..-a- -v.. -------v--. .-...
für
KUNST UND INDUSTRIE.
iMonatschriff für Kunst und Kunstgewerbe.
Am. l. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. Abunnemeutspreis per Jahr H. 4.-
Redacteur Brunu Euchor. Expedition von C. Gerolfs Sohn.
Man abonnin im Museum, bei Gerold Comp., durch die Postanstalten. Sowie durClI
alle Buch- und Kunsthandlungen.
N11 125, WIEN, x. FEBRUAR 1876.
luhnlt Das Koschkch Versuchsalelier und die Ciselirschule. Die Weihnachts-Ausgtellung des Oesterr.
Museums, Von J. Falke. Schlusal Vorlesungen im Museum. Kbmgl. ungar. Landu-
Zencluwenschule und Zeichenlehrer-Priparandie in Budapest. -Köuigl. buyef. Kunslgewerbeschule
Nurnberg. Zweilcs Verzeichnis der Gypxubgüss aus der Gieasem des bayrischen Ge-
werhemuseums zu Nürnberg. Kleiner Mimleiluugeu.
"Jaiurg.
Das Koacwsche Versuchsatelier und die Giselirschulo.
Das Oeterr. Museum ist durch zwei Institute bereichert worden, welche
vorzüglich geeignet sind, den Wirkungskreis des Museums und speciell
der Kunstgewerbescbule zu erweitern und die Kunstgewerbe zu fördern.
Seit einer Reihe von Jahren hat das Curatorium mit Zustimmung
des Erzherzog-Protectors Rainer die geeigneten Schritte gethan, den'Che-
miker Kosch, der nach der Aufhebung der k. k. Porcellanfabrik einen
anderen Wirkungskreis erhalten hatte, wieder der Förderung der Keramik
zuzuführen und sein reiches Talent und seine glänzende Erfindungskraft
den Kunstgewerben zu erhalten. Dies ist auch gelungen. Das Handels-
ministerium hat Herrn Kosch eiwselbstständiges Atelier für Keramik und
chemische Versuche geschaffen, allerdings nur in einer provisorischen Weise
und in der Voraussetzung, dass dieses Atelier in directer Verbindung mit
dem Museum und der Kunstgewerbeschule bleibe. Denn es war allen be-
theiligten Factoren dem Handelsministerium, dem Curatorium des Mu-
seums und dem Herrn Kosch ganz klar, dass ohne diese Verbindung
die Wirksamkeit dieser Anstalt von Anfang an gelähmt sein würde.
War damit der erste Schritt gethan, um in Oesterreich eine vor-
wiegend keramisch-chemische Versuchsstation für kunstgewerbliche Zwecke
zu gründen, so ist jetzt ein zweiter entscheidender Schritt gethan, indem
mit allerh. Handschreiben vom 16. December dieselbe dem Wirkungs-
kreise des Oesterr. Museums vom I. Jänner an definitiv einverleibt ist.
Wir werden auf die Ausführungsmodalitäten noch eingehender in diesem
Organe zurückkommen.
1876.
22
Eine eben so wichtige, dem Geiste der Institution entsprechende Er-
weiterung des Museums und zwar speciell der Kunstgewerbeschule, ist die
Gründung eines Ciselirateliers, das in directer Verbindung mit der Fach-
schule für Plastik der Kunstgewerbeschule treten wird. Die Angelegenheit
wurde durch die hervorragendsten Bronzefabrikanten Wien's in der "Ge-
sellschaft zur Förderung der Bronzeindustrie angeregt und vom Cu-
ratorium und dem Aufsichtsrathe der Kunstgewerbeschule lebhaft befür-
wertet.
Die Anforderung, welche damit an die Kunstgewerbeschule heran-
trat, konnte für die Leitung dieser Anstalt nichts Ueberraschendes haben.
Von Anfang an war man sich bewusst, in welcher Richtung die Schule
sich weiter entwickeln könne und müsse. Hatte der Zustand des Zeichen-
unterrichtes im Allgemeinen zur Zeit der Gründung der Schule dieser
zunächst die Aufgabe gestellt, den künftigen Kunsthandwerkern Gelegen-
heit zur Aneignung jener manuellen Fertigkeiten zu geben, welche bei
ihrer Aufnahme eigentlich hätten vorausgesetzt werden müssen und wurde
dadurch der Schwerpunkt der Anstalt in den Vorbereitungscurs verlegt
so kann die Schule jetzt, Dank der Errichtung allgemeiner Zeichenschulen
und Gewerbeschulen in allen Theilen des Reiches und der in der Durch-
führung begriffenen Reform des Zeichenunterrichtes, sich mit grösserer
Entschiedenheit ihrer eigentlichen Bestimmung zuwenden. Je mehr sie
sich allmählich von der Last befreit sehen wird, Elementarunterricht im
Zeichnen und Modelliren zu ertheilen, um so mehr kann sie jene mancherlei
Arten künstlerischer Technik heranziehen, welche an Gewerbeschulen nicht
geübt werden können, weil sie einen höheren Grad künstlerischer Aus-
bildung zur Voraussetzung haben.
Zu diesen Zweigen der Kunsttechnik gehört nun in erster Reihe das
Ciseliren, welches auch von fast allen Kunstgewerbeschulen so z. B. in
München und Nürnberg in den Lehrplan aufgenommen worden ist. Und
es bedurfte in der That nicht der Eingabe der Gesellschaft für Bronze-
industrie, um das Bedürfniss eines Unterrichtes im Ciseliren für Wien dar-
zuthun. Allen unseren Gussarbeiten, von den sogenannten Wiener Ar-
tikeln bis zu den Standbildern auf unseren Plätzen, mangelt die letzte
Feile, und die Ueberlegenheit in der Kunst des Ciselirens trägt nicht
wenig dazu bei, der französischen Bronzeindustrie ihr Uebergewicht über
die österreichische zu sichern.
Dieses Atelier wird Herrn Stefan Schwartz, einem ehemaligen
Schüler König's, übertragen, einem jungen, strebsamen Künstler, der
wiederholt durch Preise ausgezeichnet ist.
Die Vleihnachts-Ausstallung des Oosiorr. Museums.
Von Jacob Falke.
Schluss.
Vielleicht hat kein Zweig der Kunstindustrie durch die Ungunst der
Gegenwart mehr gelitten als die Bronzearbeiten. Fast durchwegs reine
Gegenstände des Luxus, wenn auch eines sehr edlen Luxus, mussten sie
vor Allem dem Rachedämon zum Opfer fallen. Und so hat unsere Bronze-
industrie speciell zu büssen gehabt und in Folge der Stockung aller Auf-
träge unverhältnissmässig an Zahl der Arbeitskräfte verloren. Vielleicht
ist kaum die Hälfte derselben übrig geblieben.
Unter diesen Umständen ist es doppelt hoch anzurechnen, wenn sie,
äusserlich geschädigt und beschränkt, innerlich dennoch vorwärts strebt,
sich in der Form zu veredeln und in der künstlerischen Technik zu
erweitern trachtet. Dass dies in der That geschieht, ist wohl vorzugsweise
ein Verdienst der neu gegründeten Bronzegesellschaft, welche die gemein-
samen Interessen zu wahren, den gesunkenen Muth zu heben, anzuregen,
neue Kräfte zu wecken, nach allen Seiten belebend einzuwirken bemüht
ist. Die Concurrenz, die sie vor einiger Zeit ausgeschrieben und deren
Resultate wir in getriebenen und ciselirten Arbeiten, in Zeichnungen und
Modellen im Oesterr. Museum zu sehen Gelegenheit hatten, hat so er-
freuliche Leistungen hervorgebracht, dass nur ein frischerer Zug der Zeit
zu fehlen scheint, um diesen Industriezweig erneuert in Leben und Thä-
tigkeit zu setzen.
Wenn wir von diesem Gesichtspunkte aus dasjenige betrachten, was
uns die Weihnachts-Ausstellung vor Augen führt, so werden wir wenigstens
die Ueberzeugung gewinnen, dass die Zukunft unserer Bronzeindustrie
nicht hoifnungslos erscheint und dass, wenn wir einstweilen äusserlich
darben, wir innerlich erstarken und uns bereit machen für bessere Zeiten.
Dies gilt z. B. gleich von dem schlimmsten Zweige der Bronzeindustrie,
den Galanteriegegenständen, den kleinen Bedürfnissen des Schreibtisches,
Putztisches, Salontisches u. s. w. Wer dieses Genre verfolgt, wird nicht
verkennen können, dass es sich von seinen Thorheiten und Auswüchsen
zu reinigen trachtet, dass das Gute an Zahl wächst, das Verkehrte ab-
nimmt. Dieienigen, welche dieses Genre vorzugsweise auf der Ausstellung
vertreten, sind C. Lux und L. Böhm. An den verschiedenen Schreib-
tischgarnituren des ersteren, zumal an jener mit Najaden und Tritonen,
ist gewiss mancherlei auszusetzen, aber sie vertreten doch eine höhere
Stufe als diejenige, welche wir sonst zu sehen gewohnt waren. Auch sieht
man mit Vergnügen die Messingbronze zu verschiedenen Arbeiten auf-
genommen; es ist, als ob dieses Material schon von selber zu mehr reineren
künstlerischen Formen zwänge, wie es denn auch mit Vorzug zu Imita-
tionen von Arbeiten des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts dient.
Eine andere Schreibtischgarnitur zeigt zu ihrem Vortheile ein neues deco-
z.
14
ratives Verfahren von goldenen Ornamenten auf stahlblankem Grunde,
ähnlich den schwedischen Eisenarbeiten von Eskilstuna. Von L. Böhm
gilt Aehnliches, nur haben die reichen Vergoldungen und Versilberungen
noch zu viel vom gleissenden Effecte der bisherigen Art. Sie tödten feinere
Formen mit ihrer Wirkung.
Auch Carl Haas erscheint nicht, ohne Neues zu bringen. Was in
seiner Collection vor Allem bemerkenswerth ist, das ist eine Reihe höchst
reizender versilberter Gefässe, welche zur Hälfte den Entwürfen Holbein's
zum Theil aber auch den Compositionen anderer deutscher Meister jener
Zeit der besten Goldschmiedekunst nachgebildet worden. Diese Nachbil-
dungen sind auf Veranlassung des Oesterreichischen Museums entstanden,
jedoch nicht blos für seine Sammlungen, sondern um in den Gebrauch
des Hauses wirklich classische Gefässformen vorn feinsten Reize einzu-
führen. Möchte die Absicht gelingen! Sodann zeigen einige Schalen
bei Carl Haas bereits die Anwendung der Kosch'schen Erfindung, die
uralte schwierige Tauschirarbeit durch leichten, aber soliden Auftrag zu
ersetzen. Wir haben davon schon bei Gelegenheit der Ausstellung der
Schularbeiten zu berichten gehabt. Dieselbe Collection der Koschßchen
Versuchsanstalt befindet sich wieder auf der Weihnachts-Ausstellung, doch
vermehrt um einen prachtvollen, in Silber tauschirten Säbel, Eigenthum
des Grafen Edmund Zichy, welcher gleich ein praktisches Beispiel für
die Anwendung des Verfahrens gibt.
Schwieriger ist es, einen Fortschritt in den Bronzearbeiten von
J. Luksch anzuerkennen. Auch sie gehören dem Zweige der Galanterie-
gegenstände an, tragen aber noch zu sehr den bisherigen Charakter,
nämlich denjenigen der Unsicherheit und Unwissenheit über das, was man
thut, um nicht zu sagen, der Sinnlosigkeit. Davon zeugt es sicherlich,
wenn man ein Album mit Leder überzieht, diesem Leder aber das An-
sehen von zusammengenagelten Holzplanken giebt und darüber ein Thor-
beschläge legt. So giebt es verschiedene Gegenstände in dieser Collection,
welche die Kritik herausfordern oder sie als von zu gewöhnlicher Art
auch gänzlich gleichgiltig lassen.
Im Allgemeinen günstig stellt sich das Urtheil über die grösseren
Bronzegegenstände, dieienigen, welche zum Gebrauch des Hauses dienen,
Es sind insbesondere zwei Aussteller diesmal vertreten, wie immer Hol-
lenbach und daneben Scheler, Wolff St Co. mit Beleuchtungsgegen-
ständen für Gas. Die jetzigen Leiter der Bronzefabrik Hollenbach sind
bemüht, den alten guten Klang des Namens aufrecht zu erhalten, und es
geschieht mit Erfolg. Die Gegenstände, zum grossen Theile ebenfalls der
Beleuchtung dienend, sind rein in Zeichnung und Arbeit, selbst diejenigen,
welche sich in ihrer Art der französischen Weise und den Formen des
achtzehnten Jahrhunderts anschliessen. Mit Vergnügen machen wir auch
die Bemerkung, dass statt der ewigemund alleinigen Vergoldung die braunen
Bronzetöne versucht sind und mit mehr Glück noch die Messingbronze
aufgenommen worden. Besonders gelungen erscheinen in diesem letzteren
Material zwei Lampen auf hohen, schlanken Candelabern aus dem gleichen
Metall, welche für Se. Majestät den Kaiser angekauft worden sind.
Ebenfalls in das Allerhöchste Eigenthum ist eine Arbeit von Kolbinger
übergegangen. Eine Kanne und Schale von getriebener Arbeit, im Styl
der Renaissance mit aller Freiheit und Vollendung der Technik durch!
geführt. Sie gehörte mit zu denjenigen Arbeiten, welche durch den Con-
curs der Bronzegesellschaft hervorgerufen worden ist.
Desgleichen ist mit Glück die Messinghronze von Scheler, Wolff
81 Co. aufgenommen worden, aber zu Arbeiten ganz anderer Art. Wir
müssen es als ein Verdienst betrachten, dass diese Fabrik, wohl insbe-
sondere unter dem Einflusse des Oberbaurathes Schmidt, jene gothisirenden
Messinggeräthe aufgenommen hat, welche die englische Fabrik von Hart
Son schon seit längeren Jahren für den Gebrauch von Kirche und
Haus fabricirt. Diese allbekannten Gegenstände verdienten längst auch bei
uns die Verbreitung, da sie in vortrefllicher Weise alte, gesunde, echt
künstlerische Motive mit praktischer Verwertbung vereinigen und so beiden
Zielen zugleich genügen, als Schmuck dienen und sich brauchbar erweisen,
was leider bei modernen Kunstindustriegegenständen nicht immer der Fall
ist. Die ausgestellten Gegenstände sind Wandarmleuchter und ein grosser
gothischer Kronleuchter. Wir können nur wünschen, dass die Fabrik auf
diesem Wege fortschreitet und es ihr gelingt, das Genre bei uns einzu-
bürgern. Da die Technik zum grossen Theil im Guss besteht und nur
einzelne Theile durch getriebene Arbeit Vollendung erhalten, so stellen
sich auch die Preise nicht in luxuriöser Höhe.
Minder einverstanden sind wir mit einem Paar grossen Candelabern
derselben Fabrik, deren einer sich in Eisenfarbe hüllt, der andere den
Anschein von rothem Kupfer mit grüner Oxidirung annimmt. Wozu das
edlere Metall der Bronze verstecken unter Schein und Farbe eines uned-
leren? Hier kommt nochdazu, dass der Efiect höchst misslungen ist,
schwer und bleiern bei dem ersteren, unschön und bunt bei dem zweiten.
Im Gegensatze möchten wir wünschen, so viel es an uns liegt, diese Wege
nicht fortgesetzt zu sehen.
Wir'schliessen an diese Besprechung noch einen Gegenstand an, ein
Unicum auf der Weihnachts-Ausstellung und vielleicht überhaupt in seiner
Art. Es ist ein Candelaber oder Kerzenträger aus geschmiedetem Eisen,
Eigenthum des Grafen Edmund Zichy, nach Zeichnung und Compositiun
von Storck, vom Schlossermeister Milde ausgeführt. Wir sind heute
nicht gewohnt, das geschmiedete Eisen als ein Material für häusliches
Schmuckgeräth zu betrachten. Kaum dass es sich in grösserem Massstabe
an Prachtbauten als Gitter, als Oberlichtgitter, für Thüren oder sonstwie
einzufinden beginnt; von der Wohnung selbst ist es noch ausgeschlossen.
Einst war das anders. Aus dern Mittelalter. insbesondere aber aus dem
sechiehnten Jahrhundert, ist uns gar mancherlei Geräth aus geschmiedetem,
selbst geschnittenen Eisen erhalten, das durch seine originellen Formen,
durch seinen Schmuck, durch seine rationelle Composition und seine
trelfliche Arbeit längst die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde und Sammler
erregt hat. Es sind Caminständer und Camingeräth, Feuerhunde und
Zangen, Leuchter, Cassetten und manches Andere. Bisher hatte das Inter-
esse der Kunstfreunde noch nicht zur Wiedererneuerung durch die moderne
Kunstindustrie geführt, ausser vielleicht in sehr vereinzelten Fällen. Auch
dieses Beispiel, das hier in Rede steht, sucht noch seine Nachfolge, aber
wir hoffen, dass sie ihm nicht ausbleiben werde. Der Candelaber, etvira
drei Fuss hoch, ist höchst rationell componirt eine Stange auf drei ver-
zierten Füssen, die von einer Schale oder einem Teller umgeben ist und
darüber beweglich in verschiebbarer Stellung einen Arm für drei Kerzen
trägt. Oben endet der Schaft in eine Krone und Blüthenknospen. Teller
und Krone sind mit goldenen Ornamenten verziert, die von Carl Haas
nach dem Kosch'schen Verfahren für Tanschir-lmitation ausgeführt sind.
Diese Ornamente hätten noch reichlicher angewendet werden können. Das
Geräth ist bestimmt, einem Lesenden, der etwa auf dem Divan liegt, zur
Beleuchtung zu dienen; der Teller erweist sich dabei bequem für die
Cigarre. So vereinigt auch dieser Gegenstand praktische Verwerthung mit
eben so neuer wie vollendeter Technik nach rationellem Verfahren.
Gewöhnlich pflegen auf unseren Ausstellungen die SilberarbCiten ein
höheres lnteresse zu erwecken, als der Schmuck in Gold und Edelstein.
Diesmal ist es umgekehrt. Die Silberarbeiten, insbesondere durch zwei
Aussteller, durch Conraetz 8c Reuter so wie durch J. G. Herrmann
vertreten, zu denen sich V. Meye rs Söhne mit einzelnen Arbeiten gesellen,
bieten wenig Veranlassung zu besonderen Bemerkungen. Es ist kaum Neues
oder Anregendes, was sie vorführen. Herrmann hat zwar einen grossen
Tafelaufsatz inmitten seiner Collection als Hauptstück aufgestellt, ein Werk
mit reichern, gut modellirtem und gut ciselirtem Figurenschmuck, aber
dieser Gegenstand gehört mit zu ieneu Schöpfungen der Weltausstellung,
die wir in der Einleitung unserer Besprechung charakterisirt haben. Es
ist ein übertriebenes Werk für sein Ziel, was die Composition betrifft;
architektonisch angelegt, ist es wie ein monumentaler Bau auf leicht be-
stellter Tafel und legt sich zu massiv und breit zwischen die'Gesichter.
