MITTHEILUNGEN
K. K. HESTERR. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
MON ATSCHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE.
wuz
NEUE FOLGE. ZWEITER JAHRGANG. HEFT Il.
---zn,fa
WIEN 1887.
ÖOVIMISSIONS-YTRLAG VON CARK. GEROLUS SOHN.
Verlag von B. F. Voigt in Weimar.
Theorie und Praxis der Zeichaiikiiiist
für
Handwerker, Techniker und bildende Künstler.
Ein Vcidemecum über alle Zweige und Gebiete des Zeichnens nach den neuesten
Erfindungen, Erfahrungen und den bewährtesten Methoden.
Vierte Auflage neu bearbeitet von
P. Gründling und F. Hannemann,
Architekten in Leipzig.
Mit Atlas von 30 Foliotafeln, enthaltend über 500 Figuren. gr. 8. geh. Mark.
Vorrithlg in allen Bnohhandluiigoii.
Kunslgewerbe
Arehitechir
Katalog unserer v0!-
iagewerke
nlis.
CLÄE EI
Bueh- u. itiim-umiaiini;
BERLIN W.
Königgräuusu. b.
GlLBERSsche königl. Hof Jlerlagsbuchhandlung BLEYL in Dresden-i
PRUF. m. ERNST JULIUS HÄHNEUS SCULPTUREN.
Zu dem im Jahre 1882 vollendeten Hauptwerke erscheint vom November 1896 bis
Januar 1887 ein
Nachtrag von 30 Blatt.
welcher ziusser einigen älteren, noch nicht publicirten Werken, die neuesten Schöpfungen des
Meisters bringt. Dieser Nachtrag ist in
Lieferungen Mark,
das ganze, nun 150 Blatt umfassende Werk für l50 Mark oder in 25 Lieferungen Mark
zu beziehen.
Einzelne Blätter bei Entnahme von i-io Expl. Ei Mnrk 50 Pf.
ii und mehr Expl. Mark 20 Pf.
Inhaltsverzeichnisse gratis und iranco.
Ferner werden empfohlen
Hauptmann. Mederne emamenrale Werke im Style iier italienischen Renaissance. 138
Blatt Lichtdruck in 23 Lieferungen Mark,coinplet in eleg. Mappe 123 Mark.
Nioolai, Prof. Hermann, Das Ornament der italienischen Kunst des 15. Jahrhunderts. Eine
Sammlung der hervori-agendsten Motive. Nach photographischen Original-Aufnahmen durch
Lichtdruck vervielfältigt. ioo Blatt in io Lieferungen io Mark, compler in eleg. Mappe
106 Mark.
Äferles. 7'911 .92.r,1.9ßi-2919ie.S912r1 in WieI!-
Die griechischen Vasen mit Meistersignaturen.
Von
Wilhelm Klein;
Zweite vermehrte und verbesserte Auflage.
gr. 8'. i7 Bogen. Geh. Preis H. Mark.
Inhalt
Einleitung. l. Die archaischen Meister eusserhalb Attikas. ll. Die attischen archaischen
Meister. lll. Die attischcn Schalenmaler rothfiguriger Technik. lV. Die attischen Am-
phnrenmaler roihfiguriger Technik. V. Die unteritalischen Vasenmaler. VI. Töpfer und
Plasicn. Vll. Signirte Fragmente und fragmentirie Signaturen. Nachtrag.
MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
"KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kliristgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Carl Gerulcfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 14. 257. WIEN, Februar 1887. N. F. II. Jahrg.
Inhalt Ausstellung kirchlicher Kunst im Oeslerr. Museum, Daniel Gran. Vortrag von Dr. A. llg.
Form Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbundenen lnxtiture.
Literaturbericht. Bibliographie des Kunstgewerbes. Notizen.
Ausstellung kirchlicher Kunst im Oesterr. Museum.
Die Vorarbeiten für diese von Mitte März bis Ende August
d. J. im Oesterr. Museum stattfindende Ausstellung sind bereits so weit
gediehen, um jetzt schon voraussehen zu können, dass sich das Unter-
nehmen zu einem der bedeutendsten und lehrreichsten gestalten wird,
welche je von der genannten Anstalt in's Werk gesetzt wurden.
Gefördert durch den Einiluss der Regierung und das weitest gehende
Entgegenkommen der Kirchenfürsten, des Curat- und Regularclerus,
sowie der heimischen Sammler und Kunstgewerbetreibenden wird die
bevorstehende Ausstellung nicht nur eine Fülle der interessantesten zum
Theile noch nie ausgestellten alten Kunstwerke, welche sich in Oester-
reich zerstreut finden, zur Anschauung bringen, sondern auch in Betreff
der modernen Arbeiten der genannten Kunstgattung die Ueberzeugung
verbreiten, dass die heimische Kunstindustrie die Concurrenz des Aus-
landes wohl siegreich zu bekämpfen vermag.
Bisher sind an 200 Anmeldungen eingelaufen, welche mehr als rooo
Gegenstände umfassen. Die Dornschätze von Wien, Prag, Brlinn, Salz-
burg, St. Pölten, Agram und Zara werden in ihren schönsten Werken
vertreten sein; ihnen schließen sich die Kunstschätze von 50 Klöstern und
Pfarren an, darunter jene von St. Anna, der Franziskaner, der Kapuziner
und Schotten in Wien, ferner der Stifte Braunau, St. Emaus, St. Florian,
Göttweih, Herzogeuburg, Heiligenkreuz, Klosterneuburg, Kremsmünster,
Jahrg. 1887.
212
Lambach, Lilienfeld, St. Martin, Melk, Neukloster, Nonnberg, St. Paul,
Raigern, Rein, Seitenstetten, Vorau, Zwettl. Auch die Museen in Brünn,
Bregenz, Eisenerz, Graz, Leitmeritz, Lemberg, Olmütz, Pest, Villach
und Salzburg haben ihre Mitwirkung zugesagt.
Aus der Privatbibliothek Sr. Majestät des Kaisers, der Albertina
und der Schlosscapelle des Erzherzogs Karl Ludwig werden hervor-
ragende Kunstwerke in die Ausstellunggelangen.
Die Universitätsbibliotheken von Wien, Graz und Prag, die Staats-
druckerei in Wien, das ruthenische Nationalinstitut in Lemberg, die
Genossenschaften der Goldschmiede in Wien und Prag werden sich
gleichfalls betheiligen. Außerdem stellen eine Anzahl hervorragender
Sammler, so die Fürsten Collalto, Liechtenstein, Lobkowitz, Johann
Adolf Schwarzenberg, Cardinal Haynald, Graf Wilczek, Gräfin Bubna,
Graf Daun, Landgraf Fürstenberg, Graf Thurn, Baron Poche, Dr. Figdor,
v. Lanna, Frau Lang-Helbig, Dr. Spängler, Fräul. v. Steinburg, J. Salzer,
Prof. Streinz, Theyer, Trau u. m. A. ihre Kunstwerke dem Unternehmen
zur Verfügung.
Moderne Arbeiten liefern Die Tiroler Glasmalereianstalt in Inns-
bruck sowie ihre Filiale in Wien, ferner die Fabrik von Geyling's Erben,
Penner 8c Schürer, UEenheimer, Mauder, Giani, Fellinger St Hassinger,
Kautsch, Kottal, Rummel, Samassa, Tengler u. v. A., ferner die Bildhauer
Pendl, Erler und König in Wien, Untersberger in Gmunden und fast
sämmtliche Holzschnitzer aus St. Ulrich im Grödrier Thale.
Dem Ausstellungs-Cumite gehören außer den Beamten des Museums
folgende Herren an Graf Abensperg-Traun, Ordensstiftshofmeister P.
Bautraxler, Director v. Engerth, Bildhauer v. Gasser, Director Dr. llg,
Consistorialrath Koller, Consistorialrath Kornheisl, Ministerialrath Graf
Latour, Sectionsrath Dr. Lind, Consistorialrath Dr. Marschall, Professor
Dr. W. Neurnann, Regierungsrath Radnitzky, Dombaumeister Freiherr
v. Schmidt und Professor Trenkwald.
Daniel Gran.
Von Dr. Albert llg.
Fortsetzung
Wenn nun gefragt wird, in welche Zeit der Aufenthalt unseres
Künstlers in ltalien fällt, so haben wir darüber keine directen Nach-
richten, aber die Lebensgeschichte eines anderen Meisters liefert uns
darüber einige Anhaltspunkte. Ein gewisser David Anton Fossati er
war ursprünglich Kaufmann, wandte sich dann als Dilettant der Maler-
kunst zu war ein gebürtiger Lombarde und nahm in Venedig Unter-
279
richt von einem Architekten Mariotti. Dort lernte er Gran kennen und
dieser, der ihn sehr lieb gewann, nahm ihn im Jahre 1720, als er von
Venedig nach Wien zurückging, mit. Hier begann Gran nun, wie erwähnt,
seine Thätigkeit im Palais Schwarzenberg. Die Arbeiten, welche eine
große Anzahl von Künstlern und Kunsthandwerkern durchzuführen hatte,
wurden im Auftrage des Fürsten durch einen Mann geleitet, den wir
eigentlich als den Oberbereiter des Fürsten kennen. Es könnte sonderbar
scheinen, dass einem Manne dieses Metiers die Leitung der Kunstunter-
nehmungen übertragen war, aber wie dem sein möge, Mayer so war
sein Name hat sich des Vertrauens seines Fürsten durchaus würdig
erwiesen und scheint eine tüchtige Kenntniss der Dinge, die da noth-
wendig waren, gehabt zu haben. Zunächst ging man an die Decoration
des Plafonds der neuen Galerie, von der ich schon gesprochen habe;
wir besitzen eine Menge Nachrichten über die Farbenbeschatfung, über
Honorar u. dgl. m. Ich will hier all' die Details, die uns aus den Rech-
nungen entgegentreten, nicht anführen, und lieber auf die Betrachtung
des Werkes verweisen, welches in der ursprünglichen Farbenfrische sich
noch heute dem Anblicke darbietet. Der Fürst, der in seinen Briefen
und überhaupt in den Urkunden Gran meist mit dem Vornamen Daniel
nennt, scheint unserem Künstler außerordentlich geneigt gewesen zu sein.
Es wurde ihm auch gestattet, dass sein Porträt, aber nicht von seiner
Hand, sondern von einem Maler Namens Maximilian l-lännel, in dem
Quersaale angebracht wurde, wo es heute noch zu sehen ist. Eine ver-
wandte Darstellung des Künstlers, um auch von seinen Porträten zu
reden, finden wir in einem später entstandenen Bildnisse, das in der
Hofbibliothek aufbewahrt wird.
Es ist kaum zu vermeiden, dass ich ein wenig katalogmäßig die
Arbeiten aufzähle, aber wenn solches auch etwas eintönig sein mag, so
ist es doch nicht unnütz, auf die Orte hinzuweisen, wo wir die Spuren
des geistreichen Pinsels unseres Meisters zu suchen haben. Die nächste
große Arbeit hat Gran im Jahre 1720 geliefert; das ist die colossale
Deckendecoration der Wallfahrtskirche auf dern Sonntagsberge. Diese
sehr malerisch gelegene Kirche am Eingange des Ybbsthales ist eine der
größten und schönsten Barock-Basiliken Oesterreichs. Sie wurde an Stelle
einer älteren, schon aus dem Mittelalter herrührenden Wallfahrtskirche
errichtet, und zwar vom Kloster Seitenstetten. Der Erbauer dieser Kirche
war Jacob Prandauer, der tüchtige Maurermeister von St. Pölten, neben
dem älteren Fischer von Erlach und einigen Anderen, wie z. B. Ferd.
Galli, Bibiena, Joh. Lucas von Hildebrand, Dinzenholfer und Donato
Felice d'Allio, ganz gewiss der bedeutendste Architekt Oesterreichs in
dieser Epoche. Außer jener herrlichen Basilika am Sonntagsberge ist der
größte Theil des Baues von St. Florian, die herrliche Kirche im Stifte
Mölk, die zierliche Kirche von Dürrenstein an der Donau und ein Theil
des Klosters von Herzogenburg seine Arbeit. Als man später an den
280
Barockbau in Klosterneuburg schritt, war er es, der zuerst einen Entwurf
für diesen Bau machte, der nur dem kunstliebenden Probste noch nicht
glänzend genug war, so dass dann der Entwurf des Allio an seine
Stelle trat.
Mit diesem tüchtigen Prandauer vereint also wirkte unser Gran
und er hatte eine reiche und schöne Aufgabe vor sich. Die einschiffige
Kirche ist durch Querbögen an der Decke leicht gewölbt, in verschiedene
Compartimente getheilt; große Fresken reihen sich hier aneinander, und
zwar in der Anordnung, dass wir in der Kuppel die Glorie der Seligen
vor Gott Vater, im Presbyterium die Anbetung Gottes im Paradiese, im
Schiffe den Sturz der Häretiker, an der Seite das Pfingstfest und acht
Propheten haben. An den Pendentifs der Vierung sind die Riesengestalten
der vier Evangelisten gemalt, welche scheinbar die Wölbung der Kuppel
tragen.
