o. 0.4.-.- o. o-o-oa.oo-o.oaooooo.o.o.
MITTHEILUNGEN
K. K. ÜESTERR. MUSEUMS
FL-"R
KUNST UND INDUSTRIE.
MONATSCHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE.
NEUE FOLGE. SIEBENTER JAHRGANG. HEFT I.
aß.
22
12
22
22
WIEN 1892.
COMMlSSlONS-VERLAG VON CARL GEROLDS SOHN.
PO'C-O'QIC'OIC-OIQubßudßncn .--------o-o-
Diesem Hefte liegt ein Prospect der Verlagsbuchhandlung von Alexander Koch
in Darmstadt bei, hetr. die sZmTscunn-r FÜR lmmN-Draconlvrxoru.
Verlag von Carl Gero1d's Sohn in Wien.
Seit Beginn des Jahres t888 erscheint dem Wunschezahlreicher Fachmänner, Alter-
thumsfreunde, Sammler und Künstler entsprechend
Alt-Wien in Bild und Wort"
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen Auswahl. Der Wiener Alterthumsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redactiun des Wiener lllustrirten Extrablattes vereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche je Blätter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erliuternder Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim, Hauser, Lind, Löwy, Weittenhiller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert llg übernommen.
Das alte Wien schwindet mit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verkehres, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweise mit sich, dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen, auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in rhlt-Wien enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet H. 10 kr., mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt fi. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des ln- und Auslandes.
Jede Lieferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen beträgt
nur 10 ltr.
lnhalt der ersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauses auf der Wieden. Das
Königsegg'sche Gartenpalaia in Gumpendorf. Die Faasziehergasse. Die alte Universitii.
Die Salzgries-Kaserne. lm Auwinltel Blatt. Der alte Kleppersteig. Das alte
Generalcommando-Gebäude auf der Freyung. Die Stubenthormühle. Das Haus xzum
goldenen Fasan am Minoritenplatz. Der Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhaus. Das Eisgrübl. Der
Jacoberhof. Haus in der Rossau. Die Rosalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
Der Gasthof xzum wilden Manm. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeld. Das alte kaiserliche
Rüdenhaus in Erdberg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. Das Kipfelhaus
in der Grünangergasse und das Steindelbäckhaus auf der Landstrasse. Die Thury-Capelle.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenstift.
Die Schanzei-Capelle. Die letzten Reste der Mölkerbastei. Das Haus xzum Pelikan
in Neulerchenfeld. Die alte Verpflegsbäckerei im unteren Arsenal. Zum Primas von
Ungarn. Das Haus szum schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus nzur goldenen Entes.
Die alte Universitsts-Bibliothek, Der Pestgiebel an der Carlskirche.
lnhalt der vierten Lieferung Sculpturwerk am Stephansdom. Das Haus xzum rothen
lgel am Wildprettnarkt. Die Schönlaterngasse. Hof im alten Rathhaus. Das Schwabische
Haus, genannt xdie Schwabenburgn Das fürstlich Liechtensteidsche Palais in der Rossau.
Das Haus xzum rothen Apfelc. Das x-Herrschaftshaus in der Augartenstrasse. Das ehe-
malige Schloss am Hundsthurm. Das ehemalige Eszterhazy-Palais in der Mariahilferstrasse.
Das Haus und Gasthaus azur deutschen Eiche auf der Brandstatt. Die früher bestandene
Johannesltirche in der Jägcrzeile.
lnhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenbüchnerinnen Blatt. Die
Schönlaterngasse. Die Weissgärberkirche. Das sogenannte xrothe Haus in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Hundsthurm. Das Franzosenhaus. Das Rothenthurmthor. Die
Mechitaristrnkirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. Die
Reindorfer Kirche.
Inhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil des Falzgries. Das herrschaftliche
Brauhaus in Msrgarethen. Der Jacoberhof. Die Jacoberbastei. Die Hernalser Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse. Der rothe Hof. Grab-Platte des Grafen Salm.
Das Haus rzurn schwarzen Bock. Die Kirche in Dornbach. Der Katzensteig. Das alte
Rathhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Der alte Minoritenplatz an der Ostseile. Die
Schleifmühle Blatt. Die Pfarrltirche in Heiligenstadt. Der polnische Hof. Die sdrei
Kronen auf der Wieden. Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstrasse. Das Birenhaus
in der Taborstrasse. Der Ledererhof. Aus der Magdalenenstrasse im Vl. Bezirke. Das
sROlhB Stern-Haus in der Leopoldstadt.
Inhalt der ach ten Lieferung Der Apollosaal. Die Landstrasser Hauptstrasse. Der
Lazzenhof und die Wichtergasse. Die St. Lorenzkirche in Schottenfeld. Privathiuser im
lX. Bezirke. Das Belvedere Rückseite der Pfarrkirche zum hl. Leopold im II. Bezirke.
Der Reisnerhof. Die St. Annakirche. Das gräfi. Kolowrafsche Gebäude auf der Seiler-
stätte. Aus der Liechtensteinstrasse. Ecke der Kliebergasse.
MITTHEILUN GEN
DES
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschriifg xillxralnstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Oenlerr. Museums.
im Commissionsverlag von Carl Geroldä Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr G. 4.-
Nr. 73. 316. WIEN, Januar 1892. N. F. VII. Jahrg.
Inhnlt Deutscher Rexuisunceschmuck. Von B. Bucher. Ueber den Eiulluss der Nalurliebe auf die
Entwickelung den Flnreuüuer Reliefornarnentes im 15. Jahrhundert, Von J. Folnesicl Ange-
legenheilen du Oenerr. Museums und der mit deunelben verbundenen lnuixure. Lirteralur-
hericht. Bibliographie des Kunngewerbes. Notizen.
Deutscher Renaissanceschmuck.
Von B. Bucher.
Vor ungefähr elf Jahren gelangte das Oesterr. Museum in den Besitz
dreier kirchlicher Gegenstände von ungewöhnlichem Werthe. Die Aller-
heiligenkirche zu Hall in Tirol hatte bei Aufhebung des dortigen
Fräuleinstiftes 1783 zwei davon, sogenannte Marienkronen, über-
nommen, der dritte, ein goldener Kelch, war der genannten, 1610 gegrün-
deten Kirche von zwei Schwestern des Kaisers Ferdinand ll., den
Erzherzoginnen Marie Christine und Eleonore, gewidmet worden;
um Baukosten zu decken, hatte man sich zur Veräußerung der drei Stücke
entschlossen, und Baron Karl Rothschild in Frankfurt a. M., bekanntlich
einer der bedeutendsten Sammler von deutschen Goldschmiedearbeiten,
war als Käufer aufgetreten. Glücklicherweise konnte der Kauf, da die
Sachen zum Religionsfonde gehörten, nicht ohne Genehmigung des Mini-
steriums für Cultus und Unterricht abgeschlossen werden; die Central-
commission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen
Denkmale und durch diese die Direction des Oesterr. Museums wurden
zur Begutachtung aufgefordert und das Museum zögerte nicht, denselben
Preis zu bieten wie Baron Rothschild, so dass die drei Stücke dem Lande
erhalten werden konnten.
Der Kelch nebst Patene und Löffel trägt keinerlei Zeichen an sich,
das über die Werkstätte Auskunft gäbe. Doch weisen zwei von den
Jahrg. 1892.
Kleinoden, mit denen er aufs reichste besetzt ist, unverkennbar auf einen
berühmten Meister hin, auf Hans Mielich der als herzoglich bayerischer
Hofmaler bekanntlich eine große Zahl von Entwürfen für Goldschmiede-
arbeiten geliefert hat. Solche von ihm mit seinem Monogramm bezeich-
nete Entwürfe haben sich erhalten, während von den darnach aus-
geführten Gegenständen nur wenig auf uns gekommen ist. Hefner-
Alteneck. dem die Entdeckung der Blätter zu verdanken ist, hat sie
veröffentlicht und aus ihnen lernen wir also vorzugsweise des Meisters
Art kennen. Er liebte es, an Schmuckgegenständen menschliche oder
Thierfiglirchen oder Chimären, Blumen? und Fruchtgehänge mit geome-
trischem Ornament, Steinen und Perlen zu verbinden, und erscheinen die
ornamentalen, auf plastische Ausführung berechneten Motive schon in den
Zeichnungen dicht aneinandergedrängt, so wird diese Wirkung durch das
Fließen der Emailfarben noch verstärkt. Sie ist auch an zwei Kleinoden
bemerkbar, die an der Cuppa des Kelches befestigt sind. Beiden liegt
eine und dieselbe Zeichnung zu Grunde. Um einen Aufsatz mit einem
Smaragd gruppiren sich Cartouchenwerk, Früchte, je ein Löwe und ein
Pferd, doch bestehen Verschiedenheiten im Colorit. Die Zuweisung an
Mielich wird aber noch unterstützt durch die große Uebereinstimmung
in der gesammten äußeren Ausstattung des Kelches rnit der eines be-
sonders schönen Pokals in der Münchener Schatzkammer Fensterschrein
der die Anfangsbuchstaben des Goldschmiedes Hans Reimer und
die Jahreszahl 1563 trägt, und dessen einer Bestandtheil, der aus Sapphir
geschnittene Ring in der Hand der den Deckel bekrönenden Pallasligur,
in den Mielich'schen Zeichnungen der Schmucksachen der Herzogin Anna
enthalten ist. Vergl. Katalog der k. k. Schatrkammer von Dr. E. von
Schauß, S. 378 f. Wie der Pokal, so ist der Kelch an allen Theilen mit
im Ganzen 32 einzelnen Schmuckstücken besetzt, die sich an Knauf und
Fuß der Wölbung oder Kehlung anpassen und theils durch Schrauben,
theils durch Nieten befestigt sind, während sich an den Verbindungsstellen
zusammenhängende durchbrochene und emaillirte Zierstücke ringartig um
die Rundung ziehen. Mit aller Wahrscheinlichkeit darf also auch unser
Kelch als ein Werk Mielich's und Reimer's angesehen werden.
Mehrere von den auf den Kelch aufgesetzten Rosetten etc. stehen
in genauester Verwandtschaft zu solchen an den erwähnten Marien-
kronen. Diese bestehen nämlich aus einem Eisengerüst, das mit auf Draht
gezogenen Perlen umkleidet ist. Ueber und zwischen den Perlen, zum
Theil in für diesen Zweck im Muster gelassenen Lücken befanden sich
größere und kleinere Schmuckstücke aus Gold oder vergoldetem Silber mit
Edelsteinen, Perlen, Email- oder Lackfarben verziert. Ueber die Entstehung
der Kronen gibt die in das Gerüst der einen gravirte Inschrift Auskunft
Donum Regij Parthenonis Antistita Maria Spaur Comitissa 1657.
Mumßcentissime Renovatum Antistita Eleonora Felicitate Camitissa de
Arco 1767.
Bildeten die Kronen in dieser reichen Ausstattung prächtige Schau-
stücke, so durfte doch ein praktischen Aufgaben gewidmetes Museum nicht
für immer darauf verzichten, die Schmucksachen, die schon nach dem
angeführten Zeugnisse zum größten Theil aus der Blüthezeit der Renais-
sancekunst stammen, aus einer Verbindung zu lösen, die ihren Werth als
Vorbilder und Studienmaterial überhaupt wesentlich beeinträchtigte. Denn
fast jedes einzelne Stück war nicht allein von Perlen dicht umgeben,
sondern mit solchen förmlich übersponnen und die Verfertiger derKronen
hatten sich kein Gewissen daraus gemacht, das Edelmetall zu durchbohren,
wo nicht Lücken das Durchziehen des vergoldeten Kupferdrahtes gestat-
teten. Wie schwer es war, eine richtige Anschauung von den Objecten zu
gewinnen, lehren uns die farbigen Zeichnungen, die vor Jahren nach
einzelnen gemacht worden" sind, und in denen man kaum die Originale
wiedererkennt. Ferner war es damals ganz unmöglich, die reiche
Sammlung für die Geschichte der Goldschmiedekunst zu verwerthen.
Nun sind sämmtliche Schmucktheile in der Zahl von zu abgelöst
und die gleichartigen vereinigt worden, während die Perlenkronen kaum
erkennen lassen, was mit ihnen vorgegangen ist. Zugleich wurde eine
kleine Anzahl von Meistermarken ermittelt, leider kein einziges Beschau-
zeichen, wodurch die Annahme unterstützt wird, dass die Sachen für
einen Hof angefertigt worden seien. Und hier kommt, nicht nur durch
die Beziehungen zu dem Kelche, zunächst der bayerische Hof in Frage.
