NÄIITTHEILUNGEN
K. K. oßswßnn. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
QMORATSCHRIFT FÜR KUNSTGEWERBE.
mw.
NEUE FOLGE. ELFTER JAHRGANG. HEFT H.
-.4m--ß
WIEN.
COMMlSSIQNS-VERLAG "von CARL GEROLDS sonu.
Wien
"Verlagivon Garl Gerglds Seht in
Seit Beginn des Jahres 1888 erscheint, denzbWunsche zahlreicher Fachntinnerjhlter-
thumsfreunde, Sammler und Künstler entsprechend
Alt-Wiennin 111m niwn
Ansichten aus dem alten Wien, in einer sorgfältigen "Auswahl. Der Wiener Alterthumsverein
hat sich zu diesem Vorhaben mit der Redactinn des Wiener Illustrirten Extrablattesvereinigt
und sollen Lieferungen in zwangloser Folge herausgegeben werden, welche je Blitter ent-
halten. Jeder Darstellung wird ein fachlich erläuternde Text beigegeben; als Mitarbeiter sind
bisher die Herren Boeheim, Hauser, Lind. Löwy, Weittenh iller, Wimmer beigetreten.
Die Redaction hat Herr Dr. Albert Ilg übernommen.
Das alte Wien schwindet rnit seinen charakteristischen Stätten und Bauten immer
mehr dahin. Die Erfordernisse des modernen Lebens, des gesteigerten Verltehres, und so
manche andere Umstände bringen es unaufhaltsamerweise mit sich, "dass diese architektonischen
Zeugen der Vergangenheit in raschem Gange von der Scene abtreten und zahlreiche historische
Erinnerungen. auch manches künstlerische Werk, geht damit auf immer verloren. Viele dieser
der Demolirung verfallenen Gebäude wurden in letzter Stunde noch aufgenommen und öfters ist
die in rAit-Wienc enthaltene Abbildung die einzige, welche von denselben existirt.
Die einzelne Lieferung kostet H. 10 kr., mit frankirter Zusendung auf Rolle gut
verpackt ii. 20 kr. Bestellungen übernehmen alle Buchhandlungen des In- und Auslandes.
ledeäielferung ist auch einzeln zu haben. Das Porto für drei Lieferungen zusammen
nur
Inhalt denersten Lieferung Der Hof des Fruhwirthhauseis auf der Wieden. Das
Königseggsche Gartenpalais in Gumpendorf. Die Fassziehergasse. Die alte Universität.
Die Salzgries-Kaserne. im Auwinkel Blattl. Der alte Kleppersteig. Das alte
Generalcotnmnndo-Gebäude auf der Freyung. Die Stubenthormühle. Das Haus vzum
goldenen Fasane arn Minoritenplatzx- Der Calvarienberg in Hernals.
Inhalt der zweiten Lieferung Plafond im alten Rathhans. Das Eisgrübl. De!
Jacoberhof. Haus inder Rossau. Die Roxalien-Capelle im Freihaus auf der Wieden.
Der Gasthof nzutn wilden Manne. Die Pfarrkirche auf dem Schottenfeld. Das alte kaiserliche
Rüdenhaus in Erdberg. Das Küssdenpfennighaus. St. Anna-Gebäude. Das Kipfelhaui
in der Grünangergasse und dasrSteindelbäckhaus auf der Landstrasse. Die Thurydfapelle.
Inhalt der dritten Lieferung Maria-Stiegen. Das Bürgerspital. Das Schottenstift.
Die Scltanzel-Capelle. Die letzten Reste der Hölkerbastei. Das Haus xzutn Pelikan.
in Neulerchenfeld. Die alte Verpliegsbäckerei. im unteren Arsenal. Zurn Primae von
Ungarn. Das Haus rzum schwarzen Bären am Lugeck. Das Haus wzur goldenen Entec.
Die alte Universitits-Bibliothek. Der Pestgiebel an der Carlskirche.
Inhalt der vierten Lieferung Sculpturwerk am Stephansdom. Dasjlans vzum rothen
Igel am Wildpretmarkt. Die Schönlatemgasse. Hof im alten Rathhaus. -.Das Schwabische
Haus, genannt rdie Schwabenburga. Das "fürstlich, Liechtenstein'sche Palais in der Rossau.
Das Haus xzutn rothen Apfelc. Das sHerrschaftshause in der Augartenstrasse. Das ehe-
malige Schloss am Hundsthurm. Das ehemalige Eazterhäzy-Palais in der Mariahilferstraenß
Das Haus und Gasthaus vzur deutschen Eiche auf der Brandstatt. Die früher bestandene
Johannesltirche in der Jägerzeile.
Inhalt der fünften Lieferung Das Kloster der Siebenbüchnerinnen Blatt. Die
Schbnlaterngasse. Die Weissgtirberkirche. Das sogenannte xrothe Haus in der Alservor-
stadt. Das alte Schloss Hundsthurtn. Das Franzosenhaus. Das Rothenthurmvthor. Die
Mechitaristenltirche. Die Getreidemarkt-Kaserne. Das Kärnthnerthor-Theater. Die
Reindorfer Kirche.
Inhalt der sechsten Lieferung Der obere Theil desSalzgries Das herrschaftliche
Brauhaua in Margarethen. Der Jacoberhof. Die Jacuberbastei. Die Hemalser Linie.
Das Lannerhaus in der Mechitaristengasse. Der rothe Hof. -Grah-Platte des Grafen Salm.
Das Haus vzum schwarzen Backe. Die Kirche in Dornbach. Der Katzensteig. Das alte
Rethhaus. Das neue Thor.
Inhalt der siebenten Lieferung Der. alte Minaritenplatz an der Ostseite. Die
Schleifmühle Blatt. Die Pfarrkirche in Heiligenstadt. -Der polnische Hof. Die adrei
Kronen auf der Wieden. Ober-St. Veit. Die Wiedener Hauptstrasse. Dassßirenhaui
in der Taborsrrasse. Der Ledererhcf. Aus der Magdalenenstrasse im VI. Bezirke. Da;
eRnthe Stern-Haus in der Leopoldatadt.
Inhalt der achten Lieferung Der Apollosaal. Die Landstt-asser Hauptstrasse. Der"
Lazzenhof- und die' Wichtergasse. Die St. Lorenzkirche in Schottenfeld. Privathineer im
IX. Bezirke. Das Belvedere. Rückseite der Pfarrkirche zum hl. Leopold im ILBezirke.
Der Reisnerhofi Die St. Annakirche. Das grlß. Kolowrafsche Gebäude auf.der Seiler-
atitte. Au der Liechtensteinstrasse. Ecke der Kliebergasse.
Inhalt der neunten Lieferung Die Südseite des Michaelerplatzes Blatt. Das
Recepthaus in der Kleinschmiedgasse. Das Schottenthor. Das Augustinerkloster auf der
Landstrasse und St. Dorothea in der Stadt. Das Franzensthor Blatt; Das Haus vzitm.
Kegels. St. Johann in Siechenals und das Bücltenhausel. Die Capelle an der Hundsthurmer
Linie. Das Asyl und Werkhaus in der Leopoldstadt. Die Capelle an der Nussdnrfer.
Linie. Das gemalte Haus.
Jlil dieser neunten Lieferung. ist das interessante Werk vollständig.
MITTHEILUN GEN
K. K. OESTERREICH. MUSEUMS
KUNST UND INDUSTRIE.
Monatschlift für Kunstgewerbe.
Herausgegeben und redigirt durch die Direction des k. k. Ocsterr. Museums.
lm Cornmisuionsverhg von Cnrl Gerolrfs Sohn in Wien.
Abonnementspreis per Jahr fl. 4.-
Nr. 122. -365. WIEN, Februar 1896. N. F. XI. Jahrg.
lnhnlt Wiener-Cougress-Aulntellung. Von B. Bucher. Zur Charakteristik des böhmischen geschlif-
fenen Glases des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit Illustrationen. Von Dr. Karl Chytil. Schlau
Angelegenheiten de Oeuerr. Museum und der mit demselben verbundenen Institute.
Littenlnrbelicht. Bibliographie du Kunngewerbel. Notizen.
Wiener- Congr ess- Ausstellung.
ln der langen Reihe von Sonder-Ausstellungen, die während der
letzten drei Jahrzehnte im Oesterr. Museum stattgefunden haben, wechselten
mit ziemlicher Regelmäßigkeit Querschnitte und Längsschnitte ab. Den
Anfang machte ein Ueberblick über die Leistungsfähigkeit des damaligen
österreichischen Kunstgewerhes überhaupt, in späteren Fällen waren wir
bemüht, den geschichtlichen Entwickelungsgang einzelner Zweige der
Kunsttechnik oder gewisser Gebrauchsgegenstände, der Umwandlung ge-
wisser Formen unter der Einwirkung des wechselnden Zeitgeschmacks
und der Lebensgewohnheiten darzulegen, oder eine Stilperiode durch die
mannigfaltigen Erzeugnisse, denen sie ihren Stempel aufgeprägt hat, zu
charakterisiren. Ausstellungen der letztgenannten Art müssen naturgemäß
mehr auf das Gebiet der Culturgeschichte im Allgemeinen hinübergreifen.
So war es, als die Theresianische Zeit das Thema bildete, so ist es in
höherem Grade der Fall bei der Wiener-Congress-Ausstellung.
Der zufällige Umstand, dass die Zertrümmerung der alten Ordnung
in Europa und der Aufbau einer neuen sich um die Wende zweier Jahr-
hunderte vollzog ein Umstand, der den in dem Schlagworte fin de
siäcle ausgedrückten seltsamen Aberglauben hervorgerufen hat, dass das
Eintreten großer Ereignisse von weittragenden Folgen in einem gewissen
Abhängigkeitsverhältnisse von der christlichen Zeitrechnung stehe dieser
zufällige Umstand berechtigt dazu, das Congress-Zeitalter mit dem Jahre
hhrg. i896.
1800 beginnen zu lassen. Noch überwältigt das aus dem erträumten
Weltbürgerthum hervorgegangene Princip einer Weltdespotie jeden Wider-
stand. Doch besinnen sich überall die Völker wieder auf die natürlichen
Bedingungen ihrer Existenz, machen das Recht des geschichtlich Gewor-
denen und Gewachsenen geltend, das Recht nationaler Eigenart, poli-
tischer und wirthschaftlicher Selbständigkeit, das Recht der mit den
Völkern und Staatswesen verwachsenen Herrschergeschlechter. Noch
scheint die Vergewaltigung unerschütterlich, und dennoch befestigt sich
mehr und mehr der Glaube an eine endliche Abschüttelung der Fremd-
herrschaft. Das Vaterlandsgefühl wird wieder lebendig, genährt durch
die flammenden Worte von Dichtern und Politikern, durch die Pflege
der Geschichte, der Sprache, der Sage; die Jugend sucht ihre Kräfte zu
stählen für die ersehnte Erhebung; das alte Deutsche Reich ist aus
der Reihe der Staaten gestrichen, aber die Deutschen lassen nicht ab, zu
singen und zu sagen und zu träumen vorn Kaiser und vom Reich. Und
als endlich Heldenmuth und zähe Thatkraft der verachteten deutschen
Ideologen das Beste zur Befreiung der Völker gethan hatten, als im Rathe
der Mächte erwogen werden konnte, auf welche alten und neuen Grund-
lagen das aus der Sturmfiuth Gerettete wieder zu befestigen, gegen neuer-
liche Angriffe zu schützen, wie zwischen alten Rechten und neuen An-
sprüchen zu vermitteln sei da war auch der Ort für die Berathungen,
für das Sieges- und Friedensfest der Völker schon vorgeschrieben die
alte Kaiserstadt.
