für
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.
Am I. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abonnementspreis per Jahr H. 4.-
Redacteur Bruno Buchor. Expedition von C. Gerohfs Sohn.
Man abonnirt im Museum, bei Geroid Comp., durch die Poslanstalten, sowie durch
alle Buch- und Kunsthandiungen.
WIEN, 1. DECEMBER 1875. Jahrg
Nr. 123.
Inhalt Die Tiroler Glasmalerei 1875. Die Vertretung der österreichischen Kunstgewerbe und kunst-
Fewerblirhen Schulen auf der Münchener Futausstelluug 1876. Permanente kunstgewerh-
icha Ausstellung in Prag. Wiener hiuorinch Kunsiausszellung von 1876. Donnerstags!
Vorlesun eu. Wilhelm Holfmannüa Spitzen-Mnsterlauch. Musterschutz in Deutschland.
Kleinere iltheilungen.
Die Tiroler Glasmalerei I875.
Inmitten der Ungunst der Zeitverhältnisse, inmitten der allgemeinen
Klage über Verdienstlosigkeit und Arbeitseinschränkung sieht man mit um
so grösserer Befriedigung auf ein Institut, das in den anderen, kunstgewerb-
lichen Etablissements günstigen Jahren den Kampf um's Dasein durchge-
macht, aber da auch noch die Kräfte gesammelt, die nun herrschende
allgemeine Drangperiode fast unbehelligt zu bestehen; x875 war das schönste,
wirkungsreichste Jahr der Tiroler Glasmalerei seit ihrem Bestehen.
In Berücksichtigung der das Geschäftliche beeinflussenden Zeitver-
hältnisse kam sie selbst der steigenden Concurrenz durch erhebliche Preis-
reductionen entgegen, wie nur die verdoppelte Production sie ermöglichte,
und wahrte sich dadurch die bedrohtesten Absatzgebiete Rheinland und
Westphalen.
In der Pfarrkirche zu Bocholt wurden dies Jahr wieder vier grosse
ligurale Fenster mit Darstellungen aus dem Leben Jesu als Fortsetzung
der zwei grossen Kreuzschifffenster eingesetzt. Ihre beifällige Aufnahme
hatte erneute Bestellung auf die folgenden fünf zur Folge, worauf 1877
die letzten vier gegen die Thurmhalle hin dazu kommen sollen. Die Aus-
schmückung dieser spätgothischen Kirche ist eine der bedeutungsvollsten
Aufgaben für das Institut, nicht allein wegen der günstigen Lage dieses
industriösen Ortes an der holländischen Grenze, sondern auch weil ihm
dadurch Gelegenheit wurde, in einer grossartigen figuralen Darstellungs-
reihe alle Fähigkeiten zu erproben. Der ganze Cyclus, äusserlich zusam-
menhängend angeordnet, wirkt auch geistig als ein in sich geschlossenes
Werk. Im Münsterlande erhielt ferner der. grosse Wallfahrtsort Telgte
1875. 12
drei ligurale Chorfenster mit dem Stammbaum Mariens dessen Haupttheil
s. Z. im Oesterr. Museum ausgestellt war, mit zwei seitlichen Darstellun-
gen das Rosenkranz- und Scapulirfest; ebenso fand der Chor zu Düssel-
dorf mit einem dritten Figurenfenster seinen Abschluss. Für die Kirche
Gross-St. Martin in Köln wurden die Glasmalereien für die Nordabside
bestellt und sind dieselben nun seit Kurzem dort eingesetzt. lhre ungemein
prächtige, reiche Anlage, entsprechend der schönen Composition Essen-
wein's und Klein's, lässt die seit circa zehn Jahren gemachten Fortschritte
beim Anblicke der Fenster der Ostabside deutlich erscheinen. Es sollen
nun ganz neue Entwürfe auch dafür geschaffen und conform denen den
Nordabside ausgeführt werden. Mit diesen kommen auch drei für den
südlichen Chorschluss in Auftrag. Die localen und Dimensionsverhältnisse
dieser Basilika bieten dem Glasmaler ungewöhnliche Schwierigkeiten.
im Anfange d. J. gingen die r3 byzantinischen Fenster für St. Maria
in Pera nach Konstantinopel ab; sie sind, wie Architekt und Kirchenvor-
stand sich ausdrückten, der höchste Schmuck der Kirche und dürften wei-
tere Aufträge nach dem Orient zur Folge haben. Nach St. Louis Nord-
amerika kamen neun grosse l-lgurale Fenster mit den Apostelfürsten,
den m0rgen- und abendländischen Kirchenlehrern im Chor, vier Dop-
pelfenster mit acht Bildern aus dem Leben Jesu für die Capellen.
Eine romanische Rosette mit dem Brustbilde des Herzens Jesu, ein
dreitheiliges Materdolorosa-Fenster nach Calvary bei Milwaukee fanden
ebenso günstige Aufnahme und bahnen stylistischen Leistungen unserer
decorativen Kunst auch dorthin die Wege, wogegen die architektonischen
Formen und Constructionen amerikanischer Gothiker vorläufig uns Euro-
päern vielfach fremdarrig sind. Sehr rührig erweist sich das Haus Fr.
Pustet in Regensburg, resp. New-York, welches die Anstalt drüben ver-
tritt, die Geschäfte entrirt und sichert. Gegenwärtig arbeitet man in der
T. G. an 20 Fenstern, welche für die Savannah-Kathedrale bestellt, im
Frühjahr 1876 an ihren Bestimmungsort kommen dürften. Ehe der Archi-
tekt an die Skizzen zu dieser dankbareu Suite liguraler und decorativer
Glasmalereien ging, unternahm er im Auftrage des Instituts eine grössere
Studienreise nach der Schweiz, Süddeutschland und Elsass-Lothringen,
um nach Auffindung neuer Motive seiner Aufgabe besser gerecht werden
zu können.
Numerisch überwogen dieses Jahr die Aufträge aus Oesterreich,
was mit besonderer Freude, nach den entgegengesetzten Erfahrungen in
früheren Perioden, constatirt wird. Der kunstsinnige Pfarrer von Wallen-
dorf in der Zips, Dr. Vajdovsky, stattete seine neu restaurirte Kirche mit
Teppichfenstern aus, wobei die darangewendeten Mittel, wie es so selten
in diesem Genre vorkommt, ein freies Sich-Ergehen im Dessin und reich-
musivischen Mustern zuliessen, deren geschmackvolle geometrische Ver-
zierungen denn auch als mustergiltigc Leistungen ihrer Art- bezeichnet
werden. Es waren Kunstverglasungen im eigentlichsten Sinne des Wortes,
denn die farbigen Glasspectra mit den conturirenden Verbleiungen machen
den ganzen Eifect aus. Bei der Restauration der St. Barbara-Capelle in
Olmütz, die der feinsinnige Domdechant Graf Lichnowsky durch Storno
vornehmen lässt, wurden zwei Renaissancefenster mit l-iguralen Medaillons
aus dem Leben der hl. Patronin en grisaille mit Silbergelb in der T. G.
ausgeführt, die auch die Butzenscheibenverglasungen liefert.
Für den Dom zu Prag entstand nach langer Unterbrechung ein drei-
theiliges Fenster mit den hl. Johanna, Wenzeslaus und Wolfgang, gestif-
tet von Morawetz und Küffer, unstreitig das Beste, was bislang von Glas-
malereien dort existirt. Gleichwohl musste diese erste bessere Leistung,
ein Hauptverdienst des concipirenden Architekten, Dombaumeister Mocker
unter der denkbar ungünstigsten Situirung in einer wahren Halbnacht
leiden die energisch behandelten, auf normale Stellung und hinreichendes
Licht angelegten Figuren, fein empfundene Gestalten des Herrn Se-
quens erwiesen sich zu tief und schwarz für diesen Platz und werden
nun ohne jede Entschädigung entsprechend den anders gearteten Verhält-
nissen von der Anstalt neu ausgeführt. Es hat dies bereitwillige Entge-
genkommen denn auch die volle Würdigung des Dombaucomites gefunden.
Das ist das Schwierige und immer neue Täuschungen Schaffende in der
Glasmalerei, dass die Situation am Bestimmungsorte die Wirkung eines
daheim als gut anerkannten Werkes total verändern kann, und daher er-
geben sich die Reisen, um Kenntniss von derselben zu nehmen, bei grös-
seren Aufgaben als eine Nothwendigkeit. Man betrachtet sie aber auch
als Bildungsmittel, deren weder Leiter noch Künstler eines so grossen
Kunstinstitutes entrathen können, ohne geistig zurückzubleiben, ohne den
Contact mit der grossen Aussenwelt zu verlieren.
In St. Valentin Nieder-Oesterreich, wo bereits voriges Jahr der
Chor mit figuralen Glasmalereien ausgestattet wurde, reihten sich d. J.
hübsche Bleifenster in Tongläsern an deren Billigkeit die weiteste An-
wendung auch in ärmeren Kirchen gestattet. Decorative Fenster kamen
nach lschl, Baden, in eine Menge Dorfkirchen Steiermarks, wo sich ein
durch die anerkennungswerthen Leistungen des christl. Kunstvereins über-
raschend geweckter Sinn für jede Art der Kunstverglasungen zeigt, woher
denn auch die meisten Aufträge unter den Provinzen eingelangt sind. Wir
beschränken uns auf wenige Pfarrkirche St. Leonliard und Seminarcapelle
zu Graz, Straden, Riegersburg. Weiter hinab gingen Fenster nach Raven
Croatien und nach Banialuka.
