DIE GLASSAMSMLUNC
des k. k. Oestmeichischen Museums fürKunsi und Industrie.
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MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschrift für Kunstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oenerr. Muueumu.
lrn Commisaionuverlag von Cnrl Geroldä Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr ß. 4.-
Nr. 142 385. WIEN, October 1897. N. F. XII. Jahrg.
lnhlltr Ein Silberbroca! König Philipp H. von Spanien. Von Fritz Minkus. Handzeichnnngen lltcr
Meiner. Von Dr. Heinr. Modern. ÜODIIGIIUS Alnrwerk in Pudue. Von Prof. H. Herdtle.
Angelegenheilen de Oeulerr. Museum und der mir demselben verbundenen lmlilute.
Lilternlurherichl. Bibliogrnphie den Kunllgewerhes. Notizen.
Ein Silberbrocat König Philipp II. von Spanien.
Von Fritz Minkus.
Gehört die Textilkunst im Allgemeinen zu den Stiefkindern der
kunstgewerbe-geschichtlichen Forschung, so hat speciell die Textilkunst
Spaniens bislang besonderen Grund, über den Mangel an Beachtung
seitens der Kunsthistorie zu klagen. Die früheren Textilkunst-Forscher
haben ja bekanntlich die Existenz einer eigentlich spanischen Kunstweberei
geradezu geleugnet und behauptet, mit der Vertreibung der Mauren
die für Spaniens Kunstindustrie gewiss einen unermesslichen Schaden
bedeutete sei Spanien für alle Zeit auch einer einheimischen Textil-
kunst beraubt worden, und für alle beachtenswertheren, angeblich spa-
nischen Gewebe sei, sofern sie nicht noch sarazenischen Ursprungs wären,
sondern den auf die Ausrottung der Mauren folgenden Jahrhunderten
entstammten, entweder italienische oder niederländische Provenienz
mit Sicherheit anzunehmen.
Erst in jüngerer, ja in jüngster Zeit hat es sich, dank der ein-
gehenden Forschungen einer kleinen Sehaar bedeutender Fachgelehrter,
herausgestellt, dass Spanien auch zu Zeiten der Renaissance einer hei-
mischen Textilkunst nicht nur nicht entbehrt. sondern dass diese aller-
dings in einem gewissen, wohl durch die Morisken vermittelten Zusammen-
hang mit der alt-maurischen und in mancher Hinsicht beeinliusst von
der niederländischen und italienischen Webekunsr ganz hervorragende
Jahrg. 1897. 33
470
Leistungen hervorgebracht habe. Auf Grund dieser wEntdeckung-i waren,
oder, zum Theil richtiger gesagt, wären die Bestände unserer Textil-
sammlungen, welche sicherlich so manches Stück spanischen Ursprungs
unter italienischer und niederländischer Flagge segeln lassen, einer Re-
vision zu unterziehen, die gewiss interessante Belege für den Entwick-
lungsgang der spanischen Webekunst zu Tage fördern würde; doch ist
dies immerhin ein nicht allzu leichtes Beginnen, da wir bis heute noch
weit davon entfernt sind, wenn auch nur in wenigen markanten Exem-
plaren die verschiedentlichen charakteristischen Stilstadien zu kennen,
die die Textilkunst Spaniens von der Vertreibung der Mauren bis zur
Zeit des allgemeinen Niederganges der europäischen Kuntstweberei durch-
messen hat. Um so willkommener müssen uns daher spanische Steife sein,
deren Datirung nicht, wie dies bei Producten der Textilkunst ja meist
der Fall zu sein hat, lediglich auf Grund stilkritischer Prüfung ihrer
Ornamentik zu erfolgen braucht, sondern die in bestimmten Details ihres
Decors die untriiglichsten Anhaltspunkte für eine vollkommen sichere
und genaue Datirung an sich tragen.
Ein Muster solch' eines Stoffes besitzt das k. k. Oesterr. Museum
für Kunst und lndustrie in dem nebenstehend abgebildeten Silberbrocat
von zweifellos spanischer Provenienzl, dessen ganzer ornamentaler Ductus
die etwaige Annahme eines niederländischen oder italienischen Ursprungs
sicherlich ausschließen dürfte.
Das ziemlich starke Gewebe, dessen vorliegendes Muster eine Größe
von 31 zu ig Centimetern hat, weist über weißseidenem, ripsartig ge-
bundenem Gtunde, im Schusse, stark flottliegende und daher heute zum
größten Theil ahgenützte Silherfäden auf, von denen sich das in bro-
schirten bunten Seiden- und Goldfäden mit außerordentlicher Feinheit
gewebte Muster kräftig abhebt. Dieses besteht aus einem dicht und völlig
gleichmäßig vertheilten, ziemlich kleinen Streudecor, das in horizontaler
und verticaler Reihe abwechselnd ein pflanzliches und ein heraldisches
Motiv zeigt, so dass sowohl die ersteren als die letzteren gleichmäßige
Diagonalstreifen bilden; der Rapport tritt, dem Schusse wie der Kette
nach, jedesmal mit dem vierten Motiv ein.
lch berufe mich hier auf dss bewährte Urtheil eines ausgezeichneten Kenners,
des Directors des königl. Kunstgewerbe-Museums in Berlin, Geh. Regierungsrnths Prnf.
Dr. J. Lessing.
Während die Goldfäden aus umsponnenen Seidenflden bestehen, sind die Silber-
füden des Fonds nur dünngezogene Silberdrähtc. Die Färbung des Musters bleibt im
Rapport nicht dieselbe, sondern wechselt ab; so ist der Dessin der oberen Partie unseres
Musters vornehmlich in gelben und rothen Tönen gehalten, wihrend bei seiner Wieder-
holung im unteren Theil unseres Musters eine hlaugrüne Färbung vorwiegt.
Die vegetsbilischen Motive sind zumeist ziemlich naturalistisch gezeichnet;
vergl. z. B. das Eichenluub, den Birnzweig, den Granstzweig etc. Dieser letztere hat
hier, nach dem Plntz, den er im Dessin einnimmt, zu schließen, wohl lnum die Be-
deutung des Wlppenbildes von Grennds.
471
32'
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Die heraldischen Motive, die das Dessin unseres StoEes zwischen
je zwei um einiges größeren vegelabilischen Motiven aufweist, sind die
nachfolgenden der rothe' Löwe von Leon, der goldene Thurm von
Castilien, der schwarze Löwe von Flandern, der rothe Adler von
Tirol und der gekrönte kaiserliche Doppeladler mit dem roth-silber-
rothen Bindenschild Oesterreichs auf der Brust b. Zu diesen heral-
dischen Figuren gesellen sich auf unserem Brocat als emblemartige
Dessinmotive noch die beiden, von einemßpruchband umschlungenen
vPlus-Ultrav-Säulen Carl V., ein Emblem, das sich auch auf
Carl's Nachfolger sowohl aus der habsburgischen, wie der bourbonischen
Dynastie weitervererbte und demgemäß für die Datirung unseres Stolfes
ebenso belanglos ist, wie die angeführten Wappenbilder, und auf
unserem Muster, von oben aus gerechnet, im dritten Horizontalstreifen
zwei gekrönte Monogramme, die für die Datirung des StoEes den
Ausschlag geben
Das erste dieser Monogramme ist der bekannte, aus den Buchstaben
bestehende Namenszug, den, wie die spanischen Münzen
beweisen, sämmtliche spanischen Könige Namens Philipp geführt haben.