Seinen Abschluss fand das große Werk, das damals fast alle be-
deutenden Persönlichkeiten Europa's in Wien zusammenführte, mit der
Unterzeichnung der Congressacte, deren Original uns aus dem k. u. k.
Haus-, Hof- und Staatsarchiv anvertraut worden ist; die Grenze einer
Ausstellung aber, die ein Bild der Epoche gewähren soll, musste etwas
weiter hinausgerückt werden, weil der herrschende Stil des Empire nur
allmälig den Uebergang zu einer neuen Geschmacksrichtung fand.
Hier ist nun der Punkt, wo sich das Ausstellungs-Unternehmen mit
den eigentlichen Aufgaben des Oesterr. Museums unmittelbar berührt. Wie
der Cäsarismus selbst, sahen auch das Neurörnische und Neugriechische,
die ihn in der hohen Kunst, der Einrichtung, der Tracht repräsentirten,
ihre Alleinherrschaft nicht mehr allgemein anerkannt, als diese in voller
Bltithe stand, und ebenso wie in der Politik traten, wenn auch anfangs
nur vereinzelt und schüchtern, nationale, geschichtliche, romantische Be-
strebtingen als die Gegner auf. Endlich zu Siegern geworden, bewiesen
sie gegen das Frühere die nämliche Unduldsamkeit, wie alle neuen Stile
oder Moden. Man war des erstarrten Classicismus überdrüssig geworden
und verwarf ihn in Bausch und Bogen, fast unbesehen. Nun lässt eine
Uebersicht über den ganzen Zeitraum, wie sie in unserer Ausstellung
gewährt wird, innerhalb desselben deutlich verschiedene Phasen erkennen
zuerst unbefangene Fortbildung der schon unter Ludwig XVI. begonnenen
Umwandlung der Erbschaft des achtzehnten Jahrhunderts im Sinne der
Antike, r-Adaptirungn ihrer Formen für die Bedürfnisse der Zeir. So ent-
stehen die Möbel und Einrichtungsstücke für den praktischen Gebrauch,
aber mit Benützung antiker Grund- und Zierformen. Es ist noch Leben,
Erfindung im Schalten. Erst als der Doctrinarismus umgekehrt vorgeht,
das praktische Bedürfniss der Stilgrammatik unterordnet und nur das
zulassen will, wofür die alte Welt bestimmte Vorbilder geliefert hat; als
Säulen und Friese, Akanthus, Lyren und Füllhörner nicht mehr genügen,
der Mäander jeglichen Stoff verzieren, Tempelfassaden für Schrank und
Tisch, der Sarkopbag für das Bett, das Lysikrates-Monument für den
Ofen herhalten muss etc. etc., da begibt sich die Phantasie ebenso ihres
Vorrechts wie die Zweckmäßigkeit, und es tritt jene Nüchternheit auf,
die selbst die absolute Stillosigkeit und einen wilden Naturalismus als
Befreiung empfinden lässt.
Neben dieser lehrreichen Beobachtung können wir auch die an-
stellen, welchen Schatz die damalige Kunstindustrie noch in der Tradition
der alten Werkstattlehre, in der Erziehung zu sorgfältiger Arbeit besessen
hat. So werden die Möbeltischlerei, die Goldschmiede- und Juwelierkunst,
der Bronzeguss, die Miniatur- und Ernailmalerei, die Keramik vielfache
Anregung aus Gegenständen schöpfen, die zunächst als historische, durch
persönliche Beziehungen werthvolle Documente hier ihren Platz ge-
funden haben.
Daran reihen sich die ebenfalls in zweifachem Sinne höchst bedeu-
tenden Werke der Plastik und Malerei Bildnisse der Regenten, Heer-
führer, Staatsmänner, Publicisten, der Dichter in Worten und in Tönen,
der geistreichen und schönen Frauen, welche die Wiener Gesellschaft
zierten Kunstwerke, die zugleich die interessantesten und markan-
testen Persönlichkeiten und die besten Künstler der Zeit vergegenwärtigen.
Groß ist die Zahl der nSouvenirsß im weitesten Sinne, Dinge aus
dem persönlichen Besitze gekrönter Häupter oder ihrer vornehmsten Rath-
geber und Mitarbeiter, Geschenke, die durch die Hand des Gebers den
höchsten Werth erhalten, Wohn- und Tafelgeräthe von den prunkvollen
Aufsätzen bis zum Kleinsten, Nippes, Uhren und Dosen, Stücke des
Costüms, der Ausrüstung, Karossen und Geschirre etc. etc.
Und wie des den Mittelpunkt der Ausstellung bildenden Monarchen,
des Kaisers Franz Arbeitsstätte aus der Hofburg, eine Ergänzung zu den
Gemälden und Büsten bildet, und der nicht minder schlichte Congress-
tisch, an dem die Berathungen gepflogen wurden, eine solche zu den
Bildnissen der Minister und Gesandten, die wir von lsabey's Meisterhand
um diesen Tisch versammelt sehen, so musste das alte Wien mit cha-
rakteristischen Gebäuden und Plätzen, mit Aufzügen, Festen und Kund-
gebungen des Volkes den natürlichen Hintergrund für die Ausstellung
überhaupt abgeben, die wiederum zu den anziehendsten Vergleichen
zwischen Damals und Jetzt Gelegenheit geben.
3.
Ein vollständiges Bild war freilich mit alledem nicht herzustellen.
Schon die räumliche Beschränkung hätte das verhindert. lmrnerhin hat
die ausgiebige Unterstützung durch das Allerhöchste Kaiserhaus und
befreundete Höfe, durch die alten Familien des Reiches, öEentliche und
Privatsammlungen es ermöglicht, einen Schatz an echten Zeugen jener
Periode der Vergangenheit zu vereinigen, wie er zum zweitenmal schwerlich
zu erreichen sein würde. Und so dürfte die große, ehrliche Arbeit des
Comite's und aller Angehörigen des Museums, die dies Werk erforderte,
nicht als verloren zu betrachten sein. B. Bucher.
Zur Charakteristik des böhmischen geschliffenen
Glases des 17. und 18. Jahrhunderts.
Von Dr. Karl Chytil.
Schluss.
ln der Abtheilung der alten Glasarbeiten auf der "Böhmisch-slawischen
ethnographischen Ausstellungu in Prag, welche ausschließlich nur im
Lande selbst vorhandene Objecte enthält, bilden die mit Rubinfluss ver-
zierten Gefäße einen ansehnlichen Theil; etwas Aehnliches bemerkt man
auch im Landesmuseum in Linz, dessen im local begrenzten Gebiete ge-
sammelten Glasgefäße auf deren Ursprung im Lande oder dem benach-
barten Slidböhmen schließen lassen.
Auch die mit Rubinßuss versehenen Stücke des Prager Kunstgewerbe-
museums sind in Prag, am Lande oder in Wien erworben worden. Be-
tretfs der Erzeugung des Rubinglases in Böhmen fehlt es aber auch nicht
an historischen Belegen. Der-Helmbacher Hüttenrneister Michael Müller,
welcher vom Grafen Johann Christian von Eggenberg im Jahre 1688 ein
Privilegium erhielt, hat bereits außer dem Krystall- und Kreideglas auch
Rubinglas whier Landes zum ersten eingeführt und fahricirtu 1'. Seine
Erzeugnisse fanden nach Wien, Spanien, Italien, Holland, besonders
Amsterdam, nach wMuskau und Wällischlandn bedeutenden Absatz. Aus
einer Bittschrift des gewesenen Glashüttenmeisters wzu Kloster Schlöglu,
Jo. Ant. LandtgraE, welcher sich beim Fürsten Schwarzenberg 1720 um
Zuweisung einer Glashütte auf der Herrschaft Krurnau bewirbt, erfahren
wir, welche Glassorten in den südbühmischen Hütten erzeugt wurden
wunterschiedlich Farben des Glass, auch Rubin, Kreiden-
Glass Dafl, .. auch von Golt und Rubin verschniet ver-
schnlirtP, von großen und kleinen Hangleichtern und anderen zierlichen
Glassn. Landtgraff weist darauf hin, wie die Glashüttenmeister auf der
Herrschaft Winterberg sich großes Vermögen erworben haben, und beruft
sich auf Attestationen der Herren Prälaten des Stiftes Schlögl, wo er in
die 20 Jahre Glasmeister gewesen".
Marcs, Belege LXI, LXII.
Mareh, Belege LXXIX.
Der rubinrothe Glasfluss der feingeschlilfenen Arbeiten ist feurig
und gewöhnlich scharf umgrenzt. Eine Gruppe, zumeist mit derber be-
handeltem Schliife, weist einen blassrosafarbigen, manchmal in's Violette
übergehenden Ton der nicht immer regelmäßigen Spiralen auf. Der Nodus
ist hiebei zumeist knotenförmig gewunden. Haben wir es mit einer Nachf
bildung böhmischer Arbeiten oder mit einer Production minderer Gattung,
billigerer Qualität zu thun?
Die mit farbigem Glasüuss, insbesondere leuchtendem Rubin ver-
sehenen Arbeiten wären somit eine Specialität der böhmischen im engeren
Sinne und angrenzenden oberösterreichischen Glashütten.
Sonst kann man annehmen, dass es zwischen den böhmischen, ins-
besondere nordbbhmischen und den schlesischen Arbeiten vor der Los-
trennung Schlesiens von dem Erbe Karl VI. durch Friedrich Il. keine
großen Unterschiede gab, und dass folgerichtig erst nach diesem geschicht-
lichen Ereignisse auf dem Gebiete der Glasindustrie sichtliche Unter-
schiede zum Vorschein kommen.
