JAHRESBERICHT DES
ÖSTERR MUSEUMS FUR
KUNST UND INDUSTRIE
ES FUR DAS JAHR 1911 ER
WIEN. VERLAG DES MUSEUMS. 1912
JAHRESBERICHT 1911
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung
vorn 5. Jänner igx dem Kuratoriumsmitgliede, Direktor der Gemäldegalerie des
Allerhöchsten Kaiserhauses, Hofrat August Schäifer aus Anlaß der erbetenen Ver-
setzung in den dauernden Ruhestand in neuerlicher Anerkennung seiner vorzüg-
lichen, stets mit hingebungsvollem Eifer geleisteten Dienste den Adelstand mit
Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht.
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben
vom n. April d. j. Allerhöchstihren Oberstkärnmerer, Mitglied des Kuratoriums
des k. k. Österreichischen Museums, Leopold Grafen Gudenus zum Ritter des
Ordens vom Goldenen Vließe allergnädigst zu ernennen geruht.
Seine k. u. k. Apostolische Majestät geruhten mit Allerhöchster Entschließung
vorn n. Mai xgn die Mitglieder des Kuratoriums des k. k. Österreichischen
Museums Geheimen Rat Minister a. D. Artur Grafen Bylandt-Rheiclt und
Geheimen Rat Statthalter a. D. Franz Grafen Merveldt als Mitglieder in die Kom-
mission zur Förderung der Verwaltungsreform allergnädigst zu berufen.
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben an den Präsidenten des Kuratoriums
des Österreichischen Museums. Präsidenten des Obersten Rechnungshofes, Seine
Exzellenz Dr. Freiherrn von Gautsch bei seiner Ernennung zum Ministerpräsi-
denten für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder nachstehendes
Allerhöchstes Handschreiben zu erlassen geruht
Lieber Freiherr von Gautsch!
Indem Ich Sie über Ihre Bitte von der Funktion des Präsidenten des Kura-
toriums des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie enthebe, spreche
Ich Ihnen für die sorgfältige, von reichen Erfolgen begleitete Wahrnehmung der
Interessen dieses Instituts neuerlich Meine volle Anerkennung aus.
Lainz, am 28. Juni ign.
Franz Joseph m. p.
Marek m. p."
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstern Hand-
schreiben vom 28. Juni ign dem Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen
Museums, Statthalter im Erzherzogtum Österreich unter der Enns, Seiner Exzellenz
Erich Grafen Kielmansegg anläßlich der erbetenen Übernahme in den dauernden
Ruhestand für sein stets aufopferndes und erfolgreiches Wirken die vollste Aner-
kennung und den wärmsten Dank allergnädigst auszusprechen geruht.
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben an das Mitglied des Kuratoriums
des Österreichischen Museums, Allerhöchstihren Oberstkämmerer, Seine Exzellenz
Leopold Grafen Gudenus folgendes Allerhöchstes Handschreiben allergnädigst zu
erlassen geruht
KURATORIUM
Lieber Graf Gudenuu!
Ich ernenne Sie zum Präsidenten des Kuratorium des Österreichischen
Museums für Kunst und Industrie.
Bad lschl, am 30. Juli 191.
Franz Joseph m. p.
Mnrek m. p."
Seine k. u. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchsternn I-Iandschreiben
vom zo. Oktober xgn an das Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen
Museums, Seine Exzellenz Erich Grafen Kielmanseggi anläßlich seines Ausschei-
dens aus der Donauregulierungskommission, der Seine Exzellenz mehr als zwei.
Jahrzehnte als Stellvertreter des Vorsitzenden angehörte, neuerlich die volle Aner-
kennung seines verdienstlichen Wirkens allergnädigst auszusprechen geruht.
Der Minister für öifentliche Arbeiten hat auf Grund des der Statuten des
Österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien zu Mitgliedern des
Kuratoriums dieses Instituts für die nächste dreijährige Funktionsdauer ernannt
Johann Fürsten von und zu Liechtenstein, Geheimen Rat Minister a. D. Artur
Grafen Bylandt-Rheidt, Geheimen Rat Statthalter in Steiermark Dr. Manfred
Grafen Clary und Aldringen, Geheimen Rat Sektionschef a. D. Dr. Artur Grafen
von Enzenberg, Großindustriellen Wilhelm Ginzkey, Geheimen Rat, Seiner k. u. k.