Andere Arbeiten, z. B. eine grosse Schale, verfallen in den Fehler, das
Silber so zu oxidiren oder zu schwärzen, dass es wie stumpfes Blei oder
schwarzes Eisen aussieht. Wozu dem werthvolleren Material seine Eigen-
thümlichkeit nehmen, um es wie ein minder werthvolles, wie ein gemeines
erscheinen zu lassen? Richtig dagegen ist eine andere Weise der Behandlung
des Silbers auf seiner Oberfläche, welche wir auf der Weltausstellung von
Christofle angewendet sahen und welche nun auch von Herrmann bei
verschiedenen Gegenständen angewendet ist, diejenige nämlich, den Gegen-
stand zu vergolden und die Vergoldung bis auf einen leichten Schimmer
wieder abzureiben. Dadurch wird dem Silber statt des kalten und stechenden
27
Tones ein sehr angenehmer und warmer gegeben. Die Gegenstände von
Herrmann, deren Oberfläche in dieser Weise bearbeitet ist, haben nur
zu viel der Vergoldung übrig behalten, so dass man nicht weiss, ob es
eben Gold oder Silber vorstellen soll. Uebrigens sei nicht unterlassen, zu
bemerken, dass manche dieser Gegenstände von Gefäss und Geräth neben
trefflicher Arbeit auch hübsche Formen zeigen.
Letzteres ist auch das Hauptverdienst einer bedeutenden Collection
des verschiedensten Tischgeräths der Firma Conraetz Reuter. Ihre Aus-
stellung prunkt nicht mit forcirten Luxusgegenständen, sondern hält sich
glücklich innerhalb des wirklichen Bedarfes. Wir betrachten das vielmehr
als einen Vorzug denn als einen Nachtheil. Die Gegenstände sind im
Ganzen modern in ihren Formen, aber das Moderne tritt so mit Mass
und Bescheidenheit auf, dass es meist sehr ansprechend erscheint. Insbe-
sondere gilt dies von allem schalenartigen Tischgeräth. Minder glücklich
ist die Form der Messer, Löffel und Gabeln. Conraetz 8c Reuter haben
uns mit ihrem Geräth eine ganze Tafel gedeckt und sie macht gute
Wirkung. Sie haben dazu eines jener buntbordirten Tischtücher der Fabrik
von Regenhart benützt, welche auf der Weihnachts-Ausstellung des vorigen
Jahres die allgemeine Aufmerksamkeit erregten. Da es das Gleiche ist, so
schliessen wir mit Bedauern, dass es der Fabrik nicht gefallen hat, einen
so guten Weg fortzusetzen und den Versuch zur Wirklichkeit zu machen.
Wir machen oft die Erfahrung, dass ein Erster und ein Zweiter eine Sache
versuchen, ein Dritter aber erst den Versuch in wirkliche lndustrie ver-
wandelt. So ist es z. B. mit dem Email gegangen. In Frankreich pflegt
sich das in einer Person zu Concentriren.
Wir haben gesagt, dass die Firma V. Meyer's Söhne sich mit Silber-
arbeiten den beiden genannten als dritte zugesellt habe. Es sind nur wenige
Gegenstände, aber sie haben um so mehr Verdienst. Wir haben dabei
vorzugsweise die Geräthe für schwarzen Cafe in türkischer Art im Auge,
welche in Formen und Verzierung höchst gefällig sind. Mehrere grössere,
als Tafelverzierung bestimmte Schalen sind etwas unruhig in der Com-
position und Wirkung, doch haben sie den Vorzug, zweckentsprechend in
ihrer Art zu sein. Leicht gebaut, schieben sie sich nicht störend als undurch-
dringliche Mauern zwischen die Blicke.
Das Hauptverdienst von V. Meyer's Söhnen besteht aber im Gold-
schmuck. Auf der vorigen Weihnachts-Ausstellung erfreute uns diese Firma
mit Filigranschmuck in antiker Art nach Castellanischem Beispiel. Es war
das erste Mal, dass solche Arbeiten als Wiener Fabricat vor die Augen
des Publicums traten. Diesmal sind es Schmuckgegenstände von anderem
Genre, die uns eben so wohl neu sind, als sie durch ihre elegante Er-
scheinung und feine Arbeit ansprechen. Ganz im Gegensatz gegen den
Goldschmuck der letzten Jahrzehente, der den Werth auf das blanke Gold
und die etwaigen Steine legte, die Arbeit als solche aber vernachlässigte,
legen diese den Nachdruck auf die feinste Arbeit und die vollendete Aus-
führung einer complicirten Zeichnung. Diese Gegenstände sind mit styl-
vollem Ornament meist durchbrochen gehalten, in verschiedenfarbigem
Golde ausgeführt und die farbige Wirkung durch Steine und Perlen erhöht.
Selbst kleine Figürchen eine höchst seltene Erscheinung in der modernen
Bijouterie sind in zierlichern Relief glücklich hinzugefügt. Wir sehen
in diesen Arbeiten einen ganz entschiedenen Fortschritt auf dem Wege
des Guten, dem wir nur ein entgegenkommendes Verständniss von Seite
des Publicums wünschen.
Aehnliches gilt von den reichen Juwelierarbeiten, mit welchen Moriz
Hendle auf der Weihnachts-Ausstellung erschienen ist. Mit Entschiedenheit!
ist hier der Weg betreten, auch den Diamantschmuck, d. h. denjenigen,
bei welchem der Stein nicht eine zufällige Nebengabe, sondern Ein und
Alles bildet, einer stylvollen Zeichnung zu unterwerfen. Diesen Weg hatte
schon A. Köchert im Gegensatze gegen die ganze bisherige moderne Art
auf unserer Weltausstellung mit grossem Beifalle eingeschlagen. Die bis-
herige Art ging dahin, die Steine möglichst zu häufenfwobei das Wie
eigentlich ziemlich gleichgültig war. Damit aber doch so etwas wie eine
Idee oder Zeichnung dabei sei, legte man irgend ein Motiv der Natur,
wie eine Rose oder eine Blumendolde, oder eine Feder, zu Grunde und
suchte sie in möglichst natürlicher Form zur Darstellung zu bringen.
Selbstverständlich ein vergebliches Bemühen, denn wenn irgend ein Material
für getreue Copirung von PHanzen oder sonst natürlichen Formen unge-
eignet ist, so ist es der Brillant, mit seinem Blitze schiessenden Licht- und
Farbengefunkel, mit seiner regelmässigen Krystallform. 'Diese unterwirft
sich nicht deninatürlichen Linien und jenes macht es unmöglich, dass
man die Naturbildungen deutlich erkennt. Solche Diamantrosen z. B. sehen
daher auch nur wie gehäufte Steinklumpen aus, bei denen ein Stein den
anderen in seiner Wirkung vielmehr beeinträchtigt als hebt. Die franzö-
sischen Juweliere waren auf unserer Weltausstellung diesem Fehler keines-
wegs entgangen; ihre Motive waren fast durchwegs solcher naturalistischen
Art. Jedoch hatte ihr guter Tact und ihr gutes Auge sie dennoch zu-
weilen auf die richtige Fährte geleitet, indem sie häufig solche Blumen-
oder Pfianzenformen zum Vorbilde genommen hatten, welche an sich regel-
mässig sind. Selbst das unbefangene Laienauge konnte wahrnehmen, dass
klare, einfache, sternförmige Motive bei weitem glücklichere Eifecte auf-
wiesen als z. B. der Kelch mit den gehäuften und unregelmässigen Blättern
der Centifolie.
Diese Beobachtung führte leicht dahin, das wahre künstlerische
Princip des Juwelenschmuckes, seien es nun Diamanten oder farbige Steine,
in klarer, präciser, durchsichtiger Zeichnung zu suchen. Wir können uns
dabei allerdings nicht auf die Vorbilder der Vergangenheit, nicht auf die
Muster einer guten Kunstepoche berufen, da in den Zeiten der edlen
Renaissance der Steinschliff noch nicht zu seiner vollen Ausbildung ge-
kommen war. Er gehört wesentlich der Neuzeit an und ihre Aufgabe
ist es daher, auch das Kunstprincip für ihn zu suchen. Was das siebzehnte
und achtzehnte Jahrhundert im eigentlichen Brillantschmuck schufen, ist
meist wiederholt urngefasst worden. Aber was davon unverändert geblieben,
lässt im Vereine mit den nicht seltenen in Kupfer gestochenen Juwelier-
zeichnungen erkennen, dass die früheren Juweliere, zumal auch die der
Rococozeit, die Steine selbstständiger, isolirter behandelten, mehr von ein-
ander trennten als die heutigen, die sie, in vermeintlicher Absicht, die
Wirkung zu verstärken, in Klumpen zu häufen trachten. Sind diese Zeich-
nungen der Rococozeit auch nicht eigentlich schön zu nennen, so sind
sie doch viel glücklicher gedacht, um das Feuer des Steines in volle
Wirkung zu setzen, als es die heutigen in der Regel sind.
Bei der ausserordentlichen Collection von M. Hendle lässt sich diese
Beobachtung sehr gut wiederholen. Es giebt auch naturalistisch gehaltene
Arbeiten von der getadelten Art darunter, z. B. eine Rose mit einem
grün emaillirten Blatte daran, auf welchem ein Thautropfen in Gestalt
eines Diamanten sitzt. Das Stück behagt dem Geschmacke des profanum
vulgus, das solche tiefsinnige nldeenu leicht versteht und in diesem Ver-
ständniss Befriedigung fühlt, wenn es künstlerische Form und künstlerische
Wirkung nicht zu beurtheilen weiss. In der That aber ist gerade dieses
Stück verfehlt; die Rose ist wirkungslos, die Form unklar und das trans-
parent emaillirte grüne Blatt dem Effect eher schädlich als nützlich.
Welche feine und gelungene, selbst strahlende Wirkung machen
dagegen andere der Schmuckarbeiten Hendle's, denen eine klare, bestimmte,
regelrnässige Zeichnung zu Grunde liegt. Wir nennen hier in erster Linie
das Diamanten-Halsband mit dem eben so einfachen wie stylvollen Farren-
krautmotiv. Wie schön und zweckmässig ist es geschaffen, den antiken
Colliers gleich, sich an Hals und Büste anzulegen! Eine ganze Reihe
reizender medaillonartiger Gehänge machten die XVahl schwer, wenn man
sie hätte. In sehr entsprechender Weise sind bei ihnen die vollen Glieder
durch andere getrennt, welche ornamental durchbrochen gehalten sind.
Dadurch kommen Ruhe und Gesetz in das seiner Natur nach so unruhige
Material. Mit vielem Glück sind auch Perlen von seltener Grösse und
Schönheit mitten unter den Brillanten verwendet, eine Aufgabe von nicht
geringer Schwierigkeit, wenn sie wirklich künstlerisch befriedigend gelöst
werden soll. Aehnliches gilt von der Anwendung anderer farbigen Steine,
z. B. von Smaragden und Saphiren, die man gewöhnlich überwältigt und
in ihrer eigenen Schönheit getödtet sieht von dem umgebenden Gefunkel
der Diamanten. Unter den Ohrgehängen haben wir mit Vergnügen auch
etwas "gesehen, was nicht da ist" wir bemerken ausdrücklich die Abwe-
senheit von Beispielen jener unsäglich hässlichen Mode, welche einen
Stein oder eine Perle direct in das Ohrläppchen setzt, als ob sie ein
Auswuchs in demselben seien.
Noch andere Aussteller vertreten den Schmuck, allerdings in minder
kostbarer und auch minder künstlerischer Weise. Die Herren Augustin
mit seinen Ringen, E. Braun mit seinem Rococo-Schmuck, C. Sevin
mit Türkisenschmuck sind uns aber schon von der vorigen Ausstellung
her bekannt. Ihr Genre ist unverändert geblieben, weder verbessert, noch
verschlechtert. Neu auf der Ausstellung ist J. Adametz mit Granaten-
schmuck, nur sein Genre ist weniger neu, wie ihm wohl zu wünschen
gewesen wäre. Die Granatbijouterie ist der Veredlung sehr bedürftig.
Ebenfalls zum ersten Male ist W. Seepolt mit Ringen uncl anderem
Schmuck erschienen. Das Bemerkenswertheste darunter sind einige Gegen-
stände mit Korallen, doch ist es wohl fraglich, ob diese knopfartige Be-
handlung und Zusammenstellung derselben die richtige ist. Im Hinblick
auf die zahlreichen Korallenschmuckarbeiten Italiens auf der Weltausstellung
will es uns allerdings nicht scheinen, als 0b die rechte Kunstweise für
sie schon gefunden wäre, aber schwerlich dürfte unsere heimische Industrie
dazu berufen sein. Unsere blonden Köpfe und weissen Nacken sind nicht
die rechte Stätte für diesen Schmuck, der dem dunklen Haar und dem
brünetten Teint der Italienerinnen so schön steht. Endlich gehört
hieher noch die zierliche Decoration der goldenen Uhren von Ph. Fromm
in diamantbesetzten Chiffren und Wappen.
Unter den feineren Arbeiten der Goldschmiedekunst glänzten auf der
Ausstellung des vorigen Jahres vor Allem höchst reizende und vollendete
Arbeiten in Niello. Dasselbe ist leider diesmal nicht der Fall. Die zahl-
reichen kleinen, mit Niello verzierten Sächelchen von L. Segner sind
mehr Spielereien und erwecken kein künstlerisches Interesse, obwohl sie
es könnten, und so hat uns auch Kleeberg diesmal mit einem Genre
von Schmuckarbeiten erfreut oder vielmehr nicht erfreut, das dem gewöhn-
Iichsten Modegeschmacke folgt.
Besser steht es mit den Emailarbeiten. Sie sind vielleicht nicht so
zahlreich vertreten wie das vorige Jahr, aber es befinden sich vortreüliche
Gegenstände darunter, welche zeigen, dass diese edle Technik trotz der
Ungunst der Zeiten keineswegs in Abnahme zu sein scheint. Wir rechnen
dahin vor Allem ein von August Klein nach Zeichnung von Professor
Teirich ausgeführtes wundervolles Album so wie mehrere andere Gegen-
stände in der Ausstellung dieser Firma. Zu unserer Ueberraschung ist
auch ein für uns neues Etablissement, Jäger 8c Thiel, mit einer grösseren
Collection emaillirten Geräthes erschienen, dessen Formen, wohl veranlasst
durch besondere Bestimmung, zum Theil schwer, eckig und steif sind,
während andererseits die blumige Emailverzierung hier und da ausset-
ordentlich gelungen erscheint. Das Gute, einmal zur Frucht aufgegangen,
stirbt, wie wir sehen, nicht so leicht wieder aus.
Unter denjenigen Gegenständen, die auf der Ausstellung mehr in
sporadischer Art erschienen, empfehlen sich der besonderen Beachtung die
Möbel und die verschiedenen in Holz geschnitzten Arbeiten. Obwohl die
ersteren in ziemlicher Anzahl vertreten sind, so sind es doch mehr ver-
einzelte Gegenstände im Vergleich mit der Ausdehnung und Bedeutung
dieses lndustriezweiges. Es liegt auch in der Natur der Sache, dass auf
einerWeihnachts-Ausstellung diejenigen Gegenstände, welche ihrer Art nach
zu Geschenken nicht oder weniger geeignet sind, auch nur wie zufällig
sich einfinden, herangelockt von dem allerdings richtigen Motiv, dass sie
wenigstens einem grösseren gewählten Publicum vor Augen treten und zum
Rufe ihres Verfertigers beizutragen vermögen.
Ungeachtet der Zufälligkeit ihres Erscheinens sind jedoch diese Ge-
gcnstände nicht ohne Interesse. Sie sind sehr verschieden in ihrer Art
und mögen immerhin als ein Zeugniss betrachtet werden, dass die gleiche
Verschiedenheit, ein Schwanken zwischen verschiedenen Richtungen, auch
in diesem Industriezweige selber herrsche. Ueberwiegend der Zahl und
Art nach sind die geschnitzten Möbel in den Stylarten des 16. und 17. Jahr-
hunderts, und wenn man daraus schliessen will, dass für eine reichere
Einrichtung die Herrschaft der polirten und fournirten Möbel, welche wir
als Erbschaft von der Marqueterie der Rococozeit übernommen haben, für
eine vornehme und reichere Ausstattung in's Wanken gekommen sei, so
wird man mit diesem Schluss wohl nicht sehr in die lrre gehen.
In die Classe der polirten Möbel fällt ein schwarzer, übrigens treff-
licher Salonwandkasten von G. Gilgen, dessen Füllungen mit blankem
Ornament auf mattirtem Grunde recht hübsch verziert sind; desgleichen
ein nicht sehr glücklich gräcisirender Kasten von D. Kramer und ein
zweiter aus Nussbaumholz von A. Wresnig. Ein eleganter Schreibtisch
in schwarzem polirten Holze von M. Oerley gehört ebenfalls noch hieher.
Allerlei Salongeräth von hypermoderner und nicht sehr erfreulicher Art,
auch von sehr mangelhafter Construction, ist durch .l. Rudrich ausge-
stellt. Die lntarsia mit Elfenbein und Ebenholz, welche bis dahin fast in
ausschliesslicher Uebung in den italienischen Städten, wie Mailand und
Venedig, stand, scheint sich bei uns mehr und mehr einbürgern zu wollen,
bei so edler Technik eine gewiss erfreuliche Erscheinung. Sie ist durch
ein paar ausgezeichnete Leistungen vertreten, durch einen Credenzkasten
von F. Michel und einen Salonkasten von B. Ludwig, der an die Stelle
eines ähnlichen Schreibtisches getreten ist.
Die hervorragendsten unter den Möbeln der Ausstellung sind, wie
schon angegeben, die geschnitzten. Schon im vorigen Jahre hatte uns
lrrnler mit einigen Gegenständen erfreut, die, verhältnissrnässig anspruchs-
los in Art und Preis, mehr durch die gesunde, künstlerische Construction,
im Charakter der holländischen oder niederrheinischen Renaissance, als
durch den Reichthum des Beiwerks sich auszeichneten. Und das war
ganz die richtige Art. Die reinen Luxus- und Prunkstücke, die überhaupt
Ausnahme bleiben sollen, sind heute nicht an der Tagesordnung; die Auf-
gabe ist und das kann nicht oft und eindringlich genug gesagt werden
dasjenige, was in der That heute und unter allen Umständen gebraucht
wird, gut zu schalfen. Die diesjährigen Arbeiten, vorzugsweise ein grosser
Auszugtisch und eine Credenz in unpolirtem Eichenholz, sind, namentlich
die Credenz, schon um etwas über diesen Standpunkt hinausgegangen.
Uebrigens sind sie glücklich construirt und vortrefflich gearbeitet, ganz
nach dem Masse, wie Material und Zweck es erfordern, und nicht mit
dem Raftinement, das französische Arbeiten dieser Art häufig zu zeigen
pflegen. Minder glücklich in der Construction erscheinen lrrnler's zu diesen
Gegenständen gehörende Speisesessel; es ist zu viel Architectur, zu viel
Reissbrett, zu viel Steifheit für ein Sitzmöbel. Den gleichen Charakter
tragen die geschnitzten Möbel, welche die Firma J. Klöpfer ausgestellt
hat, nämlich ein Bibliothekkasten, Schreibtisch, Sessel, im Ganzen erfreu-
liche und rührnenswerthe Leistungen, obwohl sich im Einzelnen mancherlei
aussetzen liesse. So hat z. B. der Bibliothekkasten für seinen Zweck zu
viel Holz, wodurch die Büchertitel unnöthig verdeckt werden. Auch die
Grödener Schnitzereischule zu St. Ulrich ist mit ähnlichen Gegenständen
vertreten, die des Guten eher zu viel als zu wenig thun; so mit einer
reich verzierten Credenz und einem Tisch, dessen Füsse und Gestell so
mit Schnitzerei verziert sind, dass gar viel hübsche Arbeit unter den Tisch
geworfen erscheint. Die Kunstarbeit allein macht es nicht, sie muss auch
am rechten Orte angebracht sein und dazu braucht es oftmals nur ein
klein wenig Ueberlegung.