Zunächst gelangt das dynastische und politische Moment in der
Verzierungsweise der GlasgefäBe zum Ausdrucke. Die Bildnisse Friedrich Il.,
Schlachten- und Belagerungsscenen die Belagerung von Breslau be-
sonders beliebtl, lnschriften und Wappen kennzeichnen bald den speciüsch
schlesischen Ursprung. Zur Zeit Karl Vl. tragen die vpatriotischenw
Gläser die Inschrift
vWas Gott und dem Kayser treu",
welche nun alsbald bei den aus schlesischen Hütten hervorgegangenen
Gefäßen in ein
wWas Gott und dem König Ußllu
umgewandelt wird. Während einige böhmische Erzeugnisse außer dem
kaiserlichen Adler die Wappen von Böhmen, Mähren und Schlesien tragen
Kunstgewerbemuseum, Prag, Nr. 3193, Oesterreichisches Museum, Wien,
Nr. 2302, kommt nun bei schlesischen Arbeiten der preußische Adler vor.
ln den Formen und in der Technik ist vorerst kein großer Unter-
schied bemerkbar, aber alsbald schlägt die schlesische Glasindustrie eine
vollständig andere Richtung ein als die böhmische, und es entwickelt
sich zugleich eine Rivalität zwischen beiden.
Durch die Kriegsereignisse ist die böhmische Glasindustrie schwer
betrolTen worden. Seit den Vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts werden
immer mehr und mehr Klagen über den eintretenden Verfall hörbar,
welchem durch verschiedene Maßregeln gesteuert werde sollte. Am öftesten
wiederholen sich die Klagen, dass geschickte Glasarbeiter nach anderen
Ländern, Portugal, Schweden, Preußen, Brandenburg, Schlesien, verlockt
werden. Die Glashändler mehrerer nordböhmischen Herrschaften beklagen
sich schon 1744, dass die einzige Wahrung und das wbeste Kleinodtc
dieser Orte, der Glashandel, hinwegfalle, und dass endlich nur das
schmerzhafte Andenken übrig bleiben werde, vdass in Böhmen das Glas-
arbeiten, Kugeln, Schleifen, Schneiden erfunden worden und dass die
Böhmen die ersten in die weitentlegendsten Länder, als Westindien, Türkei,
Srnirna, Alkair, Oran, mit Leib und Lebensgefahr, Anwendung Guth und
Bluts, wo schon viele ihr Leben verloren, zu reysen sich gewaget haben".
Vergeblich wurden Patente wegen guten Umgehens mit den Glasarbeitern
8. März 1751, gegen Anwerben einheimischer Künstler in fremde Länder
14. März 1752, gegen die Auswanderung von Glasergesellen 17. August
1752 und 3. September 1755 erlassen".
Viele Glashütten gehen ein, wie seinerzeit im Laufe desr Dreißig-
jährigen Krieges, und außer den großen, in den Besitz des Adels Harrach,
Kinsky, Bouquoy übergangenen Etablissements erweisen sich nur wenige
concurrenzfähig. Durch die Lahmlegung der künstlerischen Thätigkeit
und das Schwinden des Kunstsinnes in den letzten Decennien des 18. Jahr-
hunderts ist dem böhmischen geschliEenen Glase die künstlerische Basis
vollständig entrückt worden. Auch ist das feine geschlißene Glas nicht
mehr der Hauptartikel des immer noch Horirenden Glashandels, sondern das
Spiegelglas, die Lampen, Kron- und Wandleuchter und die billige Waare.
Unter günstigeren Verhältnissen hält sich die schlesische Glas-
schleiferei und -Schneiderei in künstlerischer Beziehung einige Decennien
länger als in Böhmen aufrecht. Der Absatz beschränkt sich wohl aus
Schlesien und die benachbarten Gegenden, erst zum Schlusse des 18. Jahr-
hunderts wiederholen sich die Versuche, auch andere Gebiete für den
Absatz zu erobern 1'.
Die Zeit- und Ortsverhältnisse äußern sich mitunter durch einen
nüchternen, ja sozusagen philisterhaften Zug in dem Decor und seiner
Behandlung.
Die Darstellungen der Kriegsereignisse weichen allmälig in der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts jenen verschiedener Beschäftigungen
friedlicher Art und gesellschaftlicher Belustigungen; ein besonderes Gepräge
verleihen hiebei dem Decor schlesischer Gläser das Badeleben zu Warm-
brunn, die Anfänge der Touristik im Riesengebirge, und die Entwicklung
der Großindustrie und des Handels.
Das Bedeutendste leistet wohl wieder die Schaatfgotschkche Glashütte
und die zahlreichen selbständigen Graveure von Warmbrunn. Die Besucher
dieses rasch zum Rufe gelangten Bades pflegten zur Erinnerung an ihren
Aufenthalt geschliffene, mehr oder weniger reich verzierte Becher von
hier nach Hause mitzubringen. ln ähnlichen kleinen niedrigen Verkaufs-
läden, wie sie sich noch gegenwärtig vis-a-vis dem neuen Curhause be-
finden, haben die Graveure von Warmbrunn ihre Waare feilgeboten und
über Wunsch Wappen und Monogramme auf bereits theilweise fertige
Gläser eingeschlilfen.
Mlrcä, LXXXlX-XCIII, XCVI. Schebek, S. 365.
Czihlk, 1. c. S. 149, VIII.
Die Darstellungen der Badehäuser von Warrnbrunn, der Schneekoppe,
der Burg Kynast, der Gebirgsrücken mit den Seen erfreuen sich der
größten Beliebtheit; ab und zu gesellen sich ihnen Ansichten von Hirsch-
berg oder Landshut zu Kunstgewerbemuseum, Berlin, Nr. 321.
Die Ansichten sind durchwegs von schlesischer Seite aufgenommen
und zeugen vom schlesischen Ursprung. Arbeiten, wo die Darstellung der
Koppe oder eines steilen Berges mit Rübezahl vorkommt, mögen eher
auf böhmischer Seite entstanden sein. Die ältesten Arbeiten solcher Art
gehören der Mitte des 18. Jahrhunderts an und werden gegen Schluss
desselben immer häufiger.
Auf Grund jener und anderer Darstellungen, welche ganz bestimmt
auf Schlesien hinweisen, lassen sich die Eigenthümlichkeiten der schlesischen
Production näher verfolgen und man kann auch gewisse Rückschlüsse auf
die vorhergehende Periode wagen. Was die Formen betrifft, bemerkt man
zweierlei Gruppen. Die eine Gruppe wird durch ein Festhalten an alther-
gebrachten Typen gekennzeichnet; die Masse ist schwer, dickwandig, nicht
immer ganz rein, manchmal mit einem Stich in's Grlinliche; die Form
mit dem gedrungenen Fuße oder dicken Schafte pHegt sozusagen plump
zu sein. Der zweite Typus ist unter Verwendung einer krystallhellen
Masse leicht und elegant; bei der Bildung des Ständers herrscht eine stereo-
type Form vor, indem derselbe aus einem kerzengerade aufsteigenden
Stengel besteht, welcher nur durch einen facettirten Nodus unterbrochen
wird. Am Untertheile der Cuppa befinden sich ab und zu reihenweise
angeordnete Schuppen, mitunter auch Muscheln, welche als Reminiscenz
an die einstige plastische Gliederung beibehalten worden sind.
Das öfters vorkommende, dick aufgetragene Gold an den Schuppen
und an den oberen Gefäßrändern ist für die späteren schlesischen Arbeiten
besonders charakteristisch und wird bei böhmischen Arbeiten in solcher
Anwendung nicht angetroffen.
Was einige der schlesischen Arbeiten von der Mitte und der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts besonders auszeichnet, ist die Zierlichkeit
und Feinheit des Decors. In dieser Richtung haben sich besonders die
Warmbrunner Glasschneider hervorgethan; sie haben sich hiebei ver-
scbiedener Vorlagen bedient und waren, wie z. B. Joh. Friedr. Mecke,
bemüht, nach vzugeschickten Zeichnungen und Desseinsß Arbeiten zu
liefern 1".
Ein im Berliner Kunstgewerbemuseurn befindlicher Pocal des Christian
Schneider von Warmbrunn geb. 1710, 1782 ist ein verhältnissmäßig
frühes Beispiel dieser Art. ln Manchem erinnert die Arbeit an die feine
Verzierungsweise Schwanhardfs besonders im Landschaftlichen, Baum-
schlag und weicht von der flotten und kräftigen Art der italienischen
und Prager Krystallschneider des 17. Jahrhunderts vollständig ab. Recht
Czihak, S. 1717. Mach's Zuschrifx nn Grafen Reuß vom 23. Sepu.
1737-
bezeichnend ist das allerlei kleine Zierat, welches die schuppen- und
fächerartigen Gebilde ausfüllt. Dasselbe besteht hier und bei einer ganzen
Reihe von Arbeiten des 18. Jahrhunderts nebst Ranken aus kleinen
Scenen, Landschaften, Häuschen, und wird schließlich recht unorganisch
zur Bedeckung einzelner Rippen verwendet.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts nimmt das Ornament krause
und rocailleartige Formen an, deren nahe Verwandtschaft mit den in der
gleichzeitigen Architektur und Bildnerei Schlesiens auftauchenden Motiven
nicht in Abrede gestellt werden kann. Eine Anzahl von Grabdenkmälern
am Kirchhofe zu Warmbrunn selbst" weist dieselbe Ornamentik und
dieselben etwas gedrungenen Figuren auf, wie sie bei Glasarbeiten vor!
kommen. Die Ornamentik der letzteren besteht aus Blattwerk mit ge-
kräuselten Blattenden, flossen- und hahnenksmmartigen Ansätzen und
stereotyp gruppirten Früchten. Vgl. Fig. 5-7 der Beilage und Fig. 44.
bei Czibak, S. 144.
Nebenher bemerken wir aber an den bereits als derb und sozusagen
archaistisch bezeichneten Gefäßformen eine Decorationsweise, welche ins-
besondere in dem figuralen Theile Putten, Genien, Bambus-Darstellungen
fast roh behandelt wird und einen Gegensatz zu den feineren Arbeiten
bildet. Man wird gewöhnlich verführt, diese Erzeugnisse, welche wohl bei
der einheimischen, an Traditionen festhaltenden Bevölkerung beliebt waren,
für älter zu halten als sie sind, indem sie manchmal bereits an der
Grenze des 18. Jahrhunderts stehen. Bei Arbeiten dieser Art kommt ab
und zu noch der tiefe Schnitt zur Anwendung, während sonst der Decor
recht seicht ist. Ein Umstand, welcher meines Wissens nur bei schlesischen
Arbeiten vorkommt, zeigt besonders vom Verfalle der Glasschncidekunst.
Es werden nämlich die Tiefen und Schatten durch verschiedene Strich-
lagen, wie sie bei der Bearbeitung der Kupferstichplatte üblich waren,
angedeutet man verlässt den Charakter der Schleiferei und Schneiderei
und wendet die Mittel des Kupferstiches an. So geht gegen den Schluss
des 18. Jahrhunderts auch der Ruhm des schlesischen Glases zur Neige.