Einer der kunstsinnigsten Fürsten aus diesem Hause, Herzog Al-
brecht lV. oder nach anderer Rechnung V., eben der Gönner Hans
Mielich's, war mit Erzherzogin Anna, Tochter Kaiser Fer-
dinands l., vermählt; beide beschäftigten eine große Zahl von Gold-
schmieden in München, Augsburg, Nürnberg; beide legten durch die Ver-
fügung vom 19. März 1565 über die Erhaltung ihrer erb unnd haus
clainoder den Grund zur Münchener Schatzkammer, in der freilich von
dem damaligen Bestande nicht zuviel nachweisbar ist. Die Kriege des
siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts haben viele Kostbarkeiten ver-
schlungen, Schmuck ist der wechselnden Mode gemäß umgearbeitet worden.
Aber handschriftliche Bemerkungen auf Blättern Mielich's zeigen auch,
dass manche von seinen oder Anderer Arbeiten verschenkt worden sind.
Nun haben Schwestern der Herzogin Anna, die Erzherzoginnen
Magdalena, Helena und Margarethe, die 1562 mit der Ersteren
in Innsbruck waren, das Fräuleinstift in Hall 1567 gegründet, dessen erste
Oberin Erzherzogin Magd alene vKönigin Magdaleneu wurde. Dass
diese und später eingetretene Fürstinnen das Kloster reich beschenkt
haben, findet mehrfach Erwähnung, und es lässt sich immerhin vermuthen,
dass unter ihren Kleinoden sich Arbeiten der damals in höchster Blüthe
stehenden Goldschmiede Bayerns befunden haben. Volle Uebereinstimmung
in Composition und Arbeit macht sich bemerkbar an Schmuckstücken mit der
Grundform einer aus Bändern und Schnüren gebildeten Schleife, die in
I.
der Münchener Schatzkammer zu einer Kette vereinigt 100 und aus-
drücklich als Münchener Arbeiten bezeichnet sind, in unserer Sammlung
durch die auf der Unterseite angebrachte Oese als Rosetten zum Kleid-
besatz gekennzeichnet werden, aber auch an dem Kelch wie an dem Pokal
vorkommen. Einige solche Knopfrosetten haben die Marke die sich
wohl auf Bartholomäus von Strasser in Augsburg beziehen kann,
der 1616-1639, also erst unter Kurfürst Maximilian, mehrfach in
den Hofzahlamtsrechnungen genannt wird. Schauß a. a. O. S. 69.
Diese, wie auch Rosetten im Drei-, Vier- und Fünfpass haben fast
ausnahmslos einen Aufsatz mit einer oder mehreren Perlen oder kleinen
Steinen und sind mit verschiedenen Emailfarben colorirt. Ein anderer
Typus zeichnet sich durch einen Aufsatz aus gekreuzten Bügeln aus.
Je nach der Grundform laufen vier oder fünf Viertelbogen zusammen.
Diese Rosetten sind aus dünnem Goldblech geschnitten, mit rothem Lack
leicht gefärbt und außerdem mit Email und Perlen geziert. An Stücken
dieser Art kommt die Marke für deren Deutung vorläufig jeder An-
halt mangelt, vor.
Eine Abart davon unterscheidet sich durch das Staubfädenmotiv, wie
ich es nennen möchte, ganz kurze Golddrähte mit einem winzigen Email-
kügelchen am Ende zwischen den Bügeln. Diese Stücke sind mit
bezeichnet. Hierfür können mehrere Künstler in Frage kommen Caspar
Miller, Meister im Jahre 1647, ein anderer Caspar Miller, Meister
1655 Mittheilungen des Herrn D. M. Rosenberg, Caspar Müller,
um 1673 Schauß. Ein naturalistischer Zug in den Arbeiten würde dieser
späten Darirung nicht entgegenstehen, und aus derselben Werkstätte
könnten zahlreiche Rosetten hervorgegangen sein, die sich als mehr oder
weniger entschiedene Nachahmung von Blumen charakterisiren, darunter
von besonderem Reize Myrlhenblüthen.
Endlich begegnet uns an Rosetten, aber auch an acht Schmuck-
stücken, die unverkennbar eine Halskette gebildet haben und wieder zu
einer solchen zusammengestellt worden sind, die Marke Dass wir
auch für diese keine Person kennen, ist umsomehr zu bedauern, als die
erwähnten Kettenglieder zu dem Originellsten gehören, was man sehen
kann. Sie sind sechstheilig drei füllhornartige Ornamente und drei Blumen,
deren sechs runde Blätter wieder sechsblätterige Blümchen in Gold auf
weißem Emailgrund zeigen, ordnen sich um eine als Aufsatz behandelte
Blume von durchsichtig rothen Blättern mit Goldrand, blauen Staubfäden
und einem kleinen Rubin in der Mitte. Zu der zierlichen Form stimmt
vortrefflich die Zusammenstellung der Schmelzfarben Lauchgrün, Blau,
Schwarz, Weiß und Dunkelroth mit Gold und dem blasseren Roth der
Steine, und das Ganze kann unbedingt als Muster für die Verwendung
von Planzenformen in der Schmuckcomposition bezeichnet werden.
Die Merken sind in natürlicher Große wiedergegeben.
Kommt bei den bisher erwähnten Kleinodien der Materialwerth nicht
hoch in Betracht, so sind andere, ebenfalls Geschmeide bildende Stücke
auch in dieser Beziehung höchst kostbar. So acht ohne Zweifel zusammen-
gehörige aus massivem Golde, das eine mit fünf Smaragden, vier kleinen
Diamanten und weißem und translucidem rothem Email, die übrigen mit
je einem Rubin und translucidem Grün als dritter Schmelzfarbe; drei mit
je einem Dickstein, umgeben von vier großen Perlen und vier Rubinen
in Schwarz, Weiß, Blau, durchsichtigem Roth und Grün emaillirt; vier
ähnliche doch mit einem Rubin in der Mitte; abermals sechs ähnliche
mit Rubinen, großen und kleinen Perlen.
Endlich sind noch verschiedene Ohrringe mit kleinen Brillanten,
Smaragden, theilweise auch Email, zu erwähnen, und ein späterer Zeit
angehöriger Anhenker von Gold, achteckig, mit Pflanzeuornament in Gri-
saille auf beiden Seiten und auf der vorderen außerdem mit einem Kreuz aus
vier Rubineniund einem, wohl einen verlorenen Sapphir ersetzenden, herza
förmigem blauem Glassteine. Leider sind alle diese Sachen, wie auch die
Mehrzahl der Knopfrosetten, ohne Marke.
Für den Kundigen braucht nicht erwähnt zu werden, dass es zu den
seltensten Glücksfällen gehört, in den Besitz einer so umfangreichen und
reichhaltigen Sammlung von Schmuckgegenständen aus der besten Zeit der
deutschen Goldschmiede- und Juwelierkunst zu gelangen. Wie wir gesehen
haben, waren solche Dinge nicht einmal in fürstlichen Schatzkammern
vor ihren größten Feinden, dem Raube und der "Modernisirungn sicher"
In diesem Falle hat sie die Heiligkeit des Ortes ihrer Aufbewahrung
geschützt und uns die Möglichkeit gewährt, der heutigen Goldschmiede-
und Juwelierkunst unschätzbare Vorbilder zu bieten.
Ueber den Einfluss der Naturliebe auf die Entwicke-
lung des Florentiner Reliefornamentes im 15. Jahr-
hundert.
Von los. Folnesics'.
Für die Entwickelung des Ornamentes waren die Formen der vege-
tabilischen Natur stets von großer Bedeutung, von einem maßgebenden
Einfluss, der sich ganz besonders zu Zeiten eines erhöhten Interesses für
die Natur geltend machen musste. Eine solche Steigerung der intimen
Beziehungen zwischen den Menschen und der sie umgebenden Natur hat
sich namentlich im 15. Jahrhundert vollzogen, und sowohl diesseits wie jen-
seits der Alpen ganz bestimmte und eigenartige Erscheinungen hervor-
gerufen. Bei den Italienern des Quattrocento war die Naturliebe eine tief
wurzelnde und lange vorbereitete Beschaffenheit des Denkens und Emplin-
Nach einem im k. k. Oeslerr. Museum am 58. Januar 1891 gehaltenen Vortrage.
dens. Mit Recht liebt es die moderne kunstgeschichtliche Forschung darauf
hinzuweisen, wie in Italien schon im I4. Jahrhundert gleichsam ein littera-
risches Vorspiel zur Anbahnung engerer Beziehungen zur Natur begann.
Wichtige Veränderungen in der italienischen Kunst des 15. Jahrhunderts
werden erst recht verständlich, wenn wir sie mit bestimmten Ideen und
Bestrebungen der Humanisten und classischen Dichter des vorangegangenen
Jahrhunderts in Beziehung bringen. Den neuen Schöpfungen auf künst-
lerischem Gebiete geht ein Umschwung im Reiche des Gedankens voraus,
der nicht allein die Phantasie der Künstler in neue Bahnen lenkt, sondern
auch das gesammte italienische Volk in Stand setzt, einer neuen Kunst
richtiges Verständniss und volle Genussfähigkeil entgegenzubringen.
Die Dichter erwecken zuerst jene flammende Begeisterung für das
Naturschöne, welche die Kunst bis an die Grenze der Hochrenaissance
begleitet. Bei Dante ist die Annäherung an die Natur besonders in Bildern
und Vergleichungen deutlich zu erkennen. Unmittelbare Naturempiindung
spricht aus seinen Versen, wenn er die Morgenlüfte mit dem fernzitternden
Licht des sanft bewegten Meeres, den Sturm im Walde, den Genuss einer
Fernsicht, mit knappen, aber treffenden Worten schildert.
Noch intensiver wirkt auf Petrarca die Natur. ln seinen Sonetten und
Canzonen setzt er mit tief ergreifender Gemüthsinnigkeit das Seelenleben
mit der umgebenden Natur in Verbindung. Reizvoll weiß er Liebesglück und
Liebesschmerz zu verschlingen und zu durchdringen mit dem Leben und
Weben der Natur. Das Säuseln der Lüfte, das Spiel der Wellen, Blüthen-
p'racht und Nachtigallensang, ihfaldeinsamkeit und der finstere Ernst der
Berge erwecken Empfindungen voll poetischer Wahrheit in seiner erreg-
baren Seele. Boccaccio dagegen ist vornehmlich der genaue Beobachter
der äußeren Erscheinung der Menschen. Rasch erfaßt er das Charak-
teristische und mit offenem Auge verfolgt er die Einzelheiten mensch-
licher Schönheit; und zwar gibt sich diese Eigenart nicht so sehr im
Decamerone, wo er namentlich die Leidenschaft, Ungebundenheit und
Schrankenlosigkeit der menschlichen Natur schildert, als vielmehr in seinen
Romanen deutlich zu erkennen.
S0 lehren die Dichter die Reize der Natur als Ergänzung eines
wonnevollen Daseins zu betrachten und durch sie das Leben zu ver-
schünern und zu veredeln. Sie erheitern die Sinne, machen sie empfänglich
für jeglichen Genuss und der fröhliche Ton, den sie anschlagen, er klingt
fort in den Gemälden eines Benozzo Gozzoli nicht minder, wie in den Com-
positionen des Botticelli, er erfasst zuweilen selbst den ernsten Donatello
und steigert sich bis zu hellem Jubel in den Arbeiten der Della Robbia
und Anderer. Scharfe Naturbeobachtung ist die gemeinsame Basis dieser
wie der meisten anderen gleichzeitigen Schöpfungen.
Unbefangen greift der Künstler hinaus in die reiche Erscheinungs-
welt, wie es vor ihm der Dichter gethan, und sucht sie wiederzugeben,
so wahr, lebendig und unmittelbar, wie sie sich seinen offenen Sinnen
darthut. Schon Cennini am Ende des 14. Jahrhunderts ruft in seinem
Buche über die Kunst begeistert aus "Die vollkornmenste Führerin, das
beste Steuer und die Triumphpforte des Zeichnens sei die Natur; ihr
allein müsse man sich anvertrauen, sobald man begonnen habe, in sein
Zeichnen Gefühl legen zu könnenul
Die eigentliche geistige Brücke aus dem Gebiete der Dichtkunst in
das der bildenden Künste schlagen aber die Abhandlungen Leo Battisra
Alberti's. Er übersetzt die Anregungen zur Naturliebe, die er von den.
