Ungleichmäßigkeit
im Materiale und der Technik befriedigend durch die Annahme erklären,
dass wir nur zeitlich verschiedene Erzeugnisse eines und desselben Fabri-
cationscentrums vor uns haben? Wer unsere kleine Ausstellung von gla-
sirter Töpferwaare überblickt, wird leicht eine ganze Anzahl von Gefäßen
aussondern, die sich durch plumpe, ungefüge Gestalt, groben Thon und
dicke Glasur als provincielle Erzeugnisse zu erkennen geben. Wie weit
stehen dieselben ab von jenen eleganten und zierlich geformten Bechern
und Schalen, die, aus feinem Thon verfertigt, mit einer dünnen Glasur-
schichte bedeckt und mit gefälligem Rankenwerk in Relief geschmückt,
so deutlich den Geschmack der Hauptstadt oder eines hervorragenden
griechischen Kunstcentrums offenbaren! Wir haben leider in unserer Aus-
stellung kein derartiges Exemplar und können nur auf die Abbildungen
in dem Aufsatze Mazard's hinweisen. Dafür aber befindet sich unter den
provinciellen Arbeiten ein geradezu classisches Beispiel. Es ist dies der
schon oben pag. 460 erwähnte, in Ö-Szöny gefundene Becher Nr. 66x
Eigenthum des Oesterr. Museums. Nicht nur die Form, die in plumper
Weise einen Metallbecher copirt, die dicke Glasur und der schlechte Thon,
sondern auch die Decoration sagen uns, dass der Töpfer, der dieses Stück
verfertigte, in der Provinz ansässig war, wo er sich für gewöhnlich an
der Herstellung des einfachsten Gebrauchsgeschirres genügen ließ, ein
Gefäß wie dieses für ihn schon eine Meisterleistung bedeutete. Auf der
Außenseite sind unter einem Streifen von eingedrlickten, ineinander-
gestellten Haken Reliefs aus Stempeln aufgelegt. Zunächst eine umlau-
fende Guirlande, auf der Vögel sitzen, darunter ein Fries mit Götter-
gestalten; wir finden Mercur, Mars, Minerva, Hercules im Kampfe mit
dem Löwen, Victoria und dreimal eine nackte mit gekreuzten Beinen bei
einem Pfeiler stehende Figur, bei der man an Dionysos oder Aphrodite
zu denken hat. Ist es nun schon ein Zeichen arger Sorglosigkeit, wenn
mitten unter die Götter ein Hirsch gesetzt ist, so verräth sich die
höchste technische Unbehilflichkeit darin, dass die Figuren nicht auf
gleichem Niveau stehen, indem die Hand, als beim Auftragen der Reliefs
der Becher gedreht wurde, die Richtung verlor.
Wie nicht anders zu erwarten ist, stehen unter den in Oesterreich
gefundenen glasirten Gefäßen die von Aquileja am höchsten durch Ge-
fälligkeit der Formen und der Decoration, Feinheit der Technik und vor-
zügliches Material. Wir führen an das hübsche mit Hermen und Guirlanden
verzierte Kännchen Nr. 634, die Aschenurne 633, die schon durch ihre
Größe zu den bedeutendsten glasirten Gefäßen gehört, die Schale 641,
und erinnern wieder an das auf p. 459 genannte Rhyton im Museum zu
Triest. Wenn wir nach dem Norden hinaufrücken, sehen wir so gleich
in Pettau die derben provinciellen Formen dominiren, den plastischen
Schmuck zurücktreten oder reducirt auf die übliche Schuppenmusterung
vgl. 645, 655. Nur darf man diesen Satz nicht so generalisiren, dass
alle an einem Orte gefundenen Gefäße auch an diesem verfertigt seien.
Lampen, wie Nr. 640 und 653, die den Stempel des C. Fadius und
Agilis tragen ob sie auch glasirt sind, ist nicht bezeugt wurden an den
verschiedensten Punkten der römischen Welt gefunden, sind also gewiss
nicht in Aquileja, resp. Carnuntum fabricirt worden. Wie die Lampen
sind auch die Gefäße als Handelsartikel gewandert. So steht die Kanne
Nr. 658 als etwas durchaus Fremdes, Importirtes neben den sonstigen aus
Ö-Szöny bekannten und wahrscheinlich dort verfertigten Stücken, von
denen sie sich, abgesehen von der Gestalt, durch die dottergelbe, "sehr dünn
aufgetragene Glasur und einen anderen Thon auszeichnet. Unter den
wenigen Bregenzer Funden Nr. 648-652 ist fast kein Stück dem anderen
verwandt. Dass unter den aus Pettau, Carnuntum und Ö-Szöny stammenden
Objecten der Ausstellung die grüne Glasur fehlt, während sie in Aquileja
überwiegt, kann man, meines Erachtens, wenigstens vorläufig nicht als
ein Hilfsmittel zur Unterscheidung von Fabricationsorten im Norden und
Süden heranziehen und beruht möglicherweise auf Zufälligkeiten der
Fundstatistik.
Nach dem allgemeinen Ueberblick über die glasirten Gefäße in der
archäologischen Ausstellung wollen wir noch auf einige bemerkenswerthe
Einzelnheiten aufmerksam machen. Eine technische Eigenart repräsentiren
die Fragmente Nr. 646, aus Pettau, die von sehr großen, dickwandigen
Becken oder Fässern nicht zu bestimrnender Form mit breitem, thon-
grundigem Rande herrühren. Auf der Innenseite sind dieselben mit einem
Mosaik aus gestoßenen und durchgesiebten Quarzkörnchen bedeckt;
darüber liegt eine dünne Glasurschichte, deren gelbe Farbe sich mit dem
Weiß des Mosaiks zu einer gefälligen Wirkung vereinigt. Indessen war
nicht diese der Zweck des Mosaiks. Nach einer ansprechenden Vermuthung
Professor Macht's hat die Schichte von Quarzkörnern dazu gedient, das Ab-
lösen der Gefäße, die zu mächtig waren, als dass sie leicht auf der Töpfer-
scheibe hätten gedreht werden können, von der Form, über der sie ver-
fertigt wurden, zu erleichtern. Als Specialität einer bestimmten Fabrik
geben sich die Gefäße durch einen an den Fragmenten mehrmals wieder-
kehrenden Stempel, dessen Lesart nicht klar ist, zu erkennen. Bruchstücke
gleicher Art ob aber auch mit demselben Stempel? kommen in
Ö-Szöny vor. Professor Macht theilt rnir mit, dass ein ähnliches Stein-
mosaik jedoch nur zu decorativen Zwecken auch im 17. Jahrhundert
im nördlichen Böhmen üblich war und erinnert sich in dieser Technik
verzierte Gefäße aus moderner Zeit auf einer Pariser Weltausstellung ge-
sehen zu haben. Ein interessantes Stück ist ferner die gewiss aus einer
italischen oder griechischen Werkstatt hervorgegangene, auf der Außen-
seite mit Blattranken geschmackvoll verzierte und vergoldete Schale 63x.
