Zentralblatt für Sammler, Eiebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Herbert Ehrlich und 3. Hans Prosl.
3. Jahrgang. Wien, 1. Oktober 1911. riummer 19.
Die UUaffensammlung des Schriftstellers Dr. Karl uon Thaler.
Von IHarcell Zappler (HJien).
an macht einen schönen Spaziergang, wenn man
Dr. Karl non Thaler in seinem stillen, zurück -
gezogenen Heim in Ober-St. Veit besucht,
llach oar nicht langer Zeit fuhr die Dampf-
framroay mit einem Waggon hinaus; jetjt hat
die elektrische Straßenbahn bis dahin schon ihr
ließ gespannt. Von der Endstation steigt man
einen grünen Promenaderoeg hinauf, an dem
kleine Villen in schattigen öärten liegen. Ulan
kommt an der „Einsiedelei“ Darüber zu dem
schmucken Villenhäuschen Dr. o. Thalers, das
ich betrete.
Bald bin ich in dem Arbeitszimmer des
Schriftstellers, das den Eindruck eines Waffen -
museums macht. Wann und wie er Sammler
rourde, ist meine erste frage. Und Dr.
u. Thaler wiederholt: Wann ich Sammler
rourde? Das roar Dar etroa dreißig Jahren,
aber oar fünf Jahren habe ich zu sammeln
wieder aufgehörf. Damals, als ich damit be -
gann, hatte ich einen guten freund, der ein
leidenschaftlicher Waffensammler roar. Der
betrieb es so arg und beschäftigte auch mich so
sehr damit, daß seine Teidenschaft eines Tages auch
mich ergriff. Ich ging zu einem Trödler, bei dem ich diese
beiden alten Sattelpistolen in der Auslage gesehen
hatte, kaufte sie und rourde Sammler. Bei diesen Worten
ging Dr. d. Thaler auf die Wand neben dem fenster zu,
nahm uon ihr zwei Pistolen herab, die er mir zeigte. Es
sind große, schwere Pistolen, die auf dem Schloß den
Flamen des Büchsenmachers f. Hitlinger und auf ihrem
langen, braunen Tauf „Stackeran“ tragen. Dann eine
andere Schußwaffe nehmend, sagte Dr, o. Thaler lächelnd,
diese hier nenne ich gern „Dacklpistolen“. Es ist ein
kleines, fast kugeliges Ding mit merkwürdig gebauten
Hähnen.
Während Dr. n. Thaler so spricht, halte ich ein wenig
Umschau in dem Raume, der über und über mit Waffen
behängt ist. Zwischen der langen Reihe oon Pistolen
sehe ich einen schlanken Degen mit reich ornamentiertem
Griff und langen Blutrinnen. Es ist ein Degen, wie ihn
die oenezianischen Kaoaliere des 15. Jahrhunderts gern
trugen, wenn sie Besuch machten und sich nicht den Rauf-
ejegen an die Seite schnallen wollten. Da wieder ist ein
merkwürdiges Stück und ein Beispiel Dielleicht für den
seltenen fall, daß ein Objekt für jünger angemerkt wird,
als es tatsächlich ist. ln dem Tauf des Degens ist nämlich
die Jahreszahl 1731 eingezeichnef und man ist leicht
geneigt, die zweite winkelige Ziffer für eine Sieben
zu lesen.
Zu den Tieblingsstiicken seiner Sammlung zählt Dr.
ü. Thaler die prächtigen SchiaDane, deren er oierzehn
Stück besißt. Da hängen ein reich geziertes Glocken -
schwert, zwei kostbare OffiziersschiaDone mit sil -
bernen Hütchen und eines, das der Waffenschmied Johann
Tucchini erzeugt hat. „Ulan bekommt sie jeßf gar nicht
mehr in Italien,“ erzählt Dr. o. Thaler. „Und unechte
auf den markt zu bringen, oerlohnt sich nicht, da ihre
Herstellung so hoch kommen würde, daß man kaum einen
Käufer für sie finden könnte. Das ist immer so bei diesen
Sammelobjekten; die billigen Stücke werden niemals ge -
fälscht. Was 100 oder 200 Kronen kostet, ist noch echt;
geht es darüber hinaus, hat man schon Grund, an der
Echtheit zu zweifeln. Ich erinnere mich an eine Episode,
die ich im Palast der familie Panciaticchi in flarenz er -
lebte, wo ich einen Teil meiner Schiaoones kaufte. Reben
anderen Stücken lag dort auch ein prächtiges Glacken-
schroert, das am Knauf ein goldenes „f“ trug. Es soll
der Degen des Königs Philipp II. oon Spanien gewesen
sein. Der Hofmeister des Hauses, der den Verkauf leitete,
bot die Waffe um 4000 Tire aus. Da rourde ich skeptisch.
Ich hätte das Schwert allerdings auch dann nicht gekauft,
wenn ich oon seiner Echtheit überzeugt gewesen wäre.
Denn ich habe nie oiel Geld auf ein einzelnes Stück oer -
wendet. Bei den Auktionen habe ich auch oerhältnis-
mäßig billig gekauft, weil ich es mir zur guten Gewohn -
heit gemacht hafte, stets rechtzeitig auf dem Pasten zu
sein. Einmal trieb mich wohl ein Händler in die Höhe;
es handelte sich um ein interessantes Stück, um eine
Pistole, die in einen Degen eingebaut war. Aber als mir
der Preis schon zu hoch schien, lizitierfe ich nicht weiter
mit. Die Pistole fiel dem Händler zu, der sofort sah,
daß er zu hoch gegangen mar und das Geld schwerlich
wieder hereinbringen würde. Er machte mir darob Vor -
würfe und bot mir schließlich die Waffe unter dem Er-
sfehungspreise an. Ich lehnte dankend ab. Roch lange
nachher sah ich die kostspielige Waffe in der Auslage des
Händlers.“
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Internationale Sa mmler-2eitung
Hummer 19
An einer Wand fällt mir ein reicher polnischer
Säbel aus dem Jahre 1603 auf. fr steckt in einer
schroeren Silberscheide, die auf ihrer Vorderseite die Por -
träts der berühmtesten polnischen Helden jener Zeit, auf
der Rückseite deren Wappen enthält. Grüner Samt ist
der Silberschale unterlegt. Dr. o. Thaler erzählte mir,
daß er das interessante Stück auf einer Auktion erworben
habe. Am Tage darauf erhielt er einen Brief, in dem
ihn eine polnische Gräfin oerzroeifelt bat, ihr den Säbel,
der für sie eine teure familienerinnerung bedeute, zu über -
lassen. Thaler wurde schwach, aber Josef Tewinsky,
der gerade bei ihm zu Besuch war, rief ihm, sich nicht
den Säbel ablisten zu lassen. „Besser ein Polensäbel an
der Wand, als das Geld der Polengräfin in der Tasche“,
meinte er launig und so behielt Thaler ihn.
Auf einem Tischchen unter diesen Waffen gewahre
ich einige kleine indische Götter aus Bronze. Dr. o.
Thaler bezeichnet sie als Geschenke des Generalkonsuls
Bummler. Der Generalkonsul hatte aus Indien auch
zwei oollständige, goldene, tauschierfe Rüstungen, indische
Tulmars, ein indisches Opfermesser mit uralter Klinge,
zehn Krise und ein sehr reich ornamentiertes birmanisches
Henkerschwert für Dr. d. Thaler mitgebracht, die der glück -
liche Besitzer an der Rückwand des Arbeitszimmers plaziert
hat. In einer Gcke liegen eine tibetanische Doppeltrommel,
die aus zwei ITlenschenschädeln gebaut ist, und eine Pfeife
aus einem ITlenschenknochen, die einen abscheulichen Ton
gibt. Der enge Armschuß der Rüstungen mit dem daran
hängenden Handnet} und die ungemein fein geschnitten
Griffe der Krise lassen auf die kleinen, zarten Hände der
Inder schließen. Besonders fein ist ein Verschwörer-Kris
oon der Insel Jana, wie wir deren drei im Raturhisto-
rischen Hofmuseum haben. Die Krise hatten in Gift ge -
tauchte Spieen. Die Gemahlin des Schriftstellers hatte die
Krise fürsorglich in siedendem Wasser gebadet, als sie in
die Sammlung kamen.
Reben den stahlgrauen indischen Waffen hängen
zwei prächtige goldene Damaszenerklingen mit arabischen
Inschriften, ein Candimesser oon Ceylon mit uraltem Glfen-
beingriff und mehrere montenegrinische Pistolen oon großem
Kaliber, in den oerschiedenen Techniken gearbeitet: in
Toula, Tropfsilber und filigran.
An dem Pfeiler zwischen den beiden Fenstern des
Zimmers sehe ich eine oollständige Beduinenrüstung
mit Kugeltasche, großem und kleinem Puloerhorn, Gürtel
und Dolch, auf dem feine Silberplättchen aufgelegt sind.
Cs ist ein Geschenk des oerstorbenen Arabienforschers
Cduard Glaser. Cin daneben befindlicher indischer Schild
aus ausgekochter, durchscheinender Rhinozeroshaut bringt
das Gespräch auf die indische Reise des oerstorbenen
Grafen Cdmund Zichy, oon der der Graf, der eine wert-
oolle Waffensammlung besaß, mit ungemein kostbarem
indischen Waffenschmuck zurückkehrte. Graf Zichy hatte
einen guten Cinfall. Cr nahm oon hier etwa hundert
Reuoloer mit, die er den indischen Türsten, bei denen er
zu Gaste war, zum Geschenke machte. Die fürsten waren
ob dieser Aufmerksamkeit so erfreut, daß sie ihn mit den
herrlichsten Dolchen und Pistolen beschenkten, mit Waffen,
in welchen große, kostbare Cdelsteine eingelegt waren.
Die oierte Wand trägt eine Rüstung der Wiener
Bürgerwehr aus dem Jahre 1796, die Dr. o. Thaler an -
kaufte, als das alte städtische Zeughaus aufgelassen wurde.
Cin kleiner Teil der Bestände nur kam in das städtische
ITluseum im neuen Rathaus, der Rest wurde zu Geld ge -
macht. Unter der Rüstung hängen ein algerischer Dolch,
ein Geschenk der Gräfin Hoyos, ein JTlarokkaner, der
mit Türkisen und Korallen reich besät ist, und eine große
Zahl oon albanesischen Gewehren, die im bosnischen feld-
zug gesammelt wurden und noch mit ihren Spißkugeln
geladen waren, als man sie zu Dr. o. Thaler brachte.
Cines ist besonders schön; es hat eine prächtige Perl -
mutterschale, die in ihren einzelnen Plättchen in Silber
gefaßt ist. Auf derselben Wand, zur anderen Seite des
Bücherkastens, sieht man noch ein sardinisches Gewehr,
einen ungarischen Streitkolben aus dem Jahre 1666, eine
Waffe aus dem Tiroler Aufstand 1809 und mitten unter
ihnen unter anderen den Degen der Beamtenorganisation
aus dem Jahre 1850, den der Pater des jetzigen Cigen-
tümers trug.
Zum Schlüsse kamen wir auf Waffenfälschungen zu
sprechen und Dr. o. Thaler erzählt mir in seiner liebens -
würdigen, lebendigen Art einige interessante Kriminalfälle:
Vor 25 Jahren ungefähr tauchte auf dem italienischen
Rlarkte ein Goldhelm, ein noch selten gesehenes Pracht -
merk gotischer Goldschmiedekunst, auf. ITlan glaubte
zuerst, den Helm Ataulfs oor sich zu haben, dann wieder
wurde die Meinung laut, es sei der Helm des im Busento
begrabenen Königs Alarich. Alan berief Casfellani, den
größten Kunstschmied Italiens. Der studierte wochenlang
den Helm und erklärte schließlich, es wäre keine gotische,
sondern eine altetruskische Arbeit. Gin niuseum kaufte
den Helm um einen ungeheuren Preis an. Da nach einiger
Zeit wurde ein lllann wegen oerschiedener fälschungen
oerhaftet. ITlan kam durch Zufall auch auf den Goten -
helm zu sprechen und siehe da: der Schwindler gestand,
auch den Helm geschmiedet zu haben.
Auch an die Geschichte oon der gefälschten Ala i länder-
Riistung fttakarts erinnerte Herr o. Thaler. fttakart
hatte um teures Geld eine angeblich alte ftlailänder Rüstung
gekauft, die nach seinem Tode um 24.000 Kronen in
anderen Besitj überging. Rach Jahren erst kam es auf,
der Wiener Kunstschmied Bäck hatte die Rüstung auf
Bestellung aus dem Gold oon 50 oder 60 Dukaten ge -
schmiedet und 1600 Kronen dafür erhalten.
Bäck hat übrigens auch in einer zweiten großen
Waffenfälschungsaffäre mitgespielt. Der Herzog oon ITTo -
dena übergab einst einem später schwer bestraften, nun
schon oerstorbenen Waffenhändler, namens Weininger,
Helm und Schild einer kostbaren Rüstung zum Reinigen.
Weininger brachte die Stücke zu Bock und beauftragte ihn,
ihm eine genaue Kopie derselben anzufertigen. Als Wei -
ninger die Kopien oon Böck erhielt, gab er die Rüstungs -
stücke an den Herzog oon ITlodena zurück. Als man
später bei Weninger, der oerschiedener fälschungen be -
zichtigt wurde, eine Hausdurchsuchung oornahm, fand man
auch die Rüstung, die dem Gigentum des Herzogs oon
ITlodena täuschend glich. Gs wurde nun der Verdacht rege,
ob nicht auch der Herzog betrogen worden sei, indem er
die Kopie für das Original hielt, und man brachte beide
Stücke zu Gericht. Baron Osten-Sacken war Sachoer-
ständiger. Gr besah sich die Stücke lange, sehr lange,
stand aber schließlich ratlos da, weil sie nicht oon einander
zu unterscheiden waren. Da meldete sich jemand aus dem
Publikum: „Hoher Gerichtshof! Vielleicht könnte ich da
Bescheid geben.“ „Gin Fachmann“, fragte man ihn. „Ja,
ein Kunstschmied.“ Gs war Böck. Gr wurde oor den
Richtertisch gerufen, „nichts einfacher als das, meine
Herren“, sagte er lächelnd und deutete auf eine Stelle in
den Stücken des Hejzogs hin: Böck hatte dort sein Hand -
werkszeichen eing&chldgen. Weininger hatte tatsächlich
dem Herzog die Kopie geliefert, sich jedoch das Original
zurückbehalten.
C^D 0 □£=]
Rümmer IQ
1 nte r n a t i o n a 1 c a m m I e r -Z e i t u n g.
Seite 291
Eine Kostümsammlung,
einen interessanten Überblick über die Entwicklung des
Trachteiunescns Dom frühesten ITlitfelalter bis zur Gegenroart ge-
ruährt eine Kostümsammlung, die eben aus dem Besitze des englischen
ITlalers lucas in die Heinde des neuen londoner ITluseums
übergegangen ist, das im Kensington-Palasf sein Heim aufge -
schlagen hat.
Lucas mar uan Jugend auf ein eifriger Sammler und kann
als ein heruorragender Kenner der Trachtenkunde gelten. Er selbst
hat in einem Gespräch mit einem Londoner Journalisten in kurzen
Worten die mertoollen Lehren ermähnt, die diese Sammlung alter
Kostüme der. Gegenmart erteilt, regt sich doch beim Anblick dieser
farbenreichen schönen alten Geroänder so etroas roie eine Sehn -
sucht nach jenen uerklungenen Zeiten, da der färbe, der Kunst
und dem Geschmacke des Jndioiduums ein ungleich größerer Spiel -
raum in der Behandlung der eigenen Kleidung offen stand, Es
gewinnt fast den Anschein, als ob die früheren Jahrhunderte der
Tracht des ITtenschen eine ungleich größere Bedeutung beilegten
als die alles uniformierende Gegenroart, in der der kleine Kommis
sich kleiden kann roie ein Herzog und in der alle rein äußerlichen
malerischen Reize der Slandesunterschiede sich immer mehr oer-
roischen. „Die lange Hose,“ so äußerte sich der englische ITlaler,
„roar das Ende der Kunst in der männerkleidung, roar der Anfang
der modernen Tracht, die heute zur Uniform geworden ist. IJoch
zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Beinkleider nicht gar
so häßlich roie heute, schmiegten sich enger an die Körperformen.
Aber heute oerbergen wir lllänner oom Knie ab alle Erinnerungen
an die natürlichen formen, roas oom künstlerischen Standpunkt
nicht genug zu bedauern ist.“ Diese eintönige Gleichförmigkeit
hat die Phantasie gelähmt, den Ehrgeiz eingeschläfert und die
feinen psychologischen faden, die den ITtenschen mit seiner Kleidung
Derbinden, gelockert und uerroirrt. Denn der englische Künstler
glaubt fest an den Einfluß der Kleidung auf das Wesen und Auf -
treten des manschen, die prächtigen schönen Kostüme des 17. und
18. Jahrhunderts haben ihren engen Zusammenhang mit der Kunst,
die Bekleidung zu tragen: mit jener Grazie und Anmut des Auf -
tretens und des Benehmens, die jenen Kindern uergangener Jahr -
hunderte eigen roar. „Kann jemand in moderner Herrenkleidung
überhaupt würdig und achtunggebietend Aussehen?“ fragt der
Künstler. Die lleigung zur Verhüllung der Körperformen, die sich
in der modernen ITtännertrachf ausprägt, läßt die Sorge für die
Entwicklung des Körpers zurücktreten, damit entschwindet auch
der Drang oder die llotroendigkeit, seine Glieder stets in der Ge -
walt zu haben und nicht nur zweckmäßig, sondern auch anmutig
zu handhaben. Die Kleidung, die ehedem ein Symbol und ein
Spiegel der Persönlichkeit roar, ist heute im allgemeinen nur noch
eine llotroendigkeit, und damit ist auch die Liebe geschwunden,
mit der unsere Voroäter alle Einzelheiten ihrer äußeren Erscheinung
beurteilten und behandelten.“
Die Sammlung Lucas zeigt z, B. Schuhe aus dem 16. Jahr -
hundert, die mit echten Perlen und Juwelen geschmückt sind und
neben denen unsere moderne fußbekleidung in ihrer trockenen
llüßluhkeit armselig anmufet. Da sehen mir goldgeroirkfe Ge -
roänder mit kunstuoll eingeflochfencn Ornamenten aus edlen Steinen,
Uleisterroerke der Webekunst, die heute kaum mehr geschaffen
werden, weil das Bedürfnis für sie entschwand. Interessant aber
ist oor allem die Lehre, roie die schönen frauen des lllittelalters
und der Renaissance die schwierige Toilettenfrage lösten. In der
Sammlung sieht man gaid- und silbergeroirkfe Roben, die ein
ganzes Vermögen gekostet haben und die den Gedanken nahe
legen, daß die Vorläuferinnen unserer lllodedamen noch mehr zu
Extraoaganzen neigten als die Töchter der Gegenroart. Aber in
Wirklichkeit lagen die Verhältnisse anders; die wohlhabende frau
des 16. oder 17. Jahrhunderts, die für ein Gewand 8000 oder
10.000 111k. darbrachte, behielt dieses Kleid auch Jahrzehnte lang
im Gebrauch, die lAode entwertete nicht uon Vierteljahr zu Viertel -
jahr, roas drei ITlonate oorher als schön galt, und so sehen roir
auch, roie jene kostbaren Damenkleider der Vergangenheit uon der
sorgsamen Besitzerin immer wieder ausgebessert werden; einige
Stücke der Sammlung zeigen deutlich, roie fleißig und lange eine
schöne frau der alten Zeit ihr Prunkgeroand im Gebrauch behielt,
ist doch der Stoff an den Ärmeln ganz dünn und nahezu durch -
gescheuert. hl.