Nicht Unbedeutendes hat dies Jahr Tirol bestellt; ein Beweis für den
Sinn und die Liebe des Clerus für kirchliche Kunst und Decoration; es
liefen nicht weniger als 27, darunter sehr ansehnliche Bestellungen ein
Teppichfenster wurden für die neuerbaute romanische Kirche in Spor-
maggiore gefertigt, wovon neun grosse Fenster leider des knappen Preises
halber nur in gewöhnlichem Glas auszuführen waren; der zweite Fall
unter allen Arbeiten, die sonst in Kathedral- und Antikgläsern ge-
12'
macht wurden. Es kann deren allgemeine Verwendung höchstens noch bei
einfacheren Teppichfenstern in Frage kommen; in allen anderen Fällen
ist der Unterschied ein so geringfügiger, dass allein vom Gesichtspunkte
der Solidität aus-kein Besteller sich besinnt, das einzig für monumentale
Glasmalerei geeignete Materiale verwenden zu lassen. Unter den figura-
len Fenstern, die Wilten, Wengen, Kaltern, Trient alle als Fortsetzun-
gen, Pfaffenhofen, Arzl und Bozen erhielten, dürften die zwei für letzt-
genannte Pfarrkirche, deren Entwurf und Cartons von v. Felsburg und
Spörr herrühren, an Reichthum der Anlage und Gediegenheit der Durch-
bildung obenan stehen. Sie bilden den Anfang eines Cyclus von sieben
Chorfenstern, welche die Hauptfeste Mariens aufnehmen sollen. Die bei-
fällige Beurtheilung, womit sie von den Bozener Bürgern und Handels-
herren, sowie von der Localpresse, ohne Unterschied der politi-
schen Richtung, begrüsst wurden, sichert die Fortsetzung des von
Monsignore Dr. Wieser unternommenen Werkes. Die Gemeinde Kaltern
führte ihr Vorhaben fest und ruhig durch, die ganze Kirche mit Kunst-
verglasungen im Spätrenaissancestyl zu schmücken; sie erhielt dies Jahr
als Abschluss des Presbyteriums die kolossalen Lünetten, voriges Jahr
wurde mit den vier Kirchenlehrern dortselbst begonnen und entstanden
die ersten zwei Apostelfenster im Schilf, denen vier weitere nächstes Früh-
jahr folgen. Die Compositionen des Prof. Stolz, welche eine hier wohl
angebrachte Kräftigkeit entfalten, linden vielseitigen Beifall.
Mit besonderer Genugthuung verzeichnet die Anstalt ferner eine vor
Kurzem vollendete grössere Bestellung nach Weiler in Vorarlberg zehn
Grisaille- und ein viertheiliges Hauptchorfenster mit dem Bilde der Er-
scheinung des Herzens Jesu an Margaretha la Coque, assistirt von Jo-
hannes Evangelista und Franz Sales. So nahe dies Ländchen uns liegt,
so gering war bisher die Verbindung in unserem Kunstzweige, das Ver-
langte wurde meistens bei den, um wohlfeilstes Geld wohlfeile Waare lie-
fernden Glasmalern in Baiern bestellt. Die Bestrebungen des einheimischen
Instituts haben, wie schon Eingangs erwähnt, auch diese Concurrenz ge-
brochen und glaubt solide Arbeiten um nicht höheren Preis liefern zu
können. Die neuerbaute Kirche ist nach dem Plane des Oberbauraths,
Ritter v. Schmidt durchgeführt.
In der Pfarrkirche, zu Wilten wird dieses Jahr das Presbyterium mit
figuralen Chorfenstern unten und decorativen Lünetten in der Höhe im
Renaissancestyl geschlossen, ein tüchtiger Anfang des schönen Planes, die
ganze, für Ausschmückung mit Glasmalerei höchst geeignete Kirche all-
mählich mit gemalten Fenstern auszustatten.
Die Bleizeichnungs- und Teppichfenster aller Style, die-mehr durch
ihre Massenhaftigkeit denn als Kunsterzeugniss imponiren und für die
Anstalt selbst nur wegen des kolossalen Glasconsums von Werth waren,
dürfen wir füglich übergehen, dagegen muss der ebenso grossen als höchst
ehrenvollen Aufgabe gedacht werden, welche in der Ausführung von zwölf
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HochschiHfenstern und der grossen Rosette der Votivkirche in Wien ihr
zu Theil wurde. Kam es in diesen Objecten mehr nur auf die Tüchtig-
keitifertiger Conturer und Ornarnentenmaler an, welche denn auch die
Ablieferung noch vor den vertragsrnässigen Terminen ermöglichte, so bot
doch jedes Hochschifffenster in seinem grossen Vierpass bereits ein ftgu-
rales Medaillen, an dem sich die wirksame Combination farbiger Gläser
mit einem energischen, der riesigen Höhenstellung entsprechenden Vor-
trage erst prüfen konnte. Die Verwendung derselben Gläser aus der Ti-
roler Kathedral-Glashütte durch Geyling fördert die Zeichnungen des Herrn
Maler Jobst und bringt das Ganze zu einer in Ton und Mache harmonisch
sich verbindenden Suite reicher Glasdecorationen. Das Tiroler Institut war
dabei bestrebt, in stetem Contacte und Austausch mit der Bauleitung, so
wie den zeichnenden Künstlern zu bleiben, um seine Aufgabe entsprechend
deren Intentionen zu behandeln und zu lösen. In derselben Absicht sandte
es grössere figurale Objecte zur Ausstellung in's Oesterr. Museum nach
Wien, die nicht ohne günstigen Einfluss blieben, sowohl was die geweckte
Beurtheilung berufener Fachmänner als das Interesse kunstliebender Be-
steller anlangt. Mag auch" ein oder die andere abfällige Stimme bei solcher
Gelegenheit fallen, die Leitung der T. G. erkennt darin eine verschwin-
dend kleine Gefahr gegenüber jener. die in der Entziehung eines künst-
lerischen Auftrages von Bedeutung liegt. Das Gefallen oder Missfallen der
Auftraggeber ist zwar ein nicht zu unterschätzender Factor, aber oft so
verkehrt, dass man von Zeit zu Zeit das Bedürfniss hat auf einem Welt-
kunstplatze unbefangenere Richter zur Prüfung und Correctur des Ge-
machten zu bitten. Das Vertrauen, welches man in Wien in die Leistungen
der Anstalt setzt, verschaffte ihr auch bereits die hervorragende Betheili-
gung an der Ausführung der nun erst beginnenden Kunstaufgaben der
figuralen Fenster.
Nicht zu vergessen ist der Restaurirungs- und Ergänzungsarbeiten
alter Glasmalereien für das grossherzogliche Museum zu Darmstadt, die s. g.
Wimpfener und Partenheimer Flügel, sowie jene für die Stiftskirche Hei-
ligenkreuz; sie waren willkommene Objecte des Studiums alter Vorbilder
und wurden besonders jüngere Kräfte zu diesen Arbeiten herangezogen.
In unverkennbarem Fortschritt nimmt die Glasmalerei auch von den
Räumen des Profanbaues Besitz, schmückt sie mit Wappenschildereien,
Genrebildern, ornamentalen Zeichnungen in Farben und Ton. Die aus-
zeichnendste Aufgabe in diesem Gebiete wurde dem Institute in der Aus-
führung der fünf vom kaiserlich österreichischen Hause gestifteten Wap-
penfenster für die Karthause des germanischen Museums in Nürnberg zu
Theil, wozu Director Essenwein auf eingehendes Studium begründete mu-
stergiltige Zeichnungen lieferte; ebenso zu zwei weiteren Wappenfenstern
ebendorthin von den Grafen und Freiherren von Soden und Bibra ge-
stiftet. Aufgaben, welche die vereinten Kräfte in denkbar kürzester Zeit
durchführten. Die Anerkennung, welche vom Director sowie berufenen
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kunstsinnigen Besuchern der Karthause, ja selbst von Glasmalern rück-
haltlos für diese Leistungen gespendet wurden, werden mit besonderer
Befriedigung und Freude hier verzeichnet.
Eine grosse Wappentafel bilden auch die gegenwärtig in Arbeit be-
findlichen Fassadenfenster des Tiroler Landhauses, vom hohen Landes!
ausschusse, Dank der warmen Befürwortung des Landeshauptmanns
Dr. Ritter v. Rapp, dem Vaterländischen Institute übertragen, damit es auf
der Weltausstellung zu Philadelphia würdig vertreten, die Exposition der
österreichischen Glasindustrie schmücken kann.
Der Grossindustrielle Ritter v. Schmitt in Böhmisch-Aicha liess für
sein Spielzimmer Genrebilder auf Glas ausführen das ernste und heitere
Spiel vorstellend, von reichen Renaissancerahmen umschlossen. Für die
Gruftcapelle bestellte er ein decoratives Fenster mit dem Salvatorkopfe
als Kern der oberen, dem Familienwappen als solchem der unteren Sterne
Ggur, zwischen welchen die Schrifttafel sich befindet.
Erwähnen wir noch eines bunten, mit gemaltem Ornament geschmück-
ten Treppenhausfensters für die Villa Dumba in Lietzen, und eines grossen
in matt dessinirten Gläsern ausgeführten Saaloberlichts für Bozen, so dürfte
die Reihe grösserer Arbeiten der Kunstverglasung für Profanbauten er-
schöpft sein.
Ebenso wichtig wie dieses Jahr für das Glasmalerei-Atelier, war es
auch für die Glashütte. Gegen alles Erwarten musste man, nachdem
Anfangs October 1874 ausgelöscht worden und man mindestens für bis
Jahre assortirt zu sein glaubte, schon im Februar wieder anwärmen.
Der Ofen blieb bis Ende Juni, wo die Kappe sich schadhaft zeigte, in
Betrieb, und ging meist fest bestelltes Fabricat nach Deutschland, einzelne
Partien auch nach Belgien, ja selbst nach England und Amerika. So er-
freulich dieser offenbare Beweis alltnäliger Entwicklung ist, so zeigt sich
dieselbe doch bei weitem noch nicht hinreichend, den Bestand der Hütte
bei dauerndem Betriebe zu sichern, wird vielmehr ehrenhalber von der
Glasmalerei gehalten, die dafür fortgesetzt die grössten Opfer bringt. Das
Tiroler Kathedralenglas wäre nicht nur an Güte, noch mehr durch seinen
nirgend anderswo zu findenden Reichthum an Farbentönen, sondern auch
dem'Preise nach concurrenzfähig mit allen ähnlichen Fabricaten des Aus-
landes, wenn nicht der unerhört hohe Ausfuhrszoll 12 Rmk. pr. Ctr.,
also circa kr. 'pr. Quadrat-Fuss darauf lastete, den zu paralysiren die
äussersten Anstrengungen des Etablissements, ja sein Verzicht auf jeden
Gewinn aus der Glasfabrication kaum hinreichen.
