für
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.
Am x. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abonnementspreis per Jahr H.
Redacteur Bruno Bucher. Expedition von C. Gzroldkr Sohn.
Man abonnirr im Museum, bei Gerold 6x Comp., durch die Posmnstallen, sowie durch
alle Buch- und Kunslhandlungen.
Nr. 111, WIEN, x. DECEHBER 1874. IX. Jahrg.
Inlmlt Die Weihnachlsqkusstellnng. -Quellenschrihen. -Vorlagenwerke für den Zeichenunlerricht.
Vorlesungen im Museum. Fortsetzung den Kataloges verkäußicher Gypsabgüsse des Oesterr.
Museums. Kleinere Minheilungzn. Fortsetzung des Kalalügss der Ornlmentslich-Slmmlullg.
UOCFII.
Die Vleihnachta-Auastollung.
Bei der Veranstaltung der Weihnachts-Ausstellung leitete uns eine
doppelte Erwägung eine entspringend aus den Verhältnissen der Gegen-
wart, und eine zweite, eine fachliche.
Erstere beruht auf der gegenwärtigen Lage der Kunst und der Kunst-
gewerbe, bei welcher der Händler und Fabrikant ebenso als der Arbeiter leia
det. Der Händler verliert sein Absatzgebiet, der Fabrikant beschränkt seine
Thätigkeit, der Arbeiter im weiteren Sinne des Wortes die Mittel der
Existenz. Dazu kommt, dass das Ausland auf den Import nach Oesterreich
mehr als je rechnet, nachdem die Weltausstellung die Wege gezeigt,
um nach Oesterreich zu importiren. Man braucht nur die Schaufenster
unserer renommirtesten Händler und Kaufleute mit einiger Aufmerksamkeit
zu betrachten so sieht man deutlich, in welch' hohem Masse sich der
Import des Auslandes seit der Weltausstellung vermehrt hat. Zwei fran-
zösische Gesellschaften sorgen, theilweise unter gefälliger Mitwirkung ein-
heimischer Producenten, dass die Lücken, welche durch die actuelle Krise
in die Reihen der Künstler und Kunsttechniker eingerissen sind, durch
ausländische Waare ausgefüllt wird. So wird der an und für sich schlimme
Zustand durch die auswärtige Concurrenz erhöht.
Unter diesen Umständen darf man sich nicht wundern, dass Muth-
losigkeit unter den Arbeitskräften einreisst und die mühsam errungenen
Resultate unseres kunstgewerblichen Strebens bedroht sind. Wir sind aber
die Letzten, die glauben, dass eine Politik des Laissez-faire et laissez-aller
in diesem Momente geboten sei; im Gegentheil.
Wir meinen, wenn uns etwas gegenwärtig nützen kann, so ist es
die gebotene Gelegenheit, um die besseren Kräfte zu sammeln und zu
I7
productiver Thätigkeit aufzumuntern. Von diesem Gesichtspunkte geleitet,
hat das Oesterreichische Museum dieWeihnachts-Ausstellung unternommen.
Die zweite Erwägung, die uns leitete, ist der Absicht entsprungen,
vori Zeit zu Zeit nebst den permanenten Ausstellungen moderner kunst-
gewerblicher Producte selbstständige Special-Ausstellungen zu veranstalten,
bei denen auch die kleineren Producenten zur Geltung kommen können
oder bei welchen man die Fortschritte kunstgewerblicher Techniker beur-
theilen kann.
Solche kleine Special-Ausstellungen sind ganz geeignet, einzelne, we-
niger bekannte oder nicht genug gewlirdigte Arbeitskräfte kennen zu ler-
nen und die Fortschritte der Technik zu beurtheilen.
Wir helfen, bei dieser kleinen Weihnachts-Ausstellung nach beiden
Richtungen hin einige Beobachtungen machen zu können und hoffen,
tüchtige Leistungen Einzelner und Fortschritte specieller Techniker con-
statiren zu können.
Allerdings ist bei uns der Sinn für die Erhöhung der Leistungsfähig-
keit nicht so entwickelt, wie es insbesondere in England, Frankreich, Bel-
gien und Italien der Fall ist. Wenige sind gebildet genug, um die Fort-
schritte der Technik beurtheilen und WEIIlICD zu können. So haben wir
in der Behandlung des Emails insbesondere des transluciden Emails, im
Ciseliren, in der Kunst des Glasiren des Thones u. s. f. grosse Fort-
schritte der einheimischen Kunsttechnik auf der österreichischen Abtheilung
in der Weltausstellung zu registriren gehabt, ohne dass wir vernom-
men hätten, die vornehme Welt und die massgebenden Architekten hätten
von den Fortschritten sonderliche Kenntniss genommen. Wie selten kommen
Preisausschreibungen von hervorragenden Persönlichkeiten wie der Ich.
Waldstein'sche oder Aulträge der Art vor, wie die des Grafen Edm.
Zichy, welche die heimische Emailtechnik fördern? Wie wenig Förderung
erfahren einzelne Techniken oder einzelne Künstler! Dazu kommt noch,
dass unser Absatzgebiet sich verkleinert, statt sich zu vergrössern. Durch
das Ausscheiden Oesterreichs aus Deutschland sind österreichische Künstler
von der Concurrenz fast ausgeschlossen. Das polnisch-österreichische und
das österreichisch-italienische Sprachgebiet schränkt sich entweder auf die
engsten Kreise ein, oder ergänzt sich durch das des Königreichs Italien, wie
die Prager Kunstvereine sich in erster Linie aus München und Düsseldori er-
gänzen. Frankreich ist nicht blos ein geographischer Begriff, sondern ein
Machtbegriif, der weit über die Grenzen Frankreichs hinausgreift. Wenn wir
selbst in Oesterreich uns in einzelne Gebiete zersplittern, so begreift es sich,
dass der Export Oesterreichs geringer und den einzelnen Talenten es immer
schwerer wird, sich über die engsten localen Kreise hinaus bekannt zu
machen. Diesen Schwierigkeiten der Situation können wir, mit unseren
geringen Mitteln, durch gar nichts anderes begegnen, als wenn wir sor-
gen, dass die Fortschritte in Oesterreich rasch bekannt werden und die
Personen, die sich besonders verdient machen, soviel es geht, mit ihren
Bestrebungen und Leistungen in die Oetfentlichkeit treten können. Das
geschieht theilweise durch die kleineren Special-Ausstellungen, die wir, wie
die Weihnachtsausstellung, von Zeit zu Zeit zu arrangiren versuchen.
Helfen wir, dass dieser erste Versuch nicht missglückt.
Mit diesen kurzen Bemerkungen leiten wir den Katalog der Weih-
nachts-Ausstellung ein, helfend, dass unsere Leser neben alten bewährten
Kämpfern auch jüngeren Kräften begegnen und Anregungen für ein er-
neutes Wirken und muthvolles Schaffen zahlreich finden.
Wir lassen hier zunächst das
Verzeiohniss der Aussteuer
folgen
Äugustin, Anton, VL, Corneliusgasse 7.
Goldringe. Saal VI.
Barth, Louise, IX., Währingerstrasse 14.
Gestickte Namen und Chitfern. Saal VII.
Baumann, Ambros, VII., Bandgasse 32.
Zwei Kasten. Obere Arkaden.
Benk, Johannes, VII., Kaiserstrasse 11.
Dessertschale in Bronze. Saal VI.
Benkovits Teschner, I., Michaelerplatz z.
Stickereitableaux und Vorhang. Saal VII.
Berka, A., l-lernals, Turnerplatz 4.
Kleine Glasarbeiten. Saal VI.
Berton, Friedrich, VII., Schottenfeldgasse 44.
Diadem und Ohrgehänge Bronze, Silber und Pierres de Strass.
Saal VI.
Bickel, Ludwig, Fünfhaus, Blüthengasse 19.
Tisch und Cassetten mit eingelegter Arbeit. Sitzungssaal
Bildhauer-Assoeiation in Wien, Atelier VI., Ufergasse 16.
Reliefs, Brunnen etc. in Gyps. Saal IX.
Bilohaubek, Ludwig, VII., Stuckgasse 14..
Schreibzeug, l-Iandspiegel, Briefbeschwerer. Saal VI.
Blazinzic, Joh. 81 Söhne, VII., Stiftgasse 31.
Posamentirarbeiten in oxydirtem Silber. Saal VI.
Böhm, Ludwig, VIIL, Albertgasse 19.
Uhren, Candelaher, Cassetten etc. in Bronze. Saal VI.
Bollarth, Franz., I., Graben 29.
Schwarze und weisse Spitzen. Saal VII.
Braun, Edmund, VII., Neustiftgasse 92.
Rococo-Schmuckarbeiten. Saal VI.
Brausewetter, Victor, Fabrik in Wagrarn. NiederL IIl., SaIesianergassezS.
Terracotten, Vasen, Wappen etc. Untere Arkaden.
17
Brünner, Gebrüder, 1., Kärntnerstrasse 46.
Lampen und ein Candelaber. Saal VI.
Caufal, Anton, vm., Blindengasse 2a.
Sessel. Sitzungssaal
Chadt, Josef, VII., Sigmundsgasse 5.
Emailarbeiten; Gefässe, Buchdeckel etc. Saal VI.
Cohen, Fräulein, l., Wollzeile 13.
Spitzen. Saal VII.
Conraetz 81 Reuter, Rothenthurmstrasse 24.
Silberarbeiten. Saal und VI.
Czeiger, S., 1., Parkring 18.
Chromolithographien. Saal IX.
Dinzl; Robert, VII., I-Ierrnannsgasse 11.
Elfenbeinfächer, Notizbücher. Saal VII.
Dittrich, Elise, Frau.
Album, Holzmalerei. Saal VII.
Egger, Gebrüder, I., Graben 10.
Goldschmuck. Saal VI.
Elgqr, Joseph, IV., Lambrechtsgasse 2'".
Transparente Bilder auf Glas. Saal IX.
Emptmeyer, Clernens, VIII., Schlösselgasse 20.
kleine Thiergruppen in Wachs. Saal VI.
Ender, Thomas, I., Wollzeile 12.
Aquarelle. Saal IX.
Ernst, C., VII., Mariahilferstrasse 13.
Ledergalanterie-Arbeiten Albums, Mappe, Cassette. SaalVIIÄ,
Feitel, Traugott, I., Kärntnerring 2.
Bemalte Terracottengefässe. Saal VII.
Fetter, Ernestine, Hernals, Blumengasse 5.
Wachsblumen. Saal VII.
Forstinger, Albert, I., Kärntnerring 14.
Hausgeschirr. Saal VI.
Frank, Eduard, Schüler der Kunstschule des Museums.
Becher von Bronze, versilbert. Saal VI.
Freiheit, L., IV., Paniglgasse 8.
kalligraphisches Tableau. Saal VII.