Hier muss erst eine genauere, durch die starke Versinterung erschwerte
Untersuchung klar machen, ob der bräunliche Ton der Oberfläche von
einer leichten Glasur herrlihrt, oder Resultat sorgfältiger Glättung ist.
Wäre das erstere der Fall, dann hätte die Glasur den Zweck gehabt,
einen glatten Grund für die sehr dünn aufgetragene Glasur abzugeben.
Fraglich ist auch die Berechtigung zur Einreihung unter die antiken
glasirten Gefäße bei den aus Carnuntum stammenden Nummern 254. und
25l5, bei welchen ein überhöhtes Kännchen mit lappiger Mündung, ein cylin-
drisches Fässchen und ein dritter unbestimmbarer, bei beiden Exemplaren
fehlender Theil, mit einander verkoppelt sind. Die Form dieser kleinen
Gefäße ist allerdings seltsam, aber Thon, Glasur und Fundort das
Amphitheater lassen den antiken Ursprung als möglich erscheinen.
Am Schlusse unserer Ausführung wollen wir noch eine Frage auf-
werfen, die für das Verständniss der keramischen Gattung, mit der wir
uns beschäftigt haben, von grundlegender Bedeutung ist Aus welchen
Gründen hat man im Alterthum von der Glasur Gebrauch gemacht?
Ueberblicken wir die Geschichte unserer Technik und die Menge des Er-
haltenen, so kommen wir zu dem Resultat, dass, solange sie geübt wurde,
ausschließlich decorative Rücksichten bei der Anwendung der Glasur
maßgebend waren. Unter den zahllosen ägyptischen Objecten findet sich
nichts, an dem die praktischen Vortheile des glasigen Ueberzuges zur
Geltung kämen; auch die hellenistische Keramik hat bei ihrer Glasirung
der zierlichen Schälchen und Töpfchen kaum etwas anderes als eine Er-
höhung des decorativen EHectes im Auge gehabt. Erst in römischer Zeit,
und gerade in den Provinzen, finden sich die einfachen, ordinären Krüge,
Töpfe und Becher, die auf jede Verzierung verzichtend, nichts anderes waren
als primitives Bedarfsgeschirr. War hier die Glasur der letzte Rest des
Schmuckbedürfnisses oder hat man sie verwendet in voller Kenntniss und
Ausnützung ihrer praktischen Seiten? Stellen wir uns nur vor, wie hoch
vom Standpunkte der Zweckmäßigkeit ein glasirtes römisches Gefäß über
einer gefirnissten griechischen Vase steht. Der Firniss behebt durchaus nicht,
wie man sich leicht überzeugen kann, die Porosität des Thones und hin-
dert nicht, was wenigstens für unsere Anforderungen an ein Trinkgeschirr
unerlässlich ist, dass die aufbewahrte Flüssigkeit einen unangenehmen
Erdgeschrnack und Erdgeruch annimmt. Aber wenn die römische Zeit
diese Vortheile voll erkannt hätte, müsste man erwarten, dass das glasirte
Geschirr im einfachen römischen Haushalte dieselbe Rolle einnehme, wie
bei uns. Dem widerspricht jedoch die Fundstatistik der glasirten Gefäße.
Neben der sogenannten Terra sigillata und dem sonstigen Geschirr sind
sie in verschwindender Minorität. Nun ist es ja wahr, dass bis vor
Kurzem bei Grabungen an römischen Stätten glasirte, namentlich unver-
zierte Gefäße und Scherben als selbstverständlich nicht antik bei Seite
geworfen wurden; wenn man nun auch gegenwärtig in dieser Beziehung
484
achtsam geworden ist, das Verhältniss der glasirten Gefäße zu den an-
deren Gattungen wird sich gewiss nicht ändern. So haben wir Grund zu
der Annahme, dass auch in römischer Zeit die Glasur in erster Linie
ein Decorationsmittel blieb, ihr Nutzen nicht voll gewürdigt wurde. Dies
war erst späteren Epochen vorbehalten. Den römischen Töpfern aber
bleibt das Verdienst unbestritten, dass sie eine Technik, mit deren wei-
terer Ausbildung die ganze Entwicklung der keramischen Industrie ver-
knüpft ist, auf europäischem Boden heimisch machten.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Auszeichnungen. Se. k. und k. Apostol. Majestät haben mit
Allerh. Entschließung vom 2. October d. J. dem Director des Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie und Vorsitzenden des Aufsichtsrathes
der Kunstgewerbeschule dieses Museums I-Iofrath Jacob Ritter v. Falke
und dem Director derselben Kunstgewerbeschule Hofrath Joseph Storck
das Comthurkreuz des Franz Joseph-Ordens, dem Professor an der
Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums für Kunst und Industrie Otto
König den Orden der Eisernen Krone dritter Classe taxfrei, und den
Professoren an derselben Anstalt, Ludwig Minnigerode, Johann Macht
und August Kühne das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens aller-
gnädigst zu verleihen geruht.
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rain er
hat in seiner Eigenschaft als Protector des Wiener Kunstgewerbe-Vereins
die von diesem Vereine aus Anlass des zäjährigen Bestandes der Kunst-
gewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie ge-
stiftete Medaille nfür Verdienste um das Kunsthandwerk-n mit höchster
Entschließung vom 6. October d. J. zu verleihen befunden
t. Der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums;
2. dem k. u. k. geh. Rathe und Vorsitzenden des Curatoriums des
k. k. Oesterr. Museums Edmund Graf Zichy;
3. dem k. k. Hofrathe, Direetor des k. k. Oesterr. Museums und
Vorsitzenden des Aufsichtsrathes der Kunstgewerbesehule Jacob Ritter
von Falke;
4. dem k. k. Hofrathe und Director der Kunstgewerbeschule des
k. k. Oesterr. Museums Joseph Storck;
5. dem k. k. Regierungsrathe und Vice-Director des k. k. Oesterr.
