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MITTHEILUNGEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
FÜR
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Knnstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oesterr. Museums.
Im Commissionsverlag von Caxl Gerolrfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Nr. 15. 258 WIEN, März 1887. N. F. II. Jahrg.
Inhalt Daniel Gran. Vortrag von Dr. Allg. Schluss Die Textilindustrie im nordöstlielien Böhmen.
Von Dr. Alois Rigl. Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit demselben verbun-
denen Institute. Literalurbericllt. Bibliographie des Kunstgewcrbes. Notizen.
n.
Von Dr. Albert llg.
Schluss
In das Jahr 174.6 fällt die Entstehung eines der schönsten Tafel-
bilder des Künstlers, das überhaupt als eines der vorzüglichsten jener
Zeit zu betrachten ist, und von dem ich nur bedauern muss, dass es der
graphischen Vervielfältigung noch nicht werth gehalten wurde. Es ist
das herrliche, freundlich und geistreich componirte Bild der Himmelfahrt
Mariens auf dem Hochaltare der Stiftskirche in Lilienfeld, ein Oelgemälde,
welches die römischen, namentlich die Maratta'schen Traditionen, die der
Künstler aus Italien mitgebracht hatte, im hellsten Lichte repräsentirt. Das
Stift St. Florian in Oberösterreich, welches in jener Zeit fast als das
kunstliebendste sich manifestirte, weist eine Fülle von Kunstwerken auf,
und es tritt uns hier eine Förderung der Kunstthätigkeit entgegen, die
nur etwa mit Mölk und Klosterneuburg verglichen werden kann. Es hat
Maler in großer Zahl für die Ausschmlickung der Klosterräume beschäftigt.
Gran selbst hat allerdings in St. Florian nichts gemacht, aber er stand
mit dem Prälaten in steter Verbindung und wurde als Rathgeber, ja
auch als Entwerfer von Skizzen, die dann Andere ausführten, benützt.
Der Plafond im großen Bibliothekssaale ist nach einer solchen Skizze
gemacht, einer der interessantesten, schon nach der Stoffwahl.
Das Sujet wirft ein eigenartiges Licht auf die künstlerische Denk-
weise jener Tage. Das Bild stellt nämlich die Vermählung der Tugend
Jahrg. 1887.
mit der Wissenschaft dar. Dieses Paar wird von der göttlichen Weisheit
eingesegnet, und nun kommen verschiedene Allegorien und bringen ihre
Brautgeschenke dar, z. B. der Glaube das flammende Herz des heiligen
Augustin u. s. w.
Um diese Zeit, in der zweiten Hälfte der Vierziger Jahre, kehrt der
Künstler auf eine Weile nach Wien zurück. Nicht als ob er hier wieder
sesshaft gewesen wäre, denn schon in dieser Epoche hat er in St. Pölten
seinen bleibenden Aufenthalt genommen, aber verschiedene Arbeiten rufen
ihn nach Wien. Ich erwähne z. B. den großen Plafond inf der St. Anna-
kirche, welche damals, 1744, abgebrannt war. Auch berief man ihn in
dieser Zeit nach Klosterneuburg. Im dortigen Stifte war damals der
größere Theil der Arbeiten zu Ende gekommen, und unter dem kunst-
sinnigen Prälaten Johann Berger dachte man an einen Neubau von extra-
vaganter Großartigkeit. Die mittelalterlichen Ubicationen genügten in
keiner Weise mehr, umsoweniger, als der kaiserliche Hof in jener Zeit
Klosterneuburg häufig als Absteigequartier bei seinen Reisen das Land
hinauf benützte. Es sollte deshalb ein Riesengebäude geschaffen werden,
das einerseits als Kloster, andererseits zu zeitweiligem Aufenthalte der
kaiserlichen Gäste benützt werden konnte.
Ein Künstler wurde in dem schon erwähnten Mailänder Allio
gefunden, derselbe, von dessen Hand auch die Salesianerinnen-Kirche
auf dem Rennwege entworfen ist, und im Jahre 1717 begann die Arbeit
in Klosterneuburg, von deren Großartigkeit wir uns nach dem erhaltenen
ursprünglichen Plane einen Begriff machen können. Was heute aus-
geführt ist, ist nicht ein Viertel dessen, was hätte gebaut werden sollen.
Anstatt der zwei Riesenkuppeln mit der Krone hätten eine ganze Reihe
kommen sollen; es wäre ein Bau geworden, der in Grundriss und An-
age dem Escurial vielfach ähnlich gewesen, an Großartigkeit und Reich-
thum des architektonischen Zierrathes denselben aber weit übertroffen
haben dürfte. Leider ist das nicht zu Stande gekommen; der sieben-
jährige Krieg und andere Ereignisse haben den Neubau unterbrochen
und wir sehen heute das Ganze als Torso vor uns.
Unter der Kuppel mit der großen deutschen Kaiserkrone befindet
sich ein gewölbter Raum, der zum Audienzsaale des Kaisers bestimmt war
und heute noch durch den Glanz von Marmor und Gold einen groß-
artigen Eindruck macht. Die Kuppel ist mit einem Riesenfresco von
Gran geziert, eine Verherrlichung des Stiftsheiligen St. Leopold, der von
allen erdenklichen Tugenden umgeben ist.
das Jahr 1730 circa fällt auch eine interessante Kleinigkeit. Ich
habe schon gesagt, dass das Stift St. Florian mit Gran stets in Ver-
bindung WSF- Ei" Zeichen davor! iSt, dass der Abt damals eine große
Kupferstichsammlung aus dem Besitze des Künstlers-kaufte. Es zeigt
sich auch daraus, was für Stiche der Künstler mit Vorliebe zu seinen
Compositionen als Vorbilder benützte, und wir bekommen hiebei auch
einen Einblick in die Preisverhältnisse jener Zeit. So hören wir z.
dass in der Sammlung des Meisters ein prachtvolles Exemplar der Ru-
bens'schen Luxembourg-Galerie vorhanden war, welche damals -1. 30
kostete; ebenso befand sich dort ein vollkommenes Exemplar der lcones
des Van Dyck, welche um H. 14 verkauft wurde, Le Brun's Alexander-
schlachten von Audran für H. 90 etc.
Im Jahre 1'751 erging an Gran ein allerdings ehrenvoller, aber ihm
doch nicht genehmer Ruf an die Wiener Akademie. In diesem Institute,
das damals schon Staatsanstalt war, hatten sich manche Veränderungen
vollzogen. An Stelle des italienischen Kunstprincipes, wie es Strudel und
ältere Meister zu Anfang des 18. Jahrhunderts hoch gehalten hatten, war
durch den Einliuss Jacob van Schuppen's der französische Unterricht
getreten, und die Neigung zum malerischen Realismus drang immer mehr
ein. Das war nun aber eine Sache, die einem Maler wie Gran, der ganz
und gar Italiener in seiner künstlerischen Richtung war, an und für sich
schon nicht gefallen konnte. Dazu kam aber noch Folgendes.
Als Schuppen gestorben war, beschloss man, der Akademie eine
andere Leitung zu geben. Bisher war ein ständiger Director eingesetzt
gewesen, nun wollte man ein wechselndes Rectorat einführen, wozu immer
einer der hervorragendsten Künstler bestimmt sein sollte. Man trug das
auch unserem Künstler an, Grau war aber auf die Sache sehr übel zu
sprechen und antwortete deshalb in einem Briefe, in dem er in der
ungenirtesten Weise seine Meinung über die Sache ausspricht. Schon
dem Schuppen hatte man einen Vergoldet zum Vicedirector beigegeben
und überdies war der Posten derart honorirt, dass Gran in seinem sar-
kastischen Antwortschreiben allerdings mit Grund höhnen konnte, er
glaube, es werde sich doch vielleicht der Thürsteher zu einer solchen
Dignität hergeben. Er lehnte ab und mit Recht. Sein Wirkungskreis im
ganzen weiten Lande, auf den Schlössern des Adels und in den kunst-
liebenden großen geistlichen I-Iäusern ließ ihm jene Ehre sehr wenig
begehrenswerth erscheinen.
Es wurde also nichts aus diesem Projecte, und Gran hat es vor-
gezogen, seine großen Arbeiten wie bisher zu vollbringen, als deren letzte
die zahlreichen Malereien für den Dorn in St. Pölten, dem Orte seines
nunmehrigen Aufenthaltes, zu betrachten sind. Hier sind es eine Menge
von Oelbildern im Hauptschiffe, dann die Bilder an den Kuppeln, im Ganzen
eine Anzahl von etwa 30 Arbeiten, die allmälig ihre Entstehung fanden.
Eine ziemliche Anzahl einzelner Schöpfungen können hier nicht
besprochen werden, und es mögen nur flüchtig das große Altarbild, Abschied
der Heiligen Petrus und Paulus, im Dome zu Klagenfurt, die Supra-
porten im gräflich Trauttmansdorlfschen Schlosse Friedau bei St. Pölten,
die verschwundenen Bilder der Schwarzspanierkirche, jenes der Barm-
herzigen in Wien, im Kapuzinerkloster zu Stein bei Krems, sowie Manches
im Privatbesitze angedeutet werden.
In St. Pölten war der Künstler ansässig und zwar wie aus Allem her-
vorgeht, als wohlhabender Mann. Seine Tochter Anna trat in das Institut
der vEnglischen Fräuleinn, welches dort errichtet worden war, und noch
besitzt dieses Haus einen florentinischen Prachtschrank, der ein Geschenk
Gran's ist. Auch malte er für das Institut die Scene, wie seine Tochter
um Aufnahme in das geistliche Haus bittet. Jene Dame ist im Jahre 1802
in St. Pölten gestorben.
Endlich ist uns bekannt, dass im Jahre 1755, und zwar am 16. April
dieses Jahres Herr Daniel von Gran mit ganzem Conducte in der Kirchen-
gruft des Domes beigesetzt wurde. Sein Grab ist heute leider nicht mehr
zu finden. Aus späteren Angaben wissen wir noch, dass die gestrenge
Frau Maria Anna von Gran, seine Frau, schon früher gestorben war,
später eine Verwandte, die Barbara genannt wird, und endlich jene Tochter
Anna, die ich schon erwähnt habe.
Ich schließe hiemit die Angaben über das Biographische, welche
allerdings vieler Details entbehren, die in meinen Notizen gesammelt
sind, aber doch schon die ausführlichsten und correctesten sind, die über
den Künstler in der Literatur bestehen.
Lassen Sie mich noch kurz ein Wort zur Charakterisirung der
Malweise des Künstlers sagen, damit ich begründen möge, warum ich
Sie um Ihre Aufmerksamkeit gebeten habe, einem Künstler gegenüber,
von dem bisher so wenig die Rede war. Ich muss mich da kurz fassen.