Diese Malereien gehören nun zu den bedeutendsten des Meisters,
namentlich ist das Bild, welches den Sturz der Häretiker vorstellt, geist-
reich componirt. Wir sehen hier die allegorische Gestalt der Kirche,
welche aus der Rechten Blitze auf die Ketzer schleudert, die im wilden
Titanensturze in die Tiefe hinabfallen. Dabei sind alle Gattungen der
Häresie charakterisirt. Wir sehen Mohammed, dem im Fluge der Turban
entfällt; wir sehen Luther, der im altdeutschen Doctorengewande mit
breitem, weißem Hemdkragen, in die Tiefe stürzend dargestellt ist. Es
wird uns gesagt, dass die Arbeiten Gran's damals mit einer Summe von
fi. 60.000 bezahlt wurden.
Die nächste Arbeit, die er schon zwei Jahre darauf lieferte, ist die
Ausschmückung des großen Saales des heutigen kaiserlichen Lustschlosses
in Eckartsau im Marchfelde. Eckartsau gehörte damals der gräflichen
Familie Kinsky, ist später aber durch Kauf in kaiserlichen Besitz über-
gegangen. Heute ist leider das Schloss nicht mehr in dem Zustande, wie
ursprünglich. Man hat anlässlich einer Ueberschwemmung für den Be-
stand einzelner Theile gefürchtet und den vorderen Theil abgetragen.
Es cursirt eine nette Erinnerung an ein Wort des Kaisers Franz, der,
als er sah, wie- man diese Arbeit vollendet hatte, sagte nNO, Ihr habt's
mir mein Eckartsau schön zugerichteth- Von diesem Schlosse also sind
nur mehr Theile verhanden, indessen zum Glücke die wichtigsten, wozu
auch der große Saal zu rechnen ist. Dieser Saal ist nebst den Decken-
gemälden Gran's mit großen Gruppen in Marmor ausgeschmückt, deren
Urheber, der aus Vicenza stammende Künstler Lorenzo Matthielli, auch
in Wien durch die großen l-lerkulesgruppen auf dem Franzensplatze
vertreten ist.
Nun folgen die großen Schöpfungen des Künstlers in der Hof-
bibliothek. Ich muss aber noch eine kurze Bemerkung vorausschicken,
welche sich auf seine Verhältnisse im Schwarzenberg'schen Hause bezieht.
281
lm Jahre 1732 trat der Tod des Fürsten Adam ein und es führte seine
Witwe die Vollendung der noch ausständigcn Arbeiten in den verschie-
denen Schlössern mit gleichem Kunstsinne wie ihr Gemahl, fort. Gran
hatte noch vielfach zu thun. Es ist aber interessant, zu sehen, dass wir
ihn außer mit solchen eigentlich künstlerischen Arbeiten auch mit Auf-
gaben sehr verschiedener Natur beschäftigt finden. Er waltet bei der
Fürstin und wahrscheinlich auch schon vorher als Garteninspector, und
wir haben eine Reihe von Urkunden, welche zeigen, wie er Vorschläge
macht über Ersparnisse in der Gartencultur, wie er kostbare Pflanzen
für die Treibhäuser beschafft, wie er einmal intervenirt, als man einen
Wagenschuppen nahe bei dem Palais errichten wollte u. dgl. m. Es wird
uns da erzählt, wie er der Fürstin, als sie eben abwesend war, Früchte
und verschiedene Gemüse schickt, die in den fürstlichen Treibhäusern
gezogen waren, wie er ein andermal auch au die Kaiserin Elisabeth, an
die Gräfin Fuchs im Auftrage der Fürstin Gartenproducte sendet und
Aehnliches mehr. Auch als Zeichner für Kunstindustrie tritt der Meister
um diese Zeit auf; wir wissen, dass er Entwürfe für die prachtvollen
und wahrscheinlich kolossal gefertigten Wandarme und Leuchter in dem
Gartenpalais fertigte, und außerdem ist es mehr als wahrscheinlich, dass
die schönen Terrassengitter, welche sich vor dem Porticus des Garten-
palais am Rennweg befinden, ein Wunderwerk der Eisenschmiedekunst,
sein Entwurf waren. Berger und ich sind darüber ziemlich einig ge-
worden, ja, Berger hat auch gefunden, dass ein Wiener Schlosser, Namens
Schenneckh, mit seinem französischen Gehilfen die Ausführung dieser
Gitter besorgt haben dürfte. Trotz seiner Beschäftigungen und seiner
Beliebtheit im fürstlichen Hause nahm der Künstler am 21. Mai 1735
seine Entlassung.
Ueber dieses Ereigniss herrscht ein gewisses Dunkel. Es scheint eine
Persönlichkeit im fürstlichen Hause gewesen zu sein, ein Beamter, der
dem Künstler nicht sehr günstig gesinnt war. Der Name dieses Mannes
ist Pelikan.
Er war nach dem Tode des Fürsten als Vormundschaftsrath bestellt.
Wir hören eine Reihe von gehässigen Aeußerungen über Gran und es
scheint da auch so eine leise Verdächtigung vorgefallen zu sein. Es hatte
nämlich zu Lebzeiten des Fürsten schon Gran für seine verschiedenen
Arbeiten um sie rascher durchführen zu können, vom Fürsten Pferde
überlassen bekommen; dazu hatte er sich auch einen Wagen aus Eigenem
angeschafft, und es scheint nun, dass man diesen Umstand in irgend einer
Weise übelgedeutet haben dürfte. Er schreibt daher an die Fürstin,
nimmt seinen Abschied und bittet dieselbe, ihn fürder auch auch als
ihren treuen Diener zu betrachten. Aus Krumau bestätigt die Fürstin
das Gesuch in freundlichster, huldvollster Weise, die höchst schmeichel-
haft für den Künstler ist, und ersucht ihn, die beiden Pferde, welche der
Fürst ihm für seine Arbeiten überlassen hatte, als Geschenk anzunehmen.
ZÖZ
Diese Geschichte ist nun wichtig aus dem Grunde, weil sie, wie Berger
vollkommen zutreffend bemerkt hat, uns dazu dient, ein albernes Mähr-
lein, welches durch alle Bücher und Lexiken, wo von Gran die Rede ist,
bis auf den heutigen Tag geschleppt wird, zu erklären. Sie können das
erste beste Lexikon aufschlagen und den Artikel Gran suchen, und wenn
der gute Mann gar nichts über Gran weiß, so erzählt er Ihnen doch
das Eine gewiss, dass der Künstler, als er in Hetzendorf im Auftrage
der Kaiserin malte, in einer Weise vom Hofe gehalten worden sei, die
beispiellos dastünde. Alle Tage hätte er ein Honorar von hundert Ducaten
erhalten, und alle Tage sei er mit einer vierspännigen Hofequipage nach
Hetzendorf geführt worden. Das ist nun Unsinn von bis Z. Wie
wir aus den ganzen Verhältnissen jener Zeit wissen, ist ein tägliches
Honorar von hundert Ducaten etwas Chimärisches, und was die Hof-
equipage betriift, so dürfte sie wahrscheinlich durch das Missverständniss
herzugebracht worden sein, dass man sie mit der obenerwähnten Pferde-
und Wagengeschichte aus der Schwarzenberg'schen Epoche zusammen-
brachte.
Um 1730 nun beginnt Gran's Wirken für die Ausschmückung der
Hofbibliothek, sein größtes Werk. Ich will nur in Kürze andeuten, dass
um jene Zeit der Bau fertig geworden ist, der im Jahre 1722 begonnen
hatte. Die Hofbibliothek ist nach dem ursprünglichen Entwurfe Fischefs
des Aelteren geschaffen. Da Fischer aber schon im Jahre 1724 starb, so
war es sein Sohn Johann Emanuel, welcher diese Arbeiten um 1726
begann und im Jahre 1730 vollendete. Die malerischen Ausschmiickungen
der großen Seitenflügel mit ihren Deckengemälden, sowie des großen
Kuppelhauses sind von der Hand unseres Gran. Das Programm zu diesen
sehr complicirten und geistreichen Compositionen rührt von einem Manne
her, der in der Gelehrtenwelt Wiens jener Zeit eine Rolle spielt; es ist
Conrad Adolf von Albrecht, welcher auch im diplomatischen Dienste
gewirkt hatte, ursprünglich als kaiserlicher Ministerresident am portugie-
sischen Hofe thätig war, dann zurückkam und im Jahre 177i starb. Er
war ein persönlicher Freund des großen Gelehrten Garelli, welcher als
damaliger Vorstand der Hofbibliothek ebenfalls auf das Programm Ein-
fluss nahm.
Für das Hauptwerk Fischers von Erlach, die Karlskirche, war unser
Künstler auch thätig, "jedoch nicht in ebenso großartigem Maße. In
den Seitencapellen sind einige Theile der Architektur Decoration von
Gran oder wenigstens nach Gran's Entwurfe vollendet, und außerdem
hat er zwei Altarbilder daselbst gemalt; das eine, der römische Haupt-
mann, ist weniger bedeutend, dagegen das größere, die heilige Elisabeth
darstellend, eine der interessantesten Schöpfungen des Künstlers. Er hat
die mittelalterliche Heilige im Geiste der Barockzeit aufgefasst, als eine
Königin in Pracht und Glanz, umgeben von einem großen Staate. In
diesem Bilde ist die Reminiscenz an Veronese und an ähnliche glanz-
reiche Prachtdarstellungen des großen Venetianers am deutlichsten wahr-
nehtubar.
Ich will kleinere Sachen übergehen und wende mich wieder ein-
zelnen hervorragenden Plafondarbeiten zu, die aber nicht in Wien aus-
geführt wurden, sondern in der wahrscheinlichen Vaterstadt des Künstlers,
in Brünn. Es ist der Plafond des Landhauses, eine Allegorie der Gerech-
tigkeit vorstellend. Dieses alte Landhaus hat einen langgestreckten Saal
mit einer flachen Decke, welche mit Fresken bemalt ist; aber auch die
Wände sind mit Malereien geziert, die Statuen habsburgischer Fürsten
vorstellen. Diese Decoration der Wände ist ein Werk von Gaetano Fanti,
dem aus Bologna nach Wien übersiedelten Architekturmaler, und die
Figuren selbst von Bartolomeo Altomonte.
Es ist wohl kein Zweifel, dass die Uebertragung dieser großen Arbeit
an Gran auf Hörl zurückzuführen sein dürfte, der in Brünn ja schon
lange im Ansehen stand. Um jene Zeit war der Ausbau des kaiserlichen
Schlosses Schönbrunn vollendet, des ursprünglich im Jahre 1696 von
Fischer dem Aelteren begonnenen Schlosses, welches dann längere Zeit
unvollendet stand und erst unter Maria Theresia nach 1740 in der heu-
tigen Erscheinung weiter ausgebaut wurde. Gerade der Tract, in welchem
die Arbeit Gran's zu suchen ist, war der letzte, der fertig wurde, nämlich
der Flügel, in welchem sich die Capelle beßndet. Sein Werk ist wieder
das Deckengemälde.
Fast gleichzeitig erfolgen die Unternehmungen des Künstlers für
Herzogenburg. Das damals sehr reiche Benedictinerklosrer hatte damals
in dem Probste Frigdian Knecht einen außerordentlich kunstsinnigen
Vorstand, wie es solche Mäzene damals in fast allen Klöstern Oesterreichs
gab. Die Arbeiten des Künstlers in Herzogenburg sind theils Fresken,
theils Oelbilder. Das schönste der letzteren ist das Altarblatt, welches die
heilige Maria, Georg und Stephanus zum Gegenstande hat, in der Com-
position sehr verwandt mit einem kleineren Bilde im Belvedere. Außer-
dem haben wir hier Fresken, welche er in Gesellschaft mit dem älteren
Altomonte ausführte, Sinnbilder der Religion u. s. w.
Eine größere Leistung, welche bald darauf im Jahre 1742 entstand,
war die Decoration des großen Saales in Hetzendorf bei Wien. Dieses
kleine, zierliche Schlösschen wurde im Jahre 1740 von Maria Theresia
für ihre Mutter, die Kaiserin-Witwe Elisabeth Christine von Braunschweig-
Wolfenbüttel, errichtet. Der Architekt wafderselbe Pacassi, der auch den
Ausbau Schönbrunns leitete. Im Innernen ward für die Anlage eines
großen Saales vorgesorgt; eine Schlosscapelle wurde eingerichtet, auch
sind dort prachtvolle chinesische Interieurs.