Dichtern empfangen, in eine dringende Aufforderung an die Künslter zum
Studium der Natur. Er richtet seine Worte zunächst an die Maler, die
er von geübten Handwerkern zu selbständigen, aus innerer Begeisterung
schaffenden Künstlern umbilden will, zu Männern, die mitten drinnen
stehen im geistigen Leben ihrer Zeit. lndem aber die einzelnen Zweige
des KunstschaEens jener Epoche nicht selten in ein und derselben Person
ihre Vertreter haben und obendrein die Malerei bald an die führende
Stelle zu treten berufen ist, übt sein Tractat auf die gesammte Kunst
eine mächtige Wirkung.
Seine Abhandlung wird, wie ein genauer Kenner der italienischen
Renaissance, Hubert Janitschek, sich ausdrückt, das wKunstprogramm der
neuen Zeile, und dieses Programm gipfelt in einer Liebe zur Natur,
welche die Renaissance zum Ausgangspunkte einer neuen Weltanschauung
stempelt. Thöricht nennt er den Mann, welcher sich auf seine eigene
Kraft verlässt, aus seinem Kopfe Formen und Gestalten zu formen wagt,
ohne die Natur zu Rathe zu ziehen.
Diese treue Beratherin wird nun auch in der That um Form und
Farbe, Licht und Schatten,inneren Bau und äußere Erscheinung, kurz
um alle jene bisher nnbeachteten Feinheiten befragt, welche ein ge-
schärftes Auge zu entdecken vermag, und die Antike steht dem Forscher
wie ein pädagogisch geschulter Lehrmeister dabei zur Seite.
Es war nicht anders möglich, als dass diese Naturliebe auch auf
die Entwickelung der Decorationskunst einen sehr entscheidenden Einfluss
nahm. Wie die Dinge lagen, war sie drei verschiedenen Einwirkungen
ausgesetzt den Einwirkungen der vorausgegangenen Gothik, der Antike
und des Naturstudiums.
Erinnern wir uns vor Allem in raschem Ueberblick an das was
der Antike angehört. Die ornamentalen Sculpturen an den Ruinen
Roms, an Sarkophagen, Thüreinfassungen, Candelabern, Vasen u. dgl.
bildeten für den Anfang ohne Zweifel die Hauptqnelle antiker Motive.
Da wir den größten Theil dieser Monumente heute noch besitzen, ist
es nicht schwer, ihren Schatz an Ornamenten festzustellen. Nur einige
ganz besonders naheliegende Beispiele seien erwähnt. Einen prächtigen
Fries aus Akanthus-Voluten, Greifen und Candelabern zusammengestellt,
trägt der Tempel des Antoninus und der Faustina am Forum roma-
num, schöne fortlaufende Gesimsbänder aus Palcnetten und Akanthus-
motiven zeigt der Tempel des Castor und Pollux. Zahlreich sind die
Fruchtgebänge, bald an Rosetten befestigt, bald von Candelabern oder
von geflügelten oder ungeflügelten Knaben geltalten. So unter anderen am
Tempel der Fortuna virilis, in der Vorhalle des Pantheon, sowie an
unzähligen Grabcippen, Altären und Sarkophagen. Auch das mit breiten
Bändern umschlungene Fruchtgehänge, das die Renaissance so sehr liebt,
kommt in der Antike vor. Von den herrlichen Decorationen der Villa
Hadriana war im 15. Jahrhundert Manches schon bekannt. Mit Laub-
gewinden umschlungene Säulen sind ebensowenig ein Originalmotiv des
15. Jahrhunderts wie naturalistisch behandelte Zweige als Füllungsorna-
ment verschiedenartiger Flächen. Besonders Zweige des Lorbeerbaumes
und Weinreben finden wir in der Antike nicht selten. Die Belebung des
Pflanzenornatnentes mit fabelhaften oder der Natur entnommenen Thieren
ist hier wie dort ein beliebter Vorgang. Kurz, wenn wir uns an das Sach-
liche halten, bleibt mit Ausnahme einiger Pflanzenarten und etlicher Zu-
thaten religiösen Ursprungs wenig übrig, was nicht schon bei den Römern
zu finden wäre.
So müssen wir es denn vollinhaltlich zugeben, wenn Burckhardt sagt,
auf keinem anderen Gebiete zeige sich die Renaissance dem römischen
Alterthum so völlig geistesverwandt als auf dem der Decoratiotf". Das
mag auch mit ein Grund sein, warum sie gleich vom Anbeginne an mit
Liberwältigendem Reichthum auftreten konnte, ohne Zaudern Wände und
Bauglieder in den feinen Duft ihrer eigenartigen Poesie einzuhüllen ver-
stand und einer Architektur, die noch vielfach schwächlich und unaus-
gereift war, den Reiz köstlicher Jugendfrische zu verleihen vermochte.
Trotz dieser Geistesverwandtschaft mit dem römischen Alterthum
besitzt die Decorationsweise des Quattrocento vom ersten Auftreten an
doch etwas Eigenartiges und Neues, wodurch sie sich auf den
ersten Blick von der Antike unterscheidet. Ohne Zweifel hat die Renais-
sance in ihr Ornament etwas hineinzulegen verstanden, das ihr unbestreit-
bares Eigenthum war und eben das ist es auch, wodurch diese Decorations-
kunst erst ihr inneres Leben, ihre Fortbildungskraft, ihre eigentliche
Seele empfing. Dieses Eigene kann nichts Anderes sein als das lebendige
Naturempfinden der Renaissance, ihr offenes Auge für die Erscheinung,
ihre helle Freude an Allem was da lebt und Leben schafft. Diese Natur-
liebe brachte es mit sich', dass die Antike nur soweit in den wirklichen
geistigen Besitz der Renaissance überging, als man in ihr eine verständ-
liche Umdeutung der Natur zu erkennen vermochte. S0 vollzieht sich also
hier dasselbe was Anton Springer" an der Entwickelung der figuralen
Sculptur beobachtet. Er sagt wDas Naturstudium, von welchem die Renais-
sancekünstler ausgehen, wird an der Antike, dieser anderen, schöneren
Geschichte der Renaissance, a. AufL, S. 246.
Bilder aus der neueren Kunstgeschichte, z. AufL, S. 241.
Natur, fortgesetzt. Ließ die Wirklichkeit rathlos, konnten sie die richtigen
Proportionen, den formenreinen und doch sprechenden Ausdruck der Köpfe,
die schönen Linien, den ruhigen Fall der Gewänder, die reizende Rundung
des Nackten in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht gleich, nicht voll-
kommen finden, so griffen sie zur Antike und holten dort die brauchbaren
Motive. Ihre sinnlichen Eindrücke wurden durch Beobachtung der clas-
sischen Kunstwerke fortwährend berichtigt und vor jedem lrrthum, jeder
Einseitigkeit, jedem Verfalle in das Gemeine und Trockene bewahrt. Daher
begnügen sie sich auch mit ausgewählten Einzelheiten und wissen nichts
von dem geschlossenen Wesen der Antiken-
Merkwürdig bleibt aber immerhin, dass die Fähigkeit, das eigene
Empfinden in die neue Formensprache zu übertragen, in der Decorations-
kunst schon zu Beginn des 15. Jahrhunderts mit einer Vollkommenheit
zu Tage tritt, die wir auf dem Gebiete der hohen Kunst noch lange ver-
missen. Es herrscht namentlich im ornamentalen Relief, dem eigentlichen
Ausgangspunkt der Decorationskunst von damals, eine technische Gewandt-
heit, Unbefangenheit und Freiheit, welche sonst die ersten Entwickelungs-
stadien einer neuen Kunstweise nicht zu begleiten pflegt. Für diese
Erscheinung gibt es, wie mich dünkt, keine andere Erklärung als den
Hinweis auf die Gothik. Die gothische Decorationskunst hat in der zweiten
Hälfte des 14. Jahrhunderts eine hohe Stufe der Entwickelung erreicht,
sie überwuchert die Architektur, drängt sich vor und neigt zum freien
Naturalismus. Sie liebt es nicht allein Wiese und Wald, Feld und Garten
in ihre Verzierungskunst hereinzuziehen, sie weiß auch allerlei Gethier
darein zu verflechten und verfährt dabei mit einer Virtuosität, die vor
keiner handwerklichen Schwierigkeit zurückschreckt, bei aller Einseitig-
keit der Auffassung mit einem Verständniss für das Charakteristische vor-
geht, welches eingehende Studien voraussetzt. Nebenher hat sich in der
Miniaturmalerei eine Liebe für naturalistische Wiedergabe von Blumen
und Blüthen entwickelt, die wir 40 Jahre früher vergebens gesucht hätten.
Die rasche Entwickelung des Renaissance-Ornamentes muss also auch der
Gewohnheit der Spätgothiker zugeschrieben werden, naturalistische Formen
künstlerisch zu handhaben, sowie der großen Fertigkeit in der Ueber-
tragung solcher Formen in das spröde Material des Steines. "Denn das
Marmorrelief ist das erste und wichtigste Ausdrucksmittel für die neue
Decorationskunst.
Aus dem Ende der gothischen Stilperiode, so gut wie noch unbe-
einßußt von der Renaissance, haben wir am Dome zu Florenz selbst ein
bedeutendes Werk decorativer Sculptur, das für unsere Frage nach mancher
Seite hin interessant ist. Ich meine das zweite Südportal, die Arbeit eines
deutschen Bildhauers Piero di Giovanni Tedesco aus den letzten
Decennien des t4. Jahrhunderts Piero di Giovanni war ein hervorragender
Siehe Hans Semper, Donatello, seine Zeit und Schule. l. Ahschn. Die Vor-
llufer Donntello's. Leipzig 1870.
10
Meister in seinem Fache, dafür spricht schon der wichtige, ehrenvolle
Auftrag; und er wollte sich auszeichnen, sein Bestes leisten, das sehen
wir an der reichen Fülle von ornamentalen Motiven, womit er sein Werk
ausstattete. Das entschiedene Streben, die Natur in weitestem Ausmaße
in die Decoration hereinzuziehen, ist hier in der allerdeutlichsten Weise
ausgeprägt. Das Portal schrägt sich nach innen zu ab und besteht aus
drei rechtwinkeligen Hauptpfosten und verschiedenen Zwischengliedern.
Alle diese Theile, mit Ausnahme von zwei zierlich gewundenen Trennungs-
säulchen, sind nun mit Blatt- und Rankenwerk verschiedener Art auf das
reichste verziert. Wir finden hier sowohl der Natur nachgebildete Büschel
von Eichenzweigen mit Früchten, Epheuranken und Feigenblätter, als
auch stilistische Akanthusgewinde, welch' letztere mit allen erdenklichen
Scenen aus der Thier- und Menschenwelt belebt sind. Da erscheinen nicht
allein tanzende Bären, sich kratzende Affen, bellende Hunde, pickende
Vögel, Schlangen, die Eidechsen und Fische verspeisen, Eulen, Drachen,
Möpse, kauernde und lauernde Löwen, Enten, Krebse, Windhunde, Wachteln
im Neste und sich schnäbelnde Tauben, sondern auch Waldmänner, Hunde
mit Menschenköpfen, Frauen und Männer im deutschen Costüm, Affen,
die auf Kameelen reiten, Panther auf Pferden, nackte musicirende Kinder
u. s. w. Aehnliches wiederholt sich in den Zwischenräumen der schön
modellirten Feigenblätter, die einen anderen Bestandtheil dieser reich
geschmückten Portalumrahmung zieren. Auf richtige Proportion ist dabei
allerdings wenig Rücksicht genommen, die Thiere sind in der Regel außer-
ordentlich klein, die Kinder dagegen verhältnissmäßig groß und derb
gebildet. Die harmlose Freude an der Natur spricht sich deutlich aus,
aber die Kenntniss und das Studium derselben steht, namentlich im figuralen
Theile, damit nicht auf gleicher Höhe. Wo gute alte Bauhütten-Tradition
den Meißel führt, wie in der Wiedergabe der Blätter und Früchte, da
arbeitet Piero mit sicherer Meisterschaft, wo er dagegen selbst erfindet, da
zeigen sich die Schranken seiner Kunst. Jedoch wie mangelhaft im Ein-
zelnen das Werk Giovannis auch sein mochte, als Ganzes war es von reicher,
harmonischer Gesammtwirkung, im Detail aber durchwegs interessant,
nichts zwingt uns in dem Werke Piero's an den directen Einfluss der
Antike zu denken. Akanthusranken, Zahnschnitt, Blattwelle und Astragal
kamen ja in ltalien während des ganzen Mittelalters nicht außer Uebung,
alles Andere aber steht mit der Gothik in nachweisbarem Zusammenhange.
