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SOZIALE WOHNKULTUR
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Umschlagbild: Kinderzimmer
Entwurf: Architekten P. u. M. Tölzer
Buche und Fichte, massiv
Herausgegeben vom Österreichischen Produktivitätszentrum
im Dezember 1952
Typographische Gestaltung: Dr. Roland Rainer
Fotos: Lucca Chmel
Klischees: Merkur
Druck: Christoph Reisser’s Söhne
VORWORT
Die Ausstellung t) Soziale Wohnkultur“ will die
Herstellung moderner, zweckmäßiger und billiger
Wohnungseinrichtungen und Einzelmöbel fördern.
Darüber hinaus soll sie ein Ratgeber für die ge -
samte Bevölkerung und ein Wegweiser für eine
neue, soziale Wohnkultur sein.
Zur Vertiefung des Gesehenen zeigt dieser „Leit -
faden für Möbelkäufer“ ausgestellte Möbel und Räu -
me in graphischer und bildlicher Wiedergabe und
enthält auch kurze Anleitungen darüber, wie eine
Wohnung neuzeitlich und gefällig ausgestattet wer -
den kann.
Das Erscheinen dieser Broschüre gibt den Ver -
anstaltern, der Kammer der gewerblichen Wirtschaft
für Wien und der Kammer für Arbeiter und Ange -
stellte in Wien, Gelegenheit, dem Bundesministerium
für Handel und Wiederaufbau, der Gemeinde Wien
und dem Österreichischen Produktivitätszentrum,
ferner allen jenen Stellen und Personen, die zum
Zustandekommen der Ausstellung sowie dem Er -
scheinen dieser Publikation beigetragen haben, den
Dank auszusprechen.
Präsident der Kammer der gewerblichen Wirtschaft
für Wien
Präsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte
in Wien
DIESE KLEINE SCHRIFT möchte in allen Kreisen der Bevölkerung Verständnis
dafür wecken, daß das ernste Bemühen um eine
unserer Zeit angemessene Wohnkultur nicht eine
Modeangelegenheit ist, sondern einem neuen, natür -
lichen Verhältnis zu unserer Umwelt, zu den Dingen,
mit denen wir uns umgeben, entspricht. Viele Men -
schen tun so als wäre ihre Wohnung fast wie ein
Museum, also mehrzum Ansehen als zum Bewohnen
da. Je kleiner aber unsere Wohnungen notgedrun -
gen sind und je weniger Räume sie haben, um so
wichtiger ist es, daß jedes Möbel und Gerät dem Be -
wohnen auf das beste dient, wenig Platz verstellt und
jene unaufdringliche Form hat, die sich harmonisch
der Umgebung und dem Raum einfügt. So ist der
Mensch wieder Mittelpunkt der Wohnung und nicht
die pompöse Kredenz, der Pfeilerkasien oder der
falsche Zierat, der die stille Wirkung edler Hölzer,
die reinen Umrißlinien der Möbel und Gebrauchs -
dinge und den zarten Zusammenklang der Farben
und Stoffe stört und verdirbt. Je zurückhaltender
diese Einzelheiten sind, desto größer und freier
werden die Räume wirken, desto besser wird ein
Bild an der Wand, eine Blume in der schön geformten
Vase, das Obst in der Schale und vor allem der
Mensch selbst in dieser Umgebung zur Geltung
kommen. Das ist vielleicht das Wichtigste und Ent -
scheidenste der neuen Wohnkulturellen Bestrebun -
gen: sie trachten die oft dumpfe und verworrene,
trotz aller pompösen Aufdringlichkeit monotone
Wirkung der meist üblichen Raumeinrichtung zu
überwinden und werben für eine Raumstimmung,
bei der das einzelne in edlen, reinen und klaren
Formen seiner Art und Aufgabe entsprechend gestal -
tet und gewertet ist und zugleich aber den neuen
Wohnanforderungen bestens entspricht.
2
In diesem Sinn mögen die nachfolgenden Bilder
aus der Ausstellung „Soziale Wohnkultur“ betrachtet
werden.