Lokalmuseen.
Von Professor Dr fllax Duofak (HJien).*
8 Sin auffallender Charakterzug der österreichischen
Cokalmuseen ist ihre große Verschiedenheit unter -
einander. Reben Anstalten, die als mustergiltig
bezeichnet toerden können (z. ß. die ITluseen
uon Pilsen oder Reichenberg), gibt es viele,
die einem Trödlerladen gleichen oder einer alten
Kuriositätenkammer, neben ITluseen, die ziel-
bewußt geleitet cuerden, solche - und sie sind
leider in der überwiegenden Illehrzahl , denen entweder
nur ein ungeklärter Sammeltrieb oder ein dilettantenhaftes,
oft einseitiges Interesse zugrunde liegt. Cs fehlt eben gänzlich
an einer einheitlichen Organisation; dem Zufall und lloch-
ahmungsbedürfnisse verdanken die meisten Cokalmuseen
ihre Cntsfehung und Zufall und vielfach auch falsche Ten -
denzen bestimmen ihre weiteren Schicksale.
Cs ist sehr fraglich, ob allzu zahlreiche Cokalmuseen,
* Wir entnehmen diesen programmatischen Aufsaß der eben
erschienenen llr. 7 der ITlitteilungen der k. k, Zentralkommission
iir Erforschung und Erhöhung der Kunst- und historischen Denkmale.
die eine große Zersplitterung des in ihnen unterzubringenden
Denkmalbestandes bedeuten und vielfach zu einer unge -
sunden Konkurrenz führen, überhaupt van Vorteil sind;
dach unter allen Umständen ist der Illangel an Organi -
sation zu beklagen, der es verhindert, daß unsere Cokal -
museen jenen fluten bringen, den sie ihrem Wesen nach
bringen könnten.
Als Hauptaufgabe eines Cakalmuseums mufj die För -
derung des Interesses und der Ciebe für die lokale, kul -
turelle und künstlerische Vergangenheit und der Kenntnis
derselben angesehen werden. Cs hat wenig Sinn und
Wert, wenn mit den bescheidenen (Tütteln, die in der
Regel solchen ITluseen zur Verfügung stehen, vereinzelte
Objekte fremder Provenienz erworben werden wie in den
großen ITluseen, oder wenn die Sammlungen nach den
Reigungen des jeweiligen Verwesers nach einer bestimmten
Richtung hin einseitig ausgestalfet werden.
Cs gibt viele Cokalmuseen, die fast ausschließlich
ITlünzen und prähistorische Funde, dann wiederum andere,
Seile 292
I nteniü tio nale Sam in ler-Zeil u n
Ru mm er 19
die nur Werke der Volkskunst enthalten. 6s ist ohne
Zroeifel richtig, dafj durch die Aufbewahrung solcher Ob -
jekte manches gerettet murde, roas sonst oerloren ge -
gangen märe, doch die Daseinsberechtigung und die ITlission
der lokalen ITluseen ist sicher nicht in der Ausgestaltung
zu solchen Spezialsammlungen zu suchen, modurch die
großen Sammlungen, in roelchen der Gelehrte dach in erster
linie sein ATaterial suchen roird, nur geschädigt roerden.
6ine solche Spezialisierung bewirkt, dafj die ITluseen, bei
roelchen sie oorhanden ist, fast gar nicht besucht roerden,
da sie den Tlichtfachmann nur langweilen und gerade nach
jener Richtung hin, nach welcher sie oor allem einroirken
sollten: das Publikum für die heimatliche Vergangenheit
zu interessieren, oöllig steril bleiben. Bei der allgemeinen
Interesselosigkeit gehen dann oft mit der Zeit die Bestände,
die einer einseitigen, antiquarischen Vorliebe ihre Zusammen -
stellung oerdanken, wieder oerloren.
Zu der planlosen und unzweckmäßigen Sammel -
tendenz gesellt sich oielfach noch als drittes Übel der
Dilettantismus. 6s roerden Objekte gesammelt und auf-
beroahrt, die überhaupt nicht in ein ifiuseum gehören oder
nicht das sind, für roas sie ausgegeben roerden: Abnor -
mitäten, Reisetrophäen, moderne englische Rachahmungen
japanischer Arbeiten und ähnliches.
6s roäre eine lohnende Aufgabe des Staates, den in
den Cokalmuseen gelegenen pädagogischen Aufgaben Be -
achtung zu schenken und zu oersuchen, sie in die richtige
Bahn zu lenken, roie es auch in den meisten europäischen
Staaten bereits der fall ist. Die zahlreichen Suboentions-
gesuche könnten eine Handhabe bieten, auf die Ceitung
und Verwaltung der ITluseen heilsamen Ginfluß zu nehmen.
6s sollten folgende Bedingungen gestellt roerden:
a) Die Berücksichtigung eines allgemeinen Rahmenpro -
grammes; b) Die Vornahme einer periodischen Inspektion
durch ein staatliches Organ; c) Die 6inräumung eines Vor -
kaufsrechtes für den Staat für den fall der Auflösung des
niuseums.
für das Rahmenprogramm roären folgende Grund -
säße maßgebend:
1. Die Ankäufe der Cokalmuseen haben sich in erster
lZinie auf 6rroerbung oon Objekten lokaler Prooenienz aus
einem bestimmten Umkreise zu beschränken (Stadt und
nächste Umgebung, politischer Bezirk, alte kulturelle oder
Verroaltungseinheiten).
2. Die Objekte, die diesem Wirkungskreis entsprechen,
sind nicht wahllos anzuschaffen und anzuhäufen, sondern
derart auszuroählen, daß sie ein möglichst prägnantes und
erschöpfendes Bild der kulturellen Vergangenheit und der
künstlerischen alten und neuen Produktion des Sammlungs -
gebietes geben.
3. 6ine größere, einseitige Konzentration auf eine
bestimmte Denkmalkategorie oder eine bestimmte Kultur -
periode muß durch die besondere historische Bedeutung
der beoorzugten Denkmalkategorie oder Kulturperiode für
das Sammlungsgebiet begründet sein oder mit alten be -
deutenden Beständen der Sammlung Zusammenhängen.
4. Gine ähnliche Aufgabe roie die eigentlichen Cokal -
museen haben auch die größeren Territarialmuseen zu erfüllen
für das größere Gebiet, dessen Ulittelpunkt sie sein sollen.
5. Solche Territorialmuseen können nach ITlaßgabe
der Kräfte und UTittel auch Bestände aufnehmen, welche
geeignet sind, über allgemeine fragen der Gntroicklung der
Kunst und Kultur zu belehren, roas jedoch nicht zu einer
Konkurrenz mit großen ITluseen und zum ziellosen Gin -
kaufen einzelner, zusammenhangloser Denkmale der allge -
meinen Kunstentroicklung führen darf, sondern in mehr
illustratiner, systematischer Darstellung konkreter Gntroick-
lungsreihen nach sachlichem oder stilistischem Zusammen -
hänge durch charakteristische Originale und Reproduktionen
bestehen muß. Doch das Schroergeroicht muß auch da
auf Objekte lokaler Prooenienz gelegt roerden,
6. Als ein allgemein gütiger Grundsaß für die Sammel -
tätigkeit der Cokal- und Territorialmuseen ist ferner zu
beachten, daß Don Kunstwerken im öffentlichen Besiße
nur jene in ATuseen übertragen roerden dürfen, welche an
der ursprünglichen Bestimmungsstelle nicht erhalten roerden
können.
7. Alle in einem Cokal- oder Territorialmuseum be -
findlichen Denkmale müssen genau und sachgemäß inoen-
tarisiert roerden.
8. Alle RTusealobjekte müssen mit der größten fiir-
sorge für ihre Konseroierung aufberoahrt roerden.
Dieses Programm ist mit Absicht ziemlich weitmaschig
gefaßt, damit auf oerschiedene Spezialfälle die weitest -
gehende Rücksicht genommen roerden kann. Viel könnte
auch, wenn eine regelmäßige Inspektion der Cokalmuseen
eingeführt würde, im gütlichen Ginoernehmen oon fall zu
fall geregelt roerden.
Die erste Wiener ßriefmarken-fluktion.
Im Anschluß an die „Internationale Postwerfzeichen-Aus- [
Stellung in Wien“, die dank der guten Frequenz oor einem Defizit j
bewahrt blieb, fand in Wien in der Zeit oom 13. bis 21. September '
zum erstenmaie eine ßriefmarken-Auktion statt, die bei leb -
hafter Beteiligung uon in- und ausländischen Sammlern und Händ -
lern einen ermunternden Crfolg hatte. 6s kam eine aus den llachlaß-
sammlungen des flfrikaforschers ITlajors Hermann uan W iß mann
und des Wiener Sammlers Wilhelm Krapp kombinierte, 3213 Tals
umfassende Kollektion zur Versteigerung, die auf 165.000 Kronen
geschäht, zirka 200.000 Kronen ergab.
Wir lassen nachstehend die erzielten Hauptpreise folgen:
Österreich: lTr. 25, 0 Kreuzer, dünnes Papier, Type II mit
anhängendem Andreaskreuz, K 200. Ilr. 26, 3 Kreuzer, Tokayer
Durchstich, auf ganzem Brief, K 145. Ilr. 30, Rest der 6mission
1850, 571 Stück, gebr., diuerse Papierabarten, Druckfehler, Kuriosa,
Abklatsche etc., Katalogwert Alk. 184, uerkauft um K 250. Ilr. 57,
Oelber Illerkur, dünnes Papier, frische färbe, schön geschnitten,
K 290. Ilr. 42, Roter ITlerkur, ohne Gummi, ungebr. schöne
Ränder und färbe, K 1850. Combardei: Ilr. 174, 6m. 1850,
15 Cents, Papier nerge, K 225. Ilr. 175, Desgl., 15 Ct., Type II,
dickes Papier mit anhängendem Andreaskreuz, K 115. Ilr. 191a,
Desgl. 5 Saldi mit Andreaskreuz zusammenhängend, auf ganzem
Brief, K 280. Ilr. 194, Desgl. 50 Ct., grün und schwarz, auf
ganzem Brief, gebr., K 110. Ilr. 258a Ungarn, 5 Kreuzer und
5 Kr., seltene Zähnung 9 1 /.,, 2 Stück, K 150. Ilr. 294, Desgl, 1884,
ohne Wz., 1 Kreuzer, hellgelb, Viererblock, K 210. Bayern:
Ilr 516, Drei Stück I Kreuzer schwarz, auf ganzem Brief, K 220.
Baden: Ilr. 555, lleudrucke anläßlich der Wiener Weltausstellung,
kompletter Sat3 in Doppelstücken (16 Stücke), postfrisch, K 200.
Braunschweig: ilr. 361, ‘/ 2 Sgr., schwarz auf grün, rechter
Durchstich fehlend, K 251. Ilr. 562, 1 Sgr., schwarz auf gelb,
bogenförmiger Durchstich, oben Durchstich, Garantie Ruhland, K 420,
Hamburg, Ilr. 472, lleun Sh., hellgelb, K 98. Helgoland.
Ilr. 523, ‘/ 4 Sh. rat und grün, fehldruck, K 160. Alecklenburg-
Plummer 19
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 293
Schwerin, llr. 581, 1864- 1866, 4 / 4 Sh., rot, durchstochen, K 200.
Oldenburg, llr. 612, 1851 1856, ‘/u Sgr., grün, auf ganzem
Brief mitjselten grofjem Rand rechts, K 155. llr. 613, 185g, '/ s
ör., sdmiarz auf grün, K350. llr, 625, 1861, ‘/i Gr,, gelbarange,
K 500, Sachsen, llr. 646, 1850, 3 Pf., rot, ohne Gummi, gut
erhalten, K 250, llr. 647, Desgl., K 545. llr. 648, Desgh, sehr
dunkel, Gehe fehlend, K 550. Schleswig - Holstein, llr. 662,
1850, 1 Sh., blau, Dreierstreifen auf ganzem Brief, K 495. llr. 665,
2 Sh., leicht gestempelt, K 170. llr. 666, Desgl., stärker gestempelt,
K 140. Württemberg, llr. 698, Siebzig Kreuzer, Doppelstück,
sehr schön, g: schält auf K 180, oerkauft um K 565. llr. 699,
Desgl., mit Teil der nächsten lllarke, et tu. beschädigt geschäht
K 55, oerkauft um K 150. llr. 705, Rest, 167 Stück oerschiedene
lluancen, Abstempelungen in guter Erhaltung, Katalogwert Ulk. 540,
K 220. Bulgarien, llr. 727, 1884 85, Prooisorien, 15 Stücke,
5 auf lOSt., rosa, Buchdr., auf ganzem Brief, K 200. frankreich >
llr. 780, I fr., ziegelrot, oberer Rand,~ tief geschnitten, K 250.
Griechenland, llr. 867, Cm. 1890 1892, Athener Druck, 40 Cepta,
rotoiolett, 1 St ungez., i Stück gez. 117a, 1 St. gez. 157,, K 11.
llr. 872, tlachporto 1875 in dioersen Zähnungen, auch gebr. 35 St.,
Katalogwert zirka Ulk. 110, K 50. llr. 873, Cm. 1878, desgl. auch
gebr., darunter sehr seltene Zähnungen, Katalogwert fllk. 128, K 70.
Gr ofj b rif annien, llr. 875, 1840, 1 Penny, schwarz, schönes
Randstück, geschäht auf K 200, oerkauft um K 540. Britisch-
Guiana, llr. 1001, Cm. 1850—1851, 12 Ct., hellblau, rund ge -
schnitten, Katalogwert Alk. 300 K 190. llr. 1004, Cm. 1852, 4 Pence,
tiefblau auf Briefstück, K 165. llr, 1013, Cm. 1856, 4 Ct., karmin -
rot, K 425. llr. 1025, Cm. 1862, 4 Ct., blau, Typei, K 240. fidji,
llr. 1142, 6 Ct. auf 3 Pence, grün, gotischer Aufdruck, K 260.
llr. 1145, Desgl. röm. Buchstaben, K 180. llr. 1148, Cm. 1875,
2 d auf 12 Ct., auf 6 Pence, rosa, gaf Aufdr., K 185. Indien,
llr. 1250, 8 Annas, oiolett mit londoner Garantie (Katalogwert
zirka Ulk. 550), K 220. Ionische Jnseln, llr. 1245, 14 St., hieoon
5 ungebr. 2 mit Strichentmertung, 2 Stück mit P. D. und Strich,
die übrigen mit Abstempelung „Franco 4 , K 500. Kap der guten
Hoffnung, llr. 1257, Cm 1861, 1 Penny, ziegelrot, Holzschnitt,
Katalogwert 111k. 150, erzielt K 170. Ar. 1259, fehldruck, 1 Pence,
blau, beschädigt, Katalogwert 111k. 1500, erzielte K 270. Alauritius,
llr. 1500, Cm 1848, I Pence, gelbrot, schräg und senkrecht linierter
Grund, bläuliches Papier, etwas beschädigt, K 200. llr. 1501,
Desgl., schräg liniert, klare Ausführung, weites Papier, Katalog -
wert zirka Ulk. 300, erzielt K 220. St. Vincent, llr. 1545, Cm
1880, l Penny auf 6 Pence, blaugrün, ungeteiltes Paar, K 260.
llr. 1547, Desgl., 5 Sh., rosarot, 0 G., Katalogwert 111k. 500, K 200.
West-Australien, llr. 1806, Cm. 1865—1871, CC. fehldruck,
2 Pence, lila, K 250, Katalogwert Ulk. 400.
Italien, llr. 1817, Postalische fälschung, 50 Grana, grau,
K 115. llr. 1822, Cm. 1877, Cot oerkehrfer Aufdrucke, kompletter
Sah und einige Stücke doppelt, wouon ein Stück ungebr., ferner
Kollektion mit korrektem Aufdr. und gebr., Katalogwert zirka
500 111k., K 250. llr. 1831 a, Cm. 1894 - 1904, 20 Ct. gelb und
karmin, Wertziffer oerkehrf, „Diena“, K 110. Kirchenstaat,
llr. 1837, Cm. 1852—1860, Vs + 7s> Bajacco, grüngrau, fete-beche
auf ganzem Brief, geschäht K 500, uerkauft K 860. Ileapel.
llr. 1870, Cm. 1860, *; ä Tornese, blau, Trinacria, beschädigt, K 180.
llr. 1871, Desgl., K 225. lllodena. llr. 1879, 1 Cira schwarz und
40 Cf. blau, auf Briefstück, „Diena“, K 180. llr, 1882, fehldruck,
5 Cent, grün, auf ganzem Brief und 5X5 Ct. und 2Xlü Ct.,
K 160, (geschäht K 95). llr. 1896, fehldruck, 80 Ct., bräunlichgelb, |
Stempel Carara, K 700. Parma, llr, 1903, 55 Stück, meist gebr., ]
Katalogwert 220 lllk., K 235. llr. 1916, Cm. 1859, Dreierstreifen |
auf Briefstück, K 400. Romagna. llr. 1935, 6 ßaj., halbiert auf
ganzem Brief, RRR, geschäht K 850, erzielt K 1700 (Crsteher:
Rudolf friedl, Wien). Sizilien, llr. 1986, Cm. 1889, l /s Grano,
mit rotem Kastenstempel auf Briefstück, K 300 (geschäht 100 K).
llr. 1987, Desgl., Vierersfreifen und Doppelstück, io Grana auf
einem Brief, K 550. llr. 1988, Cssais, 7 2 Grano, dauon zwei
zusammenhängende blaue und eine gelbe, K 120. llr. 1991, Cot,
1 Grana, grün, ein Stück Platte I, ein Stück Platte II, ungebr., drei
Stück Platte HI, gebr., ein Stück auf Brief und weitere 18 Stück
gebr., in lluancen, K 215. Toscana, llr. 2025, 60 Crazie mit
9 Crazie auf kl. Briefstück, K 423. llr. 2046, 5 Cire, dunkelgelb,
sehr wenig dünn am Rande, K 1100.
Ostrumelien. llr. 2105, Cm. 1880 1884, 52 Stück inkl.