Der große Saal stellt in seinem Deckengemälde den aufgehenden
Tag vor, welcher die guten Genien der Fruchtbarkeit, des Erntesegens
etc. heraufführt, während die Nachtdämonen vor seinem Schimmer ent-
weichen, eine der grandiosesten Compositionen des 18. Jahrhunderts.
284
Außerdem finden wir auch von Gran's Hand in der Capelle ein kleineres
Fresco. An diese Arbeiten Gran's in Hetzendorf knüpfen sich nun die
albernen Anekdoten, auf die ich schon angespielt habe, und von denen
die eine mit den hundert Ducaten und der Hofequipage schon zum Besten
gegeben wurde. Noch sonderbarer ist eine andere Geschichte, welche der
alte Franz Gräffer, einer der unverschärntesten Fabelhänse der gernüth-
lichen Alt-Wiener Literatur, zusammengebraut hat. Er erzählt uns, Gran,
der dort vom Hofe gehalten worden sei wie ein König, malte eben an
dem Plafond, als ihm der Besuch eines Malers aus Wien gemeldet wurde,
der mit seiner Schwester kam, ihn aufzusuchen. Dieser Maler wäre ein
gewisser Carlo Rosa gewesen und seine Schwester war das Fräulein Rosa
Rosa. Diese beiden Leute stellten sich ihm nun vor. Das Fräulein Rosa
Rosa war Landschaftsmalerin. Sie wurden von ihm im kaiserlichen Lust-
schlosse bewirthet, als ob er der Hausherr gewesen wäre, und blieben
längere Zeit bei ihm. Es entspann sich auch ein zartes Verhältniss Gran's
zu Fräulein Rosa Rosa, das nicht ohne Folgen blieb, aber, als endlich die
Arbeiten in Hetzendorf fertig waren, da schieden sie von einander. Gran
ging nach Wien zurück, lebte da in Saus und Braus, in tollster Ver-
schwendung, so dass er im Handumdrehen an den Bettelstab kam und
ihm nichts übrig blieb, als nach St. Pölten zu gehen, wo er elend ver-
kümmerte. Da habe ihn dieser Carlo Rosa sammt der Schwester noch
eine Zeit lang unterstützt, aber sie hatten selbst nicht zu leben und sind
so alle drei elend zu Grunde gegangen. An der ganzen Geschichte ist
natürlich kein wahres Wort. Vor Allem ist Gran nie verarmt, sondern in
sehr guten Verhältnissen in St. Pölten gestorben, und was diesen Carlo
Rosa betrifft, so hat er sowie das Fräulein nie gelebt, sondern dürfte da
eine Verwechslung, sei es eine absichtliche, sei es eine unabsichtliche,
mit dem viel späteren Director des Belvedere und Landschaftsmaler Josef
Rosa unter Kaiser Josef II. stattfinden, der nun in einen etwas roman-
tischeren Italiener Carlo Rosa umgewandelt wurde.
Man sieht aber aus dem Beispiele, welchen Gepräges die Behand-
lung unserer einheimischen Kunstgeschichte aus jener Zeit ist.
Die architektonischen Decorationen in der Schlosscapelle zu Schön-
brunn sind von einem Künstler Namens Carl Wiedon. Dieser Architektur-
maler wird ein Engländer genannt. Ob das wahr ist, lässt sich nicht
nachweisen. Ich erwähne ihn nur, weil zuweilen, so z. B. auch in der
Stiftskirche von Seitenstetten, die architektonischen Beigaben bei Gran's
Arbeiten von ihm herrühren.
Schluss folgt.
285
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Für Se. Majestät den Kaiser wurden auf der Weihnachts-Aus-
stellung durch den Oberstkämmerer Grafen Trauttmansdorlf die folgenden
Gegenstände angekauft Uhr mit zwei Leuchtern und Schreibtischgarnitur
in vergoldeter Bronze von Dziedzinski 81 Hanusch; Kanne und Schale
von Silber, niellirt und in Gold tauschirt von Carl Lustig; eiserne
Standuhr von Johann Musil.
Se. kais. Hoheit der durch. Herr Erzherzog Carl Ludwig beehrte
Dienstag den 28. December v. J. die serbische Ausstellung im Oesterr.
Museum mit einem Besuche.
Am 14. v. M. hat Se. kais. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog
Ludwig Victor die Ausstellung altchinesischer Stickereien der Frau
Generalconsul Liihrsen mit einem Besuche beehrt.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Jlnner von 13.326, die Bibliothek von 2833 und die Vorlesungen von 766 Per-
sonen besucht.
Neu ausgestellt. Silberner Pocal, siebenburgischä; goldenes Armband mit
Edelsteinen und Email, indisch; goldenes Amulet mit Email, indisch; kleines Triptychon
in Bronze, rumänisch; Horndose mit Goldpique, IS. Jahrh. Ende; eine Collection sia-
mesischer und anderer ostasiatischer Metallarbeiten, Eigenthum des Herrn Erwin Müller
in Bangkok Saal deutscher Steinzeugkrug; Buddhastatuc, chinesisches Porzellan
Saal II; venetianische Glasßasche; zwolf Porzellanteller, französisch, Privateigenthum
Saal lll; Boulletisch Saal IV; altchinesischer eiserner Handspiegel messingenes
Rauchfass, 13. Jahrh.; messingener Schrnucktrager, Wasseruhr, Privateigenthum Saal
chinesische Gewebe und Stickereien, Eigenthum der Frau Generalconsul Luhrsen
in Odessa Saal lX.
Vorlesungen Am 9. und I6. December v. J. sprach Prof. Dr. Josef Bayer aber
i-Brunnen in Italien und Deutschland vom I5. bis 18. Jahrhunderten.
In dem ersten, auf Italien bezüglichen Vortrage wurden zunachst die kirchlichen
Brunnenformen der Frührenaissance die Taufbecken, der Weihwasserbrunnen die
lLavatoiiu oder Sacristeibrunnen nach ihrer artistischen Bedeutung charakterisirt; weiter
wurde hervorgehoben, dass die moumentale Verselbstandigung der Fontana zu dem
offentlichen Straßenbrunnen, dem halb privaten Hofbrunnen zumeist der Hochrenaissance
angehört und die reicheren Brunnenscenerien, welche die Ansicht der Straße oder des
Stadtplatzes effectvoll beherrschen sollten, vollends erst zu den Bravourstuclten der
Spatrenaissance zahlen. Der Vortrag versuchte hierauf, die italienische Brunnenbildung
aus ihren Stammformen zu entwickeln. Theilweise sind dieselben von antik origi-
naler Herkunft; so der Typus der niedrig befußten, unten abgellachten Brunnenschale
Fontana di Monte Cavallo u. A., dann jener des Labrum oder der Badewanne aus den
Thermen, welcher bei der Verwendung als Brunnen häufig wohl die oblonge Durch-
bildung des unteren Bassins veranlasste die Brunnen vor dem Palazzo Farnese in
Rom etc.. Aber bald entwickelte sich aus dem eigensten Kunstgeiste der Renaissance
heraus eine gewisse Normalcomposition des Brunnens, die zugleich ohne hemmenden
Zwang die verschiedensten Spielarten zuließ. Es war dies der Aufbau der Schalen über
einen mittleren Ständer, unten umfasst von einem geräumigen Bassin mit geraden oder
geschwungenen Becltenwandungen. Einfachste Bildung eine Fontana in der Villa "Bor-
ghese und eine andere auf der Piazza Scossacavalli in Rom. Dazu kam ferner eine
bestimmte Regelung des Wasserspieles, die ganz wesentlich den ltuntlerischen Eindruck
des Brunnenbildes vervollstandigte. Dieser Typus wirkte bei aller ornamentalen Zuthat
noch entschieden architektonisch; allmülig kam aber das plastische Element zu
immer freierer Geltung. Zunächst lag es nahe, die tragenden Kräfte des Standers zu
Karyatiden zu personificiren, und den Brunnenaufbuu nach oben durch eine Krönung-
Bgur wirksam abzuschließen Fontana in der Villa Petraia bei Florenz von Gianbologna.
Weiterhin emancipirte sich die Brunnenplastik ganz und gar von dem architektonischen
Gesetze und nahm den vollen Elfect der Composition für sich allein in Anspruch der
rßianconeu von Ammanati auf der Piazza della Si noria in Florenz. Die vorherrschende
Compositionsform aber gegen den Ausgang des und im t7. Jahrhunderte, die noch
das architektonische Beduriniss einigermaßen respectirt, ist folgende Aus dem unteren
lt
28a
Bassin steigt jetzt ein monumentaler, oft auch plastisch verzierter Sockelbau für die
Brunnenügur empor, die nicht mehr wie früher die Zierde des Gipfels über dem
Schalenaufbau bildet, sondern so eigentlich ein Staiidbild und als solches der Haupt-
gegenstand der Darstellung geworden ist. Die weitgeranderten Schalen des früheren
Normaltypus sind etwa durch Muscheln an den Seiten des Postamentes mit untergeord-
neten Wasserabilüssen ersetzt. Das bedeutsamste Beispiel dieser Art der Fonte del
Nettuno von Tommaso Laurenti und Giovanni Bologna auf der Piazza Nettuno in Bo-
logna. Hieher gehören auch der ausdrücklichen Stylverwandtschaft nach die
Brunnencompositionen von niederländisch-italienisirender Herkunft in Deutschland so
die stattlich-reiche Fontaine mit dem Standbilde Otto V. von Wittelsbsch in dem acht-
eckigen Brunnenhofe der Residenz in München von Candido; der von Hubert Gerhard
gegossene Augustusbrunnen in Augsburg; dann der Hercules- und der Mercursbrunnen
daselbst, beide von Adrian de Vries. Die reichliche Assistenz von umgebenden Neben-
üguren mit ausspritzenden Wasserstrahlen namentlich am Augustusbrunnen ist
eine Concession an den deutschen Geschmack. Der Vortrag verweilte ferner ausführlich
bei den römischen Brunnen, mit genauer Unterscheidung der über'die Plätze der
Stadt vertheilten Beckenfontainen und der Austlüsse der großen Wasserleitungen, die
aus den Nischen mächtiger monumentaler Wanddecoratiotien hervorstromen.
Der zweite Vortrag hob den specifischen Unterschied der italienischen
und deutschen Brunnen hervor, soweit die letzteren dem engeren Stilbegriffe der
deuts chen Renaissance angehören. ln dieser steckt noch ein Rest gothischer Ueber-
lieferung. Der typische Gegensatz des südlichen und nördlichen Brunnengedankens
spricht sich am deutlichsten in folgenden zwei Beispielen aus dem Fonte Gaja in Siena
mit dem viereckig breiten, kaum aus dem Boden heraustretenden Becken, und dem
schlanken Zierthurme des -sch0nen Brunnens in Nürnberg. Auch die deutsche Renais-
sance halt an der Hühentendenz des Brunnenaufbaues fest. Aus einem polygonen Bassin
lässt sie über einem hohen Sockel eine kraftige Säule emporsteigen, oft mit phatasti-
scher Capitalbildung. Am Sockel setzen mittels Masken, Lowenkopfen etc. die Austluss-
rohren an, die das Wasser in das Becken entsenden. Auf dem Saulenknaufe steht ein
gepanzerter Ritter mit Helm und Lanze, oder ein aufgerichteter Löwe mit einem Wap-
penschild zwischen den Pranken, oder ein Heiliger von localer Cultusbedeutung. Die
plastische Charakteristik des deutschen Brunnens bleibt auf lange hinaus heraldisch oder
religiös hie und da macht sich auch in den genrehaft behandelten Kronungstiguren
ein derber Brunnenhumor geltend -während in Italien die classische Mythologie des
Wasserreiches, Neptun, Oceanus, Amphitrite, die Tritonen und Nymphen die ganze
Brunnenplastik beherrschten.
Der Vortrag betonte weiterhin, dass gegenüber jenen echt deutschen Röhren-
brunnen mit den hohen Mittelsäulen, die mit reichern Sculpturschmucke ausgestatteten
Schalenbrunnen entschieden auf italienische Einwirkung hinweisen so der Brunnen in
Friesach, aus dem Schlosshofe von Tanzenbei-g dahin versetzt, und der iisingende
Brunnen nächst dem Belvedere auf dem Hradschin zu Prag. Auf die Besprechung der
Ziehbrunnen mit künstlerisch durchgebildetem Eisen- und Bronzewerke musste der Vor-
trag verzichten, weil dies in ein anderes, eine selbständige Würdigung beanspruchendes
Kunstgebiet hinubergeht. Die Darlegung der weiteren Stilwandlungen der deutschen
Brunnenbildnerei unter dem Einßusse des italienischen Barocks und des französischen
Rococo im 17. und 18. Jahrhunderte fallt in das historisch ausführende Detail des
Vortrages.
ln Folge Absage des Prof- v. Ltitzow entfielen dessen für den 5. und 13. Janner
angesetzte Vorlesungen und sprach am I3. Prof. Dr Wickhoff über iGoetlie's ita-
lienische Reisel.