Freiheit, Marie, IV. Paniglgasse 8.
Blumenstücke aus Birkenrinde. Saal VII.
Friedmann, J., VII., Apollogasse 3.
Rahmen, Ofenschirm, Uhrträger, BlLllDCKlSTäIIdCf aus geschnitztem
Holze. Saal VII.
Fries, Anton, I., Rothenthurrnstrasse 1.
Musterzeichnungen. Saal IX.
441
Fromme, Karl, 11., Taborstrasse 46.
Typographische Arbeiten. Saal IX.
Gablenz, Baronesse Adelaide, 1., Bauernmarkt Bellegardehof.
Buch und andere Gegenstände mit Malereien auf Holz. Saal VII.
Gerl, Maria von, 1., Himrnelpfortgasse 9.
Stickereien. Saal VII.
Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.
Album und der verlorene Sohn von Führich. Saal IX.
Giani, Karl, 1., Seilergasse g.
Stickerei und Möbelstoffe. Saal VI.
Goebel, Karl, IV., Wienstrasse 23.
Aquarelle. Saal IX.
Groner, Leopold, 1., Wildpretmarkt 3.
Buchbinder- und Lederarbeiten. Saal VI.
Grissernann, Bildhauer in Imst.
geschnitzte Kasten. Obere Arkaden.
Grüllemeyer, Joseph, V11., Neubaugasse 17.
Candelaber und andere Kunstarbeiten in Bronze. Saal VI.
Gubik, Franz, 1., Stefansplatz 10.
Geschnittene Steine. Saal VII.
Guggenbichler, Joseph, V11., Bandgasse 7.
Bronzearbeiten Teller, Halter für Visitkarten. Saal VI.
Haas, Karl, V11., Dreilaufergasse 9.
Galvanoplastische Arbeiten und Bronzegegenstände. Saal VI.
Haas Czizek in Schlaggenwald.
Tafelgeschirr etc. von Porcellan. Saal VI.
Haas, Ph. Söhne, 1., Graben 32 Stock-im-Eisen.
Vorhäng- und Möbelstoffe. Saal VI.
Handelsministerium, k. k.
Collection von Arbeiten der demselben unterstehenden Fachschulen.
Sitzungssaal
I-Ianneton Atelier, IV., Karolygasse 5.
Künstliche Blumen. Saal V11.
Hammch Dziedzeinski, VI1I., Albertgasse 3.
Uhr und kleinere Gegenstände in Bronze und Messing. Saal VI.
Hauser, Alois, Professor an der Kunstschule des Museums.
Toilettegarnitur, ausgeführt von Conraetz Reuter. Saal VI.
Hohmann, Conrad, IV., Schaumburggasse u.
Arbeiten in versilberte Bronze. Saal VI.
Holderied, 6., V., Gartengasse 18.
Zirnmer-Decorationsmuster. Saal IX.
Holländer, Jakob, II., Asperngasse 5.
Uhrenbracelets. Saal VI.
Hollenbach, David Nachfolger, VlII., Josefstädterstrasse 44.
Kunstarbeiten in Bronze und Messing; Silberpocal. Saal VI.
Hölzel, Eduard, l., Operngasse 3.
Chromolithographien. Saal IX.
lrmler, Heinrich, Währing, Theresiengasse 10.
Pfeilerschrank, ein Sessel. Obere Arkaden.
Jäckl, Z. l., VI., Mariahilf, Gumpendorferstrasse 115.
Eine Füllung und andere in Holz geschnitzte Gegenstände. Saal VII.
Käser, Peter, l., Kärntnerring z.
Kupferstiche. Saal IX.
Keiss, P., l., Graben 16.
Meerschaumarbeiten. Saal VII.
Kirchner, Gebrüder, Vl., Hofmühlgasse 3.
verzierte Zithern. Saal VI.
Klammerth, Alexander, in Znaim.
Thonwaaren Steingut und Fayencen. Saal Vl.
Kleeberg I-Iuck, V., Ziegelofengasse 20.
Goldschmiedarbeiten. Saal Vl.
Kleihonz, Robert, V., Franzensgasse 31.
Alburnplatten. Saal VII.
Klein, August, I., Graben zo.
Galanteriearbeiten in Bronze und Leder. Saal VI.
Klein, Hermann, Schüler der Kunstgewerbeschule des Museums.
Modell einer decorirten Thonschüssel. Saal Vl.
Klotz, Hermann, Schüler der Kunstgewerbeschule.
Spiegelrahrnen. Saal VII.
Köchert, A. E., l., Neuer Markt 15.
Juwelen- und Goldschmuck. Saal Vl.
Kolbenheyer, Emmerich, V., Mittersteig 16.
Samovar von Silber. Saal Vl.
König, Otto, Professor der Kunstschule des Oesterr. Museums.
Kaminfiguren von Bronze; Guss von Turbain, Ciselirung von
Turbain männl. Figur und Schwarz weibl. Figur. Saal VII.
Kreutzinger, Anton, Vl., Bürgerspitalgasse 3.
Kasten und Bett mit eingelegter Arbeit. Obere Arkaden.
Kronne, Gabriele.
Blumentische und künstliche Blumen. Sitzungssaal
Lachmayer, Josef, II., Praterstrasse 17.
Restaurirte Gobelins als Proben der Restauration. Saal IX.
Iandesirrenanstalt, k. k., von Niederösterreich.
Arbeiten von Pßeglingen derselben, ausgestellt durch die Direction.
Saal VII.
Laubheimer, Josef, IV., Victorgasse 21.
Holzschnitzereien, Uhr mit Console, Cassetten. Saal VI.
Laufberger, Ferdinand, Professor an der Kunstschule des Museums.
decorirte Thonschüsseln, ausgeführt von Leop. Rauseher, Hafner-
meister in Mondsee. Saal VI.
Leonardi, EmiIio, III., Gärtnergasse 43.
kalligraphisches Tableau. Saal VII.
Lind, Gustav, Schüler der Kunstschule des Oesterr. Museums.
Bronzeschalen. Saal VI.
Linzbauer, Karl, VII., Zollergasse 43.
Gravirte Platten mit Landschaften. Saal V.
Lobmeyr, J. L., I., Kärntnerstrasse 13.
Glasarbeiten. Saal VI.
Ludwig, Bernhard, VI., Mariahilferstrasse 73.
Kasten und Sessel von Ebenholz mit Elfenbein. Sitzungssaal;
Luksch, Ignaz, Vll., Neubau, Myrthengasse 16.
Galanteriegegenstände in Leder und Bronze. Saal VI.
Lustig Vidor, Vll., Neustiftgasse 83.
Schmuckarbeiten mit Niello und Gravirungen. Saal VI.
Lux, Clernens, VIII., Bennogasse 23.
Kleine Bronzearbeiten. Saal VI.
Matzenauer, Josef, I. Seilergasse 1o.
Silberarbeiten. Saal VI.
MayeWs V., Söhne, I., Stock-im-Eisenplatz 10.
Collection von Juwelen und Goldschmuck. Saal VI.
Möser, Lorenz, Arsenal, Caserne 14.
Kleine ausgesägte Fensterbilder. Saal VI.
Münchhausen, Marie Freifrau von, IV., Hauptstrasse 40.
gestickte Körbe. Saal VII.
Nimmervoll, Josef, V., Rüdigergasse 14.
Holzrelief in Rahmen. Saal VII.
Olbrich, Anton, VI., Caserngasse 20.
Spieldosen mit eingelegter Arbeit. Saal VII.
Olzer, Valentin, VI., Mollardgasse 84.
Eiserne Casse. Saal V.
Paar Biberhofer, VI., Barnabitengasse 8.
Xylographien. Saal IX.
Panigl, Matthäus, VII., I-Iermannsgasse 25.
Galanteriegegenstände mit Schildkrot. Saal VII.
Parth, Wenzel, VIII., Feldgasse 6.
Bilder- und Spiegelrahrnen. Saal VII.
Patek, Franz, Schüler der Kunstschule des Oesterr. Museums.
Tisch mit Intarsienrnalerei. Saal VII.
144
Pelda, Josef, Neufünfhaus, Puthongasse 19.
Schreibtisch. Obere Arkaden.
Pendl, Emanuel.
Terracottabüsten, geschnitzte Holzfigur, Gypsfigur. Saal Vll.
Philipp, Heinrich, Vlll., Burggasse 68.
Visitteller, Specksteinarbeitcn, Tabakdosen, kleine Malereien auf
Beinglas. Saal VI.
Pollak, Alexander, l., Kärntnerring.
Kindergarnitur. Obere Arkaden.
Pollak 8x Joppich, Vl., Hirschengasse 7.
Ledergalanteriearbeiten. Saal VI.
Rädler Pilz, Vl., Gumpendorferstrasse 63.
Porcellan mit Malereien. Saal VI.
Regenhart Raymann, 1., Jordangasse 5.
Damastgewebe, Tischdecken. Saal Vll.
ReiiTenstein 8x Rösch, ll., Rothesterngasse 21.
Chromolithographien. Saal IX.
Rösch, Matthias, lV., Untere Alleegasse 20.
Decorationsgemälde. Saal Vll.
Ruschitzka, Frau Henriette.
Gestrickte Bettdecke. Saal lV.
Sagmeister, Rudolf, lV., Weyringergasse 4.
Holzschnitzereien Wanduhrkasten, Hausaltar. Saal Vll.
Scheibe, Hermann, Vlll., Lederergasse 23.
Buchbinderarbeiten. Saal Vll.
Scheichel, M. Girardet, Vl., Hauptstrasse 69.
Galanteriegegenstände und bemalte Kissen. Saal Vll u. Sitzungssaal.
Scheidl, Alois, Fünfhaus, Clementinengasse 27.
Rahmen und Leisten. Saal lX.
Schreiber Neffen, lX., Liechtensteinstrasse 22-- 24..
Glasarbeiten. Saal Vl.
Schuster, lsabella, lV., Obere Alleegasse 1.
Spitzenarbeit. Saal Vll.
Segner, Leon, Vll., Schottenfeldgasse 20.
Nielloarbeiten. Saal VI.
Seitz, Michael, Zögling der Kunstgewerbeschule, lV., Hauptstrasse 48.
Tragbarer Toilettespiegel. Saal Vll.
Sevin, Karl, VIL, Hermannsgasse 29.
Schmuckarbeiten mit Perlen und Juwelen. Saal VI.
Simon, J., lV., Grosse Neugasse 31.
Pianino. Obere Arkaden.
Slowak, Franz, in Znaim.
Thonwaaren Steingut und Fayencen. Saal Vl.
24,5,
Sodoma, Ferdinand, VlI., Schottenfeldgasse 5.
Decoralionszeichnungen. Saal IX.
Sodoma, Wenzel, VlI., Schottenfeldgasse 3.