Dass es sich hier nur um König Philipp II. handeln kann, bestätigt vor-
erst eine Stilkritik des Dessins abgesehen von einer Reihe für die Orna-
mentik des 16. Jahrhunderts charakteristischer Details, wie der kleinen
Vogelügur, die sich an dem einen Pflanzenmotiv der den Doppeladler
aufweisenden Zone vorlindet, oder der Schlange, die sich um den Granat-
apfelzweig der zweiten Reihe windeg-abgesehen ferner von dem relativ
großen Naturalismus der vegetabilischen Motive spricht vor Allem der
Umstand, dass der Stoff ein Streumuster aufweist, für die Epoche des
zweiten Philipp, und speciell für die erste Zeit seiner Regierung. Die
Textilkunst der Renaissance hat bekanntlich den Streublurnendecor, der
Die in Kllmmern beigeletzten Farbenbezeichnungen bedeuten die heruldisch
richtige Farbe der betreffenden Figur; auf unserem Steife ist dieselbe in Folge des
Wechsels der Farben nicht stets zutrelfend wiedergegeben.
Alle diese Wnppenbilder gehören noch heute dem königl. spanischen Wippen
an, doch führte und führt nltürlicherweise der Ktlnig von Spanien nicht den kaiser-
lichen Doppeludler, sondern nur den österreichischen Bindenuchild als Erinnerungswnppen
im Schilde. Hier sei bemerkt, dlss hernldisch gemusterte Steife bekanntlich namentlich
im I4. Jnhrhundert gern zu Kleidern verwendet wurden; vergl. beispielsweise bei Falke,
-Costumgeschichtel, die ngelheilte Trncht- unter Figur 150, oder ebenda, Fig. 184, den
Lowenbestreuten Witfenrock Günther's von Schwnrzburg. Zu Anfang des I6. Jahrhun-
dem kommt dlnn die Sitte der wnppengeschmückten Kleiderstoße für etwa ein Jahr-
hundert von Neuem euf, doch spielen jetzt die hereldiechen Motive nicht mehr die domi-
nirende Rolle im Dessin; vergl. z. B. du Kleid der Kaiserin Maria Blnnca Sforu,
zweiten Gemahlin Keiner Mnximililn l., bei Falke, Fig. 214.
474
später erst wieder in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, und zwar
diesmal nahezu alleinherrschend, auftritt, nach kurzer Zeit fast gänzlich
wieder aufgegeben und an seiner Stelle das große, spätmittelalterliche
Granatapfelmuster allerdings in mannigfach veränderter und sich oft nur
mehr einzig an das äußere Schema desselben haltenden Form, z. B. im
sogen. Spitzenrnuster des 17. Jahrhs. neuerdings zu Ehren gebracht".
Den stricten, sozusagen documentarischen Beweis aber. dass unser
Brocat der ersten Zeit der Regierung Philipp ll. entstamme, liefert das
zweite Monogramm.
Die Entzifferung dieses Monogrammes bot einige Schwierigkeit, zumal
es sich merkwürdigerweise auf keiner einzigen Münze Spaniens und der
von der spanischen Krone abhängigen Länder finden ließ; da es aber
keinem Zweifel unterliegen konnte, dass der Name wCarolusl Carl V. darin
enthalten sei, das Münzrnonogramm Carl V. sich aber als vollkommen an-
ders gestaltetes erwies, lag die Vermuthung nahe, dass das fragliche Mono-
gramm unseres Stoies sich, wie das erste, auf Philipp ll. beziehe und
d. h. i-CAROLI Ftl.rusu zu lesen sei, eine
Annahme, die einige Berechtigung zu haben schien, da es sich feststellen
lässt, dass Philipp ll., namentlich im Anfange seiner Regierung, auf
Hier dürfte ein Vergleich unseres Steife mit einem anderen, ungefähr vierzig
Jahre jüngeren spanischen, ebenfalls mit den obgennnnten Wappenbildern und dem
IPhilJPPUSC-MOHDETBHIITI verzierten Silberbrocete um Platze sein, den ein von Pantoje
dc la Cruz gemaltes, jetzt in einem Privatsalon des Buckingham-Paluce in London be-
findliches Porträt der damals im jugendlichsten Alter stehenden Gemahlin König Philipp lll.
von Spanien, der Erzherzogin Margarethe von Oesterreich-Steiermark, darstellt, und dessen
genaue Beschreibung ich der außerordentlichen Liebenswürdigkeit des Surveyor of Her
Majestfs Pictures, Sir Charles Robinson in London, verdanke. Dieser in seinen hernl-
dischen Motiven dem unseren völlig gleiche Stoff weist In Stelle des kleinen Streublumen-
decors ein umflngreiches Kronen-Granatapfelmuster auf, das durch seine dominirende
Große die auf unserem Brocat dem pllenzlichen Decor nehezu gleichwerthigen Embleme
zu unscheinbaren Accessorien herabdrßckt. Monogramme luf den Kleiderstolfen ein-
gewebt zu tragen, scheint im 16. Jahrhundert eine vielleicht mit den mit Nnmenutlgen
geschmückten nTirazl-Stoßen der Mauren zusntnmenhlngende allnbliche Sitte der Damen
der spanischen Königsfamilie gewesen zu sein; so ist, wie mir Professor Dr. Kerl Justi
in Bonn mitzutheilen die Güte hatte, beispielsweise auf einem in der Galerie zu Petworth
hnngenden Bildniss der zweiten Tochter Philipp lL, Cstarinl Micaell, der Gemahlin
Ctrl Emauuels von Savoyen, der Stoß des Kleides der Herzogin mit verschlungenen
gemustert. Die Gepüogenheit, am Brustlatz Monogramrnbuchsteben in Gold und Perlen
gestickt zu tragen, war in der Frauentrucht der Reneissence allgemein verbreitet; vergl.
z. B. das bereits genannte Kleid der Kaiserin Maria Blnnce bei Falke, oder des bei
Luthmer nGold und Silbern, Seite 99 reproducirte nßrustbild einer bayerischen Her-
zogin im Nationulmuseum zu Münchens.
Bezüglich des eingeschncbtelten kleinen l. unseres Monogrnmrnen ist zu be-
merken, dass derartige Einschachleluugen kleiner Buchstaben, wie zahlreiche Beispiele,
namentlich in Bilderinschriften, bestltigen, in der spanischen Lupidarschrift des I6. und
t7. Jahrhunderts allgemein gebräuchlich waren.
