Internationale
^amm(er£eifung
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
5. Jahrgang. Wien, 15. Juli 1913. Nr. 14.
Neue Funde zur frühen Wiener Theatergeschichte.
Von Dr. Fritz Brukner (Wien).
Die Bühnendichter Wiens zur Zeit Schillers und
Goethes, und speziell die der Wiener Volksbühnen, noch
vor zwei Jahrzehnten in der finstersten Ecke der
deutschen Literatur placiert, gewinnen von Tag zu Tag
mehr das Interesse der Forschung. Fast jeder derselben
besitzt seine Monographie, und ihre Werke werden von
einer ganzen Reihe von Wiener Kennern mit Feuereifer
gesammelt. Fußen ja Stoff und Technik der beiden
größten Poeten deutschösterreichischen Stammes, Franz
Grillparzers und Ferdinand Raimunds, auf dem Theater
Philipp Hafners und Kurz-Bernardons, Jüngers und
Zieglers, Weidmanns und der beiden Stephanie, und
speziell die Dichtungen Raimunds sind förmlich durch -
tränkt von Einflüssen Schikaneders und Gieseckes,
Henslers und Perinets, Hubers und Kringsteiners.
Was von Einzeldrucken dieser und vieler anderen
Theatraliker des alten Wien erreichbar war, haben von
öffentlichen Sammlungen die Hof- und die Wiener Stadt -
bibliothek, von Privatsammlern Franz Trau, Hugo
T h i m i g und der Schreiber dieser Zeilen zusammenge -
tragen. Nach diesen und anderen kleineren Beständen
wird Weilens gut gearbeiteter, aber heute weit über -
holter Goedeke-Paragraph umzuarbeiten sein.
Nun ist aber leider nur ein geringer Teil dieser inter -
essanten Theatralik gedruckt worden. Die meisten Stücke
sind nicht erhalten, da die Theatermanuskripte verloren
gingen. Schuld an diesem beklagenswerten Umstande ist
die Mißwirtschaft und das Unverständnis, welches
seinerzeit in den Wiener Theaterarchiven herrschten.
Als Direktor Carl im Jahre 1846 das Archiv des alten
Leopoldstädter Theaters ins neugebaute Carltheater
übertragen ließ, hat er das interessante Frühmaterial der
Wiener Volksdramatik zum größten Teile vernichtet,
und auch später ist vieles abhanden gekommen. Aehn-
lich steht es mit den Archiven des Theaters an der Wien
und des Josefstädter Theaters. So ist denn auch der Be -
sitz der vorgenannten öffentlichen Bibliotheken und
Sammler ein äußerst dürftiger, und er wird auch kaum
mehr bedeutend vergrößert werden können. Funde in
dieser Richtung, wie letzthin die Entdeckung von
Schikaneders »Bürgerlichen Brüdern«, einem
wichtigen Lokalstiicke, ergeben sich selten.
Anders steht es mit derjenigen Gruppe der Wiener
Volksdichter, die am Anfang des 19. Jahrhunderts
wirkten, und deren Werke mit dem Schaffen Ferdinand
Raimunds aufs innigste verknüpft sind: ich meine Josef
Alois Gleich, Karl M e i s 1 und Adolf Bäuerle, ist
auch hier die größere Zahl ihrer Werke verloren ge -
gangen, so besitzen wir bei diesen doch ein derartiges
Material von Drucken und Manuskripten, daß sich ein
treffliches Bild ihres Schaffens ergibt.
Leider hat ein gewisser Rommel, der als Lehrer
an einem Wiener Vorstadtgymnasium wirkt, vor einiger
Zeit kleine Sammelausgaben von Stücken dieser drei
interessanten Männer veranstaltet, und was diese
Bändchen an Flüchtigkeiten und Schlampereien leisten,
spottet jeder Beschreibung. Biographisch schreibt
Rommel den gänzlich veralteten Wurzbach aus, und bei
dem erhaltenen Stückematerial benützt er lediglich die
dürftigen Bestände der Wiener Stadtbibliothek, während
er sowohl die Theaterarchive ungenützt läßt, als auch
die wertvollen Privatsammlungen ignoriert. Natürlich
jammert er dann auf jeder Seite, daß nichts erhalten ist.
Dem Forscher bleibt, wenn ihm die Freude an der Arbeit
durch diese Sudeleien nicht vergällt ist, hier nur ein
Mittel übrig: all das literarhistorische Unkraut, welches
in diesen Bändchen in die Halme geschossen ist, blatt -
weise auszujäten, und erst, nachdem völlig tabula rasa
gemacht worden ist, ein auf wissenschaftlicher Grund -
lage ruhendes Bild der drei interessanten Persönlich -
keiten zu bieten.
Ich selbst verwahre wohl ein Viertelhundert u n g e-
druckter Komödien Gleichs, Meisls und Bäuerles,
darunter eine ganze Reihe Stücke, in denen Raimund
lange vor seinem dramatischen Erstlinge aufgetreten ist.
Wir stehen nun vor der Blüteperiode des heimischen
Dramas, und ich will im folgenden einiges über die Früh -
werke unserer großen Theatraliker sagen, die — an sich
unbedeutend — entwicklungsgesehichtlich von höchstem
Reize sind.
Bei Grillparzer hebt August Sauer in seiner
monumentalen Ausgabe ungeahnte Schätze. Kein Lob
des Forschers ist hier hoch genug. Von den drei voll -
endeten Jugenddramen Grillparzers füllt »Bianka von
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Kastilien« allein zwei Bände, und der kritische Apparat
zu denselben zeigt von tiefster Sachkenntnis und
wahrem Bienenfleiße.
Von Raimund sind die Einlagen in fremde Stücke
naturgemäß von höchster Wichtigkeit. Sie bilden ja die
Vorstufe zu seinem ersten Drama. Leider sind uns nur
wenige erhalten zur »Hamlet«-!’arodie, zum »Ver -
wunschenen Prinzen«, zum »Gespenst auf der Bastei«.
Man findet sie in der trefflichen Ausgabe von G 1 o s s y
und Sauer abgedruckt. Neu auftauchen wird wohl
nichts mehr. Näheres hierüber wird in meiner Ausgabe
der Raimundschen Liebesbriefe zu finden sein, die im
Herbste erscheint.
Ich komme zu Nestroy, und nun muß ich, um
auf besagten Rommel zurückzukommen, von einen;
»Funde« sprechen, der vor einigen Jahren Aufsehen er -
regte, und mit dem sich Rommel seither in der aufdring -
lichsten Weise brüstet. Es hieß nämlich, Rommel hätte
zwei Nestroy-Stücke, »Genius Schuster und Markör«,
eine interessante Vorarbeit zum »Lumpazi«, und »Nur
keck«, eine schwache Verwandlungskomödie aus
Nestroys Spätzeit, entdeckt. Als einer der wenigen
»Wissenden« will ich diese »Entdeckung« beleuchten.
Im Jahre 1890 haben Ganghofer und Chiavacci
in zwölf Bänden an die sechzig Komödien des großen
Satirikers mitgeteilt, und zwar auf Grund der Hand -
schriften, die ihnen die Schwiegertochter Nestroys zur
Verfügung stellte. Dabei haben sie naturgemäß auch die
beiden genannten Stücke gesehen, aber als niemals auf -
geführt zurückgelegt, da sie durchaus nicht jede er -
haltene Zeile mitteilen wollten, und ihre Ausgabe daher
auch bescheiden »gesammelte Werke« nannten. Bei der
genannten Dame hat sie nun auch Rommel gesehen. An
der »Entdeckung« der beiden Stücke, von denen ich das
erstgenannte in meine bei Hesse erschienene Ausgabe
aufgenommen habe, ist also trotz Rommels Marktschreierei
kein Sterbenswörtchen wahr. Mit demselben Rechte
könnte Saue r, der jetzt die reichen Schätze des Grill-
parzer-Archives mitteilt, von »Entdeckungen« sprechen.
Dem Schreiber dieser Zeilen sind allerdings zwei
Nestroy- Funde geglückt. In den WaJ|jshaj§§ er -
sehen Theaterbeständen fand ich unter zahllosem wert -
losen Materiale Nestroys in Graz 1827 aufgeführten
und seither verschollenen Erstling, den »Zettelträger
Papp«, und als ich einige Reste der Karajanschcn Biblio -
thek durchmusterte, entdeckte ich das Manuskript von
»Moppels Abenteuer«. Beide Funde habe ich in einer
kleineren Arbeit zugänglich gemacht.
Bauern feld hat seinen dramatischen Erstling,
den lustigen »Magnetiseur«, bereits 1821 gedichtet. Er
ist in der »Cikade« abgedruckt, einer Zeitschrift, von
welcher die Hofbibliothek das einzige erhaltene
Exemplar besitzt.
Noch einige Worte über die Frühwerke des letzten
großen Dramatikers Oesterreichs (und ich darf wohl
auch sagen Deutschlands).
Ludwig Anzengruber hat, bevor er mit seinem
»Pfarrer von Kirchfeld« mit einem Schlage berühmt
wurde, eine Menge Stücke geschrieben, und die meisten
derselben in den Wiener Theaterkanzleien erfolglos ein -
gereicht. Fast alle diese Werke sind verloren, und durch
Druck ist meines Wissens lediglich eine kleine satirische
Tiefkomödie im Stile von Bauernfelds »Republik der
Tiere« bekannt geworden, die Otto Erich Deutsch in
der »Neuen Freien Presse« mitgeteilt hat. Ein anderes
erhaltenes Frühwerk Anzengrubers führt den Titel
»Schurzfell und Glacehandschuh«; und behandelt bereits
tiefgehende soziale Konflikte.
Gemälde aus der Kollektion Guggenheim.
Von Dr. Georg Lill (München).
Den umfangreichsten und wertvollsten Teil der Be -
stände des Signor Guggenheim im Palazzo Balbi, die
im Erühherbst unter der Leitung von Hugo H e 1 b i n g
(München) in Venedig zur Versteigerung gelangen,
machen unstreitig die alten Oelgcmäide aus. Fast aus -
schließlich den italienischen Schulen angehörend,
dominiert selbstverständlich unter ihnen die venetianische
Schule. In den nachfolgenden Zeilen sollen die haupt -
sächlichsten Gemälde hervorgehoben werden, deren Zu -
schreibung nach den Angaben des in der italienischen
Kunstgeschichte sehr kenntnisreichen Herrn Guggen -
heim geschieht.
Beginnen wir der Bedeutung entsprechend mit der
venetianischen Schule. Abgesehen von einigen
kleinerep Werken der Schulen von Venedig und Murano
aus dem Trecento und dem Quatrocento, ist das früheste
wertvollere Bild von Bart. Vivarini (1425—1499,
Fig. 1). Es zeigt nicht mehr die etwas herbere Art der
Mnranesen, sondern ist schon aus der späteren Zeit des
Meisters, in der er sich mehr und mehr an die alles über -
ragende Kunst Gianbellinis angeschlossen. Jene fried -
volle, beseligende Kirchenstille, vom Lärm und Streit
der Straße unberührt, ruht auf dieser Madonna, die so
heiter und glücklich vor dem grünen Teppich ihr gött -
liches Kind anbetet.
Aus der folgenden Generation ist an erster Stelle
Tizian (1477—1576) zu nennen. Ihm wird ein stillvor -
nehmes Biid eines Gelehrten, eines Arztes Antonio
Caprian aus Mantua, zugeschrieben (vgl. Eig. 2). Er sitzt
in einem Lehnstuhl und blättert im Hippokrates. Es ist
ein sehr qualitätvolles Bild. Tizians Vetter, Cesare
V e c e 11 i o (1521-1601), ist mit einem tüchtigen Porträt
eines ernstblickenden, schwarzbärtigen Mannes ver -
treten. Bedeutender noch ist Paris Bordoiies (1500
bis 1571) Porträt Papst Gregors XII., jenes Papstes, der
nur einen Monat regierte (Fig. 3). Müde sitzt der alte
Mann in seinem Lehnstuhl. Trotz alledem hat das Bild
jene wundervolle, repräsentative Haltung, die den Staats -
bildern des Tizian-Kreises eigen ist. Das prachtvolle
Purpurrot des Schultermantels klingt vortrefflich mit
dem grünblauen Ton des Vorhanges zusammen, und
einen ganz eigenartigen Gegensatz zu dem lebenswahr
erfaßten Mann bildet die stille Landschaft an der Wand.
Gehen wir ein Lebensalter weiter. Von den beiden
großen Meistern dieser Zeit finden wir Paolo
Veronese (1528—1588) mit einer eindrucksvollen Be -
weinung Christi, der Leichnam von zwei Engeln ge -
halten. Sehr dekorativ repräsentiert sich sein Porträt
einer vornehmen, älteren Venetianerin in grünem Seiden -
kleid. Der große Tmtoretto (1538—1594) bringt das
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Porträt eines vornehmen, weißbärtigen Herrn, der ein
weißes Tuch in der Hand hält (Fig. 4). Dieses Bild zeigt
ebenso wie das von Tizian einen der Männer von der
großen Bedeutung und dem inneren Stolze, wie sie nur
eine große Kulturperiode erzeugen konnte. Tintorettos
Fig. I. Bart. Vivarini: Madonna mit Kind.
eigenartige Technik mit den aufgesetzten Lichtern kommt !
in diesem Porträt 'besonders gut zur Anschauung.
Die Schüler dieser größten Zeit der Venetianerschule I
sind mit Palma Giovine und Leandro Bassano auch in die |
Sammlung aufgenömmen. Palma Giovine (1544— 1628) i
hat in seinem Engelkonzert ein kleines Detail, das in j
Gianbellins und Tizians Bildern an untergeordneter j
Stelle angebracht war, zu einem selbständigen, jetzt ganz I
genrehaften Bilde von eigenem Peiz ausgcbildet. Von j
ihm sind auch vier große Plafondbilder mit allegorischen |
Frauenfiguren in stark perspektivischer Verkürzung, j
Leandro Bassano (1558—1623), der große Porträtist |
seiner weit verzweigten Familie, zeigt in seinem Frauen- j
porträt seine vielgerühmten Qualitäten. Es liegt ein
stiller, entsagender Friede über dem Bilde dieser
schwarzgekleideten Frau mit weißem Schleiertuch, wohl
einer Witwe.