Wer seine Wohnung in der althergebrachten
Weise eingerichtet hat, wird sich nicht so leicht
zu ihrer künstlerischen, sozialen und menschlichen
Art, die Dinge und Wohnprobleme zu sehen, be -
kennen können. Er möge diese Bestrebungen aber
deshalb achten, weil ihre Veranstalter mit großem
Ernst und Verantwortungsgefühl damitdie schwierige
und dringende Aufgabe zu lösen begonnen haben,
weiten Kreisen der Bevölkerung die Anschaffung
nicht nur eines formschönen und kulturell wert -
vollen, sondern auch eines preiswerten Hausrates
möglich zu machen. Preiswert heißt allerdings nicht
immer so billig wie die minderwertigen Dinge,
mit denen manche sich ihre Wohnung vollstellen.
Diejenigen aber, die ein neues Heim gründen
und sich neu einrichten, mögen bedenken, daß sie
dies für ein langes Leben tun. Je edler in der Form,
je werk- und materialgerechter und zweckvoller
der Hausrat ist, den sie sich anschaffen, je freier
er von zeit- oder stilbedingtem Ornament und
sonstigem Zierat ist, desto sicherer wird er vor
den kommenden Zeiten bestehen können. Auch
für sie gilt das gleiche wie das oben über die
Einrichtung der Räume und die Möbel Gesagte.
Je klarer, einfacher und überschaubarer diese Welt
wird, die jetzt in Verwirrung und Widerstreit ist,
eine um so bessere, schönere und glücklichere Heim -
stätte wird sie für die Menschen sein. Die Formen
der Dinge, mit denen wir uns umgeben, sind nur
der äußere Ausdruck für unser inneres Verhalten
zu ihnen, zu den Menschen und zur Welt.
3
Wien, im Dezember 1952
FRANZ SCHUSTER
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DIE EINRICHTUNG EINER
KLEINWOHNUNG
Von Professor FRANZ SCHUSTER
Eine neu eingerichtete Wohnung bekommt ihren
Charakter nicht nur durch die neuen Möbelformen,
die zu uns besser passen als die übliche falsche
Pracht, sondern in erster Linie durch die andere
Art des Bewohnens selbst, die den Anforderungen
unserer Zeit mehr entspricht als die gewöhnlichen
und oft gedankenlos übernommenen Wohnge-
wohnheiten aus den Zeiten der Viel- und Groß -
räumigkeit.
4
Die neue Art des Wohnens entspricht ebenso
dem Haushalt des jungen Arbeiterehepaares wie
dem des Geschäftsmannes, Beamten oder Gelehrten;
es gibt daher weder Arbeiter- noch Professoren -
möbel, sondern nur Möbel und Einrichtungen, die
den Menschen aller Berufe und Lebenshaltungen
ein sinnvolles und gemütliches Wohnen ermög -
lichen.
Die Möblierung der Zweiraumwohnung, be -
stehend aus Wohnraum, Schlafraum, Küche, Bad,
WC und Vorraum, nimmt auf folgende Wohnbe-
sonderheiten Rücksicht und gibt einige Anregungen
dafür.
Das Essen steht nicht mehr im Mittelpunkt des
täglichen Wohnens. Unter Wohnen versteht man
heute eher das ausruhende oder gesellige Zu -
sammensein der Familie und mit Gästen am Abend
und an Sonn- und Feiertagen. Es steht daher auch
nicht mehr der Eßtisch in der Mitte des Zimmers,
sondern das Sofa mit einem niedrigen Tisch und
niedrigen Sesseln. Für das junge Ehepaar genügt
ein Klapptisch, der an der Wand steht (Bild 2).
Bei festlichem Anlaß und für Gäste wird er in
die Mitte des Zimmers gerückt (Bild 3). Für die
Frau allein und mit dem Kind und für den Alltag
ist ein zusätzlicher Klapptisch in der Küche weg-
und arbeitssparend.