475
Bilderinschriften etc. mit Vorliebe vCaroli Quinti üliusc genannt zu
werden pflegte. Doch stellte sich dieser Lesung des Namenszuges die
interessante Thatsache entgegen, dass sich im königl. Kunstgewerbe-
Museum zu Berlin außer einem dem Wiener StoEe völlig identischen
Muster auch noch ein zweites Exemplar des vorliegenden Silberbrocates
vorfindet, auf welchem nur das nPhilippusu-Monogramm eingewebt er-
scheint, während der Raum, der in unserem und dem einen der Berliner
Stoffe das wCarolusu-Monogramm enthält, durch Brochirung der Fäden
leer belassen ista. Diese gewiss unschön wirkende Aenderung kann
nicht anders denn als Nothbehelf gedeutet werden, dessen man sich be-
diente, bis mittelst einer neu anzufertigenden Patrone, beziehungsweise
einer entsprechenden Veränderung der ursprünglichen Patrone das un-
platzmäßig gewordene wCarolusu-Monogramm durch ein anderes, wohl
ein zweites nPhilippusu-Monogramtn, ersetzt wurde. Nachdem nun für
Philipp lI. die Bezeichnung xCaroli filiusc ihre Richtigkeit nicht ver-
lieren konnte, und demgemäß eine plötzliche Elimination des diese Be-
zeichnung darstellenden Monogrammes zu Lebzeiten Philipp lI. niemals
nothwendig werden konnte, nachdem ferner gewiss nicht anzunehmen
ist, dass die Patrone unseres Stoffes auch noch in der Regierungszeit
Philipp llI. auf den allerdings die Bezeichnung v-Caroli filius- nicht ge-
passt hätte Verwendung gefunden habe, so bleibt für die Auslegung des
fraglichen Monograrnmes keine andere Lesung übrig als die nachstehende
R0 ßßä, d. h. nCAROLus mpisrunoiqw.
P. Fidel Fita in Madrid ist der Ansicht, dass die Entstehung
unseres Stoffes, der, wie die nur durch das streng geregelte Ceremoniell
des spanischen Hofes erklärliche, plötzliche Tilgung des wCarolusu-
Monogrammes zu bestätigen scheint, zu Gewändern von Hofchargen
u. dgL. eventuell auch zu Kistenbezügen etc. gedient haben dürfte",
in das Jahr 1555 zu setzen sei, in welchem Jahre Carl V. einen Theil
seiner Länder die Niederlande und die italienischen Besitzungen an
Philipp abtrat, und dass die Tilgung des Namenszuges Carl V. in dem
darauf folgenden Jahre erfolgt sei, in dem der Kaiser die spanische und
Die Mittheilung dieser Thntssehe sowie der nus derselben sich ergebenden Fol-
gerungen verdanke ich der nusnchmenden Güte des Herrn Professors Dr. J. Lessing in
Berlin, dem ich hiemit lfür dieselbe meinen ergebensten Dnnk ausspreche.
Die erbetene Bestltigung der Richtigkeit dieser Lesung seitens des konigl. SPI-
nischen Archive ernldico konnte ich leider nicht erzielen, du der Vorstand dieses Amtes
für seine diesbezügliche Mühewaltung die Summe von 500 Francs furJcrtc! Doch
erhielt ich eine gewiss gleich verlässliche Bestatigung SCllrhS eines der grundlichsten
Kenner splnischer Geschichte und Kunstgeschichte, des hochw Padre Fidel Fiu
in Mndrid.
Für die Verwendung unseres Brocntes als Tnpetenstofs dürfte das Dessin zu
klein gewesen sein, und In eine Verwerthung als KleiderstoE für den König oder eine
Dsrne der kgl. Familie ist wohl sngesichts des doppelten Monogrsmms nicht zu denken-
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einige Monate später auch die Kaiserkrone niederlegte und sich in das
Kloster San Yuste zurückzog; da aber im Falle, dass der Steif in der
Zeit gewebt worden wäre, in der Carl V. noch regierte, der Namenszug
des Kaisers sicherlich im Rapport an erster, und nicht, wie es sich an
unserem Muster, das die eine Sahlleiste aufweist, mit Sicherheit erkennen
lässt, hinter dem Monogramtn Philipps, an zweiter Stelle erscheinen
würde, ist die Richtigkeit der Datirung Prof. Lessing's gewiss außer
aller Frage, auf Grund derer wir die Entstehung unseres Brocates
frühestens in das Jahr 1556 das Jahr der Thronentsagung des Kaisers,
den Stoff des Berliner Museums aber, auf welchem das wCarolusu-
Monogramm eliminirt ist, in das Jahr 1558, das Todesjahr Carl V.,
verlegen müssen n.
I-Iandzeichnungen alter Meister
Von Dr. Heinrich Modern.
I.
Mit der Ende September ausgegebenen Lieferung schloss der zweite
Band der unten genannten, leider zu wenig gewlirdigten Publication. Die
letzte Lieferung des zweiten Bandes brachte wohl allen Kunstgelehrten
und Kunstfreunden eine große Ueberraschung, den Triumphwagen Kaiser
Maximilians in Facsimile-Drucken nach den Aquarellen Albrecht Dlirer's
in der Albertina.
Ehe wir auf diese Reproduction, die die berühmten Aquarelle zum
ersten Male in farbiger Ausgabe weiten Kreisen erschließen, näher ein-
gehen, wollen wir eine kurze Rückschau über die im zweiten Bande
der "Handzeichnungen alter Meister-x getroffene Auswahl halten.
Die deutsche Schule ist naturgemäß am reichsten, Dürer allein mit
31 Zeichnungen und Aquarellen, letztere sämmtlich aus der Albertina
und fast alle in Facsimile-Drucken, vertreten. Darunter die reizende,
farbenfrohe Idylle Madonna mit den Thieren, die Porträte Kaiser Maxi-
milians l. und Cardinals Albrecht von Brandenburg, und eine ganze
Serie von Costlime- und Trachtenstudien. Da Lippmann's großes Werk
der Dürer-Zeichnungen die Schätze der Albertina bisher nicht gebracht
11 Dass Hofbedienstete nach der Thronentangung Carl V. noch Gewänder trugen,
die sein Monogrumm neben demjenigen des neuen Herrschers eufwiesen, ist keineswegs
auffällig, wenn man erwägt, dass der Kaiser auch noch in San Yuste entgegen
mancher populären Anekdote als v-Kaiser- betrachtet wurde, und er sowohl am Hofe,
als in der Regierung seines Sohnes, auch in den beiden letzten Jahren seines Lebens
eine ganz hervorragende Rolle spielte.