Aus dem späteren Seicento treffen wir erst wieder j
Bilder von dem eklektischen Sebastiano Ricci (1660 bis j
1734), zwei idyllische, ziemlich helle Landschaften mit
Hirtenstaffage. Mehr Interesse dürfte wohl jetzt noch
sein Zeitgenosse Lucca Carlevaris (1665—1718) j
finden. Seine wundervoll tonige Malweise mit dem
goldigen Licht, in der seine Piazzetta mit Blick auf »San
Maria della Salute« gemalt ist (Fig. 5), leitet schon in die 1
noch einmal zur stolzesten Höhe gelangende venetia-
nische Malerei des Settecento über. Ist. doch auch Carle -
varis der Lehrer des bekannteren Canaletto. Auch die in
Paris so beliebte Modemalerin Rosalia Carriera
(1675—1758) zeigt ihre weiche, duftige und anmutige
Kunst in mehreren hübschen Frauenpastells, üiov. Batt.
Piazzettas (1682 1754) bekannte Köpfe konsta -
tierten wir auf einer sehr gut durchgefiihrten Hand-
zeichnung und mehreren Oelbildern.
Noch einmal erhob sich Venedigs Kunst zur Welt -
berühmtheit. Ihr größter Stolz, Giov. Batt. Tiepolo
(1693 1770), durfte in diesem Ensemble auch nicht
fehlen. Ist auch der prachtvolle Charakterkopf eines
weißbärtigen Alten nur ein Fragment, so läßt er doch
den ganzen Reichtum der Palette des genialen
Venetianers vor uns aufleben. Nur wenige Töne, das
herrliche Blau des Mantels mit gelbem Futter, der weiße
Bart und die hellbraunen Haupthaare vermitteln uns im
Vereine mit dieser leichten, pastosen Technik den Ein -
druck eines erstklassigen Malers. Ein anderes W r erk
seiner Hand ist ein Plafondentwurf, wohl die Huldigung
Asiens vor Venedig symbolisierend (Fig. 6). Die groß -
artige freie Komposition, der große feierliche Rhythmus,
der Glanz der Farben, alles Dinge, die den großen Ruhm
Tiepolos in der Kunstgeschichte begründeten, zeichnen
auch diese gut durchgeführte Skizze aus. Ein weiterer
Deckenentwurf von ihm liegt in einer genial hinge -
worfenen Handzeichnung vor. Es ist die Glorifikation
irgend eines Heiligen.
Bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts schufen
Venedigs tüchtige Künstler im alten Sinne unter dem
Einflüsse Tiepolos weiter. Pietro Longhi (1702—1785)
zeigt ganz ähnliche helle Farben in seinen kulturhistorisch
so interessanten Venetianer Genre- und Familienszenen,
von denen von ihm und seiner Schule eine Reihe in dieser
Kollektion enthalten sind. Francesco Zuccarellis
(1704—1788) zwei Hirtenlandschaften sind schon von
Fig. 2. Tizian zugeschr.: Der Arzt Antonio Caprian aus Mantua.
einem ganz modernen hellen Licht erfüllt, und gar
Francesco Guar di (1712 1793) könnte mit seiner
kleinen Landschaft, die ganz aufgelöst in Licht und Luft
die lockerste Technik auf weist, unter die Impressionisten
eingereiht werden.
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Bilderpreise einst und jetzt
Von Adolph Donath (Berlin).
Die Ergebnisse der großen Auktionen, die man in der
letzten Zeit in Paris erlebt hat 1 , zeigen uns den Kunst -
markt in seinen bunten, oft sehr interessanten Varia-
Fig. 3. Bordone zugeschr.: Papst Gregor XII. (Im alten San-
sovinorahtnen.)
tioncn. Nicht die eine Million Franken, die Reni-
b; r a n d t s »Bathseba« aus der Galerie Steengracht er -
reichte, gehören, wie uns scheint, zu den wichtigsten
Resultaten, sondern die 425.000 Franken, die für Adriaen
Brouwers »Tabagie« gezahlt worden sind. Die Preise
für diesen vlämisch-holländischen Bauernmaler des
17. Jahrhunderts, für den Wilhelm Busch schwärmte,
schwanken nämlich, soweit wir ihre Geschichte kennen,
seit jeher. Eigentlich ist er erst im letzten Jahrzehnt, als
man ihn unter die Vorläufer des Impressionismus warf,
stärker in die Höhe gekommen. Noch vor 200 Jahren
hatte man sich nicht gescheut, für einen Brouwer sechs
Franken zu geben, und erst 1767 finden wir, als eine Art
Kurisoum »Un estaminet« mit 2500 Franken bewertet.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhält man dann
für die Brouwers wieder nur ein paar Franken, bis 1873
»Der Operateur« 5800 Franken erzielt, um 25 Jahre
später, also 1898, wieder auf 1600 Franken zu sinken. In
den Achtzigerjahren erwarb übrigens ein mir bekannter
großer Berliner Sammler eine Studie zu Brouwers
Münchener »Rauchern« in einer Berliner Auktion für —
etliche 50 Mark.
Das zweite bemerkenswerte Moment der letzten
Kunstmarktsensationen sind die Preise, die man in Paris
für die alten Bilder der Galerie Nenres bezahlt hat.
Der Frans Hals, den der Budapester Sammler vor etwas
mehr als 1R± Jahren in der Versteigerung der berühmten
Hamburger Galerie Weber bei Lepkc in Berlin für
195.000 Mark erstand, ergab jetzt schon 290.000 Franken.
Was aber Nemcs - - und das scheint uns gerade für den
Pariser Markt bezeichnend — sonst an alten Meistern
bei Weber an sich gebracht hatte, blieb sich bisher im
Preise so ziemlich gleich. So kostete zum Beispiel die
Skizze zu dem Münchener »Apokalyptischen W'eib« des
Rübe n s bei Weber 35.000 Mark, bei Nemes lVi Jahre
später 56.000 Franken, oder die beiden Porträts von Hans
v. K u 1 m b a c h, die bei Weber auf 45.000 Mark gegangen
waren, fanden diesmal für 55.000 Franken ihren Lieb -
haber. Daß daneben die französischen Impres -
sionisten gut abgeschnitten haben, überrascht uns bei
der Regsamkeit des Marktes für französische Kunst
natürlich nicht. Als amüsantes Detail wäre etwa zu ver -
merken, daß Courbets »Porträt des Mr. Marlet«, das
in der dritten Vente Courbet vor 21 Jahren bei 680
Franken den Zuschlag erhielt, in diesen Tagen 5500
Franken erreichte, oder das des Meisters »Femme
couche«, für die noch 1899 Lipptnann 2500 Franken ge -
geben hatte, heute auf 36.100 Franken kam. Daß
Cczanne, dessen Stilleben im Jahre 1894 650 und
680 Franken kosteten, während man für die Landschaften
102 bis 175 Franken anlegte;, bei Nemes mit 40.000 bis
56.000 Franken versteigert wurden, daran hat allerdings
mehr der deutsche als der Pariser Markt seinen
Anteil.
Diese Preissteigerung, die oft auch eine
Preisüberschätzung ist, steht gewissermaßen im
Zeichen des Amerikanismus, der den Kunstmarkt
Fig. 4. Tintoretto: Alter Mann,
von heute beherrscht. Aber der Begriff des Ameri -
kanismus ist durchaus nicht von heute, sondern hat
eigentlich immer existiert, von der Antike an bis auf
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unsere Tage. Immer nämlich haben wir Sammlertempera -
mente gehabt, die über das Ziel (wenn auch nicht über
ihre Mittel) hinausschossen, immer wieder gab es
dieses nervöse Besitzcn-Wollen um jeden Preis. Man
denke an Caesar, der für zwei Bilder des Malers
Timomachos (aus der Diadochenzeit) für seinen »Rasen -
den Ajax« und seine »Medea« nicht weniger als
80 Talente, das sind 432.000 Mark, gezahlt hat, oder man
denke daran, daß P o 1 y k 1 e t s »Diadurnenos« auf nicht
weniger als 100 Talente, das sind 540.000 Mark, ge -
schätzt worden war. Hier handelt cs sich allerdings um
Kunstwerke und Kunstwerte allerersten Ranges.
Den Begriff des Amerikanismus, wie wir ihn heute
empfinden, kannte man auch in der Renaissance und im
17. und 18. Jahrhundert. Der Porträtist S a r g e n t nimmt
heute freilich höhere Preise, als sie ein Tizian bekam,
aber Tizian bezog doch fürstliche Honorare, und Rubens
ein Israels und ein Schreier je 600 Guineen, also je
12.600 Mark erzielen. M i 11 e t s »Angelos« wird mit
800.000 Mark bezahlt. B ö c k 1 i n s »Meeresidylle« kostet
100.000 Mark, Defreggers »Landsturm« 40.000 Mark.
1906 gibt Fürst B e r t h i c r de Wagram für Scgan-
tinis »Die Natur« 200.000 Franken, 1907 Mr. Charles
P. Taft für M i 11 e t s »Schafschur« 108.000 Mark, 1910
findet desgleichen Meisters »Aufbruch zur Arbeit« für
220.000 Mark seinen Käufer. Und am 1. Juni 1912 erwirbt
der Münchener Kunsthändler Heinemann bei der
Auktion Carcano in Paris Leibis »Frau Gedon« für
140.000 Franken.
Bei Carcano wurde man überhaupt durch Preise
überrascht, wie sie bisher nur selten aufgewendet
wurden. Die »Salome« Henri R e g n a u 11 s, die der
Künstler seinerzeit für 12.000 Franken verkauft hatte,
wurde mit .480.000 Franken versteigert, Theodor
Fig. 5. Carlevaris: Piazetta in Venedig. (Im alten Barockrahmen.)
und van Dyck nicht minder. Daß Dürer für seine
Madonnenbilder bloß 25 bis 30 Gulden erhielt, oder R e m-
brandt für seine »Nachtwache« bloß 1800 Gulden und
für eines seiner Selbstporträts nur 100 Gulden, das spricht
sicher für die Tatsache, daß die Mäzene von heute den
Meistern von heute weitaus menschlicher zu begegnen
scheinen. Fragt doch unsere Meister, ob sie jemals für
jene Schandhonorare arbeiten würden, wie sie Dürer und
Rembrandt erhalten haben. Und daß selbst heute noch
beste alte Kunst unter ihrem Werte bewertet wird,
davon zeugt eine unendliche Reihe von Preisen, die auf
den großen Auktionen der letzten 50 Jahre erreicht
worden sind. Zu der Zeit, da Sedelmayer schon für zwei
Gemälde des modernen Munkacsy (für den »Christus
vor Pilatus« und den »Kalvarienberg«) je )<> Million
bekam, standen Hals und Rembrandt, die um mehr als
21-2 Jahrhunderte älter sind, als der ungarische Meister
noch nicht so hoch im Preise wie dieser. Ebenso V e 1 a s-
q u e z. In dem gleichen Jahre, 1880, in der gleichen Auk -
tion bei Christie in London, bringt eines seiner qualitäts -
starken Bildnisse 350 Guineen — 7350 Mark, während ein
Knaus, »Eine Tasse Kaffee«, die 1874 gemalt ist. auf
780 Guineen, also auf 15.580 Mark kommt, oder während
Rousseaus »Kastanienallee«, die 1888 27.100 Franken
erzielt hatte, mit 270.000 Franken, Eugene Delacroix
»Ermordung des Bischofs von Lüttich« für 205.100
Franken. Das Schicksal dieses letzten Bildes ist nicht
uninteressant. Der Herzog von Orleans hatte das Ge -
mälde für 1500 Franken gekauft, und bei der Auktion
seiner Sammlung sind hiefiir 8000 Franken erzielt worden.
1865 brachte es bei der Vente Villot 35.000 Franken, drei
Jahre später bei der Auktion Khalil Bey 46.000 Franken.
Diese übermäßige Preissteigerung erinnert daran,
daß der Franzose mehr noch als der Engländer darauf
bedacht ist, seine nationalen Kunstschätze dem Lande
»um jeden T J reis« zu erhalten. Das ist nicht immer so ge -
wesen. Im 18. Jahrhundert haben die Engländer so viel
aus dem Lande weggeschleppt, daß sich Ludwig XVI.
1782 aufraffte und auf der Auktion de Mcnars für die
»Dorfbraut« von Cr e uze den hohen Preis von 16.650
Livres zahlte, einfach aus Furcht, »daß es uns entgehen
und ins Ausland wandern könnte«. Heute halten die
Franzosen mehr als je zusammen, aber ihr Temperament
reißt sie mitunter zu Preiskomödien hin, die selbst den
amerikanischesten Amerikaner verwirren mögen. Preise,
wie die 600.000 Franken, die auf der Auktion Doucet für
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ein Pastell Quentin de la T ours gegeben wurden, oder
die 450.000 Franken für die »Kinderbüste« von Houdon
sind Ausgeburten allzu heftiger Kunstmarktphantasie.
Aber die Gründe für das Anschwellen der Preise im
allgemeinen sind klar. Zunächst entscheidet, wie ich schon
in meinem Buche »Psychologie des Kunstsammelns« aus -
führte, die Qualität des Objektes, das frei wird, das
heißt, den Besitzer wechselt; in zweiter Linie der
historische Wert des Stückes, der mit seinem
Kulturwert identisch ist, und schließlich kommt noch die
Rarität des Kunstwerkes in Frage. Fallen Qualität und
historischer Wert mit der Rarität, das heißt, der
Seltenheit des Stückes zusammen, dann sind die
Grenzen, die sich der geldkräftige Sammler steckt, weder
eng noch niedrig, und können um so weniger eng seih, als
heute die N a c h f r a g e nach bester alter Kunst gerade -
zu verblüffend groß ist. Denn am heutigen Kunstmarkt
bildet eben Amerika einen der wichtigsten Faktoren, und
die amerikanische Konkurrenz nimmt bereits derartige
Dimensionen an, daß die europäischen Sammler, mögen
sie nun Private oder Vertreter von Museen sein, alle
Kraft und alles Geld zusammennehmen müssen, um der
Riesenhochflut der Geldgeböte standzuhalten.