Der ungenügende Heizeifect des alten Ofens mit seiner Ausnützung
haben die Aufstellung eines neuen nach demselben System Nehse, aber
auf vier Häfen eingerichtet, nothwendig gemacht, eine Sache, die man
anderswo höchst einfach und unschädlich finden würde, welche aber für
eine wohllöbliche Gemeindevorstehung Wilten dies nicht so war, sondern
neue Gelegenheit bot, ihre erprobte Fürsorge und zärtlichste Liebe unserer
45.',
sanitätswidrigen Hütte, uwelche bei stets steigenden Grundpreisen der
unmittelbarsten Umgebung, dennoch die Gründe entwerthet, und während
ein Haus nach dem andern näher rückt, die Bauunternebmung in diesem
verpesteten Gebiete lähmtgt in reichlichstem Maasse angedeihen zu las-
sen. So wurde glücklich dieAngelegenheit der Baubewilligung und Braun-
kohlenfeuerung auf dem weiten Wege von Wilten bis Innsbruck wieder
um sieben Monate verschleppt, in welcher Zeit iene Herren fast eine
Reise um die Erde machen konnten, um sich von der Einrichtung und
dem Standorte anderer io-zomal grösserer Glashütten zu überzeugen,
wo es keine eiserne Thüren, Sparren und wohl auch Eisenblechfenster
gibt, wie solche in fürsorgender Weisheit von ihnen für unseren Luxusbau
einer Glasschmelze verlangt werden.
So sind denn, um dieser Macht zu genügen, wieder ein paar Tau-
send nutzlos eingewölbt und casemattirt, welche abzuverdienen weniger
leicht sein dürfte. Mitte November soll die neue Campagne beginnen, in
welcher vorzüglich brillante Antikgläser reinsten Bleisatzes gemacht werden
sollen. Während des Bestehens des Ofens besuchte der l-lüttenmeister Paul
Neuhauser verschiedene Glasfabriken Böhmens und des baierischen Wal-
des, um an Erfahrungen und Kenntnissen bereichert einen recht rationel-
len Betrieb einzuleiten; denn all den ungünstigen Verhältnissen, die von
theuerem Brennmateriale angefangen auf dieser Hütte lasten, lässt sich
nur durch ökonomische umsichtige Leitung und Verwendung alles Nutz-
baren begegnen.
Neuhausefs Bruder Albert brachte zwei Sommermonate in ltalien zu,
Studien in, Mosaiken zu machen, deren erste er im Laufe des Winters für
den südlichen Giebel des Glasmalereigebäudes ausführen wird, um diesen
Zweig der Glaskunsttechnik dann weiter zu pflegen.
Der Studienreise des Architekten der Anstalt ist bereits Erwähnung
geschehen; der Leitergfderselben war September, October zu einer grös-
seren Tour in Geschäftsangelegenheiten veranlasst, die sich zwischen
Agram und Prag bis tief nach Ungarn hinab erstreckte.
Ausser diesen fördernden Reisen geschah viel für Anschaffung werth-
voller Werke über Glasmalerei, Kunstgewerbe und Ornamentik im Allge-
meinen, Fortsetzung von Zeitschriften; wie denn jetzt nur für die Bibliothek
ein Ordinarium von 400 H. jährlich von den Gesellschaftern der Direction
bewilligt ist.
Nachdem im Laufe des Sommers ein kurzer Curs zum Zeichnen be-
standen, wurde ein solcher für die Wintermonate eingerichtet, so dass
8-10 Stunden der Arbeitszeit wöchentlich nachModellen gezeichnet und
vom Professor der Oberrealschule corrigirt wird. Die Anstalt hofft diese
ihrem Verdienste entgehende Zeit und die dazu erforderlichen Mittel zu
Nutz und Frommen ihrer Angestellten, sowie ihrer Gesamrntleistung auf-
wenden zu dürfen; denn ein Glasmaler ohne Formkenntniss, ohne Ver-
ständniss, die conturirte Vorlage in richtiger Beleuchtung zu modelliren,
ist ein Sänger ohne Schule und Gehör.
Vorn Rufe der T. G. geben die Besuche der -vielen Touristen Zeug-
niss, die dies Jahr in grösserer Menge als je sich einfanden. Der erfreu-
lichste von allen war unstreitig der des österreichischen Ingenieur- und
Architekten-Vereines, geführt von Oberbaurath Friedrich Schmidt am
n. September, dessen volle Anerkennung der ausgestellten Obiecte dar-
unter eines Kölner und des Prager Dorufensters das Institut auszeichnete.
In Kürze beschickt die T. G. die Weihnachts-Ausstellung des Oesterr.
Museums mit einer Serie Cabinetsstücke verschiedensten Genre's und
macht damit den Versuch, die Klein-Glasmalerei als Schmuck der lnterieurs
in's grosse Publicum einzuführen. Vom feinsten künstlerisch ausgeführten
Cabinetsbild bis zum einfachsten in Grau und Silbergelb gemalten Täfel-
chen, das eine Hand gemacht, die sonst nur Eichenlaub kratzt und Rip-
pen in Blumen und Rebenblatt schnellt, ja bis zum bunten, fast zeichnungs-
losen Glasmosaik wird Beifallverdienendes sich vorfinden, hoßen wir, dass
wer vieles bringt, allen etwas bieten wird.
Die Vertretung der österreichischen Kunstgewerhe und kunstgewerhlichen
Schulen auf der Münchener Feetausstellung I876.
Der Kunstgewerbe-Verein in München veranstaltet zur Feier seines
fünfundzwanzigjährigen Bestandes eine Ausstellung im königl. Glaspalaste
in München, welche vom 15. Juni bis 5. Oetober 1876 dauern und fol-
gende Abtheilungen umfassen wird
A. Kunstwerke und kunstgewerbliche Erzeugnisse älte-
B. Werke neuerer deutscher te der bildenden
st;
C. kunstgewerbliche Erzeugnisse der Gegenwart;
D. Leistungen der Kunstgewerbeschulen.
An dieser Ausstellung werden sich sämrntliche deutsche Länder, wie
bereits feststeht, lebhaft betheiligen und wurde auch Oesterreich hiezu
dringendst eingeladen.
Für die Betheiligung Oesterreichs an den Sectionen und wen-
dete sich die Münchener Commission an die Direction des Oesterr. Museums
für Kunst und Industrie in Wien, welche nach Einholung der Genehmi-
gung von Seite des Protectors dieser Kunstanstalt, des Herrn Erzherzogs
Rainer, und nachdem die beiden Ministerien u. z. das des Handels und
des Unterrichts im Interesse der Kunstindustrie sich mit dankenswerther
Bereitwilligkeit bereit erklärten, die Mittel zur Durchführung für die dafür
zu bestellenden Cotnites zur Verfügung zu stellen, sogleich an die Bildung
dieser Comites schritt.
Das für die kunstgewerbliche Abtheilung besteht aus Vertretern
des Curatoriums des Museums, des Handelsministeriums, der Handels- und
Gewerbekammer und des niederösterreichischen Gewerbvereins; jenes für
die Schulabtheilung aus Mitgliedern des Aufsichtsraths und des Lehrkör-
pers der Kunstgewerbeschule des Museums. In diesen beiden Comites
übernimmt der Director des Museums den Vorsitz; beide amtiren im
Oesterr. Museum am Stubenring.
Das Comite für Kunstgewerbe ist in folgender Weise gebildet Hol-
rath v. Eitelberger als Vorsitzender, und die Herren Curatoren Lob-
meyr, zugleich als Vorsitzender- Stellvertreter, Baron M. übek,
Dr. Stamm, Reg-Rath v. Falke; Custos Bucher; Hofrath Dr. Mi-
gerka, als Vertreter des Handelsministeriums; die Mitglieder des artisti-
schen Aufsichtsraths, Reg.-Rath J. Storck und Prof. A. Bauer; als Ver-
treter der Handelskammer Curator Baron Wertheim und Moriz Gerold;
als Vertreter des Gewerbevereins Herr Kitschelt und Herr chwertner.
Das Comite für die Abtheilung vLeistungen der Kunstgewerbe-
schulenu besteht aus dem Director des Museums, Hofrath R. v. Eitel-
berger, Reg-Rath Storck als Stellvertreter, Ministerialrath Hermann
für die kunstgewerblichen Fachschulen des Handelsministeriums, den Pro-
fessoren Laufberger, König, Sturm und Docent Dr. A. llg als
Schriftführer.
Da die Ausstellung verhältnissmässig nur in einem kleinen Rahmen
stattfindet nur deutsche und österreichische Kunstproducte umfassen
wird, so dürfte es für unsere, in manchen Zweigen schon hochentwickelte
Kunstindustrie von eminenter Bedeutung sein, sich in reichhaltiger, vor
Allem aber in gediegener Weise daran zu betheiligen, und wird es na-
mentlich zunächst Aufgabe dieses nOesterreichischen Central-Co-
ruites für die kunstgewerbliche Abtheilung der Münchener
Ausstellung 1876er sein, in den betreffenden Kreisen die Agitation mit
aller Thatkraft in Scene zu setzen, umsomehr, als die gleichzeitige Aus-
stellung in Philadelphia, wie nicht zu verkennen ist, bereits viele unserer
kunstgewerblichen Producenten ebenfalls in Anspruch nimmt.
Zweifellos ist aber das Terrain in München für uns in jeder Hinsicht
weitaus günstiger, und daher zu erwarten, dass dies wohl gewürdigt und
die Betheiligung von österreichischer Seite eine so glänzende, als hoHemÜ
lich auch lohnende werden wird.
Permanente kunstqewerhliche Ausstellung in Prag.
Wir begrüssen mit grosser Freude das Zustandekommen einer perma-
nenten wechselnden Ausstellung kunstgewerblicher Objecte in den Localen
der Prager Goldschmiedeschule, und geben vollinhaltlich die Zuschrift,
welche das leitende Cornite an das Oesterr. Museum und die eingeladenen
Künstler und Kunsthandwerker gerichtet hat. Es lautet
Nach Erfahrungen. welche ziemlich allgemein in allen grösseren Städten gemacht
worden sind, ist nicht leicht eine Massregel geeigneter, kunstgewerhliches Interesse in den
unmittelbar betheiligten Kreisen wie im Publicum überhaupt hervorzurufen, als die Er-
richtung permanenter kunstgewerblicher Ausstellungen, welche in bestimmten Zeiträumen
von Gebiet zu Gebiet wechselnd. wohlgeordnete Serien von Kunstgegenstanden aus frü-
heren Epochen zu bequemer Vergleichung mit entsprechenden Artikeln moderner Pro-
duction darbieten.
In Würdigung dieser Thatsache hat das unterfertigte Comite beschlossen, in den
erweiterten Räumen der hiesigen Fachschule für Goldschmiedekunst und verwandte
Gewerbe im v. Porlheim'schen Hause. Ferdinandstrasse 38 neu, z. Stock regelmassige,
unentgeltlich zu besichtigende Ausstellungen der geschilderten Art vom November
dieses Jahres an so lange zu veranstalten, bis in dem künftig zu erbauenden Künstler-
hause der böhmischen Sparcasse diesem Bedürfnisse in grosserem Umfange abgeholfen
werden kann.