Hnudzeiclxnungen llter Meister aus der nAlbertinnr und anderen Slmmv
lungen. Herausgegeben von 10a. Schünbrunner und Dr. Jos. Meder. Wien, Verlag von
Gerlach Schenk.
477
hat, bildet die Publication Schönbrunner-Medefs die nothwendige und
unentbehrliche Ergänzung zu ersterem Werke. Von Dürer-Schülern
finden wir vier Blätter Hans Baldungs, drei weibliche Acte und ein Pla-
netenbild, die Hexe aus der Sammlung des Fürsten Liechtenstein ist
selbst dem emsigen Grien-Forscher G..v. Terey entgangen und hat in
der Gesammtausgabe der Handzeichnungen Baldung's keine Aufnahme
gefunden. Hans Leonhard Schäufelein imponirt durch sein Porträt eines
jungen Mannes aus der Sammlung Liechtenstein, das früher allgemein
als Holbein d. J. galt. Beiläufig sei erwähnt, dass dieser Kopf auch in
Schäufeleids Turnierbild auf Schloss Tratzberg erscheint. Die wHistorie
von Judith und Holofernesi- von Hans Springinklee, dem Hausgenossen
Dürer's, wird in Fachkreisen Aufsehen erregen. ln der Nationalgalerie zu
Budapest galt diese Zeichnung als Burgkmair, die Herausgeber schreiben
sie aber nach den von Wilhelm Schmidt Chronik der vervielfältigenden
Kunst IV, ex 189! aufgestellten Kriterien von Springinkleäs Kunst-
charakter diesem zu. Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass diese Zeich-
nung von derselben Hand stammt, wie die Schlachtenbilder der Ehren-
pforte Kaiser Maximilians, die Schmidt dem Springinklee vindicirt, dann
sind aber auch die vier Judithbilder. des vbeschlossen gart des Rosen-
krantz Marie", die vielumstrittenen, weder von Dürer, wie Rieffel und
Muther, noch von Schäufelein, wie Recensent, noch von Hans von Kulm-
bach, wie Schmidt meinte, sondern sicherlich von Hans Springinklee; das
erste der Judithbilder im Rosenkrantz, Band ll, Buch Vl, Fol. 42, ist
auch das unverkennbare Vorbild des Schlachtenbildes der Ehrenpforte
Taf. 20, xsein ersten krieg fieng er wol am. Ist dies aber festgestellt,
dann bekommen wir durch die Holzschnitte des Rosenkraniz 1505 zur
Biographie Springinklee's, die bisher vollkommen dunkel blieb, neue und
interessante Aufschlüsse.
Augsburgs große Schule ist durch drei Holbein's und die aus-
gezeichnete Zeichnung Jörg Breu's würdig vertreten. Ein glücklicher
Zufall brachte diese Zeichnung, wdie Geschichte der Lucretiau der Buda-
pester Nationalgalerie ziemlich gleichzeitig mit der Wiedererwerbung des
Gemäldes durch die Pinakothek in München, dessen erste Skizze sie ist, in die
Oeffentlichkeit. Nach mehr als 250 Jahren gelangte die Pinakothek durch Kauf
in Schweden in den Wiederbesitz des Bildes Breu's, das aus München im
Boiährigen Kriege von den Schweden geraubt worden Zwar. Zur Bestim-
mung des Kunstcharakters Jörg Breu's war diese sichere, wohlerhaltene
Zeichnung von hohem Werthe, und Dr. Dörnhölfer, der sie zuerst richtig
bestimmte, hat in seiner Publication über Breu in den Jahrbüchern der
Kunstsammlungen des Kaiserhauses 1897 von derselben den besten
Gebrauch machen können.
Frankreich ist hauptsächlich durch die großen Meister des 18. Jahr-
hunderts, wie Watteau, Boucher, Grenze, Fragonard und Pesne, Italien
411D
insbesondere durch Florentiner und Mailänder Meister, durch Rafael und
Micbel Angelo vertreten; die sichere Feststellung des Blattes mit Johannes
dem Täufer und St. Benedict das bisher als Mantegna, Moutagna
und letztlich als Giolfino bezeichnet wurde als Franeesco Morone
muss dankbar anerkannt werden. Für die italienische Schule haben die
reichen Sammlungen der Uflizien zu Florenz ausgezeichnete Beiträge
geliefert.
Sieben Rubens, darunter das Porträt seines Sohnes Niclas eine
andere Porträtstudie des Niclas Rubens erschien schon im verflossenen
Jahre -"und das herrliche Porträt des Herzogs von Buckingham, "in dessen
berühmte Sammlung Rubens' eigene Bilderschätze durch Kauf kamen und
ausuder Tizian's Ecce homo der kaiserlichen Galerie stammt.
Sechs Rembrandt seiennebst Werken von Ostade, Vlieger, Dusart
aus der holländischen Schule hervorgehoben.
Aus diesem Ueberblicke ist zu ersehen, dass die Herausgeber ihrem
Programme, die hervorragendsten Meister in ihren charakteristischen
Blättern für Kunstfreunde, Künstler und Kunstgelehrte zu publiciren,
irollauf gerecht geworden sind. Dass in erster Linie Zeichnungen ge-
wählt wurden, deren Urheber und Echtheit jedem Zweifel entrückt
sind, entspricht diesem Plane. Die Ausführung der Reproductionen be-
friedigt alle gerechten Ansprüche; berücksichtigt man, dass dieser Publi-
cation keine wie immer geartete Subvention zur Verfügung steht, dass
der Preis kaum den zehnten Theil ähnlicher Publicarionen beträgt, so
darf man die gebotenen Leistungen nur mit größter Anerkennung ent-
gegennehruen; sie legen für den hohen Stand der photographischen Re-
productionstechnik in Oesterreich, die im Auslande allerdings hoch-
geschätzt wird, vollgiltiges Zeugniss ab. Das auch dem zweiten Bande
von Meder und Schönbrunner beigegebene vkritische Inhaltsverzeich-
nissM hat eine dankenswerthe Bereicherung erfahren, die Litteratur-
quellen sind müglichsnvollständigl beigegeben, bei Aenderungeu der
Urheber sind die Neubenennungen entsprechend gerechtfertigt, mehrfach
finden sich auch kurze Charakteristiken des Stiles einzelner Meister,
was insbesondere von Kunstfreunden und Sammlern dankbar aufge-
nommen werden wird, in dem schlichten Textbogen steckt die gewissen-
hafte Arbeit von Jahren. Schluss folgt.
Donatellds Altarwerk in Padua t.
In einem stattlichen Bande mit vorzüglichen, in großem Maßstabe
ausgeführten Heliotypien gibt der bekannte Herausgeber der vArte italianan
Rechenschaft über die von ihm ausgeführten Umgestaltungen im Innern
und Aeußern der St. Antoniuskirche zu Padua.