Das böhmische geschliffene Glas ist schon früher in Verfall gerathen
und die Verhältnisse waren hier sogar nachtheiliger als dort. aber es
wurde wenigstens die alte Technik bewahrt, welche mit der Zeit unter
günstigeren Umständen zur Grundlage neuen Aufschwunges diente.
Grabmal dar Frau Anna Regina Ludwigin 1755, mit Darstellung der drei
Cnrdinlltugenden; Grabmal des Pnstors Christoph Sommer 1759, des H. Georg Frie-
drich Treull 1716, und das Richterkche Grabmal.
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
Eröffnung der Wiener-Gong-ress-Ausstellung. In feierlicher
Weise wurde Samstag den I5. d. M. durch Se. Majestät den Kaiser die
Wiener-Congress-Ausstellung eröffnet.
Zum Empfange Sr. Majestät hatten sich die zur Feierlichkeit ge-
ladenen Persönlichkeiten im Säulenhofe des Museums versammelt. Es
waren erschienen Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
Ludwig Victor Se. k. u. k. Hoheit der durchl. Herr Erzherzog Rainer
hatte am 13. d. M. eine Reise angetreten, Se. kgl. Hoheit Ernst August
Herzog von Cumberland, Se. Hoheit Prinz Philipp von Sachsen-
Cobu rg. Ferner Ihre Excellenzen die Herren Oberstkämrnerer Graf Traut-
tnansdorE und Obersthofmarschall Graf Szecsen, Se. Durchlaucht Oberst-
stallmeister FML. Prinz Rudolph zu Liechtenstein, Ihre Excellenzen
Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Badeni, die
Minister Dr. Freiherr von Gautsch, Graf Ledebur, Graf Gleispach und
Dr. Rittner, Marine-Commandant Admiral Freiherr von Sternegg, Statt-
halter Graf Kielmansegg, der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg,
der italienische Botschalter Graf Nigra, Hof- und Ministerialrath Dr. von
Jettel als Vertreter des Ministeriums des k. u. k. Hauses und des Aeußern,
der russische Botschafter Graf Kapnist, ferner der bayerische Gesandte Frei-
herr von Podewils, der niederländische Gesandte van der I-Ioeven, Se. Ex-
cellenz Gardecapitän G. d. C. Graf PälEy, Se. Durchlaucht General-
Truppeninspector G. d. C. Ludwig Prinz zu Windisch-Graetz, Ihre Ex-
cellenzen Corpscommandant G. d. C. Graf Uexküll. FZM. Freiherr von
Merk, FML. von Wattek, FML. Ritter von Kropatschek und andere
hohe Militärs sowie eine Deputation des z. Infanterie-Regiments Kaiser
Alexander von Russland, ferner Ihre Excellenzen Obersthofmeister Frei-
herr von Gudenus, der Präsident des Abgeordnetenhauses Freiherr von
Chlumecky, General-Procurator Dr. Ritter von Cramer, Gouverneur Jan-
sekowitsch, Ihre Durchlauchten Fürst Adolf Joseph zu Schwarzenberg,
Erbprinz Johann zu Schwarzenberg, Fürst Paul Metternich, Fürst Salm,
Fürst Karl Trauttmansdorff, Fürst Paar, Sectionschef Ritter von Röcken-
zaun, -Geheimer Rath von Arneth, viele Mitglieder des Curatoriutns des
Oesterr. Museums, Bezirkshauptmann Dr. von Friebeis, der Vicepräsident
des niederösterr. Landesschulrathes Sectionschef Dr. Wolf, Magistrats-
Director Krenn, die Professoren der Kunstgewerbeschule u. v. A.
Präcise I0 Uhr erschien Se. Majestät der Kaiser, begleitet von
Sr. Excellenz dem Generaladjutanten G. d. C. Grafen Paar und Sr. Durch-
laucht dem Flügeladjutanten Major Fürsten Dietrichstein.
Beim Eintritte wurde Se. Majestät von dem Präsidenten des Aus-
stellungs-Comitefs Sr. Excellenz dem Herrn Oberstjägermeister Grafen
Abe ns rg ra dem PräsidentenStellvertreter Sr. Excellenz Herrn
Sectionschef Grafen Latour, sowie dem Director des Museums Hofrath
Buch er und den Comite-Mitgliedern erwartet und nach ehrfurchtsvoller
Begrüßung in den Säulenhof geleitet. Hier hielt Graf Abensperg-Traun
an Se. Majestät folgende Ansprache
wGeruhen Eure Majestät den allerunterthänigsten Dank des Cura-
toriums des Oesterreichischen Museums für den neuen Allerhöchsten
Beweis der Gnade für dieses Institut genehmigen zu wollen.
Diese Räume haben für den heutigen Tag einen Festschmuck
eigener Art angelegt. Es galt den Versuch, die Erinnerung an einen
der glänzendsten Zeitabschnitte in der Geschichte des Reiches und
der Reichshauptstadt in einem Bilde zurückzurufen.
Nach einer langen Zeit schwerer Kämpfe und Wirren waren in
Wien um weiland Se. Majestät Kaiser Franz versammelt zahlreiche
gekrönte Häupter, die berühmtesten Männer ihrer Zeit, um mit Rath
und That an dem großen Friedenswerke theilzunehmen. Alles,
was durch Rang, Geist, Talent dazu beitrug, jener Zeit ein einziges
Gepräge zu verleihen, und alles dies auf dem Hintergründe unseres
schönen, fröhlichen Wien, das seinen altbewährten Zauber niemals
mächtiger entfaltet hatte. Um ein solches Bild dieser geschichtlich
denkwürdigen Tage und mit demselben der ganzen Zeitperiode in
ihrer Kunst, ihrem Kunsthandwerke, wohl auch in ihren Sitten und
Gebräuchen so vollständig und echt, als es heute noch möglich ist,
vorführen zu können, sind alle Kräfte des Institutes, alle Freunde und
Gönner desselben seit länger als Jahresfrist thätig gewesen.
Das Ausstellungs-Comite hatte sich hiebei der thatkräftigen För-
derung der hohen Reichs- und Staatsbehörden zu erfreuen; viele
fremde Höfe widmeten dem Gedanken volle Sympathie, und alle
Kreise der Residenz und des Reiches wetteiferten in dem Bemühen,
historisch interessante und charakteristische Kunsterzeugnisse der Zeit
zur Verfügung zu stellen.
Sonach dürfen wir hoBen, ein patriotisches, geschichtlich und
culturgeschichtlich anziehendes Unternehmen nicht unwürdig durch-
geführt zu haben, und wagen die allerunterthänigste Bitte Eure
Majestät wollen geruhen, die Eröffnung der Wiener Congress-Aus-
stellung allergnädigst zu gestattenm
Se. Majestät der Kaiser geruhte hierauf zu erwidern
"Es gereicht Mir zu ganz besonderer Befriedigung, diese Aus-
stellung persönlich eröffnen zu können, welche dazu bestimmt ist,
die Erinnerung an eine sehr wichtige historische Zeitperiode unseres
Vaterlandes zu erneuern und wach zu erhalten. Ich spreche bei dieser
Gelegenheit Allen, welche mitgewirkt haben, dieses patriotische Un-
ternehmen zu Stande zu bringen, Meine vollste Anerkennung und
Meinen Dank 3115.11
Se. Excellenz Herr Oberstjägermeister Graf Abensperg-Traun
stellte sodann das Comite dem Kaiser vor. Hierauf geruhte Se. Majestät
viele der geladenen Persönlichkeiten mit einer Ansprache auszuzeichnen und
trat dann unter Führung des Custos Dr. Leisching den Rundgang an.
Im Arcadenhofe besichtigte der Kaiser die Bilder und Möbel mit
großem Interesse, und erkundigte sich nach dem v-Congressbildw von Isahey,
das Königin Victoria zur Verfügung gestellt hat; außerdem nach den Bildern
aus der russischen Kaiserfamilie. Als der Monarch erfuhr, dass der Kaiser
von Russland selbst die Gemälde für die Ausstellung senden ließ, trat
der Monarch auf den russischen Botschafter Grafen Kapnist zu und
dankte ihm. Im Saale VII besichtigte der Kaiser die Erinnerungen an
das Kaiserhaus und die europäischen Fürstenhäuser; besonderes Interesse
erweckte die Uniform des FML. Koller, in der Napoleon I. die Fahrt nach
Elba angetreten. Dem Monarchen fiel auch die prachtvolle Cassette der
Herzogin von Berry, früher Eigenthum des Königs von Neapel, jetzt des
Erzherzngs Rainer, auf; ferner ein Service aus Meißener Porzellan mit
Bildern sächsischer Schlösser, der Papierkorb Napoleon's aus dem Besitze
des Erzherzogs Carl Ludwig; ein Dreifuß mit einem Becken aus Gold
und Silber, das Geschenk Mailands an Napoleon aus Anlass der Geburt
des Königs von Rom; das Schautischchen. das Napoleon der Kaiserin
Maria Louise geschenkt, das als Plattenbild ein farbenprächtiges Aquarell
von lsabey, die nTaufe des Königs von Rom", aufweist; Napoleon's Bureau
Eigenthum des Grafen Palffy und die acht goldenen Marschallstäbe
Wellingtons Hierauf besichtigte der Kaiser das Arbeitszimmer Kaiser
Franz I., das von Prof. Beyer mit größter Genauigkeit zusammengestellt
worden ist, und sprach sich dann über das sorgfältige Arrangement
lobend aus. Im Saale VI, wo die Hofwagen aufgestellt sind, machte der
Oberststallmeister Prinz Rudolph Liechtenstein den Monarchen auf den
napoleonischen Krönungswagen aufmerksam.
Im ersten Stock übernahm Custos Ritter die Führung. Se. Majestät
besichtigte hier zunächst die im ersten Cabinete des Saales IX ausgestellten
Zeichnungen und Kupferstiche, Hoffeste, feierliche Einzüge und Schlachten
darstellend. Sodann begab sich der Kaiser zu den drei biographischen
Interieurs. Im ersten, dem Feldmarschall Fürsten Karl v. Schwarzenberg
gewidmeten, wo Fürst Adolf Joseph zu Schwarzenberg anwesend war,
interessirte den Monarchen besonders das lebensgroße Bildniss des Feld-
marschalls von Gerard aus dem Jahre 1814, Uniform, Degen und Mar-
schallsstab des Fürsten aus der Schlacht bei Leipzig, des Feldmarschalls
Orden und die Allerhöchsten Handbillets, die weiland Kaiser Franz an ihn
nach der Schlacht bei Leipzig gerichtet. Im anstoßenden Metternich-
Interieur, wo Fürst Paul v. Metternich zugegen war. erregten die be-
sondere Aufmerksamkeit Sr. Majestät das Porträt des Staatskanzlers von
Lawrence aus Schloss Königswart, das Bildnis des Herzogs von Wellington
von Lucas, der Schreibtisch des Fürsten Cl. Metternich sowie der große
Tafelaufsatz, letzterer ein Geschenk Napoleon's an den Staatskanzler. Im
Liechtenstein-Interieur haben vornehmlich die kleinere Wiederholung des
großen Gemäldes der Schlacht bei Aspern von Peter KraHt, und das schöne
Brustbild des Feldmarschalls Fürsten Johann Liechtenstein von Lampi
den lebhaften Beifall des Monarchen gefunden.