Ein kindliches Vergnügen an dem Vielerlei beherrscht das Ganze, ein
frischerZug lebenskräftiger SchaEensfreude hebt die Arbeit Piero's bedeutsam
aus der Menge hervor. Was aber das Wichtigste daran, solch' naturali-
stischer Schmuck war für Florenz, wo man bei ähnlichen Aufgaben sich
mit dem Akanthusblatt allein zu begnügen gewohnt war, etwas gänzlich
Neues und gewinnt daher die Bedeutung einer vorbereitenden Arbeit für
Nach der Aufzählung von H. Semper a. a. O.
einige spätere Werke, wie die Thürpfosten des Baptisteriums und die
Portalumrahmung von Santa Maria Novella. Das realistische Element, das
Piero di Giovanni in die Horeminische Decorationskunst einfügte, barg
wichrige Enlwickelungskeime für die Zukunft. Es war hier gleichsam das
Thema gegeben, das die Renaissance in ihrer Weise über ein Jahrhundert
lang variirt, weirerbildet und bis zu höchster Vollendung führt.
Fortsetzung folgt.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Die Weilmaohts-Ausstellung des Wiener Kunatgewerbe-
vereines wurde Montag den 8. December von der Frau Kronprinzessin-
Witwe Stephanie durch einen längeren Besuch ausgezeichnet. Die
hohe Frau wurde vom Director des Museums, Hofrath v. Falke, durch
die Ausstellung geleitet.
Ausstellungen. In der Sitzung des Curatoriums am io. December
wurde auf Antrag des Directors beschlossen, im nächstfolgenden Winter
von i892 auf t893 unter dem Titel i-Hausrath des Mittelalters und der
Renaissanceu eine Specialausstellung zu veranstalten, welche in Möbeln,
Geräthschaften. Instrumenten, Wandschmuck, Textilgegenständeri u. s. w.
ein Bild von der Häuslichkeit der Menschen in der genannten Zeitepoche
darstellen soll. Dieser Ausstellung soll eine zweite folgen, welche, ver-
anlasst durch die zu Pfingsten i893 in Wien tagende Philologen- und
Archäologen-Versammlung, alles dasjenige zu vereinigen hätte, was sich
in Wien von antiker Kunst im Privatbesitz befindet.
Vorlesungen. Die Vorlesungen des Directors Hofraths von Fti über -Geschichte
des Geschtnaks im Mittelalten, welche wegen zeitweiliger Erkrankung desselben verschoben
werden, werden an den Sonntagen vom te. Januar bis 7. Februar Vormittags lt Uhr
im Museum abgehalten werden.
Am 3., io. und 17. December v. J. hielt Universitäts-Docent Dr. J. Strzy-
goivski Vorlesungen tiber wGeschichte der byzantinischen Kunsmi lm ersten Vortrage
bezeichnete er die Gründung Cnnstantinopels als den Geburtstag der byzantinischen Kunst. Er
gab hierauf ein Bild der Stadt zur Zeit Constantins, ihrer l-Intvrickelung bis auf den Umfang,
den sie heute noch einnimmt, sprach von ihren Befcstigungsmluern und erwähnte das gol-
dene Thor. Es kam sodann der Umfang des byzantinischen Reiches, in welchem die orien-
talischen Provinzen überwiegen, der Orientalismus in Staat und Kirche, sowie die Volks-
masse zur Besprechung, und wurde darauf hingewiesen, dass die byzantinische Cultur sich
auf dem Boden der Antike unter Einwirkung eines dogmatisirenden Christenthums und
des Orients entwickelt hat. Der Vortragende begann sodann mit der Besprechung der
Architektur. Das Verdienst der byzantinischen Architektur besteht darin, die zweite Grund-
form der christlichen Kirche, den Kuppelbeu, geschaffen zu haben; derselbe entwickelte
sich aus den kreisrunden, oktogonalen und kreuzformigen Centtalbauten, die ursprünglich
for Baptisterien und Grabbauten im Gebrauche waren S. Costanza, S. Vitale, S. Sergius
und Bacchns und die Apostelltirche Justinians. Den krönenden Abschluss Gndet diese
Entwickelung durch die Sophienkirche. Für die mittelbyzantinische Zeit bietet Griechenland
leitende Bauten es wurde daher auf die Kirche vom Jahre 874, Daphne, Hoaios Lukas
hingewiesen. Athens Schicksale wurden sodann in Betracht gezogen und die Bedeutung
der kunstgeschichtlichen Forschung für die Klarting der wdunklen Jahrhunderten hervor-
gehoben; Die Backsteinbauten Salonichis und Constantinopels konnten hierauf nicht ober-
gangen werden. ln spatbyzantinischer Zeit, unter dem Einliusse der Lateiner, vollzieht sich
endlich eine stellenweise Rückkehr zum Basilikenschema. Der Hinweis auf Mostra und
die triknnchen Kirchen des Athos bildete den Schluss der ersten Vorlesung.
ln der zweiten Vorlesung begann der Vortragende mit der Schilderung der Deceration
der Architektur. lm Gegensatze zur Antike wird das Aeußere vernachlässigt, das lnnere
'12
kostbar ausgeschmüclit. Paviment, Marmor-lncrustation der Winde, Mosaik, große Mannig-
faltigkeit der plastischen Ziermalerei und die reiche Entwickelung des Capitals haben ihren
Antheil an der prächtigen Gesammtwirkung. Sodann ging der Vortragende auf die
Besprechung der Plastik in Byzanz über und erwähnte, dass Constantinopel mit antiken
Bildwerken besonders aus den orientalischen Gebieten des Reiches und aus Rom, Sicilien
und Athen vollgepfropft wurde, und wies auf die Erzbilderwerke des Hippodroms, die
Statuen im Zeuxippus, in der alten Sophienkirche und iin Palast des Lausos hin. Auch
der sich an einzelne Antiken hefiende Aberglaube, sowie die BeCinHüSSung der Entwicke-
lung einer selbständigen byzantinischen Plastik durch diese lnvasion der Antike, die Kaiser-
statuen, die Saulen von Constantinopel, die Statuen Privater, die Seltenheit religiöser
Statuen und die erhaltenen Reliefs wurden besprochen. Hierauf wurde des Bildersturmes
gedacht, der die statuarische Plastik vernichtete und das Relief auf rein ornamentale Motive
beschränkte. Daran schloss sich eine Besprechung der erhaltenen lkonostasen, der Elfen-
beinsculptur und der Goldschmiedearbeiten.
Die dritte Vorlesung war der byzantinischen Malerei gewidmet. Fur das Christen-
thum ist die Malerei das intimste Gebiet ihres Schaffens, worauf bereits die symbolische
Katakombenkunst hinzielt. Dem gegenüber wurde auf die historisch dogmatische Richtung
der byzantinischen Kunst, das Concil von Ephesus und seine Folgen hingewiesen. Es folgte
die Entwickelung der byzantinischen Typen, die auf dem zweiten Nicäischen Concil als von
der Kirche sanctionirt und allein zulässig erklärt wurden und wurden einige Beispiele hiezu
gegeben. Die Technik der byzantinischen Malerei, das Mosaik, sein Ursprung und die
Nachwirkung der Antike, sowie das Basilikenschema, der Kuppelbau, die erhaltenen
Mosaiken, das Ceremnninealbild, die enkaustische Tafelmalerei und die erhaltenen Minia-
turen der altbyzantinischen Zeit mussten hierauf in Kürze erwahnt werden, Das Ueher-
handnehmen subtiler Techniken nach der Periode des Bildersturmes, die Miniaturen- und
rnusivilche Tafelmalerei, das Zeileneiriail, die Weberei und Stickerei fanden sodann gebüh-
rende Beachtung. lm Anschlusse daran war auf die spatbyzantinische neugriecliische Zeit,
welche am besten am Berge Athos vertreten ist, hinzuweisen, sowie auf die Malereien der
athonischen Kirchen, und auf das Malerbuch.
In zusammenfassender Weise bildete endlich ein Ueberblick über den Einfluss der
byzantinischen Kunst auf den Orient und das Abendland und das Fortleben derselben in
der Malerei der orthodoxen Kirche der Griechen und Slaven den Schluß.
Besuch des Museums. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
DecerpIber von 17,440, die Bibliothek von 1136, die Vorlesung von 32 Personen
besuc t.
Fottsetzungdea Verzeichnisses der im k. k. Oesterr. Museum käuflichen
Gypsabgusse. Vergl. Beilage zu Nr. 48 der iMittheilungen-J
Oest. Wihr. H. kr.
103.8 Herme. männL, von einem franzö schen Stollenschrank des 16. Jahrhunderts,
6x Ctm. hoch .. 5a
m39 Herme, weibL, eb rri. hoch 50
m40 Herrne, männL, als Fuß, ebendaher, 6i Ctm. oc 50
io4i Herme, weibl., als Fuß, ebendaher, 61 Ctm. hoch 50
m42 Zunftpocal aus Zinn, auf Cuppa und Deckel Löwenköpfe in Relief, zu oberst
eine wappenhaltende Figur, 1650, Ctm. hoch 4. 50
m43 Weibl. Figur auf einer Kugel schwebend, Statuette aus Bronze, italienisch,
i7. Jahrh., Orig. im Oesterr. Museum, 25 Ctm. hoch....
m44 Kopf eines Engels, mit Flügeln, das Original aus Holz,
...... .........
.lahrh., 25 Ctm.
hoch
io45 Kanne aus vergoldetem Silber, i7. Jahrh., deutsch, Orig. im Oesterr. Museum,
so Ctm. hoch
1046 Büste der Kaiserin Maria Theresia von Grassi,
Mpseurmyg, Ctm.hoch.... ....
m47 Buste des Antirious, antik, 75 Ctm. hoch.
m48 Maske des Lucius Verus, 65 Ctm. hoch....
1049 Maske der Königin Louise von Schadow, 44 Ctm. hoch .. 50
m50 Capitell aus der Alhambra, inaurisch, 38 Ctm. hoch, 28 Ctm.
1051 Schaft eines Candelabers von Michelangelo, 55 Ctm. hoch ..
m51 Maske des Zeus von Otricoli vgl. Nr. t36, 95 Ctm. hoch ..
m53 Büste der Venezianerin aus dem Hause Coutarini vgl. Nr. 381, 60 Ctm. h.
m54 Arm eines Grabkreuzes aus Holz, i7 Jahrh., Orig. in der Staatsgewerhe-
schule in Innsbruck, 35 Ctm. hoch, 20 Ctm. breit...................... 50
io55 Kopf des Stefan Czarnieclti aus dern Jahre i6t5, Orig. aus Bronze im Be-
sitze des Grafen Carl Lanckoronski, 60 Ctm. hoch
Nr. Oulerr Währ.
1056 Adlerkopf von Rauch, 20 Ctm. hoch. ..
1057 Pantherkopf, modern, 20 Ctm. hoch
1058 Löwenknpf, modern, 20 Ctm. hoch
105g Renaissance-Baluster, 60 Ctm. hoch..
1060 Dorischea Capitell nach Jscohsthal, Grammatik der
47 Ctm. hoch, 37 Ctm. hrcit.. ..
1061 Attisch-joniache Säulenhasis nach Hnuaer, 30 Ctm. hoch, 30 Ctm. breit
1062 Knollencapitell, früh-gothisch, 40 Ctm. hoch, 26 breit. .. .. ..
1063 Lekythos, stlisch, 5. Jahrh., Orig. im Oesterr. Museum, 55 m. 0ch....
1064 Kanne, apulisch, nach Jacobsthal, Grammatik der Ornamente, H. Bl. 16,
5oCtn1.h0ch................... ..
106 Medaillon mit Porträtkopf einer alten Frau von O. König, 40 Ctm. Durchm.
106 Medaillon mit Kopf des Pater Peter in Salzburg, v. O. König, 50 Ctm. Durchm.
1067 Relief mit Kopf des Nicolaus Lenau von Josef Hirschhiuter, 44 Ctm. hoch,
34 Ctm. breit. .. ..
1068 Medaillon mit Kopf des Abbe
106g Relief mit Kopf des Thorwaldsen von Bauer, 41 Ctm. hoch, 34 Ctm. breit
1070 Medaillen mit Kopf der Frau M. Rietschel v0n Rietschel, 35 Ctm. Durchm.
1071 Medaillon mit männlichem Porträtkopf von Rietschel, 42 Ctm. Durchm. ..
107a Medaillen mit Kopf Schwind's von Rietschel, Ctm. Durchm.