Für Briefeschreiben und kleine Schreibaufgaben
u. dgl. braucht man keinen Diplomatenschreibtisch;
es genügt ein Schreibschrank, der zugleich Bücher -
regal ist und auf einer Kommode mit Laden steht,
in der allerlei Hauskram gut untergebracht werden
kann. Wenn neben der Schreibklappe noch ein
eigenes Gefach für das Teegeschirr ist, so wird
dies zur praktischen Ergänzung des nahen Tee -
tisches und der Sitzecke.
5
Der Wohnraum.
Bild 2
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Der Schlafraum.
Die Küche.
Das Sitz- und Liegesofa mit der für bequemes
Sitzen und gutes Ausruhen verstellbaren Rücken -
lehne und dem Bettkasten ersetzt ein Gastbett oder
ist Schlafstelle für ein Kind. Es ist praktischer als
die breite Couch, auf der besonders ältere Leute
nicht ordentlich sitzen können.
An der Innenwand des Wohnzimmers sollen
Kästen stehen, die gegebenenfalls bis unter die
Decke reichen; sie sind in der Ausstellung aus
ausstellungstechnischen Gründen wegen des Ein -
blickes in den Raum weggelassen.
Die Raumnot zwingt dazu, daß viele Menschen
im Wohnraum auch schlafen müssen. Es erleichtert
aber das Wohnen und Leben, wenn ein eigener
Schlafraum eingerichtet werden kann, er ermög -
licht Zurückgezogenheit und Ruhe bei Krankheit.
Das Bett ist das einzige besondere Möbel für diesen
Raum. Die übrigen Möbel können in allen Räumen
der Wohnung verwendet werden. So kann die
Kommode und der Schrank auch im Wohnraum
aufgestellt werden, und auch der Nachttisch findet
mit oder ohne Laden im Kinderzimmer oder Vor -
raum vielerlei Verwendung. Der Frisiertisch ist
Ablegetisch und auch Schuhregal.
Wenn die Hauptmaße der Küche darauf ab -
gestimmt sind, so kann mit entsprechenden Möbel -
elementen nach und nach eine vollkommene Ein -
bauküche zusammengestellt werden. Die ausge -
stellte Küche hat einen Arbeitsplatz am Fenster
mit Speiskasten, Ladenkasten und Kommode mit
Nudelbrett, dazu einen Besenkasten, eine Kommode
und Aufsatzkästen, ein offenes Regal neben dem
Herd und eine eingebaute Abwasch mit beider -
seitigen Abstellflächen. Ein Klapptisch ermöglicht
das Arbeiten im Sitzen und die Einnahme von
Mahlzeiten in der Küche.
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Das Reich der Frau:
Sitzecke im
Schlafraum
Entwurf:
Prof. F. Schuster
Nuß, Ahorn, Buche
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Rechts:
Vitrinenschrank und Polstersessel
Entwurf: Architekt O. Payer
Unten:
Kleinfauteuil und Abstelltischchen
Entwurf: Architekt R. Rainer
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Rechts oben:
Zwei Sessel
Entwurf: Architekt R. Rainer
Links unten:
Armsessel mit auswechselbaren
Sitzen und Lehnen
Entwurf: Prof. O. Niedermoser
Rechts unten:
Klappsessel
Entwurf: Architekt P. Tölzer
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Zerlegbare Sessel
Entwurf: Architekt L. Mazak
Eßplatz mit Geschirrschrank und Wandlampe
Entwurf: Architekten K. und H. Kotal
Kirsch natur. Tischplatte aus Glas.