Daniel Gran ist als der bedeutendste Vertreter des österreichischen Barock-
fresco zu nennen. Vor Gran Enden wir das Fresco ungefähr seit dem
letzten Viertel des 17. Jahrhunderts überhaupt erst in Oesterreich ange-
wendet, im großen Style wenigstens. Als die deutsche Renaissance, die
sich ja in Oesterreich überhaupt nicht sehr bedeutend entwickelt hatte,
in den Tagen Ferdinand III. in den Fünfziger und Sechziger Jahren
allmälig in den Barockstyl überging, da begann auch das Fresco hier
Boden zu fassen. Vor dieser Zeit finden wir nur die Decorationen kleiner
Wandpartien von Innenräumen in Fresco, aber äußerst selten noch ganze
Plafonds, Kuppeln und dergleichen, da ja die deutsche Renaissance, deren
Stylweise die Holzverkleidung der Wände bis hoch hinauf bevorzugt
hatte, dem Fresco nicht den nöthigen Raum ließ. Mit dem Herüber-
strömen von italienischen Künstlern hat dann eine neue Richtung Platz
gegriffen, der Styl des Stucco, allerdings noch nicht das feine Stucco des
späteren Rococo, sondern das schwere, derbe Stucco der Frühbarocke,
welches in gewaltigen Cartouchenformen die Wände, namentlich aber die
Deckengewölbe überzieht. Da tritt ein bedeutender Meister in Carpüferv
Tencala auf, der aus Mailand nach Oesterreich kommend, die ersten
größeren Decorationen in Fresco ausführte, der in seinen Werken, welche
in der hiesigen Dominikanerkirche zu sehen sind, gewissermaßen den
Boden für das Fresco hierzulande gewann. Aber noch ist es nicht das
große, mächtige Deckengewölbe, welches mit einer ganzen Composition
bedeckt wurde, sondern noch muss die Malerei sich in die Ornament-
felder des derben Stucco hineinbequemen. Als dann der italienische Ein-
Huss immer kräftiger wurde, da wird das Stucco immer mehr verdrängt,
und das eigentliche monumentale Fresco gewinnt den Sieg. Aber es sind
vorläufig fast ausschließlich Italiener, welche es betreiben, die bedeutendsten
Meister in erster Linie Martino Altomonte, Andrea dal Pozzo, Chiarini,
Beduzzi, Antonio Belluzzi, Antonio Pellegrini u. A.
Erst mit Gran und einigen seiner Zeitgenossen, z. B. Rottmayr und
Reselfeld, finden wir in Oesterreich deutsche Künstler, welche allerdings
auch im italienischen Geiste sich dieser Technik bedienten. Jedoch einer
dieser Deutschen, nämlich unser Meister eben, führte die Kunst eine
Strecke weiter. Die eingewanderten Wälschen trieben sie in der her-
gebrachten, modemäßigen Art und Weise fort, Gran tritt als Reformator
auf. Er hat allerdings in Venedig und Neapel bei Ricci und Solimena
gelernt. Der Einfluss dieser Künstler ist unverkennbar, aber man würde
die Bedeutung und den künstlerischen Charakter Gran's nicht vollkommen
erschöpft haben, wollte man annehmen, dass er durch jene Künstler allein
bestimmt wurde. Es ist noch etwas Anderes an seiner Weise zu würdigen,
was eigentlich als das Wichtigste zu betrachten ist. In jener Zeit, in
welcher Gran auf der Höhe seines Schaffens stand, zeigte sich nicht blos
auf dem Gebiete der Malerei, sondern auch auf dem der Schwesterkünste,
der Architektur und der Plastik, ein Drängen nach Reinigung der Form,
ein Zurückdrängen was aber in diesem Sinne ein Fortschritt ist
nach den Vorbildern der großen classischen Epoche des 16. Jahrhunderts
und der Antike. Ich meine damit noch nicht ein ganz klar bewusstes
Abwerfen des Modegeschrnackes der Zeit und ein Zurückgehen auf Rafael
und andere Meister der classischen Epoche selbst, aber eine Ahnung davon
dämmerte auf. Wir sehen dieses Streben bei den drei größten öster-
reichischen Künstlern jener Zeit deutlich an den Tag treten, an dem
genialen Fischer von Erlach, dem Aelteren, welcher die Architektur aus
dem Schnörkelwesen zurückführte auf die römische Antike, auf Vignola,
Serlio und Palladio. Wir sehen es in dem unsterblichen Rafael Donner,
der auf die reine Natur, das reine Naturstudium eingeht und fast ohne
jede andere Beihilfe die edelsten und frischesten Gebilde an den Tag
fördert. Und der dritte ist Daniel Gran, der in seinen Schöpfungen, so
viel sie auch noch von dern Zeitgeschmacke 'in allegorischen Tableaux
u. dergl. an sich zeigen, doch durch Vereinfachung in der Cornposition,
durch Betonen eines klaren Grundgedankens, durch die Wahl bestimmter,
anrnuthiger und an die classischen Vorgänger erinnernder Formen bessernd
und reinigend zu Werke gegangen ist. Wie kann aber Gran zu einem
solchen Fortschritte gelangt und wie kann ihm eine solche Intention eigen
geworden sein? Das ist nur erklärbar durch folgende Betrachtung.
OUZ
In Rom lebte zu Anfang des 18. Jahrhunderts noch Carlo Maratta,
der nicht umsonst der letzte Römer der Palette genannt worden ist, der
bereits ähnlich wie jener österreichische Meister mit klarem Bewusstsein
die Nothwendigkeit vor sich sah, dem manieristischen XVesen seiner Zeit
entgegenzutreten, dem auch dann die Aufgabe zu Theil wurde, die
unvollendeten Arbeiten Rafael's zu vollenden und die beschädigten zu
restauriren. Der Einfluss dieser seiner reinigenden Tendenz ist nun bei
vielen Künstlern zu verspüren und bei keinem deutlicher als bei unserem
Daniel Gran, der in Rom Gelegenheit hatte, eine Menge der bedeutendsten
Arbeiten Maratta's zu studiren. Es gibt Bilder Gran's, welche auf merk-
würdige Weise an Maratta'sche, aber selbst auch schon an RafaeYsche
Motive erinnern. Wir müssen nur immer denken, in jener Umgestaltung,
wie sie durch einen Künstler des 18. Jahrhunderts überhaupt möglich
ist. Dass nun nicht nur wir heute Gran hochschätzen, dass nicht wir
allein diejenigen sind, welche, vielleicht in Ueberschätzung, in ihm
Bedeutendes linden, beweist der Umstand, dass einer der größten Kunst-
kenner und einer der größten Autoren auf diesem Gebiete schon irn
vorigen Jahrhunderte über Gran in ausgezeichnetster Weise geurtheilt
hat. Es ist niemand Anderer als der berühmte Winckelmann, welcher
über die Kuppeldecoration in der Hofbibliothek sich folgendermaßen aus-
spricht "Nach Rubens ist in neueren Zeiten nicht leicht ein erhabeneres
Werk in dieser Art unternommen und ausgeführt worden, dergleichen
die Cuppola der kaiserlichen Bibliothek in Wien ist es ist ein
malerisches Heldengedicht, welches nicht von den Eiern der Leda anfängt,
sondern, wie Homer vornehmlich nur den Zorn des Achilles besingt, so
verewigt des Künstlers Pinsel nur allein des Kaisers Sorgfalt für die
Wissenschaftenm Und von der Apotheose des Hercules in der Galerie
zu Versailles von le Moine, nwomit Frankreich als mit der größten
Composition in der Welt prangen sagt derselbe nsie ist gegen die
gelehrte und sinnreiche Malerei des deutschen Künstlers eine sehr gemeine
und kurzsichtige Allegoriem
Gran's Einfluss hat leider nicht sehr nachgehalten, er hat wenig
hervorragende Schüler hinterlassen, und die folgende Generation hat schon
vergessen, was sein großer, gewaltiger Styl predigte. Er steht also ganz
ähnlich wie Fischer von Erlach und wie Donner vereinsamt da ohne eine
merkbare Nachwirkung, wie das ja eigentlich mit den meisten Künstlern
der Barocke der Fall ist. Sie sind ein Geschlecht einsamer Titanen, aber
es ist gut, zu ihnen emporzuschauen, zumal in Zeiten, wo die Kunst-
production in unendlicher Vielfältigkeit eines kleinlichen und dabei uniform
banalen Treibens wie ein Quecksilbertropfen zu zersplittern droht.
Die Textilindustrie im nordöstlichen Böhmen,
betrachtet von der Seite der kunstgewerblichen Production.
Bericht
über eine Studienreise im Juli 1886, erstattet von Dr. Alois Riegl.
Die Textilindustrie Nordböhmens hat eine mehrhundertiährige Tra-
dition. ln dem einen Zweige der Tuchfabrication hat sie bis zum
heutigen Tage einen ununterbrochenen Aufschwung, eine stetige Steigerung
nach Umfang und Leistungsfähigkeit zu verzeichnen. Von dem zweiten
Zweige der Leinenweberei ist allerdings nicht dasselbe zu sagen;
doch lag allezeit der Schwerpunkt in der Wullindustrie.
Keines der verflossenen Jahrhunderte hat so viele Bedingungen einer
radicalen Umgestaltung nach der technischen und nach der künstlerischen
Seite in sich vereinigt, als das moderne Zeitalter des Maschinenwesens
und der kunstgewerblichen Reform. Diese beiden letzteren Factoren
erscheinen heute in ihrer Entwickelung und Ausbildung soweit vor-
geschritten, dass es wohl nicht mehr verfrüht sein dürfte, sich im All-
gemeinen die Frage vorzulegen, wie weit die Textilindustrie im Reichen-
berger Handelskammerbezirke davon ergriffen und umgestaltet worden
ist. Im Nachstehenden soll nur die kunstgewerbliche Seite der Frage
Erörterung finden; doch wird es bei dem engen Zusammenhange beider
Factoren nicht zu umgehen sein, auch technische Momente in die Dis-
cussion einzubeziehen.
Vor Allem muss vorangeschickt werden, dass in der Verwendung
der Rohstoffe eine theilweise Verschiebung sich vollzogen hat. Die
Stagnation der Leinenindustrie datirt bereits vom Ende des vorigen Jahr-
hunderts; in der ersten Hälfte des gegenwärtigen nahm die rückläufige
Bewegung stetig zu. Nur während des nordamerikanischen Bürgerkrieges
trat in ursächlichem Zusammenhange mit der Baumwollkrise ein vorüber-
gehender glänzender Aufschwung ein; gegenwärtig ist die Industrie im
Erlöschen begriffen. An ihre Stelle ist die Baumwollindustrie getreten,
die augenblicklich neben der Tuchfabrication im Reichenberger Handels-
kammerbezirke die vornehmste Stellung einnimmt. Dagegen hat die Seiden-
weberei daselbst nie eine bedeutende Rolle gespielt.
Die Besprechung kunstgewerblicher Fragen auf dem Gebiete der
Textilindustrie ist heutzutage mit einer Schwierigkeit der methodischen
Behandlung verbunden, die darin besteht, dass man mit der naturgemäßen
Gruppirung der Fragen um die einzelnen Rohstoffe nicht mehr das Aus-
langen findet. Jeder der vier vornehmsten Textilrohstoffe hat seine
stilistischen Eigenthümlichkeiten, die zu den Zeiten naiven Kunstschaffens
ihre unbewusste aber sichere Berücksichtigung fanden und auch in ihrer
Geschichte deutlich zu Tage treten. Diese stilistischen Eigenthiimlich-
keiten verlieren aber ihre feste unantastbare Geltung, sobald ihr Substrat
der Rohstoff aufhört für einen gegebenen kunstgewerblichen Zweck
rein und unvermischt zur Anwendung zu gelangen. In unserer Zeit, da
die Baumwolle als Surrogat fast aller übrigen Rohstoffe dient und mit
letzteren nicht nur äußerlich, sondern zu einem untheilbaren Ganzen
vermengt wird, lassen sich die stilistischen Grenzen in ihrer vollen
Strenge nicht aufrecht erhalten. Ueber diese Schwierigkeit vermögen
wir jedoch nicht hinwegzukommen, und es bleibt noch immer das Zweck-
mäßigste, die Eintheilung nach Rohstoffen zu Grunde zu legen.