3 Stück nicht uerausgabt, zu 20 Para und 1 Piaster, K 560.
Rumänien, llr. 2215, llloldau 1858, 27 Parole (schwarz auf rosa,
Briefstück), sehr br. Ränder, K 1100 (nach Deutschland oerkauft),
llr. 2217, 54 Parole, oiercckig geschn., auf ganzem Brief, K 520.
llr. 2220, 81 Parole, blau auf bläulich mit Poststempel und feder-
strichen entwertet, oiereckig, K 4000 (Rudolf friedl, Wien),
llr. 2225, Cm. 1858, 5 Parole schwarz, auf weifjem Papier, auf
kl. Briefstück, K 500 (Rud. friedl). llr. 2224, Desgl. Doppelstück,
auf gr. Briefstück K 1000. llr. 2256, 80 Parole, braun auf weih,
Doppelstück auf Briefstück, Stempel Vaslui, K 270 (geschäht 100 K).
llr, 2259, llloldau-Wallachei 1862, fünferstreifen, mit Teil der
sechsten lllarke, K 260. llr. 2288, Cm. 1865, ffirst Cuza, 2 Parole,
orange, glatt es Papier, K 750 (Schätjung K 250). llr. 2297, Desgl.,
ein Stück auf ganzem Brief, K 645 (geschäht K 155). llr. 2304,
5 Parole blau, ein paar und zwei einzelne lllarken auf Rezepisse,
K 150. llr. 2318, Cm. 1866, 5 Parole, Viererblock auf Briefstück,
K 410 (Rud. friedl). llr. 2548, Cm. 1869, 50 Bani, halbiert, auf
ganzem Brief, K 200 (geschäht K 75). llr. 2355, Cm. 1870, 8 Stück
Vs 3 Bani = 25 Bani, K 200 (Schähungswert K 50).
Rufsland, Ceoante. llr, 2446, Cm. 1863, seltener Stempel
franca, K 260. llr. 2451, Cm. 1865, mit russ. 10 Kop. lllarke auf
ganzem Brief K 550 llr. 2468, Cm. 1879, proD. 7 auf 10 Kop.
karmin und grünlich, fette Ziffer, Aufdr. schwarz, 2 St. ungebr.
5 gebr. und 5 Briefe K 210. Schweiz, llr. 2481, Cm. 1845,
Basler Taube, 2' Rp. auf Briefst. K 200. llr. 2485, Desgl. auf
Briefstück K 185. llr. 2485, Cm. 1843, Doppel Genf, 5 5 Ct.,
gelbgrün, auf ganzem Brief K 760. llr. 2506, Genf, 1848, Kuuert-
ausschnitf als Briefmarke oerwendet, sehr schön und 2 gebr. Aus -
schnitte, lose, K 225. llr. 2507, Cm. 1849, Waadt, 4 Ct., schwarz
und rot K 470. llr. 2508, Desgl., dünn K 500. llr. 2520, Post-
lokale 27s Rappen ohne Cinfassung K 510. Spanien: llr. 2553,
Cm. 1851, 2 Reales ziegelrot, K 420. llr. 2567, Cm. 1854, 5 Cuar-
tos bronze K 275. Türkei: llr. 2652, Cot der Cm. 1865 1876,
ungebr. und gebr. 125 Stück K 180. llr, 2655, Cm. 1876, fehldruck
25 -f 5 Piaster rot und blau, zusammenhängend K 505.
Afghanistan: llr. 2687, Cot der Cm. 1870 -1881, 550 St.
ungebr. und gebr. K 350 (Katalogwert c lllk. 769). Buenos-
Aires: llr. 2697, Cm. 1858, 5 Peso gelbgrün, geschäht K 180,
uerkauft K 600. Vereinigte Staaten: llr. 3148, Cm. 1869,
15 Ct. braun und blau, kopfstehendes lllittelstück, Katalogwert
nik. 750, erzielte K 525. llr. 3149, Desgl. K 400. llr. 5150, Cot
der Cm. 1869, 24 Ct. grün und uiolett, lllittelstück kopfstehend,
K 550. llr. 5151, Cm. 1869, ohne Waffel, 22 St. gebr. und ungebr.
K 500. llr. 1579, Kirchenstaat, 5 + 8 Bajocci auf Brief mit
seltenem feldpoststempel llr. 1 non Österreich- K 50. llr. 5186,
Österreich: 36 alte Briefe oor Cinführung der lllarken, gutes,
schönes Stempelmateriale (geschäht K 5), erzielt K 12 und llr. 5215
Österreich und Combardei. Absfempelungssammlung, 3500
Stück, K 1500.
Sämtliche Preise oerstehen sich ohne das Aufgeld uon 10 ’/o-
Seite 294
Internationale Sammler-Zeitung.
Plummer 19
Fiskalisrhe 5tempel.
Zur Exposition auf der „Internationalen Postwertzeichen-Husstellung“ in Wien.
pie €rforschung alles dessen, mas mit Briefmarken
Zusammenhang!, ist nun schon in solche Details j
oorgedrungen, da[3 in Dielen Cändern nicht leicht
etwas neues mehr zu finden ist, wenn man sich j
nicht in die ärgsten Tüfteleien einlassen will.
Da ist es nun natürlich, daß sich manch einer,
der sich früher mit Postsachen beschäftigte, einen
anderen Zroeig suchte. Der nächstliegende führte
zu den fiskalischen Stempelmarken, die
mit dem Postwesen allerlei Berührungspunkte
gemeinsam haften.
Das Exekutiu-Komitee der „Internationalen Postwert -
zeichen-Ausstellung in Wien“ hatte der Strömung Rechnung
getragen und ihr an zwei Stellen Einlaß geboten, in
Klasse fl, enthaltend: Österreich, Ungarn, Bosnien, £om-
bardei, österreichische Postämter in der Peoante und auf
Kreta, Donaudampfschiffahrfs-Gesellschaft; die Sektion 11:
Stempel, Telegraphenmarken, und in Klasse R, zusammen -
fallend mit Sektion 57: Stempel, Telegraphenmarken,
Prioatmarken.
In Klasse fl brachte Ignaz ITlayr (Wien) auf acht -
zehn Kartons eine schematische Darstellung der historischen
Entwicklung des llrkundensfempels (in Österreich). JTlan
mufj missen, daß die Stempelroertzeichen nie] ältere Ahnen
haben, als die Postwertzeichen. Die Stempelmarken sind
allerdings später eingeführt worden, als die Briefmarken,
aber lange oor ihnen gab es eingeprägte Stempelzeichen,
(in Österreich seit 1696), und zwar nicht nur für Doku -
mente, gemeiniglich Stempelpapier genannt, obwohl
auch Pergament oorkommf, sondern auch für allerlei Gegen -
stände des Gebrauches, wohl auch Verbrauchsstempel
benannt, mouon Zeitungs- und Kalendersfempel oor nicht
gar langer Zeit erst abgeschafft wurden und der Stempel
für Spielkarten noch jetjt besteht.
Herr ITlayr beschränkte sich also auf den Dokumenten-
stempel und konnte auch da, um nicht zu breit zu werden,
nur Typen herausgreifen. Gr zeigte auf den ersten acht
Kartons durch Ausschnitte und photographische Kopien die
Entwicklung des Stempelpapiers mit den Hauptetappen
1686, 1762, 1803, 1818, 1836 und 1840, aber auch die
zwischenliegenden ständischen Stempel für Innerösterreich
und die Händer der böhmischen Krone oor der ITlaria
Theresianischen flllgemein-Regulierung im Jahre 1762, die
Stempel der französischen Okkupation Österreichs im Jahre
1809, sowie die der österreichischen Reoindikation in den
1814 zurückerlangten Kranländern, besonders auch der
Combardei. fluch machte er kleine Exkursionen auf die
österreichische Okkupation Bayerns im Jahre 1704 bis
1714 und die österreichischen Hiederlande. Auf den weiteren
zehn Kartons wurde die Entwicklung der österreichischen
Stempelmarken dargestelif.
Dr. Karl mittermayer (Tinz)stelltedieösterreichischen
Stempelmarken infolge der franzosenkriege 1797 bis 1817
aus. Der Titel schien nicht ganz glücklich gewählt, da I
es sich doch nicht um Stempel marken in unserem Sinne
handelte, die ja erst seit 1854 im Gebrauche sind, sondern
auch nur um Ausschnitte doii Stempelpapier, und zwar
uam Dokumentenstempel. Doktor ITlittermayer hat eine
besonders glückliche Hand bei der Erwerbung non altem
Stempelpapier, wodurch das non ihm ausgestellte Gebiet
eine Vollständigkeit erreicht hat, die nicht leicht übertroffen
werden kann. Er hat eine Beschreibung beigegeben, die
im Kataloge ausführlich abgedruckt wurde, hier aber nur
auszugsweise wiedergegeben werden kann,
Dr. ITlittermayer hotte auf dem I. Blatte die eminent
seltenen Stempel non Triest 1797 und Görz 1806 darge -
stellt, auf dem II. die Grazer flushilfsstempel, die nach
der Beiseiteschaffung der österreichischen, aber oor der
Einführung der französischen im Jahre 1809 gebraucht
wurden, auf dem III. bis IV. Blatte die Stempel der fran -
zösischen Okkupation in den oerschiedenen österreichischen
Kranländern im Jahre 1809, auf dem VIII. die franzö -
sischen für das abgetretene Jnnoiertel und den Teil des
Hausruckoiertels 1809 (und 1810), auf dem IX. die (fran -
zösischen) illyrischen Prooinzen, die größtenteils aus ehe -
mals österreichischen Kronländern bestanden. Auf dem
X. bis XV. waren dann die österreichischen Reoindikationen
(auch 1814) dargestellt, die den wiedergewonnenen Ge -
bieten Darläufig der Hauptsache nach das Gebührenrecht
des Candes ließen, aus dem sie zurückkamen, aber eigen -
artige österreichische Stempel dort einführten, schon auch
darum, weil im übrigen Österreich nur entwertetes Papier -
geld kursierte, in den zurückerwarbenen Prooinzen aber
noch Hartgeld im Umlauf blieb.
Wilhelm Strohmayer (Schloß Ruppersfal) gewährte
uns einen Blick in einen kleinen Teil der Reichtümer
seiner sonst so sorgsam behüteten Sammlung. Er stellte
die Stempelmarken oon Combardo-Venezien unter Öster -
reich, sowie jene der militärgrenze aus, und zwar nicht
nur die Dokumentenstempel, sondern auch flnkündigungs-,
Kalender- und Zeitungs-llJarken, sowie Essays in uner -
reichbarer Vollständigkeit und besonders schönen Exem -
plaren. Rur diejenigen, die die Seltenheit und den da -
durch bedingten hohen Illarktwert einzelner Stücke daraus
kannten, konnten die Zusammenstellung richtig würdigen.
Am schlechtesten schnitt Dr. Julius Krueg (Wien)
ab. Er wollte eine eigenartige Aufstellung zur Anschau -
ung bringen, ein großes Album mit dicken Kartonblättern,
alle durch Gelatinefolien geschiißt, sollten dem Publikum
das Ilmblättern ebenso erlauben, wie bei einem Dreh -
gestelle. Das Album war auf einem Pulte festgebunden
und auch der Tisch war mitgebracht worden, auf dem
das Pult stehen sollte, für den Tisch fand sich aber kein
Plaß und da für das Album das Schicksal der „HJona
£isa“ befürchtet wurde, so ward es in einen Albumkasten
oerbannt, wo es ein unbekanntes und unrühmliches Da -
sein fristete.
Umsomehr oerdient die interessante Sammlung hier
erwähnt zu werden. Das Album enthielt auf 25 großen
Doppeltafeln die [. Gruppe der österreichischen Stempel -
marken, mit welcher sich die oier ersten Ausgaben in der
Zeit üan 1854 bis 1875 in natürlicher Weise oereinigen
ließen. Besonders die wechseluolle II. und III. Ausgabe
war in eigener Anordnung übersichtlich exponiert. Aber
nicht nur die Rücken der ITlarken, sondern alle Verhält -
nisse, die dafür irgendwie in Betracht kamen, waren in
einer so ausführlichen Weise dargestellt, wie es für die
Briefmarken auch erst in der leßten Zeit gelungen ist.
Die Eigenschaften des üerschiedenen Papieres und der
mannigfaltigen Wasserzeichen, die Druckarten mit fünferlei
oerschiedenen Arten, Druck der Wertangabe, die oerschie-
denen Zähnungen, alles immer mit Varietäten und flb-
Hummer 19
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 295
normitäten, Essays, die oar der Einführung der Ittarken
oder märend der Dauer der I. Gruppe entstanden, eigene
chemische Versuche, um die Beeinflussung der färben des
Papieres und des Untergrundes zu zeigen u dgl. Vieles
danon mar non dem Aussteller zum erstenmal gefunden;
roa eigener Besitj nicht zu erreichen mar, traten Kopien
an die Stelle und Textblätter erklärten die Tafeln.
ln einer nur für die Jury bestimmen JTlappe roaren
noch meifere Detailsfudien enthalten, eine Zusammen -
stellung non hunderten datierten Stücken, aus denen sich
die Reihenfolge der Veränderungen ergibt, menn die anderen
mittel versagen, eine Zusammenstellung non hunderten
photographischen Kopien der kleinen Stückchen non Wasser -
zeichen, aus denen dann erst deren Bilder sich Zusammen -
sein liefjen, statistische Angaben u. s. f.
tn Klasse R gleich Sektion 57 stellten Gilbert &
Köhler, Stempelmarkenhändler (Paris), Ignaz ITlayr (Wien)
und Wilhelm Strohmayer(5chlafjRuppersfal) aus,alle ganz
besondere Seltenheiten aus oerschiedenen Cändern, Stroh -
mayer ein Blatt Stempelmarken aus Coahuila in ITlexiko.
Alle Aussteller murden prämiiert. ITlayr bekam
eine kleine goldene und eine silberne llledaille, Dr. ITlitfer-
mayer und Gilbert & Köhler die kleine goldene, Stroh -
mayer und Dr. Krueg eine silberne ITledaille. K.
Ausgrabungen der Königin Elena uon Italien.
Der königliche Jagdforst non Castel Porziano, der 26.000
morgen Landes umfaßt und sich an der Küste zwischen Ostia
und dem alten Caninium, jeßt Pratica di Klare, hinzieht, ist der
ertragreiche Jagdgrund für die archäologischen Forschungen, die
Königin Elena uon Italien hier seit einigen Jahren unternimmt.
Jn den beiden lebten Kampagnen uon 1910/11 sind ihr sehr bedeut -
same Entdeckungen gelungen, die ein neues Licht auf die Ein -
richtung der in der Höhe uon Rom gelegenen Bader und auf das
altrömische Leben in der Sommerfrische werfen. Jm „Rthenäum“
berichtet Rodolfo Lanciani über diese Grabungen der Königin.
Das Gebiet, auf dem die Arbeiten stattfinden, ist non drei
alten Verkehrswegen durchkreuzt, der Via Seoeriana, die mit der
Küste parallel läuft, der Via Laurentiana, die in einem rechten
Winkel mit dem ersten Wege nach Laurentum führte, und einem
Kreuzweg, der durch den Wald in der Richtung der Villa des
Plinius ging. Hier lagen drei oder uier mittelpunkte des Land -
lebens, in dem die Römer Erholung suchten: Laurentum, die einstige
„Wiege der Römer“, jeßt Torre Paterna, der Vieus Augustanns
T/aarentum. der fashionabelste Badeort Roms, jeßt Torre di Pias+ra,
das Rolomum des C. lllarius, jetjt Kastell Portiano, und ein oiertes
Dorf mit unbekannten Hamen, das uor wenigen Jahren bei La
Capocotta entdeckt wurde. An dieser Küste zog sich nun, nahe
am ITleer, eine Kette uon eleganten Villen hin, die die Via Seoeriana
an der Seeseite einfaßten. Alle diese Villen, deren Stätten durch
Schutthügel und durch kleine Wäldchen uon Steineichen und Pinien
bezeichnet sind, hatten ihre Portale nach der hochgelegenen Chaussee
hin, ihre Gärten zogen sich an den Abhängen bis zum ITteer herab.
Aus den neuesten Ausgrabungen an diesen Stellen hat man nun
allerlei Aufklärung über die Form des Badens bei den Römern
gewonnen. Augenscheinlich war das Baden in der offenen See
streng oerpönt, denn sonst würde das Vorhandensein oon Hun -
derten oon Bassins an der Küste mit Fischteichen und Schwimm -
abteilungen sich nicht erklären lassen Diese Bassins wurden mit
Salzwasser gefüllt, weil frisches Wasser längs der laurentinischen
Küste nicht zu erhalten war: sie wurden gewärmt, denn man hat
noch Spuren oon Heißluftanlagen gefunden, und waren oon ganz
oerschiedener Größe, manche nur für eine Familie berechnet, andere
für 100 bis 150 Badende. Jede der Villen, die bisher freigelegt
wurden, hatte auch ein Reseruoir für Regenwasser, das aber nur
zum Sprengen der Gärten und für häusliche Zwecke benußf wurde.
Es erhebt sich nun die Frage, wie die Besißcr dieser zahl -
losen „Seebäder“ genügend tlleermasser sich oerschafften, um ihre
Schwimmbassins zu füllen und das Wasser oon Zeit zu Zeit zu
erneuern, denn die Badehäuser lagen oiel höher als der ITleeres-
spiegel. Eine doppelte hydrauliche Pumpe, die bei Casfronooum,
jetjt Ca Chiaruccia, einem Badeort nahe uon Centumcellae, jetjt
Cioitaoccchia, entdeckt wurde, gibt die Erklärung für die Art, in
der die Versorgung mit Itteerwasser stattfand. Es müssen aber
sehr oiele und sehr grofje Pumpen benutjt worden sein, denn die
Seebäder oon Ostia allein konnten täglich oon tausend Besuchern
benutjf werden. So mufj also eine Armee oon pumpenden Sklauen
an der Arbeit gewesen sein. Auch eine Wasserrohre wurde gefun -
den, die den Hamen des Kaisers lllarcus Aurelius zeigte. Andere
interessante Funde gaben Aufschlüsse über den laurentinischen
Wald, den grofjen Wildpark, der sich weiter landeinwärts an die
Bäder anschlofj, und in dem die grofjen kaiserlichen Jagden statt -
fanden. Die Aufsicht über die Forsten ward oon der kaiserlichen
Gilde der Förster und Wildheger i'Ool'egium Saltuarinrum) besorgt,
wie sie sich aus einer Inschrift erkennen läfjt, in der zwei Beamte
dieser Gilde lllarmor- oder Bronzebüsten ihrer Herrscher für die
Schola, den Versammlungsraum der Korporation, stiften. Diese
Schola ist nun ausgegraben, ein rechteckiger Saal mit einer Tür,
die sich nach dem Forum des Vicus Augustanus öffnet, umgeben
oon einem Säulengang oon 12 schlanken Säulen, deren Trümmer
erhalten sind. Die Korporation hafte es sich besonders zur Auf -
gabe gemacht, jedem ihrer lllitglieder ein standesgemäßes Begräbnis
zu gewähren und am Todestage Erinneinngsfeiern abzuhalten. Das
zeigl sich aus einigen Grabsteinen mit Inschriften, die gefunden
murden. Der grofje Wildpark, der unter ihrer Aufsicht stand, ent -
hielt nicht nur Wild aller Art, sondern auch besondere Formen für
seltene Tiere, wie Elefanten und Pfauen. Aus den Ausgrabungen
kann man schliefjen, daß die Seeküste oon Laurentum zur Zeit
des Augustus und seiner unmittelbaren Rachfolger der eleganteste
und oornehmste Badeaufenthalt der römischen Patrizier war. Bald
aber wurden die Bäder oon Kaufleuten und Paroenüs überflutet,
und die oornehmen Herrschaften zagen sich zurück.