Das Anschwellen der Preise für alte Kunst bedeutet
aber schließlich — und ich bin fest davon überzeugt -
einen sicheren Gewinn für die Kunst
u riserer T a g e. Ich habe im Verkehr mit den Sammlern
wiederholt die Beobachtung machen können, daß ein
großer Teil von ihnen gerade infolge'der Riesen -
preise für alte Kunst förmlich dahingedrängt wird,
moderne Bilder und moderne Graphik zu
sammeln.
Alte Waffen.
Der »Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler«, die
der bestbekannte Verlag von Richard Karl Schmidt & Co.
in Berlin herausgibt, fügt sich als vierter Band der über
»Alte Waffen« von Erich Haenel ein. Damit ist nun auch
für den Waffensammler ein Handbuch geschaffen, das ihm
Fig. 6. Tiepolo:
einen Ueberblick über sein Spezialgebiet ermöglicht. »Die Ent -
stehung des Buches,« sagt der Verfasser in seinem Vorwort, »ist
von dem Wunsche verursacht, denjenigen in erster Linie zu
nützen, die nicht auf dem Boden der strengen Fachwissenschaft
stehen, sondern die sich, von irgend einem Grenzgebiet
kommend, in den vielverschlungenen Pfaden der praktischen
Waffenkunde ein wenig zurecht finden möchten. Von der
kriegswissenschaftlichen Bedeutung der Waffe, ihrer Führung
im einzelnen wie im Organismus des Heeres, von der Waffe in
ihrer Beziehung zu der Kultur der Völker, zu Industrie und
Handwerk, von der Waffe als wirtschaftlichem Objekt, von der
Kunst der Waffe und ihren Zusammenhängen mit der Entwick -
lung der formalen Anschauungen wird man nichts oder nur
wenig in ihm finden. Es handelte sich darum, vor allem die
Terminologie dem Suchenden vertraut zu machen.« Das tut
der Verfasser in bewährter Weise, indem er die Einzel-
Plafondentwurf.
gruppen in ihrem Entwicklungsgänge schildert. Trutz-, Schutz -
und Feuerwaffen sind mit ihren vielen Unterabteilungen bei
aller Volkstümlichkeit der Darstellung so gründlich behandelt,
daß sie in ihrer Zusammenfassung eine Geschichte der Waffe
bieten.
Dem Werkstoff und seiner Wandlungsfähigkeit ist das
Kapitel »Technik, Kunst und Künst'er« gewidmet, das uns auch
die Bekanntschaft aller hervorragenden Waffenkünstler ver -
mittelt. Das meiste Interesse allerdings dürften jene Kapitel
erwecken, die dem Sammler praktische Winke für die Auf -
stellung und Konservierung von Waffen geben.
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Der Verfasser hat da nicht gekargt. Man spürt den er -
fahrenen Fachmann, wenn man zum Beispiel liest, was
Haenel betreffs Konservierung ausgegrabener Waffen rät.
»Bei Ausgrabungen, denen oft eine dicke, durch den Rost zu -
sammengebackene Erdschicht anhaftet, empfiehlt sich das Ver -
fahren des Abbrennens. Man faßt das Stück mit einer
Zange und läßt es in offenem Feuer gut durchglühen. Bei ge -
härteten Waffen, zum Beispiel gewissen Klingen, ist hiebei Vor -
sicht nötig, denn bei zu starker Glut leidet die Härte. Nach
völliger Abkühlung der Waffe ist der Rost so weich und mehlig
geworden, daß er sich mit der Drahtbürste leicht entfernen läßt.
Um aber auch den in den Gruben und Vertiefungen sitzenden
Rost noch zu beseitigen, bestreiche man die Waffe mit Baumöl
und brenne sie über offenem Feuer gleichmäßig ab. Dann bürste
man mit einer Mischung von Baumöl und Schmirgel, die mit
einer Borstenbürste aufgetragen wird, sorgfältig nach und
wische schließlich das Stück mit einem wollenen Tuche blank.
Bei Hieb- und Stichwaffen oder anderen Waffen, die ihre
Federkraft erhalten sollen, ist es ratsam, das Stück nicht sofort
abzubrennen. Man wärme es vielmehr handwarm an und lege
es in ein Bad von verdünnter Schwefelsäure (9 Teile Wasser
auf 1 Teil Säure, bei stark verrosteten Stücken bis 3 Teile
Säure), wo es einige Stunden ruhen kann. Der dadurch er -
weichte Rost wird mit reinem Wasser abgespiilt, das Stück
gut getrocknet und mit einer scharfen Bürste abgebürstet. Dann
erst schreitet man zum Abbrennen.
Ausgegrabene Waffen kann man auch in einem reinen
Wasserbad so lange liegen lassen, bis sich der Rost und damit
die etwa sonst daran haftende Erd- oder Tonschicht hebt. Hiebei
muß der Gegenstand auf zwei Holz- oder Metallbrücken möglichst
frei in dem Gefäß liegen oder an Drähten aufgehängt sein. Das
Wasser muß, sobald sich seine Oberfläche mit schwimmendem
Rost bedeckt, erneuert werden, und zwar so oft, bis es keine
Trübungen mehr zeigt. Ein kleiner Zusatz von Alkohol in das
Wasser tut oft gute Dienste. Das Verfahren ist zwar lang -
wierig — es kann manchmal Wochen in Anspruch nehmen ■—
bietet aber bei. empfindlichen und sehr angegriffenen Stücken
für größte Schonung des Vorhandenen Gewähr. Der etwa in den
Rostgruben nach gewissenhaftem Abtrocknen noch sitzende
Rost wird mit der Schmirgelbürste entfernt. Bei sehr tiefen
Rostgruben kann auch der Apparat, den die Zahnärzte zum
Ausbohren und Polieren der Zähne benützen, nützlich sein. Man
benütze aber nicht einen Metallstift, sondern eine Spitze, Kuppe
oder Rädchen von Kautschuk oder Hartpapier.
Zur Reinigung von verrosteten Schießwaffen oder Garni -
turteilen empfiehlt Professor Haenel feingeriebenen Schmirgel,
der mit Baumöl zu vermischen ist. Diese Mischung trage man
mit einem Hölzchen auf das Metall auf. Ein flaches, feilenartiges
Stück Nußbaumholz dient dann zum Verreiben; sobald die Rost -
flecke schwächer werden, trage man reines Baumöl nach, um
den Schliff feiner zu machen. Vorher kann man das Gröbste
der Flecken mit einer Eisenfeile entfernen, doch so, daß man
diese stets in derselben Richtung führt. Auch das Abreiben
mit einem Tuch, das nach Beendigung des Feilens und
Schiebens erfolgt, geschehe in der Richtung des Putzstriches.
Die Schmirgelrückstände sind besonders aus den Vertiefungen
der Gewinde genau zu entfernen, damit durch sie beim Ge -
brauch der Waffe späte" kein Abschleifen der Achsen, Gewinde
oder Flächen Vorkommen kann. Sehr verschmutzte oder ver -
harzte (verschmandete) Gewehrschlösser legt man vorher in
Salmiak oder Benzin, unter Umständen auch in Petroleum.«
Diesen Anleitungen folgen sehr nützliche Winke für die
Reinigung von verrosteten Panzerhemden, von Textilien,
Stoffen, Stickereien, Fahnen etc.
Sehr beachtenswert ist auch das, was der Verfasser über
die Aufstellung von Waffensammlungen anfuhrt.
»Die Fragen der Erhaltung einer Waffensammlung sind,« so
schreibt Professor Haenel, »aufs engste mit denen ihrer Auf -
stellung verknüpft. Für diese besondere Regeln anzugeben, ist
nicht nur deswegen unmöglich, weil hier nahezu alles von dem
Maße intellektueller und vor allem finanzieller Mittel abhängt,
über die der Besitzer der Sammlung verfügt, es ist auch vom
Standpunkte einer höheren Kultur des Sammelns nicht geboten.
Denn eine Sammlung soll die individuellen Züge ihres
Gründers und Herrn ebenso deutlich widerspiegeln, wie man
das von dem Rahmen seines Daseins, von seinem Heim, samt
allen seinen Akzidenzien, wie Bibliothek, Wandschmuck,
Gartengestaltung u. a. heute mit Recht fordert. Es gibt keine
Typen von Sammlungen, sondern nur von Persönlichkeiten
Wohl aber gibt es typische Fehler, die, von der Tradition ge -
heiligt, heute noch an vielen Stellen dort zu finden, wo die
historische Kenntnis und der kulturgschichtlich geschulte Ge -
schmack nicht mit den äußeren Mitteln Hand in Hand gehen.
Zu diesen ehrwürdigen Urverstüßen gehört, um ein stets
besonders in die Augen fallendes Beispiel voranzustellen, die
Verbindung von Schutz- und Trutzwaffen zu einem figuralen
Tableau. Nur in großen Museen, wo das Eigentum einer hervor -
ragenden geschichtlichen Persönlichkeit an einem Harnisch und
etwa einem Schwert quellensicher erwiesen ist, wo auch der
gleichzeitige Gebrauch dieser Stücke zum mindesten nicht als
ins Reich der Unmöglichkeiten gehörend aufgenommen werden
kann, wo es ferner darauf ankommt, das große Publikum durch
starke Bildeindrücke energisch zu fesseln, ist eine Ausnahme
von dieser Regel gestattet.
Wie ein Harnisch aufgestellt werden muß, wird jeder
wissen, der sich über den Zw'eck der einzelnen Teile eines der -
artigen Plaitenorganismus klar ist. Gehört ein Helm nicht nach -
weisbar zum Harnisch, stelie man ihn lieber gesondert auf,
auch wenn er eine typische Verwandtschaft zeigt, und schließe
die Oeffnung der Halsberge durch ein leicht gefaltetes Stück
Stoff. Man mache sich, auch bei beschränkten räumlichen Ver -
hältnissen, zum Prinzip, eine Waffe möglichst so zu zeigen,
wie sie von ihrem Besitzer bei nichtkriegerischcm Gebrauch
getragen worden ist ■— nächstdem, wenn o’ies praktisch nicht
einzuhalten ist, so, daß ihre technisch und künstlerisch wichtig -
sten Teile dem Auge möglichst nahe gebracht werden. Blank -
waffen, also Schwerter, Degen, Dolche müssen in senkrechter
Haltung gezeigt werden, wodurch die Proportionen des ein -
zelnen Stückes, das Verhältnis vom Griff oder Gefäß zur Klinge
am klarsten zur Anschauung kommt, besonders aber auch das
Verhältnis zum Körper des Menschen und damit seine Ge -
brauchsfähigkeit ersichtlich wird. Nur künstlerisch besonders
reich ausgestattete Stücke, bei denen etwa auch die Klinge
besonders verziert ist, kann man horizontal aufstellen. Das -
selbe gilt von Stangenwaffen, bei denen für die Bildung der
Klinge stets die Betrachtung von unten nach oben, das heißt,
vom Schaft zur Spitze maßgebend gewesen ist. Hier ist in -
dessen. um die dadurch entstehende große Entfernung des
wichtigsten Teiles vom Beschauer etwas zu verringern, eine
Neigung des Schaftes bis zum Winkel von etwa 45 Grad er -
laubt, wie sie etwa beim Tragen der Helmbarte oder Parti -
sane auf der Schulter entsteht, und auch einem Sichkreuzen
der Schäfte wird man aus Gründen der Raumökonomie nichts
entgegenstellen können. Bei kleineren Schlagwaffen, deren
Tragart nicht einheitlich war, empfiehlt cs sich vielleicht, die
Aufstellung im Sinne der mechanischen Ruhelage zu halten,
das heißt, so, daß der schwerste Teil der Waffe, falls sie nicht
wagrecht gelegt wird, nach unten kommt.
Bei Armbrüsten ist die aufrechte Stellung selbstver -
ständlich, und zwar so, daß bei Aufhängen an der Wand der
Abzug nach innen liegt. Dies ist durchzuführen, trotz der
Schwierigkeiten, die der vorspringende Abzugsbügel beim An -
legen an die Wand bereitet, damit die empfindlicheren Teile,
Nuß, Bolzen, Klammer u. s. w. nicht verletzt werden. Auch
ist es auf diese Weise möglich, den Spannapparat, die Winde,
Krappe oder Spannhebel oder auch Bolzen und Pfeil an der
Armbrust mit zu befestigen oder den Säulenhcbel, bei Ballestern
in Funktion zu zeigen.
Gewehre müssen wagrecht aufbewahrt werden, weil
nur in dieser Lage die Konturen sich klar ausprägen: die Lage,
die der Handfeuerwaffe beim Anschlag, also vor dem oder im
Gebrauch gegeben wird, ist allein maßgebend. Ist diese Auf-
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Stellung aber unmöglich, so zeige man bei senkrechter An -
ordnung das Schloß als den technisch wichtigsten Teil, wenn
nicht in Augenhöhe, so doch etwa in Tischhöhe, also zirka 80
bis 90 Zentimeter vom Fußboden.
Für die Gestelle ist Holz dem Eisen vorzuziehen, nicht
nur aus Billigkeitsgründen, sondern weil man dem Eisen der
Waffen keinen stofflichen Konkurrenten an die Seite geben
soll. Wo das Eisen das Holz berührt, bleibt ihm stets der
Charakter des Ueberlegenen, Unverletzlichen, während es im
anderen Fall durch eine weiche Umhüllung des Trägers ängst -
lich geschützt werden muß. Die Waffe aber soll, auch im be -
scheidenen Raume des Sammlers, nicht als Symbol der Ver -
gänglichkeit, sondern als Zeichen des Sieges im Kampfe
wirken.«
Der nächste Abschnitt bringt eine übersichtliche Zu -
sammenstellung der öffentlichen Sammlungen in Deutschland,
denen sich die außerdeutschen, sowie Privatsarnrnlungen und
kleinere Rüstkammern anreihen.