Sitze Rohrgeflecht
SESSEL UND TISCHE
MIT SERVIERTISCH
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SCHÜSSELN AUF OEM TISCH
SCHMALER TISCH
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ESSEN
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BREITE TISCHE
ESSEN UND BEISAMMENSEIN
AM GLEICHEN WOHNPLATZ ERFORDERT
VERSCHIEDENE TISCH- UND SITZHOHEN
BEISAMMENSEIN ABSEITS VOM ESSPLATZ
AM FENSTER ODER AM KAMIN
STUDIEREN
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KLAPPTISCH
BEISAMMENSEIN
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SCHREIBEN
Aus den Veröffentlichungen des Institutes für Wohnungs- und Haushaltsforschung
Entwurf von Prof. O. Niedermoser
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WOHN- UND SCHLAFZIMMERKASTEN
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KOCHEN- UND WIRTSCHAFTSMÖBEL
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KOCHENSCHRANK MIT ARBEITSPLATTE
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VORRATSKASTEN -
UNTER FENSTERBRETT
SITZTRUHE
WIRTSCHAFTSSCHRANK
MIT KLEIDERWAND AN DER TORE
Aus den Veröffentlichungen des Institutes für Wohnungs- und Haushaltsforschung
Entwurf von Prof. O. Niedermoser
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Bücherschrank, aus Elementen zusammengebaut, mit Schreibplatte
Entwurf: Architekten K. und H. Kotal
Gedämpfte Buche, natur
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Schreibsekretär
Entwurf: Prof. Franz Schuster
Rüster
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Ausziehbares Kinderbett und Einbauschrank
Entwurf: Architekten P. und M. Tölzer
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Das Toiletten- und Nachtkästchen ist doppelt so breit
als ein einfaches Nachtkästchen und enthält zwei offene
Abstellfächer und einen Klappenraum, der je nach Stellung
der Betten links oder rechts vertauscht werden kann.
Entwurf: Prof. O. Niedermoser
Buche mit Rüster
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MIT AUSSCHWENKBARER ECKCOUCH
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MIT SOFACOUCH AUSZIEHBAR
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BETT MIT TRAGENDEN KOPF- UND FUSSTEILEN
BETT MIT BEITZEUGKASTEN AN DER WAND KLAPPCOUCH MIT BETTZEUGRAUM
15
Aus den Veröffentlichungen des Institutes für Wohnungs- und Haushaltsforschung
Entwurf von Prof. O. Niedermoser
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AU FBAUMÖ BEL nach Entwurf der Architekten K. u. H. Kotal in
zwei Grundformen, jede 30 und 45 cm tief, aus Platten von 4 ver -
schiedenen Formaten zusammengesetzt. Inneneinteilung variabel, Unter -
gestell abnehmbar.
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1 Regal
2 Türenkästchen
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4 Regal, hoch
5 Türen-Regalkästchen
6 Klappen-Regalkästchen
7 Klappen-Türenkästchen
8 Regal-Türenkästchen
9 Türenkästchen, hoch
Mit Sockel (S) oder Fußuntergestell (F)
10 Regal-Klappenkästchen
11 Türen-Klappenkästchen
12 Kleiderschrank, zweitürig
13 Kleiderschrank, viertürig
Mit Sockel (S)
1 H Regal zum Hängen
2 H Türenkästchen zum Hängen
3 H Klappenkästchen zum Hängen
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AUFBAUMÖBEL nach dem Entwurf von Prof. Niedermoser bestehen aus vier Kastenelementen und] vier Aufsatzelementen und sind
in ihren Abmessungen so abgestimmt, daß sie unter voller Berücksichtigung des Gebrauches die vielfältigsten [Kombinationen ermöglichen
und im Zusammenbau zu Wandschränken oder Pfeilerschränken den durch Bauordnungen festgelegten Raumhöhen im Wohnbau,
Kleinwohnungsbau und Siedlungsbau entsprechen. Die Konstruktion ermöglicht es auch, sie freistehend zu verwenden [sowie die
Flächen zwischen den Rahmen in verschiedener Ausführung zu halten. Die Kastenelemente können auch mit Füßen geliefert werden.
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Erzeugt werden:
A Vollschrank für Kleider, Wäsche, Schuhe 112 X 56/167 cm hoch
B Halbschrank für Anzüge und Kostüme 112 X 56/110 cm hoch
C Hohe Kommode ev. mit Schreibschuber 112X56/85 cm hoch
D Niedere Kommode (Couch-Seitenkasten) 112X56/65 cm hoch
17
K Klappenaufsatz (Sekretär-Anrichte)
L Schiebetüraufsatz (Geschirr — Bücher)
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M Regalaufsatz offen (Bücher usw.)