Apostolischen Majestät Oberstkämmerer Leopold Grafen Gudenus, Rektor der
Akademie der bildenden Künste in Wien Professor Edmund Hellmer, Professor
an der Kunstakademie in Prag Adalbert Hynais, Geheimen Rat Statthalter in
Niederösterreich Erich Grafen Kielmansegg, Großindustriellen Artur Krupp,
Geheimen Rat Dr. Karl Grafen Lanckqroriski, außerordentlichen und bevollmäch-
tigten Botschafter a.-D. Franz Prinzen von und zu Liechtenstein, Geheimen Rat
Statthalter a. D. Franz Grafen Merveldt, Geheimen Rat, Seiner k. u. k. Aposto-
lischen Majestät Ersten Ohersthofmeister Alfred Fürsten von Montenuovo,
Sektionschef Dr. Adolf Müller, Geheimen Rat Erwein Grafen Nostitz-Rieneck,
Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien Oberbaurat Friedrich
Ohmann, Geheimen Rat Markgrafen Alexander Pallavicini, Geheimen Rat Statt-
halter a. D. Dr. Leo Grafen Pininski, Albert Freiherrn von Rothschild, Direktor
der Gemäldegalerie des Allerhöchsten Kaiserhauses i. P. HofratAugust von Schäiifer,
Präsidenten der niederösterreichischen I-landels- und Gewerbekammer Großindu-
striellen Paul Ritter von Schneller, Geheimen Rat Karl Fürsten zu Schwarzenberg,
ordentlichen Professor an der Universität in Wien Hofkaplan Prälaten Dr. Heinrich
Swoboda, Geheimen Rat Johann Nepomuk Grafen Wilczek.
Der Finanzminister hat das Mitglied des Kuratoriums des Österreichischen
Museums, Sektionsehef im Ministerium für öifentliche Arbeiten Dr. Adolf Müller
zum Mitglied des Sschverständigenbeirates der Hof- und Staatsdruckerei für die
gegenwärtige Funktionsperiode ernannt.
Am u. Februar x91 ist Freiherr Albert von Rothschild, einer der ältesten
und treuesten Freunde und Förderer des k. k. Österreichischen Museums,
plötzlich dahingeschieden. Baron Rothschild gehörte seit dem Jahre 188g dem
Kuratorium des Museums an und hat für die Ausgestaltung der historischen
Sammlungen und der Ausstellungstätigkeit wie für das kunsterzieherische Wirken
des Institutes stets das wärmste Interesse an den Tag gelegt. Anläßlich des
4ojährigen Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers errichtete Freiherr
von Rothschild die seinen Namen führende, mit dem Betrage von 100.000 ii.
dotierte Stiftung für absolvierte Schüler der Kunstgewerbeschule des Museums,
welche den Zweck hat, den Absolventen dieser Anstalt beim-Übertritt'ihs'praktis' hfe
Leben die Ausübung ihres Kunstgewerbes im Inland zu erleichtern- und-ihre
Erwerbsfähigkeit zu fördern. Zur Erreichung dieses Zweckes werden den betref-
fenden Zöglingen Aufträge für kunstgewerbliche Arbeiten erteilt oder Reise-
stipendien gewährt, um ihnen im Ausland eine weitere Ausbildung zu ermöglichen.
Zahlreiche tüchtige Künstler und Künstlerinnen, welche aus der Kunstgewerbe-
schule hervorgegangen sind, danken dieser Stiftung inden ersten schweren Jahren
der Selbständigkeit Unterstützung und Förderung, welche ihnen dieiEridaltung
erfolgreicher Tätigkeit in der Heimat ermöglicht hat. Das Andenken des Dahin-
geschiedenen wird im Österreichischen Museum und in der Kunstgewerbeschule
dauernd in Ehren gehalten werden.
Die Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe rgrof 11' wurde am 26.Jänner
xgn von den Mitgliedern der niederösterreichischen I-Iandels- und Gewerbe-
kammer lrorporativ besichtigt. Die Ausstellung wurde am 2. Februar geschlossen
und war in den x3 Wochen ihrer Dauer von 82.638 Personen besucht.
Im Hochparterre des Zubaues waren von Anfang April bis Mitte Juli Renais-
sanceplaketten und nordböhmische Gläser aus der ersten Hälfte des XIX. Jahr-
hunderts aus dem Besitze des Herrn Alfred von Walcher-Molthein und zu gleicher
Zeit ebenda Stickereien von Nelly Brabetz Prag, Florence Jessie l-Iösel Berlin
und Stickereien aus Oberungam, Eigentum der Frau Mathilde Nemes in Löcse,
ausgestellt.
Am 6. Mai wurde in den Räumen des Museumszubaues die vom k. k. Eisen-
"bahnministerium veranstaltete Ausstellung von Amateurarbeiten der Bediensteten
der k. k. Staatsbahnen durch den Protektor der Ausstellung, Seine k. u.
Hoheit den Herrn Erzherzog Leopold Salvator eröffnet. Die Ausstellung wurde
am 28. Mai geschlossen.
Von Mitte Juni bis Mitte Juli waren im Museumszubau die Entwürfe und
Modelle der Eggenburger Terrainbaugesellschaft, der ersten Gartenstadt in Öster-
reich, zur Schau gestellt.