Mustgrzeichnungen für Gewebe. Saal VII.
Sommer, Leopold, Lithographischc Anstalt unter Leitung von K. Grefe,
IX., Alserstrasse 22.
Chrornolithographien. Saal IX.
Spieske, Ferdinand, Fünfhaus, Märzstrasse 31.
Kartenpresse, Liqueurkasten und Cassetten. gSaal VI.
Stein, Karl, I., Habsburgergasse 5.
Credenz und Tisch. Obere Arkaden.
Stenzel, Karl, VII., Kaiserstrasse 14.
Schränke, einer für Cigarren, einer für Schmuck. Obere Arkaden.
Sugg, Anton, IV., Mühlgasse 3.
Blumentisch. Sitzungssaal
Thieben, Emanuel, VI., Liniengasse 24.
Shawls und shawlartige StoHe. Saal VI und IX.
Uhl, Theodor, VI., Monatsgasse 21.
Schreibkasten Obere Arkaden.
Ulrich, B., I., Lugeck 3.
Glasarbeiten. Saal VI.
Ulrich, Chr. jun., I., Wollzeile 4.
Geschnitzte Rahmen, Arbeiten der Holzschnitzschule in Stein. Saal VII.
VannPs Nachfolger J. Küchler, I., Neuer Markt 13.
Zwei Kamine von Marmor nebst decorirenden Gegenständen.
Saal VII.
Wächter, Amalia, II., Pfarrgasse g.
Taschentuch, Fächer und Spitzenarbeit. Saal VII.
Weisenfeld, Augusts v. Weissach, I., Wipplingcrstrasse 45.
Zwei Spitzendecken, Fächer. Saal VII.
Weldler Budie, I., Tuchlauben 13.
Weisswaaren mit Spitzen und Stickereien. Saal VI.
Wendling, Friedrich, II., Praterstrasse 10.
Photographien. Saal IX.
Würfel, Franz, IV., Weyringergasse 36.
Geschnitzte Cassette. Saal VI.
Wunder Kölbl, VIl., Neubaugasse 54.
Lederarbeiten und Bucheinbände. Saal VI.
Zajöek, Franz, Vll., Burggasse 19.
Wanduhren. Saal VI.
Zawadil, Gregor, in Znaim.
Bilderrahmen. Saal VII.
240
Ouallanschrihen.
Von den Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des
Mittelalters und der Renaissance sind im Laufe des Jahres 1874 abermals
zwei Bände publicirt worden. Der erste enthält die Ausgabe des Textes
und der Uebersetzung von Theophilus Schedula diversarum artiurn, von
A. llg. Auf den Vorarbeiten einer Reihe von Jahren basirend, umfasst
diese Puhlication, welche indess nur den ersten Theil der diesem wichtigen
Kunstschriftsteller gewidmeten Arbeit bildet, den zum Theil nach neu
collationirten, zum Theil nach zum ersten Mal berücksichtigten Hand-
schriften revidirten Text mit Angabe sämmtlicher Varianten, sowohl der
Manuscripte als der bisherigen Editionen, dazu die gegenseitig gedruckte
Uebersetzung, ferner eine ausführliche kritische Erörterung über das Ver-
hältniss der Handschriften unter einander und ihren Werthunterschied,
eine Hypothese über Person und Lebenszeit des unbekannten Verfassers
und endlich einen Anhang, welcher die Fragmente aus den sonstigen
Schriften des Theophil zusammengestellt bietet.
Dem Theophilus sind angeschlossen Text und Uebersetzung eines
von dem Professor der classischen Philologie an der Universität in Bern,
Dr. Hermann Hagen, in der dortigen Bibliothek der Hochschule ent-
deckten anonymen Tractates über die technische Anwendung der Eitem-
pera für Herstellung von Miniaturmalerfarben aus dem n. Jahrhundert.
Dieser Tractat ist Fragment, hat jedoch durch seinen seltenen Inhalt
einen nicht geringen Werth auch in praktischer Beziehung für die noch
immer blühenden Kunstzweige der Miniaturmalerei und Kalligraphie in
höherem Sinne; er wurde von Ilg mit einer Abhandlung über die Quellen-
nachrichten über die Temperatechnik des Mittelalters versehen.
Für den weiteren Band sind von dem Professor der Kunstgeschichte
an der königl. Kunstgewerbeschule in München, Dr. J. Stockbauer
Herausgeber der nreichen Kapelle-i der k. Residenz, die von ihm im
k. baierischen Staatsarchiv gefundenen höchst interessanten Correspondenz-
acten des 16. Jahrhunderts, welche einen grossen Theil der Kunsterwer-
bungen Herzog Albrecht V. und seines Nachfolgers Wilhelm V. in allen
Details enthalten, benutzt worden. Diese Urkunden und Rechnungen
sind von hervorragender Wichtigkeit.
Mittlerweile wurde an verschiedenen Orten für die Fortsetzung des
Unternehmens gearbeitet. Dr. Scheins, Professor an der k. Cadetten-
schule in Berlin, wurde mit der Bearbeitung des nLiber pontificaliurnu
des Anastasius Bibliothecarius betraut, soweit dasselbe kunstgeschichtliche
Angaben enthält.
Von Herrn Dr. Hans Semper in Rom ist das complette Manuscript
seines sDonatellou eingelangt und kommt dieser Tage unter die Presse.
Dasselbe enthält zunächst eine erschöpfende, die Resultate der modernen
Forschung umfassende und insbesondere auf eigener Anschauung des Ver-
fassers beruhende Würdigung des grossen Renaissancekünstlers. Daran
schliessen sich Quellenangabe und Anmerkungen, eine Uebersetzung des
Lebens Donatellds von Vasari, Regesten zu Donatellrfs Werken, Docu-
mente der Opera des Domes und anderer italienischer Archive über den
Meister und mehrere Zeitgenossen, zum ersten Male publicirt, sowie an-
dere zerstreute Docurnente und Stellen gleichzeitiger Autoren über ihn.
Dieser gründlichen, an neuem kunsthistorischen Material sehr reichen
Arbeit Sempefs wird auch die Uebersetzung von B0cchi's della Statua
di S. Giorgio di Donatello im Auszuge und mit Noten beigegeben werden.
Die Ausgabe der Einleitung zu den Lebensbeschreibungen be-
rühmter Architekten, Bildhauer und Maler des G. Vasari ist zur grösseren
Hälfte im Manuscripte durch Herrn Chmelar, Amanuensis der Albertina,
und Dr. llg vollendet. Beigegeben wird iene der Commentarien von
Lor. Ghiberti und die betrelfenden Partien aus Facius, de viris illustribus.
Eine Gesellschaft von Mitarbeitern ferner hat im verflossenen Winter
undFrühjahr die ersten Schritte zu einer künftigenAusgabe derFachschriften
des Leon Battist Alberti gethan. Dieselbe soll "de re aedificatoriau im
Auszuge, die vpicturan und vdella statuaw- unverkürzt enthalten.
Herr Archivar Loch ner in Nürnberg, durch langjährige Forschungen
auf dem Gebiet der Nürnberger Kunst- und Stadtgeschichte vortheilhaft
bekannt, dessen kleine Schrift Personennamen in Dürer's Briefen, viele
Aufhellungen über jenen Gegenstand geliefert hat, erbot sich zur Heraus-
gabe von Neudörlfers Nachrichten über Nürnberger Künstler und Kunst-
handwerker des 16. Jahrhunderts. Diese biographischen Notizen des
Zeitgenossen Dürer's enthalten bekanntlich sehr wichtige Angaben, welche
bisher nur in der unkritischen und commentarlosen Ausgabe Campe's
vorliegen.
Vurlagenwerke für den Zeichonunterricht.
Von den Vorlagewerken, deren Herausgabe durch die Comrnission
für Reform des Zeichenunterrichts beantragt und von den k. k. Mini-
sterien des Unterrichts und des Handels genehmigt, beziehungsweise
unterstützt werden ist, liegen in diesem Augenblicke bereits drei uns vor
1. Die Elementar-Zelehenschule von Prof. Grandauer bis jetzt
vier Hefte zu 40 kr., Verlag des k. k. Schulbücher-Verschleisses.
2. Kunstgewerbliche Vorlageblätter für Real-, gewerbliche
Faeh- und Fortbildungs-Sehulen. Im Auftrage der k. k. Ministerien
für Unterricht und Handel herausgegeben von Prof. J. Sterc k. Wien,
im Verlage von R. v. Waldheim. Bis jetzt erschienen ein Heft.
In diesem Werke soll ein Vorlagewerk geboten werden
l. Für fortgeschrittene Zeichner überhaupt, Zöglinge von Mittel-
schulen u. s. w.
z. Für Schüler gewerblicher Fortbildungs-Anstalten und Schulwerk-
stätten, wo es sich nicht allein um die Uebung im Auffassen und Wieder-
geben der Fornien, sondern zugleich um das Studium des Styls und der
praktischen Anwendung des Ornamentes handelt.
3. Für Industrielle und Arbeiter.
Das Bedürfniss ist in allen drei Richtungen unbestritten. Bei den
mancherlei treiflichen Publicationen älterer Werke der Kleinkunst wird
mit Recht auf die treueste Wiedergabe gesehen, die Abbildung soll so viel
als möglich das Original selbst vorführen mit all" seinen Zufälligkeiten
und Mängeln des Entwurfes und der Ausführung. Aus diesem Grunde
schon eignen sich dergleichen Abbildungen nur ausnahmsweise zu Vor-
lagen für den Zeichenunterricht, dessen Zwecken auch sehr selten das
Format entspricht. Endlich steht bei solchen Publicationen selbstverständ-
lich die Frage nach der Ausführbarkeit für unsere Zeit und mit unseren
Mitteln gewöhnlich erst in zweiter Reihe.
Setzen Werke der bezeichneten Art den fertigen, selbstständigen
Künstler oder Kunsthandwerker voraus, welcher im Stande ist, aus dem
Bilde das zu entnehmen, was er braucht oder das Original für den be-
sonderen Fall umzubilden, so fasst das vorliegende Werk die Kräfte und
Bedürfnisse der Lernenden auch derer, welche keine Schule mehr be-
suchen in's Auge. Es liefert
l. genaue Aufnahmen älterer Arbeiten, falls diese unmittelbar, ohne
Umzeichnung, Ergänzung u. s. w. nachgebildet und angewendet werden
können;
2. freie Nachbildung solcher Arbeiten, welche das Werk so her-
stellt, wie es der ldee und dem Style nach, ohne etwaige Launen oder
Flüchtigkeiten des Künstlers und ohne Störungen bei den technischen
Processen hätte erscheinen sollen;
3. in neuerer Zeit ausgeführte Objecte, an welchen sich die Anwen-
dung der früheren Stylformen für die Gegenwart darstellt.