Die Arbeiten dieser Grödener Schule führen uns noch auf andere
Gedanken. Es ist wohl ganz gut zulässig, wenn im einzelnen Falle eine
solche Fachschule ihre Kräfte an einer reicheren und bedeutenderen Auf-
gabe versucht; sie aber als Luxusstücke zu schaffen und mit diesen Luxus-
stücken den Markt zu überfüllen, ist wohl der verkehrte Weg, zumal wenn,
wie bei der Grödener Schule, völlige Unklarheit darüber zu sein scheint,
welche Preise denn für solche Arbeiten zu fordern sind. Wenn die Schule
zugleich Atelier und Lehrwerkstätte ist, also für Bestellung und Bedarf
arbeitet, so muss sie aber in dem bestehenden oder mit Sicherheit zu be-
schaffenden Bedarfe des Marktes ihre Grenzen finden. Ueberschreitet sie
den Bedarf, so verliert sie den Enden unter den Füssen. Uns scheint,
die Aufsicht über diese und ähnliche Schulen sollte vor Allem mit dahin
gerichtet sein, ihre Leistungen innerhalb der wirklichen oder sicher erreich-
baren Absatzgrenzen zu halten, sodann ihre Preise zu normiren und für
diejenigen Gegenstände, die man von solchen Lehrwerkstätten beziehen
kann, Bestellung und Verkauf zu organisiren. Ohnedies kann es leicht
geschehen, dass wohl die Bestellung gemacht und auch angenommen wird,
das Wann und Wie der Lieferung aber völlig der ungewissen Zukunft
anheimgestellt bleibt.
ln gleicher Weise wie die Standmöbel oder vielleicht noch in höherem
Grade tragen die Sitzmöbel den Charakter der Unbestimmtheit und schwan-
kender Richtungen. Phantasiemöbel von brechlichster, unconstructiver
Construction gesellen sich zu Fauteuils von Rococo und Louis XVl.; da-
neben sieht man Formen, die man etwa mit Louis Xlll. zu bezeichnen
pflegt, sowie reich geschnitzte Exemplare von der Art derjenigen, die man
gewöhnlich Bauerxnsessel nennt. Von dieser letzteren Art stellt uns Chri-
stian Ulrich sehr charakteristische Beispiele vor Augen. Die reichste
Auswahl bietet uns Anton Fix. Einiges davon schlägt noch nach Form
und Verzierung in das Genre Louis XVl., das am letzten französischen
Kaiserhofe vorzugsweise das herrschende war. Das Meiste sucht seine
Vorbilder in früheren Zeiten auf oder ist selbstständig componirt in mo-
dernem, aber richtigem Gefühl. Dahin gehört ein Sessel von schwarzem
Ebenholz mit eingelegtem Elfenbein und Stickerei auf dem dunkelgrünen
Stoff, ein gutes und kostbares Stück für einen Damensalon von soliderem
Geschmack.
Andere Sessel oder Fauteuils haben gerade Construction in Rück-
lehne und Seitenwangen, etwa wie diejenigen der ersten Hälfte des sieb-
zehnten Jahrhunderts; aber breit und tief gehalten, liefern sie den Beweis,
dass auch dieses am besten construirte Sitzmöbel vollkommen bequem sein
kann und weit bequemer ist als unsere modernen Rococo-Fauteuils, die
nach dem Bedürfnisse und dem Baue des Körpers gebaut und gepolstert
sein sollen, heute aber zu eng für die Hüften sind und keine Ruhe bieten,
weder für den Kopf, noch die Arme, noch den Rücken.
Dass die Holzschnitzerei oder Holzbildhauerei in Wien sich ein weites
Feld zu erwerben beginnt, zeigen ausser den erwähnten geschnitzten Möbeln
auch die übrigen Schnitzereien. Die beiden hauptsächlichsten Aussteller
sind Jäckl und Christian Ulrich, ersterer mehr mit Füllstücken und
verschiedenem Geräth, letzterer mit Rahmen. Meisterhaft als Schnitzerei,
aber verkehrt im naturalistischen Geschmacke ist unter Jäckl's Arbeiten
die Verzierung einer grossen Cassette in Laub und Blumen. Noch ver-
fehlter in Bezug auf die Construction ist ein über die Massen schwan-
kender Gewehrständer, der kaum sich selber zu tragen scheint. Es sollte
auch dieser Seite des Gerätbes mehr Beachtung geschenkt werden; sie
macht sonst zunichte, was etwa die Verzierung an sich Gutes enthält.
Der geschnitzten Sessel von Chr. Ulrich ist bereits gedacht worden. Der
grösste Theil seiner Ausstellung besteht in einer grossen Collection ge-
schnitzter oder profilirter Rahmen, die, schwarz oder braun, mit wenig
Gold verziert, oder auch wohl in alter, dunkler Vergoldung, sammt und
sonders der bisherigen modernen Art des vergoldeten Rahmens, wie er
unter dem EinHusse der heutigen Maler entstanden ist, den Krieg er-
klären. Es sind wohl nicht alle Wege der Verzierung, die hier einge-
schlagen werden, haltbar, aber das Verfahren, begründet auf die Vorbilder
des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts, ist im Ganzen vollkommen
richtig und es befinden sich viele gelungene Beispiele in der reichen Col-
lection. Die alten Maler, die massvoll waren in der Vergoldung wie in
der Breite des Rahmens, die ihn flach bildeten statt steil und das Bild
eher hoch hielten, statt dass sie es in der Tiefe einkastelten, und sonst
manche Dinge anders beobachteten als ihre heutigen Genossen, wussten
wahrscheinlich auch, was sie thaten und warum sie es thaten.
Unter den übrigen vereinzelt auftretenden Schnitzereien ragt die
Statuette einer Negerin in schwarzem Ebenholz von Pendel durch die
glückliche Auffassung und die vollendete Durchbildung hervor. Auch sonst
hat die kleine Plastik im Figürlichen anmuthige Arbeiten geliefert; so eine
Reihe Skizzen für den Bronzeguss von Kühne und die Statuette eines
jungen Mädchens im ersten Erwachen der Liebe, eben so liebenswürdig
in Auflassung und Ausführung, von Kalmsteiner, einem Schüler des
Professors Zumbusch; so auch eine treffliche Gruppe von Kühen, in Holz
geschnitzt von Wenger in Mondsee. I-Iieher gehört auch die Champagner-
garnitur von F. Schönthaler Tisch, Kühlgefäss und Gläser, sämmtlich
mit Bronze in Reliefs und freien Figuren ausgeführt. An den Gläsern,
die auf einen Zug zu leeren sind, da sie keinen Fuss haben, bestehen die
Ständer aus Figuren, die mit Witz und Humor ersonnen und mit charak-
teristischer Feinheit ausgeführt sind. Das Ganze ist eine reizende, sinn-
volle Schöpfung, nur gehört der Geist des wahren Zechers dazu, um Sinn
und Humor zu verstehen und zu würdigen.
Sollen wir aus der Menge der vereinzelten Erscheinungen zum Schlusse
unseres Berichtes noch Einiges herausheben, so sei zunächst eines grossen
Farbcndruckbildes gedacht, einer Ansicht der Stadt Rio Janeiro aus der
Vogelperspective, welche uns die wunderbar schöne Lage der brasilia-
nischen Residenz klar und begreiflich vor Augen führt. Vom Maler Bauch
nach der Natur aufgenommen und in Aquarell ausgeführt, ist das Bild
durch den Farbendruck in einer Grösse wiedergegeben, welche diese Ver-
vielfältigungskunst bisher noch nicht erreicht hatte. Die Ausführung ist
durch die chromolithographische Anstalt von K. Grefe vormals Sommer
geschehen. Sonst ist vdie Bewegungu, wie der Statistiker 'sagt, auf dem
Gebiete des Farbendruckes nicht charakteristisch genug vertreten, um uns
zu weiteren Bemerkungen über die ausgestellten Gegenstände zu veran-
lassen.
Auch aus der Lederarbeit und der Bhchbinderei, welche sich diesmal
der Weihnachts-Ausstellung gegenüber sehr reservirt gehalten hat, ist nur
eine Erscheinung von besonderer Bedeutung zu bemerken. Bekanntlich
befindet sich unsere Ledergalanterie, die vor wenigen Jahren noch mit
ihrem Rufe und ihrer Thätigkeit die Welt erfüllte, heute im Zustande des
Leidens. Sie trägt damit das allgemeine Schicksal, aber sie trägt es nicht
ohne eigene Schuld. Immer auf neue Ideen bedacht wann man das,
was sie schuf, Ideen nennen kann niemals aber auf das Schöne und
Gute, das sich den Beifall bleibend erhält, hat sie die Menge der Käufer
gewöhnt, mit jeder Saison Neues zu sehen. Nun sind ihr am Ende die
Ideen selber ausgegangen; was sie noch als Neues brachte, war nur me-
chanische Veränderung und Umstellung längst bekannter Motive. Da die
Sachen nicht an sich gut waren, so sind sie eben dem Publicum zum
Ueberdruss geworden und es weist sie einfach zurück. Diese Erfahrung
haben wir z. B. selbst in England gemacht. Die Aufgabe ist daher, sich
35
den Markt durch wirklich gute und schöne Arbeiten wieder zu erobern
und es ist alles willkommen zu heissen, was zu diesem Ziele führen kann.
Von diesem Gesichtspunkte aus betrachten wir die Arbeiten in ge-
schnittenem und relielirtem Leder, welche uns Fr. Wunder Firma Wunder
8L Kölbl diesmal verführt. Es ist eine alte, xgute, "einst reich und in
grossem Massstabe geübte, aber heute in Europa längst vergessene Technik,
welche damit wieder aufgenommen worden. Schon die vorige Weihnachts-
Ausstellung zeigte einen ersten Versuch, aber erst die grösseren und be-
deutenderen Arbeiten Wunders in diesem Jahre lenkten die Aufmerksamkeit
des Publicums daraufu Das Genre ist ganz danach angethan, wie es im
sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert von den Spaniern geschah, aus
der vereinzelten Arbeit in die grössere Industrie überzugehen und hoffent-
lich wird ihr rühriger Schöpfer den Weg dazu finden. Etwas Distinguirtes
wird freilich das Genre immer behalten, aber es gibt Leute genug, die
das zu schätzen wissen, wenn erst ihre Aufmerksamkeit einmal darauf ge-
lenkt worden. Und zu solchem Zwecke, das Neue und Gute in müglichster
Schnelligkeit bekannt zu machen, sind die Weihnachts-Ausstellungen des
Oesterr. Museums eine ganz dienliche Einrichtung.
Verlosungen im Museum.
Am 23. December hielt Ober-Baurath Hansen einen Vortrag über den Neubau
der Akademie der bildenden Künste auf dem Schillerplatze. Er berührte erst kurz,
aber in scharf pointirten Sätzen die Frage über den Nutzen der Kunst-Akademien, erwahnte
die Kunstschulen bei den Griechen und Römern, betonte, wie dürftig unser Wissen dar-
über sei, und schloss mit der Bemerkung, dass man eben nicht meinen solle, Akademien
konnten Genies schaffen. An originellen Wendungen gebrach es diesem Eingange nicht,
und mag auch wohl der Ausspruch dazugezalilt werden, dass ja "bekanntlich vom römi-
schen Verfall bis zu dem fünfzehnten Jahrhundert die Kunst auf schwachenFüssen ge-
standen seil. An diese Ausführungen fügte der Redner eine kritische Darstellung der
öffentlichen Kunstpflege in Frankreich, der wEcole des beaux-arts, der Academie des beaux-
arts- und des französischen Pensionats für bildende Künstler in Rom. Anschaulich wurden
die Vortheile wie die Nachtheile der Organisation des Kunstunterrichtes in Frankreich
hervorgehoben und bei aller Anerkennung des dort so sehr gepflegten Princips der Con-
currenzen doch auch betont, wie dieses aus einer National-Eigenthümlichkeit der Fra
zosen, aus ihrer Sucht nach Ruhm und Auszeichnung hervorgegangen. Nach einer ein-
gehenden Darlegung der Organisation unserer Akademie und wie es geradezu unmöglich
geworden sei, das lnstitut noch langer in den so unzulanglichen Räumen des alten
St. Anna-Gebäudes zu belassen, legte Hansen die Schwierigkeiten dar, welche die Aufgabe,
einen zweckmässigen Neubau zur Aufnahme der Akademie durchzuführen, für den Archi-
tekten haben musste, und wie es endlich gelungen sei, ein Werk herzustellen, das allen
aus der Bestimmung des Baues sich ergebenden Anforderungen Genüge leiste. Die Ge-
sammtsumme der Baukasten beläuft sich auf i,85o.ooo fl., ein Betrag, der durchaus nidtt
hoch erscheint, wenn man die Masse echten Materials, das da aufgewendet wurde, und
die reiche künstlerische Ausschmückung ins Auge fasst. Das Publicum hatte sich zu dem
Vortrage sehr zahlreich eingefunden, folgte mit sichtlichem Interesse dem Vortrage und
gab am Schlusse durch lauten Beifall seiner Befriedigung Ausdruck.
Die für den 30. December angekündigte Vorlesung des Regierungsrathes Exncr
musste auf spätere Zeit verschoben werden und für Prof. v. Lützow trat am 13. Januar
l-lofrath von Eitelberger ein mit einem Vortrage über sDas Wiener Genrebild
vor 1848-. Es erwuchs in der Zeit von 1815 bis 1848 auf heimatlichem Boden fast von
selbst, wie die Musik eines Lanner und Strauss, als die natürliche Frucht der waltenden
Verhältnisse und des harmlosen, leichtlebigen, in gewisser Beziehung gutmüthigen, mit
religiösem und nationalem Zwiste noch unbekannten Wiener Bürgerthums. Dieses war
der eigentliche Träger des damaligen Genrebildes, wie dessen Schöpfer zumeist Wiener
Bürgerkinder gewesen sind. Aus der grossen Zahl treten Danhauser als Schilderer des
Städtelebens, Waldmüller als Schilderer der landlichen Umgebung und Gauermann als
jener der Alpenwelt hervor, denen sich der vollständig acclimatisirte Fritz L'Allemand,
neben Tremmel und Schindler, als reiflicher Soldatenmaler anschliesst. Ueber das Salz-
kammergut hinaus reichte wohl auch selten die Reiselust und so blieb das Leben der
Künstler in den heimischen Grenzen ohne Beeinflussung durch fremde Elemente, und auch
ihre Kämpfe unter einander, etwa von Kuppelwieser und Fnhrich gegen Danhauser und
Waldmüller, als die Führer der religiös-akademischen und der selbstständig-realistischen
Richtung, waren ohne weiteren Belang, wenn auch für die Kunst selbst wegen der Klärung
der Principien nicht ohne Vortheil. Allerdings waren die Traditionen der alten Kunst,
selbst der Barockmaler, bereits verloren gegangen und bei den meisten damaligen Künstlern,
Danhauser, Gauermann und in seinen letzten Jahren auch Dalfnger ausgenommen, kaum
ein Verständniss für dieselben vorhanden. Daraus erklärt sich die oft unfertig scheinende
Technik der gesammten deutschen Kunst und des Wiener Genrebildes im Besonderen.
Während des schwierigen Werdeprocesses blieb es schwächlich in der Farbe, oft mangel-
haft in der Zeichnung und ohne Verstandniss für die Körperformen, aber dagegen auch
nicht als Treibhauspflanze von Aussen importirt und nicht für den Weltmarkt schwindelhaft
aufgebauscht, sondern auf solider, tendenzloser Basis gehegt und geliebt von warmherzigen
Wiener Bürgern. Seit 1848 sind die Verhältnisse andere geworden; die snciale Bewegung
hat auch das Kunstleben berührt und umgestaltet, und das Ueberschreiten der früheren
Grenzen, wo in der Beschränkung der Ziele die Kraft, in der geistigen Localfarbe der
eigenthümliche Reiz des Wiener Genrebildes lag, brachte es um seine Bedeutung. Während
es frnherdem englischen Genre zu vergleichen war, ist es jetzt, etvra mit Ausnahme von
Pettenkofen, Kurzbauer und Friedlander, zumeist in Nachahmung der Franzosen begriffen.
Eine baldige Zukunft wird lehren, ob die gewonnenen Vortheile die gebrachten Opfer
werth gewesen sind.
Kiinlgl. unqar. Landet-Zoluhanuohula und Zelohenlahrer-Priiparandle In Budapest.
Unter gesetzlicher Mitwirkung des ungar. Reichstages durch Allerh. Entschliessung
Sr. Maiestat des Konigs am I5. Mai l87l gegründet, wurde diese Lehranstalt vorläufig
in provisorischen Räumen untergebracht im November desselben Jahres eröffnet.
Auszug aus den Statuten.
Zweck und Aufgabe dieser Lehranstalt ist Zeichenlehrer zu bilden, welche den
Forderungen der Gegenwart und den gesteigerten Bedürfnissen des Landes genügen; ferner,
auf die Entwicklung ,der heimischen Industrie durch kunstgewerblichen Unterricht fürs
dernd und veredelnd einzuwirken; endlich begabtere Schüler für den künstlerischen Beruf
gründlich vorzubereiten.
Diese vorgesteckten Ziele sucht die Anstalt theils durch praktische Anweisung in
allen drei Fächern der bildenden Künste, tbeils durch einschlägige wissenschaftliche Lehr-
curse zu erreichen. Die Anstalt besteht somit
t. Aus einer gemeinschaftlichen Vorbereitungs-Zeichenclasse;
2. aus einer hüheren Zeiclienschule, welche wieder in vier Facliclassen zerfallt,
nämlich für tigurales Zeichnen und Malen, für architektonisches Zeichnen, für
ornamentales und kunstgewerbliches Zeichnen, für ftgurale und ornamentale Plastik.
Hiezu kommt die Abtheilung für Xylographie.
Als Ergänzung des praktischen Unterrichtes dienen die Vorträge ober Anatomie,
descriptive Geometrie, Perspective, Schattenlehre, Kunstgeschichte und andere Facher.
Zur Fortbildung im Zeichnen für Gewerbetreibende, welche tagsüber durch ihren
Beruf in Anspruch genommen werden, dient der regelmassige Abendcurs.
ln die Vorbereitungsclasse werden nur solche Schüler aufgenommen, welche die
Unterrealschule, das Untergymnasium, eine Bürgerschule oder eine höhere Volksschule
mit Erfolg besucht haben.
Zur Aufnahme in eine der Fachclassen ist erforderlich dass der Schüler entweder
die Vorbereitungsclasse der Anstalt, oder die Volkslehrer-Praparandie oder eine der obigen
Staatsanstalten mit gutem Erfolge besucht, ausserdem aber im Freihandzeichnen bereits
eine entsprechende Fertigkeit erlangt habe. In der Regel ist für die Aufnahme in die
Vorbereitungsclasse und in den Abendcurs das zurückgelegte 14., für die Fachclassen das
I6. Lebensjahr erforderlich. Schüler mit umfassenderer Vorbildung werden bei Ertheilung
von Stipendien bevorzugt.
Forlxetgung auf der Beilage.
ßeilage zu Nr. 125 iei Mittlieiliigei des k. Ußiliir. Museums".