Mit der Wiederherstellung des im 17. Jahrhundert zerstörten Werkes
des Donatello hat die dermalige Verwaltung der Kirche eine altüberkommene
Schuld gesühnt. Die zum Glücke tadellos erhaltenen Bronzebildnereien
des gewaltigen Meisters der Frührenaissance sind vom Architekten Camillo
Boito wieder in ihren ursprünglichen Zusammenhang gebracht worden.
Diese Bronzewerke, 31 an der Zahl, waren seit der Auseinander-
nahme des Altarwerkes an verschiedenen Stellen der Basilica, theils recht
unwürdig, untergebracht, und nur mit Mühe konnte man sich von der
Wirkung des Ganzen, wie es einstens bestanden, ein annäherndes Bild
machen. Ueber die architektonische Fassung dieser Bildwerke zu einem
Allare fehlte jeder Anhaltspunkt, kein Stückchen Gesims, kein Ornament-
rest, auch nicht die Büchtigste gezeichnete Skizze oder eine Schilderung
gleichzeitiger Schriftsteller wiesen auf die Gestaltung des Altarwerkes hin.
Von 1450 bis 1579 stand das Ganze beisammen. Im Jahre 1582
beschloss nun die Kirchenverwaltung, an Stelle des dem Geschmacke der
Zeit zu einfachen Altares des Donatello einen anderen "majestätischen
und erhabenen.- Altar errichten zu lassen. Dieses umfangreiche Bauwerk
blieb durch loo Jahre an seinem Platze, worauf es ganz in den Hinter-
grund des Chores gerückt wurde. Trotz der theilweisen Benützung der
Bronzearbeiten des Donatello machte dieser Altar keinen befriedigenden
Eindruck, er zerstörte zugleich an seinem neuen Aufstellungsorte die
architektonische Einheit des Chores, indem er mit seinen Massen den
Durchblick in den Chorumgang verdeckte. Zu gleicher Zeit wurde auf
der Kreuzung der Kirche ein barocker Altar gesetzt, an welchem eben-
falls einige der Bronzearbeiten Donatellds Verwendung fanden.
Boito hat nun seine Aufgabe auf's Glücklichste gelöst. Durch die
Entfernung des Riesenaltares im Chor und des über demselben auf-
gehängt gewesenen Baldachins sowie des Barockaltares auf der Kreuzung
der Kirche, wo nun der wiedererstandene Altar Donatello's aufgestellt
ist, ferner durch die Hinwegnahme der nicht mehr benutzten Orgel-
gehäuse, welche die Pfeiler der Vierung und des Chores verdeckten, erhielt
das Kircheninnere wieder seine alte, monumentale Wirkung.
Ueber die Anordnung der Statuen und Reliefs am Altar gab eine
Notiz des nAnonimo Morellianoc, über die Stellung der Reliefs über dem
Architetto Camillo Boito. Ualtnre di Donatello le altre opere nella Basilica
Antoninnu di Pndova compiute per ii setxirno centenurio dnlla nrscitn del santo cura
della Presidenu delta veneraiidn irren. Dodici-tavole quarantotto disegni nel teste.
Mileno, Uh-ieo Hoepli, 1397. H. I0.
Fußboden, diese selbst durch die Lage des Horizonte ihrer reichen archi-
tektonischen" Perspectiven Aufschluss. Dementsprechend zeigt nun der
Altar drei horizontale Sculpturenreihen übereinander. Die erste, unterste
Zone, mit Figuren mittlerer Größe, enthält die Pieta und die zwölf be-
kannten Reliefs singender und musicirender Engelliguren, sowie die vier
Evangelisten-Symbole. Die mittlere Zone von zartem Relief mit kleinen
Figuren und reichen Architektur-Perspectiven umfasst die vier großen
Reliefs der Wunderdarstellungen des heil. Antonius. Die oberste Zone
enthält die fast lebensgroßen Einzelstatuen der Madonna und von vier
Heiligen.
Die architektonische und ornamentale Fassung in Marmor hat Boito
den gleichzeitigen Werken des Meisters im Dome und in Santa Croce
zu Florenz und der Kanzel von Prato formgerecht und mit feinem Ver-
ständnisse nachgebildet. Weniger glücklich erscheint die Anbringung des
Crucifixus, der zwar auch von Donatello herrührt, aber für einen anderen
Altar der Kirche bestimmt war. Die Aufstellung dieses Bronzebildwerkes,
das die anderen Sculpturen des Altars hoch überragt, beeinträchtigt die
ruhige Wirkung des Ganzen und würde wohl besser unterblieben sein.
Der weitere Altarschmuck Candelaber und Leuchter aus Bronze,
Lesepult und Tabellen aus Silber wurden von Boito in Donatellianischer
Formgebung componirt uud von den Firmen Michieli 8x Lomazzo aus-
geführt.
Am 15. August 1896, dem Tage der 6oo.Erinnerungsfeier der Geburt
des hl. Antonius, wurde der wiedererstandene Altar eingeweiht. Die Mittel
für den Altarschmuck wurden von den Einwohnern Padua's beigesteuert.
Die nächstbedeutsarne Verschönerung erhielt die Kirche durch die
von Boito entworfenen drei Bronzethüren der gothischen Fassade, das
Hauptportal mit den vier berühmtesten Heiligen des Franziskaner-Ordens
S. Franciscus, S. Antonius, S. Bonaventura und S. Ludovicus de Tolosa,
die kleinen Seiteuportale mit den sitzenden Statuen der vier Schutz-
heiligen der Stadt Padua und dem Wappenschild der letzteren. Diese
Thliren sind in den Formen italienischer Gothik des 15. Jahrhunderts in
reicher Feldertheilung entworfen. Zwei noch vorhandene Thüren dieser
Zeit an den wEremitani- und an zCarminen in Padua dienten dem Ent-
werfenden als Vorbilder. Guss und Ciselirung des Hauptthores, das
35 Centner schwer ist, hat der Nestor italienischer Gießer, Vincenzo
Michieli, diejenige der Seitenthüren Pio Berti ausgeführt. Die Kosten der
Hauptthüre wurden aus der Stiftung eines Mönches Namens Anton
Stanghel und aus den Mitteln der Presidenza dell' Arca bestritten, die
beiden Seitenportale hat die Stadtvertretung von Padua-gewidmet.
Außerdem hat Boito den Capellenkranz des Chores und die Capella
Gattameläta, welch" beide durchverschiedene Veränderungen entstellt
waren, in alter Form wieder hergestellt und die Kanzel vom Ende des
t3. Jahrhs., ein schönes Werk der Masegneywieder benutzbar gemacht.