Hierin ist schon ausgesprochen, dass vorzugsweise einfache. leicht
ausführbare und den heutigen Bedürfnissen unmittelbar entsprechende
Gegenstände aufgenommen werden sollen.
Die Ausführung ist, wo dies nöthig, in Farben und in einer Grösse,
welche jede Ornamentenform völlig durchgebildet zur Geltung kommen
lässt und der Benützung als Zeichenvorlage angemessen ist. Die Angaben
über die etwa erforderliche Vergrösserung oder Verkleinerung eines Ge-
genstandes, sowie das Nothwendigste über die Zeit der Entstehung des
betreffenden Werkes, den Styl u. s. w., sind dem dargestellten Objecte
beigefügt.
Dern Stoffe nach ergibt sich eine Eintheilung in zehn Sectionen,
und zwar
l. Gewebe, Steife, Stickereien, Posamentirarbeiten, Spitzen etc.;
ll. Leder, Bucheinbände, Ledergalanterie-Arbeiten etc.; lll. Holz,
26b
Möbel, lntarsien, Schnitzarbeiten, Vergolderarbeiten etc.; lV. Glas,
Gefässe, Spiegel etc.; V. Thon, Gefässe, Majoliken, Porcellan,
Oefen etc.; VI. Stein, Marrnorarbeiten, Kamine, Mosaik etc.;
Vll. Gold und Silber, Gefässe, Schmuck, Graveur-, Tauschir-, Niello-
und Email-Arbeiten; VIII. Bronze, Kunstbronze getrieben und ge-
gossen; IX. Eisen, Guss- und Schmiedeeisen, Stahl- und Zinnarbeit;
X. De corationsmalerei, Wandmalerei, Tapeten, Sgrafiito etc.
Die Ausgabe erfolgt in zwölf Heften von je zehn Blatt, so dass in
jedem Hefte alle zehn Sectionen vertreten sind; jährlich werden vier
Hefte erscheinen. Der Jahrgang wird mithin aus vierzig Blättern bestehen.
Das Unternehmen ist vorläufig auf drei Jahrgänge berechnet, nach deren
Ablauf für jeden Hauptzweig der Kunstindustrie zwölf ausgewählte Blätter
vorliegen werden. Der Subscriptionspreis für jedes Heft beträgt fl.
50 kr. ö. W.
3. Vorlageblätter für den bautechnischen Unterricht an Ge-
werbeschulen. im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und
Unterricht herausgegeben von den Architekten Hermann Riewel und
Karl Schmidt, Professoren an der k. k. Bau- und Maschinen-Gewerbe-
schule in Wien. Verlag des k. k. Oesterr. Museums in Wien.
Die von dem k. k. Unterrichtsministerium berufene Commission zur
Regelung des Unterrichtes an Volks-, Mittel- und Gewerbeschulen hat
sich unter anderem dahin ausgesprochen, dass die vorhandenen Werke
über Bauconstructionen, bei übrigens schätzbarern lnhalte, dem Bedürf-
nisse des bautechnischen Unterrichtes sowohl an Baugewerkschulen, wie an
gewerblichen Fortbildungsschulen nicht genügen; mit ihren Zeichnungen in
kleinerem Maßstabe, welche dem Schüler schwer verständlich werden,
können sie wohl als Handbücher für Lehrer, nicht aber als Vorlagewerke
für Schüler benützt werden.
Die gedachte Lücke soll durch das vorliegende Werk ausgefüllt
werden, welches auf 46 Blättern in der Grösse von 25 19 Zoll die ein-
fachen Constructionen des gewöhnlichen Wohnhausbaues zur Anschauung
bringt, und zwar ausser vollständigen Grundrissen, Durchschnitten und
Fassaden von Gebäuden die einzelnen Constructionen in grösseren Maß-
stäben, zum Theil in Naturgrösse.
Die Blätter können demnach unmittelbar als Vorlage dienen. Zu
diesem Zwecke sind die verschiedenen Materialien, welche bei den Con-
structionen in Anwendung kommen, durch die entsprechenden Farben
angedeutet. Auch wurde der erläuternde Text gleich auf die Blätter
selbst gedruckt, so dass der Schüler jeden Augenblick im Stande ist,
sich zu orientiren und die Beigabe eines besonderen Textbuches un-
nöthig wurde.
Bestellungen auf die "Vorlageblätter von Riewel und Schmidt-t sind
an das k. k. Oesterr. Museum, Wien, Stubenring, zu richten.
250
Die Versendung geschieht in Oesterreich gegen Postnachnahme von
17 Gulden österr. Währ. für das Exemplar einschliesslich der Emballage;
nach dem Auslande gegen portofreie Einsendung des Betrages von 20 H.
österr. Währ. Für das Exemplar einschliesslich der Emballage.
Vorletunqen im Museum.
Am 29. October eröffnete Custos Bucher den diesjährigen Cyclus der Vorlesungen,
da Director v. Eitelberger durch Unwohlsein verhindert war, wie sonst am ersten Abende
einen Bericht über die Thatigkeit des Instituts zu erstatten und daran die Besprechung
allgemeiner Fragen der Kunst zu knüpfen. Gegenstand des Vortrags war die Mosaik-
malerei.
Nach kurzer Erklärung des Namens dieser vMalerei für die Ewigkeit-i, wie selbe
von Ghirlandajo genannt wurde, ging er auf ihre einzelnen Zweige über und skizzirte
deren Geschichte und geographische Verbreitung vom Alterthume her bis auf unsere
Tage. Von eingedrückten Steinchen in den Estricb zur Verfestigung desselben ausgehend
blieb die Mosaik in den classischen Zeiten griechischer Kunst rein ornamental, ohne Licht
und Schatten und ohne den Figuren den Schein von Körperlichkeit geben zu wollen.
Später ging der Sinn für diese naturgemässe Beschränkung verloren, einzelne Meister
machten geschmacklose Kunststücke, wie jener Sosus aus Pergamum mit seinem bekannten
ungekehrten Speisesaale, oder man ging bis zu förmlicher Nachahmung enkaustischer Ge-
malde, wie ein solches aus Vespasians Zeit wohl der berühmten Alexanderschlacht aus
Pompeji jetzt in Neapel zu Grunde liegen mag. Dieselbe Ausartung wiederholte sich
spater vom Renaissancealter bis in die Gegenwart zu dem sogenannten römischen Mosaik.
Ermöglicht wurde diese Ausdehnung des Gebietes durch die Aufnahme von Glas-
stiften statt des Mannors in seiner natürlichen Farbe oder künstlich gefärbt. Heutzutage
verfügt die Anstalt im Vatican über 10.000 Nuancen des hiezu verwendbaren Glasflusses.
Nach dem Falle des westromischen Reiches war Byzanz mit seiner Prachtliebe
und Neigung für typische Formen der rechte Boden für das Mosaik. Von dort nahm es
seinen Weg wieder zurück nach Ravenna und Venedig, und Karl der Grosse berief ita-
lienische Mosaikkünstler zur Ausschmückung seines Aachener Domes. ln Deutschland
schlug diese Kunstgattung niemals recht Wurzel, trotz der Byzantinerin Theophanu auf
dem deutschen Kaiserthrone, und obwohl Karl IV. mehrere Künstler nach Prag beschied,
die dann vielleicht weiter in's Preussenland zogen, wo noch merkwürdige Denkmäler
musivischer Kunst erhalten sind. Dagegen wurden im Norden die verschiedensten Arten
von Fussbodenmusaik, aus Steinplatten, gebrannten und ungebrannten und smaltirten Zie-
geln etc. gepßegt, und namentlich verbreiteten die Cistercienser die Ziegelmosaik von
Frankreich nach England, Norwegen und Norddeutschland. So schloss sich der nördliche
Kreis, während im Süden von Byzanz die arabischen Länder, von diesen wieder die
Spanier lernten. Der Farbensinn der dortigen Bewohner liebte ganze Hauserfacaden mit
bunter Bekleidung von Fayencestücken Azulejo zu zieren.
Den gleichen Zweck des Flachenschmuckes erstrebte die sogenannte Plattenmosaik,
aus grosseren Stücken von Marmor, Porphyr, Serpentin etc. zusammengesetzt. Wohl aus
dem Oriente stammend gelangte sie in Byzanz zu besonderer Blüthe und spater in Florenz,
wo diese Kunst heute noch lebt.
Zum Schlüsse constatirte Custos Bucher, dass nach den Beweisen Engelmann's
samintiiche sogenannten antiken Reliefmosaiken, die seit Mitte des vorigen Jahrhunderts
auftauchten und deren eines", udie Horenl, sich in der Ambraser-Sarnmlung befindet,
auf moderner Fälschung beruhen. Die Alten kannten diese Gattung von Mosaik nicht.
in der zweiten Vorlesung am 5. November berichtete Professor Conze
über die Ausgrabungen auf Samothrake, welche er im Verein mit den Herren
l-lauser und Niemann durch Unterstützung der Regierung und unter dem Schutze der
kaiserlichen Kriegscorvette i-Zrinyii im Sommer i873 ausgeführt hat. Der Zweck bei der
Untersuchung jener Trümmerstatten war die Beantwortung der Frage, ob dieselben noch
einigen Aufschluss geben über jene glänzende Zeit der lnsel. als die heiteren Lichtgott-
heiten Zeus, Apoll und Athene, unter deren Zeichen die griechische Cultur ihren Sieges-
leuf über den Erdkreis vollendet hatte. zu erbleichen begannen, der Cultus der unter-
irdischen Gottheiten mit der Holfnung auf ein besseres Jenseits wieder in den Vordergrund
trat und bei den Mysterien auf Samothrake eine besovdere Pflege fand. Die Ausgrabungen
unserer Gelehrten lieferten nun eine überraschende Antwort. Es wurde nämlich der erste
251
bisher bekannte vollständige Grundriss eines solchen Mysterientempels aufgedeckt. An
eine Vorhalle mit einer Doppelreihe von je sechs Saulen schloss sich eine lange drei-
theilige Cella und an diese, um eine Stufe erhöht, das Allerheiligste mit einem halb-
runden Abschlüsse gegen die Südseite. Am Vorderrande dieser Stufe fand sich ein
grosser Steinblock mit einem Loche, das bis an's Erdreich drang und in dieses floss das
warme Blut der Opferthiere als Tribut an die grosse Erdmutter Kybele und die ihr ver-
wandten Machte.