112X34/45 cm hoch
112 X 34/37 cm hoch
112X34/57 cm hoch
112X22/57 cm hoch
AUFBAUMÖBEL nach Professor FRANZ SCHUSTER
Die Idee der Aufbaumöbel hat sich in allen Ländern, die Möbel für die neuen Wohnungen des sozialen Wohnungsbaues
auf den Markt bringen, seit vielen Jahren durchgesetzt. Sie bieten dem Käufer die Möglichkeit, die verschiedensten Wohn,
anforderungen mit wenigen Grundmöbeln zu befriedigen, mit denen er sich die günstigste Einrichtung seiner Räume wunsch -
gemäß zusammenstellen und ergänzen kann. Er wird dadurch vom Zwang der Garnitur frei, und auch das Einzelmöbel findet
so für verschiedene Zwecke abwechslungsreiche und praktische Verwendung. Der genügend breite Nachtkasten wird Schuh -
schrank, im Kinderzimmer Spielzeugkastel und im Flur kleine Kommode mit Spiegel. Der Abstelltisch mit und ohne Lade oder
Vorhang findet ebenfalls mannigfache Verwendung und wird, zum Klapptisch ergänzt, der leicht bewegliche, den Raum nicht
verstellende Eßtisch. Aus Kommode, Schreib- und Bücherregal und Kasten kann man die verschiedensten Möbelgruppen für das
Wohn- und Schlafzimmer zusammenbauen, und so wird der Bewohner selbstschöpferischer Mitgestalter seiner Wohnung.
DER NACHTTISCH
offen
Lade und Vorhang
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Nachttisch
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im Vorraum Wohnraumkasferl
DER FRISIERTISCH
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Bücherregal Schuhkasterl mit Lade Frisiertisch Klapptisch geschlossen einseitig aufgeklappt
18
DIE KOMMODE
Kommode
im Wohnzimmer mit Schreibfach
DER SCHRANK
Schrank
mit Kommode und Bücherregal kombiniert
Bücherregal
Kommode mit Bücherregal
mit Kommode und Schreibfach kombiniert
Architekt oskar payer / SON N EN DURCH FLUTETE KLEINWOHNUNGEN
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Die Masse der Wohnungssuchenden strebt da -
nach, endlich eine eigene, wenn auch kleine Woh -
nung zu erlangen. Dabei ist es grundlegend falsch,
zu glauben, die kleine Wohnung muß der hohen
Baukosten wegen gebaut werden. Nein, die kleine
Wohnung ist viel eher eine Folge der Notwendig -
keit, die Arbeit im Haushalt zu erleichtern, die
konstanten Ausgaben an Miete, Licht, Beheizung usw.
auf ein Minimum zu reduzieren. Wir Architekten
bauen heute die Wohnung nicht so wie früher: wir
bauen kein Haus, in dem irgendwie die Räume
eingeteilt werden und dann der arme Besitzer vor
unlösbaren Möblierungsproblemen steht, sondern
wir gehen heute den umgekehrten Weg. Nachdem
das Funktionelle das Primäre einer Wohnung ist,
gestalten wir zuerst die notwendigen Möbel und
Einrichtungsgegenstände, die zur Erfüllung der
Wohnfunktionen notwendig sind, gestalten den
dazugehörigen Raum, und erst dann entsteht das
Gebäude, das Haus.
Aber auch sämtliche technische Errungenschaften
und Erkenntnisse sind der Wohnungsgestaltung
nutzbar zu machen. So war für alle Kulturepochen
das Fenster und seine Lichtspende das Grundele -
ment der Gestaltung. In unserer Zeit kann nun
endlich durch den Eisenbeton das Maximum an
Licht und Sonne für die Wohnung erreicht werden.