Im Sommer wurden im Säulenhof des Museums die Ankäufe des Museums
auf der zweiten Auktion Lanna und ein Teil der sonstigen Neuerwerbungen, ferner
im ersten Stocke des Säulenhofes farbige Stickereien aus Kroatien, Eigentum des
Herrn Direktors Levin von I-Iorvath in Agram, ausgestellt.
Ferner fand vom ID. Juni bis x6. Juli eine Ausstellung von Studienarbeiten
der Gesellschaft der Kunstfreunde des Österreichischen Touristenklubs auf der
Galerie des Säulenhofes statt.
Am Dienstag, den 7. November x91 Uhr Vormittags wurde durch Seine
Exzellenz den Herrn Minister für ölfentliche Arbeiten Ottokar Tmka in Anwesen-
heit zahlreicher geladener Gäste die Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe
xgnfn erößnet.
Zur Erößmng hatten sich eingefunden Statthalter Freiherr von Bienerth, der
Minister Rir Kultus und Unterricht von I-Iussarek, der schwedische Gesandte Baron
Beck-Fries, Geheimer Rat Baron Chlumecky, der ehemalige Präsident des Obersten
Gerichtshofes Geheimer Rat Baron Kallina, General der Infanterie Freiherr von
Aibori. die Sektionschefs Beck-Managetta, Dr. Franz Ritter von Berger, Breycha,
von Feschyl-"Iasenöhrl, Adolf Müller, Baron Odelga, Ritter von Roza, der Gouver-
neur des Postsparkassenamtes Schuster von "Bonnot mit Vizegouverneur Leth, der
deutsche Konsul Vivenot, Gendarmerieinspektor Feldmarschalleutnant Tisljar,
Generalmajor Ritter von Wessely, Oberst Hoppner in Vertretung des Stadtkomman-
danten, der Präsident der niederösterreichischen Post- und Telegraphendirektion
Hoheisl, der frühere Polizeiprisident Baron Habrda, die Hof- und Ministerialräte
Bauer, Foerster-Sceßleur, Ganglbauer, Ketzer, Maresch, Mrasick, Neuwirth, Pliwa,
AUSSTELLUNGEN
AUSWÄRTIGE
AUSSTELLUNGEN
SUBVEN-
TIONIERUNGEN AUS
DEM HOPTTTEL-
TAXFONDS
Baron Prazak, Schaukel, Tomssa, Baron Weckbecker, ferner Oberst Hervay,
Major Staromiejski, die Sektionsräte Baron Klimburg, Maurer, Karminski, Pro-
fessor Dr. W. Schiff, Ministerialvizesekretiir Conte Scapinelli, der ehemalige Prä-
sident des Abgeordnetenhauses Dr. Pattai, die Abgeordneten Dr. von Baechle,
Denk, Bürgermeister Dr. Neumsyer, die Landesausschüsse Professor Sturm und
Bielohlawek, der Vizepräsident der Handelskammer Kitschelt, der Präsident des
Journalisten- und Schrihstellervereines C0ncordia" Ehrlich rnit den Vor-
standsmitgliedern Balduin Groller und Epstein, vom Osterreichischen Museum
die Regierungsräte Folnesics, Dr. Dreger und Ritter, Kustos Dr. Schestag, von der
Kunstgewerbeschule Direktor Roller mit den Professoren Hoffmann, Moser, Regie-
rungsrat Schwartz und Strnad, vom Hofmuseum Galerieleiter Dr. Glück, die Ober-
bauräte Deininger, Franz und Otto Wagner, die Bauräte Leiß, Schwerdtner und
Steiner, Direktor Dr. Th. von Frimmel, Direktor Dr. Haberlandt, Direktor Hammel;
Regierungsrat Dr. von Tayenthal, die Maler Goltz, Klimt und Dussek, Bildhauer
Hauser München, die Architekten Wimmer und Witzmann, in Vertretung des
Hagenbundes Radierer Schirnbeck, der Präsident des Österreichischen Gewerbe-
bundes Bauduin.
Nach der Begrüßung der Gäste durch den Museumsdirektor Hofrat Dr.
Leisching wurde der Rundgang angetreten. Der am Eröffnungstag ausgegebene
Katalog umfaßt mehr als aooo Nummern.
Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin Her-
zogin von Hohenberg haben mit ihren Kindern am xg. November die Ausstellung
besucht. Seine k. u. k. Hoheit hat mehrere Ankäufe gemacht, den Direktor
Hofrat Dr. Leisching zu der schönen Ausstellung beglückwiinscht und ihn ermäch-
tigt, den Ausstellern seine Anerkennung über die in der Exposition zutage treten-
den großen Fortschritte zum Ausdrucke zu bringen.
Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer hat am ig. Dezember die Aus-
stellung österreichischer "Kunstgewerbe eingehend besichtigt und dem Direktor
des Museums Hofrat Dr. Leisching und dem Direktor der Kunstgewerbeschule
Professor Roller seine volle Anerkennung über die in der Ausstellung zutage
tretenden großen Erfolge des Zusammenwirkens von Museum, Kunstgewerbe-
schule und Kunstindustrie ausgesprochen.