Die Villa, die im Frühjahr 1911 freigelegt wurde, ist ein
großer Bau mit bedeutenden Badeanlagen. Drei Bauperioden lassen
sich daran unterscheiden, eines aus der Zeit des Augustus, eine
zweite aus der Zeit der Antonine, und eine weitere aus dem dritten
Jahrhundert. Der Erbauer gehörte zu der oornehmen Familie der
Scribonen, in deren Besiß sich auch oerschiedene andere, bereits
aufgefundene Sommeroillen befanden. Daß oornehme Herren an
den oerschiedensten Orten ihre Landhäuser hatten, ist ja bereits
des öfteren festgestellt. Der leßte Besißer der Scribonenuilla war
ein ehemaliger Freigelassener, der sich durch Finanzoperationen
unter Aurelius, Seoerus und Caracalla ein großes Vermögen erworben
hafte. Unter den aufgefundenen Kunstwerken sind die bedeutend -
sten: ein IRosaikbodenbelag in Schwarz und Weiß mit einem far -
bigen Papagei in der Rlitte, oon Lorbeerblättern umrahmt, und
ein goldgetönfer Terrakottafries mit geflügelten Siegesgöttinnen,
die Girlanden oon Blumen und Früchten in den Händen halfen.
Die Villen hatten alle llebengebäude, in denen die Wirfschaffsräume
und Vorratskammern, Dienerzimmer usm. untergebracht waren.
Sehr reiche Herren leisteten sich oar ihrer Villa einen Porticus
Triumphs, einen langen Säulengang, in dem sie bei schlechtem
Wetter spazieren gehen konnten. An den Wänden waren Täfelchen
angebracht, die besagten: „Wenn Du diesen Säulengang auf und
nieder gehst, so legst Du den fünften (oder zehnten) Teil einer
llleile zurück.“ Solche Täfelchen sind mehrfach gefunden worden.
Der einzige erhaltene Porticus, der bisher aufgedeckt wurde und
dessen Länge 99 llleter, d. h. ein Fünfzehntel einer alten Kleile
beträgt, gehört zu der 1906 entdeckten Villa des Discobolus. Die
schöne Replik des lllyronschen Rleisterwerkes, des Diskuswerfers,
hatte in dieser prächtigen Kolonnade ihre ursprüngliche Aufstellung
erhalten.
Seite 296
Internationale Sammler-Zeitu ng,
Hummer 19
Die Bemälöegalerie 6.
Sicherlich roird die Auktion moderner ITleister der
Gemäldegalerie G. A. Sturm, die am 24. d. FR.
in der Galerie Helbing zu lllünchen stattfindet,
ein Ereignis auf dem deutschen Kunstmarkt
merden.
Kommerzienrat G. A. Sturm in manchen
hat mit außerordentlichem Verständnis alle die
bedeutenden meister Deutschlands aus dem leßfen
Drittel des 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert in
einer seifen geschlossenen Zusammenstellung zu oereinigen
gemußt. Ohne sich auf ein ganz bestimmtes künstler -
isches Gebiet zu beschränken, strebte er darnach, die be -
deutendsten Vertreter jeglicher künstlerischer Richtung in
charakteristischen qualitätoollen Werken möglichst aus ihren
oerschiedenen Epochen zu besißen. naturgemäß nahm bei
der Zusammenstellung die ITlünchner Schule einen breiten
Plaß ein; mir finden hier auch einige Bilder aus der ersten
Hälfte des 18. Jahrhunderts, so eine heroische italienische
Gandschaff oon Karl Roftmann, ein Tierbild oon 1TI.
Wagenbaur und ein altmeisterliches Gandschaftsbild oon
H. Biirkel. Die Blütezeit der eigentlichen ITlünchner
ITlalerei der Siebziger und Achtziger Jahre ist glänzend in
ihren oerschiedenen Arten oertreten. Die Verherrlichet' der
sfimmungsoollen oberbayrischen Hochebene mit ihren Seen,
des Jsartales und des Hochgebirges: A. Eier, Ed. Schleich
sen., A. Stäbli, J. Wenglein und J. Wopfner zeigen
jeder in seiner Art oollendet die feinsten künstlerischen
Qualitäten einer tonigen Candschaftsschule. Ihnen schließen
sich die Tiermaler H. Baisch, A. ßraith, E. Hartmann
und f. Volß an.
Einer der größten Repräsentanten der ITlünchner
Schule f. oon Eenbach ist mit 19 Bildnissen und Porträts
geradezu einzigartig oertreten. Unter ihnen ragen ein
Bildnis des Prinzregenten Euifpold oon Bayern oon 1894,
fürst Bismarck in Zioilanzug, ein lllommsen, ein Piloty,
Herzog Karl Theodor in Bayern, ein Selbstporträt mit
seiner Tochter FRarion, soroie mehrere seiner rassigen,
temperamentoollen frauenfiguren heroor. Karl Spißroeg
hat drei Bilder beigesteuerf, einen „Betrunkenen“ oon
1836, eine reizoolle „Gebirgsszenerie“ und einen köstlichen
„König Daoid“; W. oon Diez zahlreiche Szenen aus dem
17. Jahrhundert, f. A. oon Kaulbach eine in ihrer Schön -
heit an die Venetianer erinnernde „Ruhende Venus“ und
ein „Damenporträt“, famose Bauerntypen und das be -
kannte „Beim Kartenspiel“ oon f. o. Defregger, E.
Griißners „Weinprobe“, „Der oerbotene Tanz“ oon A.
Gabi, Hugo Kauffmann mit seinen humoroallen Bildern
lassen auch die Genremalerei ooll zur Geltung kommen.
Von Gabriel oon ITlax finden sich ein hochinteressantes
frühes Bild „Auf der Alm“, soroie drei seiner bekannten
frauenköpfe und ein Ghristus. Von den fiihrern der
UJodernen ist oor allem f. oon Uh de zu nennen, dessen
bekanntes Selbstporträt, eine Variante des „Schroeren
Ganges“, der „Abschied des Tobias“ oon 1897 und ein
in Eicht aufgelöstes holländisches Interieur oon 1902 be -
sonders heroorzuheben sind. f. oon Stuck fällt durch
einen kräftig poesieoollen „Zauberroald“ und ein hübsches
fl. 5turm in fflünrhen.
„FFlädchenbildnis“ auf. Den fortschritf der ITlüilchner Tier -
malerei können mir an oorzüglichen Bildern H. oon
Zügels konstatieren.
Von den Ausländern in ITlünchen ist ein reichbe-
megtes Tarfarenbild Josef oon Brandts und ein Damen -
porträt oon W. oon Gzachorski zu nennen. Die Düssel -
dorfer Schule meist in Andr. und Oslo, Achenbach
holländische und italienische Eandschaften auf, oon B.
Vautier eine charakteristische „Gerichfssißung“, oon E,
oon Gebhardt zroei religiöse Studien, oon E. Knaus
einen „jungen JTlaler“ oon 1853 und oon Glaus ITleyer
zroei stattliche Holländer-Bilder. Arnold Böcklin figuriert
in der Sammlung mit zcoei heroischen frauenbildnissen,
W. Eeibl mit einem prachtoollen männlichen Kopf oon
1866, W. Eeisfikoro mit seiner großzügigen Haoelland-
schaft, Hans Ulakart mit einer idealen frauengestalt,
A. oon Iltenzel mit sorgfältigen Bleistiftzeichnungen,
Adolf Schreyer ist mit mehreren seinen sonnendurch-
glühten, duftigen Steppenlandschaffen, mit seinen arabischen
Reitern und roallachischen lltotioen glänzend repräsentiert,
nicht minder der neuerdings so hoch geschaßte Eharles
Schuch mit drei Stilleben und einer Herbsflandschaft.
FFlax Klingers Studienkopf oon 1877 ist als frühes
Bild roichtig für die Entroicklung des Uleisfers. Den deut -
schen Impressionismus können roir in seinem bedeutend -
sten lebenden Vertreter FFlax E i e b e r m a n n in den „zroei
Reitern amlTleere“ der „Judengasse“ einem „holländischen
Bauernhause“ und oor allem in seiner „Tuchroalke“ be-
roundern. Hans Thoma ist mit neun Werken oertreten,
darunter zroei deutsche Eandschaften „Der Jüngling an der
Quelle“ und „Das Idyll mit dem kleinen faun“, der
„Schwermütige Angler“ soroie die Kinder oon des Künstlers
freund Römer.
W. Trübners Entwicklungsgang können roir oon
dem Studienkopf eines alten Illannes oon 1870 über eine
makartisierende Dame oon 1882 und einen „Prometheus
und die Oceaniden" bis herauf zu seinem klaren Eand-
schaftsbilde „Schloß Gichtenberg“ oon 1900 und den in
breiten Pinselstrichen hingeseßten „Wirt im Odenwald“
und „Selbstporträt“ oerfolgen.
Von Gusfao Schönleber sind zroei holländische
Hafenbilder zu ermähnen. Auch heroorragende ausländische
ITleister, die auf die Entroicklung der deutschen Kunst
ihren Einfluß ausübten, sind in der Kollektion oorhanden.
Wir nennen Alex. Gala me mit einer „Waldlandschaft“
111. de llluncacsy mit seinem „Unzufriedenen“, G.
Segantini mit einem „roeiblichen Kopf“, f. Thauloro
mit drei farbenreichen Eandschaften, E. Verboeckh ooen
mit zroei Schafbildern, den kürzlich oerstorbenen Josef
Israels mit den charakteristischen „fischerkindern am
Strande“ und f. Hodler mit drei seiner großziigiqen
figurenbilder.
Aus Anlaß dieser Auktion publizierte die firma
Hugo Helbing ein Werk über die Galerie Sturm, das
mit einem Illustrationsapparat oon 106 Tafeln in Kupfer -
druck ausgesfattet, eine roertoolle lllonographie dieser
Sammlung bildet.
©
Rümmer 19
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 297
Chronik.
Rutographen.
(Von der Condoner flutographenbärse.) ln England
hat der Autographenhandel einen derartigen Aufschwung genom -
men, daß fast jede Woche Kataloge erscheinen, in denen Briefe
mehr oder minder berühmter Zeitgenossen ausgeboten meiden.
Wenn man sich einen solchen Katalog ansieht, so wird man ein
buchen nachdenklich gestimmt, denn man findet, daß Berühmtheit
in unseren Tagen nicht allzu hoch bemertet roird. Der Herr, der
gegenwärtig in England den stolzen Hamen „poeta laureatus“
führt, ist auf der flutographenbärse recht wenig wert: für 5 111k.
und 50 Pf. kann man ein halbes Duzend seiner Briefe haben -
das macht pro Stück nicht einmal 60 Pf.! Der Theaterkritiker
Archer steht hoher im Preise; seine brieflichen Crgüsse kosten
durchschnittlich 1.50 111k. Van dem Philosophen Augustin Birrel
kann man Briefe zu 2 111k. pro Stück haben; genau so hoch werden
die Briefe eines bekannten Operettenkomikers geschäht — wenig -
stens in lllark und Scheidemünze, etwas höher bewertet ist Cord
lllorley; die Briefe des berühmten Biographen des berühmteren
Gladstone sind nicht unter 5 111k. pro Hummer zu haben. Briefe
oon Card Rosebery und Cord Curzon kann man für 5.50 Ulk.
kaufen. Dagegen ist Balfaur im Preise gesunken: der Führer
der Opposition bringt es auf dem flutographenmarkt höchstens auf
2 50 Ulk. pro Brief. Zwei lllänner nur, beide Künstler oon Beruf,
hätten auf den enormen Zuwachs des Wertes ihrer Unterschriften
stolz sein können, wenn sie nicht beide schon oor einem Weilchen
gestorben wären. Diese beiden hoch bewerteten Künstler sind die
lllaler Raeburn und Hoppner. Vor wenigen Jahren noch wurden
Raeburns Bilder zu recht mäßigen Preisen uerkauft; oor einigen
lllonaten aber zahlte man für ein oon ihm gemaltes Damenbildnis
die Kleinigkeit non 468.000 111k. Als das bekannt wurde, tauchten
plöfjlich an allen tcken und finden Bilder oan Raeburn auf: die
schottischen Familien, in deren Besiß sich Bilder des llleisters be -
fanden, beeilten sich, ihren ganzen Raeburn-Vorrat auf den Can-
doner lllarkt zu werfen. Die Überschwemmung mar so groß, daTg
man beinahe schwören könnte, dafj es jeljt in Schottland über -
haupt keinen Raeburn mehr gibt. Diese Hochflut drückte natürlich
die Preise; aber elf Bilder des schottischen Jlleisters konnten
immerhin noch für 1,500.000 111k. an den lllann gebracht werden.
Als der Künstler starb und die Crben im Jahre 1887 seine Ge -
mälde »erkauften, waren sie froh, dafj sie für fünfzig Bilder fast
100.000 111k. erhielten, fluch Hoppner ist lllode, und ein Bildnis,
da 13 seine Unterschrift trägt, wurde dieser Tage mit 120.000 Ulk.
bezahlt. Die Gleichgültigkeit, die das Publikum früher den beiden
lllalern gegenüber an den Tag gelegt hatte, hat ganz plötjlich einem
unerklärlichen Cnthusiasmus PIa 13 gemacht Aber wie das immer
so zu gehen pflegt, das alles geschah erst, als die beiden Künstler
selbst die brächte ihrer lllühen nicht mehr einheimsen konnten.
Der arme Hoppner kannte den Wert seiner Gemälde genau; als
er einmal hörte, was für einen lächerlich geringen Preis man ihm
fiii eines seiner Bilder bat, begann er »or Verzweiflung zu weinen.
„Wenn cs einen fehler hat“, sagte er, „ist es der, dafj es jetjt
gemalt ist. Wenn ich beweisen könnte, dafj es ein Jahrhundert
alt ist, würde man mir sofort 50.000 Ulk. bieten.“ Gr war bei
seiner Prophezeiung sehr uorsichtig: es fehlen noch uiele Jahr -
zehnte an dem Jahrhundert, und seine Bilder sind schon dreimal
sooiel wert, als er selbst in seinen kühnsten Träumen erwartet hatte.
Bibliophilie.
(Die Bibliothek Iwans des Grausamen gefunden?)
Aus Alaskau wird uns berichtet: ln den Katakomben des Kremls
wurde eine Bibliothek aufgefunden, über deren Ursprung man sich
anfangs keine Rechenschaft geben konnte. Schließlich stellte ein
kaiserlicher Bibliothekar fest, dafj es sich nur um die Bibliothek
Iwans des Grausamen handeln könne. Bekanntlich besafj Iwan
der Grausame eine ungewöhnlich kostbare Bibliothek, aus den
ältesten Handschriften bestehend. Diese Bibliothek sollte beim
Brande des Kreml im Jahre 1551 uerbrannt sein. Cs scheint aber,
dafj Iwan der Grausame seine Bibliothek oorzüglich aufbeaiahrt
hat Die Katakomben, in denen die Bücher gefunden wurden,
sind feuersicher angelegt. Im ganzen sollen über 5C00 Hand -
schriften aufgefunden worden sein. Die meisten oon ihnen sind
lateinisch und griechisch abgefafjt. 6s finden sich aber auch uiele
hebräische Handschriften darunfen. Ulan erzählt, dafj uralte Bibel -
manuskripte hier oufgefunden wurden, die 1000 Jahre alt und noch
älter sind, falls wirklich die Bücher zur Bibliothek Iwans des
Grausamen gehören, dann hätte man hier einen Schaf; entdeckt.
Augenblicklich sollen die Handschriften oon Sachuerständigen ge -
sichtet werden.
(Heues oon Hietjsches IJachlafj.) Im Herbst werden
bei Alfred Körner in L'eipzig die Bände 15 und 16 der Gesamt -
ausgabe »on Hietjsches Werken, d. h. die letzten Bände des
eigentlichen llachlasses erscheinen. 6s steht dann nur noch ein
Teil der Philologien aus, oon denen der erste Band (Band 17 der
Gesamtausgabe) bereits uor mehr als Jahresfrist oeröffenflicht
wurde. Die genannten Bände enthalten: l. „Ecce homo“, das
jetjt zum erstenmale der Gesamtausgabe beigefügt ist; wie man
weifj, gab es bisher nur eine kostspielige liebhaberausgabe in
der oan de Veldeschen Ausstattung. 2. Das gesamte ITlaterial des
„Willens zur AJacht. Versuch einer Umwertung aller Werte“.
Weder der Stoff noch die Anordnung des Alaferials sind neu.
Sie wurden schon 1906 in Band 9 und 10 der Taschenausgabe
gedruckt und sind »on da unuerändert herübergenommen worden.
Hur im Anhang wurden noch zwölf „Unsichere Aphorismen und
Varianten“ beigefügt, die größtenteils bei der früheren Ausgabe
des „Willens zur AJacht“ im Text selbst mitgedruckt worden
waren. Dagegen sind neu hinzugekommen: „Pläne, Dispositionen
und entwürfe zum „Willen zur AJacht“ aus der Zeit oon 1882 bis
1888“, ein „Verzeichnis der ausgeführten Hauptpunkte, die IJietjsche
aus den flphorismenaufzeichnungen (1885 86) für sein Hauptwerk
bestimmte“, und ein „Verzeichnis der Aphorismen dieses Bandes,
die IJietjsche selbst auf die uier Bücher des Planes 111, 6 (S. 424)
uerteilt hat“. Das „Kcce homo“ sowohl wie der „Wille zur AJacht“
sind mit ausführlichen Vorreden, Hachberichten und Anmerkungen
des Herausgebers »ersehen worden, die Auskunft geben über Gnt-
stehungsgeschichte, Chronologie der einzelnen Aphorismen, Ces-
arten, Varianten usw. fluch ein umfangreiches Hamenregister
zu den Hachlafjbänden ist hier zum erstenmal beigegeben. Da
für die Bände 1—8 der Werke lJietjsches bereits ein oon Peter
Gast angefertigtes Hamenregister existiert, so hat man jetjt ein
Verzeichnis der Hamen für alle 16 Bände zur Verfügung. Der
Zukunft bleibt es noch »orbehalfen, daß auch ein Sachregister
für die Gesamtausgabe »on Hietjsches Werken geschaffen wird.
Das ist eine ebenso schmierige und mühsame wie dankenswerte
Aufgabe, denn da sich infolge der aphoristischen Art oon 1J eßsches
Schaffenstätigkeit Crörterungen über die gleichen Gegenstände fast
in allen seinen Werken zerstreut finden, ist ein derartiges Sach-
oerzeichnis mehr als bei einem anderen Schriftsteller ein wirkliches
Bedürfnis.
(Die billigste „? a u s t“ - fl u s g a b e.) Der billigste „Saust"»
der bisher die Presse »erließ, ist unzweifelhaft eine am 15. d. AJ.
in Brüssel und gleichzeitig in Paris zunächst in einer Auflage
oon 100.000 Cxemplaren ausgegebene französische Überseßung oon
Gerard de Heroal, die an sich freilich schon ehrwürdigen Alters
(1828), dennoch zu den oerständnisoollsten und gefälligsten Wieder -
gaben des ersten Teiles der Tragödie gehört. Sie gibt die „Zueig-
Seite 298
Interna tionaie Sammler-Zeitung.