Wer durch dieses vorzügliche Handbuch angeregt, sich in
der Waffenkunde weiter ausbilden will, der wird dem Ver -
fasser gewiß auch für die Hinweise auf die einschlägige Lite -
ratur sehr dankbar sein, die den von der Verlagsbuchhandlung
Schmidt & Co., prächtig ausgestatteten und mit 88 Illustrationen
versehenen Band abschließen.
Neuerwerbungen der Berliner königlichen Museen.
Unter den Neuerwerbungen der Berliner königlichen
Museen, die das soeben zur Ausgabe gelangte Juli-Heft
der »Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunst -
sammlungen« verzeichnet, ist bemerkenswert ein
»Heiliger Hieronymus«, der als Geschenk der Herren
Colnagyi, Obach & Co. ins Kaiser Friedrich-Museum
gelangte.
Das Bild ist von der Hand des »Meisters des heiligen
Aegidius«, von dem nur wenig Werke auf uns gekommen
sind, und von dessen Malweisc wir erst seit etwa
20 Jahren überhaupt eine, wenn auch nur schwache Vor -
stellung haben. Im Jahre 1892 fanden sich auf der Aus -
stellung altniederländischer Bilder im Burlington Fine-
Arts Club zwei Tafeln zusammen, die ursprünglich die
Flügel eines Altars gebildet hatten. Das eine Bild zeigt,
wie eine Hirschkuh sich in den Schutz des .Einsiedlers
Aegidius rettet, das andere stellt den heiligen Aegidius
dar, wie er die Messe liest in Gegenwart eines knienden
Kaisers. Ein Engel mit einem Spruchband schwebt herab
und offenbart dem Heiligen eine Sünde des Kaisers. Diese
Legende wird auf Karl Märtel oder auf Karl den Großen
bezogen. Andere, demselben Künstler angehörende Stücke
hat dann v. Tschudi erkannt, vor allem zwei Bilder in der
Sammlung von Kaufmann in Berlin: die »Flucht nach
Aegypten« und die »Darbringung Christi im Tempel«.
Auch ein Porträtpaar in Chantilly wurden als Werk des
Meisters identifiziert, und gleichfalls von dem Künstler
des Aegidius-Altars rühren zwei Tafeln her, die auf der
Auktion de Beurnonville zu Paris verkauft wurden. Dar -
gestellt ist ein heiliger Bischof, der vor einer Kathedrale
eine Ansammlung von Kranken segnet, und auf dem
zweiten Bild, wie derselbe Bischof einen König tauft.
Gemeint ist wahrscheinlich der Bischof Remigius, der den
König Chlodwig tauft. Zu diesen Werken tritt außer einer
sich noch im Pariser Kunsthandel befindlichen Madonna
in Halbfigur jetzt der heilige Hieronymus im Kaiser
Friedrich-Museum. Wert und Reiz dieses Bildes liegen
eher in Einzelheiten und Nebendingen als in der Haupt -
figur. Das Schönste ist die botanisch scharf charakteri -
sierte Vegetation, die im Vordergrund am Boden liegen -
den Bücher sowie die Hintcrgrundlandschaft.
Der Meister des Bildes scheint in Frankreich tätig
gewesen zu sein, denn auf der Tafel mit der Messe des
heiligen Aegidius ist der Altar von St. Denis, den Karl
der Kahle gestiftet hat, sowie das Kreuz, das von Suger
hinzugefügt wurde, mit größtem Verständnis für früh -
mittelalterliche Stilreformen dargestellt. Nach den Ab -
bildungen ist eine stilkritische Beurteilung und Datierung
der nicht mehr vorhandenen Heiligtümer möglich. Die
Begegnung des heiligen Aegidius mit Karl Märtel (oder
Karl dem Großen) ist eine spezifisch französische Episode
der Legende, und der Aegidius-Altar hat sicher, wenn
auch nicht gerade in St. Denis, so doch auf französischem
Boden gestanden. Auch die Tafeln, die den Bischof
Remigius darstellen, sind höchstwahrscheinlich für eine
französische Kirche gemalt worden. In allen seinen
Werken ist der Meister besonders stark in den Einzel -
heiten, während seine Perspektive große Mängel auf -
weist, so sind zum Beispiel die Bodenflächen der Kirchen
erstaunlich unrichtig konstruiert. Die Figuren haben
eigenartig breite Köpfe, die öfters in Verkürzung ver -
zerrt und zerdrückt erscheinen. Die Hände sind krallig,
von derber Form, aber großer Sorgfalt in der Bewegung.
Durch Eintragung von Schattenlinien und Lichtlinien er -
scheinen die Gesichter öfters unsymmetrisch und auf -
gelöst, doch ist ihnen ein malerischer Reiz sowie
Lebendigkeit und Illusion nicht abzusprechen.
Für das Kunstgewerbe-Museum konnte eine Scheibe
des Ulmer Glasmalers Hans Wild erworben werden.
Eine lange Reihe monumentaler Werke dieses Meisters
ist bekannt. Erstaunlich ist die Arbeitskraft dieses
Künstlers, der in einem Zeitraum von zwei Jahrzehnten
für wenigstens zwölf Städte Kirchenfenster geschaffen
hat, unter denen sich die besten und umfangreichsten
Denkmäler der spätgotischen Monumentalmalerei in Süd -
deutschland befinden, wie zum Beispiel das Kramer -
fenster in Ulm, das Volkamerfenster der Lorenzkirche
in Nürnberg und das Scharfzandtfenster der Frauenkirche
in München. Eine solche Produktivität war natürlich nur
mit Hilfe einer großen Werkstatt für die technische Aus -
führung der Glaserarbeiten denkbar, doch hat der durch -
aus einheitliche, scharf ausgeprägte Stil der Werke, so -
wohl in den Figuren und Draperien, den Architektur -
formen und Ornamenten, wie auch in der Farbenwahl,
nicht nur den Entwurf des Ganzen durch Hans Wild
selbst, sondern auch seine weitgehende Mitwirkung an
der Bemalung der Scheiben zur notwendigen Voraus -
setzung. So zahlreich die erhaltenen Kirchenfenster von
Hans Wild sind, die sich heute noch an Ort und Stelle be -
finden, so spärlich ist seine Kunst in Museen vertreten.
Als der hervorragendste Glasmaler kurz vor 1500 war er
mit Aufträgen für Kirchen überhäuft, so daß er für kleinere
Arbeiten wenig Zeit fand.
Bislang besaß das Kunstgewerbe-Museum von Hans
Wild nur das Fragment einer kleinen Scheibe mit der
Verkündigung, das sehr gut die Ausschlifftechnik der
Ueberfanggläscr veranschaulicht, und zwei Scheiben mit
Fialen und spätgotischem Ornament aus den Baldachin -
bekrönungen der verlorenen Kapitelsaalfenster im
Münster zu Konstanz. Obwohl die ornamentale Er-
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findung und die feste Zeichnung des Meisters auf diesen
Scheiben gut zur Geltung kommen, sind es doch immer -
hin nur unvollständige Teilstücke. Erst kürzlich wurde
dann eine in sich abgeschlossene Figurenscheibe er -
worben; ein Marienbild. Es ist aus feurig gefärbten
Gläsern zusammengesetzt und zeigt die Mutter Gottes,
wie sie in violettem Gewand und tiefblauem Mantel vor
einem braungoldig ausgesparten Strahlenkranz steht, den
ein roter Grund mit schwarzem Damast umgibt. Da Hans
Wild immer wieder gewisse Typen und Formen aus
seinen eigenen Werken wiederholte, so ist es nicht
schwer, seine Hand an vielen Einzelheiten dieser
Marienscheibe zu erkennen. Die Fialen des Rahmens
decken sich genau mit den Fialen der Konstanzer
Baldachine in Berlin, der 1904 durch Brand zerstörten
Chorfenster der Magdalenenkirche zu Straßburg und der
Stifterscheibe im Salzburger Klannerfenster, das auch
noch die gleichen Pfeilersockel aufweist; alles Arbeiten
von 1480.
Das vorne offene und auf der Brust durch eine
goldene Spange zusammengehaltene Hemdchen des Jesus -
kindes ist in den Jessebildern des Ulmer Kramerfensters
vorhanden, und das Kind selbst ist nach Haltung und
Kopftypus eine wenig variierte Wiederholung des Christ -
kindes der Straßburger Fenster. Auch der Kopf der
Mutter Gottes ist ohneweiters als Wildsche Arbeit zu er -
kennen, die Krone, sowie namentlich die Schattierung der
Augenpartei sind durchaus in des Meisters Art.
Bei der Gleichmäßigkeit des Stils ist eine engere
Datierung der Werke innerhalb der durch datierte Stücke
von 1471 und 1499 begrenzten Tätigkeit Hans Wilds
nicht möglich.
Chronik.
Autographen.
(Walt Whitman -Manuskripte außer Kurs.)
Aus London wird uns berichtet: Bei Sotheby gab es
in der verflossenen Woche eine Ueberraschung: eine ganze
Reihe von Manuskripten Walt Whitmans kamen zur Ver -
steigerung und erzielten ganz unerwartet bescheidene Preise;
insgesamt nur 330 Mark. Das Ergebnis ist um so überraschender,
als der berühmte Sänger der amerikanischen Demokratie nur
sehr wenig Manuskripte hinterlassen hat. Für die erste Fassung,
von Whitmans bekannter Rede über Lincoln, mit eigenhändigen
Korrekturen Whitmans, wurden nur 105 Mark bezahlt und ein
sehr charakteristischer Brief des Dichters an Bram Stoker aus
dem Jahre 1876 erzielte 100 Mark. »Meine Körperbeschaffen -
heit,« so schreibt hier Whitman mit einer Mischung von Pathos
und Humor, »ist völlig erschüttert, wahrscheinlich auf immer,
durch Paralyse und andere Beschwerden. Aber ich bin auf und
angezogen und gehe jeden Tag ein wenig aus.«
Bibliophilie.
(Ein Millionengeschenk für die Pariser
Universitätsbibliothek.) Wie der Vizerektor der
Pariser Universität, Louis L i a r d, in der letzten Senats-
sitzung mitteilte, ist der Pariser Universitätsbibliothek von einer
»bekannten Persönlichkeit, die sich im Besitze einer wert -
vollen und kostbaren Bibliothek befindet«, eine Büchersamm-
lung zum Geschenke gemacht worden, deren Schätzungswert
mehrere Millionen beträgt. Auf Wunsch des Schenkers hatte
Liard den Namen verschwiegen, doch jeder der Anwesenden
wußte, daß mit der »bekannten Persönlichkeit« der Archäologe
Doucet gemeint sei, der unvergleichliche Bücherschätze
künstlerischen wie wissenschaftlichen, vor allem archäologi -
schen Inhalts besitzt. Man hat nun beschlossen, diese Biblio -
thek, die Doucet noch so lange bei sich zu behalten wünscht,
bis er noch einige Lücken des Bücherbestandes ausgefüllt hat,
in dem Neubau der Universitätsbibliothek in der Rue Pierre-
Curie aufzustellen und das Andenken Doucets dadurch zu
ehren, daß man seine von Kiinstlerhand geschaffene Büste in -
mitten der von ihm geschenkten Bücher errichtet.
Bilder.
(Ein Holbein in England entdeckt.) Die
»Times« melden, daß der höchst interessanten Versteigerung
der kompletten Wand- und Deckentäfelung der »Hall« im
Tudorschlosse Rotherwas eine bedeutsame Entdeckung auf dem
Fuß gefolgt ist. Eines der wenigen Bilder, die in die Täfelung
eingelassen waren, wurde im April als der alten englischen
Schule entstammend an einen Mr. Buttery um 340 Guineen
(8500 K) verkauft. Im Katalog war es als Porträt der Königin
Maria Stuart bezeichnet. Das Kostüm bestand aus einem
schwarzen Kleid mit geschlitzten Aermeln, gesticktem Kragen
und ebensolchen Manschetten, einem edelsteinbesetzten An -
hänger. In der Hand, hielt die Dame ein Buch und auf dem
Aermel war in der Schrift, wie sie vor hundert Jahren üblich
war, eingezeichnet: »Margarete Tudor, Königin der Schotten.«
Bei der Reinigung des Bildes verschwand nicht nur diese In -
schrift, sondern auch der dicke kupferfarbene Firniß, mit dem
es vor ein paar Jahrhunderten bedeckt wurde. Seitdem haben
es mehrere Sachverständige, unter ihnen Dr. Friedländer
in Berlin, Sir Walter Armstrong und der Oxforder Pro -
fessor Bell gesehen und einstimmig für einen ganz herrlichen
H o 1 b e i n aus dem Jahre 1527 erklärt. In der Familie Boden-
ham wurde das Bild der Ueberlieferung gemäß für ein Porträt
der Königin Margarete Tudor von Schottland, die von 1489 bis
1541 gelebt hat, gehalten.
(Angebliche Auffindung eines T i n t o r e 11 o
i n K r a i n.) Wie Wiener Blätter melden, ist in der Kapitel -
kirche zu Rudolfs wert (Krain) ein Gemälde von T i n-
t o r e 11 o aufgefunden worden. Es scheint sich aber um ein
Bild des Meisters zu handeln, das bereits seit dem 17. Jahr -
hundert bekannt ist. Schon V a 1 v a s o r weiß davon zu be -
richten. In seinem vierbändigen Werke »Die Ehre des Herzog -
tums Krain«, 1689 (III. Band, XI. Buch, Seite 485), heißt es
nämlich: »Die Collegiatkriche (zu Rudolfswert) hat lauter neue
Altäre, so ehelängst nach denen prächtigsten Bauregeln von
Herrn Grafen von Thum, Frohsten, aufgeführt, ist das Gemahl
(Gemälde) des heil. Bischofs Nicolai groß und unvergleich -
lich von dem Pinsel des berühmten Künstlers T i n t o r e t eines
unschätzbaren Werths zu sehen.« Aber auch in der neueren
Literatur findet man das Kunstwerk Tintorettos wiederholt er -
wähnt, so bei P. v. Radies, dem verdienstvollsten, leider
bereits verstorbenen Valvasorforscher (J. W. Freiherr von Val-
vasor von P. von Radies, Laibach 1910), welcher ausdrücklich
bemerkt, »daß der kunstsinnige Vorstand des Domkapitels, in-
fulierter Propst Dr. E 1 b e r t, dem Tintoretto besondere Sorg -
falt bewährt.« Eine Spezialstudic über das genannte Kunstwerk
ist, aus der Feder des Professors Hugo S k o p a 1 stammend, im
Jahresberichte 1901 des Obergymnasiums zu Rudolfswert, er -
schienen
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Numismatik.