Wahrend l-lauser diesem dorischen Marmortempel seine besondere Aufmerksamkeit
zuwendete, gelang es den Bemühungen Professor Niemann's, nahe bei jener Statte, auf
Grundlage der au gedeckten Fundamente und umherliegender Trümmer, aut dem Papiere
die Reconstruction jenes Weihetempels zu Stande zu bringen, welchen Arsinoe, die
Schwester und Gemahlin des zweiten Ptolemaers auf dem ägyptischen Throne, im dritten
Jahrhundert v. Chr. bauen liess. Der l-lausefsche Tempel kann nicht viel älter sein;
dass er trotz des apsisartigen Abschlusses nicht erst romischen Ursprungs sei, dafür
sprechen die gefundenen Reste einer Giebelgruppe. Weit entfernt von dem Kunstwerthe
der Aegineten- oder Parthenon-Gruppe sind sie gerade in ihrer geringen Vollendung ein
sprechender Beweis für den Rückgang der griechischen Kunst vom fünften bis zum dritten
Jahrhundert.
All" dies und die zahlreichen Sculpturstücke, welche als Ausbeute der Unterneh-
mung unsere künftigen Kunstmuseen zieren werden, sie zeigen, dass betreffs der beiden
bisher in Angriff genommenen Objecte die Leistung unserer Gelehrten eine vollständige
war, in Anbetracht der kurzen Zeit von sechs Wochen und der geringen Kosten von
sechstausend Gulden. Professor Conze schloss mit dem Wunsche, dass es der Regierung
gefallen moge, das begonnene Werk zu Ende zu führen und noch die Untersuchung
einer dritten Stelle zu ermöglichen und zwar derjenigen. wo der uralte Haupttempel ver-
muthet wird. Der reiche Beifall des Publicums zum Schlusse mochte wohl auch als
Ausdruck dessen dienen, dass es in diesem Wunsche rnit dem Vortragenden vollends
übereinstirnme. Oesterreich kann dann im Bewusstsein, zur Erforschung der grossen
classischen Vergangenheit, des unversiegbaren Quells geistiger Erfrischung für alle Zeiten,
auch sein Scharflein beigetragen zu haben, der grossen deutschen Expedition zur Aus-
grabung des Tempelhains von Olympia getrost entgegensehen.
Am m. und 19. November sprach Custos llg über die österreichische Ma-
lerei vor der Renaissance. Bei uns in den südöstlichen Marken des früheren
deutschen Reiches hatte die Tonkunst und Dichtung, getragen von der natürlichen Be-
gabung und Neigung des Volkes, von jeher gesegnete Statten blühendster Entfaltung ge-
funden und die Fürstenhbfe der Babenberger und zahlreiche Edle wetteiferten siegreich
mit dem Mäcenatenthum der Landgrafen von Thüringen auf der Wartburg. Selbst die
steten Kämpfe gegen aussere Feinde und die blutigen Reibungen der einzelnen Provinzen
an einander, bis sie sich zu einem festen Reichsganzen fügten, waren mit ihrer reichen
Gelegenheit zum Preise von Helden und Siegen jener Entwickelung nicht besonders hin-
derlich. Anders war es mit den bildenden Künsten; sie bedürfen zu ihrer Blüthe mehr
des ruhigen Friedens und ein solcher war unseren Landen Jahrhunderte lang nicht be-
schieden. Daraus erklärt es sich, dass eine eigenthümliche österreichische Kunst im Sinne
einer Kunstschule mit ausgesprochenem, von anderen sie unterscheidendem Typus sich
niemals bilden konnte. Es fehlte durchaus nicht an reichen Ansätzen hiezu und stets
waren dieselben vielversprechende Zeugnisse für die glänzende Kunstbegabung unserer
Lande; stets fand das fremde Gute begeisterte Aufnahme bei uns, aber zu einer frucht-
bringenden Verarbeitung desselben für die Ausbildung eines selbständigen österreichisch-
nationalen Kunsttypus konnte es unter dem stürmischen Werdeprocess unseres Staates
niemals kommen.
Nichtsdestoweniger bildet der kaleidoskopartige Wechsel unserer Kunstentwickelung
unter dem sich ablosenden Einflusse der niederländisch-deutschen, der bohmischen und
dann der übermächtigen italienischen Schule für den Culturhistoriker einen eigenen Reiz.
Darum war auch Dr. llg's Vortrag in doppelter Hinsicht dankenswerth, einmal weil er
alles bisher bekannt gewordene Material in ubersichtlich-lehrhafter Weise zusammenstellte,
und zweitens durch Klarlegung des Sachverhaltes manchem bisher bestehenden Vor-
urtheil den Boden entzog. Er unterscheidet, abgesehen von der ganz abgeschlossenen
böhmischen Schule, fünf Gruppen die Salzburger, Tiroler, Wiener, Karntner und eine
oberungarische, letztere auch noch in unser Bereich gehörig, weil sie die Frucht einer
uralten deutschen Colonie auf magyarischem Boden war. Nach dieser allgemeinen Ein-
theilung gab er unter stetem Hinweis auf die uns erhaltenen Kunstdenkmaler eine treff-
liche historische Skizze der einzelnen Gruppen, zunächst der salzburgischen, wie der at-
karolingische Kunstcharakter der ältesten Miniaturen aus dem g. Jahrhundert bald vom
Byzantinismus beeinflusst wird, und wie dann im ti. Jahrhundert und noch mehr in der
gothischen Periode an Stelle der Klostermbnche bereits zahlreiche bürgerliche Künstler-
individualitaten namentlich auftauchen. Die Salzburger Kunstübung aus dem Beginne
des I5. Jahrhunderts bewahrt ihre Hcldseligkeit und innige Gefühlswärme gegenüber dem
herberen Nürnberger Naturalismus, aber dem gleichzeitigen Eindringen der van Eyck'schen
Schule vom Norden und der italienischen vom Süden vermochte sie nicht zu widerstehen
und um 1530 war sie in dieser doppelseitigen Umarmung erstickt. Günstiger gestaltet
sich das Verhaltniss in Tirol, das von jeher zahlreiche, mehr oder minder bedeutende
Vertreter aller Kunstübung hervorgebracht hat. An Stelle der fehlenden Miniaturen, er-
klarlich durch den Abgang grosser Stiftsscbulen, sind zahllose Wande der Kirchen mit
Heiligen und die Säle der Ritterburgen mit Darstellungen aus der Minne- und Heldenzeit
geziert gewesen, die ganze Stylentwicklung vom Romanischen durch die Gothik bis zum
Zauber der italienischen Renaissance durchlaufend. Die glanzendsten Zeugnisse für die
kirchliche Richtung sind in dem herrlichen Kreuzgange zu Brixen, sozusagen einem
deutschen Campo Santo, für die weltliche in den Fresken auf Schloss Runkelstein
erhalten. Beide Denkmäler bilden die würdige Stufe für den grossten österreichischen
Künstler des Mittelalters, den Michael Pacher aus Brunecken im Pusterthal, den seine
bekannten Meisterschöpftingen den besten Schülern der van Eyck an die Seite, mit seiner
treiflichen Perspective oft sogar über sie stellen, Aber trotz dieser Hohe ging auch die
heimische Tiroler Kunst vor dem allzu gewaltigen Strome aus der Fremde bald zu Ende.
Herr Custos Dr. llg setzte am 19. November seine Betrachtung der osterreichi-
schen Malerei vor der Renaissance fort, zunächst mit der Besprechung der Kunstdenkmale
in Kärnten. Er wies vor Allem auf die Fresken in der Vorhalle und im Chore des
Gurker Domes hin, welche, dem Zeitraume vom zwölften bis zum vierzehnten Jahr-
hundert entstammend, durch Styl und gedankenreiche Wahl des Gegenstandes zu den
bedeutendsten Schöpfungen der Kunst überhaupt gehören. Der um m55 vorkommende
Heinricus pictor de Gurk mit seinem Schüler Dietrich und anderen zeugt für das Vor-
handensein einer förmlichen Malerschule, deren Blüthezeit wohl nicht das vierzehnte Jahr-
hundert überdauert, die aber, wie z. B. zu Piesweg und auf der Frisacher Veste, bis in
das Zeitalter der Renaissance hinein uns achtungswerthe Proben ihrer Tüchtigkeit hinter-
lassen hat.
Auch in Ober- und Niederösterreich zeigt sich eine sehr frühe Kunstübung,
wie in dem Lauthause zu Lambach mit directer Nachbildung der Katakombenmalerei, die
durch Miniaturbilder in die grosse Kunst hinübergeleitet und bis in's zwolfte Jahrhundert
festgehalten wird. In der That waren die grossen Stifte St. Peter, Heiligenkreuz,
Gottweih, Zwettl eben so viele Schulen für Miniaturmalerei.
Der Reichthum der Kloster und der Kunstsinn der österreichischen Fürsten erklärt
die grosse Zahl der Künstler und bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurden die
Satzungen der Malergilde in Wien festgestellt. Dabei war die Glasmalerei kaum geringer
als jene auf Wand und Tafel; sie begann mit den Grisaille-Arbeiten in Riemen- und
Bandverzierungen der Fenster in Heiligenkreuz, bis die heitere Freude an bunterem
Farbenspiel Werke schuf, wie wir sie noch jetzt in den erhaltenen Fenstern des Stephans-
Dornes bewundern. Dr. llg besprach dann, auf die Gemalde des Verduner Altars hin-
weisend, das Herübergreifen des giottesken Einßusses über die Alpen und dessen Ringen
mit dern darauf folgenden kolnischen und Eyck'schen Schulcharakter, der in den beiden
Sammlungen von Klosterneuburg und im Belvedere am besten illustrirt wird durch die
beiden Meister R. F. und durch Wolfgang Rueland, der nach Pacher als der bedeutendste
österreichische Künstler zu bezeichnen ist, Doch konnten unsere. Künstler die überkom-
mene fremde Weise nicht dem Sinne und geistigen Bedürfnisse ihrer Heimat assimiliren,
um so weniger, als seit Kaiser Maximilian die Vorliebe für die welsche Art; in den
höheren Geßellschlftsltreiscn immer mehr durchdrang.
Auch in den deutsch-ungarischen Gebieten der Zips, in Donnersmarlk, Georgen-
berg, Kaschau und Leutschau, nicht minder in der Eisenburger Gespanschaft an der stei-
rischen Grenze, ja selbst in den sächsischen Gegenden Siebenbürgens treten dieselben
hoffnungsvollen Kundgebungen reicher Begabung zu Tage, so lange die Greuel der Türken-
kriege nicht die erblühende Kunst im Keime erstickten. So ist doch nach alledem das
Endurtheil über die österreichische Kunst kein niederdrückendes. Wir können uns der
noch vorhandenen Denkmale als eben so vieler Zeugnisse tüchtigen künstlerischen Schaf-
fens, so treßlich als irgendwo in anderen Landen, erfreuen, und sie verehren als Ausdruck
der schlicht-treuherzigen, biederen Gesinnung unserer Väter.
iequ eine Beilage.
Beilage zu Nr. lll der Einseitiges les k. lt Usslsrr. Museums".
Nr.