Hummer 19
nung“ und den „Prolog auf dern Theater“, einige Stellen der „Hexen -
küche“ und der „Walpurgisnacht“ sowie die im taufe der Hand -
lung auftauchenden Cieder in Versen ruieder, alles andere in Prosa;
in diesen Partien herrscht natürlich größere Textfreue als in jenen
Der uns uorliegende Druck nun — in Format und Ausstattung einer
sechsspaltigen Tageszeitung — kostet 10 C e nt im es, .weniger als
die Hälfte des Preises bei oder Reklam. fr ist ITr. 36 einer Serie
„T n. fenillp Kttpraire“, hinter der eine eigene Akiien-Gesellschaft
steht, und die bisher Werke uan müsset, Balzac, Hugo, Beaumar -
chais, Stendhal und anderen, meist französischen Autoren gebracht
hat; non Ausländern hat sie bisher Tolsfoj, Doyle. Sinclair und
eben Goethe berücksichtigt,. Klag immerhin der Dichter des „Faust“
da in eine zum Teile nicht ganz kongeniale Gesellschaft
geraten und den einzelnen Exemplaren dieser Ausgabe,
da sie sich nieder heften noch binden lassen, keine allzu lange
Cebensdauer beschieden sein — man darf sich dennoch einer so
wirksamen Propaganda für das ITleisterroerk deutscher Dichtung
freuen. Jn den Geleitworten des Druckes, die offenbar oon dem
Redakteur der Serie Artur Boitte herrühren, roird der „Faust“
„une des oeuvres Ipr plus admirables dont puisse s'honorer l’es-
prit Immain 1 genannt.
Bilder.
(Schweizer Glasmalerei.) Als Ergänzung zu dem Auf-
sa1] „Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz“ oon Dr. Hans
fig. 2.
fehmann in der Hummer 18 nam 15. September bringen mir
nachstehend noch zwei interessante Glasmalereien, 'vig. i zeigt
ein rundes ITtonolithscheibchen der Gemeinde Baar, Fig, 2, die
Wappenscheibe Ferdinands I,, Königs oon Böhmen und Ungarn,
zirka 1540. Vor geloem, roolkenarfig demasziertem Grund schroebt
der einköpfige Adler mit den Wappen oon Ungarn und Böhmen
und dem uan Spanien als Herzschild. Die seitliche Einrahmung
bilden zwei Säulen, die eine schmale Volute uerbindet. Darüber
furnieren acht Ritter zu Pferd. Unten die Inschrift:
„Ferdinand oon Gots Gnaden Römischer
zu Hungern j und Beheim Kunig, Infant
in Hispanien — “ (der Rest ist abgeschnitten).
(Dürers Bildnis König Christians II. oon Däne -
mark.) Dürer hat bei seinem Aufenthalt in den lliederlanden den
König Christian II. oon Dänemark gezeichnet, der auf seiner
Flucht damals nach Antwerpen kam. „An Unser Frauen Heim -
suchung“, so schreibt der Kleister in sein Tagebuch, „Do ich gleich
weg oon Anforff wollt, do schicket der König oon Dennemark zu
mir, daf} ich eilcnt zu ihm körn und ihn conterfeiet. Das thät ich
auch mit dem Kohlen“. Das Bildnis war bisher oerschollen. le^t
hat es Professor Dr. Hans W. S i n g er (Dresden), in einer londoner
Zeichnung Dürers wiedererkannt. An jenem 2. Juli 1521 afj Dürer
auch mit dem König und folgte ihm dann nach Brüssel, wo er
insgesamt noch acht Tage und eine nacht uerlebfe, um Christian
in Ölfarben zu konterfeien. So scheint der König in jenen Tagen,
wo er den Kopf mit politischen Dingen ooll genug gehabt haben
mufj, doch noch Zeit gefunden zu haben, dem grofjen Bildnismaler
zu sitjen. Und Dürer staunte den „männlich schönen lllann“ an,
schenkte ihm die besten Stücke aus seinem graphischen Werk und
pries den lllut des Königs, der nur mit zwei Begleitern die lange
Strecke durch Feindesland geritten war. Endlich besorgte Dürer
noch ein Futteral für das heute »erschollene Ölbildnis. Das aus -
gezeichnete Bildnis aber, das Singer auf Grund eines Cranachschen
Holzschnittes als Christian oon Dänemark benennen konnte und
das 1521 datiert ist, zeigt in der Tat einen schönen lllann mit
wallenden locken und feinen Zügen. Charakteristisch eignet dem
König eine auch auf Cranachs Holzschnitt zu erkennende ungleich
hohe Stellung der Augen. Dies Porträt eines Dänenkönigs oon
Dürer führt oielleicht einmal dazu, auch das gemalte Bildnis wieder -
zufinden.
Hanösrbriften.
(Ein wichtiger Handschriftenfund.) Geheimrat Adolf
Har nach und Konstantin Diabouniatis, dem Prioatdozenten an
der Unioersität Athen, ist ein kirchengeschichtlich auljerordentlich
bedeutsamer Fund geglückt, ein Kommentar des Origines, des
altchristlichen Kleisters allegorischer Auslegung der Bibel, zur Apo -
kalypse. Kürzlich sandte Diobouniotis an Harnack eine Abschrift
des letjten Stückes einer Handschrift aus dem Kleteoren-Kloster,
ein lllanuskript des 10. Jahrhunderts. Das Stück umfafjt den
Text der Apokalypse Johannis bis Kap. 14, 4 samt einem Kom -
mentar in Scholien. Diobouniotis erkannte richtig, dafj der Kom -
mentar dem dritten Jahrhundert angehören müsse und oermufete,
Hippolyt sei der Verfasser. Eine Prüfung zeigte Harnack, wie er
in der Theologischen fiferaturzeitung mitteilt, zunächst sofort, dal)
das leigte grofje Scholion einem Abschnitt bei Irendus entspricht,
somit hier der Grundtext gewonnen ist. Der ganze übrige Scholien-
Kommentar aber gebührt keinem Geringeren als dem Origines.
Dieser hat also sein Versprechen in bezug auf die Apokalypse
gehalten, das er in seinem Kommentar zum Klatthäus-Eoangelium
gegeben hat.
numi5matik.
(Prägungen im Wiener Klünzamte.'i Klan schreibt uns
aus Wien: Obwohl das Hauptmünzamt mit der Prägung uon
Klünzen der Kronenwährung sehr stark beschäftigt ist, ist es trofg-
dem auch jefgt in der Page, Handelsmünzen, nämlich Dukaten und
Ceuantinertaler, in größeren Klengen zu erzeugen. Von diesen
Klünzen wird nur ein geringer Bruchteil im Inland Derbraucht,
ungefähr 90 Prozent werden exportiert. Allerdings sind Eeuantiner
Hu mm er 19
Internationale Sammler- Zeitung.
Seite 299
Taler und Dukaten österreichische münzen, sie merden aber jeßt
als hauptsächlich für auswärtige Staaten erzeugte Handelsmünzen
angesehen. Die durchschnittliche Prägungszahi beträgt oon den
einfachen Dukaten 450.000 Stück pro fahr. Diese Dukaten werden
nach Süd Ungarn, größtenteils aber nach dem Balkan und seit
zirka zwei fahren in größeren mengen nach Arabien und dem
Sudan exportiert. Die Ceoantinertaler, oon denen im Hauptmünz -
amt zirka 30.000 Stück pro Tag erzeugt merden, gehen haupt -
sächlich nach Afrika, Indien und in die Türkei. Sehr uiele Taler
konsumiert Abessinien. Allerdings wurde in Addis Abeba in
Abessinien unter ITlitmirkung des Hauptmünzamtes, und zwar
schon oor etwa zehn fahren, eine kleine fllünzstätte gebaut, der
die Aufgabe zufallen sollte, ganze, halbe, sechzehntel und zwanzig -
stel Taler mit dem Kopf des Kaisers ITlenelik und mit dem
gleichen Schrot und Korn wie die österreichischen Ceoantinertaler
auszuprägen. Die Prägeanstalt wurde auch in Betrieb geseßf, mußte
aber kurze Zeit darauf wieder eingestellt werden Die Abessinier
waren nämlich, obwohl Kaiser ITlenelik ein Geseß erließ, das mit
strengen Strafen drohte, nicht zu bewegen, ihre neue Candesmünze
als Zahlung zu nehmen. Infolgedessen werden die Ceoantinertaler
mit dem Kopf der Kaiserin Htaria Theresia und der Jahreszahl
1786 nach wie oor oon Wien bezogen, Das Hauptdepot der Ceoan-
tinertaler befindet sich in Triest, wo die münzen den betreffenden
Abnehmern angewiesen werden, die das Silber in natura zu liefern
und einen bestimmten Schlagsaß pro Kilogramm zu entrichten
haben. Das Hauptmünzamt prägte heuer auch für Uruguay und
ägyptische nickelmünzen. Cs sind dies die Drehe £1 Guerche-
Stücke, und zwar in den Einheiten eins, zwei, fünf und zehn
(1 Piaster).
(Kaiser Wilhelm-Plaketten.) Kaiser Wilhelm hat dem
Prof. Otto Roh Io ff, Cehrer an der Unterrichtsanstalt des Berliner
Kunstgewerbemuseums, die Schaffung mehrerer Plaketten mit
seinem Bildnis in Auftrag gegeben.
(Eine Ceilil-Sperl-Plakette.) Freunde Johann Speiis
hatten sich zu dessen oorjährigem 70. Geburtstag zusammengetan,
dem greisen Künstler, dessen inniges Freundschaftsoerhälfnis zu
Ceibl allseitig bekannt ist, eine Bronzeplakette zu stiften, deren
mohlgelungene Ausführung dem Bildhauer Benno El kan zu oer -
danken ist. Während die Vorderseite der Plakette die sehr charak -
teristischen Porträtköpfe der beiden lUaler im Profil mit der Unter -
schrift Ceibl Sperl zeigt, trägt die Rückseite das llfotto: „In Kunst
und Ceben treu oerbunden.“ Die Gröf3e der Plakette ist 9:8'5
Zentimeter. Das Sekretariat der Ständigen Kunstausstellung Baden-
Baden, Cichtentaler Allee, besorgt die Cieferung dieser Plakette.
(Eine Plakette als städtischer Ehrenpreis.) Aus
Berlin wird gemeldet: Im fahre 1909 wurde oon den städtischen
Körperschaften ein allgemeines Ausschreiben beschlossen, um Ent -
würfe für eine Plakette zu erlangen, die den Gemeindekörperschaften
zur Verfügung stehen soll, wenn sie bei Ausstellungen, sportlichen
Wettbewerben u. a einen Ehrenpreis geben wollen. Die Kunst -
deputation hat nun dem lAagistrat die Herstellung oon Plaketten
nach dem mit dem ersten Preise gekrönten Entwurf des Bildhauers
Adolf Amberg oorgeschlagen. Der lAagistrat ist dem Vorschläge
beigetreten.
Philatelie.
(Ile uh ei teil.) An Aeuheiten merden uns gemeldet:
Ägypten. Ein Aushilfs-Briefumschlag.
Aush. B. Umschi. 1 JTlill. auf 2 lAill. grün, Aufdr. schwarz
in franz. und arab. Schriftzeichen.
Rumänien. Reue Taxmarken 2, 5, 10, 15, 20, 50, 50, 60
ßani und 2 Cei d’grün auf hellgelbgrün, gez. 11'/ 2 .
St. Vincent. Der 1909 begonnene Saß (seitliche Inschriften:
„Posfage & Reoenue“ und mit Punkt unter d. [Penny]) erhielt
als Zuwachs eine 2 Pence-lAarke.
Bfm. 2 d grau, gez. 14 WZ. CAO.
1 Pfd. Stg. oiolett und schwarz auf rot, gez. '4. WZ. CAC.
Siidnigerien. P. K. (Half) d. blaugrün auf sämisch;
75 : 120.
(Briefmarken-Auktion in Paris.) Aus Paris wird
uns geschrieben: Vom 9. bis inklusioe 14. Oktober erfolgt im
Hotel Drouot die Auktion einer prächtigen lAarkensammlung aus
dem Besiße eines Herrn C... . Die Vorbesichtigung findet bei
den Experten Gilbert und Köhler, Paris, 51 rue Ce Peletier, wo
auch der Katalog zu haben ist, am 5., 6. und 7. Oktober statt.
Pie Sammlung umfaßt herrliche Blockstücke in tadellosem Zustande,
seltene Stempelungen und Raritäten nicht nur oon Frankreich und
den französischen Kolonien, sondern auch oon Rumänien (Ochsen-
kopf-lAarken), Österreich (Alerkurmarken) und hochwertige England
in Blockstücken.
(Intern afionale Postwertzeichen-Ausstellung in
Turin.) Die „Internationale Postwertzeichen-Ausstellung in Turin“
findet im Rahmen der doetigen Weltausstellung oom 14.—28, Ok -
tober d. I statt. Das Protektorat über die Ausstellung, die im
Palaste der Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste Via
della Zecca 25 abgehalten wird, hat die Königin Elena oon
Italien übernommen.
Uerschieöenes.
(Das Schicksal der Werke Ceonardos.) Die oer-
schwundene lAonna Cisa scheint ihre dämonische Zauberkraft auch
noch aus dem Verborgenen spielen zu lassen und geheimnisooll
zieht sie alle Kopien nach sich ins Dunkel des Rätselhaften. Aus
der dem Herzog oon lAeiningen gehörigen Villa Carlotta am Corner
See soll plößlich eine Kopie oerschwunden sein, und aus lllar-
seille kommt die Kunde, daß eine andere oon der Hand des
großen Zeichners Ingres sich ebenfalls dauongemacht hat. liebten
wir nicht in einer so kühlen, aufgeklärten Zeit, könnte man an
allerlei Hexenkünste oder an das Walten eines bösen Sternes
glauben, der den Werken des großen ITlagiers Unheil bringt. Denn
diesen lAeister hat in einer Art und in einem lllaße, wie die
Kunstgeschichte es Sonst nicht kennt, schon zu seinen Cebzeiten
und erst recht dann nach seinem Tode auf Schritt und Tritt der
Auch oerfolgt, daß seine Werke fast alle nach und nach dem oölli-
gen Untergänge oder der entstellenden Zerstörung anheimfielen
Weltbekannt ist es, daß sein großes „Abendmahl“ im Refektorium
des Klosters Santa lAaria delle Grazie in lAailand schon nach
wenigen Jahrzehnten die Spuren eines starken und unaufhaltsamen
Verfalles eufwies. üleichoiel, ob das oon Cionardo gewählte, für
die Wandmalerei nicht geeignete lAaloerfahren, ob die nicht aus -
reichend entfernte Feuchtigkeit der lAauer, ob endlich die sorglose,
ja zum Teil freoelhafte Behandlung des Werkes im Haufe der
Jahrhunderte immer weiter fortgeschritten ist und daß wir heute
diese in der ganzen Kunstgeschichte einzig dastehende Schöpfung
nur als traurige Ruine besißen, oon der der treffliche Restaurator
Caoenaghi souiel zu retten uersucht hat, wie möglich ist. Und
das ist nicht das einzige Werk oon Cionardos Hand, das diesem
Schicksal oerfallen ist. Welchen Sturm oon Begeisterung erregte
nicht zu seiner Zeit jenes „Roitergefecht aus der Schlacht oon
Anghiari“, dos er im Wettstreite mit lAichelangelo als dekora-
tioes Gemälde für den großen Ratssaal des Palazzo Vecchio in
Florenz malte! Die ganze künstlerische Jugend strömte herbei, um
an diesem Werke die sich darin offenbarende neue JAalerei zu
erlernen. Und doch war noch lange kein Jahrhundert nach der
Vollendung dieses JAeistermerkes oergangen, als oon ihm nur noch
Kopien und die Sfudienblätfer und Entwürfe des Uleisters Kunde
geben konnten. Der Bewurf der lAauer, so scheint es, war schlecht
gewählt worden, er sog die Farben nicht auf und als Cionardo
sie durch ein Feuer zu trocknen oersuchte, gelang das wohl bei
den Farben des unteren lAauerteiles, aber die oberen begannen
zu fließen. Als Vasari im Jahre 1565 den Saal umbaute, war die
Geschichte dieses Werkes bereits für immer zum Abschluß gelangt.
Als drittes Unglückswerk in dieser Reihe ist das gleichfalls hoch -
berühmte lAodell zu nennen, das Cionardo in lAailand zu einem
Reiterdenkmale für Francesco Sforza hergestellt und das gleichfalls
um seiner Originalität und Kühnheit willen die höchste Bewun -
derung erregt hat. Auch hier müssen wir uns damit begnügen,
aus den Skizzenbüchern des Uleisters uns eine kümmerliche Vor -
stellung der untergegangenen Arbeit zu erschließen, da das lAodell
selbst beim Einfalle der Franzosen durch gascognische Bogenschüßen
zerstört worden ist. Freilich bis zur Vollendung im Gusse hat
Cionardo das Werk nicht gebracht, was ihm eine scharfe, ja giftige
Bemerkung oon lAichelangelo eingetragen hat.
(Ein wertooller Altarschrein,) eine altmärkische Schniß-
arbeit aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts, befindet sich jeßt
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Internationale Sammler-Zeitung.
Rümmer 19
in der Herz-Jesu-Kirche in Tempelhof. Der Schnißaltar mar
früher in der Katharinenkirche zu Salzmedel aufgestellt und
rourde in den siebziger Jahren uan dem Dompfarrer Alünzen-
b erg er in Frankfurt a. 111. für seine Sammlung kirchlicher flltcr-
ttimer angekauft. Aus dessen Hachlaß gelangte er durch Schen -
kung in den Besiß der katholischen Kirche zu Tempelhof. Im
lllittelschrein ist die Jungfrau lllaria mit dem Kinde dargestellt;
neben ihr sieht man die zroölf Apostel und auf den geöffneten
klügeln links die Heiligen Vitus und Sebasfian, rechts St. Taurentius
und St. Barbara mit den Werkzeugen ihres ITtartyriums. Als Be -
krönung des Schreins ist das frühere ITlitfelstück der Predella, den
Auszug der Apostel darstellend, aufgeseßt. Die Außenseiten der
Flügel zeigen in farbiger lllalerei die heilige Katharina und die
heilige Anna mit lllaria und dem Christuskind. Das Kunstmerk,
für das lllünzenberger seinerzeit 6000 Ulk. gezahlt hatte, besißt
ein öemicht uan 12 Zentnern. — Im Schiff de 1- Kirche befindet sich
ferner ein lllarienaltar, dessen einzelne Teile aus dem Dom zu
Cioslar stammen, mährend oerschiedene Ergänzungsstücke der
Aliinzenbergschen Sammlung entnommen sind. Der uollstdndig
erneuerte und reichuergoldefe Altarschrein zeigt in der lllitte die
Krönung der Alarm durch Gott Vater, in der Predella eine mater
dolorosa mit dem Leichnam Christi und auf den äußeren Hügeln
die Verkündigung der lllaria und die Anbetung des Christuskindes
durch lllaria und einigen in Rot gekleideten Geistlichen. Als Be -
krönung des Ganzen dient eine llachbildung der gnadenreichen
ITladonna oon Czenstochau. ferner ist in der Turmhalle ein kleiner
dreiteiliger Altarschrein aufgehängf, der eine märkische Arbeit aus
dem Jahre 1488 ist und im lllittelfelde den Apostel Andreas mit
dem Kreuz auf der Innenseite der flügel und zmei Heilige zeigt.