Wir beginnen mit dem vornehmsten der Wolle. Seit Jahr-
hunderten beschränkte sich die Industrie dieses Rohstolies im Reichen-
berger Kammerbezirke auf die Erzeugung glatter oder geköperter ein-
farbiger Tuche. Erst mit Anfang der Fünfziger Jahre begann man sich
der Fabrication der von der Mode bevorzugten facpnnirten und mehr-
farbigen Wollstoile zuzuwenden, die bis dahin in Oesterreich ausschließ-
lich von der Brünner Industrie hergestellt worden waren. Diesen Bestre-
bungen kam der inzwischen erfolgte Aufschwung des Maschinenwesens
zu statten, den man sich zunächst in möglichst umfassender Weise zu
Nutze zu machen suchte. Eben dem Bedürfnisse nach Beherrschung der
technischen Hilfsmittel ist die Gründung jenes Institutes zuzuschreiben,
das hier wie anderwärts und auf anderen Gebieten der Kunstindustrie
der mächtigste Hebel für eine zeitgemäße Reform geworden ist die
Gründung einer Schule. Nach dem Vorbilde der Chemnitzer Webeschule
wurde im Jahre 1852 vom Reichenberger Gewerbevereine die Webeschule
zu Reichenberg gegründet, deren Bedeutung die Reichenberger Tuch-
macherzunft rechtzeitig zu erfassen wusste, indem sie dieselbe subventionirte
und im Jahre 1855 unter ihre eigene Obhut nahm. Dieser Schule war
die Aufgabe gestellt, ihre Schüler mit der Anfertigung faconnirter Stoffe
bekannt zu machen; zu dem Zwecke wurde neben der praktischen
Anweisung am Webstuhle auch Unterricht im Zeichnen ertheilt. Der
Erfolg war ein glänzender die Kammerberichte der folgenden Jahre
zollen der Webeschule rückhaltlose Anerkennung. Im Jahre 1864 wurden
bereits annäherungsweise um zwei Drittheile mehr Stoffe als glatte Waare
erzeugt, und man stand nicht an, dieses Ergebniss zum größten Theile
auf Rechnung der Wirksamkeit der Schule zu setzen. Es ist daher nicht
zu verwundern, dass auch die Schule ihrerseits sich immer höhere Ziele
setzte. Im Jahre 1860 führte sie bereits Vorträge über Farbenharmonie
ein, und im selben Jahre erwog man schon eifrig den Plan der Gründung
einer höheren Webeschule. Die erste nächstliegende Frage des technischen
Könnens war überwunden, die Geschmacksfrage gelangte auf die Tages-
ordnung. Mit der Aufnahme der Teppich- und Wolldeckenfabrication
J. Ginzltey in Maffersdorf war der kunstgewerblichen Production ein
weiteres großes Gebiet erschlossen worden, und zur Zeit, da I-Iaas St
Söhne auf der Pariser Weltausstellung ihre epochemachenden Erfolge
ÜUO
errangen, war auch in der Wollindustrie des nordöstlichen Böhmens der
kunstgewerblichen Reform ein immerhin weites Feld geöffnet.
Die äußeren Verhältnisse waren während der seither verflossenen
zwanzig Jahren andauernd günstige. Eine Vergleichung der statistischen
Tabellen der Sechziger Jahre mit den heutigen erweist eine namhafte
Ausdehnung der Wollindustrie im Karnmerbezirke. Die Einsicht und der
Unternehmungsgeist der Industriellen wusste den gesteigerten technischen
Anforderungen durch Heranziehung aller gebotenen Hilfsmittel zu genügen.
Wenn nun wider Erwarten von der kunstgewerblicheu Production nicht
dasselbe gesagt werden kann, so müssen wir uns vor Allem fragen,
welches Substrat für eine solche überhaupt vorhanden war. In der Tuch-
fabrication nach althergebrachter Weise ist dasselbe nicht zu suchen,
weder in den glatten Tuchen, noch in den sogenannten faconnirten; die
moderne Tracht ist eben nicht dazu angethan. Mehr Spielraum wäre
dem artistischen Momente in der Cachemirweberei geboten, die beispiels-
weise das Liebig'sche Etablissement im Josefinenthale in großartiger
Weise betreibt. Es ist auch daselbst eine Anzahl von Jacquardstühlen
aufgestellt, auf denen kleine Damastmuster erzeugt werden, aber eben
die geringe Zahl dieser Stühle gegenüber den Schaftwebstühlen, die blos
undessinirte Waare erzeugen, beweist die geringe Neigung, die für eine
kunstgewerbliche Production vorhanden ist. Dasjenige Gebiet, auf dem
die Frage der modernen Geschrnacksreform nicht zu umgehen war, ist
das der Möbelstod- und Teppichfabrication. Man scheint hier aber auf
die Reform jederzeit nur soweit eingegangen zu sein, als es die Mode
erlaubte und bestimmte. Die heutige Production oHenbart die ganze Ver-
legenheit einer Industrie, die alle erdenklichen Stilarten äußerlich durch-
gemacht hat, ohne in eine einzige gehörig eingedrungen zu sein, die ohne
eigenes Zielbewusstsein nur ängstlich aufhorcht, was wohl die morgige
Mode bringen mag eine Mode, die sich in eingesendeten Abschnitzeln
französischer Erzeugnisse verkörpert. Es ist merkwürdig, dass sich unter
den zahlreichen Industriellen, denen so großartige Geldmittel und ein
schier unbegrenzter Credit zur Seite stehen, nicht einer gefunden hat,
der den Beruf in sich gefühlt hätte, im Geiste der Reform selbständig
vorzugehen. Es gebricht weder an Leistungsfähigkeit, noch selbst an
gutem Willen. Bei W. Ginzkey in Malfersdorf um auch hier einen
der größten Industriellen zu nennen war beispielsweise ein Gebet-
teppich in orientalischer Art zu sehen, ein Erzeugniss der Fabrik, der
hinsichtlich seiner Provenienz Kenner stutzig machen konnte ein Beweis,
wie tüchtig man sich daselbst in die genannte Stilrichtung hiueingefunden
hatte. Anstatt aber dieses gewonnene Verständniss in allgemein stil-
bildendem Sinne zu verwerthen, schwenkt man heute rasch um zur
neuesten Tagesmode, einer verschämten Blumistik, die zwar noch stilisirten
Charakter zeigen möchte, aber in gewissen hellen Rosa- und Himmel-
il
306
blautönen deutlich errathen lässt, wohin sie steuert. Dagegen hält man
ebendaselbst strenge gleichen Schritt mit den technischen Anforderungen;
vor Kurzem wurde auch die Smyrnaweberei in großartiger Weise eine
geführt. Schluss folgt
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und. der mit
demselben verbundenen Institute.
Se. Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung
vom 5. Februar d. J. das von dem Director des Oesterr. Museums Hof-
rath Jacob Ritter v. Falke zur ehrfurchtvollsten Vorlage gebrachte
Exemplar seiner neuesten Publication wDie k. k. Wiener Porzellanfabrik,
ihre Geschichte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k. Oesterr.
Museum-l huldreich angenommen und dem Autor die Allerhöchste
Anerkennung auszusprechen befohlen.
Ernennung Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Protector
des k. k. Oesterr. Museums für Kunst und Industrie, Erzherzog Rainer,
hat sich bestimmt gefunden, den General-Director der Antiquitäten von
Griechenland in Athen, P. Cabbadias, zum Correspondenten dieser
Anstalt zu ernennen.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monate
Februar von 9.348, die Bibliothek von 2786 und die Vorlesungen von 66 Per-
sonen besucht.
Vorlesungen Professor Wickhoff suchte in seiner Vorlesung am 13. Janner
trüber Goethe's italienische Reisen, die er gleichsam als Festrede zur hundertjährigen
Wiederkehr der Reisejahre gestaltet hatte, zu zeigen, in wie mannigfaltiger Weise wir
durch die neue Publication aus dem Goethe-Archiv nßriefe und Tagebücher Goethe's
aus ltalien an Frau von Stein und Herden belehrt werden. Er suchte vorerst die nun
im neuen Lichte erscheinende Stimmung Goethe's bei Antritt seiner Reise und während
des ersten römischen Aufenthaltes zu schildern, die Natur des Verhältnisses zu Frau
von Stein darzustellen und betonte, wie diese Liebe die verschiedenen Erlebnisse und
Erfahrungun gleichsam zusammenbindet. Goethe's Verhältniss zur bildenden Kunst wurde
darauf des Naheren erläutert, die allgemeinen Zustande der bildenden Kunst zu jener
Zeit beschrieben und gezeigt. wie Goethe's lnteresse durch die Einwirkung Winckel-
mann's hauptsächlich der Antike zugewendet wurde. lm Einzelnen sodann hervorgehoben
wie Goethe überall dort einen Zugang zur italienischen Kunst der späteren Zeiten fand,
wo sich die Künstler der Antike angeschlossen hatten, wie z. B. Mantegna oder Palladio.
Als zusammenfassendes poetisches Resultat der ganzen Reise wollte der Vortragende den
Tasso angesehen wissen, dessen gegenwärtige, in Italien concipirte Fassung nach seiner
Meinung von dem alten Weimarer Plane vollständig abweicht. Der Vortrag schloss mit
einer Darstellung der Bearbeitung von Goethe's italienischem Reisematerial für die Buch-
ausgabe und einer Würdigung der Wirkung dieses Buches in der bisher verlaufenen
Zeit auf die deutsche Cultur.
Am lo. Februar sprach Prof. Wickhoff vuber Raffael und die Stanza della Segna-
turau. Gegenüber der Behauptung, dass die Gemälde dieses Zimmers gleichsam einen
Triumph des Humanismus, ein letztes Ausklingen der Richtung, wie sie durch die Pla-
toniker, vor Allem durch Marco Ficino vertreten war, darstellen sollten, suchte der Vor-
tragende zu zeigen, wie sich erstens viele Dinge, die man aus den Schriften jener
Philosophaster erklären wollte, einerseits aus den traditionellen Formen der llorentinischen
Kunst erklaren, welche sich Ralfael zu eigen gemacht hatte, andererseits der ganze
Cyklus im genauen Einklange steht mit der Bildung und dem literarischen Kreise, der
dem Besteller Julius Il. zunächst stand. Es werden deshalb die Werke des Marco Vigerio,
des Caietano, vor Allem aber jene seines Oheims Sixtus lV. durchgenommeu und gezeigt,
wie die ganzen Bilder mit den Gesammtabsichten und Einzelnheiten jener Schriften liber-
einstimmen, dass sich in ihnen keine Gedanken finden, welche nicht schon dem Thomas
307
und seinen Erklarern geläufig gewesen wären, die ja bis zur Reformation viel grüßeren
Einßuss auf die Kirche und das gesammte Denken Italiens ausubten, als die Humanisten
jemals gewinnen konnten.
Am zu. Janner hielt Custos Chmelarz einen Vortrag über die deutschen
Kleinrneister. Nach einer kurzen Einleitung über die Schwierigkeit, von mehreren tausend
Kupferstichen reden zu sollen, welche nur von einer kleinen Zahl von Kennern hoch-
geschatzt werden, dem großen Publicum jedoch fast ganz unbekannt sind, suchte der
Vortragende seine Zuhörer zunachst für die Hauptvertreter unter jenen Ornamentisten
der deutschen Renaissance zu interessiren, welche sich direct oder indirect um Dürer
gruppiren. Er skizzirte also in Kürze die Biographien der beiden Beham, des Aldegrever,
Altdorfer, Binck und Pencz, wobei zugleich auf einzelne Werke derselben und die
Stellung der Meister zum socialen und religiösen Leben iener Tage hingewiesen wurde.