Museums Bruno Bucher;
6. dem k. k. Professor an der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr.
Museums Oskar Beyer.
Ausstellung der Kunstgewerbesohule. Se. k. und k. Hoheit
der durchlauchtigste Herr Erzherzog Carl Ludwig hat Mittwoch den
n. d. M. Nachmittags in Begleitung des Dienstkämmerers Altgrafen Salm-
Reilferscheid unter Führung des Directors Hofrath Storck die Ausstellung
der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterr. Museums mit einem dreiviertel-
stündigen Besuche beehrt.
Der Wiener Kunstgewerbe-Verein hat aus Anlass des zäjäh-
tigen Bestandes der Kunstgewerbescltule des k. k. Oesterr. Museums den
Sectionschef im Ministerium für Cultus und Unterricht Vincenz Graf
Baillet-Latour, den Director des k. k. Oesterr. Museums Jacob Ritter
von Falke, den Director der Kunstgewerbeschule Hofrath Joseph Storck
und den Vice-Director des Oesterr. Museums Reg-Rath Bruno Bucher
zu seinen Ehrenmitgliedern ernannt.
Geschenke an das Museum. Die keramische Sammlung des
Oesterr. Museums hat durch die Munificenz Sr. Durchlaucht des regie-
renden Fürsten von Liechtenstein eine sehr werthvolle Bereicherung
erfahren. Die so hochgeschätzten silbergrauen Steinzeugkrüge von Sieg-
burg waren bisher in unserer Sammlung nur durch geringere Exemplare
vertreten, der von Sr. Durchlaucht geschenkte Krug aber gehört zu den
ausgezeichnetsten an Größe und Schönheit der Erhaltung. Er misst in
der Höhe 352 Millimeter, zeigt dreimal in scharfer Prägung Christus am
Brunnen, die heil. Helene und den guten Hirten mit der auf Hans Hilgers
gedeuteten Marke HH und der Jahreszahl 1570. Der vergoldete Silber-
deckel mit geätzten Ornamenten ist spätere Zuthat.
Professor Otto König hat aus Anlass des Jubiläums des 25jäh-
rigen Bestandes der Kunstgewerbeschule dern Museum die von ihm mo-
dellirte und in Marmor ausgeführte Büste Seiner Majestät des Kaisers
zum Geschenke gemacht.
Anerkennung. Das Comite der Madrider Columbus-Ausstellung
hat dem k. k. Oesterr. Museum und dem Director desselben, Hofrath
Jacob R. v. Falke, die große Ausstellungs-Medaille übermittelt.
Ehrengesohenk. Eine Anzahl ehemaliger Schüler des Professors
Otto König hat ihm aus Anlass des Jubiläums seiner zäjährigen Lehr-
thätigkeit an der k. k. Kunstgewerbeschule ein Ehrengeschenk liber-
reicht. Dasselbe ist von Prof. St. Schwartz cornponirt und ausgeführt
und besteht aus einem in Silber getriebenen Relief in Ebenholzumrah-
mung, das den Jubilar in seinem Atelier mit Ausführung einer der an-
muthigsten seiner Schöpfungen, des wLiebesgeheimniss-i beschäftigt zeigt.
Eine weibliche Gestalt, wdie Jugendu, tritt soeben an ihn heran im Begriff
ihm den Lorbeer zu überreichen. Unterhalb der Darstellung befindet sich
die Widmung vDem verehrten Herrn Professor Otto König zur Feier
seiner zäjährigen Lehrthätigkeit seine dankbaren Schüler. October 1893m
Den Rahmen ziert ein silberner Lorbeerkranz von Bändern umwunden,
worauf die Namen der Spender gravirt sind.
Die Archaeologiache Ausstellung im Museum wurde Sonntag
den 17. v. M. geschlossen. Der Saal Vll des Museums Bucheinbände,
Lackarbeiten, Miniaturen etc. ist Sonntag den i. October wieder erülfnet
worden.
Bibliothek des Oesterr. Museums. Vom 21. October bis 20. März
ist die Bibliothek, wie alljährlich, an Wochentagen mit Ausnahme der
Montage von Uhr und von 6-87, Uhr Abends, an Sonn- und
Feiertagen von 9-1 Uhr geötfnet.
Besuch des Iusenms. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
September von 4463, die Bibliothek von 996 Personen besucht.
hhrg- 1893-
3x
Litteratur Bericht.
Zu M. KimbePs rNothruf des Kunstgewerbesu.
Der kurzen Anzeige, welche eben noch vnr Redactionsschluss in die letzte Nummer
der vMittheilungen-i aufgenommen wurde, mögen nun noch einige Worte folgen, welche
eine Betrachtung des Weaentlichsten aus dem Inhalte der Broschüre bringen sollen. Dazu
gibt weniger das Positive dieses Inhalts die Veranlassung, als vielmehr die schon im
Schlagworte am Anfange des Titels zum Ausdruck gebrachte Energie, die Entschieden-
heit, mit welcher der Verfasser lauter als irgend ein Anderer den Mahn- und Hilferuf
erschallen lasst dass für das Handwerk, speciell für das Kunsthandwerk Gefahr im Ver-
zuge sei und Alles aufgeboten werden müsse, um den immer mächtiger hereinbrechenden
Uebeln zu steuern. Alles vom allgemeinen Standpunkt aus in Betracht zu Ziehende,
was uns der Verfasser verführt, ist ja nur eine neue Variante eines alten und bekannten
Thema's. Die Klagen über den Niedergang der Gewerbebetriebe, welche durch die Groß-
industrie langsam aber sicher erdrückt werden; über die Thatsache, dass sdas Band der
Zusammengehörigkeit zwischen Meister, Gesellen und Lehrlingen vollig zerrissen sei;
über vRücksichtslosigkeit und kaufmännische Gewissenlosigkeitc u. s. w. sind nicht durch
Kimbel zum ersten Male laut geworden. Er entrollt vor unseren Augen ein Bild gewerb-
licher Verhältnisse, welche längst bekannt und auch tief empfunden sind. Solch" All-
gemeines und manches Besondere bezieht er jedoch nur auf den Osten Deutschlands, in
erster Linie auf Breslau, wie er denn auch die Gelegenheit ergreift, die geschilderten
Zustände seiner Heimat mit jenen anderer Localitäten Deutschlands, insbesondere Süd-
deutschlands, in Gegensatz zu bringen.