41
420
421
422
423
414
425
426
417
428
419
430
431
432
433
sie
436
437
455
456
Fortsetzung des Kataloges der verkäuflichen Gypsahgüeso
des Oesterr. Museums.
Vergl. Nr. m0 der wMittheilungem.
Maske der Medusa Rondanini. Original in der Glyptothek in München aus
der spatantiken Periode. Höhe 40, Breite 4B Centim. .. ..
Ornamentleiste. Original griechisch. H. 34, Br. 12 Centim. ..
dto. mit Palmetten, Orig. griech. H. 40, Br. 15
dto. dto. dto. H. 39, Br. 12 Cent. ..
Architektonisches Ornament in Form einer palmettengezierten Bekrönung.
Orig. griechisch. H. 33, Br. 20 Cent.
Maske, antik römisch, nach Bronze. Orig. im Besitze des Oesterr. Museums.
H. 23,Br. 2o Cent... ..
Anatomie der Beine un Unterkorpers. H. 80 Cent. .. .. ..
Kanne, alt-arabisch. Orig. in Bronze im Besitze Sr. kais. H0 Herzogs
von Modena in Wien. H. 45 Cent...... ..
Kohlenbecken, römisch. Orig. von Bronze im Museo Nazionale in Neapel.
H. 2c, Br. 29 Cent. ..
Waschbecken mit tiguralen Reliefs von Omphalus und mit zwei Henkeln.
Orig. von Bronze im Museo Nazionale in Neapel. Br. 38 Cent. ..
Vase von Silber mit der Apotheose des Homer. Orig. aus Herculanum.
H. 12, Br. 15 Cent. .. ..
Vase mit einem Henkel, verziert mit Weinhlattern
Silber aus Pompeji. H. 11, Br. 13 Cent. ..
Henkel von einem Gefass mit einem Genius, am Ansatze oben als geflügelte
Nike gebildet. Original antik. H. 34 Cent.
Krug mit einem als Drache gebildeten Henkel. Orig. in Bronze, japanisch.
H. 28Cent... ..
Scheibe in Mess getrieben von A. Barre, franzüs. modern. Br. 13 Cent.
Console mit Geniuskopf, das Original modern englisch. H. 26, Br. 20 Cent.
Madonna mit dem Kinde, Relief von Luca della Robbia, 15. Jahrh. Orig.
in Terracotta. H. 62, Br. 38 Cent.
Diptychon des 14. Jahrh., vier Scenen aus dem Leben Christi darstellend.
Orig. von Elfenbein. H. 16, Br. 23 Cent.
Flaches Renaissance-Ornament von der Antoniuskirche in Padua, 16.Jahrl'1.
H. 62, Br. 20 Cent. ........
Romanisches Capital mit Vogelgestalt
H. 27, Br. 24 Cent.
Ein verwandtes; ebendaher. H. 27, Br. a5 Cent.
Grosse Vase Mischkrug mit Henkeln, antik rön-nsch. H. 39, Br.
38Cent..... ... ..
Grosses becherfbrtnigß Gefass mit einem Fries von hiergestalten.
H. 56, Br. Cent. ..
Schale mit der Minerv
Hercules dem Schlangentodter.
dem Bilde des Deus Lunus. Br. 19 Cent.
dem Kopf der Kybele. Br. 19 Cent. ..
Untersatzteller mit Rand und Reliefornament. Br. 30 Cent.
Präsentirteller mit Ornamenten. H. 27, Br. 14 Cent... ..
mit Schwänen ornarnentirt. H. 25, Br. 14 Cent.
Schale mit Vertiefungen für Eier, der Fond gravirt. Br. 27 Cen
Henkel von einem Topf. H. 30 Cent.
klasse? Btirti.
dto. dto. H. 30 Cent.
dto. dto. H. 30 Cent.
dto. dto. H. 30 Cent.
Zweihenkelige Schale auf Fuss mit Masken en relief geziert. H. 1o, Br.
14 Cent.
von dem Hildesheimer Silberftinde
Andere derartige Schale mit Masken und sonstigen der Komödie ent-
stanimenden Ornament. H. 14, Br. 15 Cent. ..
Schale mit Henkeln, ornamentirt mit Masken und ist 12,
Br. 10 Cent. ..
18
o. um
iii-'i-.liin..
254
Nr.
457 Schale mit Henkeln, ornamentirt mit Festons und Blumen. H. Br.
13 Gene... .. ..
458 Trinltschale mit einem Henkel, ornamentirt mit Blätt und Blumen in
schönster Stylisirung. H. Br. 15 Cent ..
45g Schale mit Lnrbeerzwcigen verziert. H. 1c, Br. 16 Cent.
460 Schöpfkelle mit senkrechtem Henkel H. 12, Br. Cent.
461 dto. mit gebogenem Henkel. H. 12, Br. Cent.
461 Kleines Gefäss auf drei Füssen. H. Br. 13 Cent.
463 Gefäss mit gravirten Epheublättern. H. Br. Cent.
464 11 eierstabartigem Ornament. H. Br. Cent.
465 Henkel von einem Gefäss mit Maskaron. H. 15 Cent....
466 11 11 11 mit Epheublättern. H. Cent.
467 Fuss eines antiken Metallgefässes. H. 16 Cent. ..
468 Ksndelaberfuss. Orig. Bronze. H. 10, Br. 22 Cent.
46g Fuss eines Geräthes, Hermenform. H. 70 Cent
470 Relief mit Frauengestalten, die Hauptlüsse Frankreichs vorstellend. Nach
vergoldeter Bronze; modern französ. Arbeit. Original Eigenthum des k. k.
Handelsministeriums. H. 44, Br. 12 Cent. .. ..
471 dto. dto. dto. H. 44, Br. 12 Cent.
47 dto. dto. dto. H. 44, Br. 12 Cent.
473 dto. dto. dto. H. 4.4, Br. 12 Cent. .. .. ..
474 Architektonisches Ornament in der Art eines verüochtenen Bandes. Original
antik. H. 27,Br. 17 Cent........... ..
475 Weibliche Hand nach der Natur
476 mit einem Stifte ..
4.7 mit gekrümmten Vor erfingern ..
47 Daumen und Zeigefinger aneinander haltend
479 Zwei weibliche gefaltete Hände .. ..
480 Hände verschlungen.
von dem Hildesh. Silberfunde
.3
Vllllll..-..- -wIIlli..-4-.,
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
Ernennungen Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz-f
herzog Rainer als Protector des Oesterr. Museums für Kunst und nv
dustrie hat die Herren k. k. Ceremonienrneister Johann Grafen Wilczek,
Excellenz, k. k. Legationsrath Max Freiherrn von Kübeck, Reichsraths-
abgeordneten, Oberbaurath Prof. Friedrich Schmidt und Hof-Glaswaaren-
händler Ludwig Lobmeyr zu Curatnren, die Herren Gutsbesitzer
Dr. Victor us Reichsrathsabgeordneten, Gutsbesitzer Josef Lippm ann
Ritter v. Lissingen, Dr. Alexander Bauer, Professor an der tech-
nischen Hochschule, und Don Francesco Maria Tubino, Mitglied der
Akademie zu Madrid, zu Correspondenten dieses Institutes ernannt.
Bau der Kunstgewerbeschuleä Se. Excellenz der Herr Unter-
richtsminister hat zur Förderung, Leitung und Ueberwachung des
mit a. h. Entschliessung vom 26. October d. J. genehmigten Neubau der
Kunstgewerbeschule ein Baucornite eingesetzt, welches aus den Herren
Oberbaurath Winterhalder, Hofrat v. Eitelberger, Ministerialrath
Ritter v. Krumhaar, Oberbaurath Ritter v. Ferstel und Director
Storck besteht. Dieses Baucornite hat am 24. November seine erste
Sitzung gehalten. Es wird beabsichtigt, im ersten Baujahre das Gebäude
unter Dach zu bringen und im zweiten die Bauarbeiten zu beendigen,
so dass im Frühjahr 1877 das Schulhaus seiner Bestimmung übergeben
werden kann.
233
Die Kunstgewerbesohttle des Museums. Die Aufnahme der
Schüler in der genannten Schule ist geschlossen. Gegenwärtig besuchen
223 Schüler diese Anstalt, darunter 37 Damen, 165 ordentliche Schüler,
58 Hospitanten. Die Vorbereitungsschule ist von 114 Schülern besucht.
Die Schulen sind in allen Räumen überfüllt. Ihrem Vaterlande nach
gehören 85 Schüler nach Wien, 24 gehören Böhmen, zo Mähren, 16 Nieder-
österreich, Oberösterreich, Schlesien, je Dalmatien und Tirol, je
Salzburg, Istrien und Galizien, je Steiermark und Krain, 14 Ungarn,
Croatien und Slavonien, Siebenbürgen, 14 Deutschland, Italien,
je Schweden, Russland und Japan an.
Weihnachts-Ausstellung. Die Jury, welche zu beurtheilen haben
wird, welche Theilnehmer an der Weihnachts-Ausstellung im Oesterr.
Museum durch Anerkennungsdiplome auszuzeichnen seien, besteht aus
Mitgliedern des Curatoriums, des Museums und der Kunstgewerbeschule,
und zwar den Herren Hofrath v. ücke, I-Iofrath v. Eitelbe rg er,
Prof. Radnitzky, Graf Hugo Traun -Abeufsperg Exc., Graf Edmund
Zichy Exc. Custoden Bucher und Ilg, Professoren La ufberger
und to k.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat October
von 11.924, die erste Donnerstagsvorlesung von 280 Personen besucht, zusammen 12.204.
Neu ausgestellt Certosinertisch mit Elfenbein-Marqueterie, 17. Jahrhunderti
Eigenthum des Museums; Elfenbein-Cruciiix des 18. Jahrhs., Eigenthum der Frau
Darvas; orientalische Stickerei, auf Leinwand, Eigenthum des Museums; gesticktes
Panneau, naturalistischer Decor in bunter Seide, 18. Jahrh., Privateigenthum; Büste
des FZM. Freih. v. Gablenz, ausgestellt vom Bildhauer Horbst in Seefeld bei Zürich.
Modelle der griechischen Säulenordnungen. Gegenwärtig sind in allen
Schulen, man kann sagen in ganz Europa, bloss die Abgüsse nach den sogenannten Vignola-
scheu Ordnungen im Gebrauch. Zur Freude aller Schulmanner und Architekten haben
wir nunmehr auch Abgüsse der antikgriechischen Ordnungen und zwar nach Zeichnung
des Architekten Herrn Prof. Hauser ausgeführt vom Bildhauer Herrn Hutterer. Vore
läufig sind die dorische, die jonische und die korinthische Ordnung vollendet, mit Basa-
ment, Stufen und Gebalke. In Arbeit befindet sich noch die attisch-jonische Ordnung
und wird im Laufe des Winters fertig werden. Um die Anschaulichkeit zu erhöhen, ist
die Stellung der Säulen zum Gebälk an jedem Stücke durch Anbringung zweier Säulen
bezeichnet. Die Ausführung dieser Modelle ist mit jener Exactheit gelungen, die das Atelier
Hutterer wiederholt und auch neuestens an dem Modelle des Parlamentshauses bewiesen
hat. Um diese treßlichen Modelle dem Schulgebrauch zuzuführen, wird das Gypsatelier
des k. k. Oesterr. Museums die Vervielfältigung derselben übernehmen.