Diese in Aussicht genommene Folge von Ausstellungen soll mit einer auf die Dauer
von wenigstens drei Monaten berechneten
"Ausstellung von Buehbinder- und Ltdßfälfbßiienn
eingeleitet werden.
Zu diesem Zweck soll zunächst aus der k. k. Universitäts-Bibliothek, dem Oesterr.
Museum für Kunst und lndustrie und anderen grösseren Buchersammlungen eine Auswahl
der erreichbar besten Einbände vereinigt und dieser Serie eine Reihe möglichst charakte-
ristischer Exemplare von modernen Buchbinderarbeiten mit besonderer Berücksichtigung
von Prag und Böhmen beigegeben werden. Ebenso wird für" regelmässige Besprechungen
in der Presse Anstalt getrofen werden.
Zu diesem Behufe erlaubt sich das unterfertigte Comite an Ew. Wohlgeboren die
ergebenste Bitte zu richten. die prbjectirte Ausstellung durch einige Arbeiten Ihres Ateliers,
denen Notizen über die bezüglichen Herstellungs- resp. Verkaufspreise beizufügen waren.
beschicken und dieselben an den Leiter der Fachschule, Herrn Otto Mentzel, rechtzeitig
absenden zu wollen.
Indern sich das Comite der Hoffnung hingibt, dass Ew. Wohlgeb. in Anerkennung
der Gemeinnützigkeit des Unternehmens Ihre Mitwirkung nicht versagen werden. beehrt
sich dasselbe ausdrücklich hervorzuheben, dass es auf die Dauer der Ausstellung für Er-
haltung der gelieferten Gegenstände Bürgschaft leisten und nach Wunsch für Rücksendung
derselben Sorge tragen wird.
Prag, im Juli 1875.
Das Comite der Fachschule fur Goldschrniedeleunst und verwandte Gewerbe.
Obmann
Dr. Otto Ben ndorf, Prof. der Archäologie an der k. k. Universitat Prag.
Obmann-Stellvertreter
Dr. Anton Maier, Director der Prager Gewerbeschule.
Adalbert Ritter v. Lanna. Ferd. Lebeda, k. k. Hnf-Waffenfabrikant. Otto Mentzel,
Bildhauer, Leiter und Lehrer der Fachschule. Dr. iur. Cornelius Schaffner, Landes-
Advocat. Josef Schulz, Architekt, Lehrer der Fachschule. Josef Singer, Chefyder
Firma Michael Goldschmidt Sohne, Prag. Karl Rummel, k. k. Hof-Juwelier. Vorstand
des Prager Gold- und Silberarbeiter-Gremiums. Dr. Alfred Woltmann, Professor der
Kunstgeschichte an der k. k. Universität Prag.
Vllaner historische Kunetauutollung vun l876.
Nachdem sich die vom hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht ernannte
Commission zur Veranstaltung einer historischen Kunstausstellung aus Anlass der ErölT-
nung des neuen Gebäudes der k. k. Akademie der bildenden Künste constituirt und ihre
zur Executive erforderlichen Speciul-Comites gewählt hat, treten dieselben nunmehr an
ihre Aufgabe und zwar nach zwei Richtungen.
Da diese Ausstellung ein getreues und umfassendes Bild der Kunstleistungen der
k. k. Akademie und der Wiener Kunst vnu der Zeit der Gründung dieser Anstalt durch
Kaiser Leopold. l. bis auf die Gegenwart gehen soll, so fällt dem einen Comite die Auf-
bringung derjenigen Werke zu, welche die frühere Epoche der Akademie darstellen, dem-
nach den historischen Theil der Ausstellung bilden sollen, während dem anderen Cornite
die Aufgabe gestellt ist, ein Bild der modernen Kunst, soweit dieselbe, in Verbindung mit
dem Wirken der k. k. Akademie steht, zur Anschauung zu bringen.
Das Comite, dessen Aufgabe es ist, die Schöpfungen der älteren Künstler seit Grüne
dung der Akademie bis zum Zeitraume der Jahre 1825-1830 für die Ausstellung zu be-
schaiien, kann dieses Ziel nur dann vollkommen erreichen, wenn seine Bestrebungen
durch eine freiwillige Betheiligung Derjenigen Unterstützung Endet, welche im Besitze
hieher gehöriger Kunstwerke sind. Der grösste Theil der mit der Thatigkeit der Aka-
demie, wie überhaupt mit der Wiener Kunst, im Zusammenhange stehenden künstlerischen
Production ist für Wien bestimmt gewesen; eine bedeutende Anzahl der betreffenden
Werke befindet sich auch gegenwärtig noch in den Mauern unserer Stadt; der Einzelne
besitzt, ohne deshalb Sammler zu sein, manches Familienstück von künstlerischem Werthc,
welches der bezeichneten Kategorie angehört.
Um derartige, der Oetfentlichkeit häuiig unbekannte Kunstwerke, seien es Oel-
gemalde, Aquarelle, Miniaturmalereien, Pastellzeichnungen, architektonische Zeichnungen,
Büsten, Statuen oder Medaillen, der Ausstellung einverleiben und dadurch in wünschens-
werther Weise die übrigen Beitrage der öffentlichen und Privatsammlungen ergänzen zu
können, wenden sich die unterzeichneten Vertreter des historischen Comites an alle Bes
sitzer derartiger Gegenstände mit der Bitte, ihre Willensmeinung gefälligst kund zu geben,
oh sie geneigt seien, die Ausstellung zu beschicken.
Das Comite, welches die Aufbringung der Schöpfungen der modernen Kunst, spe-
ciell der Kunst unserer Tage, für die Ausstellung zu beschaffen hat, wendet sich in erster
Linie an die producirenden Künstler mit dem Ersuchen, ihre hervorragendstcn Werke
behufs deren Ausstellung zur Verfügung stellen zu wollen.
Aber auch an die Besitzer von Kunstwerken moderner Zeit bis zurück in die
"Jahre t825-t83o richtet das Comite die Bitte, jene Beitrage aus ihren Sammlungen bei-
stellen zu wollen. welche zur Vervollständigung der Ausstellung unumgänglich noth-
wendig erscheinen.
Die Comites geben sich bei ihren Bestrebungen, die Ausstellung zu einer nach
allen Richtungen hin umfassenden zu gestalten, der sicheren Hoffnung hin, sowohl von
den Künstlern als von den Besitzern von Kunstwerken mit jenem Entgegenkommen unter-
stützt zu werden, ohne welches kein ähnliches Unternehmen einem gedeihlichen Ziele
punkte zugeführt zu werden vermag.
Alle auf diese Ausstellung Bezug nehmenden Zuschriften und Anmeldungen werden
im Secretariate der k. k. Akademie der bildenden Künste, Wien, l., Annagasse ents
gegengenommen.
Wien, November 1875.
Für das Comite zur Autbringung der Werke älterer Meister
Der Obmann
Friedrich Schmidt, k. k. Oberbaurath und Professor.
Der Schriftführer
Dr. Albert llg, k. k. Custos und Docent.
Für das Comite zur Aufbringung der Werke noch lebender Künstler
Der Obmann
Eduard Lichtenfels, k. k. Professor.
Der Schriftführer
August äffe k. k. Custos.
Donnerstage-Vorlesungen.
Vor zwei Jahren eröffnete Hofrath v. Eitelberger die Reihe der Donnerstags-
Vorträge mit einer Besprechung der allgemeinen Gesichtspunkte bei Organisirung des Zei-
chenunterrichtes. Mit diesem stehen selbstverständlich die kunstgewerblichen Untere
richtsanstalten in innigster Beziehung, und diese nun, wie die Gesammtorgnnisation
der Fachschulen, bildeten den Gegenstand seineriheurigen Eröifnungsvorlesung am n. No-
vember. Beide Vorträge sind nun bei Braumüller in Druck erschienen und zwar mit
einem Anhangs, enthaltend die Verordnungen und Daten i. über die bisherigen allgemei-
nen Zeichenschulen in Oesterreich Ministerialverordnung vom Juli 1873; 2. Lehrpläne
und Instructionen für das Freihandzeichnen an Volks- und Bnrgerschulen u. s. w.; 3. die
lnstructlon zur'Heranbildung von Zeichenlehrern; Verzeichniss der von den Ministerien
des Unterrichtes und Handels herausgegebenen Vorlugswerke für Zeichenechulen und Kunst-
456
gewerbeschulen; 5. eine Uebersicht der kunstgewerhlichen Fachschulen. Nachdem er zu-
erst auf den Unterschied zwischen den allgemeinen Gewerbeschulen und den speciellen
Fachschulen hingewiesen, betonte er eindringlich die Nothwendigkeit gemeinsamer päda-
gogischer Ziele allcr Anstalten vom staatlichen und wissenschaftlichen Standpunkte, dop-
pelt wichtig bei der grossen Autonomie, welche den Comrnunal- und Landesvertretungen
geboten ist. Fast nur im kunstgewerblichen Gebiete wurde durch Errichtung des Oesterrei-
chischen Museums in Wien als Reichsanstalt eine Einheitlichkeit erzielt, die nach den
gewonnenen Ergebnissen wohl auch Niemand gereuen wird. Vor Allem ist eine gute Volks-
schule die sicherste Basis iedes gedeihlichen Unterrichtes in den gewerblichen Mittelschulen
zur Heranbildung eines geschickten Arbeiterstandes. Hoffentlich wird aber das allgemeine
Vorurtheil, dass Realschulen und Realgymnasien allen Bedürfnissen zur Ausbildung der
Werkmeister und der Vertreter der Kleingewerbe genügen, allmälig schwinden und hat
wenigstens die Regierung in klarer Einsicht dieser Verhältnisse in den letzten Jahren nicht
weniger als 36 kunstgewerbliche Fachschulen ins Leben gerufen. Für diese Anstalten den
rechten Ort zu wählen, noch mehr die nothwendigen Lehrkräfte aufzubringen, stßsst in
der That auf unglaubliche Schwierigkeiten, denen entgegen nur durch zähe Ausdauer,
pädagogischen Tact und Verleihung von Lebrerstipendien ein Gelingen in Aussicht steht.