An dem Unterricht in den Fachclassen können, insoferne die provisorischen Räume
ausreichen und die betrelfenden Zöglinge eine entsprechende Befähigung bekunden, auch
Huspitanten und ebenso Frauen theilnehmen.
Die an dieser Anstalt vom Staate stipendirten Zeichenlehramts-Candidaten zur Zeit
i6 mit iahrlichen 300 Gulden haben ausser der Vorhereitungsclzisse einen dreijährigen
Lehrcurs mit vorgeschriebenem Studienplan zu absolviren, worauf dieselben einer Lehrer-
prfifung unterzogen werden und je nach dem Erfolge ein Lehrbefahigungs-Zeugniss erhalten.
Die Verpflichtung der absolvirten Zeichenlehrer, im Staatsdienste ein öifentliches
Zeichenlehramt zu bekleiden, erlischt nach Ablauf von drei Jahren.
Für alle anderen Zöglinge ist der Besuch der Anstalt an keine Zeitdauer gebunden
und kann der Austritt wann immer stattfinden, nur haben diejenigen, welche blos einen
Semester. hindurch die Anstalt besucht haben, auf ein Zeugniss keinen Anspruch zu erheben.
Mit Ausnahme der Hospitanten hat jeder eintretende Schüler die lnscriptionsgebühr
von Gulden zu erlegen, deren Summe der Lehrmittelsammlung zu Gute kommt.
Der Unterricht in der Vorbereitungsclasse wie im Abendcurs ist unentgeltlich.
Schulgeld ist nur in den Fachclassen und zwar von den ordentlichen Schülern 5Gulden,
von den Hospitanten io Gulden pro Halbjahr zu entrichten. Das Schulgeld ßiesst in die
Staatscasse und werden unbemittelte, tleissige Schüler von dieser VerpHichtung auf Antrag
des Lehrkörpers befreit.
Gegenwärtige- Stand des Lehrerpersouals.
Diviector Gustav Keleti, Maler.
Ordentliche Professoren
i. Bartholomaus v. Szekely, Historienmaler, nach der Antike und dem lebenden
Modell; z. Friedr. Schulek, Architekt, für architektonisches und omamentales Zeichnen;
3. Ludwig Rauscher, Architekt, für ornamentales und kunstgewerbliches Zeichnen.
Hilfslehrer
4. Johann Greguss, akademischer Maler, für tigurales Zeichnen und Malen;
S. Adolf Huszär, akademischer Bildhauer, für ornamentale und figurale Plastik; G. Josef
Porsziisz, Architekt, Ingenieur, Professor der konigl. Oberrealschule im lV. Bezirk zu
Budapest, für die mathematischen Hilfsfächer; 7. Gustav Morelli, Xylograph, für Holz-
schneideliunst.
Die Curse über Kunstgeschichte und die pädagogischen Fächer werden den Schü-
lern der Anstalt an der k. ung. Universität zu Budapest durch die Universitats-Professoren
Dr. Emerich Henszlmann und Dr. Moritz Kärmiin ertheilt.
Das neue Schulgebäude der Anstalt, ein zweistöckiger Bau auf der neuen Radial-
strasse zu Budapest, wird von der Anstalt zu Beginn des Schuljahres i876f77 bezogen
werden können.
Mit Bezug auf die breitere Grundlage, welche die Anstalt durch den neuen Schulbau
erhält, wird der ganze Organismus und Lehrplan der Schule im laufenden Schuljahr
i87S76 einer Revision unterzogen und da der Lehrkörperidieser Anstalt zugleich als Prü-
fungsforum sammtlicher Zeichenlehramts-Candidaten in Ungarn dient, auch die Prüfungs-
normen der Zeichenlehramts-Candidaten' für alle Kategorien btTentlicher Schulen genauer
festgestellt werden.
Künlgl. luyor. Kunstgavmrheacliulo In Nllrnhorg.
ule Nürnberg-i ist eine dem k. Staatsministerium
des lnnem für Kirchen- und Schulnngelegenheiten unmittelbar untergeordnete Anstalt.
Die Schule soll ihrei Bestimmung gemäss die künstlerische Ausbildung der Schüler
in allen Fächern bis zur höchst möglichen Vnllendung anstreben und zugleich die An-
wendung der Kunst aufdie Gewerbe, somit die Veredlung der letztern sich zum Ziele setzen.
Alle in der Anstalt entstandenen Gegenstände sind nicht Cupien, sondern Originale.
Mit den ornamentalen Zeichnungen nach plastischen Modellen beginnt in der
el der erste Unterricht. Schon in dieser Classe soll durch die möglichst correcte
Wiedergabe der Contouren, sowie der Licht- und Schattentöne, der Schüler nicht allein
die üussere, sondern die ja eben so wichtige innere Bewegung der Formen verfolgen und
sich einprägen.
Die i-Königliche Kunstgewerbesch
Die architektonischen Zeichnungen sind Uebungen im Entwerfen baulicher
und baugewerklicher Gegenstände, im Construiren architektonischer Theile bis zu voll-
ständigen Bauplänen; ferner im Anfertigen von Werkzeichnungen und Aufnahmen älterer
Gebäude.
Die mit Angabe der Farbe angefertigten Zeichnungen sind zur Ausführung bestimmt
und werden an die Gewerbe, nothigenfalls nebst Werkzeichnungen in wirklicher Grosse
und den dazu gehörigen ornamentalen und figürlichen Modellen aus der Schule vernbfolgt.
Die Holzschnitzereien sind entweder Uebungen in der Technik oder Details zu
ausgeführten grösseren Gegenständen für kirchliche und profane Zwecke.
Alle ornamentalen und architektonischen Modelle werden nach Zeichnungen mit
theilweiser Benutzung alter Vorbilder modellirt, damit die Schüler das Uebertragen eines
gezeichneten Entwurfs in plastische Formen lernen. Die Erfahrung lehrt ja, dass bei
diesem Uebersetzen des Graphischen in's Plastische in der Ausführung künstlerischer und
gewerblicher Gegenstände die erbeblichsten Schwierigkeiten sich ergeben.
Die ciselirten Arbeiten werden in der Anstalt modellirt und in Erz gegossen und
gehen als fertige Modelle in die Werkstätte der Gewerbetreibenden über.
Im figürlichen Fache wird wenigstens ein bis zwei Semester das Studium nach der
Antike geübt; daran reiht sich das Zeichnen nach dem lebenden Modelle, die Akte
erst im Kleinen, dann in Lebensgrüsse die Draperie- und Costüm-Studien und endlich
die gezeichneten Studienkopfe und die Cartons zu Glas- und Altar-Gemälden, l-liemit
stehen die Uebungen im Malen nach dem lebenden Modelle und nach gruppirten Gegen-
ständen im engen Zusammenhange.
ln gleicher Weise beginnen die figürlichen plastischen Vorstudien nach der Antike,
jedoch meistens im verkleinerten Maßstabe; dann folgt das Modelliren nach dem Akt und
die Anfertigung von Büsten nach dem Leben oder nach Zeichnungen Kupferstichenl mit
Benützung von Todtenmasken.
Unter der Leitung der Lehrer werden grüssere plastische und bildliche Gegen-
stände zu gewerblichen Zwecken von den Schülern auf Bestellung in der Anstalt aus-
geführt; künstlerische Aufgaben hievon werden den befähigteren Schülern, die sich spe-
ciell der Kunst widmen, übertragen.
Diese Organisation der Anstalt ist auf den in der Schule nach und nach gemachten
Erfahrungen erwachsen.
Die Schule ist vermöge dieser Einrichtung in der Lage, nicht allein tüchtig ge-
schulte Gehilfen, sondern auch im ornamentalen, architektonischen und besonders im
figürlichen Fache, unbeirrt durch Bedenken darüber, wo etwa die Kunst aufhört und die
Gewerbe anfangen, geschickte künstlerische Kräfte zur Hebung der Gewerbe zu erziehen,
die gestützt auf ein strenges Studium für die letzteren neuerfundene Vorbilder schaffen
und an der correcten Ausführung derselben sich betheiligen.
Ausgewählte Erzeugnisse der Schule, sowohl Entwürfe und Studien, wie ausge-
führte Gegenstände werden durch die photographische Anstalt und Gypsgiesserei verviel-
fältigt und auf dem Handelsweg verbreitet.
Das Lehrpersonal der Anstalt ist folgendes
Director Dr. August v. Kreling.
Professoren
I. Zeichnen. l. Nach plastischen, ornamentalen Modellen, 2. Uebungen im Zeichnen,
und Entwerfen von Flachornarnenten F. C. Mayer. 3. Zeichnen nach der Antike
C. Jäger. 4. Zeichnen nach dem lebenden Modell, Akte und Draperien A. v. Kreling;
Studienköpfe A. v. Kreling und C. Jäger; Ausführung von Canons für Gemälde,
Glasmalereien etc. A. v. Kreling und Fr. Wanderer.
II. Malen. r. Nach plastischen Gegenständen, 2. nach dem lebenden Modell,
3. Ausführung eigener Composilionen K. Raupp.
III. Senlptur. Anfertigung architektonischer und ornamentaler Modelle nach Zeich-
nungen, 2. Ausführung vollständiger ornamentaler Gegenstände nach Werkzeichnungen
Joh. Rössner. Modelliren nach der Antike H. Schwabe. 4. Modelliren nach dem
lebenden Modell, Akte, Studienköpfe, Draperien etc. 5. Ausführung figürlicher Ge-
genstände nach eigenen Entwürfen A. v. Kreling und H. Schwabe. 6. Holzschnitzerei,
Ausführung von Ornamenten nach Modellen und Zeichnungen, Ausführung figür-
licher Gegenstände, Anfertigen vollständiger kunstgewerblicher Gegenstände J. Bau-
meister. 7. Ciseliren und Graviren R. Schlögl. 8. Formen und Giesrsen in Erz
Ch. z.
IV. Architektur. I. Constructionslehre und Bauzeichnen, z. Lehre von der antiken
Baukunst, 3." Renaissance-Architektur und Anwendung derselben auf kunstgewerbliche
Gegenstände C. Walther. 4. Gothische Architektur und Anwendung derselben auf
Ausstattung kirchlicher und profaner Gegenstände G. Eberlein.
V. Anfertigen von Werkzeiohnungen für kunstgewerbliohe Zwecke
,Fr. Wanderer.
VI. Anfertigen vollständiger künstlerischer und kunstgewerhlieher Ge-
gensttinde Die betreifenden Fachlehrer.
VII. Theoretische Facher. r. Penspective und SchattensConstruction Unbesetzt.
z. Anatomie Dr. Emmericli. 3. Kunstgeschichte Dr. v. Schorn.
Ausserdem sind mit der Schule verbunden
VIII. Die künstlerische Anstalt für Photographie J. Eberhard.
IX. Die technischen Anstalten. l. Gypsgiesserei A. Stadelman n. 2. Mo-
dellschreinerei F. Leistner.
X. Die Sammlungen. l. Sammlung von architektonischen, figürlichen und orna-
mentalen Gypsabgüssen; 2. Sammlung von Erzeugnissen der Schule, als Gemälde, Mcr
delle, Zeichnungen, Photographien etc.; 3. Bibliothek; 4. Sammlung von Kupferstichcn,
Photographien etc.
Die Schülerzahl im Jahre i874l75 betrug x60.
11
12
13
14
Zweites Verzeiohniss der Gypsabgüsse
aus der Giesserei des
Bayrischen Gewerbemuseums zu Nürnberg.
Vgl. Mitth. Bd. V. S. 24 E. 46. 94.
Kleiner Pathenkelch, Original vergoldetes Silber, deutsche getriebene Arbeit
von 1651, 17,5 cm. hoch. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Becher, Original deutsche getriebene Silberarbeit aus dem hrhundert.
22 cm. hoch. Eigenthum d. b. G. M. zu N.. ..
Engelköpfehen mit Flügel, Original Bronzeguss, italienische Arbeit des 17.
Jahrhs., 15 cm. breit. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Persische Schale mit eingeschlagenen Ornamenten, Original Messingguss aus
dem 15. Jahrh., 14.5 cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Römische Lampe, Original Bronze, 18 cm. lang. Privnt-Eigenthun-i
Teller mit Medaillons, Mittelfeld Kaiser Carl V. Original Zinn, 17. Jah
19 cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu
Teller rnit Medaillona, Mittelfeld Kaiser Ferdinand lll., Original Zinn, 17.
Jahrln, 19 cm. Durchm. Privat-Eigenthum ..
Taufschnle, Original Zinn, 17. Jahrh., Nürnberger Arbeit von Enderlein.
46 cm. Durchm. Eigenthum der Lorenzer Kirchenverwaltung zu Nürnberg
Taufkanne dazu, 30 cm. hoch, 11 cm. Durchm. ..
Reliefplatte Ambrosius Marquis von Spinola, Eroberer von Ostend An-
Fang des Zojihrigen Krieges. Original vergoldetes Kupferblech, getrieben,
deutsche Arbeit, 17. Jahrh. 15,5-13 cm. Privat-Eigenthun-i ..
Reliefplatte mit Kinderbacchanal, Orig. Bronze, franzüs. Arbeit, 16-10 cm.
Eigenthumd. b. G. M.zuN ..
Mcdaillon, Madonna mit dem Kinde, Original vergoldetes Silberblech, 3,7
cm. Privnt-Eigenthum. ..
Teller rnit Hachen schönen Ornamenten, Original Zinn, 16. Jahr
Arbeit, 22 cm. Durchm. Eigenthurn d. b. G. M. zu N. ..
Gebetbuchdeckel mit Ornamenten, Original vergoldetes Silber ernaillirt, 17.
Jahrh., italienische Arbeit, 17,5 cm. h. und cm. br. Eigenthum S. D. des
Fürsten von HohenzollernaSigmaringen ..
15a Notizbuchdeckel, Ornament mit kleinen Figürehen, Original gravirtes mit
15b Ein desgleichen ähnliches
Gold tauschirtes Eisen, deutsche Arbeit, 17. Jahrh.
10,5 cm. b. und cm.
breit, Eigenthum d. G. M. zu
Pf-
60
60
20
So
5a
50
Nr.
16a
16b
I7
18
19'
20
21
28
79
30
31
32
33
41
42
Caryatide, Original Bois durci, 45 cm. h., weiss.
do. do. du. schwarz
Console mit Engel, Original moderne venetian. Holzsc n1 60 m.
hoch. Privat-Eigenthum...
Münze, Avers Carl Theodor und Revers Elisabeth, Orig. Silber, 18. Jahrh.,
cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N. .. ..
Grosser Kelch mit getriebenen Ornamenten, Original vergoldetes Kupfer,
deutsche Arbeit aus d. 16. Jahrh. 20 cm. hoch und 12 crn. Durchm. Eigen-
thumd.b.G.M.zuN.....
Thürklopfer mit dem Sturze der Titanen, rig. Arbeit
aus dem 16. Jahrh. 36 cm. hoch und 30 cm. br. Privat-Eigenthum ..
Thurklopfer mit l-lercules, darunter Wappen haltenden Putten, Orig. Bronze,
italienische Arbeit aus dem 16. Jahrh. 27 cm. hoch, 22 cm. breit. Privat-
Eigenthurn... ..
Thurklopfcr, Greifenkopf, Original Bronze, italienische Arbeit aus dem 17.
Jahrh., 31 cm. hoch, 24 cm. br. Eigenthum d. b. G. M. zu
Thürklopfer mit Neptun und Seepferden, Original Bronze, italienische Arbeit
aus dem 16. Jahrh.. 41 crn. h. und 30 cm. breit. Privat-Eigenthum. ..
Renaissance-Kästchen, Original italienische Holzschnitzarbeit aus dem 16.
Jahrh., 60 cm. lang, 38 cm. br. und 36 cm. hoch, Eigenthum d. b.'G. M.
zu N. mit innerer Ansicht des Deckels
Renaissance-Füllung, Orig. deutsche Holzschnitzarbeit aus dem 17. Jahr
87 cm. hoch und 48 cm. breit. Eigenthurn d. b. G. M. zu N. ..
Grosse Schrankthüre. Original deutsche Schreiner- und Holzschn eit
aus dem 16. Jahrh., 90 cm. hoch und 95 cm. br. Eigenthum d. b. G. M.
zu N.... ..
Schrankthür Unter- und Obertheil, Original deutsche Holzschnitzarbeit
aus dem 16. Jahrh 50 cm. hoch und 83 cm. br. Eigenthum d. b. G. M.
zuN...... .. ..
Spiegelrahmen, lSC olzschnitzarbeit aus dem 17. Jahrh.,
78 cm. hoch und 65 cm. breit. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Medaille, Avers Gustav Adolf, Revers St. Georg, Original Sil er, 31,
5,7 cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Medaille, Bacchanal, Original Bronze, italienische Arbeit, 17. Jahr 5,7 cm.
Durchm. Privat-Eigenthum ..
Relief-Anbetung der heil. drei Könige, Original Bronze, italienische Arbeit,
Ende des 17. Jahrh., 1o-6,6 crn. Privat-Eigenthum ..
getriebenes Silber, franzüs. Arbeit, 18. Jahrh 17,5 cm.
breit. Privat-Eigenthurn ..
Weinkanne mit getriebenen Figuren und Ornamenten, Original getr.
Sitte;
theilweise vergoldet, deutsche Arbeit, Anfang des 18. Jahrhs., 20 cm. hoch
und 19 cm. br. Eigenthuund. b. G. M. zu N. ..
Kelch mit perlartigem Flächenmuster, Original getriebenes Silber mit wenig
Vergolduug, deutsche Arbeit, 17. Jahrh., 15,5 cm. h. und cm. Durchm.
Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Pathenmedaille mit schonen Reliefdarstellungen, Original Silber, deutsche
Arbeit, 17. Jahrh., 6,5 cm. Durchm. PrivabEigenthum
Buchschliesse mit schönen Blumenornamenten, Original ciselirtes Silber auf
vergoldetem Blech, deutsche Arbeit, 18. Jahrh., 11,5 cm. hoch und 3,cm.
breit. Eigenthum d. b. G. M. zu N. .. .. ..
Flache Platte mit Ornamenten, Origina deutsche Arbeit aus
dem 17. Jahrh., 29 cm. Durchm. Privat-Eigenthup ..
Kleine persische Schale, Original gravirte Bronze, 17. Jahrh., 11 cm. Durchm.
Eigenthumdb. G. M. zu N... ..
Medaille, Avers Friedrichsmonument in Berlin. Revers Chr. Rauch. Original
Kupfer, deutsche moderne Arbeit, cm. Durchm. Privatbesitz ..
Medaille auf das Lutherdenkmal in Wonns, Original Kupfer, deutsche mo-
derne Arbeit, cm. Durchm. Privatbesitz ..
Medaille, Avers A. v. Humboldt, Revers Huldigung, rig. Kupfer, deutsche
moderne Arbeit, crn. Durchm. Privatbesitz
Salzfass mit Blumenornament, Original getriebenes Silber, deutsche Arbeit,
Ende des 17. Jahrhs., cm. hoch, zu 11 cm. Durchm. Eigenthum des
b. G. M.zu N.
10
Ptl
50
30
30
40
So
25
50
30
30
30
50
51
52
53
55
56
58
59
60
61
62
63
65
Kleine ornamentale Verzierung Fig. mit Krcuzl, Original Bleiguss, deutsche
Arbeit, 17. Jahrh., 10 crn. h. und cm. br. Eigenthum d. b. G. M. zu N.