Wie bei allen Restaurirungen, durch welche umfangreiche Zuthaten
späterer Jahrhunderte weichen müssen, macht sich nun auch bei der
Antuniuskirche in Padua die Nacktheit der Wände unangenehm fühlbar
und das ästhetische Gefühl verlangt farbigen Schmuck derselben. Ein
solcher war auch vorhandenund keine Geringeren als Giotto, Filippo Lippi,
Jacopo Bellino und Montagna waren die Meister; Spuren davon findet man
allerorten unter der weißen Kalktünche der Kirche, doch ist aus diesen Resten,
welche die Feuersbrünste von X567, 1617 und 174g übrig ließen, nichts mehr
zu entnehmen. So bleibt nur übrig, gleichzeitige Schöpfungen, die ein
günstiges Geschick auf uns gebracht hat, zu, Rathe zu ziehen.
Glücklicherweise existiren in Padua selbst derartige Werke, so die
kleine Kirche dei Scrovegni, das Oratorium S. Giorgio, die Absiden in
den Eremitani und der Palazzo della Ragione, welche dem Künstler als
Vorbilder dienen können, sobald auch für diesen Theil der Restaurirungs-
arbeiten die Mittel zur Verfügung stehen werden.
Dem Werke ist eine werthvolle Sammlung von unedirten Docu-
menten beigegeben, welche sich auf die Schaffung des Altares und anderer
Werke des Donatello in Padua beziehen und einer Publication des Gea
schichtsforschers und Paläographen Prof. A. Gloria vom Jahre 1895 ent-
nommen ist. Prof. H. Herdtle.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Ausstellung der Kunstgewerbesohule. Am 9. October wurde
die Ausstellung der Kunstgewerbeschule in den Räumen des Oesterr.
Museums eröffnet. lm Säulenhofe sind diesmal ausschließlich nur die Ar-
beiten der drei Fachschulen für Malerei die Schulen von Karger, Matsch,
Ribarz untergebracht. Auf der Galerie befinden sich die Arbeiten aus
der Stillehre Prof. Ginzel, Docent v. Kenner, jene der Fachschule für
Bildhauerei Prof. König und der Modellirclasse der allgemeinen Ab-
theilung Lehrer Breitner, sodann folgt die Fachschule für Architektur
Prof. Beyer, deren Arbeiten zum Theile auch im Saale IX untergebracht
sind; hieran schließen sich die Fachschulen fürArchitektur Hofrath v.St0rck
und Prof. Herdtle und das Specialatelier für Spitzenzeichnen Hofr. v. Storck.
Im Vorlesungssaale folgen die Arbeiten des Actzeichnens Prof. Groll,
der Specialateliers für keramische Decoration Prof. Macht, des tech-
nischen Zeichnens Prof. Kajetan, des ornamentalen Zeichnens Lehrer
Schulmeister, des figuralen Zeichnens Prof. Minnigerode. lm Sitzungs-
saale endlich sieht man die Leistungen der Specialateliers für Holz-
schnitzerei Prof. Klotz, Ciseliren und verwandte Fächer Prof. Schwartz
und Holzschneidekunst Prof. Hecht, sowie des chemischen Laborato-
toriums Prof. Linke. Die Ausstellung wird am 17. October geschlossen.
BibliOthßk des Museums. Vom zt. October bis 20. März ist
die Bibliothek, wie alljährlich, an Wochentagen mit Ausnahme des
Montags von bis Uhr und von bis Uhr Abends, an Sonn-
und Feiertagen von bis Uhr geöffnet.
N91. ausgestellt. lcn Saale Vlll ist gegenwärtig für kurze" Zeit
eine reichhaltige Collection von Gläsern aus der Fabrik von Louis C.
TiEany in New-York ausgestellt. Diese eigenartigen und in technischer
Beziehung höchst bemerkenswerthen Obiecte haben bisher überall, wo
sieausgestellt waren, z. B. in Chicago, die Aufmerksamkeit der Kenner
und Kunstliebhaber auf sich gelenkt. Die Collection besteht aus Vasen
von theilweise überaus originellen Formen und aus Schüsseln. Neben
durchsichtigen Gläsern finden sich hauptsächlich opake, deren Fabrication
die Specialität TiiTany's bildet. Roth metallischer Liister, eigenthürnliche
prächtige IrisirungseiTecte, opalescirende Farben, die liber- und durchein-
ander laufen, werden an und für sich als brillanter Decor für die Gefäße
verwendet, oft aber verbinden sich diese Eigenschaften mit Ornarnentation
zu einer Gesammtwirkung, die bisher in der Technik des Glases un-
möglich schien.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Mann
September von 3636, die Bibliothek von 967 Personen besucht.
Litteratur Bericht.
English Illustration. wThe Sixtiesw, 1855-70. By Gleeson White. West-
minster, Archibald Constable and Co., 1897. 8". XlX, 204 S. M. 5o'4o.
Wer ein großes, schweres Stück Arbeit hinter sich hat, schwacht seinen Erfolg
nicht ab, wenn er, wie der Verfasser dieses Werkes es gethan, selbst mit größter
OGenheit auf die Mangel hinweist, die seinem Unternehmen anhaften. Der Verzicht auf
Vollständigkeit, die Einüussnahme persönlicher Liebhaberei auf das Urtheil, vor Allem
aber der von vorneherein aufgegebene Versuch einer geschichtlichen Bewältigung des
Materials sind Umstände, die nicht leicht in die Wagschale fallen. Den thatsächlichen
Verhältnissen gegenüber sind sie aber selbstverständlich und nicht zu umgehen. Der
englische Kunsthiatorilter, der sich heute das Ziel setzen würde, diese Schwierigkeiten
zu beseitigen, dürfte wohl kaum das Ende seiner Arbeit erleben. Wer immer in den
letzten Jahren der Entwicklungsgeschichte des modernen englischen lllustrationswesens
naher treten wollte, wurde entweder erdrückt von der überwältigenden Menge des Ma-
terials, oder musste seinem Ziele eine andere Richtung geben in der sicheren Ueber-
zeugung, dass er auch dann noch im Stande sein werde, Nützliches und Ersprießliches
zu schalfen. Gleeson White hat erstens sein Ziel nach beiden Seiten abgegrenzt, indem
er vor 1859 nicht zurück und über den Anfang der Siebziger Jahre nicht hinausging, und
dann die Methode seiner Arbeit durch eine katalogartige Behandlung des Materials in
sichere Bahnen gelenkt. Man wird von vornherein zugeben, dass er sich damit eine
Basis schuf, auf der sich ein höchst verdienstvolles Werk aufbauen ließ, und ein solches
liegt in der That vor, zur Befriedigung Aller, die das moderne englische lllustrations-
wesen mit Aufmerksamkeit verfolgen.