Die Vorschläge des Verfassers zur Besserung der Sachlage sind einerseits gewerbe-
politischer und organisatorischer, anderseits erziehlieher, und zwar den gewerblichen
Zeichenunterricht betreffender Art. Obwohl die letzteren an dominirender Stelle an-
geführt sind, so haben sie doch in keiner Weise die Bedeutung, welche die übrigen
unzweifelhaft in sich schließen, und welche daher auch hier hauptsächlich in's Auge
gefasst werden sollen.
Das Lehrlingswesen und -Unwesen, die massenweise Verwendung der Lehrlinge
als billige Arbeitskräfte von Seite der kleinen Meister ündet scharfen Tadel, und es wird
Abstellung des Unfugs von den Innungen gefordert und erwartet. Der Verfasser weist auf
die schädigende Wirkung der Einführung deutscher und ausländischer, insbesondere
amerikanischer Massenproducte hin und kritisirt die Thatigkeit der Zwischenhändler,
welche durch uauswärts gekaufte Waare den kleinen Meisterstand an die Wand drückene.
Wohl mit Unrecht hoEt er hier Besserung von eventueller Einschränkung der Ge-
werbefreiheit. Die auf dem Wege der Legislative zu erreichende Hilfe zieht er mit der
schützenden Wirkung der Forstgesetze in Parallele. Dem Einßusse des Zwischenhandels
schreibt er den Umstand zu, dass nder Handwerkerstand in seiner Kraft zurückgingl,
welcher die Waare auf Kosten der Qualität erzeugte und in abhängige Stellung gerieth.
Wir finden die Ueberzeugung ausgesprochen, dass heute die Iweitaus starkste Zahl
der aus den neuen Brutstätten des Handwerks ausgekrochenen Lehrlinge absolut nichts
mehr werth- sei, und es erscheint das hier in Anwendung zu bringende Mittel dahin
pracisirt, dass die leistungsfähigeren Gewerbetreibenden gegen entsprechende Zugeständ-
nisse zu veranlassen wären, Lehrlinge aufzunehmen und auszubilden. Der unlauteren
Concurrenz und dem Musterdiebstahl wäre durch entsprechende einfache gesetzliche Be-
stimmungen der Verfasser weist auf die einschlägigen französischen Gesetze hin ein Ziel
zu setzen.
Wie viel Beherzigenawerthes in diesen Ausführungen liegt, braucht aus dem
Grunde nicht hervorgehoben zu werden, weil jeder der berührten Punkte allgemein
bekannt ist und vielfach im Gewerbeleben zur Erörterung gelangte. Mancher andere
weiters gemachte Vorschlag dürfte weniger zu vertheidigen sein. Z. B. ist es wohl
wahr, dass die Berechtigung zur einjährigen Dienstzeit, auf Kosten der zu erreichenden
praktischen Berufsthatigkeit errungen, nur Uebel stiften kann, doch ist hier in erster
Linie nur der Einsichtslosigkeit Derjenigen die Schuld beizumessen, welche bei der Fest-
setzung des Bildun sweges ihrer Angehörigen an falschen Voraussetzungen festhalten.
Aufklärung würde ier mehr nützen als gesetzliche Einschränkungen. Ferner kann nicht
so ohne Weiteres zugegeben werden, dass in großen Städten lediglich die Schulstube
und der Schulmeister die Ursache der häufigen physischen Mängel der modernen Ge-
neration seien. Der Baum des Groüstadtelends hat gar viele Wurzeln.
Zu bemerken wäre hier auch, dass der Verfasser rnit den tadelnden Bemerkungen
über die Institutionen histnrisch-wissenschaftlicher Tendenz ein Gebiet betritt, auf welchem
ihm die Grundlage berechtigter Kritik fehlt und wenn er im Allgemeinen die Anschaffung
wnhlfeiler Nachahmungen alter Arbeiten anstatt der theueren Originale empfiehlt, so con-
funtlirt er den Standpunkt, welchen die großen kunstgewerblichen Sammlungen einnehmen
487
müssen, mit jenem reiner Lehrmittelsammlungen und bedenkt nicht, dass erstere berufen
sind, das authentische Material, soweit es nur immer zur Erforschung abgelaufener
Kunstperioden beitragen kann, systematisch zu sammeln, zu schützen und zu erhalten.
Nur noch wenige Worte über die Art, wie Kimbel den Zeichenunterricht gehand-
habt wissen will. Die Principien, welche ihn hiebei leiten, sind einfach genug. Der rein
empirischen Aneignung eines gewissen Grades von Fertigkeit in der Nachbildung ge-
schauter Dinge legt er als Grundlage den größten Werth bei. Bei dem im siebenten
Lebensjahre stehenden Kinde beginne der Unterricht in der Volksschule. Das was über
diesen ersten Zeichenunterricht gesagt werden kann der Verfasser halt schon vier-
jährige Kinder in dieser Richtung für entwickelungsfähig lasst sich strenge genommen
in die Worte zusammenfassen Man lasse die Kinder zeichnen, wozu sie Lust haben, und
sei mit dem, was sie leisten, zufrieden. ln der That ist auch eine solche -Methodeu noch
immer besser als eine langweilige, lediglich etwa als Augen- und Fingerübung zu
betrachtende. Doch auch eine solche Uebung wird langweilig und ist obendrein nutzlos,
wenn sie bis in die Lehrlingsjahre hinein betrieben wird, sei es auch, dass nunmehr
bezüglich der Auswahl der zu zeichnenden Gegenstände Rücksicht auf den Beruf des
Schülers genommen wird. So eindringlich auch die Heißige Schulung von Auge und
Hand durch Herstellung perspectivischer Freihandzeichnungen anzuempfehlen ist, so
reicht doch insbesondere der Gewerbetreibende damit nicht aus. Der Verfasser erklsrt, ndas
perspectivische Freihandzeichnen hat den Zweck, dem Schüler die Schattenlehre prak-
tisch zu eigen zu mache n-. Einige wenige und einfache Constructionsregeln würden
diesen Zweck mächtig fordern. Möge sich der Verfasser auch überzeugt halten, dass
dieses Stück Mathematik keineswegs zu fernliegend ist und die Gelegenheit, die Ur-
sache einer Erscheinung zu erkennen, mindestens ebensoviel Befriedigung und weitere
Anregung gibt, als das Bewusstsein des Zweckes einer Arbeit, welches als eine starke
Triebfeder gepriesen wird. Auch beim Schreiben ist nicht, wie der Verfasser der Meinung
ist, das Bewusstsein des Zweckes ein Forderungsmittel, sondern lediglich die Gewöhnung
an die in zahlloser Wiederholung hergestellten Striche, welche einer Gruppe von Formen
beschränkter Anzahl angehören. Ganz ohne die Lehrsatze der darstellenden Geometrie
kann der Verfasser doch wohl selbst nicht auskommen, wenn er, wie er es thut, Werk-
zeichnungen mit genauen Maßen anfertigen lasst, mach denen man arbeiten kann-i. Oder
sollte er wirklich anempfehlen, Grund- und Aufriss, Durchschnitte u. s. w. nur gewisser-
maßen dem Gefühle nach herzustellen?