So haben Untersuchungen ergeben, daß ein durch
Horizontalfenster beleuchteter Raum achtmal stär -
kere Beleuchtungsintensität aufwies als der gleiche
Raum mit Vertikalfenstern der gleichen Fenster -
fläche. Der gesamte Raum wird bei großem Hori -
zontalfenster von Wand zu Wand gleichmäßig be-
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Kl N DE R-SCH LAF- UND ARBEITSRAUM nach Entwurf von Architekt Oskar Payer. Selbst in schmalen Räumen kann
durch Hintereinanderaufstellung der Schlafgelegenheiten und durch eingebaute Schränke ein hoher Wohnwert erzielt werden.
Der lichtdurchflutete Arbeitsplatz beim Fenster wird durch eine einfache Tischplatte erzielt.
21
leuchtet und gleichmäßig erwärmt (zehn Monate im
Jahr notwendig); die Wände, die Decke und der
Fußboden speichern die herrliche Sonnenwärme auf,
um sie dann während des übrigen Tages gleich -
mäßig, wie ein Speicherofen, abzugeben.
Der abgebildete Grundriß, der in Originalgröße
in der Ausstellung aufgebaut wurde, zeigt nun eine
Zweiraumwohnung für zwei Personen, die nach den
heutigen Erkenntnissen alle Grundanforderungen
DIE WOHNUNG MIT
34 QUADRATMETER FLACHE
Ein Vorschlag
von Professor OTTO NIEDERMOSER
in funktioneller, gesundheitlicher, kultureller und
wohntechnischer Hinsicht erfüllt. Diese Wohnung
stellt das Minimum an Wohnfläche für ein kinder -
loses Ehepaar dar. Dort, wo ein oder zwei Kinder
vorhanden sind, ist ein weiterer separater Raum
notwendig. Jeder, der diese Wohnung sieht, wird zu -
geben müssen, daß hier durch richtige Möblierung
und Anordnung die bestmögliche Raumnutzung er -
zielt werden konnte.
Die abgebildete Kleinwohnung für zwei bis drei
Personen stellt einen Vorschlag für den am meisten
benötigten Wohnungstyp dar (60% der Wiener
Haushalte). Sie ist über einer Grundfläche von
33,75 m 2 errichtet und enthält 1 Vorraum mit Ein -
bauschrank (3,15 m 2 ) und Kleiderablage, 1 Bad mit
W. C., 1 Wohnraum mit Kochnische und Schlaf -
nische.
In der Kochnische ist ein Hängekasten für Ge -
schirr mit drei Schiebetüren eingebaut sowie im
Fensterparapet ein gelüfteter Vorrätekasten mit Tür
und Tischklappe, ferner der übliche Gas- oder
Elektroherd und die Abwasch, die nach einem Vor -
schlag des Verfassers mit beidseitig aufklappbaren
Abstellrosten erzeugt werden sollte. Ein zusätzlicher
Küchenkasten in Herdhöhe (100x 55 cm) ist frei -
stehend gearbeitet und soll vom Mieter in einfacherer
oder reichhaltigerer Ausstattung angeschafft
werden.
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1 Einbauschrank
2 Vorrätekasten
3 Küchenkasten in Herdhöhe
4 Hängekasten
5 Herd
6 Abwasch
7 Kommodenkasten mit Klappenaufsatz
8 Sofacouch
9 Eßtisch als Hochklapptisch
10 Betten
11 Nachtkästchen
12 und 13 Nacht- und Toilettenkästchen
(siehe Seite 28 unten)
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Die Möbel des Wohnraums sind vom Mieter nach
seinen individuellen Bedürfnissen anzuschaffen;
das abgebildete Beispiel zeigt einen Sitzplatz beim
Ofen, einen Kommodenkasten mit Klappenaufsatz
(Sekretär und Anrichte) und eine Sofacouch mit
Lehnkasten für Bettzeug (bequeme geringe Sitztiefe
und — vorgezogen — breite Liegetiefe). Vor der
Couch ein Hochklapptisch mit der Höhe nach ver -
stellbarer Platte (Teetisch bzw. Eß- und Arbeitstisch)
und Sessel.