Am 3. November hat Seine Durchlaucht Fürst Johann von und zu Liechten-
stein die Ausstellung besucht.
Am a8. November besichtigten ungefähr 100 Mitglieder des Niederöster-
reichischen Gewerbevereines unter Führung des Vereinspräsidenten Baurates
Emil Breßler die Ausstellung.
Von auswärtigen Ausstellungen wurden beschickt Die Ausstellung von
StoBdrucken im Kunstgewerbemuseum der Handels- und Gewerbekammer in
Prag; die Spitzenausstellung des Erzherzog Rainer-Museums für Kunst und
Gewerbe in Brünn und die Ausstellung "Schabkunst" desselben Museums; die
Hygieneausstellung in Dresden. Der Museumsgesellschah in Horaidowitz wurden
Eisenobjekte und dem Industriegewerbemuseum in Mährisch-Ostrsu Galvano-
plastiken für Ausstellungen geliehen.
Aus den Mitteln des Hoiiiteltaxfonds, welche statutengemäß zur Hebung
des Kunstgewerbes bestimmt sind und über deren Verwendung die Direktion des
k. k. Österreichischen Museums nach Einholung der Wohlrneinung des Kura-
toriums Anträge an Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät Oberethofmeisterarnt
zu stellen hat, wurden auf Grund der erfolgten Bewilligung im Jahre 191i nach-
stehende Subventionen flüssig gemacht
x. Der Emeilmalerin Leopoldine König 1500- zur Einrichtung eines
Ateliers für Emailarbeiten;
z. dem Kaiser Franz Joseph-Museum für Kunst und Gewerbe in Troppau
10.000 zur Ausgestaltung seiner Abteilung modernen österreichischen Kunst-
gewerbes;
3. dem Bildhauer Florian van der Fecht 1500 zur Herstellung von Vasen,
Figuren, Balustraden
4. dem Bildhauer Franz Kucharzyk 1000 zur Selbständigmachung und
zur Einrichtung eines Bildhauerateliers;
5. der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Li-
teratur in Böhmen in Prag 15.000 für die Unterstützung des deutschböhrnischen
Kunstgewerbes;
6. dem Stahlschneider julius Batsche 1500 gegen Lieferung einer Arbeit
an das Österreichische Museum;
7. dem Silberschmied Robert Macher 3000 gegen Lieferung einer Arbeit
an das Österreichische Museum;
8. der Emailmalerin Sophie Sander 1500 zur Errichtung eines Ateliers für
Email- und Silberschmiedearbeiten;
9. dem Museum für tirolische Volkskunst und Gewerbe in Innsbruck
5.000 zur Erwerbung mustergültiger kunstgewerblicher Erzeugnisse;
10. dem Verein bildender Künstler Manes" in Prag 5000 zur Förderung
seiner kunstgewerblichen Zeitschrift Styl";
1. der Delegation polnischer Architekten in Krakau 10.000 zur Förderung
seiner Ausstellung anläßlich des 6. galizischen Technikertages in Krakau 1912;
12. dem Intarsiator Karl Adolf Franz 1000 zur Anfertigung einer Arbeitin
lntarsia;
13. dem Architekten Ernst Frömmel und der Charlotte Frömmel 1600 zur
Vornahme einer Studienreise nach Deutschland, England und Frankreich;
14. dem Kunsthandwerker Karl Hagenauer 900 zur Anfertigung einiger
Arbeiten;
15. dem Kunsterzgießer Karl Hohmann 1200 zur Ausführung einiger Tier-
plastiken in Bronze;
16. dem Absolventen der Kunstgewerbeschule Gustav Kalhammer 800 zur
Ausführung einiger Arbeiten;
17. dem Absolventen der Kunstgewerbeschule Wenzel Oswald 1200 zur
Errichtung eines kunstgewerblichen Ateliers;
18. dem Silberschmied Karl Mottl 1000 zur Ausführung einer Arbeit;
19. dem Absolventen der Kunstgewerbeschule Ugo Zovetti 2500 zur Ein-
richtung' einer Werkstätte für Textilkunst;
20. dem Kunttischler Wenzel Hollmann 1500 zur Ausführung eines Zier-
schrankes;
21. den Bildhauerinnen Rosa Neuwirth, Ida Lehmann und Helene John
10.000 zur Gründung einer Genossenschaft für keramische Kunst;
22. dem Kunsttischler Adolf Jiretz 10.000 als Darlehen zur Gründung einer
Genossenschaft;
13, 49m Verband Österreichischer Hausindustrie" in Wien zur Förderung
seiner Tätigkeit 50.000 K.
Unmittelbar nach Schluß der Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe
xgxofn wurde die im ersten Stockwerke des Museumszubaues neu aufgestellte
keramische Sammlung desMuseums dem allgemeinen Besuche zugänglich gemacht.