(Diebstähle non Kunstschäßen.) Ein sehr roertuolles
Bild, darstellend Jesus im Tempel, ist am 11. September unter
eigenartigen Umständen aus dem Purizeller Blindenheim in
Bingen am Rhein gestohlen morden. Dort erschien ein Unbe -
kannter und oerlangte die Oberin zu sprechen. Jn Verhinderung
dieser erschien eine andere Schmester, der der Unbekannte erzählte,
daß er oon den Schwestern im Hospital geschickt morden sei, um
anzufragen, ob die Schwestern keine Bücher zum Cinbinden hätten.
Gleichzeitig ermähnte er, seine frau sei gestorben und er habe
nun für sechs Kinder zu sorgen. Die Schmester holte fiir den
lllann ein Almosen. Als sie wieder zurückkam, stand der fremde
statt im Empfangszimmer im Hausflur und eilte dann schnell roeg,
als er .60 Pfennig erhalten hatte. Unmittelbar darauf oermißte
man das Bild, das etwa 30 Zentimeter lang und 20 Zentimeter
breit und aus Elfenbein geschnißt ist. Der Täter, der 38 Jahre
alt ist, wurde gestellt, bestreitet aber den Diebstahl und ist auch
nicht im Besiß des Bildes Jm Kalmarer llluseum wurde
der Diebstahl eines roertoollen Panzerhemdes entdeckt. 6s ist
ein kostbares Stück aus dem oierzehnten Jahrhundert, dessen
Wert auf 8000 bis 10.000 Alark geschäßt wird. 6s wird oer -
mutet, daß ein Besucher das Hemd mitgenommen hat.
(naturschuß für die fossilienfelder.) Auf Grund der
umfassenden Studien und forsdumgen, die die amerikanischen
Gelehrten in leßter Zeit im Gebiete oon Colorado eingeleitet
haben, fordert jeßt Prof. William Stieby oom Colorado-College
oon der amerikanischen Regierung llaturschuß für die gewaltigen
fossillienfelder in der Umgebung oon florissant Die forde-
rung, die non fast allen forschem Amerikas unterstüßt wird,
gipfelt in dem Verlangen, das ganze meitausgedehnfe Gebiet fos -
siler Ablagerungen zum 1b tionalpark zu erklären, um damit auch
späteren Geschlechtern diese Überreste prähistorischer Zeiten zu
erhalten, erst kürzlich hat der englische Professor John Jayne
farnesroorth im Aufträge des Britischen ITluseums die einzig -
artigen fossilienablagerungen bei florissant besucht. „6s i.>t unbe -
dingt das größte fossilienfeld der Welt“, äußert sich der britische
forscher. „6s ist oermunderlich und zugleich traurig, daß die
Beoölkerung oon Colorado bisher wenig Verständnis dafür gezeigt
hat, was dieses Zeugnis umgangener Welfen bedeutet. Erst kürz -
lich hat das Britische Aluseum eine Reihe oon Gelehrten ausge -
sandt, um dieses Wunderland zu studieren. Die fossilien sind
JAillionen oon Jahren alt und man beobachtet darunter einzig -
artige Bildungen oon höchstem wissenschaftlichen Interesse,“ Dem
Auge des Laien fallen dabei wohl in erster Cinie die riesigen uer-
steinerfen Baumstümpfe auf, die sich an einzelnen Stellen bis zu
mehr als drei Aleter über den Crdboden erheben; Prof. Stiebv
hat eine ganze Reihe solcher fossiler Stämme bemerkt, die einen
Durchmesser oon 8, 9, ja bisweilen 10 Aleter zeigen. „Diese
oersteinerten Baumreste“, so führt der Gelehrte aus,' „lassen er -
kennen, daß oor wenigstens einer Alillion oon Jahren Bäume oon
ganz gewaltigem Umfange wuchsen, die sich mit den kaliforni -
schen Riesenbäumen in jeder Beziehung messen können. Die
forschun.; ist sich darüber einig, daß diese mächtigen fossilien
der Tertiärzeit angehören und damit auf ein Alter oon 1—4 lllil-
lionen Jahren zurückgehen.
fTlu5een.
(Das griech.-kathol. Diözesanmuseum in Lemberg.)
Dr. G. o. K. berichtet in den „Alitteilungen der Zentralkommission
für Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale“: Die Samm -
lungen des demnächst zu eröffnenden griechisch - katholischen
Diözesanmuseums in Lemberg sind gegenwärtig prooisorisch in
drei Parterrezimmern des dem Aletropolifankapitel gehörenden
Gebäudes (in der lTähe der Domkirche) untergebracht. Sie bestehen
hauptsächlich aus alten, auf Holz und Leinwand gemalten Altar-
lind Ikonostasbildern, aus Kirchengewändern und Geräten usw.
6inige Holzskulpturen, oiele Kronleuchter oerschiedenster Epochen,
schließlich eine schöne Kol ektion oon ruthenischen, bemalten
Ostereiern oerooliständigen das Bild. Die Gemälde, deren es zirka
1000 gibt, stammen aus oerschiedenen Kirchen der Lemberger
griechisch-katholischen Grzdiözese, manche wurden oom gegen -
wärtigen ITtetroliten angekauft. Sooiei auf Grund einer sehr
flüchtigen, bei Kerzenlicht oorgenommenen Besichtigung konstatiert
werden konnte, stammen die Bilder hauptsächlich aus dem XVII.
Jahrh., die jedoch die alte, strenge Linienführung der byzantinischen
Kunst im großen und ganzen bewahren. Viele oon ihnen haben
noch ihre ursprünglichen, durchbrochenen, oergoldeten Barockrahmen
behalten, für das Studium der ruthenischen, unter dem byzan -
tinischen Ginflusse emporgemachsenen Kunst bilden diese Samm -
lungen ein sehr wertoolles ATaterial, welches jedoch erst nach der
in kurzer Zeit erfolgenden Überführung der Sammlungen in das
in der inneren Stadt oom Alefropaliten angekaufte geräumige Haus
sowie nach Ordnung derselben gehörig ausgenüßt werden kann.
(„Der Sturm“ oon Klein - Cheualier.) Das Ölgemälde
„Der Sturm“ oon Prof, friedrich Klein-Cheoalier ist auf An -
ordnung des Kaisers franz Josef in die Kaiserliche Galerie in
Wien eingereiht worden. Gin österreichischer Großindustrieller hatte
es angekauft. Professor Klein-Cheoalier hat für dos Bild auf der
diesjährigen Internationalen Ausstellung in Wien die höchste goldene
Aledaille erhalten.
(6in Leibi museum in Köln.) Die berühmte Sammlung
Leibischer Bilder aus dem Besiß des Berliner Hofrats Seeg er soll
im Oktober dieses Jahres im Wallraf-Richarß-IAuseum zu Köln aus -
gestellt werden. Wie wir jeßt aus sicherer Quelle hören, hat die
Stadt Köln, noch beoor die Ausstellung eröffnet ist, die ganze
Sammlung mit den llleisterschöpfungen Wilhelm Leibis angekauft
und damit dem großen Sohn ihrer Stadt ein dauerndes Denkmal
gesichert.
(Thorwaldsens Aluseum oor dem Verfall.) Aus Ko -
penhagen wird der „Voss. Zeitung“ geschrieben: Immer zahl -
reicher werden die Klagen der Kopenhagener Presse sowie der
dänischen Kunstfreunde über die unoerantmortliche Verwaltung der
Kunsfschäße Bertel Thorwaldsens, des berühmten alten däni -
schen Bildhauers, der wie kein anderer zum Ruhme dänischer
Kunst in der weiten Welt beigetragen hat. Das bekannte Aluseum
Thorwaldsens im Kristiansborger Schloßkomplex geht nämlich un-
oerkennbar dem Verfall entgegen. Die fresko-Alalereien an den
Außenwänden des Gebäudes, in zahlreichen Bildern Thorwaldsens
Geschichte darstellend, oermittern und oergehen, ohne daß es ge -
lingt, eine Alethode zu ihrer Grneuerung zu finden. Die Wände
bersten und zeigen unoerdeckte breite Spalten, in den Räumen ist
die Luft trüb und feucht, und in den Keller- und Bodenräumen
oerkommen in elendiger Verpackung zahllose Kunstwerke wie
Thorwaldsen Reliquien aller Art! Und doch hinterließ Thorwaldsen
seiner undankbaren Vaterstadt nicht nur alle seine Kunstsammlungen,
sondern auch ein namhaftes Vermögen, das jeßt eine Viertelmillion
ausmachen dürfte, um sich zum Entgelt für seine Schöße nur eine
sichere und „anständige Aufbewahrungsstelle“ zu erbitten . . .
Armer Vater Thorwaldsen! Schon wegen der enormen Zugkraft,
die er auf die Touristen ausübt, sollte ihm eine solche Behandlung
erspart bleiben. Alljährlich wallfahrten zu ihm oiele Tausende
deutscher Gäste und staunen ob der schier unerfaßlichen menge
seiner Werke; und mit welcher Ehrerbietung betrachten die fremden
die wenigen ausgestellten persönlichen Gebrauchsgegenstände des
Kleisters, seine Wohnungseinrichtung und nicht zuleßt sein Grab!
Bertel Thorwaldsens Landsleute aber könnten zur Einung seines
Andenkens für die Erhaltung des berühmten ITluseums, wohl des
besuchtesten im genzen Horden, etwas mehr tun.
Rümmer 19
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 501
(6in ostpreußisches Heimatmuseum.) nachdem das
preußische lllinisterium des Innern eine fotterie für die Crrichtung
eines Heimatmuseums in Königsberg i. Pr. bewilligt hatte, die
180.000 ITlark einbrachte, geht nun in der Pregelsfadt die groß -
zügige Anlage eines Heimatmuseums der Vollendung entgegen,
ln oorbildlicher Art wird es sich zu einem einheitlichen Bilde ast-
preußischer Bauernkultur zusammenschließen, das nicht nur Kenner
erfreuen, sondern auch die Bauern selbst zur Uacheiferung anregen
soll, das Gute und Schöne zu erkennen und festzuhalten. Das
Gelände für das JTluseum ist ganz oortrefflich für die Anlage
geeignet, da die hügeligen Ufer, mit schönen alten Bäumen be -
standen, mit Gebüsch und gärtnerischen Anlagen oersehen, einen
landschaftlich reizuollen Hintergrund abgeben für die uerschiedenen
Gebäude, die je nach ihrem Charakter im Grunde, am Wasser
oder auf der Höhe der Ufer gelegen sind, Cs ist beabsichtigt, ein
charakteristisches Haus aus jedem Teil oon Ostpreußen hier auf -
zubauen. Cs sollen getreue llachbildungen der schönsten und
eigenartigsten Vorbilder werden, die sich in der Prooinz finden
ließen. Getreu nicht nur in Grundriß, Aufriß und Cinzelformen,
sondern auch getreu in der Ausführungsart des Alten und im
Stoff, für die Weiterentwicklung ist dann auch ins Auge gefaßt,
sämtliche Gebäude bis ins Kleinste in oolkstümlicher Weise auszu-
statten, mit Wirtschaftsgerät und Hausrat, mit ITlenschen und Vieh
und in kleinem ITlaßstab die landesüblichen Betriebe darin einzu -
richten. Volks- und Trachtenfeste, Schau- und Verkaufsstellungen
uon Bodenerzeugnissen und andere oolkstümliche Vorführungen
aller Art sollen das ITluseum einer möglichst großen Allgemeinheit
nußbar und dauernd beachtenswert erhalten. Was bis jeßt an
Gebäuden fertig steht, ist schon der größte Teil. So finden wir
bereits fertig ein oberländisch-ermländisches Vorlaubenhaus und
gleich daneben ein oberländisches foggienhaus. Cin Backofen, d.
h. ein selbständiges Gebäude, das nur Backstube und Backofen
enthält, ein Beispiel aus dem Samlande, steht auf der Hütte des
Weges zum litauischen Bauerngehöft. Hier sind nun alte die
kleinen Cinzelhäuser beisammen, die ein solches Gehöft zu ent -
halten pflegt: Wohnhaus, Stall, Scheune, Keller, Dörrhaus und oor
allem die Klefe. Jedes dieser Gebäude ist mit dem schönsten
Schmuck ausgestattet, der im fände üblich ist und das Ganze
macht unter den schattigen Bäumen schon jeßt einen wohnlichen
und doch festlichen findruck. Jm Bau begriffen ist die oberlän -
dische Kirche, die frei über dem Abhange gelegen ist, neben ihr
der hölzerne Glockenturm, ln der Tiefe am Wasserlauf, der hier
zu der Breite eines kleinen Sees aufgestaut wird, soll eine Walk -
mühle errichtet werden. Das littauische fischerhaus, schornsteinlos,
mit der großen offenen feuerstelle und dem Sticksack liegt bereits
darüber. Auch friedhöfe wird die Anlage enthalten (einen littau-
ischen und einen oberländischen) und Wegeanlagen, Bauerngärten,
Wegekapellen und die tausenderlei kleinen Anlagen, die das Volk
im taufe der Zeiten für seine Zwecke schuf, sollen nach und nach
hinzukommen.
Die Berliner Lanna-Ruktionen.
i^ortscfjung aus llr 17.)
Ilf. Uledaillen und münzen.
Von unbekannten Künstlern, llr. 257, Aueroldo Alto-
belio, älterer Gruß, ITtk. 51. Ar. 258, ITlaria d’Aragona, älterer
Guß, Alk. 14. llr. 359, 1513, Girolamo Arsaci, Originalguß, 111k. 850.
llr. 260, Pietro Aretino, Originalguß, Utk. 450. llr. 261, fustachio
Boiano, Originalguß, Alk. 3100. llr. 262, Carlo Borromeo, llr. 263,
derselbe, Originalhohlguß, llr. 264, derselbe, älterer Guß, Ulk. 10.
llr. 265. Antonio Bossi, neuerer Guß, llr. 266, A. Cam. und 111.
Vi., alter Guß, zus. Jllk. 100. llr. 267, Andrea Capelli, neuerer Guß,
llr. 568, Andrea Caraffa, alter Guß, zus. Ulk. 135. llr. 269, ebenso,
alter Guß, 111k. 1450. llr. 270, derselbe, älterer Guß, Ulk. 96.
llr. 271, fionello Pio di Capri, llr, 272, 1338, lllarsillo 1 da Carrara,
llr. 273, 1345, Ularsiglietto Papafaoa da Carrara, neuerer Guß,
zus. Utk. 55. llr. 274, Jacobo II da Carrara, llr. 275, 1406, fran-
cesco II da Carrara, llr. 276, ßaldassare Castiglione, neuerer Guß,
zus. Ulk. 46. llr. 277, Vittoria Colonna, llr. 278, auf die Ver -
söhnungen der familien Colonna und Orsini, zus. 111k. 120. llr. 279
Alfonso 1 d’fste, llr. 280, Alessandro farnese, zus. Ulk. 150. llr. 281,
Valerius ferreolus, llr. 282, francesco firmo, zus Alk. 80. llr. 283,
1581, Jacobo franhina, älterer Guß, 111k. 40. llr. 284, faustina
(Romano?), llr. 285, dieselbe, llr. 286, Cornelius Gallus, neuerer
Guß, Ulk. 50. llr. 287, Bernhard Geoigius, Originalgruß aus Samm -
lung Rath, Budapest, Ulk. 1525. llr. 288, Girolama Giganfe aus
fossombrone, älterer Guß, 111k. 50. llr. 289. frederigo II Gonzaga,
Originalguß, Ulk. 2910. llr. 290, francesco II Gonzaga, geprägt.
Original, llr. 291, derselbe, llr. 292, faura Gonzaga, neuerer Guß,
zus. Ulk. 55. llr. 295, Girolamo Grati, llr. 294, Doge Antonio
Grimani, llr. 295, Doge lllarino Grimani, zus. 111k. 50. llr. 296,
Doge Andrea Gritti, alter Guß, Ulk. 1150. llr. 297, 1048, Raimondo
fatmgnoli, alter Guß, 111k. 200. llr. 298, Alberigo fodrone, älterer
Guß, Ulk. 175. 299, Doge feonardo foredano, neuerer Guß, 111k. 27,
llr. 500, 1525, Vincenzo lllalipieri, alter Guß, Ulk. 860. llr. 301,
Angela lllarino, neuerer Guß, llr. 502, forenzo de’llledici il lllagni-
fico, alter Guß, llr. 505, derselbe, zus 111k. 70. llr. 304, Guiliano
II de’Uledici, llr. 505, ebenso, llr. 506, forenzino deTlledici, llr. 507,
Alessandro und Cosimo de’Uledici, zus. Ulk. 82. llr. 508, francesco
lllerati, llr. 309, 1585, francesco de Uloncada, Originalguß, zus.
Ulk. 580. llr. 510, Anne de Ulantmorency, neuerer Guß, llr. 311,
Giauanni Uloroni, älterer Guß, zus. 111k. 29. llr. 512. Cornelia
Illusso, Originalguß, 111k. 1800. llr. 515, Jsabella Orsini, älterer
Hohlguß, llr. 514, Papst Gregor IX., alter Guß, zus. 111k. 17, llr. 515,
Papst Clemens VII., alter Guß, Ulk. 270. llr. 516, Papst Julius 111.,
llr. 517, Papst Pius III., llr. 518, 1597, fodouico Perez, zus. 111k. 52.
nr. 319, 1556, Benedeffo Pesaro, alter Guß, Jllk. 170. llr. 320,
1567, Doge Girolamo Priuli, Ulk. 42. llr. 521, fuigi Ri2ado, alter
Guß, llr. 322, francesco Jllaria I della Rooere, geprägtes Original,
zus. Ulk. 25. llr. 525, Beatrice Rouerella, älterer Guß, 111k. 60.
llr. 524, 1576. Jacopo Seoelli, Originalguß, 111k. 240. llr. 525,
fucrezia Scaglioni, alter Guß, Ulk. 80. llr. 526, ebenso, llr. 527,
Giouanni Sforza, zus. Jllk. 5. llr. 528, lllarco Sicco, alter Guß,
Ulk. 460. llr. 329, Sultan Soliman, Originalguß, Ulk. 4200. llr. 350,
Battista Spinola, alter Guß, Ulk. 66. llr. 351, 1538, Gabriele Taddini,
111k. 41. llr. 352, Pedro Aloarez de Toledo, llr. 553, ebenso, llr. 554,
fucrezia Tornabuuni, zus. Ulk. 31. llr. 335, Gianfrancesco Trioulzio,
alter Guß, 111k. 200. llr. 556, Illattio Ugoni, alter Guß, Ulk. 550.
llr. 557, Pietro Veftori, Originalguß, Ulk. 500. llr. 558, Girolama
Vida, alter Guß, 111k. 200. llr. 339, Battista Vigo de Rapallo, an -
geblich aus der Sammlung Gaetano Aoignone, Ulk. 1800. llr. 540,
Carlo Visconti, Originalguß, aus Sammlung Piot, 111k. 1150. llr. 541,
Philippine Welser, llr. 342, Giacoino Zabarella, zus. Ulk. 255.
Ilachahmungen nach der Antike, llr. 544, Hercules,
alter Guß, llr. 345, Ulineroa, llr. 546, Priamus, zus. 111k. 26. llr. 547,
Homer, llr. 348, Helena, llr. 549, Dido, zus. 111k. 21. llr. 350,
Caesar, llr. 551, Augustus, zus. 111k. 110. llr, 352, Caligula, llr. 353,
Antinous, alter Guß, zus. Ulk. 6.