Den rein künstlerischen Anforderungen müssen die höheren Specialschulen Rechnung tra-
gen und zwar mit einer Organisation I. dass sie dem Fache, welches sie vertreten, wirk-
lich nützen; z. dass sich der Lehrer mit Freiheit bewegen kann; 3. dass sie mit dem
Centrum des Reiches in Verbindung stehen. Letzteres wohl zumeist wegen des NVelt-
marktes, der nur mit den grossen Städten Fühlung hat; doch soll der Staat gegenüber
dem engherzigen Standpunkte der meisten Fabrikanten und des leidigen Particularismus
nie die finanzielle Seite zu sehr in den Vordergrund stellen, seine Schulen sollen nie der
Privatindustrie Schaden bringen, sondern nur den Geschmack leiten, das Niveau der Kunst-
anschauung zu heben, ohne sich in die Fragen des unmittelbaren Verkaufes oder Geschäf-
tes einzumischen. Neben die Fachschulen rangiren sich mit dem veranderten Programm
auf eminent praktische Ausbildung die Lehrwerkstatten und die subventionirten Ateliers
einzelner Künstler. Die Spitze bilden die gewerblichen Museen, deren Gründung in Brunn,
Lemberg, Reichenberg, Krakau Zeugniss gibt von dem gewerblichen Bildungstriebe in
Oesterreich. Fallen endlich noch die Vorurtheile und erfreut sich unsere Industrie bald
eines guten Musterschutz-Gesetzes, so können wir neidlos auf die gleichstrebenden Bemü-
hungen anderer Lander blicken. Der Erfolg ist uns sicher, wenn wir uns denselben nicht
durch sanguinische Selbsttftuschungen, wie es schon oft geschehen, verscherzen.
Am 18. November hielt Herr Rcgierungsrath J. v. Falke einen Vortrag über die
kirchliche Kunst, und zwar in dem allgemeinen Sinne als jene Kunst, welche Gegen-
stande für den kirchlichen Gebrauch schafft. ln derselben hatte zu Anfang unseres Jahr-
hundertes eine betrubende Geschmacklosigkeit mit unedlen Formen, schlechter Technik
und roher Eülecthascherei in Farbenpracht und Metallglanz platzgegritfen, all' dieses als
Resultat des vorangegangenen Barock- und Zopfstyles, der die crschrecklichsten Beispiele
zu Tage gefördert hatte, vom kleinen Kirchengerath angefangen bis zu den riesigen Altar-
gebauden mit hölzernen und gewundenen Säulen, steinernen Wolken, weissgewandeten
Heiligen mit gezierten Gesichtern und verrenkten Gestalten u. s. w. bei einem solchen
Zustande der kirchlichen Kunst musste eine Zeit der Einsicht und des Strebens nach Um-
wandlung und Besserung eintreten. Unter dem Anstoss der Romantiker in den Rhein-
Gegenden suchte man, über die zu weltlich scheinende Renaissance zurückgehend, die
Muster für die Neubildung in der Periode des gothischen Styles, als jener Zeit des Mittel-
alters, in welcher sich die Kirche nach damaliger unhistorischer Auffassung ihrer höchsten
Machtstellung erfreute. So wurde aus einer Frage der Kunst bald eine religiöse, und wie
gothischer, desto religiöser-l war das Princip der Stimmführer in der Reformbewegung.
Zum Glück stiessen dieselben im eigenen Lager auf Widerspruch, denn viele griffen im
Vereine mit den meisten Künstlern, die sich nach mehr Freiheit sehnten, als ihnen die
Gotlxik gewährte, nach dem romanischen phantasiereicheren Style zurück. Gegenüber den
Kämpfern für einen ausschliessend kirchlichen Styl mit vollster Nachahmung der mittels
alterlichen Kunstwerke sammt allen ihren unser Auge verletzenden Fehlern in Perspective
und Körperbildung zeigte der Vortragende an der Geschichte des Altares und des Kelches
den, abgesehen von etwas Conservativismus, stets parallelen Gang der kirchlichen Kunst
mit der allgemeinen Kunstentwicklung und ihrem Style. Das Ergebniss der vorerwahnten
wetteifernden Reformbestrebungen zweier Parteien war aber eine gründliche Erforschung
der mittelalterlichen Denkmale in Baukunst, Bildnerei und Malerei, im Ganzen und Gros-
sen von den heilsamsten Folgen, zumal für die Kunstindustrie. Denn langst vergessene
Arten der Technik im Goldschmiedehandwerk, in Emailmalerei, Schnitzerei und Stickerei
wurden wieder zum Leben gebracht und zu der Blnthe, die sich zu unserer Freude von
der Kirche ausgehend bereits in den meisten Zweigen der gestimmten Kunstindustrie oiTen-
457
bart. Aus dem Samenkorn war also unter der Hand seiner Pßeger eigentlich eine andere
als die beabsichtigte Frucht herangereift, eine andere, aber wegen ihres allgemeinen Wer-
thes desto schätzenswerthere, an welcher den Begründern und Förderern der österreichi-
schen Centralcommission für Erforschung und Erhaltung der Baudenkmaie kein geringes
Verdienst zukommt.
Wilhelm llollmaiiifa Spitzdii-lluaterhueli.
Nach der im Besitze des k. k. Oesterr. Museums befindlichen Originalausgabe vom J. 1607
herausgegeben vom k. k. Oesterr. Museum für Kunst und Industrie. Mit eiiiemyorwort,
Titelblatt und 18 Musterblattern. Wien, Verlag des k. k. Oesterr. Museums, 1876. qu. Fol.
Preis B. 80 kr.
Das Musterbuch, welches soeben der Oclfentlichkeit übergeben wurde, bildet gleich
sam eine Ergänzung zu den bereits früher vom k. k. Oesterr. Museum herausgegebenen
Stick- und Spiizen-Musterbüchern'. Während iene Muster dem 16. Jahrhundert ange-
hören, reprasentirt wDas Gantz new Modelbuch-i den im ersten Decennium des 17. Jahr-
hunderts herrschenden Styl.
Die Compositionen dieses Musterbuches gehören dem Formschneider Willi. Hoff-
mann an. Die iIHllCDISCiICD, speciell venetianischen Anklänge haben wohl darin ihren
Grund, dass der Künstler dieses Musterbuches sich früher Jahre lang mit dem Nachschnitte
italienischer Spitzcnmuster, besonders der des Vecellio, Florimi u. A. beschäftigte,
die er zu einem der reichhaltigsten Mudelbucher vereinigte und dessen erste Ausgabe man
nicht kennt Dass diese Nachschnitte dem Verfertiger unserer Muster angehören, be-
weisen die auf B. undS des im Besitze des Museums befindlichen Modelbuches,
Frankfurt, liatomus 1607, vorkommenden Monogramme, für welche bisher jede Deutung
fehlte, von welchem das letztere von M. Palliser reproducirt jedoch unerklart gelassen
wurde. Der Erfolg des früheren Musterbuches mag Hoffmann zur Herausgabe des
vorliegenden angespornt haben. Es fallt in die Zeit, in welcher in der Costümgeschichte
eine grosse Wandlung vor sich ging. Die Krause, bis dahin fast allein herrschend, liess
sich mit der nun auftretenden langeren Haartracht nicht leicht vereinigen sie musste
dem Ueberschlagkragen Platz machen. lm yorliegenden Buche sehen wir nun den
Künstler der neuen Mode entgegenkommen, indem er für die Bedürfnisse der Spitzen-
Arbeiterinnen eine Reihe von solchen Ueberschlagkragen veröffentlicht. Auch die auf ein-
zelnen Mustern vorkommenden Wappen sprechen für die deutsche Provenienz. Wir
finden einen Kragen mit dem Wappen des Deutschen Reiches und der Kurfürsten Kur.
fürstenkrägen, einen andern mit einem aufsteigenden Löwen, streng nach den Gesetzen
der deutschen Heraldik stylisirt, und wieder andere mit dem deutschen Reichsadler. Die
venetianischen Anklänge in den reichen Blumenranken und in der Zeichnung der beiden
Frauen auf dem Titelblatt dürften in der bereits erwähnten langen Beschäftigung mit
der Reproduction italienischer Originale ihre Erklärung finden.
Für die Technik, in welcher sich der Künstler die Muster ausgeführt dachte, geben
die auf dem Titel bei ihrer Arbeit abgebildeten Frauen den richtigsten Aufschluss. Die
links ist damit beschäftigt, auf einem Klöppelkissen einen Netzgrund herzustellen, wäh-
rend die rechts den auf einen Rahmen gespannten Grund mit der Nadel ausnaht. Die
intelligente Arbeiterin wird sich jedoch nicht auf diese Technik ausschliesslich beschran-
ken, sie wird im Gegentheile, da heute, Dank dem Aufschwunge, der auf, dem Gebiete
der weiblichen Handarbeiten herrscht, die verschiedensten Verfahrungsweisen wiederum
bekannt sind, ie nach Bedarf die eine oder die andere wahlen. Dachte ja schon der Her-
ausgeber an eine mannigfaltige Verwerthung der Muster, indem er sein Buch auch für
die Seidensticker, Sammtschneider und die mannigfaltigsten Zweige der Kunstindustrie
herausgab.
Das Original, Eigenthum des k. k. Oesterr. Museums, besteht aus dem Titel, einem
leeren Blatte und 18 Blättern mit Mustern, bildet somit 10 Lagen. Es gehört zu den
seltensten Modelbüchem und blieb selbst der Ms. B. Palliser unbekannt. Wie aus der
Einbanddecke erhellt, gehörte das Exemplar dem Peter Vok von Rosenberg, für
Hans Sibmachcris Stick- und Spitzen-Musterbuch. Nach der Ausgabe vom
Jahre 1597, herausgegeben vom k. k. Oesterr. Museum. Wien, x866. Original-
Stickmuster der Renaissance. Herausg. vom k. k. Oesterr. Museum. Wien, 1874.
Mrs. Bury Palliser, history of Lace. edit. London, 1869. 8'. Pag. 423
Nr, 9x beschreibt die Ausgabe vom Jahre 1605; das Museum besitzt die vom J. 1607.
l. c. pag. 424.
4-58
dessen Bibliothek es 1608 gebunden wurde Dieser, der letzte seines Stammes, testirte
als eifriger Protestant seine Bibliothek der protestantischen Schule zu Sobäslav. Die
Uebergabe der Bibliothek wurde jedoch durch den Ausbruch des Bojährigen Krieges und
die eingetretene Gegenreformation verhindert; den Rosenberg'schen Erben wurden ihre
Güter confiscirt und damit schwindet jede Kenntniss von dem Schicksal der Bibliothek.