1073 Medaillon mit Kopf RietscheYs von Donndorf, 50 Ctm. Durchm
1074 Medaillonkopf, weiblich, von der Traianssäule, 25 Ctm. Durchm.
1075 Medaillon mit Kopf Josefs II. nach Biscuit, 50 Ctm. Durchm..
1076 Büste Grillparzeräs von O. König, 73 Ctm. hoch
1077 Linkes Auge, 20 Ctm. hoch
1078 Rechtes Auge, 20 Ctm. hoch
uiOirriaimente, H. Bl. au,
,5o Cm. Durc 111..
Modellirt
107g Linkes Ohr, 15 Ctm. hoch von
1080 Rechtes Ohr, 15 Ctm. hoch Kühne
1081 Geschlossener Mund, zu Ctm. hoch
108a Offener Mund, zu Ctm. hoch
1083 Schlossbeschlsg von Eisen, modern französisch, Oi-ig. 1m Oesterr.
1084-1088 Schlüsseln von Eisen, modern französ, Orig. im Oesterr. Museum
unu wwväw
lll
iiiiiiiimnlnuuuuuu
......,
Elll?"
Illl
Plllllll
älläfää 9'153
50
Litteratur Bericht.
Führer durch die Baumaterial-Sammlung des k. k. naturhistorischen Hof-
museums in Wien. Verfasst von Felix Karrer. Mit einem Vorwort
des Herausgebers Dr. Arist. Brezina. 40 Phototypien von Angerer
5c Göschl. 8". VIII, 302 S. Wien, Lechner, 1892. 40 kr.
Mit diesem Bande ist der erste Specialkatalog des naturhistorischen Hofmuseums
erschienen, welcher dem der Abfassung dieses und der folgenden Specialkataloge zu
Grunde liegenden Gedanken Rechnung tragt, n.... nicht blos die Sammlungsstncke auf-
zuzahlen, sondern zugleich auch die in der Sammlung repräsentirte Disciplin nach ihrem
dermaligen Stande, in der Art eines Lelirbuches, darzulegem.
Besonderes Interesse bietet der Katalog dem österreichischen Leser 'in den Ab-
schnitten -Werksteinen und nDeeoratiunssteine- Wiens, in welchen alle Materialien ver-
zeichnet sind, mit denen die allbekannten alten, neueren und neuesten Bauwerke und
Denkmäler dieser Stadt aufgeführt oder verziert wurden. Der lnhalt des Katalogs erstreckt
sich aber auch, entsprechend den Gegenständen der Sammlung, auf alle Kronllnder Cis-
und Transleithaniens, sowie auf das übrige Europa; ja auch Amerika, Asien und Afrika
sind darin vertreten, so dass sich die große Anzahl der Sammlungsstucke heute
bereits über 7000 Nummern erklärt.
Das hauptsachlichate Verdienst, diese stattliche und interessante Sammlung zu
Stande gebracht zu haben, gebührt Herrn Felix Karrer. Unterstützt wurde derselbe
durch die Union-Baugesellschaft in Wien, namentlich aber durch den Oesterr. Ingenieur-
und Architektenverein, der im Jahre 1883 seine mehr als zooo Nummern zahlende Bau-
material-Sammlung dem k. k. Hofrnuseum zum Geschenke machte.
Die dem Kataloge beigegebenen 40 Pnototypien stellen hervorragende Denkmäler
und Bauten der verschiedensten Städte dar, von denen das Bau- und Decorationsmaterial
in der Sammlung vertreten ist. Die Abbildungen sind für den kleinen Maßstab ungemein
scharf ausgefallen. H-e.
et-
Kunstvolle Thongefäße aus dem t6. bis 18. Jahrhundert. Die Keramische
Sammlung des Freiherrn Albert von Oppenheim in Köln, herausgeg.
von Arthur Pabst. 52 Taf. in Lichtdr. Berlin, Hessling 8c Spiel-
meyer. Gerold. M. 45.
Nachdem die grundlegenden Arbeiten der jüngsten Vergangenheit auf dem Gebiete
der Geschichte der technischen Künste die großen Gesichtspunkte aufgestellt und den
Rahmen geschaffen haben, in welchen das Vorhandene einzuordnen ist, gilt es gegen-
wärtig, zu specialisiren und einer künftigen Bearbeitung alle nur irgendwie zugänglichen
Details zuzuführen. Es liegt daher offen zu Tage. worin der Werth einer Publication
wie der vorliegenden gelegen ist, und dass das Verdienst Derer immerhin nicht un-
bedeutend ist, die sich der Aufgabe unterziehen, nach und nach auch jene Quellen .zu
eröffnen, welche der Forschung nicht so zugänglich sind wie das in ößentlicben Samm-
lungen Ausgestellte. Die Anerkennung gebührt in diesem Falle nicht minder dem Her-
ausgeber, der das Vorhandene gesichtet, geordnet und wissenschaftlich katalogisirt hat,
als dem Besitzer und dem Verleger. Dem zielbewussten Zusammenwirken der Genannten
verdanken wir eine in jeder Hinsicht befriedigende Arbeit.
Die vorgefuhrten Objecte reprasentiren zum großen Theile die vielverzweigte Gruppe
des deutschen Steinzeuges, das braune und graublaue von Raeren, worunter einige ganz
besonders feine Arbeiten, wie Nr. 30 und 33, das von Frechen, von Siegburg letz-
teres mit den prachtigen, unter Nr. 5x bis 54 dargestellten Obiecten, ferner nassauische
und sächsische Erzeugnisse. Auch eine französische Arbeit gleicher Art, sowie einige
wenige Fayencen aus Frankreich und Deutschland sind in die Publication aufgenommen.
ln vorzüglichen Exemplaren ist endlich das Kreußener Steingut vertreten. Einige zier-
liche Ofenmodelle aus Deutschland und der Schweiz bilden den Schluss.
Da die meisten der dargestellten Krüge, Flaschen, Schnellen, Kannen und Becher
auch durch schone charakteristische Form sich ebenso auszeichnen, als durch muster-
giltige ornamentale Behandlung, so bereichern diese Blätter auch die Mustersarnmlungen
unserer modernen Topferindustrie in sehr willkommener Weise. Fs.
Geschichte der Photographie. Von C. Schiendl. Mit den Bildnissen der
Erfinder und Gründer der Photographie und einer Abbildung der
ersten Photographie. gr. 8". 380 S. Wien, Pest, Leipzig, A. Hartleben.
Selten ist auf irgend einem Gebiete der Wissenschaft ein so energischer, rascher,
von Erfolg zu Erfolg führender Siegeslauf zu verzeichnen, als ihn die Photographie
diese Benennung im weitesten Sinne gebraucht vor Augen stellt. Muss es nun schon
an und für sich das Interesse in höchstem Grade wachrufen, die Entwickelung einer
langen Reihe von Entdeckungen und Erfindungen zu verfolgen, welche insgesanimt die
Photochemie zum Zwecke graphischer Verfahren zur Grundlage haben, so gewinnt dieses
Interesse noch an Bedeutung iur Denienigen, welcher sich mit photographischen Special-
studien befasst und dabei als nothwendig erkennt, den Zusammenhang dieser Letzteren
mit dem Ganzen seiner wissenschaftlichen Disciplin nicht aus den Augen zu verlieren.
Hiezu bietet sich in Schiendl's Werk ein geradezu unentbehrliches Hilfsmittel. Mit
größter Sorgfalt ist in demselben ein ebenso vollständiges als klares Bild der Entwicke-
lung der Photographie von ihren spärlichen Uranfangen bis zu den Ergebnissen ihrer
jüngsten Vervollkommnungen geschaffen, und dabei nach zwei Richtungen hin vor-
nehmlich getrachtet, durch eine zweckmaßige Behandlung des Stoffes diesem auch zu
vollkommener Brauchbarkeit zu verhelfen, indem die vielfachen, oft sich widerstreitenden
Ueberlieferungen kritisch gesichtet und die lrrthümer auf Grund actenmaßiger Beweis-
mittel ausgemerzt werden, dabei aber auch die Ueberfülle des zu bearbeitenden Materials
in gedrangtester und doch vollständiger Form zu einem abgerundeten Ganzen gefügt wird.
M-t.
1D
Farbige Entwürfe für Decken- und WandmalereiemVorlagen im Renaissance,
Barock- und Rococostil von Karl Dietl. Fol. i. Liefg. Berlin, Hessling
St Spielmeyer, o. J. t891. M. t6.
Moderne Decorationsmalereien. Farbige Entwürfe für Decken, Wände,
Friese, Zwickelfelder etc. von Reinhold Feldner. z. Aufl. i. Liefg.
Berlin, ebenda. M. iz.
Die kürzlich erschienenen ersten Lieferungen dieser beiden Mustersamnilungen
lassen auf recht brauchbare Vorlagenwerke für Decken- und NVandmalereien, wie sie in
Wohnhäusern des begütenen Mittelstandes gegenwärtig üblich sind, schließen. Die ein-
zelnen Blauer führen uns in exacl ausgeführten Farbendrucken geschmackvolle Enrwürfe
fnr die Ausschmuckung von Vestibules. Gartenhluschen, Jagd- und Herrenzimmern,
Trinkstuben, Snlons u. dgl. vor. Die Verlagshandiung kundig! von dem erstgenannten
Werke vorläufig die erste Serie an und will dieselbe in Lieferungen zu je Tafeln
publiciren. Die Entwürfe von R. Feldner erscheinen in Lieferungen mit je Farben-
uafeln und Bogen Details. Fs.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 1;. November bis 15. December 189i.
l. Technik u. Allgemeines. Aestlietik.
Kunstgewerblicher Unterrichl.
Champier, V. Uflcole nat. des arts decor.
Revue des arts decon, Juillet-Aoüt.
Gerspacli. La question des Manufactures
nationales. Revue des arts decon, Juille1-
Aoüt.
Gueneau de Mussy, O. L'art iaponais.
L'Art pour tous. 10.
Guillaume, E. Uenseignement de Part
dans les ecoles. Revue des arts decon,
Juillet-Aoüt.
Heimann, L. Die Kunst in der Industrie.
Die Gegenwart, 49.
Hein, A. R. Mäander, Kreuze, Haken-
kreuze und urmotivische Wirbelornamente
in Amerika. gr. 8'. Vll, 48 5. mit 30
Orig.-lllustr. Wien, A. Holder. 80 Pfg.
lndustrie, Die bulgarische. I. Handels-
Museum, 46; aus d. Jahresber. des ital.
diplom. Agenten ußeneralconsuls in Sofia.
Meyer, C. Kunst und Symbol. Allgem.
Zrg. 33a, Beil.
Rococo-Zimmer, Das, im Hinblick auf die
-Farbe in demselben. lllustnkunstgewerbl.
Zeitschr. für lnnendecon, Dec.
Rutar. Grlberstaiten aus der La-Tene-Zeit
in Krain. Mittheil. der k. k. Central-
cummission, N. F. XVll. 3.
Schliemann's Heinr. Selbstbiographie. Aus
nllinsa. Bis zu seinem Tode vervollstän-
digt. Herausgeg. von Sophie Schliemann.
Mit einem Portrat in Heliogr. u. io Ah-
bildungen. gr. 8". 100 S. Leipzig,
F. A. Brockhaus, 1891. M. 3.
Springer, Ant. Albrecht Dürer. Mit Taf.
und lllustr. im Text. gr. 8". 184 S.
Berlin. G. Grote, 1892. M. lo.
Stockbauer. Gewerbliche Erziehung und
die Aufgabe der Gewerbevereine. Bayer.
Gew.AZ1g., 2.
Wanderversammlung, Fünfte, des Verbandes
deutscher Gewerbeschulmanner in Han-
nover 189i. Ztschr. f. gew. Unterr., Vl, 8.
I1. Architektur. Sculptur.
Arbeiten, Bautechnische und kunstgewerb-
liche, am Gebäude des k. k. kunsthisto-
rischen Hofmuseums. Allgem. Kunst-
chronik, 23.
Barber, l. Das neue kunstliisterische Mu-
seum in Wien. lllustririe kunsigewerbl.
Zeitschr. für lnnendecon, Dec.
Beckh-Widmanstetter, Leop. v. Traut-
niansdorfsche Denkmale zu Trautmans-
dorß" in Steiermark. Vlittheil. der k. k.
Centralcomm, N. F. XVll, 3.