(Münzeniiind.) Aus Brünn wird uns geschrieben:
Zum Baue des neuen Gemeindehauses in Altendorf bei Bautsch
werden auf den der Gemeinde gehörigen Gärten Ziegel ge -
wonnen. Die hiebei beschäftigten Arbeiter fanden am 18. Juni
unter dem Lehm anscheinend kleine Blechstiickc, die sie nicht
weiter beachteten. Ein Schüler, namens H u d e z, der in diesen
alten Blechstücken Münzen erkannte, grub weiter und fand unter
einer alten Baumwurzel drei Rollen, natürlich ohne Umhüllung,
vorzüglich erhaltener Silbermünzen, die aus der Zeit
Wenzels II., des Sohnes Ottokars von Böhmen und
Schwiegersohnes Rudolfs von Habsburg (1278—1305), stammen.
Auf der einen Seite befindet sich die böhmische Königskrone mit
einer äußeren Umschrift: »Dei gratia Rex Boemia«, und einer
inneren: »Wencezlaus secundus«; auf der Reversseite ist der
böhmische Löwe mit der Umschrift: »Grossi Pragenses« sehr
deutlich zu sehen. Der Rand dieser Münzen ist wie mit einer
Schere beschnitten.
(Ö’esterreichisch - deutsche Zweimark -
stücke.) Aus Berlin wird uns gemeldet: Ganz eigenartig
und raffiniert ausgeführte falsche Geldstücke kursieren seit
einiger Zeit in Deutschland. Es handelt sich um Zweimark -
stücke, die augenscheinlich für den Verkehr an der deutsch-
österreichischen Grenze hergestellt worden sind. Die Stiidke
zeigen auf der einen Seite den deutschen Reichsadler mit der
Unterschrift 2 Mark, auf der anderen Seite den österreichischen
Doppeladler und die Wertbezeichnung 1 Gulden. Je nach dem
Aufenthalt der Falschmünzer auf österreichischem oder auf
deutschem Gebiet wird die entsprechende Seite bei der Zahlung
nach oben gelegt. Infolge der Jahrhundert- und Jubiläumsfest -
lichkeiten scheinen diese falschen Münzen in größerem Um -
fange abgesetzt worden zu sein, denn aus zahlreichen Orten
der Provinz wird gemeldet, daß viele Zweimark-Stücke mit
dem deutschen und österreichischen Adler kursieren.
Philatelie.
(M a u r i t i u s - F e h 1 d r u c k e.) Uns wird ge -
schrieben: Auf der Internationalen Briefmarken-Ausstellung, die
zurzeit im Pariser »Palais de Glace« unter dem Protektorat
des französischen Kolonialministers stattfindet, sind die nieist-
angestaunten Raritäten die beiden ungebrauchten Mauritius-
Marken mit dm fehlerhaften Umschrift »Post-Office«, die der
Sammler D u v e e n als die hervorragendsten Prachtstücke
seiner kostbaren Sammlung ausgestellt hat. Die beiden Marken,
die einen Nennwert von 3 Pence haben, gelten zurzeit
mindestens 100.000 Franken. Der Grund dieser enormen Wert -
steigerung erhellt aus der nachstehenden ergötzlichen Ge -
schichte. Als im Jahre 1847 der Graveur der in englischem
Besitz befindlichen Insel Mauritius von der Regierung den Auf -
trag bekam, den Prägestempel für zwei Briefmarken im Wert -
betrage von 1 Penny und 2 Pence mit dem Bildnis der Königin
Viktoria anzufertigen, erhielt er gleichzeitig eine eingehende
Instruktion über die Aufschrift, die die Marken erhalten sollten.
Der Graveur war aber ein großer Raucher vor dem Herrn und
hatte, bevor er die Arbeit in Angriff nahm, die Instruktion als
Fidibus benützt, um seine Pfeife in Brand zu setzen. Zerstreut
wie er war, konnte er sich beim besten Willen nicht mehr
daran erinnern, was die Instruktion über die Aufschrift des
linken Seitenrandes der Marken vorgeschrieben hatte. Nach
vielem Kopfzerbrechen dämmerte ihm indessen die Ahnung, daß
das Wort »Post« in der behördlichen Anweisung gestanden
hatte, und so gravierte er denn auf gut Glück das Wort »Post-
Office« statt des vorgeschriebenen Vermerks »Post Paid«
(Porto bezahlt). Als der Gouverneur die in Rede stehenden
Marken mit dem falschen Aufdruck zu Gesicht bekam, ordnete
er unverzüglich die Vernichtung der Markenvorräte an, so daß
nur verschwindend wenige dieser Post-Office-Marken in den
Verkehr gelangten. Man kennt in den verschiedenen Brief -
markensammlungen der Welt nur 24 Exemplare dieser fehler -
haften Mauritius-Marke, von denen zudem die Mehrzahl noch
abgestempelt ist, was den Raritätenwert der beiden unabge-
stempelten Marken der Duveerischen Sammlung naturgemäß
noch wesentlich erhöht.
(Die Flugzeuge auf der Briefmarke.) Die
Flugmaschine erobert sich nun auch die Briefmarke. Zum
erstenmal erscheint das Bildnis eines Flugzeuges auf einem
Postwertzeichen, und zwar auf der 20 Cents-Marke der
neuen Reihe von Paketmarken, die jetzt von der Postver -
waltung der Vereinigten Staaten herausgegeben worden ist.
Bis dahin vertraten eigens hergestellte Flugpostmarken
diesen Markentyp, indessen trugen sie durchaus den
Charakter von Privatmarken.
(Postwertzeichenausstellung in Breslau.)
Auf der Breslauer Jahrhundertausstellung wird in der
Festhalle vom 17. bis zum 24. August eine P o s t Wert -
zeichenausstellung stattfinden, zu deren Beschickung
alle Philatelisten deutscher Zunge berechtigt sind. Alle die
Ausstellung betreffenden Anfragen sind an Oberlehrer Doktor
Henze (Breslau, X., Lehndamm Nr. 7 c) zu richten. In Ver -
bindung mit dieser Postwertzeichenausstellung wird der
17. Deutsche Postwertzeichensammlertag in Breslau vom 22.
bis zum 25. August abgehalten werden.
Verschiedenes.
(Die Sammlung der Gräfin Amerling-
H o y o s.) Wir lesen in der »Neuen Freien Presse«: Viele
Wiener erinnern sich wohl noch des alten Gumpendorfer
Schlößchens, das fast genau auf der Stelle stand, wo heute die
Station Gumpendorferstraße der Stadtbahn sieh erhebt. Mancher,
dei in dem schmucken, über weit in frühere Jahrhunderte zu -
rückreichenden Grundmauern errichteten Barockbau fröhliche
Abende in anregender Gesellschaft verbrachte, denkt nicht ohne
Wehmut daran zurück, wenn er im Zuge an der Stätte vorbei -
rollt, auf der einst Friedrich v. Amerlings Heim gestanden.
Für alle, die ihn kannten und die von ihm gesammelten
Schätze der großen und kleinen Kunst zu würdigen wußten, wir
es ein Tag der Trauer, als c'as Schlößchen, das eine Zierde des
Bezirkes bildete, dem Abbruch verfiel und die Poesie der
»Künstlerburg« der Prosa des Stationsgebäudes wich. Daß die
Erinnerung an das Malerheirn heute noch lebendig ist, beweist
ein kürzlich erschienener Essai über das verschwundene
Schlößchen. Er war mit Pietät geschrieben, enthielt aber einige
falsche Angaben, welche eine Berichtigung fordern. Es hieß
darin, die Sammlung Amerlings sei nach seinem Tode der Stadt
Wien zum Kaufe angeboten worden. Die Stadt habe abgelchnt,
und nun müsse man es bitter beklagen, daß die schöne, wert -
volle Sammlung in alle Winde zerstreut worden sei. In Wirk -
lichkeit hat Amerling in seinem Testament die Stadt Wien zur
Erbin seiner Kunstschätze eingesetzt. Daß die Stadt das groß -
herzige Legat nicht annahm, war nicht bloß in der Furcht vor
der hohen Erbsteuer begründet, Sondern auch in den Be -
dingungen, welche Amerling an die Uebernahnie geknüpft hatte.
Die fatalste derselben und wohl die entscheidende für die Ab -
lehnung war die, daß die Sammlung stets ungeteilt bleiben und
in einem besonderen Gebäude aufgestellt werden müsse. Die
Ablehnung hatte Amerling halb und halb selbst vorausgesehen
und für diesen Fall die Sammlung seiner Gattin Maria (jetzige
Gräfin Hoyos) vermacht. In ihrem Besitze befindet sich heute
die ganze unzersplitterte Sammlung, von der kein Stück verkauft
und in die Fremde gewandert ist. Das von Otto Wagner erbaute
Palais (Rennweg 3), Eigentum der Gräfin Maria Hoyos, gleicht
einem Museum, und bei den »Kunstwanderungen« konnten sich
viele Hunderte von Besuchern überzeugen, daß alle die Kunst -
werke und Antiquitäten, welche Amerling in einem langen
Leben mit ebenso viel Eifer als Verständnis erworben, so schön
beisammen sind und so liebevoll erhalten werden wie einst, da
Canon, Dombaumeister Friedrich Schmidt und andere Träger
stolzer Namen mit jüngeren, bescheidenen Freunden des Haus -
herrn um den gewaltigen runden Speisetisch im Gumpendorfer
Schlößchen saßen.
Nr. 14
Seite 219
Internationale Sammler-Zeitung.
(Eine polnische Siegelsammlung.) Man schreibt
uns aus Lemberg: Unsere Universität hat eine außerordent -
lich große und wertvolle Siegelsamm lang zum Geschenke
erhalten. Sie enthält über 5000 Siegel polnischer Könige, Fürsten
und Herzoge, Städte, Innungen, Aemter, Bruderschaften., Kirchen,
Klöster, Edelleute und Bürger. Die Sammlung gehörte dem vor
einigen Jahren verstorbenen Archäologen und Sphragistiker Boles-
laus Podczaszynski in Warschau und befand sich zuletzt
in Petersburg in Privatbesitz.
(Im ewigen Eise gemalt.) In diesem Sommer soll
in L o n d o n eine einzigartige Gemäldeausstellung
stattfinden. Etwa 120 Aquarelle werden gezeigt werden, die im
ewigen Eise des Südpolarkreises, zwischen furchtbaren Schnee -
stürmen und auf öden Gletschern gemalt wurden. Der Künstler,
der den Erfolg seiner Werke nicht mehr erleben sollte, war
Dr. Wilson, einer der drei Männer, die im ewigen Schlaf
in jenem tragischen Zelt gefunden wurden, das Scott mit
seinen beiden Begleitern in der Nähe des Eintonnenlagers er -
richtet hatte. Nicht wenige dieser Aquarelle sind beim Schein
des Nordlichts und bei einer Temperatur von 30 Grad unter
Null gemalt worden. Ein seltsames Atelier hatte der Polar -
forscher sich gewählt, aber es steht nicht einzig da in der Ge -
schichte. Eine englische Zeitschrift weiß noch von einem
anderen Künstler zu berichten, der im Polareis auf die Motiven-
jagd ausging. Es war ein skandinavischer Maler, der vor etwa
zwölf Jahren aus dem Nordpolarkreis eine Reihe von Bildern
mitbrachte, die in Stockholm großes Aufsehen erregten. Irri Pariser
Salon war vor einigen Jahren das Bildnis einer Dame aus -
gestellt, das auf dem Gipfel des Mont Blanc gemalt war. Es
gibt bekanntlich ein Observatorium auf dem Gipfel d : eses höchsten
europäischen Berges, dessen Besitzer zufällig der Onkel eines
bekannten französischen Künstlers ist. Der Neffe hatte sich nun
in den Kopf gesetzt, sein Atelier in einer Höhe von 4800 Meter
über dem Meeresspiegel aufzuschlagen, und führte seinen Plan
glücklich durch. Einen eigenartigen Platz zur Ausübung seiner
Kunst wählte sich auch der ausgezeichnete Schwarzwejß-
kunstler Cyrus C u n e o, der während der Dreyfus-Skandale
packende Darstellungen von Straßenszenen entwarf. »Ich
kletterte auf einen Baum,« so erzählte er selbst, »und sah nun
die ganze wildbewegte Masse sich unter mir Zusammenhalten.
Das waren Motive für Bilder, wie ich sie so leidenschaftlich
und großartig noch nicht gesehen. Ich machte auf dem Baum
eine erste Skizze, rutschte dann rasch herunter und führte das
Bild aus.« Im Amerika (wo natürlich jede Sensation zur
Ueberssnsation werden muß), gibt es sogar, (wenn es nicht er -
funden ist) einen Maler, der »unter Wasser arbeitet«, Walter
P r i t c h a r d. Er hat sich zum Inhalt seiner Kunst die
mystischen Farbenwunder der Meerestiefe gewählt, und im
Taucherkostüm steigt er zum Meeresgrund hernieder, wie ein
anderer in sein Atelier. Walter Pritchard benutzt dabei Oel-
pinsel, die er in einem schweren eisernen Kasten mit sich trägt;
er malt auf besonders präpariertes geöltes Leder und bleibt
etwa zwanzig Minuten immer bei der Arbeit; dann steigt er auf
kurze Zeit hinauf, um »Luft zu schnappen«.