Im Laufe dieses Jahres tauchte das seltene Büchlein wieder auf, wurde vom Museum
acquirirt und sofort durch die vorliegende, von der k. k. Hof- und Staatsdruckerei aus-
geführte phcto-lirhographische Reproduction der Kunst und der Industrie zugänglich
gemacht. F. S.
llustoreohutz In Deutschland.
Wir haben bereits den Entwurf eines Gesetzes, betreffend das Urheberrecht an
Mustern und Modellen, der nunmehr dem Bundesrath vorgelegt worden ist, erwähnt. Da
die selbe wichtige Frage auch in Oesterreich auf der Tagesordnung steht und insbe-
sondere das Curatorium des Oesterreichischen Museums Anlass nehmen dürfte, sich mit
derselben zu beschäftigen, theilen wir im Nachstehenden den Wortlaut des Entwurfes mit.
v5. t. las Recht, ein gewerbliches Muster oder Modell ganz oder theilweise nach-
zultilden, steht dem Urheber desselben ausschliesslich zu. Q. z. Bei solchen Mustern und
Modellen, welche von den in einer inländischen gewerblichen Anstalt beschäftigten Zeich-
nern, Copirern etc. im Auftrag oder für Rechnung des Eigenthümers der gewerblichen
Anstalt angefertigt werden, gilt der letztere als der Urheber der Muster und Modelle.
Q. 3. Das Recht des Urhebers geht auf dessen Erben über. Dieses Recht kann beschrankt
oder unbeschränkt, durch Vertrag oder durch Verfügung von Todeswegen auf andere
übertragen werden. Q. 4. Die Nachbildung eines Musters oder Modells, welche ohne Ge-
nehmigung des Urhebers erfolgt, ist auch dann verboten t. XVenn bei Hervorbringung
derselben ein anderes Verfahren angewendet worden ist als bei dem Originalwerke, oder
wenn die Nachbildung für einen anderen Gewerbszweig bestimmt ist als das Original;
2. wenn die Nachbildung in anderen räumlichen Abmessungen oder Farben hergestellt wird
als das Original, oder wenn sie sich vom Original nur durch solche Abänderungen unter-
scheiden, welche blos bei Anwendung besonderer Aufmerksamkeit wahrgenommnn werden
konnen; 3. wenn die Nachbildung nicht unmittelbar nach dem Originalwerke, sondern
mittelbar nach einer Nachbildung desselben geschaffen ist. 5. Als verbotene Nachbildung
ist nicht anzusehen t. die Einzelcopie eines Musters oder Modells, sofern dieselbe ohne
die Absicht der gewerbsmassigen Verbreitung und Verwerthung angefertigt wird; z. die
Aufnahme von Nachbildungen einzelner Muster oder Modelle in ein Schriftwerlt. Q. 6. Der
Urheber eines Musters oder Modells geniesst den Schutz gegen Nachbildung nur dann,
wenn er dasselbe zur Eintragung in das Musterregister angemeldet und ein Exemplar oder
eine Abbildung des Musters etc. bei der'mit Führung des Musterregisters beauftragten
Behorde niedergelegt hat. Die Anmeldung und Niederlegung muss erfolgen, bevor ein
nach dem Muster oder Modell gefertigtes Erzeugniss verbreitet wird. 7. Der Schutz des
gegenwärtigen Gesetzes gegen Nachbildung wird dem Urheber des Musters oder Modells
fünf Jahre lang, vorn Ablauf desjenigen Jahres an gerechnet, in welchem die Anmeldung
und Niederlegung erfolgt ist, gewahrt. Der Urheber ist berechtigt, gegen Zahlung der in
Q. tt bestimmten Gebühr eine Ausdehnung der Schutzfrist bis auf höchstens 15 Jahre zu
verlangen. Die Verlängerung der Schutzfrist wird in dem Musterregister eingetragen.
8. Das Musterregister wird von den mit der Führung der Handelsregister beauftragten
Gerichtshehörden geführt. Der Urheber hat die Anmeldung und Niederlegung des Musters
oder Modells bei der Gerichtsbehörde seiner Hauptniederlassung und, falls er eine einge-
tragene Firma nicht besitzt, bei der betreffenden Gerichtsbehorde seines Wohnortes zu
bewirken. Urheber, welche keinen Wohnsitz haben oder im Auslande wohnen, müssen
die Anmeldung und Niederlegung bei dem Handelsgericht in Leipzig bewirken. Die Nieder-
legung kann offen oder versiegelt, einzeln oder in Paketen erfolgen. Die Pakete dürfen
jedoch nicht mehr als zehn Muster oder Modelle enthalten und nicht mehr als zehn Kilo-
gramm wiegen. Die näheren Vorschriften über die Führung des Musterregisters erlässt das
Reichskanzleramt. Q. 6. Die Eintragungen in das Musterregister werden bewirkt, ohne dass
ln derselben 'Einbanddecke befand sich auch das in der Anmerkung Cfwähnlß
Modelbuch Schon newes Modelbuclt, Von tSoo auserwahlten künstlichen, sowohl
ltalianischen, Frantzosischen, Niderlandischen, Engellandischen als Teutschen Modeln,
allen Seidenstickern, Nahterin und solcher Arbeit geßissenen Vlleibspersohnen zu Nutz
zugerichtet. Un beau et nouveau livre patrons etc. Getruckt zu Franckfurt am Mayn,
durch Sigismundum Latomum M.DC.Vll. qu. Fol. 34 Bl. incl. Titel. Sig. A-R. Auf
und das Monogramm W. Hoffmanns
eine vorherige Prüfung über die Berechtigung des Antragstellers oder über die Richtig-
keit der zur Eintragung angemeldeten Thatsachen stattfindet. Q. m. Es ist Jedermann ge-
stattet. von dem Musterregister Einsicht zu nehmen und sich beglaubigte Auszüge aus
demselben ertheilen zu lassen. Um festzustellen, ob ein Muster oder Modell gegen Nach-
bildung geschützt ist, können auch die versiegelt niedergelegten Pakete von der mit der
Führung des Musterregisters beauftragten Behörde geüänet werden. Q. ii. Alle Eingaben,
Verhandlungen, Atteste, Beglaubigungen, Zeugnisse, Auszüge u. s. w., welche die Ein-
tragung in das Musterregister betreffen, sind stempelfrei. Für jede Eintragung und Nieder-
legung eines einzelnen Musters etc. oder eines Paketes mit Mustern etc. wird eine Gebühr
von io Mark, für jeden Eintragschein, sowie für jeden sonstigen Auszug aus dem Muster-
register eine Gebühr von je Mark erhoben. Wenn der Urheber in Gemässheit des g.
eine Schutzfrist von mehr als fünf Jahren in Anspruch nimmt, so hat er für jedes weitere
Jahr eine Gebühr von Mark" für jedes einzelne Muster oder Modell zu entrichten.
i. I2. Derjenige, welcher nach Massgabe des Q. das Muster oder Modell zur Eintragung
in das Musterregister angemeldet und niedergelegt hat, gilt bis zum Gegenbeweis als Ur-
heber. Q. 13. Die Bestimmungen in den Q5. 18- 36, 38 des Gesetzes vom ll. Juni 1870,
betreffend das Urheberrecht an Schriftwetlten, finden auch auf das Urheberrecht an Mustern
und Modellen entsprechende Anwendung. Die Sachverständigen Vereine, welche nach Q. 31
Gutachten über die Nachbildung von Mustern oder Modellen abzugeben haben, sollen
aus Künstlern, aus Gewerbetreibenden verschiedener Gewerbezweige und aus sonstigen
Personen, welche mit dein Muster- und Modellwesen vertraut sind, zusammengesetzt
werden. i4. Bürgerliche Rechtsstreitigkeiten, in welchen auf Grund der Bestimmungen
dieses Gesetzes eine Klage wegen Entschädigung, Bereicherung oder Einzieliung angestellt
wird, gelten im Sinne der Reichs- und Landesgesetze als Handelssachen. i. tS. Das gegen-
wartige Gesetz findet Anwendung auf alle Muster und Modelle inländischer Urheber, gleich-
viel ob die nach den Mustern nder Modellen gefertigten Erzeugnisse im Inland oder Aus-
land verbreitet werden. Wenn ausländische Urheber das Recht der ersten Vervielfältigung
der von ihnen angefertigten Muster oder Modelle einem Gewerbetreibenden übertragen,
welcher im Gebiete des Deutschen Reiches seine Handelsniederlassung hat, so stehen diese
Muster und Modelle unter dem Schutze des gegenwärtigen Gesetzes. Im Uebrigen richtet
sich der Schutz der ausländischen Urheber nach den bestehenden Staatsvertragen. Q. i6. Das
gegenwärtige Gesetz tritt mit dem in Kraft. Es findet Anwendung auf alle Muster
und Modelle, welche nach dem Inkrafttreten desselben angefertigt worden sind, Muster
und Modelle, welche vor diesem Tage angefertigt worden sind, geniessen den Schutz des
Gesetzes nur dann, wenn das erste nach dem Muster etc. gefertigte Erzeugniss erst nach
dem Inkrafttreten des Gesetzes verbreitet worden ist. Muster und Modelle, welche schon
bisher landesgesetzlich gegen Nachbildung geschützt waren, behalten diesen Schutz, jedoch
kann derselbe nur für denjenigen räumlichen Umfang geltend gemacht werden, für welchen
er durch die Landesgesetzgebung ertheilt W811i
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
November von 17,636, die Bibliothek von 994 Personen besucht.
Ein neues Museum für Kunst. und Industrie ist unter dem Namen i-Nieder-
ländisches Museum" in Haag eroßnet worden. Das Museum bezweckt, das Interesse an
den alten nationalen lndustrlezweigen wieder zu beleben, deren viele in Verfall gerathen
sind. Muster von allen niederländischen Thon-, Glas- und anderen Waaren bilden bereits
eine ansehnliche Sammlung und zu ihnen gesellt sich eine interessante Suite von Gyps-
abgüssen von alten und grossentheils nur wenig bekannten Monumenten, Sculpturen und
Schnitzereien aus niederländischen Kirchen. lll. London News.