Beltrami. L. Le statue funerarie di Lo-
dovico il Moro di Beatrice d'Este aila
Certosa di Pavia. Arch. storico dell'arte,
lVi
Bertolini, G. Cufanetto in avnrio.
italiana decorat. indusir. to.
Bosch, H. Katalog der im german. Mu-
seum befindlichen Bronzeepitaphien des
15.-18. Jahrhunderts. Anz. des gern-ran.
Nationnlmus. 1891, 5.
Brouillet, A. Les Gironard, sculpteurs
poitevins au dix-sepiieme siecle. Rßuninn
des soc. des Beaux-Arts XV, p. 32.5.
Castau, Aug. Le sculpteur Pierre Legrcis,
deuxieme du nom, et le mausolee de la
maisnn de Bouillon, Cluny. iReunion
des soc. des Beaux-Arts XV, p. 370.
Crull u. F. Techen. Die Grabsteine der
Wismar'schen Kirchen. Jahrb. d. Vereins
für mecklenburg. Geschichte und Alter-
thumskunde, 56.
Dennis, los. Le tombeau du roi Reiiö
la cathedrale d'Angers. Räunion des snc.
des Beaux-Arts XV, p. 133.
Färbung, Künstliche, von weißem Marmor.
Wieck's Gew.-Ztg., 47; n. d. wN.Tischler-
21g...
Kaufmann. A. Der Gartenbau im Mittel-
alter und während der Periode der Re-
naissance, dargestellt in fünf Vorträgen.
gr.8". B0 S. Berlin, B.Grundmann, 1392.
M. 1-50.
Koch, F. E. Charles Philipps Dieussart
und Leonhardt Christoph Sturm, zwei
alte Baumeister des 17. und 18. Jahrhs.
in Mecklenburg. Jahrb. des Vereines
für mecklenburg. Geschichte und Alter-
thumskunde, 56.
.. Zur Baugeschichte des Domes zu
Gnstrow. Jahrb. d. Vereines f. mecklenb.
Geschichte u. Alterthumsk., 56.
Lex, L., et P. Martin. Un basvrelief de
Michel Perrache, sculpteur lyonnais 1685
-175o. Reunion des soc. des Beaux-
Arts XV, p. 233.
Arte
16
M. H. Die neuen Bronzethüren an der Stid-
seite des Kölner Domes. D. Bauztg., 88.
Nardini Despotti Maspignotti, A.
Lorenzo del Maitana la facciata del
duomo d'Orvieto. Arch. stor. dell' arte
lV. 5.
Peters. Der Hasselbach-Brunnen in Magde-
burg. Der deutsche Steinbildhauer, 33;
n. -D. Bauztgu
Pichl-Garnsenfels, C. R. v. Grabsteine
in Radkersburg. Mittheil. des histor. Ver-
eines für Steiermark, XXXIX.
liwa, E. Die Stadipfarrkirche zu St. Jacob
in Villaeh u. ihre Renovirung. 19. Jahres-
bericht der lt. k. Fachschule für Holz-
industrie in Villach.
Quarrä-Reybourbon, L. La d'arte
de Paris Lille, et Simon Vollant son
architecte. Reuriion des soc. des Beaux-
Arts XV, p. 155.
Richter, J. F. Mausoleen, ihre Bauart
und Einrichtung in England u. Amerika.
Der deutsche Steinbildliauer, 34.
R0 sch, W. Mustergiltige plastische Motive
für das Studium u. die kunstgewerbliche
Praxis des Bildhauers. Nach ausgeführten
Originalen von W. R. photographiach
aufgenommen und in feinsten Lichtdn-
Reproductionen herausg. von W. Kick.
ln 10 Liefergn. i. u. Lfg. gr. Fol.
Taf. Stuttgart, A. Zimmer. M. 2'512.
Siuehi nel Museo delle Terme Diocleziane.
Arte italiana decorat. industn, 10.
Walle, P. Leben u. Wirken Karl v. Gon-
tard's. Zum ioo. Todestage am a3. Sept.
189i. Nach neueren Untersuchungen und
vielen bisher nicht benutzten Quellen im
Zusammenhange dargestellt. Mit Gontard's
Porträt u. Abbild. Aus Centralbl. der
Bauverwaltung. Lex.-B'. 38 S. Berlin,
Ernst Sohn. M. z.
Wastler. Josef. Nachrichten über Gegen-
stände der bildenden Kunst in Steiermark.
Die Bildhauer Pocabello. Mittheil. des
Histor. Vereines für Steiermark, XXXlX.
III. Malerei. Lackmalerei. Glas-
malerei. Mosaik.
Abraham, T. Pierre-Andre Le Suire et
Marguerite-Anu-Justine de Corrauson, mi-
niaturistes. Reunion des soc. des Beaux-
Arts, XV, 124.
Ausstellung von Glasgemalden. im Börsen-
saale zu Zürich. Zürich, Ulrich ßi Co.
4'. 30
Die. schweizer. Glasgemilde etc.
N. Züricher Ztg., 296, 298.
Bapst, Germain. Raphael peintre miniatu-
riste du XVllll siecle. Revue de l'art
frane. anc. ei moderne, io.
Crull, F. Die alten Wandmalereien in der
Kirche zu Toitenwinkel. Zeitschr. far
eh ristl. Kunst, IV, 9.
Despierr es, G. Portail et vitraux de
Peglise Nette-Dame. Nomenclature des
peintres, peintres-vitriers au quinzieme
er seizieme siecles, Aleneon. Reunion
des soc. des Beaux-Arts XV, p. 467.
Ebner, A. Neuentdeckte romanische Wand-
gemälde in Regensburg. Zeitschr. für
christl. Kunst, IV, 9.
Giron, Leim. Sainte-Marie des Chases.
Peintures murales du douzieme siecle.
Reua. des snc. des Beaux-Arts XV, p. 499.
Glasmalereitechnilt, Eine neue. Das Kunst-
gewerbe ll, 4.
Guigue. Georges. Jean Perrissin, peintre
lyonnais t564-i6o8. Räunion des soc.
des Beaux-Arts XV. p. 429.
Haendeke B. Schweizer Landschafts-
malerei im 16. Jahrhundert. Schweiz.
Rundschau 189i, 5.
Hanned auch e. Les Grands Peintres du
XVllß siecle. La Peinture en France avant
le XVIIE siecle. 3'. 143 p. et gravures.
Paris, Oudin et Co.
Kirchenmalerei, Eine, aus alter Zeit.
Kirchenschmuek Seckau, n.
Laudien, Therese u. Minna. Vorlagen für
Porzellanmelerei. ln Heften. i. Heft.
Fol. Bl. in Farbendruck u. Bl. Con-
toureii. Frankfurt a. 0., Trowitzsch
u. Sohn. M. 6.
Lavastre', Jean-Bapiste, deeorateur.
pour tuus, 10.
Lechne Gilbert. Theater-Decoraiionen.
I. Abth. Serien. gr.4'. Mit je illustr.
Titelbl. und Erklarungs-Taf. Berlin,
Hessling 8i Spielmeyer. M. 65.
L. R. Heures de maistre Estienne Chevalier
par Jean Foucquet. L'Art pour tous, io.
Lucot. Saint Etienne et Veveque Pierre de
Hans xz47-iz6i, viirail de la cathö-
drale de Chälens -sur- Marne transept
nord. 8'. io p. avec grav. Nogent-le-
Rotrou, impr. Daupeley-Gouverneur. Paris.
Malfarben, Ueber. Mittheil. des Mahr. Ge-
werbe-Museums, ii.
Milanese, G. Due nuovi alfreschi in San
Bona presso Treviso. i6'. p. n. Venezia,
tip. ex Cordella.
Mosaik-Decoratinnen, Ueber. lllustr. kunst-
geiverbl. Zeitschr. für lnnendeeoran, Dec.
Nowak, Adolf. Die Declten- und Wand-
gemälde in der Pfarrkirche zu Maria-
Verkündigung in Sternberg. Mittheil. der
k. k. Centraleomm, N. F. XVll, 3.
Pastern. W. Neue Decorationsmalereien
im romanischen und gothischen Stil. Ge-
malte Holzdecken, Wandmalereien für
Treppenaufgänge und Vorplatze, Plafonds
für Säle, Wohnzimmer, Speisezimmer,
Herrenzimmer etc. t. Halbband. gr. Fol.
I4 Farbendn-Taf. Berlin, HesslingdiSpiel-
meyer. M. 14.
Ricci. C. Lo stemma dei Gozzadini. Arte
italiana decorat. industr. 9.
Der
L'Ari
Rodt, E. v. Bern's Bürgerschaft und Ge-
sellschaften. Mit Scheibenrissen des 16. u.
I7. Jahrhs. Bern, Schmid, Francke Co.
Schwarz, E. Neuentdeckte Wandgemälde
in der Kirche zu Tiefenbronn bei Pfnrz-
heim. Christi. Kunstblatt, n.
Todtentanz, Der Freiburger. ChristLKunsz-
blatt, I2.
Uebergang in der Glasmalerei. Blätter für
Kunstgewerhe, XX, II.
Verrieres executees au chäteau de Vaudreuil
per Gilles de Paris verrier de Rouen
135z-I353.La Chronique d. Arts. 38.
Vitraux suisses. Arch. härald. suisses, Juillete
Oct.
Wastler, Josef. Die Ordnung der von
Peter de Pomis gegründeten Maler-Con-
fraternität in Graz. Beitrage zur Kunde
steiermark. Geschichtsquellen, 23.
Wibel, F. Beitrage zur Geschichte, Ety-
mologie und Technik des Wisrnuths und
der Wismuthmalerei. Bericht fur das
Jahr 1890 des Museums für Kunst und
Gewerbe in Hamhurg.
Wilpert, Jos. Cyclus christologischer Ge-
mälde aus der Katakombe der Heiligen
Petrus und Marcellinus. Zum erstenmal
herausg. und erlßutert. Fol. Vll, 58 S.
mit Lichtdruck-Taf. Freiburg i. Br.,
Herder. M. 8.
IV. Texlile Kunst. Costüme. Feste.
Leder- und Buchbinder-Arbeiten.
üuner, G. Lederschnitt und Leder-
plastilt. 3a Taf. in Buntdruck in gr. 4'.
und 40 Vorlagen auf Iz Pausebogen in
gr. Fol. NebstAnleitung zur Lederplastik.
Nach einer vereinfachten praltt. Methode.
8'. 21 S. mit lllustr. Leipzig, A. A. See-
mann, 1892. M. Io-5o.
Conway, W. M. The lelson o1" persian
carpet. Art lourm, Dec.
Gewandschmuclr, Zum kirchlichen. Christi.
Kunstblatt, u.
Guerlin, Rob.
executees par les religieuses Ursulines
dK-Xmiens. Reunion des soc. des Beaux-
Arts XV, p. 29g.
Kunst, Häusliche. Herausgeg. von Friede
Lipperheide. ln Liefgn. I. Lfg. hoch-4".
I9 S. mit Abbild. Berlin, F. Lipperheide.
50 Pfg.
Marsaux. L. Tapisseries de Peglise de
Vernon Eure. Revue de l'ert chretien
XI-I. 4A
Nani, E. Legature di libri dei sec. XV
XVI. Arte ital. decor. industr. 9.!
Sann, Hans v. der. Altsteirische 'I'rachten.
Eine Studie. Aus aGrazer WDChCHbLu
gr. 16'. 39 S. Graz, P. Ciesler.
Stickerei Industrie Die, in Frankreich.
D. Handelsmus, 43; n. d. onomiste
franeaisl.
Notice sur les broderies
U. Decorazioni in cuojo.
industr. 9.
Urbani de Gheltof. L'art nei tessuti
dei sec. XIV, XV XVI. Arte italiana
decorat. industr. m.
Arte ital. decor.
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
Bouchot, H. Les Livres vignettes du
XVC au XVllIl siecle. Ul-listoire de l'un
dans le livre; Idee d'une collection docu-
mentaire; Moyen d'y parvenir. 18". 96 p.
avec grav. Paris, Rouveyre.
Les Livres vign. du XlXe aiecle. Du
classique et du ron-Iantique; le Livre vign.
sous Louis-Philippe. sous le second Em-
pire et de 1870 188a. 18'. m4 p. avec
grav. Paris, Rouveyre.
Brebion Edmond. La famille des Drevet
1649-1711. Revue de l'urt Franc. anC.
et moderne, Io.
Contad es, G. de. Les Ex-Libris du canton
de Carroilges. S". a3 p. avec grav. Paris,
Champion.
Graul, R. William Unger. Die graphischen
Künste, XIV, 5.