Bei jenen gewerblichen Erzeugnissen, wie sie in den ersten Jahrzehnten unseres
Jahrhunderts nach französischem Muster angefertigt wurden, den Arbeiten des Empire-
stiles, welchen der Verfasser beschreibt ohne sich jedoch selbst dafür sonderlich zu
erwärmen, kann man freilich ohne viel Theorie sein Auskommen gefunden haben. Aber
er selbst schreibt ja vDie Bewegung der Sechziger Jahre griä machtig in's Handwerk
und mit dieser Regung war es auch natürlich, dass die mit dem Berufe parallel
laufende Schulung eine andere als die bisherige sein mussten Dieser theo-
retischen Schulung will aber der Verfasser so viel jals möglich aus dem Wege gehen,
auch bei der Erörterung der Stilfrage im Allgemeinen, bezüglich welcher die Broschüre
nur spärliche Andeutungen gibt. Auch bei der besonders erwähnten französischen Kunst-
weise aus den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts werden als Vorzüge nur die hand-
werkliche Vollkommenheit und reinliche Ausführung besonders hervorgehoben, deren
Ursachen mit den Stileigenthümlichkeiten hier nichts zu schaffen haben. M-t.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. August bis 15. September 1893.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. Büchner, Einiges Chemie der
Kunstgewerblicher Unterricht. l'lr;'äifvi'i2bi";3'- BWW "dßm"
Beiträge zur Geschichre dcr deutschen ln- Cnmpbell, G. E. lndoor Venice. The Art
dustrie in Bchmen. Hernusg. vom Verein Jourm, Sept.
f. Gesch. d. Deutschen in Böhmen. u. II. Cappliez. Histoire des metiers de Valen-
XX, 133 S. u. 152 S. Prag, H. Domenicus. ciennes et de leur sninls patrons. Avec ill.
M. 2'441 u. 3-60. 5'-Xl-336 p. et grav. Valenciennegüiard.
Es pnssirx dem Verfasser hier der lrrthum, dass er dem Empirestil einen
däestauraüonuxil- vorausgehen Ilsst.
31V
Day, L. F. Ornamental Design. gfd edit.
With iao lllustr. 3'. London, Batsford.
Io sh. d.
The Planning of Ornament. gfd edil.
8'. London, Batsford. sh. d.
Falke, O. v. Die Arbeiten moderner lu-
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Kunstgewerbe-Museen. Wnchenberichte
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für Gewerbeschulen u. Gewerbetreibende.
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et artistique en Suisse et en Allemagne.
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impr. Theolier et Co.
Twpfer. Betrachtungen über die Verin-
derlichkeit des Hausraths. Bayer. Gew.-
Ztg., 17; n. nMitth. des Gewerbemuseums
zu Bremer...
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Mittheil. der k. k. Central-Comm. N. F.
XlX, 3.
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Restnuratie, De, der gewelfschxlderingen
van Jan van Scorel te Warmenhuizen. 8".
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G. --5o.
Schmarsow, A. Die Engel des Melozza da
Forli. Westermannk illustr. deutsche
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Mähr. Gem-Museums in Brünn, 8.
Stella, G. Decorazioni murali der secoli
XlVl XV nel Veneto. Arte ital. decor.
ind., ll, 7.
Tö pfer. Das Mosaik. M1tthe1l. d.Gewerbe-
Museums zu Bremen, 8.
Vitrsux du choeur de la cathedrale d'Evreux.
4". 34 p. et 13 planches. Evreux, la
Snciete des amis des arts du dep. de
l'Eure.
IV. Textile Kunst. Costüme. Feste.
Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
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Das Kunstgewerbe, 1. Sepp-Heft.
Hendley, T. H. Persian and lndian Book-
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Melani, A. Campioni di stoife ital. del
Rinascimento Persiane. Arte ital. clecor.
ind.. ll, B.
Melingo, P. v.
Presse, 2.46 E.
Monatschrift, Deutsche, für Mode und In-
duslrie. Fachzeitung für d. Textilindustrie
und für die sammtlichen Beltleidun und
Putzbranchen. I. Jahrg, Aug, 1893 bis
Juli 1894.. u. Nrn. gr. 4.". iNr. 1. 16
Leipzig, E. Wartig. Ganzjähr. M. 10.
Renter, C. Die Schule des Tapezierers.
3. Auü. mit einem Atlas von 28 Fnliotaf.
gr. B". 120 S. Weimar, B. F. Voigt.
M. 71a.
Schumann, P. Ausstellung von Textil-
mustern in Dresden. Das Kunstgewerbe,
2. August-Heft.
Stanley, K. Needlework and Cutting-out.
Wiih Diagrams. 51h edir. 8'. p. 182.
London, Stanford. sh. d.
Waldau, O. Die französische Tapeten-
indusirie. Tapeten-Ztg, 18.
Der Handschuh. Die
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
ck man n. Pariser Placate. DasKunst-
gewerbe, 1. SepL-Heft; n. vHamlmNachnu
Classiker-Bibel, Goldene. Die Heil. Schrift
des Alten u. Neuen Testaments nach der
Uebersetzung M. Luther's. Prachtausgabe
mit 127 Chromo-Vollbildern nach classi-
scheu Gemälden alter und neuer Meister.
Haus- u. Familienchronik nach Concurrenz-
entwurfen deutscher Ornamentiker und
Kalligraphen. In 75 Liefgn. 1. Lfg. Fol.
A. T. S. 1-31 und Familienchron. S. 17
bis 3c, mit Farbendnl Wien, M. Herzig.
M. z. Dasselbe, billige Ausg. mit 31
Chromo- u. 61 Tondn-Bild. 1. Lfg. M. 1.
VI. Glas. Keramik.
reda, A. Vetrate eon lastre legate piombo
nel palazzo da Mula Venezia. Arte ital.
decor. ind., ll, 7.