Die Schlafnische ist durch zwei, nur mit Vorhängen
verschlossene Öffnungen mit dem Wohnraum ver -
bunden und enthält einen eingebauten, bis zur Decke
reichenden Schrank an der Mittelmauer mit einem
Fassungsraum von drei zweitürigen Schränken
(4,80 m 2 ). Die Betteinsätze ruhen auf Wandkonsolen,
wodurch das Bettgestell entfällt, den Wandschutz an
Kopf- und Fußseite übernimmt ein Holzstabgewebe.
Dem Nachtkästchen, mit Klappe an der Schrank -
seite, entspricht ein Nacht- und Toilettenkästchen an
der Fensterseite, die ebenfalls an der Wand hängen,
so daß der ganze Schlafraum keine Möbelfüße
braucht (praktisch, hygienisch und billig).
Die vorgeschlagenen, bauseits herzustellenden
Einbaumöbel kosten je nach Ausführung 2400 bis
2800 Schilling, also etwa dasselbe wie 1y 2 m 2 Wohn -
fläche, und ermöglichen es, die Wohnung bei
größerer Nutzfläche um 3—4 m 2 kleiner zu bauen
als bei der Berücksichtigung von Stellschränken.
Die Kastentüren in Vorraum und Schlafnische
sind aus Hartfaserplatten hergestellt und mit ge -
wachstem Papier überklebt, so daß jeder Mieter die
ihm zusagende Farbe und Musterung anbringen
kann.
Erläuterung zu dem Wohn-Schlaf-Zimmer auf Seite 25 unten:
WO H N - SCH LAF - ZIMMER mit Pfeilerschrank aus
Buchenholz und weiß gestupften Hartfaserplatten.
Der Pfeilerschrank trennt die Wohn- und Schlafnische vom
Eingang ab. Die Eckcouch besteht aus zwei Polsterrahmen
mit Bettzeugraum darunter (aufklappbar) und je einem Lehn -
kasten mit gepolsterter Klappe. In Schlafstellung werden die
Unterteile hervorgezogen, so daß eine breite Liegefläche
entsteht, während sie in Sitzstellung unter die an die Wand
gehängten Lehnkasten geschoben werden, um die erwünschte
geringere Sitztiefe zu erreichen. Ein Eckkasten und ein Seiten -
teil (an dem Bettzeugraum befestigt) vervollständigen das
Arrangement, dessen einzelne Bestandteile verschiedene Grup -
pierungen ermöglichen. Der Tisch ist in der Platte in Höhe
und Größe verstellbar (Eßtisch—Teetisch). Die Sessel aus
Buchenholz sind mit einem überpolsterten Sperrholzsitz mit
Plastikbezug versehen. Der Klappenkasten dient als Anrichte
(obere Klappe), Sekretär (zweite Klappe) und als Geschirr -
schrank (untere Klappen).
24
II
Wohn-Schlaf-Zimmer
Entwurf:
Prof. O. Niedermoser
Buche, natur
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WOHNRÄUME
Eßplatz im Wohnraum
Entwurf: Architekten K. und H. Kotal
Gedämpfte Buche, natur
Wohnraum
Entwurf: A. Hergesell
Nuß, natur, mit Adern,
innen Buche
Freistehendes Bücher -
gestell mit Vitrine zur
Abteilung des Eßplatzes
Wohn-Schlaf-Zimmer
Entwurf: A. G. Vereinigter
Wiener Tischlermeister
In handwerklicher Serien -
fertigung hergestellt, gemäß
dem patentierten „Mirhams-
System“
Rüste, Birne, Nuß, Buche
Wohnraum
Entwurf: Architekt R. Rainer
Alle beanspruchten Teile
helle, massive Buche;
die Platten der Tische und
Türen sind Nuß
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Schlafraum
Entwurf: Architekten K. und H. Kotal
Eingebauter Kleiderschrank mit
Schiebetüren aus Buchenstäbchen
Gedämpfte Buche, natur
DER KLEIN-SCHLAFRAUM ist durch
das Weglassen allerMöbelfüße prak -
tisch, hygienisch und billig. Die Ein -
satzrahmen der Betten ruhen auf
Wandkonsolen,dieWändesind beim
Kopf und Fußteil durch Holzstab -
gewebe geschützt. Das Nachtkäst -
chen und das Toilette-Nachtkästchen
aus Lindenholz mit Klappraum sind
an die Wand gehängt. Der Wand -
schrank besteht aus einem gestriche -
nen Weichholz-Frontrahmen und
Hartfasertüren, die mit gewachstem
Papier tapeziert sind.