Literatur Bericht.
Technisches Zeichnen für das Kunstgewerbe. I. Das geometrische Zeichnen.
Im Auftrage des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie in
Wien herausgegeben von Julius Kajetan, k. k. Professor etc. etc.
Wien, Karl Graeser, 1887. 8". 76 S. mit 13g Textfiguren. 80 kr.
Den besonderen Bedürfnissen der Vorbereitungsscliule der Wiener Kunsigewerbe-
schule angepasst und hervorgegangen aus langjähriger Erfahrung beim Unlerrichle, fasst
diese Werk in möglichst knapper Form alle yene Grundlehren und Conslruciionen aus
der Geometrie zusammen, welche für das Studium der Projectionslehre, sowie der
287
Schattenlehre und Perspective von Wichtigkeit sind. Nach jedem größeren Abschnitte
ist auf diejenigen Partien im kunstgewerblichea Fachzelchnen hingewiesen, in denen die
erläuterten Constructionen Verwendung finden.
Wie schon aus dem Titel zu ersehen, ist das vorliegende Heft der Vorgänger
zweier weiteren, von denen das eine die Projectionslehre, das andere die Schattenlehre
und Perspective behandeln wird. Auch diese letzteren zwei werden speciell dem Bedürf-
nisse der Wiener Vorbereitungsschule angepasst sein; zweifellos werden aber alle 'drei
Publicationen auch für jede andere Lehranstalt kunstgewerblicher Richtung ein vorzug-
liches Lehrmittel abgeben. Hiefür bürgt die Person des Verfassers, der sich schon durch
andere Publicationen auf diesem Gebiete rühmlichst hervorgethan hat.
Die Ausstattung des Werkes ist eine sehr gute und zeichnet sich durch scharfe,
klar gezeichnete Figuren und schonen Druck aus. H-e.
41'
Die Regel vorn goldenen Schnitt im Kunstgewerbe. Handbuch für Werk-
stadt, Schule und Haus. Von J. Matthias, königl. Gcwerbeschullehrer.
Leipzig, Haessel. gr. 8". tot S. und ig Tafeln.
Unbewusst ist das von Ad. Zeising formulirte Gesetz des ngoldenen Schnittes-l
seit Jahrtausenden befolgt worden, man nannte einfach v-Ebenmaßt oder nrichtiges Ver-
haltniss- jenes Verhaltniss der einzelnen Theile zum Ganzen und unter einander, welches
sich uns durch den Anblick von Pflanzen, Thieren höherer Ordnung und vor Allern
durch unsere eigene Erscheinung eingeprägt hat. Vielleicht ist eben die Gewohnheit,
dieses Verhaltniss als etwas Selbstverständliches anzusehen, die Ursache. dass der theo-
retischen Begründung derselben bisher in der Praxis wenig Aufmerksamkeit geschenkt
worden ist. obgleich Ernst Förster und Karl Lemcke sich schon vor einer längeren Reihe
von Jahren angelegen sein ließen, die Lehre vom goldenen Schnitte dem allgemeinen
Verstandnisse naher zu bringen. J. Matthias in Gßrlitz, bekannt durch mehrere verdienst-
liche Arbeiten, namentlich seine aFormenlehre für Kunst und Gewerbes, hat sich nun
die Aufgabe gestellt, das natürliche Gesetz zunächst an allgemein bekannten Pflanzen-
farmen, dann an dem Bau des menschlichen Körpers in Wort und Bild nachzuweisen
und daraus die Folgerungen speciell für das Schaffen des Kunsthandwerkers zu ziehen.
Damit ist schon gesagt, was sich auch in dem Titel des Buches ausspricht, dass nämlich
dasselbe sich nicht nur an die Producenten wendet, sondern auch an diejenigen, welche
kaufen oder Auftrage ertheilen, und dabei, so gangbar das Wort nstilgerechtt geworden
ist, oft ganz rathlos sind. B.
Bilder aus der neueren Kunstgeschichte. Von Anton Springer. Zweite
vermehrte und verbesserte Auflage mit Illustrationen. Bde. I. Bd.
VI und 402. S., 2. Bd. 409 S. 80. Bonn, A. Marcus, 1886. Mk. tz,
Vor fast zwanzig Jahren hat man die erste Auflage von Springefs Bildern aus
der neueren Kunstgeschichte mit Freude begrulit. Der kleine und doch so reichhaltige
Band hat seither Vielen, die sich der Kunstgeschichte gewidmet haben, als werthvoller
Wegweiser gedient; vielen Laien hat er belehrende Anregung gegeben. Wie wir aus der
Vorrede zur zweiten Auflage erfahren, war das Buch nseit vielen Jahren vergrilTenI,
so dass man dem Autor wie dem Verleger für eine zweite Auflage sehr dankbar sein
muss. Nun liegt uns aber keine gewöhnliche zweite Auflage vor, in der etwa einige
Druckfehler der ersten corrigirt, einige Missverstandnisse beglichen sind, sondern ein
Buch, das neben den vielfach erweiterten Essays der ersten Auflage nicht weniger als
neun völlig neue Artikel hinzugefügt hat. Hie und da unterstützt eine Abbildung das
geschriebene Wort. Um so werthvoller wird die Gabe, die aufjedem Blatte den weiten
Blick und das reife Urtheil des Meisters erkennen lasst. Es erfordert keine divinatorische
Begabung, um der zweiten Auflage von Springers Bildern einen glänzenden Erfolg zu
verheißen. Sie enthalten ja so Vieles, das auch in weiteren Kreisen Interesse erwecken
muss. Gleich der erste Esay nDns Nacbleben der Antike im Mittelalter-r dürfte in dieser
Beziehung zu erwähnen sein. Die zweite Abhandlung wKlosterleben und Klosterkunst
im Mittelalter mit Zugrundelegung von Springefs Dissertation aus dem Jahre X861
die in deutscher Uebersetzung im darauffolgenden Jahre in den Mittheilungen der k. k.
Centralcommission zu lesen war, durfte hauptsächlich den Culturhistoriker interessiren;
er wird vielleicht bedauern, dass die quellenmaßigen Belege nicht aus der Dissertation
mit herubergenommen worden sind. Die erwähnte Abhandlung kommt auf Grund von
reichlich benütztern Materiale zu dem noch immer nicht genügend beherzigten Schlusse,
dass auch im hohen Mittelalter die Werkleute und Meister dem Laien stande angehört
haben. Die Besteller, z. B. die Bauherren, waren dann allerdings meist die Bischöfe
288
und Aebte. Eigentliche Künstlermonche gehören zu den Ausnahmen. Der Inhalt der
dritten Abhandlung über udie byzantinische Kunst und ihren Einfluss im Abendlandes
wird erst hier dem deutschen Leserkreise nahe gebracht. Springer's analoger Aufsatz
im nljArtc von 1883, sowie die Wiederholung desselben in dem erst vor Kurzem
erschienenen Werke Kondakofs nl-listoire de l'art byzantinu liegen dem größeren
Publicum zu fern, um diejenige Verbreitung finden zu können, welche sie verdienen.
Von großem Werthe sind darin u. einige Ausblicke, die Springer auf die Errungen-
schaften der neueren Kunstgeschichte, namentlich der Stilkritik gewahrt, und auf die
Methode, nach der sie zu Stande gekommen sind. nVielfach uns unbewusst, sind wir bei
den Naturwissenschaften in die Schule gegangen und haben ihnen, soweit es die ver-
schiedene Natur der Gegenstände gestattet, die analytische Methode abgelauscht. Erst
der Besitz dieser Methode scharfte unseren Beobachtungssinm-
Der vierte Essay ndie deutsche Kunst im zehnten Jahrhunderte war bisher in der
westdeutschen Zeitschrift unverdientermaßen wverheimlichtn. So vortrefflich das erwähnte
Blatt auch beschickt und redigirt ist, so hat es doch noch nicht die nothige Verbreitung,
um die vielen werthvollen Beitrage, die dort gedruckt werden, in eigentlicbem Sinne an
die OeEentlichkeit zu bringen. Dass Springer's Aufsatz nochmals publicirt wird, kann
nur gebilligt werden. Ueberhaupt finden wir in den beiden Springefschen Banden kaum
etwas, dessen VeroGentlichung oder Weiterverbreitung nicht gerechtfertigt wäre. Als
Ganzes aufgefasst, bietet die zweite Auflage der nßilder- dadurch, dass sie fast alle
wichtigen Fragen des Faches berührt, gegenwartig gewiss die vortrefflichste Einführung
in das Studium der neueren Kunstgeschichte. Fr.
1b
Ueber den decorativen Stil in der altchristlichen Kunst. Von Friedrich
Portheim. Stuttgart, W. Spemann, 1886. 8". 43 S.
In den letzten Jahren hat sich die Specialforschung mehrfach mit dem ebenso
reizenden als schwierigen Probleme des Ursprunges und der Entwickelung der früh-
mittelalterlichen Kunst beschäftigt, dem sie dadurch naher zu kommen trachtete, dass
sie die Lösung zunachst innerhalb beschränkter localer Grenzen versuchte. Indem man
aber das Hauptgewicht der Frage stets auf die constructive Seite verlegte, konnte ein
allseitig befriedigendes Resultat wegen Mangel einer genügenden Zahl von Zwischen-
gliedern bisher nicht erzielt werden. Da ist es nun ein überaus glücklicher Gedanke ge-
wesen, die Aufgabe einmal von der decorativen Seite zu fassen, wodurch es dem Ver-
fasser des vorliegenden Werkchens gelungen ist, eine ununterbrochene Entwickelungs-
reihe von der spatromischen Antike bis zu den Anfangen der romanischen Kunst in
großen Zügen festzustellen. Diesen auf einseitiger Grundlage aufgebauten Resultaten
musste aber unbedingt nur einseitige Geltung zuerkannt werden, wenn der Verfasser
nicht auch für den Nachweis gesorgt hatte, dass die Gesammtentwicltelung der altchrist-
lichen Kunst nothwendig auf das Decorative gerichtet war während bei zunehmendem
Verfalle des Reiches die monumentalen Aufgaben immer mehr in Wegfall kamen, wurden
dem decorativen Elemente namentlich aus dem Oriente immer neue Mittel zugeführt,
so dass eine reiche und selbständige Entfaltung desselben die Folge tvar. Der Eintritt
des Christenthums in die Kunstbewegung konnte der angedeuteten Entwickelung nur
förderlich sein mit ihren unfertigen Typen konnte die christliche Kunst es mit dem
geschlossenen Mythenltreise der Antike nicht aufnehmen; um so eifriger vollzog sie den
Anschluss an die überlegene Vorlauferin auf dem neutralen Boden der Ornamentik. In
der nachdracklichen Betonung des engen Anschlusses der altchristlichen Kunst an die
Antike berührt sich Verfasser mit den Ideen, die andere Forscher in jüngster Zeit ver-
treten haben; auch die Verlegung des Ausgangspunktes für die mittelalterliche Kunst
nach Ravenna und Südfrankreich entspricht der Tendenz der neuesten Kunstforschung.
Völlig neu ist aber die Auffassung von der Uebertragung dieses altchristlichen Orna-
mentalstiles nach dem Norden durch die Buchmalerei ebenso wie die einzelnen Na-
tionalschriften nichts anderes sind, als verschiedene kalligraphische Ausbildungen einer
und derselben spätromischen Cursive, die wir aus ravennatischen Urkunden kennen,
ebenso seien auch die textbegleitenden iaturen lediglich Abkömmlinge der altchrist-
lichen Kunstweise in localer Umbildung selbst die irischen nicht ausgeschlossen, wo-
durch die Existenz einer urgermanischen Ornamentik schlankweg geleugnet erscheint.-
Auf denselben ornamentalen Elementen, die wir vom 5. bis zum 8. Jahrh. überall von
Ravenna bis Südfrankreich in gleicher Weise vertreten sehen, baut sich mit stärkerer
Betonung der Antike die karolingische Renaissance auf; sie werden aber auch zur Grund-
lage für den romanischen Stil, nachdem die antikisirende Tendenz der karolingischen
Hofkunst durch eine national volksthumliche ersetzt worden ist.
Eine so weitgespannte Aufgabe erfordert ein reicheres Beweismaterial, als sich
mit dem Bestreben, leichtverständlich und übersichtlich zu bleiben zumal ohne be-
gleitende Hinweise auf erläuternde Illustrationen vereinigen lasst. Die wissenschaft-
liche Ueberzeugung, die aus dem sehr gewandt geschriebenen Büchlein spricht, lässt
erwarten, dass der Verfasser die vorgetragenen Ergebnisse auch im Einzelnen und ein-
gehender vertreten wird. Rgl.
es
The Follies and Fashions of Our Grandfathers. By Andrew W. Tuer.