Vergleiche hierüber Kunst und Kunsthandwerk", XIV, S. 139 H.
Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Franz Ferdinand hat am a6. Jänner,
Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer hat am 14. Februar diese Neuauf-
stellung eingehend besichtigt.
NEUAUFSTELLUNG
DER SAMMLUNGEN
Neu ausgestellt waren aus der Textilsammlung des Österreichischen Museums
im Frühjahr im Saale VII Ägyptische Funde aus spätantiker und friihmittel-
alterlicher Zeit; im Saale VI Orientalische Stoffe.
Seine k. u. k. Hoheit Herr Erzherzog Rainer hat am 25. April die Textil-
sammlung des Österreichischen Museums sowie die im Museumszubau unter-
gebrachte Ausstellung der Glas- und Plakettensalnmlung des Herrn Alfred
von Walcher-Molthein besichtigt.
Im Sommer konnten die Säle III, VIII und dem allgemeinen Besuch
wieder erschlossen werden; Saal VIII der große Oberlichtsaal enthält Gobelins,
Altäre und die iigurale Holz- und Steinslrulptur, Saal III und die Möbel-
sammlung, Saal die kleine Plastik und Buchbinderarbeiten vergl. Kunst und
Kunsthandwerk", 1912, Seite 71 E.
Die königlich rumänische Gesandtschah spendete im Auftrag ihrer Regierung
a0 Stück buntglasierte Töpfereien in der Art nationaler "Erzeugnisse, an königlichen
Fachschulen des Landes ausgeführt, Herr Rudolf Ritter von Guttxnann eine ita-
lienische Majolikaschüssel des XV. Jahrhunderts und eine ebensolche Schale, eine
spanisch-maurische Schüssel des XVI. Jahrhunderts und einen Raerener Krug,
datiert 1601, weiters zwei Alt-Wiener Bronzearbeiten, eine Standuhr des Bronze-
arbeiters O. Pfuhl und einen Spiegel beide aus der Empirezeit, ferner eine
italienische Truhe aus dem XVI. Jahrhundert und ein gotisches Holzgeländer mit
Maßwerkfüllung. Desgleichen haben Herr Simon Ritter von Metaxa zwei Schoko-
ladebecher, Alt-Wiener Porzellan, und Herr Dr. Jos. Scholz eine MeiBenerSpülkanne
mit I-Iausmalerei zum Geschenke gemacht. Die Firma J. Gliickselig S. widmete
einen reichdekorierten schlesischen Deckelpokal des XVIII. Jahrhunderts. Herr
Walcher von Molthein in Wien spendete einen Zinnkrug mit der ältesten Wiener
Zinnmarke, einen italienischen Brokat um 1440 und einen Stickrahmen mit ange-
fangener petit-poin "-Arbeit; Frau Henriette Feilchenfeld in Wien eine Rokoko-
spitze Mechler; Miss A. S. Levetus in Wien ein gesticktes Kophuch aus dem
Anfang des XIX. Jahrhunderts; Eugenie Freiin von Stetten in Wien ein Kleid
in älterer Weißstickerei englische Stickerei"; Frau Baronin Dingelstedt in Graz
vier Wiener Silberarbeiten aus dem Jahre 1840, Stücke eines Teeservices, ehe-
mals im Besitz der Sängerin Jenny Dingelstedt-Lutzer.