Mit der nblichen Einschränkung des Namens der Kleinmeister durchaus nicht einver-
standen, vergonnte Herr Chmelarz den drei Meistern Hopfer eine besonders eingehende
Würdigung, indem er auseinandersetzte, wie gerade diese durch ihre Radirungen nach
italienischen Stechern und Malern als die Hauptvermittler der italienischen Renaissance-
iormen nach Deutschland anzusehen sind. Als der Centralpunkt, in welchem die antike
Formensprache in Figuren und Ornament bereits vollständig nach deutschem Geschmacke
und deutscher Empfindung übersetzt erscheint, erwies sich Math. Zündt's Kraterographie
vom Jahre 1551. Die übergroße Zahl von Ornamentmeistern aus der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts Amman, Brun, Beytler, Flotner, Hirschvogel, Lautensack, Sibmacher,
Solis, Wechter u. s. w. zwang den Vortragenden, auf das Eingehen in's Detail zu ver-
zichten, und die Entwickelung des deutschen Ornamentes in großen Zügen auf Grundlage
einiger besonderer Merkmale "festzustellen. Als solche ergaben sich ihm für die erste
Kunstlergeneration I. die menschliche Gestalt als das vornehmste Ornament in den
beliebtesten Compositionen aus der Antike und der Renaissance und in der ausgedehnten
Uebung des Genrebildes; z. das Blattwerk. Bei der zweiten Generation der deutschen
Ornamentisten kamen dann ganz neuartige Motive als stilbildend zur Geltung, und zwar
l. das Rahmen- und Rollwerk, z. das orientalische Flachornament, 3. Rückkehr zu
Naturbildern, Jagd- und Thierstücken, 4. die gesteigerte Verwendung von allegorischen
Gestalten. Alle diese Elemente wurden nun der Reihe nach charakterisirt und der Nürn-
berger Virgil Solis als derjenige Meister bezeichnet, welcher unter den Ornamentrneistern
der zweiten Generation die Summe alles von seinen Zeitgenossen Gebotenen zieht, wie
es fur die erste Generation ein Aldegrever gethan hatte. Mit der Schilderung des Ueber-
ganges von der einfachen Formenbildung und Linienführung der deutschen Frührenais-
sance zu der überschwänglich reichen Barocke schloss Herr Chrnelarz seinen Vortrag,
welcher auch durch eine Ausstellung gewählter Stiche illustrirt wurde.
Literatur Bericht.
The Years Art 1887. Compiled by M. B. Huish. London, Virtue 8'. C0.
8". 343 S. u. 50 Taf.
Der achte Jahrgang dieses nützlichen Handbuches enthält als Vermehrungen ein
vollständiges Verzeichniss aller Künstler, von denen Werke in England im Jahre 1886
zur Ausstellung gekommen sind, sieben Blätter zur Veranschaulichung des Lehrganges
im Zeichenunterrichte an Elementarschulen und einen Auszug aus dem Gesetze über
Schutz gegen Nachdruck nach den durch die internationale Convention nothig gewor-
denen Abänderungen. Etwa 160, grbßtentheils sehr kleine Abbildungen nach ausgestellt
gewesenen Gemälden, Stichen, Sculpturen etc. dienen dazu, die Erinnerung bei den Be-
suchern der Ausstellungen aufzufrischen. In den statistischen Mittheilungen ist Manches
von allgemeinem Interesse.
Das South Kensington-Museum und dessen Abzweigung in Bethnal Green wird
verwaltet von einem Directur, zwei Assistant Directors, einem Decorntive Artist und 15
Keepers, Assistant Keepers etc., deren Bezüge zusammen 10.170 lzgnoo H. aus-
machen. Angekauft wurden 188g für die Sammlungen, ungerechnet die galvanoplastiscben
und Gypsabformungen, Steinsculpturen darunter ein Portal aus Brescia für 60a
617 Schnitzwerke in Elfenbein u. dgl. 114 f. Möbel 1971 Eisen, Bronze etc.
1348 Silberarbeiten 104 Emailen 2.743 Thon 4141. Porzellan 38 Glas
964 Leder- und Buchbinderarbeit 225 Textiles 91 Spitzen 59 Gemälde
308
und Zeichnungan 11.32 zusammen 14.1.13 f. Seit der Gründung des Museums
wurden für 311.167 Anklufe gemacht. Dazu kommen die bedeutenden Geschenke,
wie z. B. die 1891 Stücke umfassende Schreibensche Sammlung von englischer Keramik,
Glas etc., eine Glockensammlung, Oelcopien von drei Tapeten Raifaels im Vatican, deren
Cartons verloren sind u. A. m. Die Bibliothek hatte in demselben Jahre einen Zuwachs
von 210a Banden und Heften, 2406 Originalzeichnungen von Ornamenten, Costümen etc.
679.9 Stichen etc., zzo1 Photographien, auch darunter zahlreiche Geschenke von ganzen
Sammlungen u. s. w. Die Besucherzahl in snmmtlichen Abtheilungen des Kensington-
Museums betrug 1885 899.813 Personen. und es ist bemerkenswerth, dass auf die soge-
nannten bank holydays, die drei Montage, an welchen die Geschafte geschlossen, die
Sammlungen aber geotfnet sind, allein 56.810 Personen fallen. Das Budget des British
Museum für das Rechnungsiahr 1886187 beläuft sich auf 126.638 einschließlich
1850 Erlös für Publicationen. Die Gehalte der Beamten 450 bis 1zoo betragen
12.150 die Publicationen und Katalo 7305, Erwerbungen 21.025, Bucheinbande
7997, Reproductionen von Kunstwerken o0 f. B.
Japanische Vorbilder, herausgegeben von H. Dolmetsch. Stuttgart,
J. Hoffmann.
Hefte 3-5 dieses bereits angezeigten, nunmehr abgeschlossenen Sammelwerkes
enthalten Blatter mit Goldlackarbeiten, Pilanzenstudien, Schablonen für Tapeten etc.,
Seidenstickereien, Porzellanmalereien, Bronzen, Emaillen in 1-15 zusammen 5c sorg-
fältigen, für den Zweck des XVerkes genügenden Nachbildungen. Den Zweck des Werkes
nämlich sehen wir darin, unser Kunstgewerbe zum Studium der japanischen Kunst anzu-
regen, nicht zum geistlosen Copiren einzelner Arbeiten. B.
Die Landschaft in der deutschen Kunst bis zum Tode Albrecht Dürefs.
Von Ludwig Kaemmerer. IV. Heft der neuen Folge der nBeiträge
zur Kunstgeschichte-i. Leipzig, Seemann, 1886. 8'. VlII und 107 S.
Mark z.
Die vorliegende Arbeit gibt eine erfreuliche und danltenswerthe Uebersicht über
das im Titel umgrenzte Gebiet. Namentlich von den Abschnitten, die das späte Mittel-
alter betreGen, sowie vorn Dürer-Capitel kann ausgesprochen werden, dass sie eine liebe-
volle Vertiefung des Autors in den Gegenstand seiner Abhandlung unzweifelhaft erkennen
lassen. Sein Buch ist gewiss als eine werthvolle Bereicherung der einschlägigen Literatur
zu bezeichnen, wenn man es, wie billig, als Promotionsschrift nicht mit demselben
strengen Maßstabe messen will, den man an reife Arbeiten eines bewahrten Forschers
legen würde. Mit Zuversicht mochte ich erwarten, dass Kaemmerer fortan den von ihm
gewählten, ebenso anziehenden als dankbaren Vorwurf im Auge behalten werde. Viel-
leicht dehnt er seine Studien auf eine Geschichte der gesammten Landschaftsmalerei
aus. Wenn im Folgenden einiger scheinbarer Tadel ausgesprochen wird, so müge dieser
demnach nicht so sehr als Bemlngelung des Gabotenen, sondern als Aufmunterung zu
größeren Arbeiten aufgenommen werden. Bezüglich der vom Autor benutzten Literatur
sind mir einige Lücken aufgefallen; sie betreEen hauptsächlich zwei Capitel in Piper's
sMythologie der christlichen Kunstc und Brücke's vBruchstücke aus der Theorie der
bildenden Künsten. ln den Jahrbüchern des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaft-
licher Kenntnisse- Gndet sich ferner mancher beachtenswerthe Artikel, z. B. der von
Prof. Simony im Jahrgange 187576. Von Bedeutung war auch das, was Prof. A. v. Kerne-
in der. Jahren 1879 und 1830 über die Pflanze als Motiv in der Kunst gelußert hat.
Aesthetixirend ist ein langer Artikel von F. W. B. vnn Ramdohr in der sZcitg. für die
elegante Weltl 1809, dann wieder ein Aufsatz in Fernow's nkomischen Studien 11.,
S. für Goethe's Anschauungen über den Gegenstand, die Kaelnmerer andeutungs-
weise beachtet hat, sind mehrere Stellen in Eckermanrf nGesprichenr beachtenswerth.
Dagegen haben wir unter den benützten Vorarbeiten den Artikel von Ad. Rosenberg,
der die Entwickelung der Landschaftsmalerei ungeflhr da beginnen lasst, wo sie schon
fertig vor uns steht, mit geringem Vergnügen bemerkt. Kaemmerer holt übrigens viel
weiter aus als Rosenberg und mit Recht. Nach einem Güchtigen Blicke auf die antike
Landschaft spricht er von den einschlägigen Elementen in der altchristlichen Kunst und
verfolgt mit Geschick und Fleiß den vorgesteckten Weg bis in's 16. Jahrhundert. Die
landschaftlichen Gründe in der Wiener Genesis werden wohl ein wenig obenhin S.
abgethan, was sich aber aus dem Mangel guter Abbildungen entschuldigt. Bessere Be-
dingungen waren für Benützung du Evangeliencodex von Rossano gegeben, der mit Aus-
nahme der iüngst aufgefundenen Blatter vergl. Revue de l'art chretien 1886 S. 149 in
309
brauchbarer Weise publicirt ist und interessante Landschaften als Schauplatz der heil. Ge-
schichte zur Darstellung bringt. Kaemmerer's Beurtheilung der karolingischen Auffassung
der Landschaftsmalerei S. 13 E. an der Hand der Schriftquellen ist verdienstlich.
Nebstbei mochten wir auch seine zutreffende Bemerkung bezüglich der Monatsbilder
hervorheben, auf die er durch eine Stelle der libri carolini geführt wird. Dagegen
ist der Abschnitt über die landschaftlichen Elemente in den ltarolingischen Minia-
turen nicht selbstandig und ausführlich genug. So vermisse ich u. A. gänzlich die
Benutzung des wohl noch carolinischen Evangeliars in der Wiener Schatzkammer. Ein
eigentlicher Ueberblick über die bald antikisirende, bald orientalisirende Richtung der
karolingischen Miniaturen, sowie über die irisch-an elsächsischen und merowingischen
Elemente derselben tritt nirgends zu Tage. Die Bibe von San Callisto wird wohl nur
mittelst Druckfehler in's to. Jahrhundert versetzt S. 25. ln dem Abschnitte über das
Psalterium aureum von St. Gallen wird auch von der Darstellung des Terrains durch
Bogenlinien gesprochen. Eine neue Beobachtung, die sich mir wiederholt beim Studium
dieser Formen aufgedrängt hat, ist die. dass diese Bogenlinien fast ausnahmslos nach
dem natürlichen Muskelzuge der rechten Hand verzogen sind, also dieselbe Neigung
nach rechts zeigen wie die Züge aller rechtshin gezogenen Cursivschriften. Befriedigend
zu erklären ist diese Erscheinung aus dem Bau und der Function der menschlichen
Hand. Unsere Beobachtung lasst von Neuem erkennen, dass die meisten Miniaturen des
frühen und hohen Mittelalters auf den untersten Stufen zcichnender Kunstübung stehen
geblieben sind.