Desgleichen weibliche Maske, cm. hoch und ern. br. Eigenthum
d. b. G. MlzuN.
Desgl. Maske, cm. hoch und cm. breit
Medaillen mit Rahmenverzierung, Original Bleiguss, deutsche Arbeit, 17.
Jahrh., crn. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Vier Täfelchen von 5-31, crn. mit musicirendcn Knaben in Hochrelief,
Original Bleiguss, deutsche Arbeit, 16. Jahrh. Eigenthum d. b. G. M. zu N.
Kleine Schale mit Randverzierungen und Doppeladler im lnnern. Original
Zinn, deutsche Arbeit, 16. Jahrh., 13 cm. Durchm. Privat-Eigenthum" ..
Cylinderförmiger Pokal mit Deckel, mit Ornamenten und figürlichen
stellungen in Medaillons verziert. Original getriebenes Silber und vergoldet,
deutsche Arbeit, 17. Jahrh., Höhe 34 cm. oberer Durchm. 12 cm. Eigen-
thumd.b.G.M.zu
Weinkanne mit Henkel und Deckel mit Ornamenten verziert, Original" ge-
triebenes Silber und vergoldet, deutsche Arbeit, 17. Jahrh. Höhe 14 cm.,
Durchm. crn. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Teller mit Blumenornamenten, Original Zinn, 17. Ja cm. Durc
deutsche Arbeit, Eigenthum d. b. G. M. zu ..
Kleine Reliefplatte, Faun mit Nymphe und Amoretten, Original Bronze,
franzos. Arbeit, 17. Jahrh., cm. hoch und 10', cm. breit. Eigenthum
d. b.G. M.zuN..... ... ... ..
Weinltanne mit rnusicirenden Knaben, Original getriebenes vergold. Silber,
Augsburger Arbeit. 17. Jahrh., 18 cm. hoch. Eigenthum d. b. G. M. zu N.
Weinkanne mit gravirten Ornamenten, Original vergoldetes Silber, Augsb.
Arbeit, 16. Jahrh., 13 crn. hoch. Eigenthum d. b. G. M. zu N. .. ..
Page, ein Wappen haltend, Original Bronzefigur, italien. Arbeit, 16..lahrh.,
42 cm. hoch. Eigenthum des Bayr. National-Museums zu München. ..
Medaille auf den Tod der Elisabeth Sophie. Original Silber, deutsche Arbeit,
17. Jahrh., cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N.
Grosse türkische Platte, Original Messing mit gravirten Ornamenten und mit
Silber tauschirten Stellen, 18. Jahrh., 66 cm. Durchm. Eigenthum d. b.
M. zu N....... ... ...... ..
Runder Schild, einen Pygmaenkatnpf darstellend, Original in Eisen getrieben
und mit Gold und Silber ,tauschirt, modern, von Elkington 81 Co. in Bir-
rningham, 59 cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N. ..
Teller mit Reliefdarstellungen in Medaillons, in der Mitte die Auferstehung.
Original Zinn, deutsche Arbeit, 17 Jahrh., 18 cm. Durchm. Eigenthum des
b. G.M. zu N. ..
Altpexsische Flasche, Original gravirtes Messing. 16. Jahrh., 11 cm. hoch,
12' cm
Viel Medaillen auf Mitglieder der Patrizierfamilie von Ebner in Nürnberg.
Original Silber, gegossen und ciselirt, deutsche Arbeit, 16. Jahrh. Privat-
..Zusammen
Teller mit Reliefdarstellung in 1a Me Ferdinand ll..
Original Zinn, deutsche Arbeit aus dem 17. Jahrh., 20 cm. Durchm. Eigen-
thumd.h.G.M.zuN
Weinkanne mit Kinderiiguren, die fünf Sinne darstellend, Original getrieb.
Silber und vergoldet, ausgeführt von Lenker in Augsburg 1652. 21 cm. h.
und 12 cm. br. Eigenthum d. b. G. M. zu N.
Persische Flasche mit eingeschlagenen Ornamenten, Original Kupfer und
verzinnt, 15. Jahrh., 22', cm. hoch und 13', cm. br. Eigenthum d. b. G.
M. zu N.
Grosse persische Schale mit gravirtem Ornament, Orig. Bronze, 16. Jahrh
22 cm. Durchm. Eigenthum d. b. G. M. zu N.
Mrlt.
80
40
in
50.
80
KLEINERE MITTHEILUNGEN.
Geschenk Se. Majestät der Kaiser geruhten der Bibliothek des
Oesterr. Museums die eben im Allerh. Auftrag herausgegebene Publication
über den kais. Thiergarten bei Wien zum Geschenke zu machen. Auch
dieses unter der Obsorge Sr. Excell. des Herrn Oberstkämmerers FZM.
Grafen Folliot de Crenneville edirte Prachtwerk zeichnet sich gleich
seinem Vorgänger der Monographie über das kais. Lustschloss Schönbrunn
in jeder Beziehung als eine artistisch vollkommen gelungene Unternehmung
aus, ja es übertrifft wohl in rein künstlerischer Hinsicht das Erstere. Hier
liegt eine Reihe von trelflichen Landschaftsbildern vor, welche in Stimmung
und Haltung den gediegensten Eindruck machen. Die Künstler August
Schäffer und Pausinger haben dabei vorzügliches geleistet und wurden
durch die Wiedergabe ihrer Zeichnungen auf dem Wege der Heliogravüre
Seitens des k. k. Militär-geographischen Institutes in anerkennenswerther
Weise unterstüzt. Man kann nach dem Eindrucke dieser Publication einen
erheblichen Fortschritt der betreffenden graphischen Vervielfältigungs-
methoden in Oesterreich keinen Augenblick verkennen. Auch der Kupfer-
druck von Pisani in Wien zeugt von Erfolgen auf diesem bei uns erst
seit Kurzem cultivirten Gebiete.
rMünohener Jubelausstellung. Se. k. und k. Apostolische Ma-
jestät haben, um der Betheiligung Oeslerreichs an der bevorstehenden
Ausstellung für Kunst und Kunstgewerbe zu München erhöhten
Glanz zu verleihen und den Amateurs des Inlandes ein Zeichen der Aller-
höchsten Intentionen bezüglich dieses Unternehmens zu geben, mit Aller-
höchster Entschliessung vom 18. December 1875 die Ausstellung von
Schätzen österreichischer Kunst und österreichischen Kunstgewerbes aus
dem Allerhöchsten Privatbesitze zu gestatten geruht.
Weihnachts-Ausstellung. Zu den nächsten Weihnachten wird
nach dem Beschlussc des Curatoriums eine Weihnachts-Ausstellung öster-
reichischer kunstgewerblicher Producte auf Grundlage des bisherigen
Programmes veranstaltet werden.
Spitzen-Ausstellung im Oesterr. Museum. Um das allgemeine
Interesse an der Spitzenfabrication mehr zu erwecken und zu beleben,
und zugleich, um denjenigen, die bei der Herstellung kunstvoller Spitzen
werkthätig betheiligt sind, gute Beispiele vor Augen zu führen, beabsich-
tigt die Direction des Oesterr. Museums eine Special-Ausstellung
von Spitzen, welche mit dem 15. März beginnen und mit Ende des
Monats April schliessen soll. Diese Ausstellung soll enthalten I. Aeltere
Spitzen jeder Art; 2. nationale Spitzen; 3. moderne Spitzen von nicht
österreichischer Fabrication; 4.. moderne österreichische Spitzen von vor-
ragendem Werthe. Um die Ausstellung möglichst gross und bedeutungs-
voll zu machen und ihr hinlängliches Interesse zu geben, wendet sich
die Direction des Museums an alle Besitzer und insbesondere Besitzerinnen
von solchen Spitzen, welche in jene vier Kategorien fallen, mit der Bitte,
diese Spitzen für die projectirte Ausstellung freundlichst zur Verfügung
stellen zu wollen; sie richtet zugleich an alle Freunde des Museums und
der österreichischen Kunstindustrie das Gesuch, ihre Bitte zu unterstützen
und ihr Mittheilung zu machen, wo und in wessen Besitz sich zur Aus-
stellung geeignete Spitzen befinden. Zuschriften und Briefe in dieser An-
gelegenheit bittet man anidie Direction des Oesterr. Museums oder per-
sönlich an den Vice-Director Herrn Regierungsrath v. Falke Oesterr.
Museum, I., Stubenring zu richten.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Januar von 14.276, die Bibliothek von 1107 Personen besucht.
Neu ausgestellt. Gobelins, Eigenthum des Herrn Cubasch; zweite Col-
lection von Altwiener-Porzellan, Eigenthurn des Herrn Kaff; Bettgestell vom Tischler-
meister Donat Kramer; Tisch mit eingelegter Arbeit von R. Zachnrides;
Mosailttischplatte in Florentiner Art von tfÄVünZU in Klagenfurt; Reliefbild in Wachs
um 1700, Eigenthum des Herrn C. Trau; Geburt Christi, italienisches l-lolzreließ
Eigenthum Sr. Excellenz des Freiherrn von Hornstein; gestickte Decke von Fräulein
losephine Marltowitz; emaillirte Taschenuhr, 18. Jahrlr, Eigenthum des Herrn
A. Schramek; vier Zeichnungen nach Gemälden in den Uffizien und Palazzo Torre-
giani zu Florenz und der Pinakothek zu Bologna von Ernst Koch in Florenz; ge-
sticktes Antipendium nach Zeichnung des Professor Wachsmann, Eigenthum der Ume-
leckä Beseda in Prag; Christus, Maria und Johannes, aus Holz geschnitzte Figuren
vom Anfang des 15. Jahrh., Eigenthum des Museums; fünf Purtraits in farbigem Wachs
bossirt, darstellend zwei Mitglieder der Familie Fugger, Mann und Frau, 1615 von dem
berühmten Augsburger Goldschmied Daniel' oder David? Attemstetter; Portrait
des Augsburgers .l. Mannlich 1635 von Ale;ander Abbondio; Portrait Caspar Ehrhards
1609 von Andreas Attemstetter; weibliches Portrait, Augsburger Arbeit 1640.
Der Aussohus der ßsterr. Bronzeindustrie-Gesellaohaft wird in der
nächsten Generalversammlung die Ausschreibung von viererlei Preisen beantragen und
zwar für Ciselir- und Treibarbeit, fnr plastische Modelle für Bronzeguss, für Flach-
gravirungen und Preise für Zöglinge der Kunstgewerbeschule.
Monument aus Laaser Marmor. Ueber den monumentalen Brunnen, der in,
dem Steinhausefschen Atelier zu Laas in Tirol für die Ausstellung in Philadelphia ge-
arbeitet wird, berichtet der -Bote für Tirol und Vorarlbergu Folgendes v-Zur Erinnerung
der hundertjährigenUnabhängiglteitserklarung der Vereinigten Stnaten Nord-Amerikas,
werden in Philadelphia in dem Fairmount-Park verschiedene grössert Monumente na-
tionalen Charakters aufgestellt, unter diesen ein grosserer monumentaler Brunnen. Dieser
Brunnen soll ein Monument des Patriotismus der katholischen Bevölkerung Amerikas
sein und zugleich ein würdiges Zeugniss für die Dienste der katholisch-irischen Unahr
hingigkeitshelden, welche so viel beigetragen haben zur Erlangung der' jetzigen rel ösen
und politischen Freiheit. Aus dem runden Hauptbassin dieses Brunnens erhebt sich ein
Fels, auf welchem eine lirloses-Statue die Hauptltrönung der Fontaine bildet; von diesem
Mittelbrunnen zweigen sich kreuzformig vier mit kleineren Brunnen ilecorirte Postamente
ab, deren Sodtel mit dem Mittelbau durch einen Stufensocl-tel verbunden sind. Auf diesen
vier, 12 Fuss hohen Postamenten erheben sich die Statuen des Father MatthcwGründer
des Massigkeitsvereines, Commodore John Barry Gründer der amerikanischen Flotte,
Charles of Carolltpn, Archbishop John Carroll beide Mitunterzeichner der Unabhängig-
lteitsacte. imposant wird dieses Werk durch seine Dimensionen; die Mitteltigur misst
16 Fuss und die vier kleineren Statuen jede ro Fuss Höhe vom Sockel ab. Die Anfer-
tigung der Statuen in weissem Statuarmarmor und die Beschattung des Materinles geschieht
in den Ateliers und Brüchen in Laas. Seit Juni dieses Jahres ist dort diese Arbeit in
vollem Gange. Der Transport des Blockes für den Moses geschieht mittelst Walzen aus
dem niederer gelegenen Mortell-Thale, die Beschaffung der an loo bis 120 Cubikfuss
messenden anderen vier Statuen war mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden. An
den Schleifen, auf welchen die Steine lagen, mussten bis r5 Paar Zugthiere angespannt
werden, was bei einem Transporte aus dem Gebirge auf einem nur Fuss breiten, an
Abgründen hinführenden Alpenweg eine bedeutende Schwierigkeit bom
llonumentuler Brunnen in Innsbruck. Der Kaiser hat zur Gründung eines
anlässlich der Feier der fünfhundertjahrigen Vereinigung Tirols mit Oesterreich zu errich-
tenden Denkmales monumentaler Brunnen mit der erzenen Statue des Erzherzogs Rudolf;
einen Beitrag von 4000 fl. zur Anschaffung des erforderlichen Metalles und weiter einen
Beitrag von 7ooo B. zur Bestreitung der Kosten für den Guss und die Ciselirung der
Statue des Erzherzogs Rudolf aus der lt. Privatcasse huldvollst gespendet.
Museum Francisco-Ourollnum in Linz. Se. Majestät der Kaiser hat dem
Comite zur Erbauung eines Museums in Linz 4000 H. aus Allerhochstihrcn Privatmittcln
anzuweisen geruht. lm Jahre 1833 wurde in Linz ein Verein gegründet, welcher die Auf-
gabe verfolgte, durch genaue Erforschung der Heimatskunde immer wärmere Liebe zum
Vaterlande zu wecken, diese zu nähren und zu festigen, und zu diesem Zwecke ein ober-r
österreichisches Museum zu gründen. 1839 übernahm Se. k. k. H. Erzherzog Franz Carl
44
das Protectorat über diesen Verein, gestattete, dass derselbe in Zukunft den Namen
rMuseum Francisco-Carolinumw führen dürfe. Schon im Beginne der Errichtungdes.
Museums zeigte sich eine allgemeine Theilnahme für diese Anstalt und wurde reiches
Material für die verschiedenen Sammlungen des Museums zusammengebracht. Heute bereits
mehr als 174.000 Einzelobjecte umfassend, bewahrt das wMuseum Francisco-Carolinum"
gegenwartig einen Schatz von etwas über 10.000, namentlich für die oberösterreichische
Landesgeschichte hochwichtiger Urkunden in Originalien und getreuen Abschriften, es zählt
an Münzen, Siegeln, Waden und Gerathen des Alterthums und des Mittelalters, an inter-
essanten archivalischen in Ober-Oesterreich gemachten Funden über 40.000 Nummern
und eine nahezu gleiche Zahl in den Werken seiner Bibliothek, Karten- und Kupferstich-
sammlung, andererseits eine über 96.000 Nummern umfassende naturwissenschaftliche
Sammlung. Für diese reichen Sammlungen genügen die Räumlichkeiten, welche dem
Museum von den obderennsischen Standen in einem landschaftlichen Gebäude zugewiesen
sind, nicht mehr, und es wurden daher Erhebungen wegen eines ausreichenden Neubaues
geptlogen, welcher 200.000 H. erfordern wurde. Durch die Jahresbeiträge der Vereinsmit-
glieder, durch die Subvention des Landes und die dem Vereine zukommenden Geschenke
können aber nur die laufenden Auslagen bestritten werden. Von Seite der Stadtgemeinde
Linz wurde zum Zwecke dieses Neubaues der nöthige Baugrund auf einem sehr geeigneten
Platze schenkungsweise abgetreten, der oberösterreichische Landtag hat dem Museum einen
Beitrag von 130.000 3., zahlbar in 20 vom Jahre 1876 beginnenden Jahresraten von je
6500 1., aus dem Landesfond bewilligt, und durch die Spenden Sr. Majestat des Kaisers
und k. k. H. des Erzh. Franz Carl ist es ermöglicht, den Bau in Angriff zu nehmen.
Subvention. Die "Prager Ztg." theilt mit, dass der Herr Hdndelsminister dem
Gewerbevereine der Stadt Reichenberg zur Erhaltung des Gewerbemuseums in Reichenberg
einen ausserordentlichen Subventionsbetrag von 1000 H. bewilligt hat.
Faohkataloga Die Buchhandlung Lehmann dt Wentzel in Wien hat soeben
einen Katalog ihres architektonischen und kunstgewerblichen Bucherlagers publicirt, welcher
zuerst ein Verzeichniss einschlägiger Werke, nach den Verlegern geordnet, dann ein syste-
matisches Verzeichniss,endlich ein Autorenregister enthält, somit in jeder Richtung bequem
zum Nachschlagen ist. Einzelne Absonderlichkeiten, wie z. B. die Aufzählung von Burck-
hardi's i-Cultur der Renaissance- unter den Lehr- und Handbüchern der Baukunst, sind
bei derartigen Arbeiten selten zu vermeiden. Noch praktischer in der Anordnung ist die
von dem Buchhändler E. Steiger in New-York herausgegebene narchitektonische Biblio-
theki, welche ein alphabetisches Verzeichniss deutscher Werke aus dem Gebiete der Ar-
chitektur, des Kunstgewerbes und verwandter Zweige mit lnhaltsubersichten, Auszügen
aus den Prospecten, Einleitungen, Recensionen etc. und dazu ein umständliches Sach-
Register in deutscher und englischer Sprache gibt.
Das Lehrpersonal der kgl. Knnstgewerbeaohnle in München besteht aus
den Herren Professor Emil Lange, Director; Prof. Theodor Spiess Ornamenten-
Zeichnen nach plastischen Vorlagen, Zeichnen, Coloriren und Entwerfen von Fachorna-
menten; Prof. Michael Echter Figurenzeichnen nach Abgüssen und nach der Natur;
Prof. Eugen Neureuthe Decorationsmalen und Entwerfen; Prof Heinrich Otto Mo-
delliren und Schnitzen; Prof. Friedrich Miller Treiben, Ciseliren und Emailliren;
Prof. Emil Lange Architektonisches Zeichnen und Formenlehre, Auftragen von Werke
Zeichnungen; Prof. Gustav Seeberger Perspective und Schattenconstruction; Dr. Krel
Kunstgeschichte und Styllehre; Prof. Hess Figürliche Plastik.
Bernsteinlagar im Libanon. Dr. Karl Landberg theilt, wie den "Hamburger
Nachrichtenu aus Stockholm, 21. October, geschrieben wird, in einem, Libanon, Delga,
den I. October, datirten Privatbrief mit, dass er überall im Libanon Bernstein in natür-
lichem Zustande vorgefunden hat. Bei Diebe, vier Stunden von Sidon, in einem schönen
aber wilden.Gebirge, untersucht Dr. Landberg augenblicklich ein altes Bernsteinlager,
woselbst sich nicht nur Harz, sondern auch die verkohlten Bäume, aus welchen dasselbe
floss, vorfinden. Ganze Baumstücke, an welchen noch Bernstein festsitzt, hat der schwe-
dische Naturforscher gesammelt, um solche dem Stockholmer Museum, für dessen Rech-
nung Dr. Landberg forscht und gräbt, zu ubermachen. Derselbe bemerkt u. A., dass es
dadurch bewiesen, dass die Phönicier nicht aus ihrem Lande herauszugeben brauchten,
um den für sie so wichtigen Bernstein zu suchen
Hierzu als zweite Beilage
Katalog der. Ornamentstich- Sammlung.