Lehrverpüiohtung der Zeiohenlehrer. Ueber eine gestellte Anfrage hat das
Ministerium für Cultus und Unterricht bestimmt, dass die Zeichenlehrer an Gymnasien
und Realgymnasien in der Ertheilung des Unterrichts wie die Zeichenlehrer an Reale
schulen bis zu vierundzwanzig Stunden in der Woche verhalten werden können.
Verzeiohniss der gewerblichen Vorbereitungssohulen in Wien.
ll. Bezirk BrigittenamWintergasse 82, 15. Vl. Bezirk Brückengasse
X.
2. Kleine Pfarrgasse 33, 16. 11 Rahlgasse
3. Untere Augartenstrasse 3. 17. sfumPe-FBESSC 101
4. lll, Sechgkfügglggsgg Gumpendorferstrasse 106.
5. Lowengasse 12, 19. VII. Neubaugasse 25,
6. Schuigasse 3. zu. Zieglergasse 21,
7. lV. St. Thekla 82. 21. Stiftgasse 25,
8. Pressgasse 24, 22. Zieglergasse 49,
9. Keplergasse 23, 23. Neubaugasse 47.
10. Paulanergasse 3. 24. Vlll. Piaristen,
11. V. Matzleinsdorfersrrasse 23, 25. Laudongasse
12. Wienstrasse 34, 26. .. Albertgasse zo.
13. Untere Brauhausgasse 6. 27. IX. Grünethorgasse 11,
14. Vl. Corneliusgasse 6. 28. AlserbaChgßSSe 23.
18'
256
Allgemeine Zeiohensohnle in Prag. Wie das npragel" AbendbL. l-pittheilt,
hat der erste Cursus in der neu gegründeten allgemeinen Zeichenschule in Prag kürz-
lich unter der Leitung des Directors Herrn Professor E. Reynier begonnen. Zum
Zwecke der Hebung des Kunstgewerbes von der Regierung in's Leben gerufen, wird die
Anstalt, den verschiedenen Bedürfnissen der Schüler entsprechend, das Zeichnen sowohl
nach guten ornementalen Stylmustern als auch nach plastischen Modellen pßegen; Vor-
trage über Perspective und Scbattenlehre nebst begleitenden Uebungen erganzen den
Unterricht. Die leicht zu erfüllenden Aufnahmsbedingungen ermoglichen es nicht nur
begabten und strebsamen Leuten, sich die für das Kunstgewerbe nöthige Fertigkeit im
Freihandzeichnen zu erwerben, sondern bieten auch jenen, die sich der Kunst widmen
wollen, Gele enheit, sich zum Besuche der Akademie vorzubereiten. Auch dem Unbe-
mittelten ist ier die Möglichkeit geboten, etwas Tüchtiges zu lernen.
Fleohsehuleu in Oberösterreich In der Fachschule für Eisen- und Stahlindustrie
zu Steyr begann das letztverßossene Schuljahr mit 77 Schülern, welche Anzahl später
auf 105 stieg. Arn Schlusse des Jahres weren 7a Frequentanten vorhanden, von welchen
die Hälfte der Waffenfabrik angehörte. Mehr als vier Fünftel der Schüler hatten zum
mindesten eine genügende Vorbildung. DlE-FHChSClIIJlC für Holz- und Marmorbearbei-
tung zu Hallstadt wurde Anfangs während der Wochentage von 48 und an Sonntagen
von 30 Personen besucht; im Sommer verminderte sich jedoch die Frequenz, ohne dass
aber damit ein Austritt aus der Anstalt verbunden war.
Die Gesellschaft zur Forderung der Bronzelndustrie hielt am 23. No-
vember ihre constituirende Generalversammlung in dem Vorlesaale des Oesterr. Museums.
In Vertretung des unpässlichen Directors Herrn Hofrath v. Eitelberger begrüsste Custos
Bucher die Versammlung, deutete mit wenigen KVorten an, wie das provisorische Co-
mite das künftige Wirken auffasse und forderte zur Wahl eines Ausschusses auf. Aus
der Wahl gingen hervor die Herren Karl Haas, Hanusch, Kitschelt, Prof. Otto
König, Kosch, Schwertner, Prof. Storck, Graf Edm. Zichy, Prof. Zumbusch.
Orientalisches Museum. Der Directionsrath des orientalischen Museums hat
die Localitaten des ersten und zweiten Stockwerkes im fürstl. Alfred Windischgratfschen
Palais iRenngasse für eine Reihe von Jahren gemiethet. In den Sälen des ersten
Stockwerkes, welche sich durch ihre Hohe und Geraumigkeit ganz besonders zu Aus-
stellungszwecken eignen, soll der grössere Theil der Sammlungen des Museums aufgestellt
werden, während das zweite Stockwerk für die Bureaux, die Bibliothek, Lese- und Ver-
sammlungszimmer in Aussicht genommen ist. Der Directionsrath hat den sofortigen
Beginn der Adaptirungs- und Aufstellungsarbeiten angeordnet und holt, bereits im Monate
Janner die Gesellschaftslocale erolfnen zu können.
Prager Künstlerhaus. Einer Mittheilung des i-Prager AbdblJl zufolge wurde
das vom Herrn Prof. Zitek entworfene Project eines Künstlerhauses als das beste acs
ceptirt. Da der Bauaufvsand eine Million Gulden erfordert, so ist zur Bestreitung der
Kosten noch ein weiterer Beschluss der ordentlichen Generalversammlung nothwendig.
Schopf-Denkmal Die Ausführung dieses Denkmals, einer lebensgrossen Marmor-
büste, wurde dem Bildhauer Alois Gapp, ebenfalls aus Telfs gebürtig, derzeit in Graz
lebend, übertragen, der in seinem Fache als tüchtig anerkannt ist. Die feierliche Auf-
stellung der Büste in Telfs dürfte schon im nächsten September i875 zu gewartigen
sein, da es kaum einem Zweifel unterliegt, dass die nöthigen Mittel zur Verwirklichung
der Idee in kurzer Zeit zusammengebracht werden.
KATALOG
DER
ORNAMENTSTICH SAMMLU NG.
tFortsexzung.
X. ARCHITEKTUR.
ARCHITEKTUR- UND SÄULENBÜCHER.
Deutsche Schule.
Kassmann, Rutger. Architectur, Nach Antiquitetischer Lehr vnd Geometrischer Aufs-
theilung, allen Kunstreichen Handwerckeren zu Nuu vnd gefallen ins Kupder ge-
schnitten vnd an tag geben. Gedruckt zu Cölln Bey Gerhard Altzenbach. 165g. Fol.
Gestochener Titel, Titel in Typenlext, auf der Rückseite desselben die Vorrede, Bl.
lnstruction und 3a num. Kupfertafeln. B. 3670.
Specl-tle, Daniel. Architectura Von Vestungen, Wie die zu vnsern zeiten, an Stätten,
Schldifern und Clauflen. .. mögen erbawet. werden. Autfs new übersehen. Straßburg.
Laz. Zetzner, 1599. Fol. Gestochene Titeleinfassung von Matth. Greuter, das Pfälzische
Wappen von demselben, das Porträt des Daniel Speckle von Joh. Theod. de Bry und
viele Kupfer und Holzschnitte. B. 3754.
Leüthner von Grundt, Abraham. Grundtliche Darstellung Der fünif Seüllen wie solche
von dem Weitberuhmbten Vitruuio Scamozzio vnd anderen Vornehmben Baumeistren
zuesamben getragen vnd in gewisse Aufstheillung verfasset worden. Anietzo aber
Zusamben gebracht gerissen, auf Hundert-vnd mehr Kupffer radirt vndt Vorgestellet
Durch Abraham Leuthner von Grundt, Burger vnd Maurer Master der königl. Newen
Stadt Prag. c. 1670. Die Adr. wZu finden bey Caspar Wussin- ist späterer Zusatz.
Radirter Titel, ebensolche Vorrede und 104 Tafeln. Fol. B. 3666.
Rernboldt, Matheus, und Schultes, Johann. Architectura privata Das ist Grundt-
liche Beschreibung, neben conterfetischer Vorstellung, inn was Form und Manier, ein
gar lrregular, Burgerliches Wohn-Haufs Jedoch mit seinen sehr guten Comoditeten
erbawet. Mit 14 in Wirklichkeit 15 KuptTerstucken geziert. Gedruckt in
Augspurg durch J. Schultes. 1641. Fol. Die Tafeln tragen ausser den Namen des
Stechers Remboldt und der Maler J. J. Campanus und J. Arnold auch den des Joseph
Furtenbach als Eründer. B. 4138.
Fhznrösische Schule.
Jaques Androuet du Cerceau. Livre d'architecture. Auquel sont contenues diverses
ordonnances de plants et elevations de baatiments pour Seigneurs, Genrilshommes et
autres qui voudront bastir aux champs mesmes en aucuns d'iceux sont desseignez les
bassez courts, avec leurs commoditez particulieres aussi les iardinages vergiers.
Paris Pour Jaques Androuet, du Cerceau. 1582. Fol. B. 4480.
Briseux, C. E. L'art de bätir des maisons de campagne oü l'on traite de leur distri-
bution, de leur construction, et de leur decoration. vol. Paris, chez Prault pere. 1743.
4. e. 3881.
Daviler, A. C. Anhang zu der ausführlichen Anleitung der ganzen Civil-Baukunst, des
J. Bar. de Vignola, welche von A. C. Daviler herausgegeben worden. Aus
dem Französischen übersezt. Augspurg, Georg Hertel, 175g. 4. B. 3882.
Niederländische Schule.
Bosboom, Symon, Stadts Steenhouwer tot Amsterdam. Cort onderwys van de vyf Ce-
lomeu, uyl den Scherpsinnigen Vinsent Scharnozzy getrocken en in Minuten gestelt seer
gemacklick voor de Junge Leerlingen en dienstlich voor alle Jonge Liefhebber der
Bouw-Const. Amsterdam by Justus Danckerts. Fol. Pag. 1-6 Text, Bl. 7-58 Tafeln.
B. 394.2.
Danckers, Justus. Architecmra chivilis Vertoonende verscheyde Treiflijke Cappen S00
van Toorens, Kercke, als mede veelderhande voorname Huysen, etc. en eenige Wentel-
trappe. Amsterdam, J. Danckers. Fol. Gestochener Titel, pag. 1-8 Text und Bl. 9-48
Kupfertafeln. B. 3943.