London, Field 8L Tner, 1886f87. 80.
Ein in mannigfacher Beziehung bemerkenswerthes und interessantes Buch, das
aus den Zeiten unserer Großväter von englischen Dingen und Zustanden erzählen will.
Aber es will nicht blos von ihnen erzählen, es will sich selber als ein Werk, eine lite-
rarische Erscheinung aus jener Zeit darstellen. Daher nimmt es die Form einer unter-
haltenden Monatsschrift aus jener Zeit an und folgt als solche den zwölf Monaten des
Jahres 1807. Und zwar ist dieses Jahr vorzugsweise deswegen gewählt werden, weil
eben dieser Jahrgang des englischen Magazins "Le beau mondeu als Vorbild gedient hat.
Wie diese Zeitschrift bringt unser Buch in seinen Abbildungen die neuesten Moden eben
jenes Jahres und zwar noch mit Hilfe der Originalplatten, fein mit der Hand colerirt,
was nicht ohne besonderes Interesse ist, denn gerade die Modefarben sind höchst cha-
rakteristisch. Es bringt ferner Musterzeichnungen und Gegenstände der Kunstindustrie,
Porträts der Zeitgenossen, unter denen König Georg lll Lord Byron, Lady Hamilton
zu nennen sind, Landschaften, Jagd- und Sportbilder, Carricaturen nach Hogarth und
sonst Verschiedenes, zumeist in den damals beliebten englischen Manieren in farbiger
Aquatinta ausgeführt oder auch mit der Hand colorirt. Der Text gibt zu den Costume-
bildern die Beschreibung und außerdem einen allgemeinen Monatsbericht über die herr-
schenden Moden. Er erzählt außerdem von Allem und Jedem, was damals die Menschen
zur Tagesunterhaltung interessiren konnte. Er beschreibt die Hoffeste, das Leben in
London, auf dem Lande und in den Bädern; er erzählt vor allen Dingen, was sich
damals im Sportleben ereignete, wobei die Faustkampfe die erste Rolle spielen; er be-
richtet von Duellen, von Unglücksfällen, von allen ungewöhnlichen Ereignissen, von
Concerten, Theater und gelegentlich auch ein und das andere Mal von Kunst und Li-
teratur. Dazwischen kommen dann Anekdoten, irische Witze irish bulls und dergleichen.
Das Alles nun ist nicht blos in der Art gehalten wie damals, sondern es ist den Maga-
zinen jenes Jahres original entnommen, so dass also die Zeit sich selber schildert. Auch
Format, Druck, selbst der Einband mit seinem gewebten Titel sind nachgeahmt, so dass
wir vollkommen den Eindruck erhalten, ein echtes literarisches Erzeugniss des Jahres
1807 in der Hand zu haben. J. v. F.
an
The Tartans of the clans of Scotland. Also an introductory account of
Celtic Scotland; Clanship, chiefs, their dress, arms etc. and with
historical Notes of each Clan by James Grant. Edinburgh and
London, W. 8c A. K. Johnston, 1886. Fol. Mit 71 Taf. und Karte.
Das vorliegende, reich und geschmackvoll ausgestattete Werk ist laut Vorrede
dem wirklich vorhandenen Bedürfnisse nach einer eingehenden und sachgemäßen Dar-
stellung der schottischen Tartans entstanden. der That bietet das Buch denn auch
das Beste und Gründlichste, was über diesen Gegenstand in Wort und Bild bisher
geliefert worden ist.
Die Einleitung gibt eine kurze Geschichte des keltischen Schottland, von welcher
wir allerdings gewünscht hatten, dass ihre auf die ältesten Perioden bezüglichen Quellen
einer strengeren Kritik unterzogen worden waren. Von Anderem abgesehen ist z. B.
Diodorus Siculus, von dem wir ja wissen, dass er fremde Mittheilungen hier solche
von Timaeus ungeprüft und höchst willkürlich verarbeitete, nur mit Vorsicht zu benützen.
Wir hören in diesen Abschnitten von der Eintheilung des Landes in Clans, von den
patriarchalischen Verhältnissen in denselben, von ihrer durch die Bodenbeschatlenheit
begünstigten Abgeschlossenheit, sowie von den jetzt, gleich den Clans, allmalig ver-
schwindenden Eigenthümlichkeiten der Hochlander in Gebräuchen. Sitten, Waffen und
Kleidung. Der Verfasser sucht den Nachweis zu erbringen, dass die eigenartigen, bunt
gewürfelten Stoffe, die Tartans, schon im t. Jahrh. nach Christi Geburt verfertigt und
getragen wurden, und zeigt uns, wie jeder Stamm oder Clan schon frühzeitig sich ein
besonderes Muster aneignete, so dass der Tarzan bald zu einer Art Wappen wurde, an
dem man seines Trägers Wohnort und Namen sofort zu erkennen vermochte.
Auf diese Einleitung folgen in großen, schonen Farbendrucken die Abbildungen
dieser verschiedenen Stolfarten 71 an der Zahl; Faden um Faden sind sie den Originalen
nachgebildet und veranschaulichen mit seltener Treue deren merkwürdige Mannigfaltigkeit
und Farbenpracht. Jedem Blatte ist eine kurzgefasste Geschichte des betreifenden Clans
beigegeben, welche uns über die Schicksale der einzelnen hervorragenden Familien vom
ältesten nachweisbaren Ahnen bis herab zum jüngsten Sprossen mit der genauen Angabe
berichten, ob, wann und wo ein Glied derselben in der Welt- oder Landesgeschiclite
eine Rolle gespielt hat. Vielen Blättern sind die Wappen der Stammeshauptlinge bei-
gegeben. Eine Uebersicht der Abzeichen, Kriegsrufe und Aufbruchssignale marcbes der
einzelnen Stämme, sowie eine sorgfältig gearbeitete Karte Schottlands beschließen das
Werk, welches in mehr als einer Hinsicht geeignet erscheint, sich einen großen Leser-
kreis zu erwerben. E. L.
Dictionnaire des fondeurs, ciseleurs, modeleurs en bronze et doreurs
depuis le moyen-äge jusqu'z1 Yöpoque actuelle. Par A. de Cham-
peaux. A-C. Paris, J. Rouam, 1886. 8". 357 S.
Das Bedürfniss an Nachschlagwerken hat unter den Kunstfreunden und Kunst-
sammlern der ganzen Welt in solchem Maße zugenommen, dass es nicht mehr möglich
ist, mit allgemeinen Künstlerworterbüchern zu genügen; die vorschreitende Kunst-
geschichte, die endlich auch die Meister des Kunsthandwerkes in ihren Rahmen auf-
genommen hat, .liefcrt nun ein so massenhaftes Materiale, dass auch auf diesem Gebiete
eine Specialisirung platzgreifen muss, um die einzelnen Kunstfächer in Betrelf der Werke
und der Meister nach ihrer Bedeutung richtig darzustellen und damit die Detailkenntniss
zu unterstützen. Zu dieser Ueberzeugung ist man auch seit Langem in Deutschland
gekommen, so haben Graesse, Mothes, Otte u. A. durch Lexica, welche nur einzelne
bestimmte Kunstfacher behandeln, ganz verdienstlich gewirkt, allerdings hatten die
meisten mehr das Bedürfniss des Liebhabers als des Fachmannes im Auge. In Frank-
reich haben Didron, Mareschal, Viollet-le-Duc in der Specialisirung tüchtig vorgearbeitet,
und neuere Krafte wie Molinier, Duplessis, Bouchot u. A. haben in einzelnen Fachern
das Feld mit vielem Erfolge bebaut.
Jetzt, nachdem das Bcdürfniss nach fachlichen Kunstwörterbüchern sich fast mit
Ungestüm regt, erblicken wir erst wie wenig Fächer und wie lückenhaft selbst diese in
der Literatur behandelt sind, wie wenig Mittel dem Kunstfreunde zu seiner raschen
lnformation zu Gebote stehen. will er nicht gleich dem Kunstgelehrten in Schachten
graben und die gesammte Literatur eines einzigen Gegenstandes oder einer Frage wegen
durchstöbern. Aus diesem Grunde begrüßen wir den Beginn eines umfangreichen Werkes
mit Freude, welches das gesammte Gebiet der Gießkunst in ihren Meistern in
lexikalischer Form behandeln soll, und dessen Autor, der in der französischen Kunst-
literatur einen geachteten Namen besitzt, uns volle Gewahr für eine gediegene Durch-
führung bietet.
Da liegt der erste Band des Werkes über ein einziges Kunstgebiet in 23 Bogen,
die Buchstaben bis behandelnd, vor uns, ein Specialwerk! und uns erfasst ein
mächtiges Erstaunen über den riesigen Umfang der Aufgabe, die der Autor auf sich
genommen hat. Nehmen nicht allein die drei Facher der Gießkunst der Bildguss,
Glocken- und Geschützguss für sich ungeheuere Dimensi nen an, so sehen wir hier die
freilich schwer trennbnre Modellir- und Ciselirkunst bis zur Bijouterie herab noch
einbezogen, das ist ein großes, ein schweres Stück Arbeit, die ihrem Unternehmer
selbst dann Ehre bringen muss, wenn der Erfolg hinter den strengsten Erwartungen
zurückbleibt.
1st ein Endurtheil auch für jetzt ausgeschlossen, so können wir dennoch Angesichts
des ersten Bandes des Werkes, das unseres Erachtens vier bis fünf starke Bande füllen
wird, über die Behandlung des Stoifes nur das Beste berichten. Die einzelnen Angaben
über die Meister, deren Schulen, Werke und Lebensverhaltnisse sind bei aller Kürze
für die rasche Information, auf die es ja hier ankommt, genügend. Den wichtigsten
Theil bildet die genaue Angabe der Literatur, die nie vernachlässigt wird.
XVir müssen es dem Autorzu allem Lobe sagen, dass er bei seinem schwierigen
Werke nicht in den oft gerügten Fehler seiner sonst so geistreichen Landsleute, der
Leichtfertigkeit, verfallen ist, im Gegentheile; A. de Champeaux zeigt sich hier als ein
Franzose der neueren Schule, der sich seine Arbeit sauer werden lasst, der die Dinge
um ihn herum nicht mit franzüsischer Brille sieht, sondern unbefangen das in den
Kreis zieht, was der Aufmerksamkeit werth ist, wenn es auch vorher wenig gewürdigt
worden ist.
Der Autor folgt, was die deutsche Kunst betrifft, den besten Quellen, und man
kann es ihm nicht zum Vorwurfe machen, wenn ihm kleine, oft in Journalen zerstreute,
wenn auch nicht unwichtige einschlägige Essays von Gerlacb, Gurlitt, Wernicke, Schuh-
graf und vielen Anderen noch unbekannt geblieben sind. Diese, man kann sagen ver-
steckten Quellen hatten hie und de kleine Erglnzungen zur Hand gegeben, so, um
291
einige Beispiele zu geben, ist Achamer 1650 geboren und o. December 1712 gestorben.
Alfonso Alberghetti Ware mehr hervorgetreten. Ueber Hans Appenzell er findet
sich eine lange Reihe von Regesten im Jahrbuche der kunsthistorischen Sammlungen
des österreichischen Kaiserhauses, das in Frankreich noch zu wenig bekannt ist. Bezüglich
des Gussmeisters Johannes von Arbe, dessen Familienname. wie uns soeben Prof.
G. Gelcich aus Ragusa berichtet, de la Tnlle lautet, ist zu bemerken, dass derselbe
aus Dalmatien stammt, zu welchem Königreiche die Insel Arbe gehört. In der Biographie
Albert nin citirt der Verfasser die Abhandlung des Gefertigten über die Geschütze
im Arsenal zu Wien, allein das Verdienst. das Leben und die Thatigkeit dieses Meisters aus
den Quellen erforscht zu haben, gebührt Dr. Th eodor Hach in Lübeck, der hietnit den
Gefertigten collegial unterstützte. Die Berenger stammen ohne Zweifel von der alten
Landshuter Gießerfamilie Perenger oder Peringer ab, über welche der Verfasser
später Nachrichten bringen wird. Ueber Giovanni da Bologna Ware zu bemerken,
dass nach dem Zeugnisse des Jodoco del Badia der Gießer der meisten Werke des-
selben Giovanni Alberghetti gewesen ist. Burgschmiet Daniel dürfte für seine
Bedeutung zu kurz behandelt sein. Daten über selben finden sich in Kunstiournalen
zerstreut. Faber erwähnt seiner naher im Conversationslexikon für bildende Kunst. Für
eine spätere Ausgabe, die ia bei dem Werthe des Werkes nicht lange ausbleiben dürfte,
empfehlen wir noch die Aufnahme der folgenden bedeutenden Gussmeister im ersten
Bande, als Johann von Aarau. Augsburg 1375-1373, Magister Bertuldus, Frank-
furt a. M. 1356, Meister Cuntz, Augsburg 1372, Aegydius. Prag und Pilsen 1464 bis
1479, Conrad von Amberg, Schweiz 143 Andreas Ondieg Zaseki, Königgrätz
circa 1430, Michael Anthofer, Wien I4 4. Jörg Castner, Ulm 142a, Virginia
Alberghetti, Ragusa 1566, Hans Ammon, Nürnberg circa 1640, Andreas von
Prag 1541-1565, Bartholomäus von Prag circa 1494-1525, Peter Burgundier,
Innsbruck circa 1520, Hans Diepold Algauer, Ulm 1644, Friedrich Arnold,
München 1630, Rudolf Borchart oder Burkart, Kopenhagen 1604-1644, Nico-
laus Urban Boset, Cilly in Steiermark 1636-1671, P. Burting, Fossum Jaernvaerk
in Dänemark 1692, Peter de Clerck, Niederlanden, endlich um abzubrechen noch
David Chattelle, kais. Stuckhauptmann. Wien 1766.