Die Anfange der Prlraphaeliten und der Realisten bilden die Punkte, wo der
Verfasser einsetzt. Noch gilt der Maler allein als vollwerthig unter den Künstlern und
Niemand spricht von Illustratoren und Holzschneidern, aber ein ungewöhnlicher Auf-
schwung des illustrirten Zeitungswesens zu Anfang der Sechziger Jahre bereitet einen
Umschwung nach dieser Richtung vor. Der Verfasser wendet aich in chronologischer
Folge den einzelnen periodischen Zeitschriften zu, wie Once week, The Cornhill,
Good words, London Society, Churchman's Family Magazine, Sunday Magazine u. s. w.
und nimmt der Reihe nach die Künstler vor, die sich an der Illustration dieser Journale
betheiligten. Diese Eintheilung hat natürlich zur Folge, dass wir die Werke einen und
desselben lllustrators an sehr verschiedenen Stellen des Buches aufgezählt und be-
sprochen Enden, da derselbe Künstler gleichzeitig oder successive an sehr verschiedenen
Journalen betheiligt war. In den letzten Capiteln sind in drei Partien die illustrirten
Bücher von 1860 bis 1872 besprochen.
Von den bekanntesten Künstlern gibt der Verfaaser nicht nur eine ansehnliche
Zahl von Illustrationen, sondern charakterisirt auch ihr Werk, bringt ihre wichtigsten
biographischen Daten und gibt innerhalb des fixirten Zeitraumes eine Liste ihrer Ar-
beiten. So von Boyd Houghton, Walter Crane, Paul Gray, Arthur Hughea, M. J. Lawless,
Sir J. Millail, G. J. Pinwell, D. G. Rossetti, Frederick Sandys, G. H. Thomas und Fred.
Walker. Von allen diesen und zahlreichen anderen Meistern werden genügend viele
typische Beispiele angeführt. Außer den eben genannten sind namentlich T. Dalziel,
G. Du Maurier und der Landsehafter Birket Foster gut vertreten. lm Ganzen werden
uns 40 Künstler in mehr als lao Reproductionen ihrer Arbeiten vorgeführt. lm Anhang
erleichtert ein von Mr. Temple Scott mit großer Umsicht und Genauigkeit verfasster
Index die Benützung diese Werkes, das als eine der wichtigsten und gediegensten Vor-
arbeiten für eine künftige historische Behandlung dieses Stutfes bezeichnet zu werden
verdient. Fs.
Ein neues Plakat. Die nWiener Moden aßcliirt soeben ein neues künst-
lerisch ausgeführtes Plakat, da im Gegensalze zu den bisherigen fast ausschließlich
Ggural gehaltenen Plakaten die stilisirte Pßanze als Motiv verwendet.
der William Unger- Ausstel lun g. Das Mährisehe Gewerbee
Museum in Brünn veranstaltete anllsslich des 60. Geburtstages William Unger's eine
Ausstellung seiner Werke, welche am II. v. M. erötfnet wurde und bis Ende October
dauern soll. Sie umfasst der hervorragendsten Blätter des Künstlers. Der Katalog
enthält außer dern Verzeiehniss der ausgestellten Radirungen eine kurze Biographie
des Meisters.
Bibliographie des Kunstgewcrbes.
Vom t5. August bis 1;. September 1897.
I. Technik u. Allgemeines. Aesthetik. Rßllmäißux. dl- l-Üfnßmßnlßlio"
Kunstgewerblicher Unterricht.
C. L. Karl von Lntzow 1'. Zeitachr. für
bild. Kunst, N. F. Vlll, to.
Dangibeaud, C. Peintres et Sculpteurs
ayant väcu Snintes. ln-ä". p. Caen,
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Ehret. Der erste Zeichenunterricht in der
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Methode desselben. Zeitschr. den Vereins
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E. L. Der Einßuss der Frauen auf die
Kunstindustrie. Zeitschrift des Bayer.
Kunstgewn-Vereines, BeibL; n. rRevue
des Arts decoru
Farbenharmonie, -Modernen.
Kunstgewerbe, XXVl. 7.
Kapitel, Zum, des Vortragswesena.
werbeblatt aus Württemberg. 3a.
Mode, Zur. Blatter für Kunstgewerbe,
XXVl, 6.
Nalurblumen, Stuckirte. Zeitschr. d.Bayer.
Kunatgem-Vereins, Beibl.
Panurek, G. E. Erinnerungen an Kaiser
lnseph ll. Mittheil. des Nordbühm. Gee
werbe-Museums, XV, z.
Phantasie-Artikel. Blätter für Kunstgewz,
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Ratnbosson, J. Histoire des instruments
de musique. Revue et augmentäe par
Y. Rambosson. ln-3'. x90 p. avec grav.
Paris, Firmin-Didot et Co.
Rosner K. Kunst und Kunstgewerbe.
Monatsschrift für neue Litterntur und
Kunst, u.
Blätter für
Ge-
äpoquea märnvingienne et earluvingienne.
ln 8'. p. et planches. Caen, impr. De-
lesques. Extr. du Compte rendu du
soixlnte-et-uniäme congres archäol. de
France.
Schuman P. Anton von Werner und
Wilhelm Bode. Der Kunstwart, t. August-
heft.
Specht, B. Der Anfangsunterricht in der
architektonischen Formenlehre an den
gewerblichen Fachschulen. Zeitschr. für
gewerbl. Unterr., Sept.
Statsman, K. Alterthümer in der Woh-
nung. Zeitschr. für lnnendecon, Sept.
Symnnds, J. A. Renaissance in ltaly the
Fine Arts. New edit. 8'. p. 410. London,
Smith dt E. sh. d.
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vieux collectionneur. ln-B". p. Paris,
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Glaaindustrie in Ungarn. Zur Lage der.
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München. Sprechsaal, 33.
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Jubiläums-Ausstellung in Lauscha. Central-
blau für Glasind. u. Keramik, 421.7
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briques, tuiles, uiyaux, terres cuites
emailleea, carreaux ordinaires et incru-
stäs, rnosalques en gres, faiences et gres
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mige. ln-ß". Xlll, 498 p. avec gjplsnches
donl en couleurs, 950 fig. et de nom-
breux devia. Paris, Masson et C0.
Robert, K. Les lmitations ceramiques.
La Mätallisation du plitre; la Galvano-
plastic. ln-16'. 90 p. Paris, Laurcns.
Petite Bibliotheque iilustr. de l'enseigne-
ment pratique des beaux-arts.
Schirek, C. Die fßrstl. Dietrichsteinßchc
Fayencefabrik in Mdhrisch Weißkirchun
1783-1805. Mittheil. des MAhr. Gew.-
Museums. I5, 16.
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MeiBener Porzellane etc. Spreehsaal, 3.
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1898. Ackermanns lllüllf. Wiener Gew.-
215., 17.
otizen.
Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Böhmen. Die
Gesellschaft, die im Jahre t8g6 die Feier ihres iooiährigen Bestandes
beging, hat gleichzeitig mit der Centennar-Feier ihre Malerakademie in
die Staatsverwaltung übergeben. Die Prager Kunstschule, aus der seit
Beginn des Jahrhunderts so viele namhafte Künstler hervorgegangen, ist
somit aus dem engeren Verbande mit der Gesellschaft ausgeschieden.