Decorirungsarbeiten, Die, in der Glasindu-
strie. Centralbl. fur Glasind. u. Keramik,
2.75; n. d. uMittheil. des Nordb. Gaul.-
Museumsu.
Fzyencefabrik, Die, in Bayreuth.
Gew.-Ztg., 15.
Hofma nn, A. Ein Hauptstück italienischer
Tdpferkunst. KunstgewerbebL, N. F.
lV, u.
O. F. Die Verwendung der Fliesentafelung
in der Wohnung. Die Kunst f.AlIe, 23.
Pazaurek, E. Die Glassammlung des Nord"
böhmischen Gewerbemuseuma. Centralbl.
für Glasind. u. Keramik, 276; n. d. nMit-
theil. des Nordb. Gew.-Mus.n
R. S. Die Farbentransparentglaser. Sprech-
saal, 34.
Sc hnei der, Beitrage zur Entwickelungs-
geschichte der frühesten attischen Keramik.
Ber. über die Verhandl. der kgl. sachs.
"Gesellschaft der Wissensch. zu Leipzig,
philos.-histor. Cl., 1893, x.
Si ebourg. Neue Funde aus Asberg. Jahrb.
des Vereines von Altertbumsfreunden im
Rheinlande, Heft 94.
Thnnarbeiten von Delahercbe und Carries.
Das Kunstgewerbe, z. Aug-Heft; n.
-Hamb. COITBIPJ
Bayer.
V11. Arbeiten aus Holz. Mobilien.
Andes, l... E. Ueber in Farben bemalte
Möbel. Wiener Mobelhalle, 18; n. -Zeit-
schrift für Innendecorn
Barber, l. Einrichtung der Kinderzimmer.
Zeitschr. für lnneudecon, Sept.
Barella dipinta da Filippiuo Lippi in Santa
Maria Novella Firenze. Arte ital. decor.
ind., ll, 7.
Bert hier, J. J., s. Gruppe ll.
Beil, Das. Wiener Mobelhalle, 17.
Douzette, L., s. Gruppe lll.
Hartshorne, A., s. Gruppe ll.
lmposte di porte del Cinquecento.
ital. decor. ind., ll, 8.
Kirchenmobel aus alter und neuer Zeit.
Liefgn. t. Lfg. Fol. 10 Lichtdruektaf.
mit S. Text. Berlin, E. Wasmuth. M. to.
Mnbili nella Pinaeoteca nel palazzo Mansi
Lucca. Arte ital. decor. ind., ll, 7.
Sacristei, Eine, und ihre Einrichtung in
St. Lambrecht. Der Kirchensehmuek
Scckau, 9.
Snlvani. E. Plauderei über Fußböden.
Zeitschr. für lnnendecon, Sept.
Softitto in una Casa di Feltre. Arte ital.
decor. industn, ll, 7.
Stella, G. Panehe spalliere intorno alla
sala delta l'Albergo nella Scuola di San
Ililtocsct; Venezia. Arte ital. decor. ind.,
Tciissier, O. Histoire de Pameublement
en France. La Chambre et le Salon, du
XVIC au XVlllß sieele. L'Art, 703.
Ungewitter, G. G. Entwürfe guthischer
Möbel. 4. Aull. in Lfgn. t. Lfg. gr. Fol.
11 Taf. Berlin, Hessling Spielmeyer.
M. 6.
Art
VIII. Eisenarbeiten. Wafen. Uhren.
Brorqen etc.
Buliü. Altrbmische Tintenfasser im Mu-
seum von Spalato. Mittheil. der k. k.
Centralcomm., N. F. XlX, 3.
Dietzschold,C. DieThurmuhren mit Ein-
schluss der sog. Kunstuhren. Mit einem
Atlas von n. Fuliotaf. gr. 8". XlV, 353 S.
Weimar, B. F. Voigt. M. 9.
Feith, J. A. Ein ulavacrumu des I7. Jahrh-
ahrb. d. Vereines von Alterthumsfreunden
im Rheinlande, Heft 94.
Lachmund, A. Die kunstgewerbliche Aus-
bildung der rnetall. Hausgerllthe. Wieclüs
Gew.-Ztg., 34.
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Bourdery, L., s. Gruppe Ill.
Jadart, H., et L. Demaison. Les Reli-
quuires de Veglise de Murtia Ardennes.
8'. 18 p. et plunches. Caen, Delesques.
Extr. du Bull. monumental, vol. 57.
Lessing, Jul. Goldschmiedearbeiten in den
Oatseeprovinzen.DeutseheRundschauJL
Leymarie, C. La femme artiste du foyer
Uemail. Revue des Arts decor., juill.
Urbani de Gheltof, G. M. Coppe
biccltieri del secolo XVl. Arte ital. decor.
ind., II, 7.
X. Heraldik. Sphragistik. Numis-
matik. Gemmenkunde.
Bardt, Fr. Der Denarfund von Zweinert.
Zeitsehr. für Numisman, XIX, z.
Chardin P. Recueil de peintures et
sculptures heraldiques. 8'. 16 p. avec
grav. Caen, Delesques. Extr. du Bull.
monumental, vol. 57.
Denis, F. A. Notice ou Memoire sur di-
vers depöts de tnonnaies romaines trouvtEs
dans le depart. de Seine-et-Marne, et qui
peuvent se rapporter Pannee 275 de
Yere cbretienne, epo ue d'une grande in-
vasion de Barbares. p. Meaux, Le
Blonde.
Domanizg, K. Die deutsche Privatmedaille
der älteren Zeit. Vortrag. gr. 8". Vl, 41 S.
mit 17 Abbild. u. Taf. Wien, W. Brau-
müller. M. 3.
Drexler, W. Zur antiken Mnnzkunde.
Zeitschr. für Numismab, XIX, z.
Gander, C. Münzfund aus Möbiskruge,
Kreis Guben. Niederlaus. MittheiL, lll, 3.
Hickmann, A. L. Europliseher Münzen-
atlas. qu. 16'. I4 Tal. in Gnld- u. Silber-
druck. Wien, G. Freytag Berpdt. zo Pfg.
Karabacelt, los. Ein romischer Cameo
aus dem Schutze der Aijübiden-Sultane
von Hamih. Aus Sitzungsber. der kais.
Akad. der Wissensch. in Wien. Lex.-8".
22 S. mit einer Fig. Wien, F. Tempsky.
7c Pfg.