Zur Geschichte der Fabrication polnischer Gürtel. Als Ergänzung des in
Nr. 10 der "Mittheilungenu über den prachtvollen Seidengfxrtel Gesagten, welcher in
einer getreuen Farbencopie van dem Kunstgewerbeschüler Tschirschnitz wiedergegeben
wurde, sind wir nun in der Lage, nachstehende Notizen über diese Gurtelfabrication im
Allgemeinen hinzuzufügen
Herr J. Krauth in Mannheim theilt der Redaction mit, dass derartige polnische
Gürtel Pässel, zu Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts von den Edelleuten
jenes Landes getragen, auch in Schidlitz, einer Vorstadt von Danzig, durch einen Fabri-
kanten Namens Salzhuber gefertigt wurden, der bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts
daselbst 80 Gesellen beschäftigte und auch die Gebetmantel der Juden fabricirte. Eine
Danziger Familie soll schon seit einem Jahrhundert eine Anzahl derartiger Gewebe be-
wahren. Dieselben wurden nie getragen und haben die Hausrnarke der Fabrik Salzhubcr.
Erwerbungen des Museums. Unter den neueren Bewerbungen des Museums
ragt die eines altdeutschen Gohelins von dem Ende des t4. Jahrhs. mit Darstellungen
der Erstürmung einer Minneburg durch wilde Manner hervor. Man erblickt den König
und die Konigin der Waldleute im Zelte, die ansprengenden Krieger auf phantastischen
Reitthieren und die Burg der Jungfraulichkeit mit Lilien gegen die Rosengeschosse der
Angreifer vertheidigt. Schriftbander mit süddeutschen Reimzeilen erklären die Vorstellung,
welche auf Teppichen, geschnitzten Elfenbeinküstchen, Spiegelgehäusen u. dgl. im Mittel-
alter nicht selten vorkommt und mit einer ganzen Richtung der Minnepoesie jener Zeit
im Zusammenhange steht.
Von Herrn Hofrath Dr. Ernst Birk in Wien erhielt die Gypsmodellsammlung die
Abgüsse von vier Büsten aus dem Triforium des St. Veitdomes in Prag zum Geschenk.
Der Besitz dieser Reproductionen, deren Originalen durch die neuesten Restaurations-
Vorgänge eben kein sehr günstiges Schicksal lächelte, ist von besonderer Wichtigkeit für
die Vervollständigung unserer Collection.
Ferner wurden die Abgüsse der Plafondstuccaturen aus dem Sternschloss in Pra
erworben, Schöpfungen der späteren Renaissance von überraschend decorativem Geschick,
unerschöpflich an Phantasie und launigen Erfindungen.
Herr Lobmeyr schenkte derselben Abtheilung den Abguss eines antik-römischen
Glnsgeßisses aus dem Mainzer Museum für romisch-germanische Alterthümer. Es ist
intnglioartig ausgeschlißen und in dieser Weise mit Figuren geziert.
Die Aufstellung der beiden Grabmaler vom St. Stephansdome in Wien ist beendet.
Das grossere stellt den Pfarrer J. Keckmann vor dem die Messe celebrirenden h. Martinus
vor und gehört der österreichischen Bildhauerschule an, welche im ersten Viertel des
16. Jahrhs. an die Thätigkeit des Niclas Lerch anknüpfte; das andere mit dem Abschied
Jesu von seiner Mutter zeigt bereits die Einflüsse Dürefscher Composirionen.
Bronze-Industrle-Gesellschaft. Die am 8. November abgehaltene General-Ver-
sammlung der Bronze-Industrie-Gesellschaft eröffnete der Vorsitzende, Graf Edmund chy,
indem er mit Befriedigung constatirte, dass die Bemühungen des Ausschusses um die För-
derung des Kunstgewerbes nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen seien. Der Bericht des
Vorsitzenden erwähnt zunächst einer Petition der Gesellschaft an die Ministerien und an
einflussreiche Persönlichkeiten mit dem Ansuchen, die Hof- und Staatsverwaltung möge
Auftrage für die Bronze-Industrie ergehen lassen. Diese Petition wurde dem Fürsten Ho-
henlohe, dem Grafen Wrbna, den Ministern Lasser und Chlumecky und den Architekten
Hasenauer und Semper überreicht und der Wunsch der Gesellschaft begegnete überall
geneigter Aufnahme und dem besten Willen, ihm nachzukommen. Von den Architekten
Hasenauer und Semper der Bauleitung der Hofmuseen und des Hofschauspielhauses
ist diesfalls auch ein Schreiben an die Gesellschaft gelangt mit der Zusicherung, dass für
dle kunsthistorischen Museen noch in diesem Jahre eine nicht unbedeutende Bestellung in
Bronze-Arbeiten gemacht werden würde. Weiter wurde von der Gesellschaft eine Eingabe
an das Handelsministerium gerichtet des lnhalts, es mögen die Interessen der Bronze-
lndustrie beim Abschlüsse neuer Handels- und Zollvertrage gewahrt werden, und, wie
der Vorsitzende bemerkt, sei bei dem gegenwärtigen Stande der Zellfrage alle Aussicht
vorhanden, dass den Wünschen der Gesellschaft entsprochen werden wird. Der Vorsitzende
theilt weiter mit, dass die von der Gesellschaft ausgeschriebenen Concurrenzen vom besten
Erfolge begleitet waren. Um den Arbeiterpreis für Ciseleur- und Treibarbeiten concurrir-
ten lO Arbeiter mit 21 Arbeiten, um den Modellirpreis Bildhauer und um den Schüler-
oder Zichy-Preis für Schüler der Kunstgewerbeschule t5 Schüler mit 35 Arbeiten. Den
ersten Arbeiterpreis, aoo 8., erhielt Herr Stephan Schwartz Atelier für Ciseleur-Arbei-
ten. Der zweite. Preis, too 6., wurde zuerkannt für eine Kanne und Teller, von Rudolph
Gross gezeichnet, von Muhlhauser und Batsche gedrückt und von dem Ciseleur Anton
Kolbinger ausgeführt; den dritten Preis, So 6.. erhielt Herr Martin Jan ka, Ciseleur bei
Herrn Karl Haas. Da der Modellirpreis keinem der Bewerber zuerkannt werden konnte,
so wurde beschlossen, noch zwei weitere Preise von je 50 H. für Ciseleurarbeiten zuzu-
erkennen, und zwar dem Metallbildhauer Eduard Frank und Herrn Gustav Saute Ci-
seleur bei Herrn Hollenbach. Die Schülerpreise erhielten endlich die Schüler der Kunst-
gewerbeschule, Leopold Bosenbeck, Herrn. Klein, Herm. Berkau und Franz Gru-
her drei aus der Schule des Professors König, einer aus der Schule des Professors
Storck; auch die Herren St. Schwartz und E. Frank sind aus der Kunstgewerbeschule
hervorgegangen. Die Concurrenzarbeiten wurden mit den Namen der Preisgekronten durch
drei Wochen im Sitzungssale des Museums ausgestellt, allwo auch Sonntag den 14. Novbr.
to Uhr Vormittags, die feierliche Preisvertheilung stattfand. Das Programm für die künf-
tige Preisausschreibung wird der nächsten Monatsversammlung vorgelegt werden. Die Ver-
sammlung bestimmte schliesslich den Jahresbeitrag in der bisherigen Höhe von to H.
Hierzu als Beilage Verzeichniss der Aussteller der Weihnachts-
Ausstellung im k. k. Oesterr. Museum.
sannmm, 3.. 0....", u........ imsammm von 0mm am... In w...
WEIHNACHTS-ÄUSSTELLUNG
IM
K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUM
KUNST
UND INDUSTRIE.
1875.
VERZEICHNISS DER AUSSTELLER.
WIEN.
VERLAG DES K. K. ÖSTERR. MUSEUMS.
1875.
Ädametz, Johann, in Prag.
Granat-Bijouterien. Saal VI.
Appollonio, Jacob in Conina d'Ampezzo.
Kästchen mit Holzmosaik. Saal VI.
Augustin, A., Vl., Corneliusgasse 7.
Goldringe, Goldwaaren. Saal VI.
Barlh, Louise, und Helm, Marie, lX., Währingcrslrassc 46.
.Weissstickereien. Saal VII.
Berahnek, Anton, VI., Gfrornergassc n.
geschnitzte Fauteuils. Saal IX.
Bilohaubek, Ludwig, Vll., Stückgasse 14.
Geschnitztes Stillleben. Saal IX.
Böhm, 1..., VIII, Albertgasse 19.
Bronzewaaren. Saal VI.
Braun, Edmund, Vll., Neustiftgasse Q2.
Rococoschmuck. Saal VI.
Bücher, Ig. Jolm, Vll., Zollergasse 22.
Zithern. Saal VI.
Conraetz 8a Reuter, 1., Rothenthurmstrasse 24.
Silberwaaren. Saal Vll.
Davidek, Therese, VlI., Ulrichsplatz 6.
Stickereien. Saal VII.
Dlttmarsch, Therese, Währing, Frankgasse 18.
Holzmalereien. Saal Vll.
'Eder, Johann, lV., Weyringergasse 10.
Wnnduhrgehäuse. Saal VII.
Felix, Johann, I., Plankengassd 7.
Cigarrenschrank, Rahmen und Blumenständer. Saal IX.
Fischer, S. von, I., Elisabethstrasse 9.
Porzellangegenstände. Saal VI.
Fix, Anton, lV., Wienstrasse 33.
Fauteuils und Sessel. Saal IX.
Frank, Julie III., Barichgasse n.
Albumdeckcl mit Darstellung der Musik "und Rast im Tanz. Hölz-
malereien. Saal VII.
Fromm, Philipp, I., Rothenthurmstrasse 9.
Taschen- und Pcndeluhren. Saal VI.
Gabitzer, Emma, aus Rammersdorf. Wien, Wallhof.
Gcsticktes Kissen, nach Zeichnung aus dcr k. k. Fuchschule für
Stickerei. Saal Vll.
Gablenz, von, Bellegardchof Bauernmarkt.
Holzmaiereicn, Tische und Mappen. Saal Vll.
Gattinger Neidhardt, lV., Obere Allcegazsse 5.
Buchbinderarbeit. Saal Vll.
Geduly, lsabella, Pressburg, Nnnncnbnhn 37.
Spitzcnarbeiten und Zeichnungen. Saal Vll.
Ghedina, Joseph, in Cortina d'Ampezzo,
Filigranarbciten. Saal Vl.
Giani,lC., 1., Seilergasse 9.
Kirchenstickercien und Gewebe. Saal VI.
Gilgen, Gustav, V. Hartmannsgasse 13.
Salonkasten. Arkaden
Grob, Jakob, Bildhauer in Rumburg.
Crucifix von Elfenbein. Saal Vll.
Gubik, Franz, 1., Stefansplatz 10.
Geschnitten Steine. Saal VII.
Günther, Grois Rücker, 1., Hütel österr. Hof.
Holzschnitte. Saal IX.