Unter den Gemälden der nächsten Abtheilung widmete Se. Majestät
namentlich dem lebensgroßen Porträte der Fürstin Pauline zu Schwar-
zenberg von Lampi sympathisches Interesse. Im Vorlesesaal lobte der
Kaiser besonders das lebensgroße Porträt des Fürsten Talleyrand von
Gerard und das des Grafen Fries mit seiner Familie. Besondere Auf-
merksamkeit fanden auch das große Gemälde nKönig Friedrich von Würt-
temberg auf dem Jagdfest bei Bebenhausen am 9. November 1812",
die Congress-Acte aus dem k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv und
das Marmorwerk Canova's, Allegorie des Strebens nach Ruhm und Ehre.
Unter den Arcaden war die Besichtigung der daselbst ausgestellten Kupfer-
stiche und Lithographien wegen des auf dem Glasdache ruhenden Schnee's
erschwert, was Se. Majestät mehrmals bedauerte.
Der Monarch kehrte sodann in den Säulenhof zurück und sprach
dem Grafen Abensperg-Traun und dem Hofrath Bncher gegenüber
Dank und Anerkennung für die interessante Ausstellung aus.
Unter ehrfurchtsvoller Begrüßung der Anwesenden verließ Se. Ma-
jestät um 11', Uhr das Museum.
Wiener-Gongresa-Ausatellung. Se. k. u. k. Hoheit der durch-
lauchtigste Herr Erzherzog Friedrich und Ihre k. u. k. Hoheit die
durchlauchtigste Frau Ergherzogin Isabella haben am 19. d. M. Nach-
mittags, geleitet von Custos Ritter, die Wiener-Congress-Ausstellung im
Oesterr. Museum besichtigt.
Um dem Publicum bequemere Gelegenheit zum Besuche der
Wiener-Congress-Ausstellung zu gewähren, wird dieselbe von Dienstag
den 18. d. M. angefangen an Montagen von tz-S Uhr, an den übrigen
Wochentagen von to-5 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9-1 Uhr
geöffnet sein.
Besuch das luaenma. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Januar t.-l4. von 2444, die Bibliothek von t57o, und die Vorlesungen
von 256 Personen besucht.
Vorlesungen, Am 12. Deeember v. J. sprach Custos Dr. Karl Masner über die
nMlllffßdifllllg der Gegenwartr, wobei er als Ausgangspunkt die graphische Ausstellung
nahm, die in den letzten Monaten des verflossenen Jahres von der Gesellschaft für ver-
vielfaltigende Kunst veranstaltet wurde und als Hauptabtheiluug die graphischen Original-
arbeiten verführte. Die beiden anderen Abtheilungen, der Holzschnitt seit dem Jahre
1886 und die Jubillums-Ausstellung der Gesellschaft, in welchen die Reproductionen
vorherrschten, boten Veranlassung, das Verhaltniss der beiden Richtungen in den gra-
phischen Künsten, der originalschaEenden und der reprodueirenden zu einander und ihre
Stellung in der Kunst der Gegenwart zu studiren. Gerade in Wien, wo die reprodu-
cirende Thatigkeit eine so imponirende Stellung errungen hat, haben solche Vergleiche
ihr acutes Interesse. Dasa die originalschaffende Richtung der anderen in der Gegenwart
nachgerade ebenbürtig geworden ist, steht außer Zweifel. Wie hiefür die Vorbedingungen
geschaffen wurden, entwickelte der Vortragende in einem Ueherblick über die wechsel-
vollen Phasen, welche die vervielfaltigenden Künste in diesem Jahrhundert durchgemacht
haben. Als Resultat dieser Wandlungen und Kampf hat die Gegenwart den Vollbesitz
und die technische Ausbildung der künstlerischen Vervielfaltigungsmethoden erlangt.
Während der Wirkungskreis der reproducirenden Thatigkeit durch die Concurrenz der
photo-mechanischen Verfahren immer mehr für höchste Leistungen eingeschränkt wird,
wachst der Strom der Originalarbeiten von Jahr zu Jahr. Unterstützt von den Neigungen
des Publicums, nimmt die original schaffende Richtung den Kampf dagegen auf, dass die
photo-mechanischen Verfahren Alles überwuchern. indem sie das leistet, was die aus-
schließliche Domane jener erscheint, die Vervielfaltigung und dabei doch ein selbatan-
digea Kunstwerk schafft. Aber nicht die vielen Künstler, welche dilettirend den graphischen
Künsten die gewohnlichen Mittel ihres Pinsels bieten, haben die gegenwartige Stellung
derselben im Kunstleben begründet, sondern solche lndividualitaten, die für sie geboren
sind und ihnen eine ausgesprochene Veranlagung entgegenbringen. Deutschland hat solche
Naturen in Klinger, Geyger und dem verstorbenen Stauffer aufzuweisen, die nach ver-
schiedenen Richtungen das Wesen des graphischen Schaffens erfasst haben und ver-
schiedene Seiten desselben vertreten. Außer diesen Künstlern wurde noch eine Anzahl
deutscher und französischer charakterisirt Legrand, Roses, Zorn und Lepere, von
denen die zwei letzteren der impressionistischen Natur der graphischen Künste gerecht
werden. Zum Schluss besprach der Vortragende noch die technischen Besonderheiten,
von denen die Ausstellung Proben gab, und hob die Mischung der Techniken als einen
markanten Zug in dem Bilde des gegenwärtigen Standes der graphischen Künste hervor.
Am 2. Januar hielt Professor Dr. Johann Oser einen Vortrag über eine neue
Methode der Vernickelung.
Der Vortragende erwähnte zunächst, dass Gold und Silber im Kunstgewerbe deshalb
so häufige Verwendung ünden, weil sich einerseits wegen ihrer günstigen physikalischen
Eigenschaften damit besonders schone EiTecte erzielen lassen, anderseits aber wegen ihrer
Widerstandsfähigkeit gegen atmospharische Einflüsse die damit erreichten schonen Wir-
kungen nahezu als dauernde bezeichnet werden konnen. Sie ünden daher auf anderen
Metallen und Stoßen ebenso als Decorationsmittel wie auch als Schutzhülle Verwendung.
Unter den Metallen, welche diesem doppelten Zweck entsprechen können, verdient
das Nickel besondere Beachtung. Es hat eine faat ailherweiße Farbe, starken Glanz, eine
bedeutende Härte und ist einer schönen Politur flhig. Anderseits bleibt es bei gewohn-
licher Temperatur an feuchter Luft und selbat in Wasser unverlndert. Das Vernickeln
von Metallgegenstanden gewinnt daher immer häufigere Anwendung. Nachdem der Vor-
tragende die bisher üblichen zwei Methoden der Vernickelung auf nassem Wege durch
37
Ansieden und auf galvanischem Wege kurz geschildert hatte, berichtet er über eine von
Mond, Quiuke tk Langer im Jahre 1890 entdeckte Nickelverbindung, mittelst welcher
eine Verniekelung auch auf trockenem Wege durchführbar ist. Die betreßende Nickel-
verbindung erhält man, indem Nickeloxyd im Wasserstoßstrom reducirt und nach dem
Auskühlen des so erhaltenen metallischen Nickels in demselben Kohlenoxydgas darüber
geleitet wird. Es entsteht so eine leicht ßüchtige Verbindung des Nickels mit Kohlen-
oxyd, welche mittelst einer Kaltemischung zu einer wasserhellen, farblosen Flüssigkeit
condensirt werden kann. Sie verdampft an der Luft außerordentlich schnell, z. B. auf
ein Uhrglas gegossen schneller als Aether. Wenn man daher in einem Fläschchen be-
findliches Büssiges Nickelkohlenoxyd ein Gas, z. B. Kohlenoxydgas, leitet, erhält man
ein Gemisch dieses Gases mit den Dämpfen von Nickelkohlenoxyd. Lasst man ein solches
Gasgemisch auf stark erhitzte Flächen wirken, so wird das Nickelkohlenoxyd geradeauf
in seine beiden Bestandtheile, Kohlenoxyd und Nickel, zerlegt, und letzteres scheidet
sich dabei auf den erhitzten Gegenständen als festhaftender metallischer Ueberzug, und
zwar, wenn diese glatte Oberfläche hatten, in spiegelndem Zustande ab. Man kann nach
dieser Methode jeden Gegenstand, der Temperaturen von soo-3oo' C. auszuhalten vermag,
mit einer festhaftenden Nickelschicht überziehen. Es lassen sich daher auf diesem trockenen
Wege nicht bloa Metalle, sondern auch Glas und Porzellan direct vernickeln, und wird
daher das Nickel auf letzterem auch als Decorationsrnittel Verwendung finden. Der Vor-
tragende erwähnt schließlich, dass diese Art der Vernickelung allerdings technische Schwie-
riglteiten darbietet, spricht aber auf Grundlage seiner bisherigen Erfahrungen die Ueber-
zeugung aus, dass sich dieselben überwinden lassen werden. Der Vortrag wurde durch
Demonstrationen erlsutert.
Am I6. Januar hielt Custos Dr. Hermann Dollmayr einen Vortrag unter dem
Titel -Zur Geschichte der Landschaftsmalereic.
Der Vortragende hatte es sich zur Aufgabe gestellt, die Frage zu erörtern hat
die niederländische Malerei des 15. Jahrhunderts durch die Art, wie sie die Landschaft
auffasste, einen Einfluss auf die gleichzeitige italienische genommen und in welcher Weise?
Um einen solchen Einfluss nachzuweisen, zeigte er zuerst an der Hand der Litteratur
sowohl als der Antike und der Kunst des Mittelalters die Unterschiede auf, die sich in
dem Naturgefuhl der Volker des Südens und Nordens überhaupt geltend machen, und
wies darauf hin, dass es den Griechen und Römern stets nur auf das Einzelne ankam,
während die germanischen Volker von Anfang an auf das Erfassen der Stimmung aus
waren. Die Griechen und Römer wurden dadurch wozu noch der ganze Charakter
ihrer Heimat heitrug zur Plastik, die anderen zur Malerei geführt. Es ergab sich ihm
ferner, dass die Italiener, auch was die Landschaft anbelangt, nur die Enkel der Griechen
und Rorner sind, und dass sie die Natur nicht anders als sie in ihrer Kunst verwertheten.