(W as die Haare großer Männer ein-
bringen.) Locken großer Männer — man denke an Bis -
marck oder Napoieon — sind unter Umständen ein kleines
Vermögen wert und erzielen in anderen Fällen nur Preise,
die in Anbetracht der Seltenheit solcher Reliquien lächerlich
gering sind. Besonders stark schwanken die Preise der
Napoleon-Locken. Ein englisches Blatt berichtet, daß auf
einer großen Versteigerung eine Locke vom Haupte Napo -
leons, die in St. Helena abgeschnitten worden ist, nicht
mehr als fünf Guineen, also nur 105 Mark einbrachte, und
eine andere Napoleon-Locke wurde gar auf einer Versteige -
rung dem Bieter für 60 Mark zugeschlagen! Dagegen erzielte
eine dritte Napoleon-Locke, die dem Korsen auf dem Toten -
bette abgeschnitten war, die stattliche Summe von 6000
Mark. Aehnliche Preisschwankungen gibt es bei den Locken
Nelsons, des großen englischen Seehelden. Es ist noch
nicht allzu lange her, daß eine Nelson-Locke für 2¥2 Pund,
also 50 Mark, verkauft wurde, während ein großer Nelson-
Verehrer für eine andere Locke seines Helden 400 Pfund, also
über 8000 Mark anlegte. Dies ist wahrscheinlich der höchste
Preis, der für solche »Heldenlocken« überhaupt bezahlt
worden ist. Andere Locken müssen sich zuweilen mit ganz
geringen Preisen begnügen, so eine Locke Wellingtons,
die für 25 Mark versteigert wurde. Eine Byron-Locke
dagegen ist jüngst für 350 Mark verkauft worden.
(Ein Prozeß um zwei G o e t h e - R e 1 i q u i e n.)
Aus Petersburg wird uns unter dem 10. d. M. geschrieben:
Vor dem Petersburger Bezirksgerichte beginnt in einigen
Tagen ein interessanter Prozeß. Vor einigen Jahrzehnten ließen
sich zwei Schwestern Böhme in Petersburg nieder, wo sie
sich durch literarische Arbeiten ihr Brot verdienten. Den
einzigen Reichtum der beiden Schwestern bildete eine Locke
Goethes und ein Aquarell von Goethe. Diese
Reliquien hatten die Schwestern von ihrem Vater, einem
Kunstmaler in Weimar, geerbt, der sie von einem persönlichen
Freund Goethes, Christian Schuchert, erhalten hatte. Diese
Heiligtümer der alten Schwestern gelangten in den Tagen der
Not als Pfand in die Hände einer gewissen Frau R e i n wa 1 d,
die den Schwestern einige zwanzig Rubel dafür gab. Die
Schwestern richteten nun alle Bemühungen darauf, die
Reliquien wieder zurückzukaufen, zumal verschiedene ameri -
kanische Sammler Unsummen für die Locke und das Brustbild
boten, das angeblich Goethe während seiner Romreise gemalt
haben soll. Als die Schwestern die Pfandschuld bezahlen
wollten, verweigerte die Reinwaid die Herausgabe der
Reliquien, die sie als ihr Eigentum bezeichnete. Darauf gingen
die Schwestern mit der Klage vor. Der Gerichtshof behandelte
den Fall, da die Schwestern den Schatz auf 20.000 Rubel ver -
anschlagten, als Kriminalverbrechen und dürfte den Schwestern
wohl wieder zu ihrem Gut verhelfen.
(W e r t v o 11 e Renaissancereliquien ver -
seil w u n d e n.) In L u c c a ist man großen Kirchendiebstählen
auf die Spur gekommen. Jn der Kirche San Erediano wurden
kostbare Kultusgeräte aus dem 15. Jahrhundert, Kelche,
Hostienbehälter und eine überaus wertvolle Christusfigur aus
Elfenbein gestohlen. Kurz darauf brachen die Diebe in die
Mariakirche ein und raubten drei Bronzestatuetten aus der
Renaissancezeit.
Museen.
(Berliner Kunstgewerbemuseu m.) Di? Samm -
lungen des Berliner Kunstgewerbemuseums haben als neuen
Ankauf eine hervorragende Bildwirkerei der deutschen Re -
naissance zu verzeichnen. Es ist ein gewirkter Wandteppich
mit der Darstellung einer Hochzeit nach Heinrich Alde-
g r e v e r, dem hervorragenden westfälischen Kleinmeister. Der
Teppich zeigt die Wappen der Familien von Wendt und von
Saldern. Er ist eine niederdeutsche Arbeit aus Westfalen oder
Lüneburg vom Jahre 1548. Geschenkt wurde der Sammlung
von Frau Hedwig Lang ein Meißener Porzellanteller von der
Mitte des 18. Jahrhunderts, überwiesen eine gleichzeitige chine -
sische Seidentapete und ein Meißener Porzellanteller aus der
Zeit um 1800. Der Bibliothek schenkte Frau Ellen von
Siemens, die Tochter von Helmboltz’, das zweibändige Ge -
denkbuch an Ellen Elisabeth v. Siemens, das Freifrau Anna
v. M a 11 z a n mit Buchschmuck versehen hat. Und Pierpont
M organs Gunst hat der Bibliothek noch nach dem Tode
des Sammlers eine Gabe verschafft, den Katalog der Sammlung
von Taschenuhren aus seinem Besitz, den G. C. William-
s 0 n geschaffen hat. Für die Bibliothek angekauft wurde eine
Reihe von Einzelblättern und Folgen zur Ergänzung der Orna -
mentstichsammlung, im ganzen etwa 500 Stück. Die Meister
der deutschen Renaissance, wie Altdorfer, Hans Sebald Beham,
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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 14
Aldegrever, Virgil Solis, sind darunter ebenso vertreten wie die
Franzosen der folgenden Jahrhunderte, die Blondei und Ducer-
ceau, Le Blond und Lepautre.
(Museum Carolino Augusteum in Salz-_
bürg.) Das städtische Museum Carolino Augusteum in’
Salzburg bezeichnet in seinem eben erschienenen Jahres -
berichte pro 1912 das verflossene Jahr als eines seiner er -
folgreichsten. Das bedeutsamste Ereignis ist. daß das Haus,
das das Museum 1835 als Qast bezog, nun fast ganz in sein
Eigentum übergegangen ist. Seit dem letzten Jahre besitzt es
außer dem 2. und einem großen Teil des 3. Stockwerkes auch
das Erdgeschoß. Ein zweites erfreuliches Ereignis war die
Wahl des Vorsitzenden des Verwaltungsrates, kaiserlichen
Rates Max 0 11, zum Bürgermeister von Salzburg. Hatte Ott
bisher schon das Museum nach Kräften gefördert, so gab er
ihm aus diesem Anlasse ein besonderes Zeichen seiner Huld,
inderrt er ihm das ihm gehörige Empirezimmer zum Ge -
schenke machte. Weiters hat die in Wien lebende Konter -
admiralswitwe Fanny von Lehnert das Museum zum Erben
ihres gesamten Kunstbesitzes eingesetzt, wodurch ihm
236 Nummern Schmuck und Verwandtes (Edelmetallgeräte
und Gefäße und Edelsteingeräte), 27 Fächer. 26 Dosen, 81 Num -
mern Textilien, Stickereien, Brokate, 47 Taschen. Täschchen
und Beutel, 88 Möbel und anderer meist kleinerer Hausrat,
111 Gläser. 87 Keramiken. 50 Waffen, 35 Plastiken. 130 Ge -
mälde und graphische Blätter zufallen werden. Eine Anzahl
nächtiger Textilien sowie andere kunstgewerbliche Gegen -
stände von großem Werte hat Frau v. Lehnert dem Museum
bereits als Weihnachtsgabe gewidmet.
(Neues aus dem Goethe- und Schiller-
Archiv.) Der Handschriftensatz des Goethc-Schiller-
Archives in W eimar ist in letzter Zeit durch eine Reihe von
Ankäufen um wertvolle Stücke vermehrt worden. Das kost -
barste darunter ist ein Folioblatt aus Goethes eigen -
händiger Reinschrift des »Westöstlichen Diwan«. Es enthält
das Gedicht aus dem ersten Bande:
Aus wie vielen Elementen
Soll ein echtes Lied sich nähren.
Daß es Laien gern empfinden.
Meister es mit Freude hören?
Daran schließt sich eine große Menge von Briefen
Goethes, 17 Stück, von Herder und Wieland, von
Lavater und Bürger, Mörike und Hebbel,
R ü c k e r t, Bettina v. Arnim und F r e i 1 i g r a t h, ferner
aus dem Weimarer Herzogshause von Anna A m a 1 i a, Karl
August und Luis e. Dazu kommt ein ganzes Konvolut von
Schauspielerbriefen an Goethe, Kirms und die weimarischc
Theaterdirektion. An diese Ankäufe reihen sich die Geschenke,
die dem Archiv in der letzten Zeit gemacht wurden. Herzog
Johann Albrecht zu Mecklenburg, der Braun -
schweiger Prinz-Regent, stiftete unter anderem ein Billett
Goethes. Andere Geschenke sind ein Brief und ein Gutachten
Goethes, 10 Briefe von Amalie Schoppe, der Gönnerin
Hebb eis, deren Gunst sich so bald in Feindschaft verkehrte,
an den Dichter, 20 Briefe F r e i I i g r a t h s an seine Mutter,
ein Billett Karl Augusts. Ferner ist ein im Besitze des Goethe-
Nationalmuseums befindliches Stammbuch mit wertvollen Ein -
tragungen von L e s s i n g und seinen Zeitgenossen dem Archiv
überwiesen worden.
(Neuerwerbungen des Germanischen
Museums.) Die Gemäldegalerie des Germanischen Museums
hat ihre Bestände um ein paar altdeutsche Tafeln bereichert.
So kamen in die Sammlung vier Passionstafeln, Reste eines
Hochaltars. Sie stammen aus der letzten Hälfte des 15. Jahr -
hunderts und gehören in den Kreis der Salzburger Schule. Die
Größe des Stiles und die Geschlossenheit der Komposition, nicht
minder aber das sichere Herausschneiden der Linien aus dem
Untergrund erinnern, wie Dr. Fritz Traugott Schulz in dem
Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums schreibt, an die
Gewohnheiten der Wandmaler. Weiter kam in die Sammlung
eine Darstellung aus der Legende des Apostels Philippus, aus
dem Schulkreis Altdorfers. Dargestellt ist der Apostel
Philippus, wie er Dämonen beschwört. Aus dem 18. Jahr -
hundert erwarb die Gemäldegalerie die Oelskizze eines
böhmischen Benediktiner-Klosters von Johann Christian Rein -
hart. Dargestellt ist wahrscheinlich St. Johann im Berauner
Kreis, eine Inschrift auf der Rückseite gibt das Entstehungs -
jahr 1785 an. Die Skizze ist auffallend weit für ihre Zeit vor -
geschritten und überrascht mit der scharfen Sicherheit in der
Naturauffassung und der Wiedergabe der farbigen Gesamt -
stimmung. Hiernach scheint cs, als ob die W'urzeln des zu
Anfang des 19. Jahrhunderts so jugendfrisch einsetzenden
modernen Naturalismus doch etwas tiefer liegen, als man bis -
her glaubte. — An Plastiken kamen in das Museum die
ldeinfigurige Wandgruppe einer Beweinung Christi, ober -
rheinische Arbeit aus der Zeit um 1500, die besonders durch
realistische Uebertrcibung des Mienen- und Gebärdenspieles
auffällt. Auch ein Relief der Enthauptung der heiligen Barbara
durch ihren Vater kam in das Museum. Die Arbeit ist fränkisch,
aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zur Ergänzung
der kirchlichen Abteilung erhielt das Museum ein großes drei -
sitziges barockes Kirchengestühl von 1640 aus der Sammlung
R o e 11 g e n, das nach der Ueberlieferung aus der Jesuiten -
kirche in Köln stammen soll. Beispiele dieser Gattung fehlten
bisher in der Abteilung. An wissenschaftlichen Instrumenten
W'urde ein galileischer Proportionalzirkel von Johann Carl
vom Jahre 1630 erworben. Das Carlsche Instrument diente
zum graphischen Rechnen und Entwerfen von Festungsbauten.
Es besteht aus zwei, nach Art eines Zirkels verbundenen Regeln
und einem dem Drehpunkt derselben konzentrischen Halbkreis,
der an der einen Regel befestigt ist und auf dem die zweite
Regel läuft. Der Verfertiger des Instruments, Johann Carl, der
Sohn Keter Karls war 1587 geboren. Er war im Bauwesen
und in anderen mathematischen Künsten ein Schüler seines
Vaters und Johann Faulhabers in Ulm. Nachdem er sich
in Holland längere Zeit mit Artillerie beschäftigt hatte, wurde
er 1631 Zeugmeister in Nürnberg. Er ist der Erbauer der Drei -
einigkeitskirche in Regensburg und starb 1665.
(Der erste "weibliche M u s e u m s d i r e k t o r.)
Miß Cornelia Pentley Sage aus Buffalo im Staate Newyork
darf den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, die einzige Frau
zu sein, die als Direktor einer staatlichen Kunstsammlung ihres
Amtes waltet. Sie führt den amtlichen Titel »Director of the
Buffalo Tine Arts Academy and Albright Art Gallery«. Ihr liegt
nicht nur ob, die Ausstellung, die dem Museum von Buffalo an -
gegliedert ist, zu organisieren, sondern sie wirkt im gleichen
Sinne auch in den Museen von Boston. St. Louis, Brooklyn und
Toledo wie dem »Chicago Institute«. Sie hat auch von den Ver -
waltungen der verschiedenen Kunstinstitute unbeschränkte
Vollmacht, Ankäufe von Kunstwerken in Europa und Amerika
nach ihrem freien Ermessen zu bev'irketi, und ist zudem auch
ihre eigene »Hängekommission«, die über Ausstellung und
Placierung der Bilder und anderen Kunstwerken selbständig
verfügt. Miß Sage trat als Assistentin des im Jahre 1909 ver -
storbenen Direktors des monumentalen und reich dotierten
Museums von Buffalo, Dr. K u n t z, ein, nach dessen Tode sie
das Amt des leitenden Direktors erst provisorisch verw'altcte,
um nach zw r ei Jahren definitiv zu der Stellung des General -
direktors berufen zu w r erden.