Selbständiger als die früheren Capitel hat Kaemmerer den Abschnitt über roma-
nische Kunst aufgefasst, in welchem mir übrigens ein Heranziehen auch der Plastik
erwünscht scheinen mochte. Nach meinem Geschmacke vermisse ich auch eine übersicht-
liche Gliederung der morphologischen Elemente jener unausgebildeten Landschaft des
hohen Mittelalters, etwa eine Eintheilung in Terrain, Vegetation, Himmel und Wolken,
Wasser. Am meisten Mannigfaltigkeit bietet jedenfalls die Darstellung der Vegetation.
Die zwei Typen von Baumen allein, die Kaemmerer S. 29 f. hervorhebt, sind entschieden
zu wenig. Zum mindesten musste noch ein dritter Typus, ein Geaste mit stilisirten
Blättern daran, aufgestellt werden, neben den Rankenstilisirungen und den pilzhutartigen
Formen; ganz abgesehen von den mannigfachsten Formen fruchttragender Baume etc. etc.
Eine historische Betrachtung der oben gegebenen Elemente mit Ausnahme der Vegetation
zeigt auffällig, wie nahe verwandt die niedrigen Darstellungsformen, sowohl von Wasser
und Terrain, als auch von Wolken unter einander sind. Ueber die Embryologie man
gestatte den ungewöhnlichen aber gewiss bezeichnenden Ausdruck der Wolkendar-
stelluug habe ich an anderem Orte Andeutungen gegeben. Die Darstellung bewegten
und ruhigen Wassers könnte an und für sich Gegenstand einer kleinen Studie bilden.
Zu Seite 3o-3t von Kaemmerefs Buch, wo zahlreiche Beispiele registrirt werden, hatte
ich zu bemerken, dass sich in einem der Hildesheimer Domcodices Evnngeliar aus dem
tt. Jahrh. auf Fol. 75b eine fast selbständige Landschaft findet, deren Betrachtung für
das Thema von Wichtigkeit ist. Die Darstellung der Himmelfahrt ist vom Miniator auf
jenem Bilde fast ganzlich vergessen über der Freude an blühender Vegetation.
Abgesehen von einigen Beobachtungen, die auf Werke des 14. Jahrhs. bezogen
werden, aber an alteren Denkmälern schon zu machen gewesen waren Dißerenzirung
von Stamm und Krone der Baume durch die Farbe, ist das Capitel über die Land-
schaft zur Zeit des gothisehen Stiles jedenfalls sehr correct ausgearbeitet. Bezüglich der
Van Eyck's konnte erwähnt werden S. 46 Anm, dass die Annahme des Abbate Morelli,
als hatte Jan van Eyck selbständige Landschaften gemalt, schon in l"riz70ni's Ausgabe
des Anonimo Morelliano S. 31 angezweifelt worden ist. lm Uebrigen ist der Abschnitt
über die alt-flandrische, die Brabanter, die holländische und rheinische Malerei tüchtig
durchgcbildet; ebenso, wie schon angedeutet, das Capitel über die Landschaft bei Dürer.
Das sogenannte Traurrgesicht Dürer's von 1525, das für des Meisters Beurtheilung auf
dem Gebiete der Landschaftsmalerei nicht ohne Belang ist, habe ich nicht erwahnt
gefunden. Trotzdem dürfen wir mit dem Urtheile nicht zurückhalten, dass Kaemmerer
offenbar mit Methode auch die Dürer-Forschung gepllegt hat. Fr.
La femme au dix-huitieme siecle. Par Edmond et Jules de Goncourt.
Nouvelle 6dition.... par Dujardin. Paris, Firmin-Didot, 1887. 4.".
Vll 'u. 403 S. mit 64 Illustrationen.
Das wohlbekannte Buch der Brüder Goncourt, das in erster Ausgabe bereits im
Jahre 1862 erschienen, zeigt sich in dieser zweiten Ausgabe in ganz neuer Gestalt. Jene
erste war ohne alle Abbildungen; man hatte sie bei dem Interesse, welches sich mit
vielen der im Texte erwähnten und geschilderten Personlichkeiten verknüpfte, ungernc
Hi
vermisst. Porträts der berühmten Pariser Damen des 18. Jahrhunderts hatten ein steter
Begleiter sein müssen. Diesen Begleiter hat nun das Buch in seiner neuen Gestalt
erhalten, und zwar nicht blos Porträts allein, sondern Bilder mehr allgemeiner Art, wie
sie dem Texte entsprechen. Dieser nämlich führt die Frau von der Geburt bis zum
Grabe, schildert sie als Kind im häuslichen Leben, in der Erziehung, als Mädchen, als
Frau in ihrer Häuslichkeit, bei der Toilette, in der Gesellschaft, in ihrem geistigen
Thun und Treiben. All' diesem folgen nun auch die Abbildungen vorzugsweise in
Einzelnfiguren, jedoch auch in genrchaften Bildern. Das Werk ist damit zugleich ein
Costümbuch für die weiblichen Moden im 17. Jahrhunderte geworden. Die Bilder sind
sämmtlich Reproductionen alter gleichzeitiger Kupferstiche, 64 an Zahl. Die Illustration
trügt dadurch einen besonders vornehmen Charakter, wie überhaupt die ganze Aus-
stattung des Buches. Es ist, wenn man diesen Ausdruck im besten Sinne nehmen will,
ein Salonbuch edelster Art. Das Buch ist aber durchaus nicht blos zum Durchblättern
und Anschauen; der Text will gelesen sein er ist ebenso gut wie interessant.
J. v. F.
Le Vieux Paris. Fetes, jeux et spectacles. Par Victor Fournel. Tours,
Marne et Gls, 1887. 4.". Mit Holzschnitten.
Der Haupttitel dieses Buches scheint uns Ansichten vom alten Paris zu versprechen.
von seinen Straßen, Markten und Gebäuden und sonstigen Sehenswürdigkeiten, allein der
Beisatz fetes, jeux et spectacles hebt dieses Versprechen wieder auf. ln dem gut erzählten,
inhaltsreichen Texte ist viel von Künsten die Rede, aber es sind Künste, mit denen die
Kunst nichts zu thun hat es sind die Künste der Straßen und der Markte, die Künste
der Akrobaten und Equilibristen, der Taschenspieler und Charlatane, und was dergleichen
mehr ist; daneben geht die Geschichte des Schauspieles vom localen Standpunkte aus,
die Entstehung und Geschichte der otfentlichen Platze, der Boulevards und des auf ihnen
wogenden Lebens. Der Text ist, Alles in Allem genommen, culturgeschichtlicher Art,
dagegen bieten die zahlreichen Abbildungen auch manches künstlerische Material. Die
Markte, die Volltsscenen geben Straßenbilder vergangener Zeiten, die Abbildungen aus
dem Circus, aus Schauspielen und Concerten zeigen Costüme specieller Art, während
der Artikel über die Boulevards zugleich eine Geschichte der Moden in Bildern seit
dem n. Jahrhunderte enthält; der große Corso nämlich, welcher an drei Tagen der
Osterwoche über die Boulevards nach Longchamps ging, gab Gelegenheit, Jahr für Jahr
die neuen Moden zu zeigen. Alle Abbildungen sind nach gleichzeitigen Originalen vor-
trefflich ausgeführt und enthalten sich glücklicherweise gänzlich jener in französischen
Prachtwerken heute grassirenden Mode, die Bilder übereinander zu legen und einein-
ander zu schieben. Auch die typographische Ausstattung ist der berühmten Firma Mame
et ftls durchaus würdig. v. F.
Jeypore Enamels by S. S. Jacob and T. H. Hendley. London, W.
Griggs. Fol. S. Mit 28 farbigen Tafeln, 120 Zeichnungen enthaltend.
Eine klaffende Lücke in der Literatur des Kunstgewerbes beginnt sich allmälig,
wenn auch nur langsam zu füllen. Die Emailarbeiten der Asiaten waren bis jetzt mit
Ausnahme jener China's und Japans so wenig genau bekannt, dass die einschlägigen
Schriften bislang nur die dürftigsten Mittheilungen hierüber machten; einzelne die hieher-
gehörigen Erzeugnisse auch gänzlich ignorirten. Das vorliegende Werk bringt die schätzens-
werthesten Mittheilungen über die durch eine kleine Gruppe von Emailkünstlern zu Jeypore
in Rujputana in Ausübung gebrachte Herstellungsweise von Ziergegenständen kostbarster
Art, deren in Europa nur eine geringe Anzahl vorhanden sein dürfte. Die beigegebenen
Tafeln nach Zeichnungen eines britisch-indischen eingebornen Künstlers Ratn Bux,
Sohn Esur's zeigen verschiedenartigen Schmuck, Gefäße. Bestandtheile von Waffen
u. dgl. zum Theile reich mit Edelsteinen besetzt, von vollendeter Schönheit. Die Technik
dieser Arbeiten ist die des Grubenemails mit Anwendung von transluciden und opaken
Farben. Der knapp und klar geschriebene Text bringt in einem sehr werthvcllen Appendix
eine tabellarische Zusammenstellung, welche über die auf den Tafeln abgebildeten Gegen-
stlnde in Bezug auf deren Verwendung, deren Besteller oder Eigenthümer, deren Ver-
fertiger, ingleichen hinsichtlich des Materialwerthes, der Herstellungskosten, der Dauer
der Anfertigung, sowie der nüthigen Anzahl der Brände eines ieden einzelnen Stückes die
genaueste Auskunft gibt. M--t.
Die griechischen Vasen mit Meistersignaturen, Von Wilhelm Klein.
2. AuH. Wien, Carl Gerold's Sohn, 1887. 8". VIII, 26x S. M. 6.
Im zweiten Bande seiner oGeschichte der griechischen Künstlern, die im Jahre
1859 erschien, hatte Heinrich Brunn die letzte Zusammenstellung der bis dahin bekannten
Vasenmaler mit kurzer Beschreibung ihrer Werke gegeben. Dieses Verzeichniss, damals
völlig auf der Hohe der Wissenschaft stehend, veraltete bald, weil das Material seitdem
erfreulicherweise bedeutende Vermehrung erfuhr. Da nun die' Archäologie in den
letzten Decennien, veränderten Richtungen folgend, sich immer intensiver mit den Vasen
gerade nach der kunsthistorischen Seite hin beschäftigte, machte sich der Mangel einer
Grundlage, von der aus man in den zahlreichen, auf die signirten Gefälle bezüglichen
Fragen weiter bauen konnte, von Jahr zu Jahr empfindlich geltend. Diesem Bedürfnisse
ist Klein, der Verfasser des nEuphroniost, mit dem im Jahre 1883 zum ersten Male
erschienenen Buche Die griechischen Vasen mit Meistersignaturen- nachgekommen.