Diese Bemerkungen erweisen sich als so geringfügig, dass sie eher geeignet
erscheinen. die Schwierigkeit der Arbeit in's Licht zu setzen, und in der That werden
dieselben den Beifall des Publicums nicht mindern, den sich der Autor dieses Com-
pendiums für die volle Beherrschung des Gegenstandes, den ausdauernden Fleiß und die
Gründlichkeit in der Bearbeitung redlich verdient hat. Ja, A. de Champeaux hat mit
diesem Dictionnaire mehr geleistet, als er beabsichtigt und versprochen hat. Er hat,
wenn wir von dem unter Essenwein's Führung herausgegebenen Werke IQuellen zur
Geschichte der Feuerwalfen- absehen wollen, das den einzelnen Meistern seinem Plane
nach nur eine geringe Aufmerksamkeit widmen konnte, zum ersten Male die Meister des
Geschützgusses der Kunstliterarur einverleibt und damit ein Unrecht gegen Meister gut
gemacht, deren Werke kühn den edelsten Werken des Bildgusses angereiht werden
können.
Das Werk erscheint im Verlage einer Firma, die in der Kunstliteratur Frankreichs
als die hervorragendste bezeichnet werden muss, in dem Verlage J. Rouams. Da hält
der Berichterstatter sich einer besonderen Anerkennung der Ausstattung für überhoben.
Boeheim.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. Decernber 1886 bis 15. Jßnner 1887.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. ßoufnlfd, LeS ANS le-S Grands
bl- artistes de la Renaissanceilalienne. S".
Kuns ggwer er Unternch 145 p. avec grav. Pans, Bernurd 81
Ahrens, J. F. Die Reform des Kunst- Cie. fr. 10.
gewerbes in ihrem geschichtlichen Env Buch ner, M. Kunstgewerbe bei den
wickelungsgenge. Deutsche Zeil- und Negern. Westermannk Monatshefte, n.
Streitfragen. Neue Folge 9. u. 10. Heft. Religion, Künsie und Fertiakeiten
Hamburg, J. F. Richter. bei den Kamerunern. Oesterr. Monats-
Wandlungen in der Werkstatt und Schrift f. d. Orient, 12.
im Gewerbe. Zeitschr. Cgewerbl. Untern, Burty, Ph. LesArts decorstifs en Espugne.
10. Revue des Ans d6cor., n.
Clement, C. E. Christian Symbols. 12".
Boston. London. 12 sh. d.
Congress behufs Forderung des handels-
bezüglichen, industriellen und technischen
Unterrichtswesens, veranstaltet von der
philomatischen Gesellschaft in Bordeaux.
Zeitschr. f. gewerbl. Unterr., 10.
De Combcrousse. Ifflcole centrale des
arte et manufactures; sa nouvelle instal-
latiun. Magasin pittoresque, 15 nov.
Fagan, L. Jupanese Art. Art Journ., 11.
Gewerbeschule, Die reorganisirte, zu Schwe-
rin. Zeitschr, f. gewerbl. Untern, 1c.
arri A. lndustrial Art in Wurttemberg,
Art Journ., 1887, 1.
Holbein, H. Dessins d'ornen1ents de
l-l. Holbein, faesimile en photogn; texte
par Ed. His. Fol. XLlll p. et 51 pI.
Paris, Boussod, Valadon Cie. fr. zoo.
ss P. Brennende Stylfragen. Die
Gegenwart, 51.
aietan Jul. Technisches Zeichnen für
das Kunstgewerbe. I. Das geometrische
Zeichnen. lm Auftrage des k. k. Oesterr.
Museums für Kunst und Industrie in Wien
hrsg. Mit 139 Textiig. Lex.-8'. 76 S. XVien,
Graeser. M. 1-60
Kisa, A. Die Künstler-Journalisten. Allg.
Kunstchronik, 51.
Lelievre, T. Art et Religion. 8'. 62 p.
Toulouse, imp. Chauvin 81 fils.
Li6nard's Werke. l. Theil. Specimens
der Decoration und Ornamentik im XlX.
Jahrh. Ein Motivenwerk f. Architekten,
Holz- und Steinbildhauer, Modelleure,
Graveure, Ciseleure, Kunstschlosser,
Musterzeiehner, Lithographen, Decora-
tionsmaler, Glasmaler u. Glasätzer. 125
lith. Taf. 2.. Auil. ln Lfgn. 1. Lfg. Fol.
25 Taf. Berlin, Claesen 81 Co. 1886. M. m.
Mißstände im Gewerbewesen. Schweiz.
Gew.-Bl., 1.
Radisics, E. und A. Kadocsa Lippich.
Zwei Briefe an den Herausgeber. In
magyar. Sprache. Müveszi lpar, n.
Bamberg, G. Serbische Hausindustrie.
Allgem. Kunstchronik, 52.
Reisberger, L. Etwas über die Imitation
verschiedener Stylarten und die Mode-
style. Der Colorist, l. 9.
nSt. Leopold-Blattl- Organ des christlich-
religiosen Kunstvereines in Niederöster-
reich. Red. W. Neumnnn. l. Juhrg.
1887. Nr. 1. 8'. 16 S. Wien, Verlag des
Vereines.
Unterrichtscurs für Handfertigkeitslehrer.
Nordwest, 51.
Unterrichtswesen, Das gewerbliche, in
Ungarn. Zeitschr. f. gewerbl. Unterr., 10.
Wenzel, K. Die Disciplin in Fortbildungs-
schulen. Zeitschr. f. gewerbLUntern, 10.
Zeichnen, Das, im Dienste des Handwerkes.
Wieck's Gew.-Ztg., 49.
II. Architektur. Sculptur.
Burckhurdt, Adalbert. Kirchliche Holz-
schnitzwerke aus d. mittelalt. Samml. zu
Basel. Mit Einleitung. S. Fol. u. 16 Taf.
Lichtdr. Basel, DettloiT. fr. 7-50.
Cerf. Etudes sur quelques statues de la
cathedrale de Reims. 8". 42 p. Reims,
imp. Monce.
Cournault, Ch. Ligier Richier, stntuaire
Lorrain 1500-1567. L'Art, 541, 543.
Czullik, Aug. Eisgrub und seine Park-
anlagen. Mit 14 Lichtdn-Bildern. qu. gr. 8".
19 S. Wien, Huber 81 Lahme. M. 5.
Fonteyn J. Arbeiten des Steinbild-
hauers. Kamine u. Grabsteine. 30 autogn
Taf. Aus uPraxis d. Architekten-n Fol.
Berlin. Claesen 81 C0. M. 15.
Plafonds. 3c autogr. Taf. Aus
nPraxis der Architektenn Fol. Berlin,
Claesen Co. M. 15.
Geyrnüller, H. de. Les Du Cerceau. 4".
348 p. avee 137 grav. et pl. hors
texte. Paris, Rouam. 50 fr. Bibl. intern. de
l'Art.
Marmottan, P. Les Statues de Paris. 18".
256 p. avec 35 grav. Paris, Laurens.
fr. 3'512. Bibl. d'hist. et d'art.
Ravet, A. La Marine des vikings ou pi-
rates scandinaves. 8'. 56 p. et pl. Rauen,
imp. Lecerf.
Schmarsow, Aug. Donatello. Eine Studie
über den Entwickelungsgang des Künstlers
und die Reihenfolge seiner Werke. Fest-
gabe zum 5o0jähr, Jubiläum der Geburt
Donatellrfs. Mit Lichtdn-Taf. nach einem
verloren geglaubten Werke des Meisters.
Publication des Vereines f. Gesch. d. bild.
Künste zu Breslau 1886. hoch 4'. lV,
56 S. Leipzig, Breitkopf 81 Härte. M. 4..
Statue, Die polychrome, der heil. Elisabeth
in Marburg. Kunslchronik, XXll, 11.
Steche, R. Das Palais im kdnigl. großen
Garten zu Dresden. Wisscnsch. Beil. der
Leipz. Ztg., 103 u. 104.
111. Malerei. Lackmalerei. Glas-
malerei. Mosaik.
Ausmalung, Die, des Chores von St, Martin
in Freiburg i. Br. Centralblatt der Bau-
Verwaltung, 48 u. 49.
Chardin, P. Peintures murales de Ker-
marianisquit Cötes-du-Nord. 2.3 p.
avec hg. et pI. Nogent-le-Rotrou, imp.
Daupeley-Gouverneur.
Donner v.Richter, O. Rückblicke auf
ausgeführte Uebertragungen von Freske-
malereien. Xenu's Techu. Mitth. f. Ma-
lerei, 28.
Essenwein, A. Die Weihe der Oster-
speisen. Miniatur in Berlin. Anz. des
germ. Nationalmus, 35, 36.
Feuillel de Conches. Uecole nnglaise
de peinture; les miniaruristes. Artiste, 11.
293
Fischer, L. Michael Pacher. Studien und
Mittheilungen aus dem Benedictinerorden,
IV.
rinim Th. Zur Kenntniss des Aachener
Ottonencodex. Zeitschrift des Achener
Geschichrsvereines, VIII.
Gruz, H. Compositionen für Glasmaler,
Glasatzer und Decorationsmaler. Aus
aMotive der modernen Decorations-
malereit. z5 Chromulith Taf, Fol.z5 Bl.
Text. Berlin, Claesen Co. M. 50.
Hausbuch, mittelalterliches. Bilderhandschr.
d. 15. Jahrh. m. vollständ. Text u. facsi-
milirten Abbildgn. 28 Kupfertaf. Mit
einem Vorworte von A. Essenwein. Fol.
XII, 53 S. Frankfurt a. M. Keller. M.3ti.
Hülcker, O. Vorlagen für Glasmalerei.
gr. 4". 16 Steintaf. m. Anleitung. S.
Berlin, Rosenbaum. M. 6.
Kondaltuff, N. Histoire de l'un byzantin
considere principalement dans les rninia-
tures. Edit. franq. par Pauteur sur la trad.
de H. Trawinski, avec une preface de
M. A. Springer. T. 18T. 4". 208 p. avec
zg grav. Paris, Rouam. fr. 25. Bibl. in-
tern. de l'Art.
Lauenstein, Alida. Aquarell-Vorlagen zur
Decuration von Porzellan, Holz, Leder,
Seide etc. Hefte. gr. 4". 4. Chromo-
llth. Wandsbeck. Seitz. M. I5.
Maltechnik, Eine bisher unbekannte, für
Wandmalerei. Allgem. Kunst-Nachr. z.
d. Techn. Mittheil. f. Malerei, 23. Cor-
respondenzblatt z. D. Maler-Jourm, XI, 1.
Mühlmann, F. Th. und Andre Leval.
Die Mosaiken der byzantinischen Kloster-
kirche Chora heute Kachriie-Dschamissi
In Constantinopel nach ihren Inschriften.
Archiv für kirchl. Kunst, E.
Standage, H. C. The Artist's Manual of
Pigments. 211d edit. revised. izllw. 126 p.
London, Lockwood St. Co. sh. d.
IV. Textile Kunst. Costüme. Feste.
Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
A. L. Heinrich Steyner's Modelbuch.Kunst-
gew.-Bl., 3.
Berthelier, E. La Revolution de la
soierie lyonnaise Creatinn Lyon d'une
exposition permanente de lz soie, de ses
nouveaux Ptoduits et de ses nouveaux
etnplois. 4". 3c p. Lyon, imp. Delaroche
Cie.
Clasen-Schmid, Mathilde. Musterbuch
für Frauenarbeiten mit erklärendem Text,
z. verm. und verb. Auß. 1. Bd. Cane-
vas, Stickerei, Strickerei Häkelarbeit,
Stickerei in Weiß und Bunt. Illustr. mit
zoo in den Text gedr. Holzschn. LexSS".
zu S. Leipzig Hoffmann 84 Ohnstein.