Vom Kunstmarkt.
(Von 600 Ma r k zu 90.000!) Ein wirklich überraschendes
Ergebnis zeigte die letzte Kunstauktion, die bei C h r i s t i e in
London abgeha.lten wurde. Ein kleines holländisches Bild, ein
bescheidenes Interieur, das mit 30 Pfund ausgeboten wurde, er -
zielte einen Preis von 4410 Pfund, das sind über 88.000 Mark.
Die Versteigerer selbst batten keine Ahnung, welchen Wert
dieses Gemälde besaß. Im Katalog w r ar es mit kleinern Druck
als das Werk von S. van Hoogstraaten bezeichnet, uni
dessentwillen sich niemand aufgeregt hätte. Aber am Tage der
Versteigerung stellten einige Kenner fest, daß der angebliche
Hoogstraaten ein echter, gezeichneter — Pieter de Hoogh
war. Damit "war die Lage natürlich sofort verändert, und das
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Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 221
Bild erzielte seinen Preis. — Wir haben da ein merkwürdiges
Beispiel dafür, wie wertvolle Gemälde in Vergessenheit ge -
raten können. Das Werk de Hooghs war noch im Jahre 1845
als solches in Amsterdam an einen Engländer verkauft
worden. Es wurde damals mit 800 Gulden bezahlt; ein Betrag,
der für jene Zeit gar nicht verächtlich war. Später ist es durch
irgend einen Zufall in die Rumpelkammer verschlagen worden.
Pieter de Hoogh, der von 1629 bis 1678 lebte, war einet der
großartigsten Meister der Farbe, den die holländische Malerei
überhaupt gehabt hat. Jedes seiner kleinen Bilder ist ein Meister -
stück in der Farbenbehandlung wie in der Komposition.
(R o c h e f o r t s Sammlunge n.) Atus Paris wird
uns geschrieben: Der kürzlich im Alter von 83 Jahren in Paris
verstorbene Journalist Henri Ro chef ort war nicht nur der
.unermüdliche Arbeiter und geistreiche Polemiker, der fast
sechzig Jahre lang selbst die Gegner zu Achtung und Bewun -
derung zwang, sondern wie alle seine Pariser Kollegen hatte
er ein Steckenpferd, das er bestieg, sobald er die Brotarbeit
getan und den tagtäglichen Artikel geschrieben hatte. Seine
eigentliche Liebe war die bildende Kunst, und viel lieber hätte
er über Maler und Bildhauer als über Politiker geschrieben. Von
Zeit zu Zeit tat er es auch wirklich, aber die Leser verlangten
nun einmal ihr tägliches politisches Schlachtopfer und murrten
sehr, wenn ihnen statt dessen die intimen Reize Rembrandts
oder die kokette Grazie Fragonards gerühmt wurden. Roche-
fort mußte also die Liebe zur Kunst sozusagen für den Privat -
gebrauch aufheben. Er war einer der eifrigsten Besucher aller
öffentlichen und privaten Sammlungen, einer der besten Kenner
der englischen, französischen und niederländischen Kunst, einer
der Ersten, die in Frankreich die Engländer und Franzosen des
achtzehnten Iahrhunderts sammelten und priesen, und einer der
aufmerksamsten und tätigsten Gäste des Hotel Drouot, wo be -
kanntlich die Pariser Versteigerungen stattfinden. Wer immer
das Hotel Drouot mit einiger Regelmäßigkeit besuchte, kannte
den hochgewachsenen, aufrechten alten Herrn, dessen weiße
Haarbüschel rebellisch unter dem Zylinder hervorquollen, und
wenn er sich vor einem ausgestellten Bild zur Diskussion der
Echtheit herbeiließ, lauschte alles achtungsvoll. Wie alle echten
Sammler, denen nicht unbegrenztes Geld und unbeschränkter
Raum zur Verfügung steht, sah Rochefort sich irn Laufe seines
langen Lebens mehreremal gezwungen, seine Schätze zu ver -
kaufen, um Geld zum Ankauf und Raum zur Aufstellung neuer
Schätze zu gewinnen. Oder vielmehr: er kaufte und verkaufte
beständig, und an der nämlichen Stelle seines Salons haben
nacheinander vielleicht vierzig oder noch mehr verschiedene
Bilder gehangen. Eine eigentliche Vente, eine Versteigerung, hat
er niemals veranstaltet, lind erst im kommenden Winter werden
wir so etwas erleben. Denn ohne Zweifel werden die von ihm
gesammelten Kunstwerke jetzt unter den Hammer kommen.
Außer den Gemälden und Skulpturen des achtzehnten Jahr -
hunderts und einigen Holländern und Spaniern besaß er eine
ganze Reihe moderner Arbeiten, Worunter die bedeutendsten
französischen Bildhauer des neunzehnten Jahrhunderts:
Barye, Carpcaux, Dalou und R o d i n, mit ausge -
zeichneten Werken vertreten sind. Diese Versteigerung wird
kein kleines Ereignis des nächsten Winterkunstmarktes werden,
(Napoleonica.) Bei der Napoleonica-Versteigerung
der Firma C. G. Boerncr in Leipzig wurden folgende
Uauptpreise erzielt: Nr. 11, Bartolozzi, Napoleon Bona -
parte, Kniestück, Mk. 235; Nr, 52, J o h a n n o t, Brustbild,
Mk. 200; Nr. 54, Levachez, Napoleon in großer Uniform zu
Pferde, Abdruck des Blattes vor aller Schrift
Mk. 190; Nr. 55, Dass, von mehreren Platten farbig gedruckt,
Mk. 175; Nr. 141, Marceau, General Napoleons, Farbstich
vom Sergeant Marceau, Schwager des Generals, Mk. 450;
Nr. 219, Nelson, Pastellgemälde von Heinr. Schmidt,
Mk. 2130: Nr. 417, Poniatowsky, Aquatinta (peint par
H. Vernet grave par Debucourt), Mk. 210, Napoleon-Kari -
katuren; Nr. 520, Sammlung von 102 BL, Mk. 410; Nr. 533,
Sammelband von 46 auf Napoleon und seine Zeit bezüglichen,
meist farbigen Kupfern von Levachez u. a., Mk. 600, Militaria;
Nr. 581, Sauerweid, Kriegsszenen bei Dresden, Mk. 155;
Nr. 627, Praticque des Ingenieurs mit der Artillerieschule,
Mk. 300.
(Die Sammlung Albert Dasch in T e p 1 i t z.)
Schluß der Auktionspreise (s. Nr. 12): VIII. Verschiede -
nes. Nr. 509 Decke aus Silberbrokat; Nr. 510 Konvolut von
Stoffen, zus. Alk. 37. Nr. 511a bis c. Drei Volants genähter
Bändchenspitzen Mk. 110. Nr. 512 Weißer Atlaskragen mit
Goldspitze Mk. 7. Nr. 513 Immerwährender Kalender Mk. 16.
Nr. 514 Desgleichen Mk. 13. Nr. 515 Meßinstrument; Nr. 516
Runde Messingdose Mk. 16. Nr. 517 Stutzuhr Mk. 105. Nr. 518
Kleine Elfenbeinbüste Friedrichs des Großen Mk. 30. Nr. 519
Alabasterrelief Mk. 15. Nr. 520 Carnet Mk. 11. Nr. 521 Ein Paar
Bronzeleuchter Mk. 155. Nr. 522 Seidengesticktes Deckchen
Mk. 8. Nr. 523 Cremefürbiges Seidendeckchen Mk. 240. Nr. 524
Rote Samtdecke Mk. 22. Nr. 525 Zwei quadratische Leinen -
decken Mk. 29. Nr. 527 Elfenbeinbüchschen Mk. 15. Nr. 528
Kleiner Kokosnußbecher Mk. 410. Nr. 529 Holzkassette mit
Spielmarken Mk. 12. Nr. 530 Kleine bemalte Eisenkassette
Alk. 40. Nr. 531 bis 532 Zwei Elfenbeinreliefs Mk. 30. Nr. 533
Perlengesticktes Täschchen Mk. 50. Nr. 534 Elfenbeincarnet
Mk. 80. Nr. 535 Schildpattkästchen Mk. 48. Nr. 536 Necessaire
Mk. 48. Nr. 537 Uhr Mk. 230. Nr. 538 Goldene Taschenuhr
Mk. 120. Nr. 539 Desgleichen Mk. 71. Nr. 540 Große goldene
Tascheti-Repetieruhr Mk. 59. Nr. 541 Desgleichen Mk. 51.
Nr. 542 Goldene Taschenuhr Mk. 50. Nr. 543 Kleine goldene
Taschenuhr Mk. 48. Nr. 544 Desgleichen Mk. 51. Nr. 545 und
546 Zwei silberne Taschenuhren Mk. 50. Nr. 547 Desgleichen
Mk. 26. Nr. 548 Große silberne Taschenuhr; Nr. 549 Desgleichen
Alk. 45. Nr. 550 Zinnkrug; Nr. 551 Desgleichen, Mk. 60. Nr. 552
Großer tiefer Zinnteller Mk. 38. Nr. 553 Kleine zinnerne Schraub -
flasche Mk. 30. Nr. 554 und 555 Zwei Paar Zinnleuchter Alk. 61.
Nr. 556 Desgleichen, ein Paar, Mk. 50. Nr. 558 Desgleichen
Mk. 20. Nr. 559 Desgleichen Mk. 40. Nr. 560 Großes Türschloß
mit Schlüssel Mk. 98. Nr. 561 Desgleichen Mk. 105. Nr. 562
Ein Paar schmiedeeiserne Wandleuchter Mk. 160. Nr. 563
Necessaire Mik. 11. Nr. 564 und 565 Zwei desgleichen Mk. 38.
Nr. 566 und 567 Zwei desgleichen Mk. 4L Nr. 568 Kleines
Necessaire Mk. 31. Nr. 569 Desgleichen Mk. 23. Nr. 570 Fächer
Mk. 88. Nr. 571 Große Elfenbeinflöte Mk. 71. Nr. 572 und 573
Schachbrett Mk. 125. Nr. 574 Schmuckkästchen Mk. 135. Nr. 575
Kabinettschränkchen Mk. 200. Nr. 576 Reise-Tischuhr Mk. 105.
Nr. 577 Silberne Taschenuhr Mk. 115. Nr. 578 Goldene Taschen -
uhr Mk. 60, Nr. 579 Uhr in Bronzegehäuse Mk. 260. Nr. 580
Fächer Mk. 51. Nr. 581 Desgleichen Mk. 1751. Nr. 582 Des -
gleichen Mk. 60. Nr. 583 Desgleichen Mlk. 50. Nr. 584 Email -
tasse mit Deckel Mk. 120. Nr. 585 Bronzekassette mit Silber -
auflagen Mk. 255. Nr. 586 Kleine verschließbare Kupferkassette
Mk. 115. Nr. 587 Spätgotische Elfenbeinschnitzerei Mk. 135.
Nr. 588 Farbendruck Mk. 160. Nr. 589 Desgleichen Mk. 240-
Nr. 590 und 591 Zwei desgleichen Mk. 80. Nr. 592 Desgleichen
Mk. 110. Nr. 593 Desgleichen Mk. 70. Nr. 594 Goldene Taschen -
uhr Mk. 420. Nr. 595 Desgleichen Mk. 72. Nr. 596 Uhr, Mk. 140.
Nr. 597 Augsburger Turmuhr Mk. 270. Nr. 598 Kleines Pulver -
horn Mk. 100. Nr. 599 Jagdgewehr ML. 290. Nr. 600 Hirsch -
fänger Mk. 34. Nr. 601 Spanischer Stoßdegen Mk. 450. Nr. 602
Reiterschwert Mk. 490. Nr. 603 Kleine goldene Taschenuhr
Mk. 40. Nr. 604 Desgleichen Mk. 40. Nr. 605 Goldene Taschen -
uhr Mk. 60. Nr. 606 Große Armbrust Mk. 295. Nr. 607 Des -
gleichen Mk. 430. Nr. 608 Feuersteinschloß Mk. 70. Nr. 609 Rote
Seidendecke Mk. 155. Nr. 610 Kasel Mk. 82. Nr. 611 bis 613
Desgleichen Mk. 32. Nr. 614 und 615 Seidenkasel Mk. 110. Nr. 616
und 617 Kasel Mk. 71. Nr. 618 und 619 Desgleichen Mk. 30.
Nr. 620 Ledergürtel Mk. 57. Nr. 621 Pistolenlauf Mk. 40. Nr. 622
Kleines Pulverhorn Mk. 80. Nr. 623 Reisebesteck in Leder -
scheide Mk. 15. Nr. 624 Desgleichen Mk. 50. Nr. 625 Degen
Alk. 24. Nr. 626 Kleiner Prinzendegen Mk. 145. Nr. 627 Hirsch -
fänger Mk. 38. Nr. 628 Jagdgewehr Mk. 220. Nr. 629 und 630
Seite 222
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 14
Kleine Flaschenzug-Armbrust Mk. 335. Nr. 631 Kleine goldene
Taschenuhr Mk. 45. Nr. 632 Desgleichen Mk. 45. Nr. 633 Des -
gleichen Mk. 43. Nr. 634 Desgleichen Mk. 60. Nr. 635 Kupter-
vergoldete Taschenuhr Mk. 20. Nr. 636 Goldene Taschenuhr
Mk. 63. Nr. 637 Große runde Reiseuhr Mk. 95. Nr. 638 Bronze -
tischuhr Mk. 120. Nr. 639 Kleine Schreibtischuhr Mk. 32. Nr. 640
Viereckiger Kompaß Mk. 82. Nr. 641 Uhrschlüssel Mk. 38. Nr. 642
Achteckige Sonnenuhr Mk. 42. Nr. 643 Großes zinnernes Kühl -
becken Mk. 100. Nr. 644 und 645 Zwei Galanteriedegen Mk. 10.