Klein hat sich nicht damit begnügt, das Verzeichniss Brunn's einfach weiterzuführen;
er hat eine Arbeit von gründlich veränderter Physiognomie geliefert. Ein Hauptunter-
schied liegt, um nur Eines hervorzuheben, in der Anordnung des Stoffes. Bei Brunn
sind die Meister alphabetisch aneinander gereiht, bei Klein ist ohne Zwang die histo-
rische Anordnung durchgeführt; ferner ist bei ihm der Katalog erweitert durch die Ein-
beziehung der mit gewissen i-Lieblingsnamen- bezeichneten Gefäße, die durch eben diese
Namen bestimmten Meistern oder Gruppen genähert werden. Auch Werke, die aus
stilistischen Gründen dem einen oder anderen Maler mit Sicherheit zugeschrieben werden
können, sind aufgenommen. Bei jedem bedeutenden Meister ist dem Kataloge seiner
Werke eine kurze Charakteristik seiner Eigenthümlichkeiten vorausgeschickt. Hervor-
zuheben ist noch die Einleitung, in welcher der Verfasser hauptsächlich die verschie-
denen Signirungsarten eingehend erörtert.
Ein Buch, wie das vorliegende, wird zum unentbehrlichen I-Iandwerkszeuge für
wissenschaftliche Arbeit. Damit es diesen seinen Zweck voll und ganz erfülle, muss es
in seiner äußerlichen und inneren Einrichtung absolute Vollkommenheit anstreben. Nach
beiden Seiten hin bekundet die zweite Autlage der iiVasen mit Meistersignaturenu der
ersten gegenüber bedeutende Fortschritte. An Stelle des Quartformates der Akademie-
schriften, in welchem sie zuerst erschienen, ist ein handliches Octav in gefälliger Aus-
stattung getreten; die Anordnung ist eine übersichtlichere geworden. eine ganze Anzahl
von Indices ermöglichen jetzt die rasche Benutzung des Buches nach den verschiedensten
Gesichtspunkten. Von allen Seiten beigebrachte Notizen haben schließlich dem Verfasser
ermöglicht, das Material zu vermehren, Ungenauigkeiten zu verbessern und so manches
Monument, das schon als verloren galt, wieder neu in die Literatur einzuführen.
Ms.
Die Kunstclenkmäler der Stadt Breslau. In amtlichem Auftrage bearbeitet
von Hans Luisch. Breslau, W. G. Korn, i886. 8". XIV, 260 S.
Vor uns liegt der erste Band des Verzeichnsses der Kunstdenkmaler der Provinz
Schlesien, ein Werk, welches mit Unterstützung der Landstande Schlesiens und der Ober-
lausitz und auf Veranlassung der preußischen Regierung erscheint. Dasselbe stellt sich iils
Ergänzung zu den Urkunden und Regestenwerken Schlesiens in Bezug auf die Denkmäler
von kunstgeschichtlichem Werthe dar, beginnt mit den in Bruchstücken vorhandenen
Bauresten aus dem lz. Jahrhunderte und schließt mit dem ig. Jahrhunderte. Im vorlie-
genden Bande werden zunächst die kirchlichen Denkmäler der Stadt Breslau angeführt,
und zwar die der Dominsel, der Binnenstadt und der Vorstädte; daran reihen sich die
Profanbauten, die öffentlichen sowohl wie der Bürgerliauser, deren Reihenfolge mit den
Bauten der Gillfschen Scliule schließt. Im zweiten Buche behandelt dieser Band die
Ausstattung der Gebaude mit besonderer Berücksichtigung der Kleinkunst. Ausgeschlossen
sind die in öffentlichen Anstalten der allgemeinen Benutzung zugänglichen Kunstwerke.
Jene anschauliche Darstellung bei äußerster Kürze und Bestimmtheit im Ausdrucke,
wodurch W. Lotz's nBaudenkmaler im Regierungsbezirke Wiesbaden- so viel Beifall
gefunden, zeichnet auch die Arbeit von Luisch in hervorragendem Maße aus, während
das umfassende Verzeichniss der beiiützten Literatur von der Umsicht und Gründlichkeit
desselben Zeugniss gibt. Abbildungen sind dem Werke leider keine beigegeben, dagegen
hat der Verfasser es nicht verabsäumt, in jedem einzelnen Falle auf vorhandene Auf-
nahmen und Reproductionen hinzuweisen. Fs
312
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. Jänner bis 15. Februar 1387.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthelik.
Kunstgewerblicher Unterricht.
Bachelin L. Mälanges d'histoire et d'art.
Neuchätel, Berthoud.
Befähigungsnachwteis und Gewerbefreiheit.
Allg. Ztg., Schweiz. Gew.-Bl., z.
Berlepsch, H. E. v. Kunstgewerbliches
aus München. Kunstgem-BL, 4.
Bronzefarben, Die, ihre Fabrication und Ver-
wendung. Der Colorist, u.
Errichtung und Entwickelung der Versuchs-
station für Lederindustrie in Win.Cen-
tralbl. für das gewerbl. Unterrichtswesen
in Oestern, 3-4.
Fachschule, Die, für Kunststickerei inWien.
Centralbl. für das gewerbl. Unterrichts-
wesen in Oestern, 3-4.
Fälschungen aufdem Kunstmarkte. Sprech-
saal, 3.
Fortbildungsschulen, Gewerbh, in Böhmen.
Zeitschr. f. gewerbl. Unterr., 11.
Geering, T. Leben und Treiben auf den
Baseler Znnften im Mittelalter. Sep.-Abdr.
aus Gesch. v. Handel u. Ind. Basels.
Gewerbe-Museum, Das mälirische, in Brünn.
Centralbl. für das gewerbl. Unterrichts-
wesen in Oestern, 3-4.
Das nordbühmische, in Reichenberg.
Centralbl. für das gewerbl. Unterrichts-
wesen in Oestern, 3-4.
Guillaume, E. L'Histoire de l'art et de
Yornemcnt. 8". 139 p. avec 77 fig. Paris,
Delagrave.
Haedike. Die Bedeutung der Lehrwerk-
statten für die Technik und das Hand-
werk. Zeitschr. f. gewerbl. Untern, 11.
arris, A. Technische Schulausbildung in
Württemberg.Wieck's Gew.-Ztg. 1887, i.
Heierli, J. Eine Gruppe prähistorischer
Gräber. Anz. f. schweiz. Alterthumsk, 1.
Jacob, Geo. Der nordisch-baltische Handel
der Araber im Mittelalter. gr. 3". 152 S.
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prenant la perspective conique lineaire,
la perspeetive cavaliere et les ombres en
perspective. 8'. IV, 5a p. avec 62 fig.
Paris, Delalain freres.
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pezzothale in Sudtirol. Kunst und Ge-
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werbewesens in Baden. Badische Gewerbe-
zeitung, u. z.
ebe B. Vorhistorisclie Funde im Cantun
Aargau. Anz. f. Schweiz. Alterthumslc, 1.
Richter, Die Zukunft der Hausindustrie.
Zeitsehr. f. gewerbl. Untere, n.
Saint-Saäns, C. Note sur les deccrs de
theätre dans Pantiquite 1'0maine.4'.23 p.
avec grav. Paris, Baschet.
Schulze, Heinr. Neue Ornamentmotive
139 Muster nebst herald. Darstellungen
58 Muster von Ad. M. Hildebrandt. Erv
gänzungsheft zum Vademecum d. Orna-
mentzeichners. LAuH. schmal 8". 15Taf.
m. Text. Leipzig, Weigel. M. 1.
Solvay, L. L'Ar1 espagnol precede d'une
introduction surFEspagneet les Espagnols.
Ouvrage accompagne de 7. grav. däpres
les oeuvres des maitres et de croquis
originaux de Goy, Fortuny, Henri Reg-
nault etc. 4". VI, 186 p. Paris, Rouam.
Bibl. intern. de PArt. fr. 25.
Statistik gewerblicher Lehranstalten in
Oesterreich. Centralbl. für das gewerbl.
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Reiche. Jahrb. f. Nationalökonomie u.
Statistik, N. F. XIV, 1.
Vorlagen für Holzbrandzeichnungen, Niello,
Aetzen, lntarsia u. Lederpressung. gr. 4".
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siecle, au musee chretien du vatican.
Revue de l'art chretien. N. S. 1.
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vom Augsburger Meister Hans Daucher
in den kön. Museen zu Berlin. Jahrb. der
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tournaisiens au moyen-äge. Revue de
l'art chretien. N. S. 1.
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Ludwig Krug. Mitlh. d. k. k. Central-
Comm., N. F. Xll,3.
Antonio Dario. Mitth. d. k. k. Central-
Curnm., N. F. Xll, 4.
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epoques LouisXIV, LouisXVet LouisXVI
au palais de Fontainebleau, dessinees et
accompagnees d'un text historique et
descriptif. Fol. 14 p. et 80 plancheid
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WiederaufbaudesKOnigsschlossesChristianse
borg in Kopenhagen. Deutsche Bau-
zeitung 1887, z.
313
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malerei. Mosaik.
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Schlosskirche in Wittenberg. Christl.
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Außenvergoldung. Corresp.-Bl. z. D. Maler-
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Baudry, Paul. Quelques lettres inedites
de Paul Baudry; publiees par Julien Mer-
land. S". 19 p. Nantes, imp. Mellinet
Co.
Ephrussi, C. Paul Baudry, sa vie et son
oeuvre. 4'. 332 p. avec II planches hors
texte et gravures. Paris, Baschet.
ppn r's Jul. Aquarellschule. Die Schule
der Blumenmalerei. Untere Stufe Ein-
fachere Vorlagen. 14 Studien n. d. Natur
in je vier die fortschreitende Ausführung
zeigenden Blättern m. begleitendem Texte.
r. u. LLfg. hoch 4". Bl. m. BLText.
Leipzig, Zehl. M. 4.
Malen von Goldscliildern. Correspt-Bl. z.
D. Maler-Jourm, nach nDiamantu.
Neuwirth, Jos. Studien zur Geschichte
der Miniaturmalerei in Oesterreich. Aus
nSitzungsber. d. k. Akad. d. Wissenschn
Lex. 8'. 85 S. Wien, C. Gerold's Sohn.
M. rzo.
Petschnig, H. Die Freske an der Außen-
seite des Gratzer Domes. Mitth. d. k. k.
Central-Comm, N. F. Xll, 4.
Rahn, J. R. Die Todesbilderim Beinhause
zu Leuk Wallis. Anz. f. SChWBlLAlICT-
thumslc, r.
Christophorusbild an der Kirche von
Rossuta Tessin. Anz. f. schweiz. Alter-
thumsln, l.
Reformbewegung, Die gegenwärtige. auf
dem Gebiete der Malerei. Corresp.-Bl. z.
D. Maler-Journ, 5.
Roemer, Herm. Der Gypsfußboden im
Dome zu Hildesheim, ein nielloartiges
Bildwerk aus dem ILJahrbunderte. Fol.
Chromolith. m. S. Text. Hildesheim,
Gerstenberg. M. 5.
per, Herrn. Vorlagen f. Holzmalerei.
l. Hft. Fnl. Chromolith. Berlin, Claesen
81 Co. M. 6.
avai Georges. Peintures decora-
tives de la salle du Conseil provincial du
Brabant. La Federation artistique, 49
52.
ogelin ,S. Fagadenmalerei in der Schweiz.
Zweite Folge. Anz. f. schweiz. Alter-
thumsk., i.
Vorlagen für Malerei auf Porzellan, Holz,
Seide, Pergament etc. gr. Chromo-
lith. m. S. Text. Leipzig, Heitmann.
M.
Willis, D. Schweizerische Glasgemälde in
Lichtenthal. Anz. f. schweiz. Alter-
thumsln, t.
IV. Textile Kunst. Coxlüme. Feste.
Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
Armstrong, Walter. Costume and art.
Portfolio, m6.
Briquet, C. M. Recherches sur les pre-
miers papiers employes en Occident et
en Orient, du X9 au XlVß siecle. 3'.