Grefe. Unser altes Wien. Sammlung von
photolithogr. Nachbildungen seltener alter
Zeichnungen, Kupferstiche u. Holzschnitte
zur Topographie, Kunst- und CulIur-
geschickte Wierüs im 15. bis 18. Jahrh.
Herausgeg. und mit erlluterndem Text
versehen. 1. Ser. Fol. 24. Bl, mit 55 S.
Text in gr. 8'. Wien, Gilhoferdt Rausch-
hurg. M. I8.
Hamerton P. G. The present state of
the iine arts in France. Xll. Engraving
etc. The Portfulio, 24.
Hass elblatt Julius J. Norden. Der
Kupferstich in Russland während des 17.
und I8. Jahrhs. Chronik für vervielfalt.
Kunst, lV. 9.
Ulmprimerie, du cabinet du roi au chäteau
des Tuileries sous Louis XV 1718-1730.
8". II p. Nogent-le-Rotrou, impr. Daupeley-
Gouverneur.
Jacquot, Albert. Les Wiriot-Woeirot, or-
Fevres-graveurs lorrains. Reunion des
soc. des Beaux-Arts, XV, p. 184.
Li pmann,Fr. Ueber die künstlerische und
kunstgeschichtl. Bedeutung der Abdrucks-
gattungen von Kupferstichen. Chronik
für vervielfalt. Kunst, IV, 6. 7.
Merca to Gerh. Drei Karten. Europa
Britische Inseln Weltkarte. Facsim.-
Lichtdr., nach den Originalen der Stadt.
bibliothek zu Breslau, hergestellt von der
Reichsdruckerei. Herausgeg. von der Ge-
sellschaft für Erdkunde zu Berlin. gr. Fol.
41 Bl, mit Bl. Text. Berlin, Kühl
M. 60.
Savigny de Moncorps, de. Bibliogra-
phie de quelques almanachs illultres du
XVlllß siecle 1759-1799, 56
Chäieaudun, impr. Pigelet.
Omont, H. Gerard Mnrrhe, imprimeur
parisieni;3o-i53z. Bulletin de Ia sac.
de l'histoire de Paris, 5.
Phillips, Claude. Gustave Dore.
Portfolio, 1.4.
P. K. Notiz zwei Holzschnitte von Hans
Sebald Beham betreßend. Juhrb. der
kgl. preuß. KunstsamrnL, XII, 4.
Robert, K. Traite pratique de In gravure
ii l'eau-inne paysage et ligure. 8'. i37 p.
et gravures. Paris, Laurens. fr. 6.
Some illustrated books. Art Journ, Dec.
Villon, A. M. Manuels Roret. Nouveau
Manuel complet du dessinateur et de l'im-
primeur, lithographe, traitant de toutes
Ies opärations Iiihographiques sur pierre
et sur zine, de Pautographie, des reports,
de la gravure, de Ia ehromolithographie,
de Ia photolitliographie, de la phototypie
et de tous les procedes connus jusqu'a
ce iour pour reproduire les ecritures et
les dessins au moyen de la pierre, du
zinc etc. Ouvr. accomp. d'un ntlas de it
pianches. vol. 18'. T. XX, 364 p.;
t. 2d, 340 p. Paris, Ratet. Les vol. et
Fatlas, fr. q.
Vogel, H. W. Die photograßhischen Mo-
mentbilder von Edw. Muybridge. Chronik
für vervielfalt. Kunst, lV, 8.
The
V1. Glas. Keramik.
Alhard von Drach, C. Die Porzellan-
iind Fayencefabrik zu Kelsterbach a. M.
Bayer. Gew.-Ztg. n. d. -D. Töpfer-
Ztg"
Cerma k. Die geschweiften Becher und ihre
Verbreitung. Mittheil. der k. k. Central-
commission, N. F. XVII, 3.
D. D. B. Due vasi in ierracotta. Arte ital.
decorat. industr. 9.
Puech, Alb. Le Potier nimois Siialon ou
Sigalon. Son atelier de cersmique du
seizieme siecle. Reunion des soc. des
Beaux-Arts XV, p. 34.
V11. Arbeiten aus Holz. Mobilien.
Alberti, F. Un inginocchiatojo del secolo
XVIII. Arte ital. decorat. industr. 1,9.
Biais, EIDIIG. Les stallea de Bassac. Reun.
des soc. des Beaux-Arts, XV, p. 593.
Bottcher, Fr. Gemusterte, beziehungsw.
bemalte Füllungen für Mbbel, Wand-
bekleidungen, Plaionds u. s. w. Illustr.
kunstgewerbl. Zeitschr. für Innendecon,
Dec.
Die Verzierung der Möbel, Klaviere
u. Kleingerathe mittels des wTauschirensu.
lllustr. kunstgewerbl. Zeitschr. f. Innen-
decoration, Dec.
Esaeuwein, A. v. Nürnberger Schrank
aus der zweiten Halfie des t7. Jahrhs.
Mittheil. aus dem gerrnln. Niitionalmus.
1891, p. 80.
Geaimse, Ueber, und Aufsätze an Schranken
etc. Illustr. kunstgew. Zeitschr. f. Innen-
decoration, Dec.
Huber, Aiit. Mobelvorlagen im englischen
Stile. Bulfets, Büeher- und Salonachranke,
Schreibtische, Stühle, Sopha's etc. In
Liefgn. t. Lfg. gr. Fol. Lichtdn-Taf.
Berlin, Hessling Spielmeyer. M. 5.
Klein, Adolf. Bautischler-Arbeiten. Bearb.
für Bautischler und Bautechniker. Fol.
47. S. mit eo Bl. Zeichnungen. Strelitz,
Hitrenkofer. M. 7.
Hölzerne Treppen. Bearh. für Zim-
merer. Tischler und Bautechniker. Fol.
24 S. mit Bl. Zeichnungen. Strelitz,
Hittenkofer. M. 3-60.
Krause, G. C. Kleine Fantasie- u. Luxus-
mobel. Eine Sammlung von Mbbelzeich-
nungen im modernen Geschmack, nebst
zahlr. Details. gr. 4'. 48 Taf. mit Bl.
Text. Berlin,Hesslingötäpielmeyer. M. I5.
M. ll purtatile della Croce. Arte italiana
decorativa industr. 9.
Milde, B. Bau- und Möbeltischler-Con-
structionen. Vorlagenwerk für Gewerbe-
schulen und Vorbildersammlung für Bau-
und Mdbeltischier. Fol. to Taf. Zeich-
nungen mit Text auf dem Umschlage.
Strelitz, Hittenkofer. M. 3'6o.
Möbel, Bemalte. Mittheil. des Mahr.Gew.-
Museums, u.
Müller, Heinr. Die moderne Möbel- und
Bautischlerei in einfachen Ausführungen.
Meist ausgeführte Entwürfe und Zeich-
nungen von einfachen Mbbel- und Bau-
tischler-Arbeiten aller Art iin verschie-
denen Stilarten. Im Verein mit Praktikern
und Fuchgeiiossen herausg. ln X0 Lfgn.
i. Lfg. Fol. lith.Taf. u. Deti-iilbugen.
Ravensburg, Dorn. M. I'60.
Niediing, A. Kirchliche Tischler- und
Holzbildhauer-Arbeiten im rbmanischen
und gothischen Stil. Kanzeln, Beicht-
stühle, Chorstühle etc. Mit zahlr. Detail-
zeichnungen. In Lfgn. t. Lfg. gr. Fol.
Licht- u. Farbendruck-Taf. Berlin,
Hessling Spielmeyer. M. io.
VIII. Eiseriarbeiten. Wafen. Uhren.
Bronzen etc.
Benndorf, O. Römischer Pferdeschmuck
in Turin. ArchaoL-epigr. Mittheil. aus
Oesterreich-Ungarn, XV, i.
Bronzethüren, s. Gruppe II.
Iscrizioni delle campane di Losone.
stor. d. Svizz. ital., 5-8.
Landi, G. Un drago di bronzo. Arte ital.
decorat. industr. g.
Ball.
Mlilldl'0l'l, M. La collection d'arme du
musee du Louvre. Gu.d. Beaux-Arts, dec.
Thore, Die neuen schmiedeisernen am
kgl. Schloss zu Berlin. D. Bauztg., qi.
Wachsbronzeguss, Der. Ackermanns Illustr.
Wiener Gew.-Ztg., u.
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Deut, T. Causerie d'un emailleur. Revue
des arra d6cor., Juiller-Aoür.
Gelcich, Giuseppe. Zwei Meisterwerke
der Goldschmiedekunst in der Domscharz-
kammer zu Ragusa. Mirrheil. der k. k.
Cemralcomm., N. F. XVll, 3.
Jacquot, s. Gruppe V.
Jouin, Henry. Jacques Dumoulin er Hoarr,
Orfevres 1785. Revue de l'art franq.
anc. et moderne, g. I0.
Portier, Fernand. Les emaux champleves
des-Limoges dans le Taru-et-Garonne
Reumdes soc. des Beaux-Arrs, XV, p. 267.
Roberrs-Austen. New fields for rhe an
metalworker japanische Legirungen. Ar!
Journal, Dec.
Rondor, Natnlis. Les orfevres de Troyes
du Xlle au XVllIß siecle. Revue de Part
franq. anc. er mnderne, m.
Rundschau für Deutschland Uhrmacher,
Goldschmiede und Juweliere. Ein monar-
licher Bericht über in- und ausländische
fachliche Ereignisse und Zusrande. rech-
nische Fortschritte und Verfahren, amr-
liche Publicarionen erc. Mit Abbildungen
und Sonderbeilagen. I. Jahrg. October
189i bis Sept, 1891. iz Hefte Bg.
gr. 8'. Wiesbaden, N. Hort, M. 2'40.
Poree, Franqois Berliner, modeleur er
fondeur en medailles. Reunion des soc.
des Beaux-Arts, XV, p. 5x2.
P. S. propos de Ia medaille de Louis Le
Fort de Genäve. Une medaille philalelique.
Bull. de la Soc. suisse de Numisrrr, 5.
lmiwlions et fkIlSIflCEIÜOIIS medailles
genevoises. Bull. de la Soc. suisse de
Numisnn, 4.
Scheuner, R. Die Münzen der Siadt Gürlirz.
Zeilschr. für Numismalik, 18. Bd.
Ein Groschen der Stadt Görlilz. Zeil-
schrift für Nurnismalik, 18, Bd.
Ei ge Fragen zur schlesischen Münz-
kunde. Zeirschr. für Numismaxik, r8.Bd.
Ein Wendenpfennigfund in der Ober-
lausiiz. Zeirschr. für Numism., 1B. Bd.
Siückelberg. Römische Münzfunde in
Frankreich. Bull. de la Soc. suisse de
numismai. 189i b.
Vallier, G. Sigillographie de l'ordre des
Charrreux er Nurnismaiique de S. Bruno.
3'. XXVI, 51 p. er planches. Neuville-
sous-Moutreuil. Pas-deeCelais, impr.
Duquar.
Venruri, A. Costanzo medaglisra pil-
iore. Archivio siorico delPane, lV, 5.
Wunderlich. Der Münzfund von Gam-
melie. Jahrb. des Vereines f. mecklenb.
Geschichie u. Alrerrhumskunde, 56
X. Heraldik. Sphragistik. Numis-
matik. Gemmenkunde.
Fikentscher, L. Beiträge zur henneber-
gischen und hessischen Münzkunde im
Mittelalter. Zeitszhr. für Numismatik,
18. Bd.
Frl-inkel, M. Die Münzen von Pergnmon
mit dem Bilde der Drusilla.
für Numismatik, 13. Bd.
Guutier, A. Note sur les armes de la
republ. de Geneve. Arch. heruld. suisses,
Juillet-Oct.
Gheusi, P. B. Norb. Loredan. Le Blasen
heraldique, Manuel nouveau de Part he-
raldique, de la science du blasen et de
la polychromie feodnle, cfapres les regles
du moyen-äge. 8". XXVll. 374-
1300 grav. et un armorial. Paris, Firmin-
Didot et Co.
Gull, F. Die Grnfen von Monfort, Wer-
denberg etc. Arch. herald. suisses, Juillet-
Oct.
Hartmn n. Zwei unedirte Silbermünzen des
Mamlukensultane Salamisch. Zeitschrift
für Numismatik, 18. Bd.
Kuli, .l. V. Niederolm, eine Münzstätte des
Pfnlzgrafen Ludwig l. von Zweibrücken-
Veldenz, 1464. 1465. Zeitschr. für Numis-
mutik, 18. Bd.