1875.
xuumvorlng du u". lulßuuu.
nmamuvru m. um man. Sohn m...
KATALOG
DER
ORNAMENTSTICH SAMMLU NG.
1875.
Ausgegeben mit dem Februarhefte der wMittheilungenu.
ORNAMENTE.
A. ALLGEMEINE ORNAMENTE.
DEUTSCHE SCHULE.
XVI. Jahrhundert.
Heinrich Aldegrever.
Dolchscheide mit dem nackten Mann, der einen Stab tragt. Unten Laubwerkornarnent.
schm. 8. B. 213. 2755.
Dolchscheide mit einer nackten Frau die einen Schleier halt. Unten Laubwerkornnment.
Gegenstück der vorhergehenden Nr. sehrn. S. B. 214. z756.
Vasenornament von zwei Kindern gehalten. 152g. 8. B. 230. 2761.
Sitzendes Kind mit Laubwerkranken. 1532. 8. B. 24.4. 2762
Laubwerkornament. In der Mitte eine Kaiserbüste, gehalten von zwei liegenden Kindern.
schm. qu. 8. B. 269. 2764
Aufsteigendes Ornament mit zwei Satyrrpaaren. 1349. 8. B. 277. C1765.
Paul Birckenhultz.
Ornament mit Blumen, Früchten und Vögeln. Das Monogramm unten in der Mitte. qu. 8.
18640
Georg Hermann.
Zwei Landschaften mit Bar und Hund. In Cartouchen. A. 3. qu. 8. 2859
Augustin Hirsch Vogel.
Ornament. Unten ein prismatisches Geläss rnit Arabeskenfüllungen, aus welchem ein
Candelaberornament mit Blattwerk und Masken hervorwachst. Oben eine Schrifttnfel
mit 15.l.S.P.43. Jacob Seisenegger Pictor. Höhe 0'295, Br. 0'093". Radirt. Fehlt B.
Nagler. Monogr. IV. 468 Nr. 2. 2815
Gilich Kilian Proger.
Schale. Auf dem Rand drei Medaillons, dazwischen Laubornament. In der Mitte ein Zier-
schild rnit der Inschrift Gilich.lilian Progenfecit annn.154u darunter das Munogr.
Rund 8. P. 15. Die Jahrzahl weicht von der bei Passavant angegebenen ab. 2681
Virgil Solis.
Bl. Moresken Bandornamente mit Arabesken. Vorlagen für Aetz- und Tauschirarbeiten.
Auf einem Bl. Virgili Snlis. die übrigen Bl. unbezeichnet, qu. 8. 2769
Arabeslgen für Tellerverzierungen. Schwarz, und weiss in schwarz. Mit dem Monngramrn.
u. 70.
Knciapf und 7Grilf eines Dolches und Beschlage einer Dolchscheide verziert mit Arabesken-
ornament. Mit dem Monogr. qu. S. 2771.
Ornament. In der Mitte eine geüugelte weibliche Halbiigur, unten links ein Satyr, rechts
eine Nymphe. Mit den Initialen des Meisters. qu. 8. 273!
Dolchbeschlage. Vorder- und Rückseite. Auf der Vorderseite ein Fahnenträger. Mit dern
Monogramm. B. 2778.
Dolchbeschlage. VorderA und Rückseite. Auf ersterer Judith. Mit dem Monogr. 8. 2779
Ornament. Vier in einander geschobene Ornamente rnit Kindern, Vögeln, Grotesken u. dgl.
Mit dem Monogr. P. 617. 2781.
Theil eines Tellerrandes mit Groteskenornament auf dunklem Grunde. In der Mitte die
Gerechtigkeit. Mit dem Monogr. qu. 8. 2773.
Theil eines Tellerrandes mit Gmteskenornament, Roillwerk. einem Satyr und einem Adler
auf dunklem Grunde. Unten in der Mitte das Monogr. Br. o'o88, H. 0'049". 27181
Schalenzeichuung mit Tanzbar, Einhorn und Hirsch in Laubornament. In der Mitte ein
Kriegerkopf. Rund 8. B. 434. 2711.
Ein steigender Löwe in Ornamentbordüre. Rund 8. B. 463. 2854,
Schalenzeichnung. In der Mitte drei Hirsche, auf dem Rande Ornamente, oben und unten
je zwei Herzen. Rund. B. 464. 2906,
Fries, in der Mitte eine Vase, aus welcher Blatterornamente hervorwachsen. In den Win-
dungen der letzteren Thiere. qu. 8. B. 467. 2681
Nieolaus und Virgil Solis.
Ornament, in der Mitte ein Mascaron. Rund, die Ecken mit Arabesken ausgefüllt. Unten,
etwas gegen links das gemeinsame Zeichen von Nic. und Virg. Solis. H. 0'232, Br. o'6o"'
ohne Plattenrand. Unbeschrieben. 2836
Georg Wechter.
Groteskenfüllung. In der Mitte ein Medaillen mit einem Musiker. Aus der Folge P. S.
Radirung. 4. 2879,
Nicolaus Wilborn.
Kandelaber mit Widderköpfen. Daneben der obere Theil eines Aufsatzes mit Amor und
Akanthusornament mit Masken. Unten etwas nach links das Monogramm mit der Jahrzahl
1534. Fehlt B. und P. H. 0127, Br. 165". 2686
XYI
Weibliche Halbtigur, aus welcher unten Ornamentranken her-verwachsen. qu. 8. B. 5.
2"6Ü.
Dolcllascheide. Oben ein Krieger, unten Groteskenornament mit einem Ziertäfelchen, auf
welchem sich das Monogramm befindet. schm. 8. Fehlt B. P. I4. 272i.
RB.
Vasenornament mit einem Centaurenpaar. 8. B. 6. 2661
Vasenornarnent von drei Kindern getragen. 8. B. 7. 2664,
Unbekannt in der Weise des V. Solis.
Ornament mit Füllhörnern, Vogeln, Schlangen, Draperien, Fruchttestons, Schmuckgehängen
u. dgl. In der Mitte ein Fruchtkorb zwischen zwei Kaninchen. Auf schwarzem Grunde.
Vorlage für Buntpapier oder Ledertapete, Holzschn. qu. Fol. 2784,
Ornament, ähnlich dem vorhergehenden. Der Grund nur theilweise schwarz. Vorlage für
Buntpapier oder Lederpressung. Holzschn. qu. Fol. 2785
Unbekannt.
Arabeskenornament. Abdruck von einer gravirten Platte. Unregelmässig qu. 8. 2679
Unbekannt.
Ornament mit einem Vogel in Pflanzenarabesken. Abdruck von einer gravirten Platte.
Unregelmässig qu. S. 2680,
Unbekanntf
Aufstrebendes Piianzenornament. h. 8. 2834
Unbekannt.
Aufstrebendes Pdanzenornament mit Grotesken, aus einer weiblichen Halbhgur hervor-
wachsend. Oben ein nackter Mann. Als Hälfte gedacht. 8. 2831
Unbekannt.
Drei aufstrebende Ornamente nach oben zu sich etwas veriungend und jedes einzelne
halbkreisförmig abgeschlossen. Mit Figuren, Büsten, Masken. Trophäen u. dgl. Unten
verschnitten. Verzierung der drei oberen Flächen eines Pistolenlaufes. h. 8. 28773
XVII. und XVIII. Jahrhundert.
Joh. Jac. Baumgartner.
Bl. Gantz Neu Invendirtes Laub und Bandl Werck. Anderte theil. Ipse sc. et exc. A. V.
2681
S. Gessner.
Oeuvre de Salcmon Gessner. vol. Fol. Titelkupfer und 343 Radirungen. Zürich o.
B. 4559.;
Unbekannt.
Ornament mit Vögeln und Fruchtfeston. Theil eines Tellerrandes. Abdruck von einem
gravirten Teller. Unregelmässig qu. 8. 2678
Unbekannt.
Bl. Runde mit Ornamenten auf schwarzem Grunde, eingefasst von ornamentirten Ran-
Wdern. Vorlagen für Uhrdeckel etc. 8. 2728
nt.
Oval mit stylisirtem Laubornament auf schwarzem Grunde. 2729,
Unbekannt.'
Dosendeckel. ln der Mitte ein Rund mit einer figuralen Darstellung umgeben von sechs
Zierrahmen mit Büsten und Trophäen, dazwischen Ornamente. ln den Ecken Orna-
mente auf schwarzem Grunde. 4. 2731
FRANZÖSISQHE Sctwne.
Etienne de au e.
Ornament. Zwei geßügelte Männer einen Halbmond emporhaltend, in Groteskenornament.
Der Hintergrund kreuzweise scbraffin. Oval. 0'068 0'052". Fehlt R-D. 2801
G. Charmeton.
3B. Ornements Servants de Montuns propres pour beaucoup de Sortes d'Ouvrages.
Graves par N. Robert. Je zwei Pfeilerornamente auf einem Blatte. Audran exc.
Nr. l-IV und Vl der Folge, Fol. 2742
Jacques Collnn.
Bl. Nouveau Livre dornemens, Gravez en Taille de pargne Enrichis de figures Pour
lusage des Orfesvres Graveurs et Orlog' lnvante et grave Par Jaques Collan Graveur.
Rotterdam. Dosendeckel mit Ornamenten auf schwarzem Grunde. ln der Mitte Car-
touchen oder figurale Darstellungen. Rund, vier- und achteckig. Auf zwei BL J. Collan
inv. et fec. 1727,
Jean Vauquer.
Rund.3Blumen-Bouquet, umgeben von einem Reif mit Blumen, Früchten u. Ornamenten.
27 o.
L. Prieur.
B. Cinquieme Cahier de Sujets Arabesquee P. L. P. Joubert exc. Ornamentfüllungen.
4. 2805
Antoine Watteau.
Les erlfans de Momus. Wandverzierung mit Kinderstaßage. l. Moyreau sculp. Nr.
einer Folge! gr. qu. Fol. Gersaint et Snrugue exc. 2651
Colombine et Arlequin. Wanddecoration. J. Moyreau sc. gr. Fol. Gersaint et Surugue
exc. 2651
Nuanennäunxscx-tn Scuuuz.
XVI. Jahrhundert.
Alaert Claessen Claas.
Ornament mit einer Sphinx und einem Satyr, welche ein Wappenschild halten. qu. 8.
B. 49. 2794
Adrian Muntinck.
4. Bl. Kantenverzierungen mit Grotesken, Vögeln, Fruchtenfestuns u. dgl. Unten die Ini-
tialen A. M. des Meisters und die Jahrzahl r5g7. 4. 2724
Balthasar Sy ius.
Bl. mit je drei Ornamentstreifen, zur Hälfte dunkel auf weissem Grund, zur Hälfte
weiss auf dunklem Grunde ausgeführt. Ohne Bezeichnung. Aus Varierum protractio-
num... libellus, 1554. qu. Fol. 2908
ITALIENISCHE SCHULE.
XVI. und XVIl. Jahrhundert.
Zoan Andrea.
Aufsteigendes Ornament. Unten eine musicirende Sirene, oben zwei Amoretten und eine
leere Schrifttafel. Ohne Zeichen. gr. F01. B. 2a. 2672.
Aufsteigendes Ornament, unten eine Sirene- mit zwei Kindern. gr. Fol. B. 26. 2767.
Aufsteigendes Ornament. Unten zwei Knaben und zwei Hunde, oben zwei Knaben auf
Blattornamenten stehend. gr. Fol. B. 29. 2673,
Aufsteigendes Ornament von zwei Sphinxen getragen, oben zwei Kinder, mit einem Arme
sich auf eine Vase stützend, in der freien Hand einen Palmzweig haltend. gr. Fol.
B. 32. 2768
lAufsteigendes Ornament. Unten drei Köpfe. Das Monogr. unten in der Mitte. Fol. B. 33.
Aufsgeägendes Ornament. Grotesken, Trophäen u. dgl. Unten ein Schrifttäfelchen mit
v. Form zwischen Drachen. Auf dunklem.Hintergrunde. In der Mitte unten die
Initialen des Meisters. Fehlt B., P. 52. 2go5.
Aufstrebendes, Ornament. Etwas mehr als die rechte Hälfte. Der Untersatz wird von einer
Krabbe und einem Delphin getragen. Oben ein Knabe, in den Händen Akanthusranken
haltend. Fehlt B., P. 57. 2717,
Agostino Musi, gen. Veneziano.
Akanthusblätter. B. 553. Gegenseitige Copie. 2737
Poliiilo Giancarli.
Ornament mit der Nymphe auf dem Rücken des Centauren, mit Kindern, Salyrn und Un-
geheuern in Prlanzenwindungen. Od. Fialetti sc. B. 56. qu. Fol. 2716
Bl. Gruteskenfüllungen. Akanthusornament mit Satyrn, Kindern, phantastischen Thieren
u. dgl. Grsbstichelarbeiten ohne alle Bezeichnung. Gegenseitig zu Fialettfs Radirungen
derselben Ornamente. Fol. 2738
Reiches Blumenornnment. Ful. 395.
B. SPECIELLE ORNAMENTE.
NIELLIRTE GOLDSCHIIIEDVERZIERUNGEN.
Ornamente für Ausführung in Email und Niello.
XVl. und XVIl. Jahrhundert.
DEUTSCHE SCHULE.
Mathias Beitler.
Bl. i. Titel mit dem Namen des Künstlers Mathias Beitler 16x in einem Oval,
umgeben von Wiaifentrophhen und Grotesken. Unten in den Ecken ein Fischer und ein
Harpunier. 2. Amor als Vogelfänger auf einem Aste sitzend, umgeben von Vögeln
und Insecten. In einer ovalen Eiufassungslinie. Ausserhalb dieser Linie unten links
und rechts die Anfangsbuchstaben des Künstlernamens. Niellirte Goldschmiednrbeiten.
H. 0'054, Br. 9'046". 2721
Bl. Auf jedem Blatte Jagden, Jagdthiere oder ländliche Beschäftigungen in drei Reihen
über einander dargestellt. Unten in der Mitte das Monogramm. Vorlagen für durch-
sichtige Emiiils. A. 33 und zwei unbesclir. Bl. H. 0145, Br. o'o51-o'o55". 2721
,Niellirte Goldschmiedverzierung. ln der Mine ein Oval, an den Ecken Ririgfassungen.
Ornamente weiss in schwarz. Nr. lll der Folge. 8. 2900,
MM. i6zi.
Venus auf einer Muschel in einem Oval. ln den Ecken Figuren, unten in der Mine das
Monogr. und die Jahrzehl 162i. Zur Ausführung in Niello bestimmt. 8. Nagler M. IV.
1996- 13744
Unbekannt.
Niellirtes Goldschmiedornamenl. Unten eine Landschaft mit einem Hirten. 8. 2876
Unbekannt.
Niellirtes Goldschrniedornament. Ein Papagei in einem Rund. Die Ecken oben mit Orna-
menten, unten mit Waifentrophäen ausgefüllt. kl. 8. 2892
FRANZÜSISCHE SCHULE.
Guillaume de la Quewellerie.
Bl. Niellirte Goldschmiedverzierungen. Kreuze, Broschen, Steinfassungen, Details für
Ringe u. dgl. Weiss auf schwarzem Grunde. Bez. GDLQ. Der Titel ein Zierschild
mit der Inschrift Ni capis, non cnrpis. Guilhelmus de la Quewellerie fecit Anno DfJi
Clf.lQ.CXI 1611, umgeben von niellirten Ornamenten. Unten Wilh. Janss. ex. Amster.
H. 71-73, Br. 69"". 2735
Jean Toutin.
Bl. Verschiedene Figürliche Darstellungen, darüber niellirte Goldschmiedverzierungen.
161g. Titel und Nr. 4-6. 8. 2676
Nnansuiinntscus SCHULE.
P-n-x-
QGoD
Juwelengehunge mit dem Monogramm Christi JHS. Für Ausführung in Email und Niello
bestimmt. Unten ein Vogelfänger und ein Fischer. 2871
PUNZENARBEITEN.
Omamenrale und jigurale Darstellungen ßlr Ausßihrung in getriebener Arbeit.
Dnurscna Scuuuz.
Paul Flint.
Renaissancekelch für Ausführung in getriebener Arbeit. Bezeichnet mit P. V. N. Punzen-
arbeit. Fol. 2867
Reiche Becherverzierung. ln der Mitte ein Kameel in Landschaft. Punzenarbeit. Ohne
Zeichen. 4.. 2860
Reiche Becherverzierung. ln der Mitte ein Tiger in Landschaft. Punzenarbeit. Ohne
Zeichen. 4. 2861
B1. Eine, zwei und drei Cartouchen mit Landschaften, Thieren u. dgl. zur Verzierung
von Bechern. Gepunzt. qu. 4. 28583
Unbekannt.
15 Bl. Gefässe und Gefässtheile. 'Punzenarbeiten. Bl. auf Vorder- und Rückseite be-
druckt. Fol. 2857
Unbekannt.
Allegorieche Frauengestalt in Ornarnentumrahmung. Punzenarbeit in Cantourmanier. 4.
18622
Unbekannt.
Bl. Schalenzeichnungen mit tiguralen Darstellungen Josef deutet Pharads Traum, die
drei Jünglinge im Feuerofen, Daniel in der Lowengrube, ein Gastmal und ein wilder
Mann unter Thieren. Gepunzt. Rund. Durchm. 0'120". 1759
NlEDERLÄNDlSCl-IE SCHULE.
Jan Ludmn d. J.
Porträtbüste des J. Vondelius in einer Nische. Oben Omnibus, vorne am Sockel ein
Schwan mit der Umschrift Olor Batavus, links Opus mallei per J. Lutma. Fol. Pun-
zenarbeit. 2808 Geschenk des Herrn Prof. Radnitzky.
Ftounau DARSTELLUNGEN.
Deutsche Schule.
XVI. Jahrhundert.
Heinrich Aldegrever.
Kinder einen Rundtanz tanzend. Links zwei musicirende Kindenzu Pferde, rechts ein
Kind mit einer Fahne. qu. 8. B. 205. 12760.
Der Kinderreigen. Links zwei musicirende Kinder. 1535. qu. 8. B. 252. 2763.
Jost Amman.
Bl. aus der Folge der Monate, auf Kreissegmente radirt. Verzierungen von Schüssele
randem. A. 182-193. qu. Fol. 2695
Bl. aus der gestochenen Folge der Monate mit Amman's Zeichen. Gegenseitig. Nach
Andresen Copien. A. 182-193. 2696,
Hans Burgkmair.
Der Tod überrascht ein Liebespaar. Clairobscur von Stöcken. B. 40. Fol. 23.12.
Lucas Cranach der Jüngere.
Der heil. Paulus die Briefe schreibend. B. 53. P. 42, Nr. o0. Holzschn. Fol. 23054
Albrecht C1 r.
Samson mit dem Löwen. Holzschn. B. 2. Fol. 2626
Die Anbetung der heil. drei Könige. 1511. Holzschn. Fol. B. 3. 2627
12 Bl. Die grosse Passion. Holzschnitte. Fol. B. 4-15. Mit Text und nach dem Text.
1909
Das letzte Abendmahl. 1523. Das Original. Holzschn. qu. Fol. B. 53. 2628
Christus am Kreuze. Holzschn. B. 58. Neuer Abdr. gr. Fol. 422741
zu Bl. Das Leben der heil. Jungfrau. Holzschnitte. Fol. B. 76-95. Mit Text und nach
dem Text. 2910.