Religiöse Ul e d a i 11 e n des Q u a 11 r o - und Cinquecento,
llr. 554, Christus und Paulus, Originalguß, lllk. 510. llr. 555,
Christus, alter Guß, lllk. 255. llr. 356, St. Paulus, llr. 557, 1515,
die hll. Prosdocimus und lustina, zus. lllk. 23.
Siebzehntes und achtzehntes Jahrhundert, llr. 358,
Tommaso Barbadigo, alter Guß, llr. 559, francesco Barberini,
Originalguß, zus. lllk. 61. llr. 560, 1752, f. 111. C. Bassi, geprägtes
Original, llr. 561, 1678, Ulassimo Camillo, alter Guß, lllk. 16,
llr. 565, 1795, lliccolo Corneli, llr. 564, 1647, Vincenz Costaguti,
llr. 365, 1780, francesco Donati, zus. lllk. 21. llr. 566, 1696, fran -
cesco I farnese, llr. 357, 1680, Cyrus ferri, zus. lllk. 52. llr. 568,
1626, der heil, Ignatius non foyala, llr. 569, 1714, Antonio Ulaglia-
brecchi, zus. lllk. 15. llr. 370, Vinzenz II, Herzog non lllantua,
llr. 371, Anna Jsabella, Herzogin oon lllantua, llr. 572, francesco
lllauroceno, zus. lllk. 52. llr. 575, Carlo niedici, Ulk 1. llr 574,
fuigi, Herzog oon ITlontalto, lllk. 31 llr. 575, 1616, Clisabetta de
Illonte Aperto, llr. 576, 1635, Paolo Orsini, llr. 577, Antonaio
Ottoboni, zus. lllk. 50. llr. 578, Papst feo XI., Probeguß oor der
Beschriftung, llr. 379, Papst Paul V., geprägtes Original, zus. lllk. 520.
llr. 380, 1614, derselbe, llr. 581, 1659, Papst Urban VIII., llr. 582,
Seite 502
Internationale Sammler-Zeitung.
f lummer 19
Papst Alexander VII., zus. Utk. 22. Rr. 585, 1675, Papst Clemens X.,
ITtk. 11. Rr. 384, 1674, derselbe, geprägtes Original, IRk. 55.
llr. 585, Papst Innozenz XL, Rr. 586, 1700, Papst Alexander VIII.,
Rr. 587, Papst Innozenz XII., Rr. 588, Papst Clemens XL, zus.
IRk. 36. Rr. 389, 1678, Codooico Porto Carrero, geprägtes Original,
Rr. 390, Beatrix a Roias et Castro, Originalhohlgufj, Rr. 391,
Carlo Siloestro, älterer öufj, zus. IRk 810. Rr. 592, Ciraf Octaoius
Tassony, IRk. 91. Rr. 595, Bernardo Toselli, Rr. 394, Henri de
la Tour, Vicomte de Turenne, Rr. 595; Geistliche IRedaille, zus.
IRk. 55.
französische Künstler. Jean IRarende. (Arbeitete 1502.)
Rr. 396, Philibert uon Sauoyen und IRargarethe oan Österreich,
Originalgufj, IRk. 2100. fl. To. (Arbeitete um 1560.) Rr. 597,
Pierre d'Albert, älterer GuTj, aus Sammlung Piot, IRk. 400. Guil -
lau m c Dnprc. (Arbeitete 1597—1647.) Rr. 598, 1605, Heinrich IV.
und IRaria uon IRedici, Originalgufj, IRk. 120. Rr. 599, 1605,
ebenso, Rr. 400, 1605, ebenso, Rr. 401, 1605, Philipp Wilhelm non
Rassau-Oranien, zus. IRk. 45. Rr. 402, 1606, Heinrich IC., Original -
gufj, IRk. 150. Rr. 405, 1607, Jean Couis de la Valette, IRk. 115.
Rr. 404, 1607, ebenso, Rr. 405, 1607, ebenso, zus. IRk. 75. Rr.
406, 1608, Karl II. Gonzaga, Herzog non Reuers und Rethel,
Rr. 407, 1612, IRarcantonio IRemmi, Doge uon Venedig, zus.
IRk. 96. Rr. 408, 1613, Christine non Lothringen, alter Hohlgufj,
IRk. 80. Rr. 409, ebenso, Originalhohlgufj, IRk. 555. Rr. 410,
1613, Ric. Brulart de Sillery, IRk. 22. Rr. 411, IRaria uon IRedici,
Gemahlin Heinrichs IV., alter Gufj, IRk. 75. llr. 412, 1618, Pierre
Jannin, Originalhohlgufj, IRk. 710. Rr. 415, 1620, Karl uon Valois,
Rr. 414, 1625, Cudcuig XIIT., zus. IRk. 62. Rr. 415, 1620 1625,
Derselbe und seine Gattin Anna uon Österreich, Originalhohlgufj,
IRk. 245. Rr. 418, 1624, IRaria uon IRedici, alter Gufj, Rr. 419,
1624, ebenso, zus. IRk. 40. Rr. 420, 1624, Dieselbe, Rr. 421,
ebenso, zus. IRk. 95. Rr. 422, 1629, Antoine Ruze, Originalgufj,
IRk. 210. Guillaume Dupre in Verbind, mit Abraham Dupre.
Rr. 423, 1636 7, Victor Amadeus uon Sauoyen, IRk. 95. Abraham
Duprö. (Arbeitet 1624 — 1643.) Rr. 424, Jaques Boiceau, IRk. 235.
Pierre Regnier. (Arbeitet 1607 — 1640.) Rr. 425, 1624, Cudcuig XIII.,
neuerer Gufj, IRk. 5. Jean Worin. (Arbeitet 1644 - 1672.) Rr. 426,
Kardinal IRazarin, geprägtes Original, IRk. 51. Rr. 427, 1651,
Cam. de Reufoille, Originalhohlgufj, IRk. 420. Rr. 428, Giulio
Romano, der lllaler, Rr. 529, Carlo IRaratti, Rlaler, Rr. 430, 1674,
Jaques Trois-Dames, zus. IRk. 60.
Unbekannte IReisfer uon Franz I. bis Cudcuig XIII.
Rr. 451, 1545, Franz I., Rr. 452, 1552, Heinrich II., Rr. 433, 1552,
ebenso, zus. IRk. 71. Rr. 454, Derselbe, IRk. 5. Rr. 435, Hein -
rich II., geprägtes Original, IRk. 52. Rr. 456, Derselbe, Rr. 457,
ebenso, zus. IRk. 7. Rr. 438, Vs. ebenso, IRk. 270. Rr. 459,
Diana uon Poitiers, geprägtes Original, IRk. 140. Rr. 440, Anton
uon Bourbon, König uon Raoarra, Originalgufj, Rlk. 515. Rr. 441,
1604, Heinrich IV., alter Gufj, IRk. 46. Rr. 442, Derselbe, Original -
gufj, IRk. 250. Rr. 443, 1614, IRaria d’Rledici, neuerer Gufj, Rr.
444, 1655, Cudcuig XIII., älterer Gufj, zus. IRk. 12. Rr. 445, 1561,
Roel Carpentier, Originalgufj, IRk. 575 Rr. 446, 1604, Alphonse
de Ramberuillers, alter Gufj, IRk. 120. Rr. 447, 1617, Ricolas de
Verdun, Originalgufj, IRk. 220. Rr. 448, 1623, Ricolas de Bailleul,
IRk. 46 Rr. 449, 1650, Jaques Boiceau, IRk. 65.
(fortsetjung in der nächsten Rümmer.)
IV. Handzeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Rliniafuren,
Kupferstiche.
A. Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, IRiniaturcn
uscd. Von Künstlern des 16.—18. Jahrhunderts. Rr. 20, F.
Bos, Landschaft, Pergamentminiatur, IRk. 460. Rr. 24, Alex le
Brun, Vier Blatt, IRk. 51. Rr. 51, Chodocuiecki, Profilhüftbild einer
Dame, Rötel, IRk. 200. llr. 57, Deutsche Schule, Adelscuappen,
IRiniatur, IRk. 150. Rr. 39, C. W. €. Dietrich, Vornehme Gesell -
schaft, Zeichnung, IRk. HO. Rr. 42, A. Dürer, Die IRadonna, das
Kind auf dem Schofj haltend, (Kollektion Rieh. Costuay und Th.
Caturence.), Zeichnung in Feder, IRk. 9200. Rr. 45, A. Dürer zu-
geschr., Der Flügel eines Bügels, Aquarell auf Pergament, IRk. 400.
Rr. 44, A. Dürer, ein Hase, Aquarell, IRk. 82. Rr. 45, Cornelius
Dusart, Kirchcueih, Feder und Sepia, IRk. 510. Rr. 46, Derselbe,
Inneres einer Schänke, Aquarell auf Pergament, IRk. 150. llr. 52,
Gau. Flinck, Kopf einer alten Frau, Kreidezeichnung, IRk. 85. llr 61,
Anton Graff, Halbfigur eines Knaben, Bleistiftzeichnung, 111k. 85.
Rr. 64, Hackert, Teil des Kolosseums, Aquarell, 111k. 200. Rr. 65,
Derselbe, Aus dem Parke uon Hohenheim, Aquarell, IRk. 90.
llr. 95, Paulus uon Ciender, Aus einer niederländ. Stadt, Aquarell,
)Rk. 85. llr. 94, J. Cigozzi, Christus, auf Wolken schtuebend,
Prachtuolle Speziazeichnung, 111k. 115. llr. 104, Gottfried IRind,
Kinder schauen einem Knaben zu, Aquarell, IRk. 51. Rr. 1C5,
Derselbe, fine sifjende Katja, Tuschzeichnung, 111k. 81. llr. 112,
lliederl. IReisfer, Zruei Frauenbrustbilder, Federzeichnungen, IR. 510.
Rr. 122, Rembrandt, Die drei heiligen Frauen, Skizze, fllk. 410.
llr. 155, Cornelius Saftleuen, Brustbild eines Knaben, Kreidezeich -
nung, IRk, 310, Rr. 141, Aermut Schauman, Venus, Aquarell,
IRk. 90. Rr. 142, Derselbe, Cin Pfau, Aquarell, IRk. 200. Rr. 145,
Bart. Spranger, Cine Heilige, in Feder und Farben, Rr. 146, Der -
selbe, Zruei Blatt, Weiblicher Kopf, Kampfszene, Kreidezeichnungen,
zus. IRk. 51. Rr. 15 5, Tischbein, Polihymnia, Zeichnung, IRk 110.
llr. 167, Daoid Vinck-Boons, Grofje Candschaft, Zeichnung, IRk. 550.
Rr. 171, Joh. €1 Zeisig, Interieur, Sepiazeichnung, IRk. 65. Rr. 249,
Zruei Blatt Zeichnungen, Weibliche Köpfe, IRk. 75.
B. Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen uon
Künstlern des 19 Jahrhunderts. Rr. 256, Andreas Achen -
bach, Wassermühle, Tuschzeichnung, 111k. 155. Rr. 257, Albrecht
Adam, Cagerszene, Aquarell, IRk, 56. llr. 261, Rudolf uon Alt,
Die Piazeffa in Venedig, Aquarell, IRk. 4450. Rr. 262, Derselbe,
Blick uoin Quai Rational in Cuzern auf den See, Aquarell, IRk. 2100.
Rr. 263, Derselbe, Waldinneres, Aquarell, IRk. 3050. Rr. 264, Der -
selbe, Der Dom zu Regensburg, Aquarell, IRk. 1000. Rr. 265,
Anton Altmann, Hochliegendes Schlofj, Aquarell, IRk. 52. Rr. 269,
Friedrich ßamberger, Aus der römischen Campagna, Aquarell,
IRk. 91. Rr. 277, Albert Brendel, Vier Schafe, Aquarell, lllk. 180.
Rr. 279, Heinrich Bürkel, Schrueizerlandschaft, Ölgemälde, lllk. 90.
llr. 285, Alexandre Calame, Partie an einem Schrueizersee, Aquarell,
IRk. 455. llr. 290, A. Jac. Carstnes, Jakob und seine Angehörigen
trauern über den uermeintlichen Tod Josephs, Federzeichnung,
IRk. 500. llr. 291, Derselbe, Das goldene Zeitalter, Aquarell,
IRk. 400. llr. 295, Cornelius, Gott Vater auf der Weltkugel thro -
nend, Aquarell, lllk. 1405. llr. 294, Derselbe, Zruei Blatt, Bleistift -
zeichnungen, IRk, 65. Rr. 295, Derselbe, Pharisäer und Zöllner,
Federzeichnug, IRk. 150. Rr. 298, Dahl, Candschaft, in Sepia und
Tusche, Rlk. 200. llr. 501, Deschamps, Inneres einer Friseurstube,
Aquarell, lllk. 105. Rr. 302, Derselbe, Kleines lllädchen, Aquarell,
lllk. 150. Rr. 506, Anfon Doll, Fassade des Rathauses zu Halber-
stadf, Aquarell, IRk. 110. Rr. 307, Derselbe, Partie aus llürnberg,
Aquarell, IRk. 75. Rr. 311, Derselbe, Blick auf Konstanz, Aquarell,
IRk. 51. Rr 514, I. B. Dugoure Rapoleon L, in Feder, Tusche
und Aquarell, IRk. 55. Rr. 515, Cberle, Apollo unter den Hirten,
in Öl, IRk. 52. Rr. 319, Cibner, Blick auf die Fassade der Kirche
uon San Termo, Aquarell, IRk. 51. Rr. 528, Fohr, Candschaft,
Aquarell, IRk. 60, Rr. 332, Th. Fort, Karren, Aquarell, IRk. 54.
Rr. 557, IR. fridt, Hohenschruangau, Aquarell, IRk, 55. Rr. 544,
Genclli, Frau des Potiphar, Aquarell, lllk. 170. Rr. 545, Derselbe,
Zruei Blatt, Rmrifjzeichnungen in Feder, IRk. 92. Rr. 546, Derselbe,
Geflügelte Sphinx, Bleistiftzeichnung, IRk. 205. Rr. 347, Derselbe,
Schtnebende, tueibliche Figur, Bleistiftzeichnung, IRk. 92. Rr. 548,
Derselbe, Hexe, Bleistiftzeichnung, IRk. 150. Rr. 349, Derselbe, In
Crruarfung, llmrifjzeichnung, lllk. 55. Rr. 550, Derselbe, Der ge -
fesselte Prometheus, Llmrifjzeichnung, lllk. 58. Rr. 551, Derselbe,
Dichter auf dem Pegasus sifjend, Bleistiftzeichnung, lllk, 255.
Rr. 354, Derselbe, Die Crnte, Federzeichnung, IRk. 85. Rr. 559,
Giratdet, Vor der Klosterküche, Aquarell, IRk. 190. Rr. 560, Goethe,
Blick auf Schandau an der Clbe Sepiazeichnung, aus dem Album
der Staatsrätin Körner, IRk. 165. Rr. 561, Derselbe, Gebirgsland -
schaft, Aquarell, Geschenk Goethes an Dr. IReyer, IRk. 410.
Rr. 565, Remy oan Haanen, Partie an der niederländischen Küste,
Aquarell, lllk. 115. Rr. 568, W. Hamacher, Das bemegte IRittel-
meet, Ölgemälde, IRk. 130. Rr. 369, Hamman, Der Handkufj,
Aquarell, IRk. 55. Rr. 375, Adolf Henneberg, Im Walde, Aquarell,
Hummer 19
Internationale 5 a m m I e r - Z e i t u n 9.
Seite 303
Ulk. 110. nr. 585, Peter ucm Heß, Zwei Blatt, Alte Gebäude in
Tiooli bei Rom, Blick auf Rom, Zeichnungen in Bleistift und Sepia,
ITlk. 90. nr. 587, Charles Hoguet, Rach dem Sturm, Aquarell,
ink. 66. Ar. 595, Ch. B. Jacque, Inneres eines Schafstalles, Kreide -
zeichnung, IRk. 690. Rr. 597, Vacslau lansa, Wolkenschatten, Öl -
gemälde, Alk. 150. Rr. 599, H. F. C. ten Kaie, Interieur, Aquarell,
ITlk. 220. Rr. 401, Hermann Kauffmann, ln einer Winterlandschaft
Postillon mit zwei Pferden, Aquarell, Alk 155. Rr. 405, A. Kaußky,
Geruittermolken, Alk. 285. Rr. 409, Alax Klinger, Am Waldbach,
Jeder- und Tuschzeichnung, 111k, 1480. Rr. 415, 1. A. Koch, Dante
und Virgil in der Unterwelt, Federzeichnung, Alk, 65. Rr. 416,
Derselbe, Dante und Virgil sehen Francesca uon Rimini unter
den Verdammten, in Jeder, Alk. 65. Rr. 417, Derselbe, Dante
auf dem Rücken eines Zentauren reifend, Aquarell, Alk. 405.
Ar. 418, Derselbe, Dieselbe Darstellung, Federzeichnung, 111k, 60.
Rr. 419, Derselbe, L'andschaft mit Flußgott, Rajaden, Fedcr-
zeichnung, Alk. 155. Rr. 420, Derselbe, Waldlandschaft,
Aquarell, Ulk. 525. Rr. 421, Derselbe, Gebirgslandschaft,
ebenso, 111k. 280. Rr. 428, W. non Kobell, Bin bayrisches Kloster,
Aquarell, Ulk 290 Rr. 455, F. Ceroy, Waldlandschaft, Aquarell,
Alk. 110. Rr. 559, W. Cichtenheld, Flußlandschaft, Aquarell, Rr. 52.
Rr. 440, Derselbe, JTlädchen an einer Tür stehend, Aquarell, Alk.
655. Rr. 440a, Alax Ciebermann, Studie zu dem Hamburger Bilde:
Die Retjeflickerinnen, Zeichnung, Alk. 1150. Rr. 446, Cmil Cugo,
Aus der römischen Campagna, Ölgemälde, Alk. 255. Rr. 447,
Ascan Cutteroth, Partie am Golf uon lleapel, Aquarell, Alk. 61.
Rr, 449a, los. Alanes, Das Innere der Synagoge zu Prag, Aquarell,
Alk. 1250. Rr. 450, Aug. Alafhieu, Fassade der Kirche St. Germain
l’Auxerrois in Paris, Aquarell, Rr. 45), Derselbe, Innere Ansicht
der Kirche St. Germain l’Auxerrois, Alk. 220. Ilr 452, 3. IReer-
mann, Inneres der Kirche zum heiligen Grabe, Aquarell, Alk. 105.