Llde. Dr. Un esterlin de Louis ll, beton
de Vnud, Bull. de la Societe suisse de
Numisman, 4.
LZeitschr.
XI. Ausstellungen. Topographie.
Museographie.
s.
Gudard-Faultrier. Le Musee d'nnti-
quites dßängers. lnstallntions successives
du Musöe srcheol. d'Angers, la salle St.
Jean, avec la notice de deux monuments
qui sont conserves, une porte en bois
sculpte, panneaux personnages et
une monstrance d'orfevrerie. Reunion
des soc. des Beaux-Arts. XV, p. 73.
Berlin.
Kupferstich-Cabinet des Berliner Mu-
seums. Mittheil. des MAhr. Gewerbe-
Museums, 11.
Sonder-Ausstellung im kbnigl. Kunst-
gewerbemuseum in Berlin. Sprechsaal,
48-
rg.
Kleine Ausstellungen kunstindustrieller
Arbeiten im Kunst- u. Gewerbeverein zu
Coburg. Sprechsnl, 46.
Hu ll.
Deininger. Alte Kunst und Kunst-
gewerbe auf der Ausstellung zu Hall.
lMittheil, der k. k. Centralcomnn, N. F.
XVll, 3.
Ka rl e.
Die Deutsche Fächerausstellung in Karls-
ruhe. Wieclüs Gew.-Ztg., 46; n. B. Bucher
in den nMiitheil. des k. k. Oesterr. Mus.-
Moskau.
Balmont, J. Uue visite I'Exposition
de Moscou. Revue des uns decon, Juillet-
Anm.
Nnntes
Musee de peinture et de aculpture de
Nnntes. L'Art, 660.
berg.
Bosch, H., s. Gruppe II.
Paris.
Champier, V. Les arts frlternels
I'Expos. du Chnmp-de-Mars. Revue des
arts decon, JuiIlet-Aoüt.
Coyecque, Ern. Inventnire de In sa-
cgistlie dCdPHlÖlcl-Dißelle je Flplrlis rzgs.
etin soci istoire
Paris, 5.
Mnindron, s. Gruppe VIII.
Paris Weltausstellung 1889.
Exposition umverselleunternnt. 1641889
Pans. Rapporte du iury international,
publies sous In direction de M. A. Picard.
Groupe Tissus Vetements et lcces-
soires Cliasse? 30 ii4o. 8'. 909 p. Paris,
mpr. nnnona e.
Hayem, J. et A. Mortier. Exposition
univers. interner. etc. Classe 35 Industries
necessoires du vetement. 8'. 176 p. Paris,
Impr. lllllOllIiC.
Paris Weltausstellung 1889.
Peau, C. Expos. univers. internnt. etc.
Clnsse 40 Bimbeloterie. 8'. I9 p. Paris,
Impr. nationale.
Picnrd, A. Expos. univers. intern. etc.
nExtrnin. nLes Benux-Arts, ucslion
er Vßnseignementu. 8". 412 p. Paris.
Impr. nationale.
Wien.
Arbeiten, s. Gruppe II.
Ausstellung der Kunstgewerbeschule in
Wien. Blätter für Kunstgem, XX, ll.
Bnrber, s. Gruppe II.
Falke, J. v. Die Weihnachts-Ausstellung
im Oesterr. Museum. Wn Ztg., 287.
Grefe, s. Gruppe V.
lg, A. Die kunstindustrielle Abtheilung
im neuen kunsthistorischen Hofmuseum.
Monatsbl. des wissensch. Club, XIII, 2.
Weihnachts-Ausstellung. Die, im Kunst-
gewerbemuseum. Die Presse, 318, Beil.
a.
Gascdn de Gntor, Ans. Pedro.
Znrngoza artistica, monumental histörica
ilustr. de tzo liminns fototipicas gra-
bados. Tomo I. Znragoza, Impr. de C.
Arino. 4'. 213 p. 33 34-50 pes.
Zürich.
Ausstellung von Glusgemülden, siehe
Gruppe III.
Notizen.
Versteigerung von Glasgemälden in Konstanz. Auf der Vin-
cent'schen Versteigerung wurden von den 4.38 Glasgemälden Schweizer
Herkunft 138 für dreizehn öffentliche Sammlungen in der Schweiz er-
worben. Davon kommen allein 72 auf das Eidgenössische Landesmuseum
in Zürich, dem für diesen Zweck r46.294 Mark zur Verfügung standen,
so dass eine Scheibe durchschnittlich mit 2000 Mark bezahlt worden ist.
Preisaussohretbung für kleine Plastik. Samstag den 3x. Oetober ist die Jury
in Sachen der vom Wiener Kunstgewerbeverein ausgeschriebenen Preisbewerbung für ein
Werk der kleinen Plastik zusammengetreten.
Anwesend waren die Herren Angerer, Prof. Beyer, Regierungsruth Bueher,
Generaldirector Gstettner, Präsident Hanusch, Dr. Leisching, Pauliek und Hof-
rath Storck.
Eingereicht waren zehn Arbeiten. Der zunächst ausgesetzte Preis von 300 fl, wurde
einstimmig der mit dem Motto -Was nicht ist, kann werden versehenen Gruppe
nAmor und Psyche zuerkannt, als deren Verfertiger sich nach Ölfnung des entsprechenden
Couverts der absolvirte Schüler der Kunstgewerbeschule Bildhauer Ernst Hegenbarth
herausstellte. Die Jury fand sich indessen einmütbig bewogen, wegen der besonderen Vnrtrelf-
lichkeit der unter dem Motto nKampi um's Dasein- eingereichten Thiergruppe sofort einen
weiteren Preis von 300 B. aus den für Concurrenzen bewilligten Mitteln des Wiener Kunst-
gewerbevereines zu votiren und ihn dieser Arbeit zuzuerltennen. Als Einsender erwies sich
der Bildhauer Winder.
Sämmtliche Arbeiten waren bis einschließlich 8. November im Saulenhofe des
Museums ausgestellt. Die preisgekrönten Arbeiten werden in Bronze ausgeführt.
Für die Redaction verantwortlich J. Fohlnier uud F. RII
Selbstverlag des k. k. Oeeterr. Museums Kuult und Industrie.
lltßlulrllrierd von cm oemw. Huhn n. Wlell.
Verlag von Carl Gero1d's Sohn in Wien.
Die
SAMMLUNG ANTIKER VASEN UND TERRACOTTEN
im k. k. Oesterreich. Museum.
Von
Dr. KARL MASNER.
Katalog und historische Einleitung. Mit 10 Lichtdruck- und Steindrucktafel
sowie 36 Abbildungen im Text.
16', Bogen 4". Velinpapier. Elegante Cartonnage 20 Mark.
GLASSAICIMLUNG
des k. k. Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie.
Geschichtliche Uehersicht und Katalog
VOR
BRUNO BÜCHER.
Mit einer Tafel in Farbendruck und 12 Heliogravuren.
17', Bogen. 4". Velinpapier. Elegante Cartonnage 20 Mark.
TECHNIK DER AÖÜARELL-MALEREI
LUDWIG HANS FISCHER.
Mit 17 Holzschnilten, 15 Abbildungen in Farbendruck, ausgeführt von
Angerer Göschl, einer Farben- und einer Papiermustertafel.
Vierte vermehrte Auflage.
7'. Bogen Text. gr. 8". Elegante Cartonnage Mark.
Die
K. K. WIENER PORZELLANFABRIK.
Ihre Geschichte und die Sammlung ihrer Arbeiten im k. k.
Oesterreiehisehen Museum.
Von
Jacob von Falke,
Direcxor des k. k. Oulerreichinchen Museums für Kunst und Industrie elc. etc.
90 Seiten Text gr. 4'. Velinpapier. Mit 17 Tafeln Abbildungen, wovon eine
in Farbcndruck. Elegante Cartonnage 15 Mark.
Verlag von Carl Gero1d's Sohn in Wien
Die
alten Zunft- und Verkehrs-Ordnungen
der Stadt Krakau.
Nach Ballhasar Bßhems Culex Picluralux in der k. k. Jazßllunisclen Bibliothek.
Herausgegeben von
Bruno Bucher.
Mit 27 Tafeln in Lichtdruck. Format 4.". Preis cartonnirt 20 Mark.
Das vorliegende Werk bringt zum ontenmnl eine treue, auch rypographisch in em-
sprechcnder Weise ausgesxanete Wiedergabe der Willkür der Shdl Krakau" in dem bßfüllmlen
vCodux- picluralusc der Krakauer Universitäts-Bihliuthek. ein Unicum der seltensten Art, nebsi
den 27 Miniaturen desselben in vdllendeten Llchtdruckbildern. Um eine vollständige Zusammen-
stellung der auf das Bürgerthum der damals deutschen Sind! und vornehmlich auf das Gewerbe-
wesen sich beziehenden Urkunden aus dem XIV. bis XVll. Jahrhundert zu gewinnen. sind die
Lücken des genannten Codex soviel als möglich aus anderen Quellen ausgefüllt worden. Darf
ldemnnch das Werk als eine allgemein culrun, kuusl- und gewerbgesclzichtliclx sehr wichtige
Erscheinung bezeichnet werden, so dürfte es namentlich auch das Interesse der Sprachforschung
in Anspruch nehmen.
Im Verlage von Carl Ger0ld's Sohn in Wien ist soeben erschienen und
durch alle Buchhandlungen zu beziehen
Fünfzig Ansißhten von Wien und Umgebung.
lilßil Allllüfßilßll Vßll i. VÄRRÜNE llllll l. PETRÜ VlTS lll PHTIEIIÜFIICK illlßlßlililfi.
Verzeichniss 11ml Reihenfolge der Ansichten.
Nr. 1. Wien vom Belvedere aus. Nr. 2. Stefanskirche. Nr. 3. Graben. Nr. 4.
Neuer Markt, Donner-Brunnen. Nr. 5. Kapuzinerkirche. Nr. 6. Palais Albrecht und
Philipphof. Nr. 7. HofAOperntheater Aeußeres. Nr. 8. Hof-Operntheater Inneres.
Nr. g. Akademie der bildenden Künste und das Schiller-Monument. Nr. 10. Hochstrahl-
brunnen und Schwarzenberg-Palais. Nr. 11. K. k. Belvedere. Nr. 12. Das k. und k. Arsenal.
Nr. 13. Theresianum. Nr. 14. Karlskirche und Polytechnikurn. Nr. 15. Künstlerhaus
und Musikvereinsgebüude. Nr. 16. Beethoven-Denkmal. Nr. 17. Cursslon im Stadrpark.
Nr. 18. Schubert-Denkmal im Stadtpark. Nr. 19. Blumen-Säle und Palais Coburg. Nr. 20.
Museum für Kunst und Industrie. Nr. 21. Tegenhoß? Denkmal. Nr. n. Fürsrthenter im
Prater. Nr. a3. Rotunde im Prrner. Nr. 24. Wettrennplatz in der Freudenau. Nr. 15.
Hbtel Metropole. Nr. '26. Kirche Maria-Stiegen. Nr. '27. Kahlenberg und Leopoldiberg.
Nr. '28. Klosterneuburg vom Kahlenberg aus. Nr. '29. Augarrenbrücke und Rudolfs-
Kaserne. Nr. 30. Börse. Nr. 31. Sühnhaus. Nr. 32. Volivkirche. Nr. 33. Universixär.
Nr. 34. Rathhaus. Nr. 35. Hof-Burgtheater Aeußeres. Nr. 36. Hof-Burgtheater
Inneres. Nr. 37. Reichsrathsgebiude. Nr. 38. Justizpnlast. Nr. 39. Deutsches Volks-
theanzr. Nr. 4o. Die Hof-Museen und das Maria Theresia-Denkmal. Nr. 41. Grillparzer-
Monument. Nr. 42. Theseus-Gruppe. Nr. 43. Aeußerer Burgplalz mit den Reiterslaluen.
Nr. 44. Innerer Burgplalz mit dem Franzens-Monumenr. Nr. 45. Chrisrinen-Denkmal von
Canova Augusrinerkirche. Nr. 46. Kirche in Lerchenfeld. Nr. 47. Kirche in Fünfhaus.
Nr. 48. 5chünbrunner-Schlossgarren. Nr. 49. Laxenburg. Nr. '50. Singerfesthalle 1890.
Die mit bezeichneten fünf Ansichten sind nach Originnlen von L. Petrovits, die
übrigen nach Aquarellen von J. Varrone.
Format 18m3 Zentimeter, elegant in Leinwand gebunden. Preis M.