Lang F. J. P. Ein Herbersteimsches
Wappenbuch in der Vaticanischen Biblio-
thek in Rom. Monstsbl. der k. k. Harald.
Gesellsch. nAdlet-u, 153.
Stickel, D. Ueber einen sehr merkwür-
digen Denar des Abbasidischen Chalifen
al-Watsilt-billnh. Zeitschr. f. NumismaL,
XlX, z.
tücke lberg, E. A. Nobilissimatsmünzen.
Zeitschr. für Numisman, XIX, z.
Voigt, H. Sehulmünzen, Rechenpfennige.
Zeitschr. für Numisman, XlX, z.
X1. Ausstellungen. Topographie.
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Falke, O. v., s. Gruppe l.
An erp n.
Die Antwerpener Weltausstellung im
Jahre 1894. Ackermanms lllustr. Wiener
Gewerbe-Ztg., 18.
Ste rnberg, J. Ein Gang durch's Musee
Planlin. Oestern-ungsr. Buchhändler-
Corresp., 36; n. wDeutsche ZtgJ
Aussig.
Exner, W. Die Gewerbe-Ausstellung
in Aussig u. die Industrie im nördlichsten
Theile Bohmens. Wiener Abdp., 199 G.
Berlin.
Jessen, P. Die Berliner Gewerbe-Aus-
stellung 1396 und das Kunstgewerbe.
Woehenberichte für Kunst, Kunsthandel
und Kunstgevtn, ll. S.
R. S. Große Berliner Kunstausstellung
1893. Christi. KunstbL, 9.
Brünn.
Permanente Ausstellung mahrischer,
kunstgewerblicher Erzeugnisse im Mah-
rischen Gewerbemuseutn zu Brünn. Das
Handelsmuseum, 33.
Permanente Ausstellung mahr. kunst-
gewerblicher Erzeugnisse. Centralbl. für
Glasind. u. Keramik, 276.
Cannstatt.
Die Bezirks-Gewerbe-Ausstellung Cann-
statt. Gewerbebl. aus Württemberg, 33-
Chicago.
-Ansichten, Architektonische, s. Gruppe ll.
Artistic Furniture at the Chicago Exhi-
bition. The Art journal, Sept.
Die Keramik auf der Columbischen
Weltausstellung. Sprechsaal, 31.
Württembergische Frauenarbeiten aufder
Weltausstellung in Chicago. Wieclfs Ge-
werbe-Ztg, 33.
Hann, P. Das Kunstgewerbe auf der
Columbus-Weltausstellung in Chicago.
Die Kunst für Alle, a3.
Das deutsche Kunstgewerbe in Chicago.
Das Kunstgewerbe, s. Aug-Heft.
World's Columbian Exposition the of-
iiciel Catalogue. 12'. Chicago. London.
1a sh. d.
res n.
Hornig, F. Dresdener Ausstellung von
Wohnungs-Einrichtungen. Zeitsehr. für
lnnendecor., Sept.
Kumsch, E. Officieller Bericht über die
Ausstellung von Textilmustern, Dresden
1893. Zeitschrift für Musterzeichner, 18.
Rückblick auf die Dresdener Ausstellung
von Mustern für die Textilindustrie, Ta-
peten etc. Zeitschr. f. Musterzeichner, 17.
Schumann, P., s. Gruppe IV.
Frankfurt a. M.
Luthmer, F. Die Frankfurter Leih-
gaben-Ausstellung. KunstgewerbebL, N. F.
IV, u.
Haag.
Bredius, A., and C. Hofstede de
Groot. Catalogue of the pictures and
sculptures in the Royal Picture Gallery
Mauritshuis. 8'. en 76. The Hague,
M. Niihoff. 50 kr.
alle a. d. S.
Tapeten-Ausstellung des Kunstgewerbe-
vereines in Halle a. d. S. Tap.-Ztg., 1B;
n. nSaale-Ztgu
er.
F. Das Kunstgewerbemuseum im Leibniz-
Hause zu Hannover. Beibl. zur Zeitschr.
des Bayer. Kunstgewerbevereines, n.
sbss Kunstgewerbe-J
Innsbruck.
Einzelberichte über die erste Tiroler
Landesausstellung 1393. Mittheil. des Ti-
roler Gewerbevereines 1893, S. 53.
Kramer, Th. v. Von der Tiroler Landes-
ausstellung zu Innsbruck. Bayer. Gew.-
Zeitg., 16.
Platter, J. C. Von der Tiroler Landes-
ausstellung. All em. Ztg., 181.
T. T. Die Erb nung der Tiroler Landes-
ausstellung. Mittheil. des Tiroler Gew.-
vereines, 1893, S. 49.
Madrid.
Fayolle, De. Coup d'oeil sur Vexpos.
retrospective de Madrid. 8'. 3a p. Caen,
Delesqgues. Extr. du Bull. monumental,
val.
München.
C. W. Die Ausstellung
Die Kunst für Alle, n.
Reichenberg.
Pazaurek, E., s. Gruppe Vl.
r.
lnventaire des reliques, ustensiles et
livres de la chapelle de Notre-Dame-des-
Miracles in Ssint-Omer en 134.6, commu-
nication faite la Societe des nntiquaires
de la Morinie par M. Justin de Pas,
membre titulaire. 8'. 13 p. Saint-Omer,
impr. d'Homont.
ersai es.
Collection de Bricqueville, Versailles.
Anciens Instruments de rnusique. 16'.
32 p. Paris, Cerf.
für Maltechnik.
Versailles. Würzburg.
Guide illustr. du musäe de Versailles. Katalog der fränkischen Ausstellung von
Abregä de l'histoire du chiteau; Descrip- Alterthümern in Kunst und Kunslgewerbe
rion des appartements, snlles et galeries; in Würzburg. gr. 8'. lll, 74 S. Würz-
lndication des principnux tnbleaux et oh- burg, Stnhel. M. l.
iets d'arts. 16'. 72. p. lvec grav. Ver- Stumrninger, J. B. Würzburgs Kunst-
sailles. fr. l. leben im 13. Jahrhundert. Archiv des
Histnr. Vereines von Unterfrnnkeu und
Würzburg. Aschaifenburg, 35. Bd.
Die fränkische Ausstellung von Aller- Zürich.
thümern in Kunst und Kunstgewerbe zu Gewerbe-Ausstellung in Zürich N94.
Würzburg. Allgem. Ztg., 196, Beil. D. Handelsmuseum, 32.
Notizen.