Rubens, P. F. Palazzi antichi di Genova raccolti designati du Pietro Paolol
Rvbens. In Anversa. Appresso Giac. Mevrisio. Anno MDCLII. Fol. B. 3160.
Sch ille, Hans van. Form vnd weis zu bauwen, Zimmern Burgen vud Stedt
Mnniere, de bien bastir, edif-ier, fortiiier, 8x munir Chasteaux, forteresses. villes autres
Places. Antuerpiae apud Gerardurn de Jode 1580. 15 Bl. Gestochener Titel, unten
auf einer Cartouche M'. Hans van Schille, Ingenieur et geographe inuentor. Fol.
3454
Italienische Schule.
Leonis, Baptisten Alberti Libri de re aedificatoria decem. Parisiis impressum opera
B. Rembolt et Homken, 1512. 8. Auf dem Titel das Druckerzeichen des Rembolt,
auf dem Schlusshlatte das des L. Homken. B. 4306.
Alberti, Leon Battista. I.' architettura. Tradotta in lingua fiorentina da Cosimo Bzrtoli.
Con la aggiunta de' disegni. In Venezia, Appresso Francesco Frnnceschi, Sanese. 1565.
kl. B. 3611.
Francisci Marii Grapaldi Parxnensis, De partibus aedium, Lexicon utilissimum. Basileae,
apud Joan. Walderum, 1533. B. 4307.
Rusconi, Gio. Antonio. dieci libri d'architecture. Secondo precetti di Vilruvio, nova-
mente ristampati, 81 accresciuti della Prattica degl' Horologi Solari. In Venezia, 1660.
Appresso il Nicolini. Fol. B. 3885.
Serlio, Seb. Architecmr, 4. Buch. Die gemaynen Reglen von der Architectur uber die
funf Manieren der Gebeu, zu Wissen, Thoscana, Dorica, Joniua, Corinthia und Com-
posita, mit den Exemplen der Antiquitaten so durch den merem Tayl sich mit der
Leer Vitruvii vergleychen. Antorf, P. Couck. Anno 1542. Uebersetzt von Peter Coecke
vom Alsl. Fol. B. 359g.
M. L. Vitruvio Pollione de Architectura rraducto di Latino in Vulgure dal vero
exemplare con le figure li soi loci. M.D.XXlIII. Venetia, fratelli da Sabio. Fol.
B. 3144.
Vitrvvii M. de architectvlra Libri decem nuper maxirua diligentia castilgati atq. excusi
additis. Juli Frontini de aqueductibus libris pro pter materiae afßnitalem. Am Schluss-
blatte Impressum Florenriae per haeredes Philippi Juntae. Anno domini M.D.XXII.'
sexto kal. Noue mbris. 8. B. 3203.
M. Vitruvii Pollicnis de architectura libri decem. Accesseruut Cvulielmi Philandri an-
notationes. Lugduni, ap. Joan. Tornaesium, 1552. 4. Mir Holzschnitten. B. 4333.
M. Vitruvii de archixeclurn libri decem 110 num. Bl. und Bl. Index. Impressum
Venetiis .. sumptu Joannis de Tridino alias Tacuino. Anno Domini 1511. Fol.
Mir Holzschninen. B. 4334.
ARCHITEKTONISCHE DETAILS.
XVI. Jahrhundert.
Giovanni Agucchi.
B. Ein ipuischer und zwei korinlhische Säulenfüsse und ein Composilkapitäl. P. 30, 34
Nagler Mon. II. 2679 Nr. und 13. 4. und qu. 4. 2739
Unbekannt.
B1. Hermen, je zwei auf einem Blatt. Nr. 2-5, 7-40 der Folge. 4. 27.40.
Unbekannt.
Kapitäl. Rechts Durchschnitt mit Angabe der Muße. Ohne Zeichen. qu. 4. Von rechts
beleuchtet. 27.14.
Kapitil. Ohne Bezeichnung. qu. 4. 2745
Pilesterkapitäl, verziert mir zwei Vasen, darüber aufgeschlagcne Bücher. Von rechts be-
leuchtet. Ohne Zeichen. qu. 4. 2746
ANSICHTEN VEDUTEN.
Canal, Anton. Urbis Venetiarum prospectus celebriores ex Antunii Canal tabulis XL aerc
expressi ub Antonio Visentini. Venetiis apud Theod. Viero 1742. qu. Fol. Thle.
Titel und lnhaltsverzeichniss in Typendruck, hierauf gestochener Titel, Bl. Porträte
des Canale und Visentini und 38 Tafeln. B. 3668.
Rossi, Gio. Jacomo de, exc. Palazzi di Rorna de piu celebri architetti disegnati da Pietro
Ferrerio pittore et architetto. Librc primo. Gestochcner Titel und 4x Bl. Nuovi
disegni dell' architectvre, plante de' palazzi di Roma de' piü celebri architetti, Disegnati,
et intagliati da Gio. Battista Falda. Libro secondo. Gestochener Titel und 59 Tafeln.
B. 3073.
ander A. Flandria illvstrata sive Descriptio comitatus istius per totum terrarmm
orbem celeber rimi VI tomis absoluta Ab Antonio Sandero Gandavensi, Eccl. lprensis;
Canonico Grad. Aüecto. Coloniße Agrippinae. Sumptibus Cornelii ab Egmondt et So-
ciorum. x641. Fol. B. 3183.
Schramm, C. Chr. Historischer Schauplatz in welchem die merkwürdigsten Brücken
aus allen vier Theilen der Welt, insonderheit aber die in den vollkomrnensten Stand
versetzte Drefsdner Elb-Brucke, in Prospecten, Münzen und anderen Kupferstichen,
vorgestellt und beschrieben werden. Leipzig, B. C. Breitkopf, 1735. Fol. B. 4020.
Geschenk des Herrn Käbdebo.
INNENANSICHTEN.
Nnanmzünuxscne Scnvus.
Unbekannt.
lnneres eines Wohnzimmers mit einer gedeckten Tafel, bei welcher die Familienglieder
theils sitzen und theils stehen und das Tischgebet beten. Rechts ein Kalender, auf
welchem zu lesen 1639 Mai. Fol. Scharf beschnitten. 281o.
WANDMALEREI.
lnußmscnz SCHULE.
Buonurrotti, Michelangelo. Einzelfiguren aus der Decke der Sixtina. Num. Folge von
Bl. von einem unbekannten Stecher des 18. Jahrh. Bl. 7. Monogrammirt. Auf dem
Titel M. Ange inv. et pin. Nella Capella Sistina in Vaticanm. 4. B. 3761.
Carracci, Annibale. lrnagines Farnesiani cubiculi cum ipsarurn monocromatibus erna-
mentis Romae in aedibus sereniss. ducis Parmensis ab Annibzle Carraccio aeternitali
pictae. Petra Aquila delineatae incisae. Roms, J. Jac. deßubcis exc. Bl. qu. Fol.
3997-
Raphael. Loggia di Rnlhele nel Vaticano. Perspectivische Anlicht, Bl. Thoren, 14 Bl.
Ornamente und Bl. Längendurchschnitt. Gestochen von G. Ouaviani. Vnr der Schrift.
gr. Fol. B. 3674.
Zaneni, Anton-Maria. Varie pitture fresco de' principali maestri Veneziani. Ora la
prima volm con le stampe pubblicate. Porträt des Herausgebers. gestochcner Titel.
24 gest. Tafeln nach Giorgione, Tizian, Tintoreno, Zeloni u. Paul Veronese und Bl.
Text. In Venezia 1760. Fol. B. 36m.
PLAFONDS.
Ponce. Arabesques antiques des bains de Livie, de la ville Adricnne, uvec les plu-
fonds de 1a ville-Madame, peints dülpräs los dessins de Raphael, et graväs par les soins
de M. Ponce. Paris, chez Yauleur, 178g. Fol. B. 360g.
S. Le Clerc.
Bl. Plafonds aus dem Palnste des Herrn Baron de Tessin zu Stockholm. Ipse sc. qu.Fol.
2298
KAMINE.
Dan. Marot.
Nouveaux Lieure de Cheminees la Hollandnise, und Novae cheminae, quales plurimum
in usu sunt apud Hollandos. Zusammen Bl. Fol. 2267,
Bullet.
Verschyde Schoorsteen Mantels nieulykx geinventeert door MK Bullet. Cornelis Danckerts
fecit. Amsterdam, Justus Danckerts. F01. Folge von 22 rechts unten num. Bl. Auf dem
Titel die Verlagsnumrner 20. B. 3944.
GARTENWERKE.
Diese, Matthias. Erlustierende Augenweide in Vorstellung Herrlicher Garten und Lust-
gebäude Theils inventiert und angelegt, theils nach dermaligem Sito gezeichnet. GeA
stochener Titel, Bl. Dedication und Vorrede und 50 Bl. Gartenprospecte. Erste
Vortsetzung Titel und 50 Bl. Prospecte. Zweite Fortsetzun Titel und 42 Bl. Cor-
vinus und Remshnrt sc. Augsburg, Wollt" exc. qu. Fol. B. 3ä76.
lm Verlage von Fr. Bartholomlius in Erfurt erscheint und ist durch jede
Buchhandlung des ln- und Auslandes zu beziehen
A. G-raef
Praklischas Journal für Bau- und lliilal-Tlsnllar
4.
12 Hefte mit je Blatt reichhaltigen Vorlagen und den dazu gehörigen Modellen
in natürlicher Grösse Heft 15 Sgr. oder per Jahrgang Tblr.
Dieses Journal zeichnet sich vor allen anderen derartigen Unterneh-
mungen dadurch ruhmlichst aus, dass die von ihm gebrachten Vorlagen wirklich
praktisch und ausführbar sind. Es kann daher den verehrlichen Tischler-
meistern und den vorwärts strebenden jungen Gehilfen auf das Wärmste und
mit bestem Grunde empfohlen werden. Der Name des an der Spitze der Redaction
stehenden Fachmannes, Herr A. Graef, hat einen so allgemein begründeten guten
Klang, dass zur Empfehlung obigen Journals jetzt beim Beginn des 11. Jahrganges
wohl nichts weiter zur Einführung desselben zu sagen nöthig ist.
Der vorliegenden Nummer ist ein Prospect über die im- Ver-
lage von W. Srmum-l in Stuttgart erscheinende Monatschrift
DAS KUNSTHANDWERK,
Sammlung mustergültlqor kunatuavlarhlichar Gegenstände aller Zeiten,
herausgegeben von Bruno Buuher und Ad. Glmuth
beigegeben.
Sun-nun; du oumn. Ilmunu.
luukinahnll vu cm 0mm. lnhn mm