Entwurf: Prof. O. Niedermoser
28
SCHLAFRAUM aus der eingerichteten Zweiraumwohnung. Entwurf:
Architekt Oskar Payer. Die Betten, die auch als Couches zu ver -
wenden sind, haben aufsteckbare Kopf- und Fußhäupter, die hier
mit Rohrgeflecht versehen sind. Diese Häupter können aber genau
so in vollen Platten, mit Sprossen oder anderen Ausführungen her -
gestellt werden, so daß viele Varianten zur Wahl zur Verfügung
stehen
Schlaf-Wohn-Raum
Entwurf: A. Pospischil
Eiche, Birne, Buche
KÜCHE
Entwurf: Pietsch
Küchenkredenz, Abwasch mit schwenk -
baren Schaffein
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KÜCHENELEMENTE
Überlegungen arbeitstechnischer wie gestaltungsmäßiger Art erweisen die Sinnlosigkeit der herkömmlichen Küchenkasten.
Küchenelemente wie die von der Dipl.-Architektin Maria Tölzer entwickelten bieten neben ihrer Anpassungsfähigkeit an die
verschiedenen Küchengrundrisse alten und neuen Stils den Vorteil, daß sie schrittweise angeschafft werden können.
31
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NACHWORT
Die auf der Ausstellung gezeigten Räume sind
durchwegs mit Einzelmöbeln eingerichtet. Mit den
Möbeln desselben Architekten kann daher der Raum
individuell verschieden möbliert werden; aus aus -
stellungstechnischen Gründen konnte natürlich nur
eine Variante gezeigt werden. Es ist aber auch
durchaus möglich, daß Einrichtungsgegenstände ver -
schiedener Entwerfer, die jeweils am besten Zusagen,
zu neuen Kombinationen zusammengestellt werden.
Dadurch kann jede Wohnung, gleichgültig ob es
sich um die Zimmer-Küche-Wohnung alten Stils
oder eine Gemeindewohnung handelt, zweckmäßig
und schön eingerichtet werden. Die erklärenden
Worte im Katalog sollen als Anregung dienen,
damit jeder Wohnungsbesitzer sich über die Ein -
richtung seiner Wohnung den Kopf zerbricht und
sozusagen zu seinem eigenen Innenarchitekten wird.
Wo sind nun die gezeigten Möbel käuflich er -
hältlich?
Der Zweck der Ausstellung war unter anderem
auch der, die Meinung der breiten Masse der
Bevölkerung über die modernen Einzelmöbel zu
ermitteln. Nachdem dies geschehen ist, werden
die gefälligsten Einrichtungsgegenstände in Serien
erzeugt. Welche Erzeugerfirmen dafür in Frage
kommen, steht zur Zeit des Erscheinens dieses
Katalogs noch nicht fest, weil erst Konkurrenz -
offerte verschiedener Gewerbe- und Industriefirmen
eingeholt werden müssen, um die preiswerteste Er -
zeugung sicherzustellen. Wenn die Serienerzeugung
angelaufen ist, werden die Erzeugerfirmen ebenso
wie die für den Verkauf dieser „Sozialmöbel“ vor -
gesehenen Möbelgeschäfte in der Presse bekannt -
gegeben werden. Voraussichtlich wird bis dahin
auch ein eigenes Kreditsystem den Kauf solcher
Einzelmöbel erleichtern.
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