Ernennung. Der Bildhauer und Ciseleur Jos. Kowarzik, Schüler
des Prof. Stephan Schwartz an der Kunsrgewerbeschule des Oesterr.
Museums und des Prof. Edm. Hellmer an der Akademie der bildenden
Künste, wurde als Nachfolger des nach Berlin berufenen Prof. Widernann
zum Professor an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt a. M. ernannt.
Das 318861126! Museum. Der Schaden so vieler Kronlandsrnuseen,
die ungenügenden Raurnverhältnisse, tritt besonders grell in dem Vorarl-
berger Landesmuseum hervor. Es hat etwas Betrübendes, um nicht zu
sagen Beschämendes, wenn man wenige Eisenbahnstunden weiter, in Chur,
so ganz andere Zustände findet. Das dortige Rhätische Museum ist auch
Landesanstalt, bestimmt, alles Merk- und Denkwürdige von Natur- und
Culturerzeugnissen Graubündens aufzunehmen, ist auch in den verschie-
denen Stockwerken eines nicht zu diesem Zweck erbauten Hauses unter-
gebracht und als Muster wird man es nicht aufstellen können. Aber es hat
so viel Raum, dass das Gleichartige zu vereinigen war und Neues ein-
gereiht werden kann, und die Gegenstände haben Licht, wenn auch nicht
immer das beste. Das in Bregenz dem Museum überwiesene Haus mag
bei Gründung der Sammlung allenfalls ausgereicht haben; seit den neueren
Ausgrabungen sind aber die im Erdgeschoss ohnehin so gut wie licht-
losen Zimmer so vollgepfropft, dass ein Einzelner sich kaum hindurch-
zudrängen vermag. Damit ist der unentgeltliche Besuch des Museums
von vorneherein ausgeschlossen, die Sammlung eigentlich nur für Fremde
vorhanden, die, durch die Nummerzettel getäuscht, einen Katalog fordern
und erfahren, dass es keinen gibt und dann erkennen, dass er ihnen in
der Dunkelheit auch nicht viel nützen würde. Man spricht die Hoffnung
aus, dass in zwei Jahren mit einem Neubau werde begonnen werden.
Sollte das Land Vorarlberg, sollten patriotische Kunstfreunde nicht in der
Lage sein, die Angelegenheit zu beschleunigen, um den Bewohnern auch
dieses Kronlandes ein unschätzbares Bildungsmittel zu gewähren?
B.
Für die Redacdon verlurwonlich J. Fohenbl und F. Rilkr.
Selbuverlng du k. k. Outerr. Muneuuu für Kunst und lndum-ie.
Budzdrndkerii von Cm Gen-neu Sohn in Whn.
DIE GLASSAMMLUNG
des k. k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie
Geschichtliche Uebersicht und Katalog
vDn
BRUNO BÜCHER.
Mit einer Tafel in Farbendruck und 12 Heliogravuren.
17', Bogen. 4". Velinpapier. Elegante Cartonnage 20 Mark.
lllE li K. WIENER PIIRZELLIIIFIBRIK.
Ihre Geschichte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k.
Oesterreiehisehen Museum.
Von
Jacob von Falke,
Direcxor du k. k. Oesrerrcichiichen Museums fur Kanu und lnduurie GIB. etc.
9a Seiten Text gr. 4". Velinpapier. Mit 17 Tafeln Abbildungen, wovon eine
in Farbendruck. Elegante Cartonnage 15 Mark.
im Verlage von Carl Geroltfs Sohn in Wien ist soeben erschienen und
durch alle Buchhandlungen zu beziehen
Fünfzig Ansißhten von Wien und Umgebung.
llanl Aquarellen von l. YllllllllIE 111i L. PETRHVITS lu Farbunrurl ausillülrl.
Verzeichnis und Reihenfolge der Ansichten.
Nr. 1. Wien vom Belvedere aus. Nr. 2. Stefanskirche. Nr. "3. Graben. Nr. M.
Neuer Markr, Donner-Brunnen. Nr. 5. Kapuzinerkirchc. Nr. 6. Palais Albrechi und
Philipphof. Nr. 7. Hof-Operntheater Aeußeresh Nr. 8. Hof-Opernthearer inneres.
Nr. g. Akademie der bildenden Künsre und das Schiller-Monument. Nr. w. Hochsxrahl-
brunnen und Schwarzenberg-Palais Nr. 11. K. k. Belvedere. Nr. 12. Das k. u. k. Arsenal.
Nr. 13. Theresianum. Nr. r4,. Karlskirche und Polyiechnikum. Nr. '15. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebiude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. Nr. 17. Curaalon irn ämdqaark.
Nr. '18. Schubert-Denkmal im Stadipark. Nr. 19. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. 20.
Museum für Kunst und Industrie. Nr. 11. Tegetrhoif-llenkmal. Nr. 22. Fürsxrlweaier im
Praler. Nr. a3. Rorunde im Prarer. Nr. 24. Vlenrennplaiz in der Freudenau. Nr. a5.
Franz Jvosefs-Quai. Nr. '26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vom Kahlenberg aus. Nr. '21. Augarrenbrücke und Rudolfs-
Kaserne. Nr. 30. Börse. Nr. 31. Sühnhaus. Nr. 3a. Votivkirche. Nr. 33. Universität.
Nr. 34. Rzihhaus. Nr. 35. llof-Burglhenxer Aeußeres. Nr. '36. Hof-Burgtheater
inneres. Nr. 37. Reichsrathsgebäude. Nr. 38. Jualizpalast. Nr. 39. Deutsches Volks-
lhcüker. Nr. 40. Die Hof-Museen und das Maria Theresin-Denkmal. Nr. 41. Grillparzer-
Monument. Nr. 41. ThGSBUS-GfUPPC.- Nr. '43. Aeußerer Burgplau mit den Reitersraruen.
Nr. Innerer Burgplarz mit dem FranzensMonument. Nr. 45. Chrisrinen-Denkmal von
Cnnuva Augustinerkirche. Nr. 46. Kirche in lerchenfeld. Nr. 4.7. Kirche in Fnnfhaua.
Nr. 48. Schönbrunner Schlossgarten. Nr. 49. Laxenburg. Nr. '50. Neue kaiserliche Burg.
Die mit bezeichneten zehn Ansichten sind nach Originalen von L. Petrovita, die
übrigen nach Aquarellen von I. Varrone.
Format 1813 Centirneter, elegant in Leinwand gebunden. Preis M.
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