Erst die Nordländer nahmen in dieser Beziehung eine veränderte Stellung ein. Sie
waren ja auch von Vornherein viel freier gestellt, da sie keine Tradition hatten; das
Einzige, woran sie anknüpfen konnten, war eben die Natur. Sobald sie daher im Besitze
der nothwendigsten technischen Mittel waren, erscheinen in ihrer Kunst auch Land-
schaften, und zwar ganz im modernen, realistischen Sinne. Die ersten Spuren davon
linden wir bereits um das Jahr 1360, und 7c Jahre spater, bei den Vati Eyck, ist die
Landschaft völlig ausgebildet; sie ist kein bloßes nebensächliches Detail mehr, sondern
der wechselvolle Schauplatz für die Ereignisse des Lebens, auf dem sich Alles abspielt.
Das war in den Niederlanden geschehen. Niederländische Bilder wurden aber nun
als kostbare Waare nach Italien gebracht, wo sie das höchste Interesse aller Künstler und
Kunstfreunde erregten. Ebenso zogen niederländische Künstler dahin, und es ist darum
kein Zufall, wenn wir gerade an den Orten der Halbinsel die neue Auffassung Platz
greifen sehen, wo eben nordische Künstler gewirkt hatten. Der Umschwung vollzieht
sich in eben den Jahren, wo sie dort arbeiteten. Der Vortragende kam damit zu dem
Schlusse, dass nicht nur die Oeltechnik, sondern mit ihr auch die eigentliche moderne
Landschaftsmalerei den Italienern aus den Niederlanden zugekommen ist.
Litteratur Bericht.
Schriften-Schatz. Eine Sammlung praktischer Alphabete für Berufszweige
aller Art. Herausgeber Albert Schiller. Ravensburg, Otto Maler.
l. Serie. qu. Fol. Vollständig in io Heften Mark. Einzelpreis
eines Heftes M. l'20.
ln einzelnen Serien von ie I0 Heften gedenkt der Herausgeber in möglichst er-
sehöpfender Weise du Gesnmmtgebiel der Schrift zu blh-lndeln. Bei der Herstellung
der einzelnen Hefte sollen in zwangloser Weise den verschiedensten Perioden entnommene
Gruppen von Schriften gebracht werden, die mit Rücksicht auf ihre Verwendborkeit in
einzelnen Gewerben und euf die Forderungen besonderer Darstellungsweisen zusammen-
gestellt sind.
Nach dem bis jetzt Erschienenen, was sich in gefälliger, handssmer und klarer
Form prasentirt, llsst sich der Schluss ziehen, dass der Herausgeber nicht etwa die Ab-
sicht hat, rnit palaographischer Genauigkeit die Eigenthumlichkeiten aller lll Vorbilder
dienenden Schriftarten festzuhelten, sondern die benutzten Originale in glnzlich freier
Weise den modernen Anforderungen entsprechend zu modiüciren. Darauf deutet auch
die Verwendung der zumeist nur allgemein gehaltenen Bezeichnungen Steinschrift,
Plakatschrifr u. s. w.. Durch die getrolfene Anordnung des Materials ist in zweckdien-
licher Weise die Möglichkeit geboten, das Werk ganz nach Belieben zu ergänzen und
zu erweitern. M-t.
Bibliographie des Kunstgewerbes.
Vom 15. Decemher 1895 bis 15. Janunr 1896.
1. Technik u. Allgemeines. Aesthetik.
Kunstgewerblicher- Unterricht.
Ad vieile, V. Les Ouvriers d'art et d'in-
dustrie Arras en 1532. Reunion des
Soc. des Beaux-Arts, XlX. Sess., p. zu.
Beitrage zu einer Volkskunst. Herausg. von
O. Schwindrazheim. N. F. l-Iolzbrand-
Motive. gr. 4'. so farb. Taf. mit Blatt
Text. Hamburg, C. Griese. M. 3.
Dauze, P. lndex biblio-iconographique.
Precede d'une preface de Paul Eudel.
AA-HN. Grand in-SÄ Vlll, 263 p. Paris.
Farbenharmonie, Ueher, u. Farbensymbolik,
Zeitschr. für Musterzeichner, z.
Fischbach, Fr. Die Bühne als Vorbild
für lnnen-Decorntion. Zeitschr. f. Innen-
DecoraL, Vll, 1.
Girnudet. A. Mimique, Physionomie et
Gutes. Methode pratique cfapres le
Systeme de F. del Satte, pnur servir
Pexpresaion des sentiments. 4'. 132 pag.
et 34 pllnches eomposees de 2.59 Eg.
d'aprea les dessins originaux de Gaston
Le Doux et portrait de l'nuteur pur E.
Duez. Pnris, May et Motteroz.
Glinzer. Rundschau auf gewerblichem
Sehulgebiete. November 1895. Znitschr.
für gewerbl. Unterr., 9.
L. Die Strnßburger Kunstgewerbe-
schule. Zeitschr. des Bayer. Kunstgeww
Vereins, 1896, Beibl.
Handelsmuseum, Das k. k. Oesterreichisehe,
und die Fachschulen. Centralbl. f. Glas-
industrie u. Keramik, 360.
Hnimann, W. N. Das Ornament in der
Kunstschlosserei und den verwandten Ge-
werben. Vorlagen für Faeh- u. Zeichen-
schulen und den praktischen Gebrauch
für Schlosser und andere Kunstgewerbe-
treibende. 25 Taf. in Lichtdr. u. Photo-
lithogrnphie nebst einem Vorworte. gr.
Fol. Bl. Text. Wien, M. Jaife. M.25.
Journal du commerce frnngais, nrgane de
l'Institut des arts industriels, ayndiut de
defense et societe vfeucouragement de
l'industrie nationale et du commerce d'ex-
portation bimensuel. annee. dec.
1895. ln-Fol. col. p. Paris, impr.
Baragaud. Abonnement annuel etranger,
fr.
Kraus, Fr. X. Geschichte der christlichen
Kunst. in Bdn. 1. Bd. 1. Abth. Lex.-8'.
Freiburg iB., Herder. I. Die hellenistisch-
rümische Kunst der alten Christen. Die
byzantinische Kunst. Anfange der Kunst
bei den Völkern des Nordens. 1. Abth.
Mit Titelbild in Farbendr. u. 253 Abbild.
im Texte. Vlll, 320 S. M. 8.
Kunst, die christliche, und die Bibel. Allg.
evang-luth. Kirchenztg., 50.
Kunstgewerhe-Gehilfe, Der. Organ der Ver-
einigung deutscher Kunstgewerhe-Gehilfen
aller Branchen. Herausg.unter Mitwirkung
erster Fachsehriftsteller u. praktisch tha-
tiger Fachmänner. 1. Jahrg. Octoher 1895
September 1896. zu Nrn. F0. Nr. 1.
zu S. mit Abbild. Stuttgart, E. Großmann.
Vieneljahrl. M. 2-50.
Kunstgewerbliches aus Manchester. Zeit-
schritt des Bayer. Kunstgewz-Vereins 1896,
Beibl.
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striel en Iulie. Revue des Arts d6cor.,
Juillet.
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Pommern. Baltische StudienXLV, 5.621
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lerischen u.wissenschaftl.Gesichtspunkten
gestellt und herausg. In Hftn. 1. u. z.
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einfachste Weg zur Gewinnung neuer
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Mobelhalle 1896, 5.; n. Abel Der gute
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Mit so Lichtdn-Taf. sowie Textilluatrat.
vorwiegend nach den Gegenständen der
Sammlung des Consuls W. C. E. Meyer
in Hamburg. gr. 4'. 13 S. Hamburg,
Griese. M. n.
Zünfte, Die, im alten Japan. Bayer. Gewa-
Ztg., a4; n. nOesterr. Monatschr. für den
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durchgesehen und mit einem Anhange
aus Cori's Nachlass vermehrt von Albin
Czerny. gr. 8'. VIII, 242 S. mit 89 Ab-
bildgn. Linz, Stldtebilder-Verlag. M. 6.
Decouverte düinciens tombeaux dans la ca-
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Bau-, Mbbeltischler und Drechsler, Archi-
tekten, Bau u. Kunstgewerbe-Zeichner etc.
ln 2a Liefgn. 1. Liefg. Fol. 5photoli1h.
Taf. mit lV S. Text. Stuttgart, E. Groß-
mann. M. I.
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heiten der Antike, aufgenommen und re-
construirt von den hervorrag. Architekten
der französ. Akademie in Rom. 100 Taf.
in Heliogravure. In 10 Liefgn. t. Liefg.
Fol. to Taf. Berlin, Hessling. M. 13-10.
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Mit Illustr. u. einer Original-Radirung
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in Krakau und deren rnarmorene Chor-
stuhle. Mittheil. der k. k. Centralcomn,
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lReunion des Soc. des Beaux-Arts, XIX.
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Rubbiani, A. Un' opera ignorata di Vinc.
Onofri anno 1506. Archivio stor. delI'
Arte, Serie II, Anno 4.
Sant' Arnbrogio. D. Di due marmi sopra-
vanzati nell' antica chiesa di Santa Eufernia
Incino del sec. XIII di un allare
d'Orviet0 del XII. Archivio stor. delI'
Arte, Serie II, Anno 4.
Spiller, G. Neue BautischIer-Arbeixen
aller Stilarten zum prakt. Gebrauche für
Tischler, Architekten,Gewerbeschulen etc.
Nebst Detailzeiclmungen in natnrl. Große.
OriQ-Entwßrfe in Abtheil. Liefgn.
1. Abth Thoren, Thnre, Einfahrten etc.
1. Lfg. Fol. Taf. mit Detailbngen.
Düsseldorf, F. Wolfrum. M. 6.
Stein, H. Nouveaux documents sur le
peintre sculpteur Antoine Benoist. Reun.
des Soc. des Beaux-Arxs, XIX. Sesam,
791-
Streiter, R. Der Römer in Frankfurt ajM.
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Supino, .I. B. Cellino di Nese. Archivio
stor. dell'Arte, Serie II, Anno 4.
Vesme, A. Matteo Sanmicheli. Archivio
stor. dell'Arte, Serie II, Anno 4.
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malerei. Mosaik.
Apsisgemllde alter und neuer Uebung. Der
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Beissel, Steph. S. J. Fra Giovnnni An-
gelico da Fiesole. Sein Leben und seine
Werke. Mit Taf. u. so Abbild. im Text.
gr. g". 96 S. Freiburg iBr., Herder.
M.
rculei, R. La Galleria di Annihale Ca-
racci neI palazzo Farnese Roms. Arte
itnl. dec. ind., IV, 9.
Fleury, C. de. La Mosaique de Peglise
Saint-Etienne de Briare. Notice expli-
cative. 8'. p. Orleans, impr. Michau
et Co.
Gruyer, F. A. La Peinture au chiteau
de Chantilly. Ecolea etrangeres. 4'. III,
385 p. et 40 heliogravures. Paris, Plon,
Nourrit et Co. fr. 40.