77 p. Nogent-le-Retreu, imp. Daupeley-
Gouverneur. Extrait des Mem. de la Soc.
nat. des antiquaires de France. T. 46.
Chennevieres, s. Gruppe V.
Errichtung einer Versuchsstation für Leder-
industrie, s. Gruppe l.
Festzug beim Jubiläum der Universität
Heidelberg. qu. 8'. Lichtdr. Heidel-
berg. C. Wintefs Sort. M. m.
Gobelins, Zu den, im Dome zu Trient.
Mitth. d. k. k. Central-Comrm, N. F.
Xll, 3.
Goncourt, E. et J. de. La Femme au
XVIIIC siecle. Nouvelle edition. revue,
augmentee et illustree de 64 reproductiuns
sur cuivre, par Dujardin, dont tr pl. en
couleur däapres les originaux de Pepoque.
4". Vll, 403 p. Paris, Firrnin-Didot.
fr. 30.
Prignot, E. Moderne Kunststickereien f.
Application u. Plattstich im Style der
Renaissance u. d. 1B. Jahrh., sowie im
japanischen Geschmacke. 1.5 lith. Taf.
Fol. Berlin, Claesen 81 Co. M. 1.5.
Walesnn, J. M. C. Leerboekie der nuttige
handwerken, voor de school en voor eigen
oefening. I9 stukie. Breien. merken, ver-
stellen van breiwerk. Post 8". en 49 bl.
m. houtsn. t. d.tekst. Alkmaar, P. Kluit-
man. ß. o'35.
Leerboekie der nutrige handwerken,
voor de school en voor eigen oefening.
zu stukje. Naaien, knippen en naaien, ver-
stellen van naaiwerk, haken. Post 8".
en 48 bl. gelith. uitsl. platen. Alk-
maar, P. Kluitman. H. o'4o.
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
Calli G. Niederösterr. Formschneider.
Oesterr. Buchhändler-Guru, 5.
Catalogue d'estampes anciennes Collection
de feu M. Edouard Meaume. Oeuvres
des J. Callor, Claude Lorrain, Sebastian
Leclerc, artistes Lorrains, portraits histo-
riques pour l'histoire de layLorraine etc.
dont la vente aura lieu les et rz.
fevrier 1387. 8'. 59 p. Paris, Chamerot;
Danlos Hls et Delisle.
Chennevieres, H. de. Le Livre du sacre
de Louis XV. Revue des arts decon, 7.
Ex-libris de bibliophiles. Intermed. des
chercheurs et curieux, 25 dec.
G. R. R.Bernarduspictor. Art Journ., Febr.
Geymet. Traitä pratique de gravure et
rmpressior. sur zinc par les procedes
heliographiques. et lle parties. vol.
314
18". Ißr partie Präparation du zinc, gra-
vure VIII, 98 p. Ilß partie Methode
d'impression, procedes inedits 154 p.
Paris, Gauthier-Villars. Ißr partie fr.
lle partie fr. 3.
Geymet. Traite pratique de gravure sur
verre par les procedes häliographiques.
In 18". VI, 172 p. Paris, Gauthier-Villars.
Bibliotheque phutographique.
Hessem, L. de. Les grands lilditeurs
dlAllemagne. I. Stuttgart. Le Livre,
VIII, 10.
Jahrbuch f. Photographie u. Reproductions-
technik f. d. Jahr 1887. Unter Mitwirkung
hervorag. Fachmänner hrsg. v. J. M. Eder.
1. Jahrg. Mit 31 Holzschn. u. Zinkotyp.
im Texte u. artist. Taf. 1". 384 S.
Halle, Knapp. M. 3-50.
Meisterwerke der christlichen Kunst. F0.
zt Holzschnitttaf. aufKupferdruckpapier.
Leipzig, Weber. M. a.
Neujahrs- und Weihnachts-Karten-Industrie,
Englische. D. Handels-Mus, II, z.
Probst, J. Matthäus Merian der Aeltere
1593-i65o.Baseler Taschenbuch, 1887.
Reiber, E. Les Propos de table de la
vieille Alsace, illustres tout au lang de
dessins originaux des anciens maitres
alsaciens oeuvre de reconfort aiustee
l'heure presente, traduite, annotee et
enrichie de cornpositions nouvelles. 4".
XVI, 233 p. avec frontispices, portraits
etc. Paris, Launette. fr. 50.
Springer, J. Dürer und der Umrisssrich
IDie Kreuzigungu. Jahrbuch der kön.
preuß. Kunstsammlungen, VIII, 1'.
Stockbauer, J. Peter Flötner. Kunst und
Gewerbe, x.
Stuck, F. Karten und Vignetten. Hrsg. v.
Martin Gerlach. Entwürfe u. Compositions-
Motive f. Weinkarten u. Menus, Hoch-
zeitsblätter, Glückwunschkarten, Pro-
gramme u. Einladgn. zu Musilh, Gesangs-
oder Ballfesten, zur Jagd etc.; Festkarten
f. d. Eis-, Wettrenn-, V6locipede-,Turn-,
Kegel- u. sonst. Sport, nebst einem Cyklus
humorist. Vignetten. Zinkographie von
C. Meisenbach, München. Fol. 50 Taf.
Wien, Gerlach u. Schenk. M. 32.
Volkmer, O. Mittheilung über einige
neuere Erscheinungen auf dem Gebiete
der Reproduetions-Teehnik. Wochenschr.
des niederüsterr. Gew.-Vereines, 3.
VI. Glas. Keramik.
Bischof, C. Einige Schmelzbestimmungen
mit einem Theile der von Prof. Dr. Seger
aufgestellten Normalkegel. Centralbl. für
Glasind. u. Keramik, 40. Sprechsaal, 6.
Fock J. Fayencefabrication bei Vegesack.
Mittheil. d. Gewerbemus. zu Bremen,
1886, 6. 11 IT.
Gres cerames armoiries liegeoises. Bull.
du Cercle archeol. liegeois, XIX, 1.
I-Ieierli, siehe Gruppe l.
Lüsterfarbeu, Ueber, und Mattätzungen von
Glas. Centralbl. f. Glasind. u.KeramiI1, 4.
Pilloy, M. J. La coupe chretienne en verre
trouvee l-Iomblieres Aisne. Bull. men-
suel de numismat. et d'archeol. 68 vol.,
z.
Thdnwaare und Cement. Sprechsaal, 6.
VII. Arbeiten aus Holr. Mobilien.
Bonnaffe, E. llltudes sur le meuble en
Franc au XVIE siecle; le lit. Gaz. des
beaux-arts, 1887, z.
enke, A. Zinn-Intarsia für massives Holz.
Wiecltls Gew.-Ztg., z.
Holzarbeiten, Eingelegte. gMittheil. d. Ge-
webemus. zu Bremen, S6, 8.
Holzmosaikbilder. Correspondenzbl. z. D.
Maler-Journal, 5.
Kick, W. u. 0. Seubert. Der Tapezier.
Eine Mustersammlung von Entwürfen und
theilweise ausgeführten Zeichnungen von
Zimmerdocorationen u. Möbeln aller Art.
In 10 Liefergn. 1. Lfg. Fol. Chromo-
lithogr. Ravensburg, Dorn. M. 3.
Krätzer, H. Helle und dunkle Holzbeizen
Wieck's Gew.-Z1g., z.
S. Der TirolerSchubkastenschrankimKunst-
gewerbemuseum zu Leipzig. Kunstgevm-
Bl. 4.
liam so n. Ein Hoftischler Ludwig
Illustr. Schreiner-Ztg, IV, 10.
XVI.
VIII. Eisenarbeilen. Wajfen. Uhren.
Bronren etc.
A. P. Kronleuchter Iur elekrisches Licht im
Stadttheater zu Halle a. S. Kunstgevm-
Bl. 4.
Ilg, A., siehe Gruppe II.
Masner, K. Ein Spiegelrelief aus Caere.
ArchaoL-epigr. Mittheil. aus Gestern, X.
Scherer, R. Das Decoriren von Metall-
waaren durch Aetzung. Wieck's Gew.-
Ztgw
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Bapst, G. Quelques oeuvres de Th. Ger-
main. Rev. des arts decon, 7.
C.. L. de. La mode de Paris la question
de bijaux. Rev. des arts d6cor., 7.
Kisa, A. Die Persephone-Schnssel von
Tautenhayn und Schwartz. Allg. Kunst-
Chronik, 3.
Neurnann, W. Reliquiar für den Lilien-
felder Kreuzpartikel. St. Leopold-BL, z.
Rosenberg, M. Die Silberztusstellung in
St. Petersburg 1885. Kunstgewn-BL, 4.
315
X. Heraldik. Sphragistik. Numis-
matik. Gemmenkunde.
Archives heraldiques et sigillographiques,
publies Neuchätel par M. Tripet, Vol.
1887.
Chardin. Recueil de peintures et sculp-
tures heraldiques la cathedrale de Tre-
guier. Bull. monum., 9-10.
Da nco sne. Petits mereaux de plomb d'Ar-
ras. Revue beige de numism., XLIII, 1.
Demole, E. Histoire monätaire de Genera
de 1535 1792. Geneve, Georg.
Dimitz, A. Ueber Archive und Siegel der
Stadte und Markte in Krain. Mittheil.
der k. k. Central-Comm., N. F. XII, 4.
Engel, Arthur. Notes sur les collections
numismatiques de l'Espagne. Bulletin
mensuel de numismatique et d'archeol.,
68 vol., z.
Evans. Hoard of English Gold Coins
at Park Street. near St. Albans. Numis-
matie Chranicle, 1886, III.
Grueber. On Unique and unpublished
Medal of Anthony Browne, first Viscount
Montagu. Numismatic Chronicle, 1886, Ill.
Hall. On European Gold Coins. Numis-
matic Chronicle, 1886, III.
Monnaie inedite de Saint-Omer Pas-de-
Calais. Bull. mensuel de numismatique
et dhrcheologie. 66 vol., z.
Monnaies peu connues des fiefs de Cam-
bresis Elincourt et Lerain. Bull. mensuel
de numismat. et dhrcheol. 68 vol., z.
Münzsammlung, Die ehemalige, des Bene-
dictiner-Stiftes St. Peter zu Salzburg.
Mittheil. d. Gesellsch. f. Salzb. Landes-
kunde, XXVIl.
Rietstap, J. B. Armorial general, precede
d'un dictionnaire des termes du blasen.
29 edit. refondue et augm. deelen,
Roy.-8'. XLll en 1149 bl. in kolommen
met geiith. wapenkaarten; Vlll en
1316 bl. in kol. Gouda, G. B. van
Goor zonen. H. 51-70.
Rouy er. Medailles du regne de Louis XIV,
se rapportant l'histoire des Pays-Bas.
Revue belge de numism., XLIII, 1.
Siegel, Die beiden ältesten, der Altstadt
Magdeburg. Geschichtsbl. für Stadt und
Land Magdeburg, 4.
Vallier, G. Les medailles de la reforme
reli en Suisse. Revue beige deNumism.,
188g, 4.
Witte, de. Numismatique liegeoise. Jean
d'Arkel 1364-1378; Georges d'Autriche
1544- 1572; Gerard de Groesbeeck
1563-1580. Revue beige de numism.,
XLIII, 1.
Z.-W. Das Siegel und Wappen Herzogs
Heinrich von Schwaben, des späteren
Königs Heinrich VII. Anz. für schweiz.
Alterthumsk, 1.
XI. Ausstellungen. Topographie.
Museographie.