Maria das Christkind stillendl Holzschn. Fol. B. 99. 2629
Die heil. Familie in einem Zimmer. Holzschn. Fol. B. 1oo. 263o.
Maria von zwei Engeln gekrönt. 1518. Holzschn. Fol. B. 101. 2331,
Die heil. Familie. Im Vordergrunde drei Hasen. Holzsehn. Fol. B. 102. 2632,
Die Heiligen Stefan, Gregor und Laurentius. Holzschn. kl. Fol. B. 108. 2531
Der heil. Hieronymus in der Zelle. 1511. Holzschn. Fol. B. 114. 2634
Herodias empfängt das Haupt des heil. Johannes aus den Händen ihrer Dienerin. 1511.
Holzschn. Fol. B. 126. 2635
Der heil. Sebaldus in einer Nische. Oben vier Wappen. Holzschn. Fol. B. App. 21. Ohne
Monogramm. 26371
Die heil. Barbara. Holzschn. Fol. B. App. 24. ll. Mit dem Monogramm. 2638
Die heil. Catharina. Holzschn. Fol. App. 25." ll. Mit dem Monogramm. Gegenstück des
vorhergehenden Blattes. 2639,
Christuskopf. B. app. 26. Fol. 2348!
Theodor eyer.
11 Bl. Friese mit figuralen Darstellungen. In der Mitte die Zeichen des Thierkreises.
Nr. 2-12. Auf Bl. Theodoricus Meyer fecit. schm. qu. Fol. 279gf1
Georg Pencz.
Bl. aus den sieben Werken der Barmherzigkeit. Figurale Darstellungen in Runden. 8.
B. 58-60, 62-64. 27g1.
Hans Schäuffelein.
Das Plenarium oder Ewägely buoch Summer vnd Winter teyl. Basel, Adam Petri von
Langendortf 1514. Mit Titeleinfassung von Urs Graf, mit sieben fast blattgrossen Holz-
schnitten von H. Schäuffelein darunter zwei Wiederholungen und vielen kleinen Holz-
schnitten von Schäuffelein, Urs Graf u. A. Pass. 13g. B. 4366.
Virgil Solis.
Die acht Tugenden. Allegorische Frauengestalten. qu. 8. B. 198. 2907
Hans Springinklee.
Biblia cll concordantiis veteris noui testamenti et sacrorum cannnum. lmpressa autem
Lugduni per M. Jacobum Sacon. Expensis nutabilis viri Antonii Koberger Nurember-
gensis.. Anno nostre salutis. 1522. Fol. Mit Titelbordüre, in der Mitte das Drucker-
IQ
zeichen des J. Sacon, mit drei grossen Holzschn. von Hans Springinklee S. Hiero-
nymus B. 57, ErschalTung der Eva Cf. P. 62, und Maria und Josef das Christkind
anbetend B. 51, und mit einer grossen Anzahl kleiner Holzschnitte. B. 4380.
Tob. Stimmer.
Titus Livjus und Lucius Florus, Von Ankunlft vund Ursprung des Römischen Reichs.
Strassburg, Thcodosius Rihel, 1531. F01. Mit Hnlzschnitten nach Tob. Stimmefschen
Zeichnungen ausgeführt von Chr. Stimmer, B. Jobin, C. van Sichem u. A. ln 12 ver-
schiedenen Passepartouts. A. 156. Diese Andresen unbekannt gebliebene Ausgabe
stimmt mit der Originalausg vom J. 1575 überein. Der Titclholzschnitt unserer Aus-
gabe ist jedoch nur eine Wiederholung der Originalausgabe und ohne Mnnogramm des
Zeichners links, und das des Fcrmschneiders rechts unten. Der Text ist rnit anderen
Typen gedruckt. 4335
Unbekannt.
Passio domini nostri Jesu christi. Opern Michaelis furter pridie Nonis Februarii Basilee
impressa... Anno 1513. 4. 26 foliirte Bl. mit Titel, Holzschnitt, auf der Rückseite
des Titels Christus am Kreuz, im Texte viele kleine Holzschnitte. B. 4643.
Unbekannt.
Stoeffler, Joan. Calendarium romanum magnurn, Casaree maiestati dicatum. lmpr. in
Oppenheym per Jacobum Koebel, 1518. Fol. Mit drei Randeinfassungen eine davon
zweimal, einem Aderlnssmann und 12 Darstellungen der Monate in Holzschn. B. 4367.
Unbekannt.
Drei Frauenbusten mit phantastischem Kopfputz. Die erste im Profile nach links, die
beiden andern en face. qu. S. 2734J
XVIH. Jahrhundert.
Gottlieb Lebrecht Crusiu s.
lio B. Vignetten Allegorien, Kinderspiele u. dgL, zum Theil in Verbindung mit Orna-
menten. kl. 8. und qu. 8. QI7IS.
J. E. Nilson
12 Bl. Die Monate. Figurnle Compositionen. Aquarelle, eingesetzt in getuschte Zierrahmen.
Auf dem Blatte Mai J. E. Nilson del. 1765. kl. Fol. 2741
Friedr. John.
Klopstocks Messiade nach Füger gest. von Friedr. John. zu BI. und Porträte Klop-
stock nach A. Hickel und Meerman nach Boilly. Von John dem Gymnasial-Studien-
director, Hofrath und Domherr zu Grosswardein, Dr. Franz lnnocenz v. Lang geschenkt,
von letzterem seinem Nelfen P. F. Walther überlassen, welcher es dem Museum spen-
dete. 2822
Jrangösische Schule.
XVI. Jahrhundert.
Etienne de Laune.
15 Bl. Moralische Allegorien, grösstentheils die Eitelkeit und Vergänglichkeit alles Irdi-
schen darstellend. qu. 8. R-D. 205, 207-212, 215--2r7, 220 ll, 221i, 222-224.
1242.
Die Erschaffung des ersten Menschen. qu. 8. R-D. 25. Vorzügliche Copie ohne Künstler-
namen mit der Bezeichnung wGenese 2. unten in der Mitte unter der Beischrilt. 2733
Unbekannt.
Missale cö-pletissimil, ad vsum Cistercieli. ordinis. Pro honesto et prouido Parisiensi
Librario iurato Thielmanno Keruer Alemano. Anno salutis M.CCCCCXV. feliciter im-
pressum. Auf dem Schlussblatte erscheint Wolfgangus hopylius als Drucker. Mit dem
Symbole des Buchhändlers, mit vielen Gguralen Darstellungen und Initialen, sämmtlich
Metallschnitte. 4263
Niederländische Schule.
Heinrich Goltzius.
Bl. Num. Folge. DieJahreszeiten. Job. Saenredarn sc. B. 87-90. J. Visscher exc.
160i. Fol. 27072
Gerhard von Groeningen.
1o Bl. Die Lebensalter in reich verzierten Ovalen. Phil. Galle exc. qu. Fol. Nager M. ll.
2908. 2712
Johannes Müller.
Chilon, 1596. Hennen Müller exc. Grabstichelblatt. Fol. B. 13. 2354
Chr. van Sichern.
Pia desideria Emblematis, Elegiis et aEectihus ss. Patrum illustrata. Authore Hermanno
Hugone. Sculpsit Christophorus Sichern, pro P. J. P. Typis Henrici Aerts-
senii, Antverpiae M.DC.XXVIII. 1628. 16. Ziertitel, Wappen des Papstes Urban Vlll.,
36 blattgrosse ügurale Darstellungen und viele Vignetten im Texte, sammtlich in Holz-
schnitt. 4645
Dirk van Star.
St. Bernhard das Christkind anbetend. 3. Oktober 1524. 4. B. 8. 2356
Johannes Strad anus.
Löwenjagd in Ornamentbordüre mit Jägern und Thieren. A. Collaert excudc. qu. Fol.
2711.
Martin de Vos.
Bl. Die freien Künste durch allegorische Frauen dargestellt. Crisp. de Passe sc. et exc.
8. 2713.
Schelte Bolswert.
Der Leichnam Christi nach Van Dyek. 1. et. mit der Adr. des Martin van den Enden.
qu. Fol. 2341
Heil. Familie nach Rubens. Vor G. Hendrix Adresse. Basan 30. Fol. 23.40.
Christoph Jegher.
Die Ruhe auf der Flucht nach Aegypten. Nach P. IP. Rubens. Holzschn. gr. qu. Fol.
2352
asselbe. Clairobscur von Stöcken. gr. qu. Fol. 2352!
Cornelius Holsteyn.
B. Verscheyde aerdig Kinderspel vyt gebalt door Cornelis Holsteyn. Pleusieurs Jens
d'Enfants. Amsterdam. Michel Mosyn sculpsit. Clement de Jonghe excudit. Kinder-
spiele. Numerirte Folge. qu. Fol. 2768
Italienische Schule.
Epistnlae devotissime de sancta Catharina da Sicna. Stampato in la lnclita Cita de Ve-
netia in Casa De Aldo Manutio Romano adi XV. Septembrio. MJJCCCC. 15oo. Fol.
Am Schluss des Registers ein blattgrnsser Holzschnitt die heil. Catharina in ganzer
Figur, stehend, in der Linken ein Herz, in der Rechten ein Buch, Crucifix und einen
Zweig haltend, von zwei Engeln mit drei Kronen gekrönt. Mit Beischriften. Unten,
innerhalb der doppelten Einfassungslinien i-Sanctn Catharina de Senis- 4644,
Andrea Andreani.
Grablegung nach R. Motta da Reggio. 1585. Clairnbscur von Stöcken. B. Xll p. 44.
Nr. 24. Fol. 2343,
Der Raub einer Sabinerin nach G. da Bologna. Clairobscur von Stöcken. B. Xll. 94.
Nr. 3. Fol. 2344,
Der Triumpf Caesars nach A. Mantegna. Clairobscur von Stöcken nach der Zeichnung
des B. Malpizzi. Bl. Mit den Säulen. B. Xll. 101. Nr. 11. 2345
Antonio da Trento.
Eine sitzende männliche Figur von rückwärts gesehen. Nach Parmeggiano. Clairobscur
von Stöcken. B. Xll. 148. Nr. 13. Fnl. 2346
Niccolo Boldrini.
Johannes in der Wüste. Holzschnitt. Fehlt B. qu. Fol. 2347.
Hugo da Carpi.
Sibylle nach Raphael. Fol. B. 6. 2258.
J. B. Jackson.
Die Madonna in den Wolken, unten Heilige. Nach Tizian. 1742. Clairobscur von
Stöcken. gr. Fol. 2351
Tizian.
Der Triumph der christl. Kirche. Nach dem Holzschnitte des A. Andreani lith. von Robert
Theer. Wien 1836. Fries. Bl. qu. Fol. 2357.
NB. Die Blätter, bei welchen statt des Namens des Erfinders der des Stechers oder Form-
schneiders an der Spitze steht, dienen zur lllustrirung der Geschichte der graphischen
Künste.
e-h THIERE. Bnuuan. Tnovniisn. FESTONS.
Unbekannt.
Bl. Diverse Vögel auf Erdhugeln oder Baumzweigen sitzend. Nr. und einer Folge.
Mit doppelten Nummern. qu. Fol. 2811.
Matthäus an i.
Blumenbouquet in einer reich verzierten Vase. Auf jeder Seite ein kleines Gefäss. 8.
18754
Joh. Christian Sepp.
Abbildung ln- und Ausländischer Hßltzer, sowohl von Baumen, als Staudengewächsen.
welche Von den Liebhaberen der Naturgeschichte in ihren Naturalien-Cabineten zur
Belustigung und zum Nutzen vers mlet werden; Nach ihrer lnwendigen Beschaffen-
heit und mit ihren natürlichen Far en, auch beygefugten Holländischen, Hochteutschen,
Englischen, Frantzösischen und Lateinischen Nahmen. Amsterdam, Sepp, 1773. 4. Mit
101 Tafel. Die Vorrede vom J. 1791 unterzeichnet von M. Houttuyn. 4521.
Fridrich Jacob ri n.
Bl. Underschidliche neue Festen von Blumen und Früchten ersuüen gezeichnet und
verlegt durch Fridrich Jacob Morison, ins Kupffer gestochen von Johafi Andreas PfeiTel
in Wien A". 1697. Oben Festons unten Goldschmiedarabesken. Nr. u. 10 derFolgc.
qu. Fol. z8o4.
Unbekannt.
Drei Hangetrophäen auf einem Blatte. Ohne jede Bezeichnung. qu. F01. 2807
RANDEINFASSUNGEN, ZIERTITEL, ZIERRAHMEN 1.1. ZIERSCHILDER Cnroucnan.
Deutsch Schule.
XV. Jahrhundert.
Unbekannt.
Titelverzierung. Pilanzenwindungen mit Vögeln und lnsecten. Holzschnitt in Contour-
manier. lncipit npusculum tripa'rtitum de preeeptis decalogi. Hain Nr. 7652. 1831
XVl. Jahrhundert.
Jost Amman.
Brustbild des nurnberger Schreib- und Rechenmeisters Johann NeudörGer in reich ver-
zicrtcrn Rahmen. Ohne Zeichen. Rad. Fol. A. 10. 2641
Brustbild des Bischofs Friedrich von Würzburg in einem reich ornamentirten Rahmen.
1572. Radirung. Fol. A. 5. 26.42.
Lucas Cranach d. Ac.
Des älteren Lucas Müllers genannt Cranach Handzeichnungen. Ein Nachtrag zu Albrecht
Dürer's christlich-mythologischen Handzeiehnungen. München, Zeller. 1818. Fol. Titel.
Bl. Typcntcxt, das Porträt Cranach's, Bl. Randverzicrungen und Bl. Schriftprobe.
Lithographien. 4477
Peter ille i.
Lconhard Thurneisser. Pison. Das erst Theil. Von Kalten, Warmen... Wassern. ..
1572. Frankfurt 0., Joh.Eichhorn. Fol. Reich verziertcr Holzschnitttitel. Oben Neptun,
links und rechts Säulen umwundcn mit Spruchbündem, daneben allegorische weibliche
Figuren. Unten auf einem eingesetzten Stecke das Wappen des L. Thurneisser. Als
Schmutztitel dieselbe Randeinfassung, in der Mitte jedoch statt des Titels das Brustbild
des L. Thurneisser. Von Peter Hille?. Beigebunden Thurneisser, Confirmatio
concertationis. Berlin, gedr. im Grauwen Closter 1576. Fol. Auf dem Titel das Thurn-
eisscfsche Wappen, auf lll v. eine reiche Randeinfassung mit dem Portrltrnedaillon
Thurneissers. Nagl. Monogr. IV. 3016. 5. und im Texte viele Holzschnitte. 46.56.
Wenzel Jamnitzer.
Die Apotheose Kaiser Maximilian lI. Mit der Ueberschrift Typus seu imago. qua osten-
ditur origo imperii. .. per VVenceslaum Jarnnicerum... 1571. Radirt von Jost Arn-
man. Die Ueberschrift und die lnschriften der drei grösseren Cartouchen in Typentext.
gr. Fol. A. 30. Von Platten gedruckt. 26.34.
Michael Kirmer.
Ejn Monarch in Waffenrock und Krone, in Ornamentbordüre. Unten links zu den Füssen
des Königs die Jahrzahl 1567, rechts das Monogramni. Rad. 4. P. 2. t2736.
Hans Wechtlin.
Titeleinfassung. Unten ein Wappen mit dem kaiserlichen Adler und einer Bandrolle, auf
jeder Seite ein Baum mit einem wilden Manne. oben zwei Kinder mit Fangschnur und
Bogen. Clairobscur von zwei Platten. Angewandt zu P. Ovidii Nasonis Metamorphoseon
libri XV. Joanne Schotto Argen. pressore 1515. Fehlt u. P. Ohne Zeichen. H. 07137.
Br. 0'099". 2726
Randeinfassung Unten der kais. Doppeladler und ein leeres Spruchband. Angewandt zu
Suma Angelica de Casibus cnnscientie. 1513. Holzschn. P. 62. 9787.
V. tm, fec. Brulliot Dict. lll. Nr. 566. Veit Thieme?
ßrustbild des Michael Saxo ecclesiastes Wechmariensis aetaxis 59 in reichem Ornament-
rahmen. Unten das Monogramm und auf einer Volute die Jahrzahl 160604. Grabstichel-
arbeit. Fol. 2691
l. F.
Randcinfassung. Unten zwei Kinder auf Delphinen reitend ein Wappenschild haltend.
Das Monogr. unten auf dem Wappen. Holzschn. Angewandt zu ln Virgilii M. Bucolica
Annntationes. Argentinae ap. J. Jucundum 1540. 8. 2677.
LB.
Randeinfassung. Rechts ein Liebcsgartyen, unten dic Darstellung der Beichte und Com-
rnunion, links das Schilf des Heils und oben Gott Vater thronend, umgeben VOn Hei-
ligen. Angewandt zu Christenliche Ausslegung der Evangelienn, v. Thl. Ingolstadt, 1530.
Nagler, Monogr. lV. 942. Fol. Holzschn, 2788
IN Johann Nell.
Brustbild des Herzogs Wilhelm V. von Bayern in allegorischer Einfassung. 1573. Aus
Orlando di Lasso, Cantionum opus, Monachii, Berg 1573. gr. Fol. Holzschnitt. z8zo.
Unbekannt.
Randeinfassung. Untcn zivei auf einem Festen sitzende Kindergenien. Angewandt zu
Von dem habstenthum. .. wyder doctor Martinü Luther. 4. Holzschn. Q7911.
Unbekannt.
Randemfassung mit Groteskenornament. Unten ein Wappenschild mit einem Kaninchen
zwischen zwei auf Delphinen reitenden Genien, welche auf stylisirten Hörnern blasen.
Auf schwarzem Grunde. Angcwandt zu Theodori libcr quartus de constructione, R.
Croco Britanno interprete. kl. Fol. Hulzschn. 2789
Unbekannt.
Ziertitel zu Novum tesytamentum Studio et Labore Eliae Hutteri. Noribergae 159g. Oben
das kaiserliche Wappen, unten das der Stadt Nürnberg, in den Ecken die vier Evan-
gelisten. Fol. Radirt. 2797
Unbekannt.
Zierrahmen. .Oben ein thronender Kaiser. Angewandt 1626. Der Hnlzschnitt stammt jedoch
aus dem 16. Jehrl-L Altcolorirter l-lolzschn. Fol. 0891.
Frarqösische Schule.
Unbekannt.
Titeleinfassung zu Calepini Dictionarium. Venundatur ab Jodoco Badiu, et Joanne Parvo.
ln der Mitte die Presse des Ascensius. Fol. 2725
Niederländische Schulz.
Randeinfassung zu Comrnent. sive annales rerum flandridarum Autore J. Meyero. Antw.
.l. Steelsius, 1661. Fol. Holzschn. In der Mitte das Druckersymbol. 2821
Italienische Schule.
Unbekannt.
B. Portraitmedaillons mit reich verzierten Ornamenlrahmen, Ohne Bezeichnung. 4.
17959-
Caj. Ottanni.
Zierschild mit Fischereiemblemen. Dion. Valesi inc. Nr. VI einer Felge. qu. Fol. 2741
EMBLEME.
Alciati.
Los Emblemas de Alcialo Traducidos en rhimas Espuholas. Dirigidos a1 lllustre S. Juä
Vazquez de Mnlina. En Lynn por Guilielmo Rovillio. 154g. 4. Mit vielen Emblemen.