Das Museum war auch im Jahre 1911 in der Lage, eine große Anzahl wert-
voller Ankäufe zu machen. Hiervon seien hervorgehoben
Eine Laute mit gravierter Elfenbeinverkleidung von dem Wiener Lauten-
macher Heinrich Kramer 1715; eine ovale Silberplatte von Michael Leblon, niello-
artig graviert, Anfang des XVII. Jahrhunderts; Dosen von Wien, Meißen und
Menecy; einen Meißener Deckelbecher, drei bunte Wappenscheiben der Familie
Jörger XVI. Jahrhundert, einen Nürnberger Glaspokal und ein Haller Stangenglas
aus dem XVI. Jahrhundert, weiters vier antike römische Gläser, alles Erwerbungen
auf der letzten Auktion Lanna vergl. Kunst und Kunsthandwerk", 191i, Seite
305 B1.
Sonst sind noch zu nennen Mahagonikasten, Empire; Mahagonibett, Em-
pire, mit vergoldeten Holzbeschlägen; Arbeitstischchen mit Stahlbescblägen und
vier Aquarellen von Wiegand, mit vollständiger Inneneinrichtung zum Malen,
Sticken, Schreiben etc.; eine Reihe geschmiedeter Grabkreuze, österreichische
Arbeiten vom XVI. bis zum XIX. Jahrhundert; Pluviale aus persischen Brokat,
um 1600 abgebildet in Kunst und Kunsthandwer 1910, Seite 45g; lucchesi-
scher Brokat, XIV. bis XV.Jahrhundert; Tapisserie mit Grotesken, niederländisch
oder französisch, um 1600; Panneau, gestickt, deutsch, um 1770; türkischer Schal,
XVII. bis XVIII. Jahrhundert; zahlreiche Gewebe von der Renaissance- bis
zur Empirezeit; 45 tapisserieartige Arbeiten von der früheren Militärgrenze;
linnländische Teppiche und Decken; zahlreiche Ölgemälde von der Mitte des
XVII. bis Anfang des XVIII. Jahrhunderts für die Koatümbildersammlung der
Textilabteilung; ein Porzellankruziüx von Kaendler, zwei Venezianer Porzellan-
teller, eine Meißener Teekanne, eine Schüssel aus dem Sulkowskischen Schwanen-
service, eine Halleiner Ofenkachel des XVI. Jahrhunderts und ein grün glasiertes
Salzburger Tintenzeug Auktion Kastner; ein barockes Altarmodell aus Holz;
ein bemalter l-lolzteller, datiert 1568; eine Lichtputzschere von Bronze, reiche
Arbeit aus der Mitte des XVIII. Jahrhunderts; eine silberemaillierte Kumrne aus
der Zeit Louis XIV; emaillierte Schmuckgegenstände; Wiener Taufandenken
aus Silber vom Anfang des XIX. Jahrhunderts; Wiener Golddose von 1840;
Täschchen aus geiiochtenem Draht aus der Biedermeierzeit.
Die Büchersammlung wurde im Jahre 1911 um 339 Werke umgerechnet
die Fortsetzungen der Zeitschriften und zahlreichen Lieferungswerlre vermehrt,
hiervon entfallen auf Geschenke 4a, auf Ankäufe 297.
Die Verleihungen von Büchern und Vorlagen nach auswärts an Schulen,
Kunstgewerbetreibende und Private in Wien und in den Kronländern erreichten
die Höhe von 1873 Posten.
Die Kunstblättersamrnlung wurde um 1003 Blätter vermehrt. Darunter sind
besonders hervorzuheben 30 Blätter photographische Aufnahmen von böhmischen
Überfang- und geätzten Gläsern aus der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts,
55 Blätter Zeichnungen, Möbelentwürfe aus dem Anfang des XIX. Jahrhunderts
des Tischlers Gottlieb August Pohle aus Görlitz, 41 Blätter Blumenstudien, haupt-
sächlich Alpenpßanzen, aus dem Nachlasse von Elise Walter, geborene Dietz
1850 bis 1909 und 659 Blätter Fächermuster aus den Jahren 1867 bis 1910, aus-
geführt von dem Fächerrnaler Josef Leutner geboren 1846 zu Wien. Geschenk
des Genannten.
Zu den hervorragendsten Erwerbungen der Büchersammlung im Berichts-
jahre gehören die Publikationen von Vogelsang über holländische Möbel und über
die Holzskulptur in den Niederlanden. Dumonthiers Werk über die Bronzen im
Mobilier National. Die Publikationen von Graul über alte Leipziger Goldschmiede-
arbeiten und von Hintze und Masner über die Goldschmiedearbeiten Schlesiens,
weiters die Werke von Jones über die Arbeiten aus Gold und Silber in Windsor
Castle und.über englische Silberarbeiten im Besitze des Kaisers von Rußland,
Jacksons große Geschichte der englischen Silberschmiedekunst, Gardners Werk
über englische Eisenschmiedekunst im XVII. und XVIII. Jahrhundert, Hofmanns
große Publikation über das Frankenthaler Porzellan, ferner das Stammbuch des
Bürgers und Malers Georg Brentel aus Lauingen, mit eingeklebten Kupferstichen,
gemalten und gestochenen Wappen und Eintragungen von 569 bis 1843 erworben
auf der Auktion Warnecke in Leipzig.
Außer den bereits oben erwähnten Geschenken erhielt die Bibliothek im
verßossenen Jahre folgende Von der Gesellschaft zur Förderung deutscher
Wissenschaft, Literatur und Kunst in Böhmen die Bände bis der Forschungen
zur Kunstgeschichte Böhmens", von den Erben nach Frau Elise von Arthaber unter
anderem das große Hanfstängelsche Werk über die Gemäldegalerie in Dresden und
die Publikationen von D'Azeglio über die Gemäldegalerie in Turin und von Bardi
über die Gemäldegalerie in Florenz.
Die illustrierte Monatsschrift des k. k. Österreichischen Museums Kunst
und Kunsthandwerk" vollendete ihren XIV. Jahrgang.
Von sonstigen Publikationen des Museums erschienen Katalog der Aus-
stellung österreichischer Kunstgewerbe 1911112" in drei Auflagen und Die
Besuchs- und Gelegenheitskarten der Sammlung Figdor" von Eugen Guglia und
BIBLIOTHEK
ZEITSCHRIFT
SONSTIGE PUBLI-
KATIONEN
Studien über Goldschmiedekunst in der Sammlung Figdor" von Marc Rosen-
berg Separatabdrücke aus Kunst und Kunsthandwer XIV. jahrg" Verlag von
Artaria Co..