M.
Eckalidt, Th. Wörterbuch der Bekleidung.
Erkllrung der auf die Costüme, Volks-
trachten und Moden aller Zeiten und
Volker bezngl. Namen, sowie alle die Her-
stellung der Web- und Wirkwaaren, der
Putzgegenstände, der weibl. Handarb. etc.
betreE. Bezeichnungen. 3". VI, 255 S.
Wien, Hartleben. M. 3.
Erinnerung an den hi orischen Festzug
zur Jubiläumsfeier in Heidelberg. Fol.
zz Photogr. auf I8 Taf. u. Bl. Text.
Heidelberg, Bange 8a Schmidt. M. zo.
Fink, E. Barbara Uttmann, die Begrün-
derin der Spitzenindustrie im Erzgebirge.
Ein Beitrag zur Gesch. ihres Lebens und
Wirkens und zur Würdigung ihrer Ver-
dienste. Mit Abbildungen. 8". IV, 39 S.
Annaberg, Rudolph 8x Dieterici. 50 Pf.
Guadamecils. Blätter für Kunstgewerbe,
XV, tz.
Hübler, Fr. Beitrage zur Geschichte der
deutschen Industrie Nordbohmens. z. Ig.
Ginzkey. Mittheil. des Vereines für Ge-
schichte der Deutschen in Böhmen,
XXV, z.
Lafon P. Uhistoire de psychö. Suite de
tapisseries du XVIC siecle au chäteau de
Pau. L'Arr, 540.
REe P. J. Eine Pultdecke aus der zweiten
Halfte des 14. Jahrhundertes. Anz. des
germ. Nationalmus, 35, 36.
Textilindustrie, Bulgarische. Mitth.d. Nord-
bohm. Gew.-Mus., 1.
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
Bosch, H. Nürnberger Kartenmaler des
16. Jahrhundertes. Anz. des germ. Na-
tionalmum, 35, 36.
British Journal Photographie Almanac and
Photographers Daily Companion for 1387.
12m0. London, Greenwood. sh.
Cohen, H. et R. Portalis. Guide de
Pamateur de livres gravures du XVIIIE
siecle. 56 6d. augm. 8'. XXVI, 379 p.
Paris, Rouquette. 2.5 fr.
De Beaulieu. Blancs et noirs dans l'Ame-
rique du Nord. Correspondant, oct.
Delaborde, H. Engraving its Origin and
History. Translated by Stevenson. 8'.
p. 348. London, Cassell. io sh. d.
Duplessi G. Le Departement des estam-
pes la Biblioth. nation. la Serrurerie.
Revue des arts deeon, 12.
ssen wein A. Ein Holzschnitt vom Jahre
1407. Anz. des germ. Nationalmus, 35, 36.
Faulmann, K. Die Initiale. Ein Beitrag
zur Geschichte der Bücher-Ornamentik.
Mit 156 Initial-Proben. Leim-S". 48 S.
Wien, Graeser. M. z.
Lichtpausverfahren, Ein neues. Bayer. In-
dustrie- u. Gewerbebl., 51.
Lorck, C. B. Eine Bibelausstellung des
deutschen Buchgewerbe Museums in
Leipzig. Börsenblatt für den deutschen
Buchhandel, 231,
Lübke, W. Radirung und Kupferstich.
Die Gegenwart, 52.
24.
Mohr, Louis. Die Jubelfeste der Buch-
druckerkunst und ihre Literatur. Ein
bibliographischer Versuch. Veröffentlicht
bei Gelegenheit des 4oojahr. Jubiläums
der Einführung der Buchdruckerkunst in
Wien. Aus der Oesterr. Buchdrucker-
Ztg. abgedr. u. erweitert. 8". 109 S. Wien,
Graeser, 1886. M.
Rembe, H. Geschichte der Buchdrucker-
kunst in der Stadt Eisleben. Aus Zeit-
schrift d. Harzvereines f. Geschichte etc.
gr. 8'. 79 Halle, KrOPP. Selbstverlag
des Verf. M. 1-25.
Rittcr. Ein Gebetbuch mit eingeklebten
Teigdrucken. St. Leopold-Blatt, 1.
Schmidt, W. Wenzeslaus de Olomucz.
Kunstcbronik, XXII, 11.
Staatsanstalt für photographische Technik
in Wien. Oesterr. Buchhändler-Gern,
1887, z.
Typographie, Russische, im 17. Jahrhundert.
Oesterr. Buchhändler-Gern, 51.
Veth, G. H. Dirk van Hoogstraten Oud-
Holland, 4.
VI. Glas. Keramik.
Essenwein, A. Ein Hamburger Ofen des
18. Jahrhunderts. Anzeiger des German.
NBIlOnEImllS-y 35, 36-
Falke, J. v. Die ehemalige kaiserl. Porzellan-
fabrik in Wien. Allg. Kunstcbronik, 1.
Furtwaengler, Ad. u. Geo. Loeschcke.
Mykenische Vasen. Vorhellenische Thon-
gefaße aus dem Gebiete des Mittelmeeres.
Im Auftrage des kais. deutschen Archäol.
Institutes in Athen herausgeg. Mit einem
Atlas von 44 Taf. Fol. XV, 88 S. mit
Lichtdrucktaf. Berlin, Asher 81 Co. M. 115.
au hie J. Note sur un carrelnge emaille
du XIVE siecle decouvert au chiteau de
Reulans Doubs. B". 11 p. et pl. Be-
sancon, impr. Dodivers 81 Co. Extr. du
Bull. de I'Acad. de Besancon.
Glas, Antikes. Sprechsaal, 1.
Glasuren von persischen Fayencen.Centralbl.
f'. Glasind. u. Keramik, 38.
Majoliken u. Fayencen, italienische. I. Theil.
Moderne Vasen. 45 Lichtdrucktnf. 1.Serie.
Zol. 15 Taf. Berlin, Claesen Co., 1886.
Dasselbe. II. Thl. Decorative Fayence-
Schüsseln. zo Lichtdruclttaf. Serien. Fol.
10 Taf. Ebd. 1886. M. 2.4..
Muscämelgold or en coquilles. Sprechsaal,
51.
Ouvrage attribue Bernard Palissy. Inter-
mediaire des chercheurs et curieux, z5
oct.
Satsuma-Fayencen, Die alten. Sprechsaal, 1.
Schaffn er, V. Porzellan-Scharffeuerfarben.
Sprechsaal, 51.
Verfahren, Neues, zur Herstellung eines
rothen Glases. Centralbl. für Glasind. u.
Keramik, 38.
Verfahren zur Erzeugung von Mattgold oder
Mattlüstre auf Porzellan, Steingut, Glas
und verwandte Branchen, von der Ilmen-
auer Porzellanfabriks-Actiengesellschaft.
Centralbl. f. Glasind. u. Keramik, 36.
VII. Arbeiten aus Holz. Mobilien.
Blondel, S. Des Bibliotheques au point
de vue de Pameublement. Le Livre, 12.
Bqnnaffe, Edmond. L'Art du bois. Les
Ecoles francaises au XVIC siecle. Bour--
gogne, Franche-Comte. L'Art, 541.
Etudes sur le meuble en France au
XVIC siecle. Table. Gaz. des beaux-arts,
1887, 1.
Burckhardt, A., siehe Gruppe II.
Essenwein, A. Nürnbergischer Schrank
vom Beginne des I7. Jahrhunderts. Anz.
des Germ. Nationalmus, 35, 36.
Graul, R. Boulle und Boulle- Möbel.
Kunstgewerbebl. 3.
Huber, Ant. Moderne Sitzmübel. 1. Abth.
Polstermobel. 1. Serie. 24 Taf. in feinstem
Farbenlichtdr. auf Carton. In Liefgn.
1. Liefg. gr. 4'. Taf. Berlin, Claesen
Co. M. 6.
Lambert, A. und E. Stahl. Das Möbel.
Ein Musterbuch stylvoller Möbel aus allen
Landern, in histor. Folge aufgenommen
und herausgeg. In 16 Liefgn. 1. Liefg.
Fol. Taf. m. B1. deutschem u. fran-
zösischem Texte. Stuttgart, J. Hoffmann,
1886. M. 2.
Prachtmobel und Rahmen, Moderne, in
reichster Bildhauerarbeit von Carrando,
Foca und anderen ital. Künstlern. Serien
15 Lichtdrucktaf. Fol. Berlin, Claesen
Co., 1886. M. 35.
VIII. Eixenarbeiten. Wafen. Uhren.
Bronzen etc.
Barbier de Montault, X. Les Fers
hosties du diocese de Verdun. 8". zo p.
Naney, irnpr. Crepin-Leblond. Extr. des
Mem. de la soc. d'arch.lorraine, p. 1886.
Duplessis, G., siehe Gruppe V.
Hauser, A. Die Gruft zu St. Anna in Wien.
Neben geschichtlichen Nachweisen die
eingehende Beschreibung und Abbildung
von mehreren aus Kupfer getriebenen
Inschrifttafeln und Sarkophagen aus dem
18. Jahrh. gr. 4'. 23 S. mit Illustrat.
im Texte u. Taf. Wien, 1886- Verlag
des Verf.
Lessin J. Bemaltes Schmiedeisen. Kunst-
gew.-Bl. 3..
Schirek, C. Eisenfeingusswaaren in der
aAusstellung von in Metall ausgef. Zier-
und Gebrauchsgegenständen alter u. neuer
Zeitr. Mittheil.'d. Mahr. Gew.-Mus., 12.
Zirkel, Ein reich verzierter, des Mährischen
Gewerbe-Museums. Mittheil. des Mahr.
Gew.-.Vlus. 12.
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Bapst, G. Les diamants de la Couronne.
Le Sancy le miroir de Portugal. Gaz.
des beaux-arts 1887, 1.
Les Germain. L'Art, 54.0, 541.
Bosch, H. Der Goldschmied Christian Empl
zu Rattenberg wird von der Leibeigen-
schaft befreit. Anz. des Germ. National-
mus.. 35. 36
Boutillier. Le Reliquaire de Yabbesse de
Notre-Dame de Nevers, Gabrielle Andrault
de Laugeron. 8'. 16 p. et pl. Nevers,
impr. Valliere.
Bucher, B. Indischer Schmuck. Allgem.
Kunst-Chronik, 1.
Danicourt, A. Reliquaire representant la
tete de saint Firrnin. 8". p. avec üg.
Abbeville, impr. du Pilote de la Somme.
Extr. du Cabinet hist. de l'Artois et de
la Picardie, juillet 1886.
Essenwein, A. Trinkgefaß in Gestalt
eines buttentragenden Winzers. Anz. des
Germ. Nationalrnus, 35, 36.
Holbein, siehe Gruppe l.
Rosenberg. M. Deutsche Goldschmiede
der Renaissance. Westerm. Monatsh., 11.,
Schirek, C. Guld- und Silberschmuck in
der Ausstellung von Metallarbeiten des
Mährischen Gewerbe-Museums. Mittheil.
des Mahr. Gew.-Mus., 12.
X. Heralldik. Sphragistik. Numis-
matik. Gemmenkunde.
Babelon. Sur la numismatique des villes
d'Asie-Mineure qui ont porte le nom de
Comana. Revue nurnisman, lV, 4.
Danicourt, A. Sur quelques monnaies
auloises trouvees en Picardie. 8". 6'p.
et pl. Abbeville, impr. du Pilote de la
Somme. Extrai! du Cabinet hisxor. de
l'Artois et de la Picardie, sept. 1886.
Giel, Chr. Kleine Beiträge zur antiken Nu-
mismatik Sudrusslands. Mit gTaf. gr.4'.
lll, 43 S. Berlin, A. Weyl. M. 6.
Graser, A. Geschnitten Edelsteine. Mit-
theil. des Nordböhrn. Gew.-Mus., 1.
Lambros. Decouverte du ducat d'or du
grand maitre de Rhodes Dieudonne de
Ggzßn 1346-1355. Revue numisma1.,
IV., 4.
Mach, Anton v. Zu den polnischen Stadt-
wappen etc. D. deutsche Herold,XVll, 10.
Roman. Classement des monnaies episco-
pales de Saint-Paul. Revue numismat,
IV
Schiaiith, W. Regensburger Wappen. Der
deutsche Herold, XVll, n.
XI. Ausstellungen. Topographie.
Muxeographie.
Blondel, 5., siehe Gruppe VII.
Guillotin de Corson. Stntistique histo-
rique et monumentale du Canton du Sel
llle-et-Vilaine. 8". 93 p. Rennes, impr.
Catel et Co.
Latour, Alexandre de. Les Musees ameri-
cains. L'Art, 540-542.
Marc, G. LYArt en Auvergne en 1886. 8'.
19 p. Clermont-Ferrand, impr. Mont-
Louis. Extr. de la Revue d'Auvergne.