Dem kürzlich ausgegebenen Berichte des Ausschusses für das Verwal-
tungsjahr i896 ist ferner zu entnehmen, dass es der Gesellschaft gelungen
ist, zwei hervorragende Werke altniederländischer Malerei, die beiden
Altarblätter von P. P. Rubens in der Augustiner-Ordenskirche auf der
Prager Kleinseite für ihre Gemäldegalerie zu gewinnen. Es ist dies das
i-Martyrium des heil. Thomasu und nSt. Augustinusl. Auch sonst er-
fuhren die Galerie sowie die übrigen Abtheilungen des Museums ansehn-
liche Vermehrungen sowohl durch namhafte Geschenke wie durch eine
Reihe von Ankäufen. Unter den Geschenken sind namentlich drei Bilder
moderner Meister, zugewendet durch den Fürsten Johann von und zu
Liechtenstein, hervorzuheben, unter den Erwerbungen eine Reibe von
Ankäufen für die Gemäldegalerie Gabriel Max, E. K. Liäka, Sherwood
Calvert, Edmond van der Meulen u. A., die Sammlung der Aquarelle
und Handzeichnungen, Sculpturen und Kupferstiche, worunter 592 Blätter
Reproductionen nach Führich. Im Ganzen belief sich die Vermehrung
der Sammlungen im abgelaufenen Jahre auf 878 Nummern.
Preisausschreiben. Das Kunstgewerbliche Museum der Handels- und Gewerbe-
kammer in Prag hat folgende Preisaufgaben gestellt l. Weihwasserbeclten aus Silber
zum Anhangen an die Wand; der Verkaufspreis darf ein Maximum von 160 Kronen
nicht überschreiten. Erster Preis Drei Hundert Kronen; zweiter Preis Zwei Hundert
Kronen. a. Rahmen aus Holz geschnitzt, in der Große von 010x040 Meter im Falze.
Erster Preis Zwei Hundert und vierzig Kronen; zweiter Preis Hundert Kronen. 3. Für
ein mit Stuccodecke versehenes, zweifenstriges Wohnzimmer 610 Meter breit; die Weite
der Fensterachsen beträgt 3'5o Meter, die Entfernung von der Fenaterachae bis zur Ecke
je t-go Meter ist im Maßsiabe VOn io der Entwurf für einen Meter hohen Fries
zu liefern und ein Theil des Frieaes in Originalgroße auf Papier mit Leimfarben aus-
zuführen; bei dem Entwurf sind die Fensteraehsen zu berücksichtigen; die Ornamen-
tation des Frieses hebt sich vom hellfarbigen Grunde ab. Erater Preis Zwei Hundert
und vierzig Kronen; zweiter Preis Hundert Kronen. Die zur Concurrenz eingereichten
Gegenstände mussen sich durch selbständige Auffassung und technisches Können aus-
zeichnen; nahere Bestimmungen enthalt die Concurrenz-Ordnung.
An der Concurrenz können sich nur in Bohmen ansässige Kunstgewerbetreibende
oder bei solchen in Verwendung stehende Mitarbeiter betheiligen, ferner die nach Böhmen
zuständigen absolvirten Schüler der k. k. Kunstgewerbeschule in Prag und der gewerb-
lichen Fachschulen Bohmens. Die Arbeiten sind bis 3x. December 1397 an das Kunst-
getverbliche Museum im Rudolphinutn abzuliefern. Der Name des Concurrirenden darf
nicht bei der Ablieferung bekannt gemacht werden; die betreuenden Arbeiten sind mit
einem Motto oder Zeichen zu versehen und der Name und die genaue Adresse sind in
einem versiegelten Couvert, welches das gleiche Motto oder Zeichen tragt, beizulegen.
Uebcrdies ist zum ausschließlichen Gebrauche der Museums-Verwaltung ein zweites
Cuuvert beizufügen, welches die genaue Angabe des Preises der betreßenden Arbeit zu
enthalten hat. Die beiden Couverts sind durch Aufschriften nAdi-esseu oder rPrcisc zu
kennzeichnen. Nach dem Urtheilsspruehe der Jury bleiben die eingelangten Arbeiten durch
einen Monat im Kunstgewerblichen Museum ausgestellt. Die Rückstellung der Gegen-
staiide erfolgt nach Schluss der Ausstellung.
Für die Redlcüou verantwortlich J. Fohuricl und F. Rilhr.
Sclbuverlng du k. k. Oenerr. Museums für Kann und lndlnlrle.
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Ansichten aue idhm alten Wien, in einer Asorgfältfigen awahlu Der teuer Algerthinnx erenf
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letlmräxülrdt
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hat eich zu diesem Vorhaben mit der Reducf ndea Wiener illhsn-i einßxtrablattes- vereinigt
und sollen Lieferungen in zwanglnser Folg gegeben wurde Kvelciie ic-lh" Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlic eri ndex-"Telt bei sEMitatqberiter sind
bisher die Herren Boeheim, l-lauser,"Li Lüyvvyä Wein rner beigetreten
Die Redaction hat Herr Dr; Alhert- llg Gbernbrrlmcn
Dds alte Wien schyvindet mit seinen chafaltrensl ch
mehr dahin. Die Erfordernisse des mgclernen Leihen gesteigerten Wer-kehren, und So
manche andere Umstände bringen eefunmfhaltsrmerwpliae ieli," es eie architektöniaehen
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Mechitaristenkirche. Die Getreidenrarlrt.
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Sud; ..-, Das alle Schloss Hundethnrm, Daa-Franzuaenhlus. an Rorhentliticmlhor Die
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Reindurfer Kirche.
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Brauhaua in Margarethen. -'Der Jacoherhufufg Die Jacioöirbas
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Das Haus vzum schwarzen Borke. Kirche inißoenbl
Rathhnus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten -Lieferun
Schieifrnühle Blatt. Die Pfnrrkirnhe
Kronen aufder Wieden. Ober-St. Veink-
in der Tahoratrasse. Der Lcdgrerhof.
rRorhe Stern-Haus in der Leopulclstadt.
Inhalt der achten Lieferung Der
Lnzzenhof iind die Wichtergagae. Die"
IX. Bezirke. Das Belvederev. Rückaei
Der Reisnerhof 93-6251. Ännlkifß
xtaneß- Aus der Liechreneteinatraese.
inhalt der neunren Iiiefelun itefdear Micbney
Recepthaus in der Kleinschrmedgasse. hotirzjtiilirtjhr-r. DaeAtIg-ultiperitlßster außde
Lnndstrasse und St. Dorothee in der Stadt. m-VDaeFrainenQ bar, r-iBldgtL f-f-TDISV Haus bzum'
Kegeln, St. Johann in Siechenala und daq BäckenhiuqelÜ-n DrejClßqLle an dberj-lundsthurmel
Linie. Das Asyl und Werkhaus in derNLeopoidatad lqnn der Nussvdnriar
Linie. Das gemalte Haus. b. .,.
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Die Hemalser Linie.
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