Im vergangenen Jahre wurden seitens desMuseums folgende Abendvorträge
veranstaltet
1. Herr Dr. E. Schwedeler-Meyer Direktor des nordböhmisehen Gewerbe-
museums und der städtischen Gemäldegalerie in Reichenberg Benvenuto Cellini"
mit skioptischen Demonstrationen am Donnerstag, den 5. jänner 1911; Zahl der
Eingeschriebenen 315 Personen.
2. Herr Professor Al. Tzigara-Sarnurcas, Direktor des Museums in Bukarest
Von Byzanz zur Gotik in Rumänien" mit skioptischen Demonstrationen am
Donnerstag, den 12. jänner 1911; Zahl der Eingeschriebenen 251 Personen.
3. Herr Dr. Georg Swarzenski, Direktor des Städelschen Kunstinstitutes und,
der städtischen Galerie in Frankfurt a. M. Kunstwert und Marktwert" mit
skioptischen Demonstrationen am Donnerstag. den 19.änner 1911; Zahl der
Eingeschriebenen 328 Personen.
4. Seine Hochwürden Herr Professor Dr. Wolfgang Pauker Die Kirche
und das ehemalige Stift der regulierten Chorherren in Dürnstein" mit skioptischen
Demonstrationen am Donnerstag, den 9. Februar 191 Zahl der Eingeschriebenen
41 Personen.
5. Herr Dr. August Schestag, Kustos am k. k. Österreichischen Museum für
Kunst und Industrie Österreichs Kunstgewerbe in der späten Biederrneierzeit"
mit skioptischen Demonstrationen am Donnerstag, den 16. Februar 1911; Zahl
der Eingeschriebenen 351 Personen.
6. Dr. Arpad Weixlgärtner, Kustosadjunkt am kunsthistorischen Hofmuseum
,.Dürer und Lionardo" mit skioptischen Demonstrationen am 23. Februar 1911
Zahl der Eingeschriebenen 252 Personen.
7. Herr Dr. Eduard Leisching, Direktor des k. k. Österreichischen Museums für
Kunst und Industrie Maria Theresia-Stil" mit skioptischen Demonstrationen
am Donnerstag, den 2. und 9. März 1911; Zahl der Eingeschriebenen 435 Per-
sonen.
8. Herr Dr. Max Dvoiak, o. ö. Professor an der k. k. Universität Wien
Über Michelangelos jüngstes Gericht" mit skioptischen Demonstrationen am
Donnerstag, den 16. März 191 Zahl der Eingeschriebenen 408 Personen.
9. Herr Dr. Karl Patsch, Direktor des Museums in Sarajevo Die römische
Kultur in Bosnienf mit skioptischen Demonstrationen am Donnerstag, den
23. März 1911; Zahl der Eingeschriebenen 260 Personen.
10. Herr Dr. Heinrich Sitte Der Mensch in der griechischen Plastik" mit
Skioptischen Demonstrationen am Donnerstag, den 23. November 191 Zahl der
Eingeschriebenen 379 Personen.
1. Herr Universitätsprofessor Dr. Wilhelm Suida, Graz Die Blütezeit der
genuesischen Kunst 1530 bis 1670" mit skioptischen Demonstrationen am
Donnerstag, den 30. November und 7. Dezember 191 Zahl der Eingeschriebenen
Personen.
12. HerrArchitektJulius Leisching, Direktor des Erzherzog Rainer-Museums
Brünn D18 osterre1ch1sche Holzplastik" mit skioptischen Demonstrationen
am 1301111919138. den I4. Dezember 191 Zahl der Eingeschriebenen 307 Personen.
13. Herr Dr. H. Semper, o. ö. Professor an der k. k. Universität Innsbruck
Der Heiligenbluter Hochaltar, dessen Holzskulpturen und Gemälde und deren
vermutliche Meister" mit skioptischen Demonstrationen am Donnerstag. den
28. Dezember 1911; Zahl der Eingeschriebenen 292 Personen.
Außerdem veranstaltete die Direktion folgende drei volkstümliche Museums-
kurse zu je fünf Vorträgen an Sonntagnachmittagen von 41; bis Uhr
1. Herr Dr. August Schestag, Kustos am k. k. Österreichischen Museum
Die Wohnungseinrichtung und das Kunstgewerbe in der Rokoko-, Louis XIV-
und Empire-Zeit" am 15., 22., 29. jänner. 5. und 12. Februar 1911; Zahl der Ein-
geschriebenen 390 Personen.
2. Herr Regierungsrat Josef Folnesics, I. Vizedirektor des k. k. Öster-
reichischen Museums Kurze Einführung in die Geschichte des Glases und der
Keramik mit Erläuterungen an den Objekten der Sammlungen des k. k. Öster-
reichischen Museums" am 26. Februar, 5., 12., 19. und 26. März 1911; Zahl der Ein-
geschriebenen 230 Personen.