Steche, R. Ueber altere Bau- und Kunst-
werke in d. Amtshauptmnnnschaft Schwar-
zenberg. Wissensch. Beil. der Leipziger
1113-. 97. 98-
te da m.
Roever, N. de. De Rariteiten-Kamer
verbanden aan Amslerdamsche Ge-
meente-Archief. Oud-Holland, 4.
rli n.
Die Weihnachtsmesse im Architekten-
hause. Baugew.-Ztg., 101.
Braunschweig.
Grube, Friedr. Kurzer Führer durch
den Dorn St. Blasii zu Braunschweig.
Mit Abbild. 8'. 43 S. Braunschweig,
Schnlbuchh. in Comm., 1886. 50 Pfg.
n.
Prokop, A. Das Mahrische Gewerbe-
Museum u. seine diversen Einrichtungen.
Vortrag. Mitzheil. des Mähr. Gexv.-Mus.,
12.
Schirek, C., siehe Gruppe Vlll, lX.
Chantilly.
Yriarte, Ch. Les collections du Chan-
tilly. Le Musee Conde. L'Art, 542.
tz.
Das rumänische und das Huzzulen-
Bauernhaus im J. 1886. Von der Landes-
ausstellung in Czernowitz. Baugew.-Ztg.,
103-
F. Pr. Landesausstellung in Czernowitz.
Kuns1gew.-Bl. 3.
n.
Human, Georg. Die Kunst des 10. Jahr-
hunderts in Essen. Kunst u. Gew., Xll.
Gebweiler.
Deckh, Joh. Paul. Beschreibung der
Stadt Gebweiler, geschrieb. in den Jahren
1780-1786. LeL-S". 190 S. mit lllustr.
Gebweiler, 1384-1887, Belize. M. 8.
Hermannstadt.
Rub. Ausstellung siebenbnrgisch-sächsi-
scher Hausindustrie. Kunstgem-Bl. 3.
Kairo.
Museum, Das arabische, in Kairo.Sprech-
saal, 1.
Klosterneuburg.
Boehei W. Das Sliftsmuseurn in
Klosterneuburg. Monatsbl. des wissensch.
Club in Wien. 15 Dec. 1886.
Das Stiftsmuseum in Klosterneuburg.
Monatsbl. d.Alterthumsvereines zu Wien,
lV, 1.
n.
Helrnken Th. Der Dorn zu Kdln,
seine Geschichte und Bauweise, Bildwerke
und Kunstschatze. z. umgearb. u. erweit.
Aufl. Ein Führer für die Besucher, mit
Abbild. 8". lV, 156 S. Köln. Boisseree.
M. 1-50.
Leipzi
Lorck, C. B.. siehe Gruppe V.
London.
K-y. Z. Die Colonial-Ausstelluug in
London. ln magyar. Sprache. Muveszijpar,
10, 11.
Le Mans.
Hublin, L. L'Ancien Mans illustre.
Livr. 1-8. 8'. 44 p. avec grav. Le Msns,
Pellechat.
Lyon.
Berthelier, E., siehe Gruppe lV.
München.
Berlepsch, H. E. v. Ein Beitrag zu
der projectirten Münchener Jubiläums-
Ausstellung des Jahres 1888. Allg. Ztg.,
359, Beil.
Pecht, Fr. Die Münchener Kunst- und
Kunstgewerbe-Ausstellung für 1888. Allg.
Ztg., 350, Beil.
Nantes.
Catalogue des obiets däarcheologie et de
peinture ancienne exposes. 18". 134 p.
Le Hävre, impr. du Commerce.
rn berg.
Schorn, v. Ausstellung der kbnigl.
Kunstgewerbeschule zu Nürnberg. Kunst-
gew.-Bl. 3.
Paris.
Barren, L. Les Environs de Paris.
Ouvrage illustre de cinq cents dessins
d'apres nature par G. Fraipont. 4.". 608 p.
Paris, Quantin. fr. 30.
Paris.
Bonnange, F. Exposition universelle
de 1889, Projet d'un cntalogue descriptif
et statistique. 8". 21 p. Paris, Berger-
Levrault er Co.
m.
L'Exposition des tissus artistiques et des
dentelles Rome. Courrier de l'un, 1.
Vutieanisehe Ausstellung von Erzeug-
nissen der kathol. Kunst und lndustrie
als Festgeschenk zum feierlichen Priester-
Jubilaum unseres heil. Vaters Leo Xlll.
St. Leopold-Blatt, 1.
Venedig.
Esposizione nazionale artistica Venezia
1887 bollettino ofücinle del comitato
esecutivo generlle. Anno nß 15 no-
vembre 1886. Venezia, stab. typ. di C.
Ferrarin, 1886. p. 4. Cent. il numero.
Molinier, Emile. Le musäe Correr
Venise. L'An 541, 543.
Verdun.
--Saint-Martin. C. de. Un inventaise
de rneubles du ehäteau royal de Verdun
en 1571. 8'. 21 p. Monteuban, impr.
Forestie.
Wien.
Falke, J. v. Die serbische Ausstellung
im Oesterr. Museum. Wr. Abdp., 2.94.
Weihnachts-Ausstellung, Die, im Oesterr.
Museum. Die Presse, 346.
Notizen.
bruok. Der Vorstand der permanenten Kunstgewerbe-Ausstellung des
Tiroler Gewerbevereines in Innsbruck, I-Ierr Constantin Nicolitz, hat ein für ihn
ebenso ehrenvolles als erfreuliches Zeichen der Anerkennung erhalten. In dankbarer
Würdigung einer fünfjlhrigen mühevollen Thätigkeit im Interesse des Tiroler Kunst-
gewerbes und einer permanenten kunstgewerblichen Ausstellung in Innsbruck wurde
dem Genannten anlässlich der Jahreswende von Seiten der hervorragendsten Aussteller
eine künstlerisch ausgestattete Adresse überreicht.
Mahrlsohes Gewerbemuseum in Brünn. Der kürzlich von Seiten der Di-
rection versendete Jahresbericht dieses Museums gibt einen deutlichen Beweis von dem
erfreulichen Stande dieses in vollem Wachsthume begriEenen Institutes. Von Seite der
Regierung erhielt dasselbe im abgelaufenen Jahre eine außerordentliche Subvention von
tl. 3000 zur Ermöglichung des Ankaufes einer bedeutenden Mobelsammlung. Die Zahl
der wirklichen Mitglieder hat sich nahezu verdoppelt, die Einkünfte des Museums
erfuhren durch Beiträge von Seiten des Landes, der Handelskammer, mehrerer Spar-
cassen etc. bedeutende Erweiterungen, die Sammlungen wurden durch kunstindustrielle
Obiecte aller Art bereichert und die Besuchsziifer hat die für ein Provinzialmuseum
außerordentliche Hohe von 60.000 erreicht. Ebenso erfreulich war die Zunahme des
Besuches der Bibliothek und der Vorlesungen. Nicht unerwähnt dürfen schließlich die
Publicntionen des Mahr. Gewerbemuseums bleiben; sowohl die Musealmittheilungen als
namentlich die mit den Specialausstellungen im Zusammenhange stehenden Publicationen
sind werthvolle Beiträge für die Geschichte der Kunstindustrie, und enthalten zugleich
schatzbarcs Material für die moderne Kleinkunst.
Für die Redaction verantwortlich J. Folnexier und F. Ritter.
Selbstverlag du k. k. Outerr. Museums für Kunst und Industrie.
Hufhrlrurkerel um cm 0mm. an... n. im...
lm Erscheinen begriäen
Musical-zimmer.
Vollständige Decorationen für bürgerliche und herrschaftliche Wohnungen in Form und
Farbe. Entworfen und gezeichnet von
Prof. Jean Pape,
Architekt und Fachlehrer a. d. königl. Kunstgewerbeschule zu Dresden.
Bände zu je Lieferungen Blatt. Preis pro Lieferung Mark H. 30 kr.
Band enthält vollständige Zimmer in einfacher. Band II dergleichen in reicherer
Ausstattung. Jeder Band wird apart abgegeben. 11
Ferne von demselben Autor
Der Möbelüschler der Renaissance. 60 Blatt in Mappe. 63 Mark,
Barock- und Rococo-Ornamento. 60 Blatt in Mappe. 63 Mark,
sowie eine Anzahl anderer für Bau- und Möbeltisehler, Holzbildhauer und Tapezierer .1
werthvoller und rühmlichst bekannter Vorlagenwerke.
Kataloge und Prospecte gratis und franco.
Durch alle Buch- und Kunsthandlungen zu beziehen
Verlag von Carl Gerolcfs Sohn in Wien.
Euphronios.
Eine Studie zur Gesehiehta der grieehisehen Malerei
von
Txfilhelnn. Klein.
Zweite umgearbeitete Auflage.
Mit 60 Abbildungen im Text. gr. B. 324 Seiten. Geheftet 4. fl. Mark.
Inhalt; Vorvrort zur ersten Auflage. Zum Verzeichniss der Vasen des Euphronios.
l. Epiktetos und seine Genossen. II. Die Geryoneusschale. lll. Die Eurysthetis-
schale. lV. Die Kottabosvase. V. Der Antaioskrater. Vl. Die Fragmente der
Dnlunschale. Vll. Die Fragmente der Iliupersisschale. Vlll. Die Theseusschale.
IX. Die 'l'roilosschale. X. Die Berliner Schale. Xl. Schluss. Anhang.
Die Kunst im Hause
von Jacob von Falke.
Geschichtliche und kritisch-ästhetische Studien über die Decoration und
Ausstattung der Wohnung.
Fünfte vermehrt Auflage, 8. 1.6 Bogen.
Broschirr H. 60 kr. M. 10 Pfl, in Leinwand gebunden H. 20 kr. M. 4c Pf.
Prachtausgabe.
Vierte vermehrte und illuslrirte Auflage. Mit Abbildungen in Farbendruck, 54 in Licln- und
Tondruck und 119 Hnlzschnitten. 4. 32 Bogen.
Cnmplet früher 36 ß. 72 M., M11 13 H. 36 M., in Leinwnndbnnd mit Rolhschnin früher
4c tl. So M., jetzt zu H. 40 M., in Leder geb. mit Rolhschnitr früher 45 H. 9c M.,
am 23 ü. 46 M.
Zur Cultur und Kunst.
Studien
VOH
Jacob von Falke.
Mif Illustrationen. 8. Bogen. Broschin froher ß. 60 kr. M. zorPfw 101213 d.
in Leinwlnd gebunden rnhzr H. u. M. lßill B. M.
röM.
DIE
K. k. Wiener Porzellanfabrik.
Ihre Gesehiehte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k.
Oesterreichisehen Museum.
Von
Jacob von Falke,
Director des k. k. Oenerreichinchen Museums fair Kunst und Industrie etc. etc.
90 Seiten Text gr. 4.". Velinpapier. Mit 17 Tafeln Abbildungen, wovon eine in Farbendruck.
Elegante Cartonnage B. 7.50 15 M.
Diese Arbeit verfolgt ein doppeltes Ziel. Einmal soll sie einem oft aus-
gesprochenen Wunsche Rechnung tragen, dem Wunsche nach einer Monographie
über die Wiener Porzellanfabrik. Obgleich die rk.k. Aeraria1-Porzellanmanufacturc,
wie sie sich officiell nannte, nun schon länger als zwei Jahrzehnte aus dem
Kreise der Lebenden ausgestrichen, so ist doch das Interesse an ihr keineswegs
erloschen, weder unter den Kunstfreunden, noch von Seiten der Industrie, noch
für den localen Patriotismus. Es wird daher, so hoffen wir, dieses Werk Vielen
willkommen sein.
Zum Andern beginnen wir rnit demselben eine neue Reihe von Publi-
cationen aus dem Oesterreichischen Museum, welche sämmtlich die Samm-
lungen dieser Anstalt zum Gegenstande haben werden. Wie diese erste Publi-
cation, so werden die folgenden je eine Abtheilung des Kataloges zum Abdruck
bringen, begleitet von geschichtlichen und künstlerisch erläuternden Bemer-
kungen, sowie versehen mit Abbildungen nach den besten Originalen.
Auch zu den Abbildungen dieser Monographie über die Wiener Porzellan-
fabrik befinden sich alle Originalgegenstände im Besitz des Museums. Was den
geschichtlichen Text betrilft, so ruht er vollständig auf urkundlichem und
künstlerischem Materiale; erweiterte Studien haben ihn aber in völliger Um-
arbeitung reich vermehren und um das Doppelte anwachsen lassen. Sammlung
und Katalog sind nach den beiden Jahrhunderten, während welcher die Fabrik
bestanden hat, abgetheilt.
Hiezu je eine Beilage von der Vßrlllillllhhllllllll Ehur Ü. Souhcrt Paul Neß" in 311ml!"
und llroll, Fllull I. o. in Ziirloll.