Hann, F. G. Neu aufgedeckte Wandmale-
reien zu Maria Wörth. Carinthia,
1896,
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Centralcommiss., XXII, x.
Klimsch, K. Im Reigen des Lebens. Die
vier Lebensalter. farb. Taf. mit BL
Text. gr. Fol. Leipzig, Grimme 6x Hempel
50.
Lackirungen auf Hartholz. Zeitachr. für
lnnendecon, VII, 1.
Menzel A., Das Werk A. M.'s. Eine Fest-
gabe zum 80. Geburtstage des Künstlers.
Mit heschreib. Text von Max Jordan.
Fol. VI, 73 S. mit 108 Abbild. u. 3x Taf.
in Lichtdr. u. I-Ieliograv. Manchen, Ver-
lagsanstalt für Kunst u. Wissensch, M. 40.
18851895. Nachtrag zum Haupt-
werk. Mit Text von Max Jordan. gr. Fnl.
III, 1c S. mit lllustr. und 14 Taf. in
l-Ieliograv. München, Verlagsanstalt für
Kunst u. Wissensch. M. 6c.
Pearce, siehe Gruppe I.
Prell, Herm. Fresken im Treppenhnuse
des schlesischen Museums der bildenden
Künste zu Breslau. Taf. in Photograv.
Text von Jul. Janitscb. gr. Fol. 10 S.
Berlin, Vereinigung der Kunstfreunde für
amxl. Publicationen der k. Nationalgalerie.
M. 25.
Prou. La Livre dite de Charlemagne. 8'.
zo p. Nogent-Ie-Rotrou, impr. Daupeleyw
Gouverneur. Paris. Extr. des Mern. de la
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Vitrnux, Les, de la chapelle du grnnd sä-
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Beaumont, Ch. de. Une tapisserie Ha-
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Bouchot, H. La Toilette la cour de
Nlpoleon. Chißons et Politique de grandes
deines 1810-1315, dhprea des docu-
tnents inedits. 8'. Xll, 167 p. Paris,
libr. ill.
Exposition internationale, industrielle, seien-
tifique, litteraire, nrtistique, retrospective
et moderne du livre et des industries du
pspier Paris, pslnis de l'industrie iuillet
novembre 1894. Rapport de la sect.
Reliure et Brochage, par M. G. Jeener.
3'. 62 p. Paris, Jeener.
Geszler, J. Die Moden des 19. Jahrhs.
Gesammelt von G. ln 10 l-lftn. x. Hft.
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Papiers peints japonsis, Les.
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dungen. Zeitschr. des Bayer. Kunstgew
Vereins, 1896, Beibl.
Tapeten, Oesterr. Tlpeten-Ztg" IX, 1.
V. Schrift. Druck. Graph. Künste.
Frankek, Emil, Serpentinschrift. Vorlagen
für Maler, Graveure, Lithognphen etc.
Prachtbuchstaben für Fein- und Farben-
stickerei. qu. gr. 8'. 13 Taf. Zürich, Art.
Institut Orell Fossli. M. 1.
Journal des typographes parsissant le sa-
rnedi. Nr. 30 novembre 1895. Fol.
lä col., p. Perpignan, impr. Latrobe.
Abonnement dtranger fr. 5.
Knrell, L. Die Rontgetfschen Photogra-
phien. Wr. Ztg., 13.
König, G. Praktiaches Schriftenzeichnen.
Lehrbuch der Buchstaben- und Zeichen-
eintheilung für Kunstgewerbe- und Fach-
schulen, Schildermaler, Zeichner etc. Mit
Revue des
einem Vorwort von F. Luthmer. gr. 8'.
1.4 S. mit Fig. u. 17 lithognTaf. Frank-
furt aM., Mnhlau dt Waldschmidt. M. z'7c.
Leprieur, P. Le centenaire de In litho-
graphie. G112. des beaux-arts, Jnnv.
aindro E. Les Afiiches illustrees 1886
-1895. Ouvr. orne de 64 lithographies
en couleur et de x01. reproductions en
noir et en couleur d'apres les afiiches
originales des meilleurs artistes. 4'. ll,
163 p. Paris, Boudet, Tallandier.
Morin. La Renaissance typugraphique.
Revue des Arts decon, Acht Oct.
Oettingen, W. Daniel Chodowiecki.
Ein Berliner Künstlerleben im 1B. Jnhrh.
Mit Taf. u. Illustrationen im Text nach
Originalen des Meisters. Lex. 3'. lX,
3x4 S. Berlin, Grote. M. 15.
Schmidltunz, H. Die Arnateurphotogra-
phie. Die Gegenwart, 48. Bd., 51.
Soret, A. Photographie. Guide pratique
du debutsnt, avec la description sornmaire
des premiers produits indispensnbles
Vobtention des epreuves. 8". 60 p. et
annonces. Le Hnvre, Dombre.
Stajessi, Ch. Ln Bataille de Morar. Fri-
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Plon, Nourrit 81 Co.
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Jahre tzoz n. Chr. und die ältesten orien-
talischen Teppiche. gr. Fol. 33 S. mit
16 lllustr. und farb. Tat Berlin G.
Siemens. M. 8.
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Winter, Frz. Eine attische Lekythns des
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Winkelmannfeste der archäol. Gesellsch.
zu Berlin. gr. 4'. Berlin, G. Reimer.
M. 3.
VII. Arbeiten aus Holz. Mobilien.
Fei, G. Cornice in legno della prima metä
del Sec. XVll. Arte itul. decor. ind.,
lV, 9.
Furnishing Fancies.
Dec.
Guillon, A. Stalles de Yeglise collegiale
de Montreal Yonne XVlß siecle. 8'.
15 p. avec grav. Paris, Plon, Nourrit
et Co.
oussa H. de. Le Goüt dans Pameuble-
ment. Ouvr. ill. de too dessins par M.
Cottin, A. Renaux, S. Waret, etc. 8'.
286 p. Paris, Firmin-Didot et Co.
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theque d'un riche ecclesiastique au XVE
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1896, t.
Harnisch, Der gothische u. der Maximilians"
Der bstetn-ung. Bildhauer u. Steinmetz,
t896, t.
Hofmann, s. Gruppe l.
Metzger, Max. Schablonenlehre für Kunst-
schlosser. I8 Taf., enth. die Construction
von Schablonen zu allen Arten von Akan-
thuablättern, Akanthuskelchen, Rosetten
etc. ln leicht lasslicher Darstellung für
Praxis und Sehulgebrauch. gr. 4'. Bl.
Text. Düsseldorf, F. Wolfrum. M. 4.
Metzger, s. Gruppe ll.
IX. Email. Goldschmiedekunst.
Arnnud, S. De Papplicatiun d'un nouvel
emnil uns lomh la poterie de terre
Commune. p. Clermont Oise,
impr. Duix frerea.
Beissel, St. Das Reliquiar des hl. Oswald
im Domschatz zu Hildesheim. Zeitschr.
für ehriatl. Kunst, to.
E. B. S. Chat wilh Mr. and Mrs. Nelson
Dawson on Enamelling. The Studio, 33.
Erzeugung von Gold- nnd Silberwaaren in
Oesterreieh. Das Handelsmuaeum, 52.
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Re nach, S. Pierrea graväea des collections
Marlbnruugh et d'Orläans, des recueils
d'Eckhel, Gori, Levesque de Gravelle,
Mariette, Millin, Stnsch. reunies et reedites
avec un texte nouveau. 8". XV, 195 p. et 138
pl. Paris, Firmin-Didot et Co. Biblioth.
des monuments iigur. grecs et romains.
Seidel, Paul. Der Silber- und Goldschatz
der Hohenzollern im kgl. Schloase zu
Berlin. Mit Heliogr. und 41 Lichtdr.
gr. 4'. Vll, 65 S. Berlin, Cosmos. M. 50.
Techtermunn, M. de. Calice de Sebast.
Werro. Frihourg artiatique. 1395, 4.
X. Heraldik. Sphragistik. Numis-
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Hupp, O. Die Wappen und Siegel der
deutschen Städte, Flecken und Dörfer.
Nach amtlichen u. archival. Quellen be-
arbeitet. ln in Heften. t. Heft. F01. XI,
S. mit farb. Abbild. Frankfurt aM.,
H. Keller. M. 24.
Mell, A. Judenburger Haus-, Hof- und
Siegelmarken. Mittheil. der k. k. Central-
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Prix, Frz. Katalog der Theteailnisehen
Münzensammlung. Römische Münzen
u. ll. Programme. gr. 8'. Vlll, lV, 12.4 S.
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schnitzerei. Der deutsche Herold, 1896, l.
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Crevecoeur, R. de. Louis Hesselin, amo-
teur arisien, intendant des plaisirs du
roi -166z. Memoires de la societe
de Phist. de Paris, XXll.
Lhuillier, T. Une ftmille d'amateurs
d'art. Les Turpin de Crisae. 8'. zo p.
Paris, Plan, Nourrit et Co.
Amsterdam.
Bea, K. Voor bezockers van het kn-
ninklijk paleis te Amsterdam. Amsterdam,
J. H. G. van Heteren. 4.0 bl. met plan.
kl. 8'. f. --'3o.
Berlin.
Donop, Lionel von. Ausstellung von
Werken Adolph Menzel'e in der kbnigl.
National-Galerie. Erläutert v0n'D. Mit
dem Selhstbildniss des Künstlers und
Vignetten. 4'. 5x S. Berlin, J. Becker.
M. l.
Bordeaux.
Leymarie, C. Jlixposition de Bor-
deaux. Revue des Arts dEc0r., Oct.
Frankfurt a. M.
Wolff, C., u. R. Jung. Die Baudenk-
maler in Frankfurt a. M. Herausg. vom
Architeltten- ullngenieurverein und dem
Verein für Gesch. und Alterthumskunde,
1. Lfg. Lex.-8". Xll, 150 S. mit 142 Abb.
u. 21 Taf. Frankfurt a. M., H. Th. Völker.
M. b.
Guttaring.
Henn, F. G. Werthvolle Kunstgegen-
stände und archäolog. Obiecte im Pfarr-
hofe zu Guttaring. Carinthia 1896, 1.
bu rg.
Die Kopenhagener Porzellnnerbeiten im
Hamburger Museum für Kunst und Ge-
werbe. Centrelbl. für Glasind. u. Keramik,
360-
Kioto.
Die nationale Ausstellung in Kioto.
Oesterr. Monatschr. 1'. d. Orient, 10, 11.
Klage rt.
Jakech, A. v. Der erste Plen zur Grün-
dung eines Landesmuseum in Klagen-
furt. Curinthia 1396, 1.
Lisieux.
Mely, F. de. Uinventaire du Muaee de
Lilieux et le primitif italien Antonio de
Calvis. Reunion des Soc. des Beaux-Arts,
XlX Sees, p. 317.