Forrer, R. In wie weit ist die ldee eines
schweizerischen Nationalmuseums zu vere
wirklichen Baseler Naehr. 1886, 307, 309.
ach. Die kirchliche Kunstarchäologie des
Kreises Herzugthum Lauenburg. Zeitschr.
der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-
Lauenb. Gesch, XVI.
Inspection des musees de province. Courrier
de l'art,- 3.
Jesse P. Die Baukunst auf Ausstellungen.
Die Gegenwart, 5.
Rei nach, S. Conseils aux voyageurs archäo-
logues en Grece et dans I'Orien1 helle-
nique. 18". 117 p. Paris. Leroux.
Berlin.
Erwerbungen, Neue, im konigl. Kunst-
gewerbernuseurn in Berlin. BaugeM-Ztg.
1887. 7.
Brünn.
Gewerbemuseum, siehe Gruppe I.
Prokop, A. Das Mährische Gewerbe-
museum und seine diversen Einrichtungen.
Mittheil. des Mähr. Gewerbemus. 1886,
12. E.
Frankfurt a. M.
Besuch, Ein, in der Sammlung Roth-
schild. Vussische Ztg., 604.
Klosterneuburg.
Museum, Das, in Klosterneuburg. Allg.
Ztg., Beil. g.
zi g.
Auction, Die, der Sammlung Felix. Kunst
u. Gewerbe, 3.
Cardon, Louis. La collection Felix
Leipzig. La Federation artisL, 49-51.
Limoges.
Catalogue de Pexposition des sciences
et arts appliques l'industrie de la ville
de Limoges rnai 15 juillet 18861.
Partie retrospective. 18'. XXIX, 3qo p.
Limoges, impr. Chatras 81 Co.
Catalogue de Pexposition des sciences
et arts appliques l'industrie de la ville
de Limoges 10 mai 15 juillet 1886.
Partie moderne. 16'. X205 p. Limoges,
irnpr. Chetras Co.
Montauban.
Courajod, L. Le Cabinet d'lngres a.
Montauban. Revue des arts decon, 7.
München.
Münchener Ausstellung, Die, für 1888.
Allg. Ztg., Beil. 40.
Pecht, Fr. Die Münchener Ausstellung
für 1888. Allg. Ztg., Beil. 37.
Paris.
Catalogue möthodique et raisonne de la
collection de Clercq. Antiquites assy-
riennes cylindres orientaux, cachets,
briques, bronzes, bas-reliefs etc., publiee
par M. de Clercq avec in collaburation
316
de M. J. Menant. Livr. z. Fol. p.
-114 et les pl. 2.2, 37, 38. Paris,
Leroux.
Paris.
La reliure Pexposition de 1878. later-
medinire d. Chercheurs et Curieux, 25 E.
Witte, J. de. Description des collec-
llOnS düantiquites conservees Yhötel
Lambert. 4". LXXX, 187 p. avec fig. et
36 planches en couleur. Paris, Chemerot.
Reichenberg.
Gewerbemuseum, siehe Gruppe I.
Kisa, A. Das Nordbbhmische Gewerbe-
museum in Reichenberg. Allg. Kunst-
chroaik, 5.1
m.
MDntz, E. La Bibliotheque du Vatican
au XVlß siecle, notes er documents. 18".
IV, 140 p. Paris, Leroux. fr. rgo.
St. Petersburg.
Rosenberg, M., siehe Gruppe IX.
Schwerin.
Bocle, W. Die großherzogliche Gemälde-
galerie zu Schwerin. Die graphischen
Künste, IX, 3.
Solothurn.
Vbgelin, S. Der St. Ursus-Kirchen-
schatz in Solothurn. Züricher Post 1886,
190. 19', 194-
Stuttgart.
Statut für das Landes-Gewerbemuseurn
Stuttgart. Gewerbebl. aus Wümemh, 3.
Toulouse.
Internationale Ausstellung in Toulouse
1887. D. Handelsmus, ll, 1.
Wien.
Ausstellung, Eine serbische, in Wien.
Allg. Ztg., Beil. 13.
Gewerbe-Ausstellung 1888. Allg. Kunst-
Chronik, 3.
Laugl, J. Die erste Jahresausstellung
der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.
Kunstchronik XXII, 17.
Leisching, E. Die Ausstellung kirch-
licher Kunst im Oesterr. Museum. Allg.
Kunstchronik, 3.
Schcnbrunner, J. Die Albertina.
Oesterr, Buchh.-Corr., 4,.
Weihnachts-Ausstellung im Oesterr. Mu-
seum. Centralbl. Glasind. u. Keramikßg.
Notizen.
Polnische Silbersohmiedarbeit. Das Oesterr. Museum hat
unlängst einen silbernen Münzbecher erworben, in welchen 18 Münzen
der Könige von Polen Sigismund I., II. und III. und Stefan Bathory,
des ersten Herzogs von Preußen Albrecht von Brandenburg und des
Regenten von Preußen Georg Friedrich von Jägerndorf- sämmtlich
aus der Zeit von 1539-1589 in drei Reihen zwischen gepunztem
Ornament eingelassen sind. Am Boden befinden sich ein Beschauzeichen
springender Löwe mit zurückgebogenem buschigen Schweife und das
Wort Langra, von Herrn Leonard Lepszy in Krakau als die Marken
der Lemberger Goldschrniedezunft und des Verfertigers Langer gedeutet.
Langra ist der Genitiv und durch robota Arbeit zu ergänzen. Eine
Goldschmiedefamilie Langer hat sich zu Anfang dieses Jahrhunderts in
Krakau niedergelassen.
Der TSLSSIIIORBIOh von Kremsmünster ist bei Gelegenheit der
kirchlichen Ausstellung im Oesterr. Museum gemessen worden und es
hat sich ergeben, dass die von F. Bock in den nMittheilungen der Central-
commissionu, Bd. IV, 5.7, verzeichneten Maße unrichtig sind. Die Höhe
beträgt nicht Centim., sondern ebensoviel Wiener Zoll o'25z Meter,
und ebenso verhält es sich mit dem Durchmesser nicht 59. Centim,
sondern 53, Zoll 0'x57 Meter.
Die Dreohslersohule in Wien. Die Genossenschuftsvertretung der Wiener
Drechsler hat in ihrer Plenarsitzung vorn I6. December v. J. den Beschluss gefasst,
dass diejenigen Lehrlinge, welche die Genossenschaftsschule in den theoretischen und
praktischen Fachgegenständen Werltstatten- und Atelierunterrieht mit befriedigendem
Erfolge besucht haben und dies durch das Schulzeugniss nachweisen können, von der
Beibringung eines Gesellenstuckes und von der Ablegung der praktischen Prüfung zum
Behufe des Freispruches entbunden sind.
Für die Redaction verantwortlich J. Fulnerkr und F. Ritter.
Selbstverlag des k. k. Oesterr. Museums liir Kunst und Industrie.
Burhrlnlrltvrt-I von Gar! Gcrnlrl" Suhn n. man.
Verlag von Carl Gero1d's Sohn in Wien.
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Die
griechischen Vasen mit Meistersignaturen.
Von
Wilhelm Klein.
Zweile vermehrte und verbesserte Aufhge.
gr. S. I7 Bogen. Geh. Preis ü. Mark.
Inhalt
Einleitung. l. Die archaischen Meister uusuerhelb Aniku. ll. Die attischen archaischen
Meister. lll. Die atlischen Schnlenmnler rothiiguriger Technik. IV. Die lttischen Am-
phorenmaler rothüguriger Technik. V. Die unterirdischen Vuenmnler. VI. Töpfer und
Plaslcn. Vll. Signirte Fragmente und frngmentine Signaturen. Nnchlrng.
Euphronios.
Eine Studie zur Geschichte der griechischen Malerei
V00
"Vvilneln Klein.
Zweite umgearbeitete Auflage.
Mit 60 Abbildungen im Text. gr. 8. 314 Seiten. Geheftet B. Mark.
Inhalt
Vorwort zur ersten Auflage. Zum Verzeichnis der Vasen des Euphronios.
I. Epiktetos und seine Genossen. II. Die Geryoneunlchlle. III. Die Eurystheun-
schale. IV. Die Kottabosvnse. V. Der Antaioakrnter. VI. Die Fragmente der
Dolonschale VII. Die Frngmente der lliupersiuchale. VIII. Die Theseusschale.
IX. Die Troilosschale. X. Die Berliner Schale. XI. Schluss. Anhang.
Die. Kunst im Hause
von Jacob von Falke.
Geschichtliche und kritisch-ästhetische Studien über die Decoration und
Ausstattung der Wohnung.
Fünfte vermehrte Auflage. 8. 16 Bogen.
Broschirt H. 60 kr. M. 20 Pf., in Leinwand gebunden H. 10 kr. M. 4a Pf.
Prachtausgabe.
Vierte vermehrte und illuurine Auflage. Mix Abbildungen in Fnrbendruck, 54 in Licht- und
Tondruck und 219 Hoizschnixten. 4. 32 Bogen.
Complet froher 36 B. 72 M., 10h! 18 G. 36 M., in Leinwnndbnnd mit Rothschniu früher
4c G. So M., ßtzt zu ü. 4,0 M., in Leder geb. mit Rothschnitt fmhar 45 8. 90 M.,
Ich! 23 ü. 46 M.
Zur Cultur und Kunst.
Studien
von
Jacob von Falke.
Mir lllusmnionen. 8. 22 Bogen. Broschir! frnher H. 6c kr. M. so Pf., IM i.
in Leinwand gebunden früher ü. I2 M., Ich! B. r. M.
6M.
Die
K. k. Wiener Porzellanfabrik.
Ihre Gesehiehte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k.
Oesterreiehisehen Museum.
Von
Jacob von Falke,
Direcxor des k. k. Ocnerreitluischen Museums für Kunst und Industrie etc. etc.
90 Sehen Text gr. 4.". Velinpapier. Mir Tafeln Abbildungen, wovon eine in Farbendruck.
Elegante Curtonnage ü. 50 15 M.
Diese Arbeit verfolgt ein doppeltes Ziel. Einmal soll sie einem oft aus-
gesprochenen Wunsche Rechnung tragen, dem Wunsche nach einer Monographie
über die Wiener Porzellanfabrik. Obgleich die rk.k.Aerarial-Porzellanmanufacturc,
wie sie sich officiell nannte, nun schon länger als zwei Jahrzehnte aus dem
Kreise der Lebenden ausgestrichen, so ist doch das Interesse an ihr keineswegs
erloschen, weder unter den Kunstfreunden, noch von Seiten der Industrie, noch
für den localen Patriotismus. Es wird daher, so hoffen wir, dieses Werk Vielen
willkommen sein.
Zum Andern beginnen wir mit demselben eine neue Reihe von Publi-
cationen aus dem Oesterreichischen Museum, welche sämmtlich die Samm-
lungen dieser Anstalt zum Gegenstande haben werden. Wie diese erste Publi-
cation, so werden die folgenden je eine Abtheilung des Kataloges zum Abdruck
bringen, begleitet von geschichtlichen und künstlerisch erläuternden Bemer-
kungen, sowie versehen mit Abbildungen nach den besten Originalen.
Auch zu den Abbildungen dieser Monographie über die Wiener Porzellan-
fabrik befinden sich alle Originalgegenstände im Besitz des Museums. Was den
geschichtlichen Text betrifft, so ruht er vollständig auf urkundlichem und
künstlerischem Materiale; erweiterte Studien haben ihn aber in völliger Um-
arbeitung reich vermehren und um das Doppelte anwachsen lassen. Sammlung
und Katalog sind nach den beiden Jahrhunderten, während welcher die Fabrik
bestanden hat, abgetheilt.