3. Herr Hofrat Dr. Eduard Leisching, Direktor des k. k. Österreichischen
Museums Einführung in die allgemeine Kunstgeschichte italienische Renais-
sance" mit skioptischen Demonstrationen am 19., 26. November, 3., 1o. und
17. Dezember 1911 Zahl der Eingeschriebenen 407 Personen.
Am Montag, den B. Mai 191 Uhr abends. hat im Österreichischen Museum
ein Vortrag des Professors an der königlichen technischen Hochschule in Dresden
Hofrates Dr. Kornelius Gurlitt über Maßnahmen in Deutschland zur Erhaltung der
Stadtbilder" stattgefunden. Der Vortrag wurde in der Absicht veranstaltet, die
angesichts der fortschreitenden Devastierung des Wiener Stadtkernes immer
dringender gewordenen Bestrebungen zu deren Abwehr zu unterstützen und war
von 428 Personen besucht.
Den Abendvortriigen wohnten Ihre k. u. k. Hoheiten Frau Erzherzogin
Maria Josefs und Herr Erzherzog Rainer, Exzellenz Freiherr von Gautsch, Exzellenz
Graf Gudenus, Ihre Exzellenzen die Minister Baron Burian und v. Hussarek und
die Minister a. D. Dr. Graf Wickenburg und Dr. Klein, Sektionschef Dr. Adolf Müller
und Sektionsrat Baron Klimburg vom k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten bei.
Die Direktion des k. k. Österreichischen Museums veranstaltete von Mittwoch,
den 26. April bis Ende Mai 1911 an jedem Mittwoch präzise 1o Uhr Vormittags
Führungen durch die neuaufgestellten Glas-, keramischen und Textilsammlungen,
und zwar wurden die Führungen durch die Textilsammlung am 26. April und
17. Mai, die Führungen durch die keramische Abteilung am 3. und 24. Mai, die
Führungen durch die Glassammlung am 1o. und 31. Mai abgehalten.
Die Zahl der Besucher des Museums betrug im Jahre 1911 177.411. Davon
entfielen 148.345 auf die Sammlungen und Ausstellungen, 9342 auf die Vor-
lesungen, 19.724 auf die Bibliothek, und zwar 15.876 bei Tag und 3848 am Abend.
4169 zahlten Eintrittsgeld.
Zahl der Besucher in den Monaten
jlnner ..23.6oo
Februar .. 12.197
August 3.541
September 4.525
Oktober 7.137
42.798
Dezember 46.628
Zusammen. 171.41
FÜHRUNGEN ouncu
SAMMLUNGEN
FREQUENZ
PERSONAL-
CHRICHTEN
GIPSGIESSEREI
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit AllerhöchsterEntschließung
vom I0. Jänner dem Direktordes k. Österreichischen Museums für Kunsfund
Industrie" Regierungsrat Dr.- Eduard Leisching taxfrei" den Titel und Charakter
eines Hofrates allergnädigst zu verleihen geruht.
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchsterx Entschließung
vom 14. Oktober 1911 dem Kanzleiadjunkten des Österreichischen Museums
HermannhKammler das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone vallergnädigst zu
verleihen geruht.
Seine Majestät der König von Schweden hat dem Direktor des Öster-
reichischen Museums Hofrat Dr. Eduard Leisching den Komturstern I. Klasse,
dem Vizedirektor Dr. Moritz Dreger den Komturstern II. Klasse und dem
Kanzleiadjunkten Ferdinand Nagler das Ritterkreuz II. Klasse des königlich
schwedischen Wasa-Ordens verliehen.
Seine königliche Hoheit der Prinzregent von Bayern hat dem Vizedirektor
des Österreichischen Museums Dr. Moritz Dreger den königlichenVerdienst-Orden
vom heiligen Michael III. Klasse verliehen.
Der Finanzminister hat den Direktor des Österreichischen Museums Hofrat
Dr. Eduard Leisching zum Mitgliede des Sachverständigenbeirates der I-Iof- und
Staatsdruckerei für die gegenwärtige Funktionsperiode ernannt.
Der Minister für öifentliche Arbeiten hat den Dr. Richard Ernst mit 1. De-
zember xgu zum Kustosadjunkten am Österreichischen Museum ernannt;
Die Gipsgießerei des Österreichischen Museums Leiter Moriz Schroth
ist indas Werkstättengebäude, VL, Mollardgasse 85 nächst der Stadtbahnstation
Margarethengürtel übergesiedelt. Dort können die verkäuflichen Gipsabgüsse
an Werktagen von bis Uhr besichtigt werden. Der Katalog ist im k. k. Schul-
bücherverlag in Wien und in der Gipsgießerei um den Betrag von- 80 Hellernr
erhältlich.
Aus der k. k. l-lol- und Stuudruckerei.