London.
Nocq, H. Lundres. Revue des Arts
derer, Sept.
Madrid.
Gula catalogo del Museo nacional de
pinture escultura. Madrid, lrnpr. de los
Hijos de Ducazcal. 12'. 79 pig, pepo-go.
Mailand.
Melani, A. L'Expnaition eueharistique
de Milan. Revue des Arts decon, Oct.
n.
Kataloge des Bayer. Nationelmuseums
in München. lll. u. Vl. Bd. München,
M. Rieger. lll. Katalog der Abbildungen
u. Hundzeichnungen zur allgem. Cultur-
u. Kunstgeschichte. Von l. A. Meyer.
gr. 8'. Vll, B6 S. 60 Pfg. Vl. Allge-
meine culturgesehiehtliche Sammlungen.
Das Mittelalter. ll. Gothisehe Alterthumer
der Baukunst u. Bildnerei. Von H. Gref
unter Mitwirkung von G. Hager und
J. A. Meyer. Mit 349 Abbild. in Lichtdr.
auf 29 Tal. 4'. Vll, 98 S. M. 8.
Nürnberg.
Braun, E. Studien aus der Gernalde-
galerie des germen. Museums. Mittheil.
des german. Nationelmus. 1395, p. 105.
Paris.
Alphund, A., G. Berger et A. Picerd.
Ex sition universelle internationale de
18 Peris. Monographie palais, jur-
dins, constructions diversen, installations
genärales. Publication acheväe sous le
directien de M. A. Picard. Grand in-B'.
Vl, 904 p. et atlas in-fnl. de 219 plsnches.
Paris, Rothschild 1892-1895.
Paris.
Dubsky, M. Die Pariser Weltausstel-
lung im Jahre 1900, 15. April bis 5. No-
vember. Wochenscbr. des N. Ö. Gew.-
Vereins, 51.
Exposition, s. Gruppe lV.
Pola.
Weißhhupl. R. RbmischeAltertbumer
in und um Pols. Mittheil. der k. k.
Centrelcommiss, XXll, 1.
Reutlingen.
Schön, Th. Die Kirchen und Capellen
des mittelalterl. Reutlin en. Dißcesan-
archiv von Schweben, 96, 1.
Sofia.
Reinech, S. Monuments inedits du
musee de Sofia Bulgarie. 8". 16 p.
Paris. lmpr. netion. Extr. du Bull. er-
cheologique, 1894.
Stein a. Rh.
Ausstellung, Mittelalterliche, im Kloster
S. Georgen zu Stein a. Rh. Angef. vom
Sept. 1895. Zur Feier des ersten Aultretens
des Klosters in der Geschichte 995 und
der Durchführung der Klosterrestuuration
1895. Verzeichnis der Rlume und der
ausgestellten Gegenstände. gr. 8'. 31 S.
mit 17 Lichuln-Taf. Basel, Koehler. M. z.
Straßburg.
Katalog der keiserl. Universitßts- und
Lendesbibliothek in Straßburg. Elsass-
lothringiscbe Handschriften und Hand-
zeichnungen, bearb. von K. A. Barak.
gr. 8'. Vll, 22.7 S. Straßburg, J. H. E.
Heitz. M. 5.
Udine.
Bsnkö, Julius, und Sticotti, Piero.
Antiltenaemmlung im erzbischbflichen Se-
minare zu Udine. ArcheeoL-epigraphische
MittheiL, XVlll, 1.
Wien.
Falke, J. v., Eine kleine Möbel-Aus-
stellung im Hendelsmuseum. Wiener
Ztg., 185.
Das k. k. Oesterr. Museum fnr
Kunst und Industrie. Aue den Erinne-
rungen eines Kunslfreundes, lX. Wr.
215., E.
Schneider, R. v. Album auserlesener
Gegenstände der Antiken-Sammlung des
Allerh. Kaiserheuses. Herausg. mit Ge-
nehmigung des hohen Oberstklmmerer-
Amtes Sr. k. u. k. Apostol. Majestät.
50 Tal. Lichtdn, zu S. Text mit Abbild.
Wien, C. Gerold's Sohn. M. 15.
Schdlermann, W. Die internationale
graphische Ausstellung im Knnstlerheuse.
Kunstchronik, Vll, 9.
Notizen.
ZU. unserer Beilage. Die in Folge eines technischen Versehens
der Druckerei im Januar-Hefte der iiMittheilungenii unzulänglich wieder-
gegebenen Illustrationen zu Dr. Chytil's Untersuchung zur Geschichte
des böhmischen Glases bringen wir, ergänzt durch die neu hinzugekom-
menen Abildungen, nochmals zum Abdruck.
Ausstellungen in Deutschland im Jahre 1896. In den industriereichsten Lan-
dern des Deutschen Reiches, in Preußen und Sachsen, in Bayern und Württemberg, sind
Ausstellungs-Unternehmungen in Vorbereitung, welche bei der nahen Verwandtschaft der
wirthschaftlichen Interessen auch für uns nicht ohne Bedeutung sind. Vor Allem gilt
dies von der Ausstellung des sachsischen Handwerkes und Kunstgewerhes in Dresden,
die einen großen Umfang erreichen wird. Es sind zu derselben an tausend Aussteller,
darunter einige zwanzig große Collectiv-Ausstellungen von lnnungen, die kgl. Porzellan-
Manufactur und verschiedene Kunstgewerbevereine, angemeldet. Mit dieser Ausstellung
wird der monumentale städtische Ausstellungspalast am kgl. Großen Garten eingeweiht
werden. Der Ausstellungsplatz umfasst circa 100.000 Quadratmeter, wovon circa 20.000
Quadratmeter mit Gebäuden bedeckt sein werden. Die Zulassung zu dieser Ausstellung
ist auf sachsische Erzeugnisse beschrankt. Die Ausstellung soll darthun, was das Hand-
werk und besonders das Kunstgewerbe an werth- und geschmackvoller Arbeit zu leisten
vermag und welche Fortschritte es in Sachsen, namentlich seit der Neugestaltung des
lnnungswesei-is, gemacht hat. Für diese Ausstellung ist die Zeit vom a7. Juni bis 17. Sep-
tember in Aussicht genommen.
Die im laufenden Jahre abzuhaltende Bayerische lndustrie- und Gewerbe-Ausstellung
in Nürnberg ist, wie schon aus dem Titel des Unternehmens hervorgeht, eine Landes-
Ausstellung. Sie steht unter dem Protectorate Sr. kgl. Hoheit des Prinzregenten Luitpold
von Bayern und hat den Zweck, vor dem Lande zu zeigen, was die bayerische Industrie
und die dort heimischen Gewerbe zu leisten vermögen und welche Fortschritte die-
selben seit der letzten bayerischen Landes-Ausstellung 1881 in Nürnberg gemacht haben;
sie ist zufolge des Programmes auf Gegenstände beschrankt, welche ganz oder doch in
der Hauptsache im Lande entstanden sind. Nur was die Kunst anbelangt, welche,
obschon im Titel der Ausstellung nicht genannt, ebenfalls zur Theilnahme herangezogen
werden soll, so erstreckt sich die Zulassung auf alle Künstler, iwelche entweder die
bayerische Staatsangehörigkeit besitzen oder in Bayern leben oder bis vor circa drei
Jahren in Bayern gelebt bahenn. Da bekanntlich viele osterreichische Künstler in München
wohnen, werden wir voraussichtlich in der Kunstabtheilung der Nürnberger Ausstellung
manchem Landsmann begegnen. Die Ausstellung finde! vom 15. Mai bis t5. October statt.
Die Zwecke der Ausstellung für Elektrotechnik und Kunstgewerbe, welche vom
Juni bis September i8g6 unter dem Protectorate des Königs in Stuttgart abgehalten
werden soll, sind aus dem Titel dieses Unternehmens klar genug zu entnehmen. Die
als Elite-Ausstellung bezeichnete kunstgewerbliche Abtheilung ist nur für die Darstellung
des württembergischen Kunstgewerhes, beziehungsweise für solche Erzeugnisse, welche
entweder in Württemberg selbst oder durch dortige Firmen in eigenen auswlrtigen
Etablissements hergestellt worden sind, berechnet. Die Gegenstände der kunstgewerb-
lichen Abtheilung werden nicht in einzelne Gruppen geschieden- die äußere Anordnung
derselben wird vorzugsweise durch die Eigenart der Raume und Idurch ästhetische Ruck-
sichten bestimmt werden.
Die in Bezug auf die Provenienz ihrer Gegenstände beschrankteste und doch vor-
aussichtlich bedeutendste deutsche Exposition des Jahres 1896 wird die Gewerbe-Au-
stellung in Berlin sein. Diese Ausstellung, die im Treptower Parke veranstaltet wird
stellt sich bekanntlich zunachst nur die Aufgabe, ein Gesammtbild der Berliner Gewerbe
thatigkeit vorzufuhren. Angesichts der lntensitat, mit welcher die Vorarbeiten dieser Aus-
stellung, welcbe vom Mai bis October dauert, betrieben werden, darf man erwarten, dass
sie der iungen deutschen Reichshauptstadt immerhin eine Reichs-Ausstellung sein wird.
Mit einer Beilage.
Für die Redaction verantwortlich J. Fahrerin und F. Rinzr,
Selbstverlag des lt. lt. Oeaterr. Maaeuim Eir Kunst und lndualrie
lhPhrlrIlßltrIl m. cm GnmlrPl Bahn i. n...
BEILAGE ZU DEN IMITTHEILUNGEN DES K. K. OESTERR. MUSEUMS
JANUAR UND FEBRUAR 1896.
Sammlung Lnnna, Prag.
Kunsxgew. Museum, Prag.
F12. 3. K. k. Ueswrr. Älmuunl, Wicm;
Fig. 4. K. k. Oesterr. hluaeum, Wien.
Fig. 5. K. k. Ocsterr. Museum, XVicn.
Fig. G. K. k. Oesxerr. Museum, Wien.
Fig. 7. K. k. Oesterr. Museum, Wien.
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50 Tafeln in Lichtdruck mit Text. Hoch-ß. In Mappe 25 Mark.
SAMMLUNG
VON
ABBILDUNGEN ATÜRKISCHER. ARABISCHER, PERSISCHER,
CENTRALASIATISCHER UND INDISCHER METALIOBJECTE.
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MIT EINLEITENDEN BhXlERKLYNGl-ZN HERAUSGEGEBEN
VOM
K. K. ÖSTERREICHISCHEN HANDELS-MUSEUM.
50 Lichtdrucktafeln im Formate von 33 145 Zentimeter in Mappe,
Subscriptions-Preis 60 Mark.
Sfusfzllzrlzäiae Qrospeote mit ßroäetafel auf Verlangen grativ.
PIwYnlnu-lcvwi von u-wmu mm. in Wien.