Haas, Carl, Vll., Dreilaufergasse 2.
Bronzewaaren, galvanoplastische Arbeiten. Saal VI
Haas Ph. Söhne, I., Stock-im-Eisen.
Decken und Gewebe in orientalischer und russischer Art. Saal VI.
Haida, Fachschule Böhmen.
Gegenstände in Holzschnitzerei und Glas. Saal VI
Haidlnger, Wilhelm, Vll., Zollergasse 18.
Zeichnung. Saal VII.
Haindorf, Fachschule Böhmen.
Drechslerarbeiten. Saal VII.
Haslinger, Emilie, I., Kolowratring 14.
Blätterkranz. Saal VII.
Handle, Moritz, I., Rothemhurmstrasse 22.
Juwelierarbeiten. Saal VI.
Herrmann, J. G., I., I-Ierrengasse 6.
Silberwaaren. Saal VI.
Hohmann, Conracl, IV. Rainergasse 5.
Bronzegegenstände. Saal VI.
Holländer, I., Il., Asperngasse 5.
Uhren. Saal VI.
Hollenbach, D., VIII., Josefstädterstrasse 44.
Bronzearbeiten. Saal VI.
Hölzel, Eduard, I., Opcrngasse 3.
Chromolithographien. Saal IX.
Irmler, Heinrich, Währing, Theresiengasse m.
Credenzkasten, Speisetisch und Stühle. Arkaden
Jäckl, Z. 1., Vl., Gumpendorferslrasse 15.
Holzschnitzereien. Saal IX.
Jäger 8a Thiel, VIL, Seidengasse 17.
Emaillirte Bronzegegenstände. Saal VI.
Käser, Peter, I., Augustinergasse 6.
Kupferdrucke. Saal VII.
Keiss, P., 1., Graben 18.
Meerschaumarbeiten. Saal VII.
Kien, Martin, III., Hauptstrasse 81.
Pistolencassette. Saal VII.
Klammerth, Alex., in Znairn.
Thonwaaren. Saal VI.
Kleeberg, A., V., Ziegelofengasse 20.
Gold- und Silberschmuck. Saal VI.
Klein, Angust, I., Graben 20.
Bronzewaaren. Saal VI.
Klein, Hermann, II., Kaiser Josefsstrasse 37.
Relief in Gyps, bronzirt. Saal VII.
Klöpfer, Johann, l., Kärnrnerring 13.
Bibliothekkasten, Schreibtisch und Sessel. Arkaden
Kölbl Threm, VI., Kaunitzgasse 2.
Vergoldeter Consolspiegel. Saal VI.
Kosch, Franz, IV., Favoritenstrasse, Erzgiesserei.
Arbeiten der Versuchsanstalt für Thonwaaren, Emailmalerei und
Bronzen. Saal VII.
Kral, Josef, VII., Burggasse 35.
Schubladkasten. Saal VII.
Kramer, Donal, V., Siebenbrunnengasse 17.
Kasten. Arkaden
Krapf, Alexander, IX., Hörlgasse 15.
Ritrerstandsdiplom. Saal VII.
Krausberger, Amelie, in Graz.
Federkragen. Saal VII.
Kronig, Carl, IIL, Rasumotfskygasse 5.
Imitation von chinesischen Lackwaaren. Saal IX.
Lagomaggiore, Theresa, IV., Waaggasse 5.
Stickereien. Saal VII.
Litsken, Anselma, 111., Rennweg 23.
Guipurekissen. Saal VII.
Lobmeyr, L., I., Kärntnerstrasse 13.
Glasarbeiten. Saal VI.
Löwenfeld, W., 1., Wipplingerstrasse I0.
Stickereien. Saal IX.
Lott, Ludwig, III. Gärmergasse 7.
'I"yp0graphische Farbenrlrucke. Saal IX.
Ludwig, Bernhard, VI., Mariahilferstrasse 73.
Schreibtisch und Rahmen. Saal IX.
Ludwig, Richard, VI., Bürgerspitalgasse 12.
Schreibtisch. Saal VI.
Luksch, Ignaz, VII., Myrthengasse 16.
Galanteriegegenstände. Saal VI.
Lux, C., VlII., Bennogasse 23.
Bronzewaaren. Saal VI.
Maiwald, Johann, Fünfhaus, Tellgasse 13.
Getriebene silberne Schüssel. Saal Vl.
Meyer's, V. Söhne, l., Stock-irn-Eisen.
Silber- und Bijouteriegegenstände. Saal Vl.
Michel, Franz, Tischlermeister, VIlL, Bennogasse l.
Schrank mit Elfenbein. Arkaden
Milde, A.
Candelaber von geschmiedetem Eisen, nach Zgichnung von Professor
Storck. Saal Vl.
Modern, Louis, l., Bognergasse 2.
Weissstickereien. Saal Vl.
Morawetz, Carl, VIl., Neubaugasse 34.
Uhrenspecialitäten. Saal VII.
Münchhausen, Baronin von.
Körbchen. Saal VII.
Qerley, Michael, 1., Schottengasse 1.
Damenschreibtisch, Schreibsessel. Saal VI.
Parth, w., vm., Feldgasse s.
Staffelei und Rahmen. Saal VII.
Patek, Franz, Schüler der Kunstgewerbcschule, VII., Herrmanxusgasse 21.
Schmuckkasten. Saal VII.
Pauli, M., VI. Engelgasse 6.
Fahne in Seide, Applicatur. Saal VII.
Pendel, Emanuel, IV., I-Iauptstrasse 50.
Statuette in Ebenholz. Saal VII.
Philipp, Hans und Heinrich, VII. Myrthengasse 6.
Specksteingruppen. Saal VI.
Prager, Eduard, V., Wienstrasse 81.
Arbeiten in GIas und Marmor mittelst-Sandgebläse. Saal VII.
Rankl, Carl, I.v, Singerstrasse 7.
Glaswaaren. Saal VI.
Rauschburg, Helene, HL, Hintere Zollamtsstrasse 9.
Decken, Häkelarbeit und Filet. Saal VII.
"Reilfenstein Rösqh, lL, Rothesterngasse 2.
Chromolithographien. Saal IX.
Rudrich, Josef, IV., Wienstrasse 35.
Luxusmöbel. Arkaden
Schälfner, V., Floridsdorf.
Fäience- und Majolicagefässe. Saal VII.
Scheichel, M. VL, Kaunitzgasse 1.
Holz- und Seidengalanterie-Gegenstände. Saal VII.
Scheidl, Alois, Fünfhaus, Klementinengasse 27.
Rahmen. Saal VII.
Scheler, Wolff 30., III., Marxergasse 9.
Candelaber und Büsten in Bronze. Saal VI.
Schmidt, 13., vn., Sriftgaslse z.
Stickereien. Saal VII.
Schmidt, Eduard, II., Praterstrasse 19.
Schachspiel mit Elfenbeintiguren. Saal Vll.
Schömhaler, Franz, IV., Sophiengasse 1.
Bronzearbeüen Tisch und Trinkgefässe. Saal Vll.
Schreiber, J. Neffen, lX., Liechtenstcinstrasse 22.
Glasgegenstände. Saal VI.
Schubert, Johann. Ottakring, Grüllemayergasse und m.
Ofenschirm. Saal VII.
Schweinburg, Regina, II., Josenncngasse 1.
Frivolitätenstickerei. Saal VII.
Seepolt, Wilhelm, IV., Mittersteig 4.
Juwelier-arbeiten. Saal VI.
Segner, L., I., Graben 31.
Nielloschmmrck. Saal VI.
Sevin, Carl, VlI., Schottenfeldgasse 42.
Schmuck mit 'l'ürkisen. Saal VII.
Slowak, Franz, in Znaim.
Faicncen und Majoliken. Saal VI.
Sommer, Leopold, IX., Alserstrasse 22.
Farbendruck. Ansicht von Rio de Janeiro. SaäIIXJ
Stadler, Hans, IV., Wienstrasse 87.
Pqrzellangemälde. Saal VII.
Stadlin, Eduard, IV., Favoritenstrasse 28.
Decorationsmalercien, Imitationen von Gobelins un'd 'Ma0liken.
Saal IX.
Slramilzer, 1.. Kärntnerstrasse 48.
Instructivc Darstellung sämmtlichcr Arlcn von Spitzen, welche im
Erzgebirge fabricirt werden. Saal VI.
Strobl, Friedrich, Vl., Mittelgasse m.
Fächer und KunstgaIanterie-Gegcnslände. SaalVL
Thalhof, Therese, 1., Kolingasse 19.
Spilzenarbeiten. Saal Vll.
Thieben, Em., VL, Liniengasse 24.
Shawl- und Schlafrockstoffe. Saal Vl und IX.
Tourneur, Ed., Vll., Lerchenfelderstrasse 65.
Kalligraphische Arbeit. Saal VII.
Uebermanowitsch, Simon, VIII., Florianigasse 59.
Tisch mit eingelegter Arbeit. Arkaden
Uffenheimer, Innsbruck.
Spitzenarbeiten. Saal VII.
Uhl, Helene, I., Rathgasse 4.
Spitzenarbeit in alter Art. Saal Vll
Ullrlch, Heinrich, l., Lugeck 3.
Glas- und Bronzewaaren. Saal VI.
Ulrich, Christian, I., Wollzeile.
Rahmen und Sessel. Saal IX.
St. Ulrich im Grödener-Thal, Fachschule Tirol.
Credenz-Kasten. Saal IX.
Vannis Nachfolger, 1., Neuer Markt 13.
Marmorkamine. Saal VI.
Wallern, in Böhmen, Fachschule für Tischlerei.
Cabinetkasten nach Zeichnung von Professor Storck. Arkaden
Weiss, Georg, Neubau, Baumgasse 26.
Uhrgehäuse. Saal VII.
Welz, Johann, VI., Münzwardeingasse 8.
Pfeilerspiegel mit Console. Saal VI.
Wenger, Franz, Lehrer an der Fachschule zu Mondsee.
Holzschnitzerei, Thiergruppe. Saal VII.
Wrqßnig, August, V. Gartengasse 4.
Schrank. Arkaden
Wunder Kölbl, VII, Neubaugasse 54.
Lederarbeiten. Saal VI.
Zajiöek, Franz, VlI., Burggasse 19.
Wanduhren. Saal VI.
Zasche, Josef, 1., Lobkowitzplatz 1.
Porzellanmalerei. Saal VII.
Zenkert, Franz 8c Adolf, Oberarnsdorf bei Haida.
Geschlißener Wandspiegel. Saal VI.