Jede Seite mit einer Randeinfassuug in Holzschnitt verziert. Lederband mit Gold? und
Blindpressung von Lorlic. 4479
Cl. viri D. Andrea Alciati emblematum libri duo. Lugduni, apud Joan. Tornaesium et
Guil. Gazeium, 1547. 16. 143 S. mit vielen Holzschn. 4537
Emblemala Nicolai Revsneri IC. panim ethica, physica panim verö Historica, er
Hieroglyphicau .. in quatuor libros digestan Francofurli Feyerabendt 1581. B. Mil
122 Holzschn. von J. Amman u. Virgil Solis. A. 192. 426!
u. TEXTILE KUNST.
A. MODELBÜCHER.
Wilhelm Hoffmann.
Gantz new Modelbuch, Künstlicher vnd lustiger Visirung vnd Muster von allerhand
schüner, artiger Zügen vnd Blumwerck, zu jetzt gebräuchlichen, zierlichen, ltaliiinischen
Frantzosischen. Teutschen und Engelländischen Uberschlägen So wol Seydenstickcrn.
Sammetschneidern vnd Nätherinnen, als auch Schreinern. Bilthawern vnd dergleichen.
so zu solcher Künstlicher Arbeit lust vnd gefallen tragül, fürgerissen vnd für Augen
gestellt Durch Wilhelm Hoffmann Formenschneidern. Getruckt zu Franckftirtam
Mayn, in Verlegung gemeltes Wilhelm Hoümanns. M.DC.Vll. i6c7. qu. F01. Holz-
schnifttitel, ein leeres Blatt und 18 Bl. mit Mustern in Holzschnitt. 4g2o.l'
Schön newes Modelbuch, Von 600. aufserwehlten künstlichen, sowol ltaliänischen, Frantzö-
sischen, Niderlandischen, Engellandischen als TeutschenModeln, allen Seydenstickern,
Nahterin vnd solcher Arbeit gediefsenen Weibsgeraohnen zu Nutz zugericlxtet. Un beau
et nouveau livre patrons.... Getruckt zu Franckfurt am Mayn, durch Sigismundum
Latomum M.DC.Vll. l607u qu. Fol. 34 Bl. in Lagen zu Bl. bez. A-R. Bl.
tragen das Monogramm. Blatt enrhalt obigen Titel in Holzschnittbordure. ln letzterer
sieht man unten ein Zimmer mit arbeitenden Frauen und einem Manne, der drei an-
deren Frauen eine Zeichnung zu erklären scheint. Links und'rechts im Rahmen allego-
rische Figuren. 4921
Strickbüchlein.
Bl. gestochene Strickmuster und zwar Bl. Zwickel in Strumpff zu stricken. Bl.
Leisten in Camesol, und Handschuch zu stricken, und Bl. mit einem Alphabet, mit
arabischen und römischen Zilfem und als letzte Zeile Anno 1734. Ohne jede Bezeich-
mms- 4476J
Wveber-Bild-Buch.
Pnpiermanuscript in'4., mit vielen Mustern für nruamentale Gewebe. Auf B. r. Dises
Pichl Gehörig den Urban Schwsiger derzeith Leinböwer gesel in der lßntsfürstlichen
Hauptstadt Und Residenzstadt gratz Bey Herrn Zächmaister in Anno t7noulahrs. 4652
I2.
ß. COSTUME, AUFZÜGE, FESTE, EXERCIER, RElT- um
FECHTBÜCl-IER m. m.
XVI. Jahrhundert.
Barthel Beham.
Der Hellebardier zu Pferde. 8. B. 49. 2757.
Peter s.
Soldat, im Hintergrunde ein Lager. Bezeichnet P. Maes F. et Excu. A". 87. Unten Ein.
Munster .Schriber Bin Ich Truwt Mir. Fol. 2.817
Paul Mayr.
11 Bl. Soldaten verschiedenen Ranges in Ovalen. Nr. 1-3, 5-12. Auf Bl. 10 Paulus
Mayr inventor, H. Ullrich schulp 6x excudit 159g. S. 2818
Ernst Riepenhausen.
Habillemens la mod'e. Folgen, jede aus num. Bl. auf Bogen bestehend, mit ra-
dirten Costumbildern. 8. 2800,
David Herrliberger.
Zürcheriache Kleider-Trachten oder Eigentliche Vorstellung der dieser Zeit in der Statt
und Landschaft Zürich üblicher vornemster Kleidungen Welche allhier in LII sauber in
Kupfer gestochenen abbildungen mit ihren Teutschen u. Frunzüaischen benennungen
vorgestellet werden, Zurich, bey David Herrliberger MDCCXLIX 1749. 8. Altcolorirt.
z8o1.
Johann Rudolf Schellenberg.
Schweizer-Trachten Zürichgebiets, von J. Rod. Schellenberg in Winterthur. 1784. B. Titel-
kupfer und 11 Bl. Trachten. Radirt. 2802
Vasquez u. A.
Coleccion general de los-trages de Espaüa, segun se usan actualmente. KMadrid. S.
Titel fehlt. 112 num. Bl. gestochen von Vazquez, Albuerne Marti u. Rodriguez. Colorirt.
4443-3
Senefelder.
Turnier-Buch Herzogs Wilhelm des Vierten von Bayern von 1510 bis 1545. Nach
einem gleichzeitigen Manuscript der königl. Bibliothek zu Munchen treu in Steindruck
nachgebildet von Theobald und Clemens Senefelder mit Erklärungen begleitet von
Friedr. Schlichtegroll. München. 1817. qu. Fol. 4511
Corn. Grapheus.
De seer wonderliicke, schoone, Triumpheliicke lncompst. van den hooghmogenden Prince
Philips, Prince van Spaignen, Caroli des vijfden, Keysers sone. ln de stadt van Ant-
werpen, Anno 154.9. Duer Cornelium Grnpheum beschreuen. Geprint Tantwerpen,
voer Pecter Coecke van Aelst, gesworen Printere by Gillis van Diest. 1550. Fol. Sign.
A1 04. Das Anfan sv und Schlussblatt mit Rnndeinfassungen. Mit den Abbildungen der
Triumphbogen nac P. Coeck van Alst in Holzschnitt. 4478
Georg Jac. Edler von Deyerlsperg.
Erb-Huldigung, Welche... Carola Dem Sechsten. .. Als Hertzogen in Steyer, Von denen
gesamten Steyrisehen Land-Ständen Den sechsten Julii 178 .. nbgeleget worden.
Grätz, Widmannstßtlerische Erben. o. J. Fol. Mit 14 Kupfertafeln, gest. von J. H.
Stbrcklin. 4454
Reinhardt und Rössler.
Vollstandi es Diarium. der Wahl und Krdnung Carls des Vll. in Frnnckfurt am
Mayn. ranckfurt a. M., J. D. Jung, 1742. Fol. Mit grossen Kupfern, gestochen von
A. Reinhardt u. M. Rössler. 4451
Sebast. eusle r.
Neu kunstlich fechtbuch Darinnen 500 Stuck im einfachen Rappier, wie auch etliche im
Rappier und Dolch, des... Sig. Salvator Fabri da Padua fsowol auch anderer ltaliani-
schen und Frantzösischen Fechter beste Kunststück, nach rechter Lini und fundamen-
talischer Ordnung, colligirt und zusammen getragen, auch mit schönen Kuplfer-
stucken geziereg. .. zum andern mal in Truck gegeben und mit 50 stücken gemehret
und verbessert Durch Sebastian Heufsler in Nürnberg. 1617. Obiger Titel von
-Darinnen- an in Typendruck in einer gestochenen Umrahmung. Auf letzterer Bei Bale
tlusar Caimox zu finden. G. Weyer lnven. Titel, Bl. Vorstudie mit Kupfern,
endlich 229 Seiten Text vom einfachen Rappierfechten mit vielen radirten Abbildgg.
Dazu gehört als z. Theil New Künstlich Fechtbuch, Zum andernmal aufgelegt vnd
mit vielen schonen Stücken verbessert, Als deß Sig. Salvator Fabri da Padua, und
Sig. Rudol. Capo di Ferr im Dolchen und Rappier zusammen getragen ..
Durch Sebastian Heufsler. Gedruckt zu Nürnberg durch Ludwig Lochner, 1616. qu. 4.
Titel und 61 Seiten Fechten mit Rappier und Dolch. Mit vielen Radirungen im Texte
4515, Geschenk von Gerold 6x Camp.
Peter elbu rg Kupfferstecher.
Waffenhandlung des Prinzen Moriz von Oranien. 1. Theil von Musqueten, Ander Theil
von den Spiefsen. Titel fehlt. Vorrede dat. Nürnberg 162a. qu. 4. und 16 Tafeln.
4516 Geschenk von Gerold Comp.
S. Guglielmo Choul.
Discurso sopra la ca- strametatione, et disciplina militare de Romani, Et tradotto in
lingua Toscana per M. Gabr. Symeoni. Lione, apprefso G. Rovillio. 1555. Fol. 3068
Robertus Valturius.
De re militari libri Xll. Parisiis, apud Christianum Wechelum, 1532. Fol. Mit vielen
Holzschnitten. G836.
Federico Grisone.
Ordini di cavalcare, et modi di conoscere le nature de' cavalli, di emendare lor vitii,
am maestrargli per l'uso della guerra, giovamento de gli huomini con varie Ggure
di morsi. Di nuovo migliorati. Aggiungevisi una scelta di notabili avvertimenti, per far
eccellenti razzet, per rimediare alle infermitii de'cavalli. ln Venetia, 1610. Appresso
Andrea Muschio. Mit vielen Holzschnitten. 4. 3888
Abr. Bruy n.
Diversarum gentium armaturn equestris. Ubi fere Europa Asiae atque Africae equitandi
ratio propria expressa est. Abrahamo Bruynus excnde. Vorrede dat. Coln. 1577. 4.
Gestochener Titel, Bl. Typentext, dabei die lateinische Erklärung der Tafeln, das
Wappen des Herzogs Wilhelm von Cleve u. 52 num. Kupfer. 4371.
Conte Gio. Batt. di o.
ll cavallo da maneggio. Libro. Dove si tratta della nobilissima virtu del cavalcare, come
il cavagliere deve staf cavallo, acciö sia cbiamato perfetto cavagliere Diviso in
tre parti. ln Vienna d'Aus1ria, per Giov. Giac. Kyrneri, 1650. F01. Mit vielen Kupfern.
4651
Le Baron zfliisenberg.
Descripüon du manege moderne. Dans sa perfection, explique par des Lecons necessaires,
et represente par des Figures exactes, depuis l'Assielte de Vl-lomme Cheval, iusqu'ä
PArrest accompagne aussi de divers Mords pour bien brider les Chevaux. Grave par
B. Picart. 1727. qu. F01. Gestochener Titel, Bl. Vorstncke, 55 zur Reitschule ge-
hörige num. Tafeln mit je einem Bl. erlauterndem Texte, Tafeln mit Pferdegebissen,
erlauterndes Textblatt und Bl. Nachstncke. Die Dedicatibn datirt London 1728.
Besigebunden Eisenberg, Anti-maquignonage. Amsterdam et Leipzig, 1764. qu. Fol.
71-
III. MOBILIEN.
Job. Jac. Schübler.
Bl. Nr. 2-6 der Folge. Verschiedene Tische. Jer. Wolf!" exc. Fol. 2830 Geschenk des
Herrn Käbdebo.
Taufstein. J. M. Steidlin sc. Nr. der Folge. Fol. 2832 Geschenk des Herrn Kibdebo.
A. F. Lucini.
12 Bl. Grabmonumente von Sansovino, Suardi u. A. Piero Antonio Torri Bolognese del.,
Am. Franc. Lucini Fiorentino fere. Ohne Nummern. Zu einem grüsseren Werke ge-
hürend. gr. Fol. 2828
Unbekannt.
Almraufsatz mit Maria mit dem Kinde. Ohne Bezeichnung. Fol. 2806
14'
VI. UHREN.
Joh. Jac. Schübler.
Stuben-Uhr. Nr. der Folge. Jer. Wolff exc. Fol. 2831 Geschenk.
VII. GOLDSCHMIED- UND JUWELIERARBEITEN.
DEUTSCHE Scnuuz.
Virgil Solis.
Juwelengehänge. Zwei Hälften. Die rechts mit einer hängenden Perle. 8. M855.
Drei Csrtouchen mit Jagd, Landschaft und Arabesken. Goldschmiedarbeiten. 8. 2856
F. J. Morison.
Bl. Goldschmiedarbeiten Kreuzchen, Schliessen, Gebetbucheinband, Eckbeschläge, Rah-
men, Degengriffe und Jäeschläge, Anhängsel. Agraffen, Ohrgehänge etc. etc. Nr.
5-7 der Folge. J. A. Pfeffel sc.' Nr. C. Engelbrecht sc. qu. Fol. 2894,
FRANZÖSISCHE SCHULE.
Etienne De Laune.
Handspiegel. ln der Mitte der Tod der Julia. Auf dem Rahmen fünf allegorische Frauen-
gestalten, Festons, Edelsteine und Perlen. Am Ende des Griffes ein Ring. 156i. Fol.
R7D. 315. 28611
NIEDERLÄNDISCHE SCHULE.
Theodor de Bry.
Zwei Beschläge. Auf einem Pallas auf dem anderen eine phantastische weibliche Halbf-igur.
8. 28.70.
Hans Collaert.
Juwelengehänge in Form eines Kreuzes. Unten zwei Ovale und zwei Steinfassungen. Die
Ornamentik besteht aus Blumenarabesken. Das Monugr. unten links. 8. 287t.
Juwelengehänge mit einer weiblichen Figur, einen Palmzweig in der Rechten. 4. 2872
Crispin de Passe.
Bl. mit je zwei Messerheften. Auf jedem Hefte zwei allegorischc Figuren in Nischen
mit Unterschriften. Der Rest mit Ornamenten ausgefüllt. Crispin van de Passe exc.
Coloniae. 2861
VIII. GEFÄSSE UND GERÄTHE.
Albrecht Altorfe r.
Giesskanne mit Deckel. Links der Henkel, rechts eine Ausgussröhre in Gestalt eines phan-
tastischen Fisches, welcher eine geflügelte weibliche Halbfigur im Rachen halt. H. 0'170,
Br. 0'135". Etwas grösser als das von B. unter Nr. 77 beschriebene Blatt. Auf der
Rückseite Pokal mit Deckel, auf letzterem eim Ritter. Fol. B. 83, 2896
Hans Sebald Beham.
Pokal mit Deckel, der letztere wieder als Geläss zu verwenden. 1530. 8. B. 241. 2829
Joh. Leonh. Wü st.
Theekessel und Zucker-schale mit Deckel. Reich ornainentirt, zum Theil wciss in schwarz.
Jer. Wollf exc. qu. Fol. Ohm Bezeichnung. 2895
Jacques Androuet Du Cerceau.
xo Bl. Gefässe Schalen und Pokale mit Deckeln. Eine Schale ohne Deckel. 8. u. qu. 8.
2868
Bl. Giesskznnen. 8. 2869
Hierun. Co ck exc.
Schale mit Fuss. Oben Phfala. Unten links die Adr., rechts die Jahrzahl 1563. qu.
2865
Kirchcngefeisse und Kirchengeräthe.
Beschreibung des heiligen Berges Andex in Oberbaiern und des hochwürdigsten
Schatzes, welcher sich daselbst befindet, samm! der Abbildung desselben in Kupfern.
Neu herausgegeben im Jahre 1797. München, gedr. bei Jos. Zängl. 8. 4561 Geschenk.
IX. HERALDIK.
Jost Amman.
Wappen des E. Behem von Behemstein zwischen zwei Renaissanceziersäulen, oben und
unten eine verzierte Schrifttafel. ln letzterer All mein Noth bevelh ich Gott E.B.V. B. S.
1570. Unten in der Mitte die Initialen des Meisters. Holzschnitt. Fehlt A. u. Meyer,
Künstlerl. l-l. 0'310, Br. 0'193". 2816
Unbekannt.
Das Hallersche Wappen. Oben eine reich verzierte Schrifttafel mit der Inschrift Wolf
Heller vom l-lallerstain komischer Kay. May. etc. Rath vnnd des heyligä Römischä
Reichs Pfefligmaister. Die Schrifttafel auf einer besonderen Kupferplatte. Radirt. Grössc
beider Platten Br. 0'265, H. 0375m. 2898J
Unbekannt.
Wappen des Hermann von Wimpffen in einem Lorbcerkranz. Radirt. H. 0'101, Br. 0'067"
97 Unbekannt.
Unbekanntes Wappen. Stich. 8. 2821 Geschenk.
Wolg. Lazius.
Vienna Austriae Rerum Viennensium Commen- tarij in Quatuor Libros distin cti etc.
Basileae. Oporinus, 1546. Fol. Mit dem in Holz geschn. Wappen des Lazius. 2961
X. ARCHITEKTUR.
INNENANSICHTEN.
Giow Bapt. Bertoni.
Innenansicht des Kunst- und Raritmenkabinets des Fr. Calceolari. Links umen in der
Ecke Jo. Bapt. Bertonus Veron. delineavit. Rechts Hieronymus Viscardus Aurifex
Veron. Sculp. Fol. 28x9.
XI. SCHRIFT.
Jan van der Velde.
Spieghel der Schrijfkonstc, In den welcken ghesien werden veelderhande Gheschriften
met hare fondememen ende onderrichlinghe. Rotterdam. Anno 1605. 4657.
Thomas Tomkins.
The beauties af writing, exemplilied in varicty of plain and ornamental penmanship.
London, 1808. qu. Fol. Ellis sc. Vollständige 2. Ausgabe, vermehrt um Bl. der
1. Ausg. vom J. 1777, welche in der 2. Ausg. nicht enthalten sind. Zus. 52 Bl. 4656,
ANATOMIE.
Gautier.
Exposition anatomique de 1a structure du corps humain, en 20 planches imprimäes avec
leur Couleur naturelle, pour servir de supplement celles qu'on dein donnees au
public. Selon le nouvel an, dont M. Gautier... est invenleur. Marseille, Favet, 175g.
gr. Fol. Mit zo in Le Blon'scher Manier ausgeführten Farbeudrucktafeln, von denen ie
aneinander zu setzen sind. Choulant p. log. 466!
Gearge Stubbs,
The anotomy of horse. lnciuding particular description of the bones, carlilages,
muscles, fascias, ligumenls, uerves, arteries, veins, und glands. in I8 lables, all den
from nature. London, pr. by Purser, 1776. qu. F01. 4660
Joseph Barth.
Anfangsgründe der Muskellehre. Wien, Gassler, 1786. Fol. Mit 61 Kupfern. 4651.
VARIA.
Unbekannt.
Der heil. Martin von Tours. Teigdruck. I5. Jahrh. Höhe 33h, Br. 3". 1335,
H. Goltzius.
Bl. Landschaften. B. 241-45. Holzschnitte auf blauem Papier. 4. 235o.
J. B. Jackson.
Landschaft mit dem Angler. Nach M. Ricci. Xylogr. Farbendruck. gr. qu. FoL. 2358
A. Senefelder.
Sterbeecene. lncunabel der Lithografie. Fol. 2351
Virgil Solis.
Bl. Schalen und Rot Ober und König aus dem Kartenspiele. B. 390- 351. 8.
2512. 2408.
Vulq du k. k. Guten. lumunl.
lneldnmhul von um umw- an. x. wxu.