Ilr. 456, W. A. meißener, Parklandschaft mit Statuen, Aquarell,
Alk 160. Rr. 457, Franz ITleyerheim, Interieur aus Appenzell,
Aquarell, Alk. 72. Rr. 458, Carl Aliller, Der Frillensee, Ölgemälde,
Alk. 95. Rr. 460, Paul Alohn, Spaziergang im Vorfrühling, Aqua -
rell, Alk. 350. Rr. 472, € R. Reureuther, Drei Blatt in Ranken -
merk mit Figuren, Aquarelle, Alk. 280. Rr. 475, Crroin Oehme,
Interieur, Aquarell, Alk. 61. Rr. 475, 1. Fr. Ooerbeck, Joseph, den
beiden Haupfleuten im Gefängnisse ihre Träume erklärend, Blei -
stiftzeichnung, Alk. 555. ilr. 476, Derselbe, Hittestamentarische
Szene, Zeichnung, Alk. 56. Rr. 477, Derselbe, Christus erweckt
die Tochter des lairus, Hquarell, Alk. 1200. Rr. 578, Derselbe,
Kopf eines Apostels (Johannes) mit gesenkten Blicken, Bleistift -
zeichnung, IRk. 61. Rr. 480, Karl uon Piloty, Cändliches Interieur,
Zeichnung, IRk. 120. Rr. 481, A. W. Piepenhagen, Im Böhmer-
roald, Ölgemälde, Alk. 220. Rr. 486, F. Preller, Oleoano im Sabiner -
gebirge, Bleistiftzeichnung, Alk. 700. Rr. 587, Derselbe, Candschaft,
ebenso, Alk. 580. Rr. 492, A. Preßsch, Blick auf ein Treppenhaus
im Rokokostil, Aquarell, Alk 120. Ilr. 501, D. A. Al. Raffet, Ra-
poleon 1. als General der Republik, Aquarell, Alk. 220. Rr. 502,
Ramberg, der Künstler selbst auf einem römischen Trödelmarkt,
Federzeichnung, Alk. 510. Rr. 504, Karcl Rasek, IRondschein,
Pastell, Alk. 110. Rr. 508, Joh. Chr. Reinhardt, Ideale Candschaft,
Zeichnung, Alk. 210. Rr. 509, Derselbe, Gebirgslandschaft, Aquarell,
Alk. 91. Ilr. 515, August Richter, Candleute, Aquarell, Alk. 68.
Rr. 514, Derselbe, Zroei Blatt, Holzfäller, Rr. 515, Derselbe, Drei
Blatt, Alännliche Porträts, Federzeichnungen, Alk. 65. Rr. 516,
C. Richter, Italienische Candschaft, Hquarell, Alk. 1050. Rr. 517,
Derselbe, Komposition zu einem Klärchen, Feder und Sepia, IRk
500. Rr. 518, Derselbe, Gebirgige und bewaldete Candschaft,
Feder und Sepia, IRk. 510. Rr. 520, Derselbe, Der Sommer, Zeich -
nung in Feder und Sepia, IRk. 550. Rr. 522, Derselbe, Hirten -
kinder, Federzeichnung, IRk. 250. Rr. 524, Derselbe, Zwei Blatt,
Puppenspieler, Schwan -kleb' an, Bleistiftzeichnungen, Alk. 81.
Rr. 525, Derselbe, Drei Blatt, Kaiser Joseph und der Straßenkehrer,
Cesender IRann, Junge Frau, Bleistiftzeichnungen, IRk. 165. Rr.
528, Güstau Richter, Kopf eines Italienerknaben, Bleistiftzeichnung,
Alk. 85. Rr. 550, K. Roftmann, Genua, Aquarell, IRk. 350. Rr.
532, Derselbe, Zwei Blatt, Gebirgige Gegend bei Korinth. Blick
° uf die Kette des Apenin, Farbenstudien, IRk. 65. Rr. 555, Derselbe,
Bei Brannenburg, Aquarell, Alk. 200. Ilr. 554, Derselbe, Griechische
Candschaft, Aquarell, IRk. 61. Rr. 555, Derselbe, Griechische Cand-
scliaft, Aquarell, Alk. 70. Ilr. 556, Derselbe, Blick auf den Bar-
tolomaesee, Aquarell, Alk. 60. Ilr. 548, Carl Scharold, Architektur,
Aquarell, Alk. 55. Ilr. 552, J. W. Schirmer, Candschaft bei win -
digem Wetter, Aquarell, IRk. 500.
Uom Kunstmarkte.
(Cin billiger Tizian.) Auf einer Kunstauktion in tdin-
burg stand kürzlich ein altes Gemälde zum Verkauf, das dem
Schotten George Jamesone (1586 bis 1644) zugeschrieben wurde.
Das Angebot begann bei 20 lllark, ein Glasgomer Kunstliebhaber
trieb schließlich den Preis bis auf 7600 lllark hinauf, wofür ihm
das Bild zugeschlagen wurde. Rach der Säuberung der Ceinwand
kam man zu der Überzeugung, daß das Bild ein Original -
gemälde Tizians, znd zwar das Bildnis König Karls uon
Spanien sei. Das Bildnis tst uon dem jeßigen Besitzer der spani -
schen Regierung für den Preis uon 1,400.000 lllark angeboten
morden. Cord Baicarres, einer der Kuratoren der britischen
national-Oalerie, wird das Gemälde auf seine Bchtheit hin unter -
suchen. (Jiziano hat zwei Porträts uon Karl V. uon Spanien ge -
malt. Im Jahre 1530 traf der Kaiser den großen Künstler in
Bologna und dort entstanden die beiden Porträts, sowie uerschie-
dene andere Werke. Karl V. ernannte Tizian damals zum Ritter
des goldenen Sporns und zum Pfalzgrafen und überhäufte ihn
mit Chren.)
(Relsons Reliquien.) Die Versteigerung der bekannten
Sammlung Bridge hat in Darchester begonnen. Das Haupt -
interesse richtete sich auf einen Brief der Cady Hamilton, der
nach dem Tode Relsons an den Prinzen uon Wales, den späteren
Georg IV., gerichtet mar. Das Schreiben an den Thronfolger
lautet: „Ich muß Burer königlichen Hoheit für Ihren gütigen Besuch
uom Sonnabend danken, denn es ist mir wirklich ein Trost, daß
Sie der armen, unglücklichen Emma ihre Freundschaft bewahren
und sie noch beachten. Ich schicke Ihnen eine Locke seines Haares,
denn er hat Bure königliche Hoheit wirklich geliebt. Ich bin so
niedergedrückt und erregt, daß ich hoffe, Sie werden dies Gekrißel
entschuldigen.“ Dem Brief folgt eine Rachschrift: „Ich habe zum
erstenmal das Papier mit seinem lieben Haar geöffnet und bin tief
unglücklich und beunruhigt und hoffe, Bure königliche Hoheit
werden das zitternte Gekrißel uergeben, aber ich hielt es für meine
Pflicht, sie Ihnen sofort zu schicken, wie Sie es wünschen. IRöge
Gott Sie immer wieder segnen für Ihre gütige Aufmerksamkeit
zu mir.“ Der Brief mit der tacke Relsons erzielte auf der Ver -
steigerung 6000 Alk. Für die Scheide des Degens, den der Her -
zog uon Wellington mährend des spanischen Krieges trug, und
für ein Porträt des Herzogs legte ein tiebhaber 6300 IRk. an.
Bine Überraschung brachte ein Autogramm Relsons, ein Brief
an Benjamin Patterson: „Ich hatte gedacht, die Kuh, die Sie für
mich in Bmpfang zu nehmen so freundlich waren, märe längst
uerkauft, aber Richard erzählt mir, daß sie soeben gekalbt hat.
Daher wird sie sich uoraussichtlich, mit dem Kalb an ihrer Seife,
noch besser oerkaufen. Darf ich Sie bitten, Ihren Verwalter mit
dem Verkauf zu beauflragen, womit Sie sehr uerpflichten würden,
Ihren gehorsamem Diener Relson und ßronte.“ Während der Brief
seiner geliebten tady Hamilton mit der Cache erst bei dem Gebote
uon 6000 IRk. zugeschlagen wurde, mußte Relsons „Kuhbrief“
schließlich für 40 Alk. abgegeben werden.
Ausstellungen.
Baden-Baden. Kunstausstellung. II. Abteilung. Bis 51. Oktober.
Berlin. Große Berliner Kunstausstellung. Schluß I. Oktober.
— Herbst-Ausstellung des Berliner Künstlerbundes. Eröff -
nung 21. Oktober.
— Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen. Schöne -
berger Ufer 38. Eröffnung 30. Oktober.
Chemniß. Ausstellung der Kunsthütte.
Danzig. Kunst und kunstgewerbe im Dienste des Kindes.
Seite 304
Internationale Sammler-Zeitung.
Rümmer 19
Erfurt. Kunstoerein. freie Vereinigung der Graphiker zu Berlin.
florenz. VI. Ausstellung der Associazione degii flrtisti ttaliani.
Kassel. Ausstellung des Hessen-Turnus. 6. Oktober bis
lllit!e lTooember.
Hlündien. Verkaufsausstellung des Kunstoereins.
— Jubiläums-Ausstellung der ITlünchener Künstlergenossen -
schaft. Bis Ende Oktober,
Rom. Internationale Kunst-Ausstellung. — Bis 51. Oktober.
Stuttgart. Ausstellung kirchlicher Kunst Schwabens. Bis
15. Oktober.
Turin. Internationale Postwertzeichen Ausstellung. 14. bis
23. Oktober.
Wien. Albertina. Ausstellung der Reuernierbungen.
Auktionen.
4. Oktober, ftlünchen. Galerie Helbing. Sammlung Cord
Sudeley f, Toddington (Gloucestershire). Sammlung Schmelzer
Glasscheiben.
6. Oktober. Hlünchen. Galerie Helbing. Sammlung Prof.
Anton Hefj f, ITlünchen. Antiquitäten, ITlöbel und Einrichtungs-
gegensfände, soroie Holzskulpturen, uarroiegend der Gotik und der
Renaissance.
10. Oktober. Berlin. Rudolf Cepke, Sammlung Giuseppe
Teno re (ITlailand), Antiquitäten.
10. und 11. Oktober, frankfurt a. rtT. Rudolf Bangel.
Gemälde, Antiquitäten und Kunstsachen.
16. Oktober. Hannouer. Henry Seligmann. Versteigerung
der Sammlung Braun s ch tu ei g £ti n e b u rg, darunter anjgerordent-
lich seltene und interessante Stempeloerschiedenheiten, ferner der
Sammlung des Herrn Geheimrat H : Doppeltaler und Doppelgulden.
16. —17. Oktober. Berlin. Illax Perl. Auktion XXL Samm -
lung oon interessanten und mertuollen Büchern aus Berliner
Prioatbesit].
mitte Oktober, frankfurt a. ITT. Kunstsalon Philipp Bode.
Kupferstichsammlung aus Prioatbesit],
17. Oktober. Berlin. Rudolf Cepke. Gemälde alter Kleister
aus Prioatbesit],
17. Oktober, frankfurt a. Hl. Rudolf Bangel. Gemäldesamm -
lung des B. C. oan Illaanen f, Kämpen, meist moderne Kleister.
17. -19. Oktober. Köln, lllath. Tempert] (P. Honstein).
Antiquitäten etc. llachlal'3 des Herrn C. Cr einer in Köln und
anderer Besit].
18. —21. Oktober. Köln a. Rh. 1 111. Heberte (H. Tempert]’
Söhne). Kupferstich und Handzeichnungen. Sammlung uon Geh.
Kled.-Rat. Prof. Dr. Cohmeyer und anderer.
23. Oktober u. folgende Tage, frankfurt a. Hi. Ceo Ham -
burger. münzen und llledaillen. Heroorragende Serien uon:
Wallenstein, Breisach, Constanz, Hagenau und Thann, soroie Kunst -
medaillen der Pfalz, llürnberg etc.
24. Oktober. Hlünchen. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung Kom -
merzienrat A. Sturm, ITlünchen, Ölgemälde heruorragendster mo -
derner Kleister.
30. und 31. Oktober. Köln, lllath. Tempert] (P. Honstein).
Ölgemälde älterer und neuerer Kleister. Konkursmasse Th. Blum -
berger in Köln und anderer Besif],
Herbst. Berlin. Cea Ciepmannssohn, Antiquariat. Heroor -
ragende Autographen-Sammlung, besonders oon lllusikem, Briefe
und Klanuskripfe.
5. und 4. Ilooember. Hlünchen. Galerie Helbing. Sammlung
Prof. Dr. R Piloty, Würzburg. Kunstgeroerbe des X.VJ. bis XIX.
Jahrhunderts, Ölgemälde, Skulpturen etc.
6. —11. Ilooember. Köln a. Rh. 3. Kl. Heberle (H. Tempert]’
Söhne). Bibliothek des Redakteurs Tennartj-
7. - 10. Ilooember. Berlin. Rudolf Tepke. Sammlung des
Hafrates G. 0. Gerhardt (Budapest), i. Altes Kunstgeroerbe,
fl. Gemälde alter Kleister.
9. 11. Ilooember. Berlin. Illax Perl. Auktion XXII. Samm -
lung oon Original-Radierungen, Holzschnitten, Tithographien und
Handzeichnungen moderner Künstler.
13. —14. Ilooember. Köln a. Rh. 3. 111. Heberle (H. Tem -
pert]' Söhne). Gemälde älterer und neuzeifiger Kleister.
14. Ilooember. Berlin. Rudolf Tepke. Sammlung Kaspar
Tachmann (Berlin), Gemälde oon Illeistern des 19. Jahrhunderts.
14. u. 1.5. Ilooember. Hlünchen. Galerie Helbing. Ölgemälde
alter Illeister aus Schmelzer Besil], ferner Kollektion 3. Ethofer,
Salzburg: llliniaturen des 17.—19, lahrhunderts.
14. bis 16. Ilooember. Bonn. lllath. Tempert] (P. Honstein).
Antiquitäten und Kunstgegenstände, Ilachlafj des Herrn Rentners
Ebbinghaus in Bann und anderer Besif],
23. und 24. Ilooember. Ceipzig. C. G. Boerner. Auto -
graphensammlung Gcibel-Herfenried, II. Abteilung: fürsten,
Staatsmänner, Kriegsleute, berühmte frauen etc.
24. Ilooember. Köln, lllath. Tempert] (P. Honstein). Ge -
mälde erster moderner Kleister aus oerschiedenem Besit]e
25. Ilooember. Ceipzig. C. G. Boerner. Sammlung oon
Klanuskripten und llliniaturen des II, 16. lahrhunderts, dabei
heroorragende Kostbarkeiten.
27. lloo. u. folg. Tage. Köln a. Rh. 3 111. Heberle (H,
Tempert]' Söhne). Kunst- und Antiquitäten-Sammlung.
27. Ilooember. Ceipzig. C. 0. Boerner. Handzeiclmungs-
Sammlung des oerstorbenen Professors Paul lllohn und Dr.
Llsener, frankfurt a. 111. Originalzeichnungen Tudroig Richters,
Daniel Chodoroieckis u. 0. Illeister des 18. und 19. Jahrhunderts,
frankfurtensien.
28. und 29 Ilooember. Hlünchen. Galerie Helbing. Samm -
lung Baron oon Gasser f, langjähriger bayrischer Gesandter in
St. Petersburg. Heroorragende Porzellane meist süddeutscher IKanu-
fakturen, ferner eine Sammlung oon Holz-, Stein- und Ton-Skulp -
turen aus dem Besitje eines süddeutschen Sammlers.
28. bis 50. Ilooember. Ceipzig. C. G. Boerner. Sammlung
oon Kupferstichen des 16. 19. Jahrhunderts, Sammlung Dr.
Usener, frankfurt a. 111., Professor lllohn, Berlin u. a. roert-
oolle Beiträge.
Ilooember. Wien. Gilhofer & Ra lisch bürg. Ansichten,
Szenen und Typen aus dem Alten Wien 1750 -1850, lllilitaria,
Historische Blätter, heroorragend schöne Städte-Ansichten aus
Österreich, Deutschland und Schweiz (zum Teil aus dem Besit]e
eines Prinzen).
Herbst. Berlin. Karl Ernst H e n r i c i. Stammbücher, Autographen-
Handzeichnungen. Seltene Originale oon Daniel Chodowiecki.
5. Dezember. Bonn, lllath. Tempert] (P. Honstein). Ölge -
mälde älterer und neuerer Illeister, llachlaf] des Herrn Rentners
Ebbinghaus in Bonn und anderer Besit],
12, und 15. Dezember. Köln, lllath. Tempert] (P. Haustein).
Antiquitäten etc. llachlaf] des Herrn Sanitätsrates Dr. Buff in
Köln und anderer Besit].
Literatur.
1 K. k. Zenfralkommission für Kunst- und historische Denk -
male. Jahrbuch für Altertumskunde. Herausgegeben durch Prof.
Wilhelm Kubitschek. IV. Band. Heft 3 und 4. Wien 1911. ln
Kommission bei Anton Schroll & Ca.
IKitteilungen der k. k. Zentralkommission für Erforschung
und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale. Heraus -
gegeben uon deren Präsidium. 3. folge, ßd- X, llr. 7, Juli 1911.
Th ackeray-Ausgaben. Zroei der ersten englischen
Verlagshäuser, die Oxford llnioersity Pref] und ITlacmillan, wett -
eifern in der Herausgabe oon Thackerays Werken, Der Oxford
Thackeray in 17 Bänden (oon 2 Schilling 6 Pence bis 3 Schilling
6 Pence der Band) mit 1942 Illustrationen wird herausgegeben
oon George Saintsbury, dem bekannten Edinburger Literar -
historiker. lieben der Ausgabe auf gewöhnlichem Papier erscheint
auch eine solche auf Indio Paper. Von der bei lllacmillan oer -
legten, auf 20 Bände berechneten Säkular-Ausgabe sind zwölf
Bände zu 10 Schilling 6 Pence der Band herausgekommen. Auf]or
1500 Original-Illustrationen enthält diese Prachtausgabe 500 neue
Stiche. Harry furnif] steuert zu jedem Band ein Vorwort und
Touis llleloille bibliographische Einleitungen bei. Die Bände
sind einzeln nicht erhältlich.
Fleue Kataloge.
* Wiener Kunst- und Buchschau. V. 3. 1907 'S, Heft Juli-
August. Herausgegeben und oerlegt ooin Buchhändler Huqa
Heller in Wien.
:: Galerie A. Sturm, Hlünchen, Ölgemälde moderner Kleister.
Hugo Helbing, Hlünchen 1911. (216 Kümmern.)
Rudolf Tepkes Kunstauktionshaüs, Berlin, Kat. 1618.
Ölgemälde und Aquarelle oon Künstlern unserer Zeit. (201 Hummern.)
* R. W. P. de Vries, Amsterdam. Hendrik Goltjius, Jacob
de Gheyn, Jean, Antoine et Jerome Wierix. 112 Dessins et estainpu
de des luaitres.
Briefkasten.
Arch. D. Der Anmeldungstermin für die Turiner Postwert -
zeichen-Ausstellung ist bereits am 15. September abgelaufen.
„Edelstein.“ Der sog. Badener Solitär wiegt 30 Karat.
Säbelsammler. Der angebliche Säbel Karls des Graljen be-
fmdet sich in der Schat]kammer des österreichischen Kaiserhauses
in \Xien. Es ist aber sehr zweifelhaft, dafj dieser Säbel wirklich
Karl dem Grofjen gehörte. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme,
dal] er zur Zeit der llormannenherrschaft in Sizilien anqefertiqt
wurde. a
Wolf u. Hl. 540 lllark wurde seinerzeit fiir den Pokal
gezahlt.
Druck und Verlag: J. Hans Prosl, Ceaben.
Verantwortlicher Redakteur: Hans Tugert, Teoben,