Nr. 646 und 467 Zwei Hirschfänger Mk. 6. Nr. 648 Kleine ring -
förmige Pulverflasche Mk. 53.
Das Gesamtresultat der Auktion betrug Mk. 158.220.
(Die Sammlungen M a i s o n und M o 1 e n a a r.)
Am 28. April fand in der Galerie H e 1 b i n g in München die
Auktion des Nachlasses des Professors Rudolf M a i s o n (Mün -
chen) und der Sammlung des Bankiers R. Molenaar (Berlin)
statt, die wir in Nr. 8 gewürdigt haben. Es ergaben sich dabei
folgende Preise: Nr. 1 Rudolf M a i s o n, Merkur, Bronze
Mk. 200, Nr. 2 Lachendes Köpfchen, Carraramarmor Mk. 700,
Nr. 3 Fliehender Germanenjüngling, Bronze Mk. 490. Nr. 4
Fliehender Germanenjüngling, Bronze Mk. 1600, Nr. 5 Wotan,
Sienamarmor Mk. 3200, Nr. 6 Wotan, Bronze Mk. 1550, Nr, 7
Badende, Bronze, Mk. 300, Nr, 8 Badende, Bronze Mk. 320, Nr. 9
Badende, Bronze Mk. 130, Nr. 10 Badende, wie vorige Mk. 115,
Nr. 11 Otto der Große, Bronze Mk. 450, Nr. 12 Otto der Große,
wie die vorige Mk. 400, Nr. 13 Die Nornen, Bronze Mk. 1800,
Nr. 14 Rheintöchter, Silber Mk. 3200, Nr. 15 Siegfried, Silber
Mk. 600, Nr. 16 Siegfried, Silber Mk. 250, Nr. 17 Siegfried, wie
vorige, Bronze Mk. 345, Nr. 18 Siegfried, wie vorige Mk. 300,
Nr. 19 St. Georg, Bronze Mk. 455, Nr. 20 Zwei Ritter, Bronzen
Mk. 1600, Nr. 21 Eselreiter, Bronze Mk. 700, Nr. 22 Augur, Ro-
salionrarmor Mk. 1000, Nr. 23 Augur, wie vorige, Bronze Mk. 340,
Nr. 24 Neger, Bronze Mk. 300, Nr. 25 Neger, Bronze Mk. 200,
Nr. 26 Neger, wie vorige Mk. 300, Nr. 27 Faunmädchen mit
Gans, Sienamarmor Mk. 1200. Nr. 28 Faunmäaohen mit Gans,
Bronze Mk. 450, Nr. 29 Philosoph, Sienamarmor Mk. 1300,
Nr. 30 Philosoph, Bronze Mk. 800, Nr. 31 Negerin mit Korb,
Silber Mk. 450, Nr. 32 Negerin, Bronze Mk. 260, Nr. 33 Andr.
Achenbach, Beim Wrack, Aquarell Mk. 300, Nr. 34 Strand
von Scheveningen Mk. 1950, Nr. 35 Oswald Achenbach,
Frascati Mk. 2400, Nr. 36 Hermann B a i s c h, Landschaft mit
Kühen Mk. 300, Nr. 37 Wilhelm Amandus Beer. Teil-Szene
Mk. 115, Nr. 38 Paul Albert Besnard, Sitzende weibliche
Figur Mk. 100, Nr. 39 Greg. v. B Ochmann, Militärpost,
Aquarell Mk. 380, Nr. 40 Paul B o e h m, Abend in der Puszta
Mk. 100, Nr. 41 Lager in der Puszta Mk. 125, Nr. 42 Rosa B o n-
h e u r, Rehe und Ziegen Mk. 145, Nr. 43 Auguste B n u 1 a r d,
Landschaft Mk. 300. Nr. 44 Othmar Brioschi, Villa Aldo-
brandini, Aquarell Mk. 300, Nr. 45 Heinrich B ii r k e 1, Auf der
Alm Mk. 900, Nr. 46 Gefährliche Situation Mk. 790, Nr. 47 Pet,
Paul Burmeister, Scheibenschießen Mk. 190, Nr. 48 Eugene
Carrier«, Im Winter Mk. 290, Nr. 49 Nicolas Toussaint
C h a r 1 e t, Soldat Mk. 80, Nr. 50 Adolphe Clary-Baroux,
Chemin de Halagc Mk. 300, Nr. 51 See im Bois de Boulogne
Mk. 370, Nr. 52 Gustave C o u r b e t, Le puits noir (bei Omans)
Mk. 2000, Nr. 53 Eugene Courboin, Französischer Offizier
Mk. 300, Nr. 54 Paul Dahlen, Gehöft im Schnee Mk. 50,
Nr. 55 Jacques Louis David, Römischer Feldherr Mk, 80.
Nr. .56 Eugen D e k k e r t, Holländische Landschaft Mk. 420,
Nr. 57 Ludwig Dill, Venezianisches Fischerboot Mk. 700,
Nr. 58 Brandung auf Capri Mk. 440, Nr. 59 Eugen Gustav
P ii c k e r, Am Strande Mk. 1000, Nr. 60 Karl EbeM, Ge -
witterstimmung Mk. 200, Nr. 61 Adolf E c h 11 e r, Schuhmacher -
werkstätte Mk. 210, Nr. 62 Viktor von Eckhardt, Kühe im
Wasser Mk. 200, Nr. 63 E c k m a n, Elternglück Mk. 250, Nr, 64
Paul Walter Ehrhardt, Stilleben Mk. 180, Nr. 65 Felix
Eisengräber, Isartal bei Icking Mk. 300, Nr. 66 Vorarlberger
Schneelandschaft Mk. 100, Nr. 67 Alois E r d t e 11, Männerkopf
Mk. 370, Nr. 68 Eduard von Gebhardt, Studie zur Vertrei -
bung aus dem Tempel Mk. 650, Nr. 69 Zwei Engel Mk. 250,
Nr. 70 Bauernfuhrwerk, Aquarell und Oel auf Holz Mk. 100,
Nr. 71 Otto Gebier, Mutterschaf mit Lamm Mk. 140, Nr. 72
Mutterschaf mit Lämmern Mk, 145, Nr. 73 Cäcilie Graf-
P f a f f, Heidelberg, Aquarell Mk. 70, Nr. 74 Artur O r i m m,
Aus dem Odenwald Mk. 240, Nr. 75 Georg Grimm, Paestum
Mk. 430, Nr. 76 Henry de G r o u x, Napoleon, Pastell Mk. 450,
Nr. 77 Divina comedia, Pastell Mk. 700, Nr. 78 Eduard G r ii t z-
n e r, Fallstaff Mk. 3400, Nr. 79 Mönch Mk. 950, Nr. 80 G
Oaardabassi, Christus und die drei Marien Mk. 300, Nr. 81
G u i 11 e r y, Marienplatz bei Nacht Mk. 70, Nr. 82 Gysis,
Knabenkopf Mk. 200', Nr. 83 Habenschaden, Auf der Weide
Mk. 100, Nr. 84 Freiherr von Habermann, Weiblicher Kopf
Mk. 200, Nr. 85 Phantastisches Köpfchen Mk. 1400, Nr. 86
Sehnsucht Mk. 1900, Nr. 87 Karl Haider, Schlierseerin
Mk. 2500, Nr. 88 Edmund Harburger, Männlicher Kopf
Mk. 160, Nr. 89 Henri Harpignies, Waldlandschaft Mk. 225,
Nr. 90 Ludwig Hartmann, Pflügender Bauer Mk. 70, Nr. 91
Wilhelm Hasemann, Schwarzwaldbauer in der Türe Mk. 100,
Nr. 92 Albert H a u e i s e n, Stilleben Mk. 175, Nr. 83 Rudolf
He 11 wag, Hafenbild Mk. 120, Nr. 94 Hermann Hendrich
Phantasie Mk. 70, Nr. 95 Jean Jacques H e n n e r, Najade
Mk. 250, Nr. 96 Kurt Herrman n, Stilleben Mk. 90, Nr. 97
Adolf H ö 1 z e 1, Bewegte Lüfte im Dachauer Moos, Kohlezeichn.
Mk. 100, Nr. 98 Ludwig von Hofmann, Am Meer Mk. 850,
Nr. 99 Heinrich Hübner, Im Garten Mk. 450, Nr. 100 Ulrich
Hu ebner. Hafen an Warnemünde Mk. 900, Nr. 101 Stilleben
Mk. 600, Nr. 102 Theodor Hummel, Mädchen mit Orchidee
Mk. 230, Nr. 103 Johann Eberhard Ihle, Bildnis des Marschalls
ßcrcheny Mk. 500, Nr. 104 Isabey, Fischermädchen, Aquarell
Mk. 550, Nr. 105 Angelo Jank. Kürassiere auf Vorposten
Mk. 550, Nr. 106 Rudolf Jordan, Gesegnete Mahlzeit Mk. 1360,
Nr. 107 Jozef Israels, Damenbildnis Mk. 7600, Nr. 108 Die
Spaziergängerinnen, Kohlezeichnung Mk. 200, Nr. 109 Graf
Kalkreuth, Sonntagsruhe Mk. 2700, Nr. 110 Artur Kampf,
Griechischer Priester Mk. 470, Nr. 111 Hugo Kauf f mann,
Trinker Mk, 260, Nr. 112 Albert von Keller, Dame Mk. 400,
Nr, 113 Ferdinand Keller, Die Macht der Töne Tempera
Mk. 200, Nr, 114 Albert K i n d 1 e r, Brautfahrt am Rhein Mk. 95,
Nr. 115 Georg K ö b e I, Landschaft Mk. 250, Nr. 116 Paticraz
Körle, Die Kammerzofe Mk. 80, Nr. 117 Franz Krüger,
Bildnis des Prinzen Louis Ferdinand Mk. 300, Nr. 118 Gotthard
Kuehl, Kircheninterieur Mk. 1600, Nr. 119 In der Fischerstube
Mk. 1000, Nr, 120 Eduard Kurzbauer, Der gefangene Wil -
derer Mk. 350. Nr. 121 Schwarzwälder Bauernstube Mk. 200,
Nr. 122 Wilhelm L a a g e, Am Meer Mk, 340, Nr. 123 Wilhelm
L, e i b 1, Grisette Mk. 8000, Nr. 124 L e i s t i k o w, Kirche in den
Bergen Mk. 4850, Nr. 125 L e n b a c h, Prinz-Regent Ludwig
Mk. 3700, Nr. 126 Weiblicher Kopf, Pastell Mk. 1150, Nr. 127
Aus Granada, Aquarell Mk. 1550, Nr. 128 Lepine, Winterland -
schaft Mk. 350, Nr, 129 Ernst Liebermann, Hochwasser in
Tirol Mk. 680, Nr. 130 Blick in Kleinstadtgassen Mk. 700, Nr, 131
Max L i e b e r m a n n, Reiter am Strande Mk. 2100, Nr. 132 Kurt
Lieb ich, Schwarzwalddorf im Frühling Mk. 200, Nr. 133 Adolf
L i e r, Landschaft Mk. 310, Nr. 134 August Löffler, Land -
schaft Mk. 36, Nr. 135 Lutter rot h, Aus Capri Mk. 210,
Nr. 137 Meyer von Altona, Strandszene Mk. 1100. Nr. 138
Karl M o 11, Landschaft Mk. 280, Nr. 139 Adolphe M o n t i c e 11 i,
Gartenfest Mk. 3500, Nr. 140 Damen im Park Mk. 740, Nr. 141
Parklandschaft mit Teich Mk. 550, Nr, 142 Georg M u e 11 e r-
Breslau, Hesperiden Mk. 760, Nr. 143 Sirenen Mk. 720,
Nr. 144 Mtiller-Casse 1, Sonnenuntergang Mk. 270, Nr, 145
Michael Lieb de Munkacsy, Dame im Gartenhaus Mk. 1550,
Nr. 146 C. Nagler, Der Brief Mk. 51, Nr. 147 und 148 Louis
Neubert, Zwei Landschaften Mk. 155, Nr. 149 Erich
Nikutowski. Die Heimkehr Mk. 900, Nr. 150 Ludwig
No ster, Holländische Fischerjungen Mk. 450, Nr. 151 Ober -
länder, Der Pakt mit dem Teufel Mk. 530, Nr. 152 Silen auf
Esel. Gouache Mk. 600, Nr. 153 Fritz Oßwald, Gartenhaus im
Winter Mk. 920, Nr. 154 Papperitz, Dame im Ballkostüm
Mk, 430, Nr. 155 Hanns Pellar, Kabarett Mk. 600, Nr. 156
Ernst Max Pietschmann, Badende Mädchen Mk. 85Q,
Nr 157 Camille Pissarro, Birnbaum in Landschaft Mk 1450,
Nr. 14
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 223
Nr. 158 Priestmann, Englische Landschaft Mk. 230, Nr. 159
O. Progel, Raubritter Mk. 46, Nr. 160 Leo Putz, Vom Tode
zum Leben Mk. 380, Nr. 161 Adam und Eva Mk. 350, Nr. 162
Karl R a u p p, Geborgen, Mk. 810, Nr. 163 Regnault, Kleo-
patra Mk. 2000, Nr. 164 R i c h e t, Sonnenuntergang Mk. 115,
Nr. 165 Landschaft Mk. 200, Nr. 166 Rief stahl, Wallfahrer
Mk. 660, Nr. 167 Karl Rodeck, Hamburger Hafen Mk. 300,
Nr. 168 Max Roeder, Landschaft Mk. 600, Nr. 169 Phil.
R ö t h, Landschaft mit Schafherde Mk. 450, Nr. 170 Antonio
R o 11 a, Der kranke Freund Mk. 310, Nr. 171 Rousseau,
Landschaft Mk. 110, Nr. 172 Ruinart de Brimont, Neapel
Mk. 1010, Nr. 173 Andreas Schelfhout, Winterlandschaft
Mk, 150, Nr. 174 Friedrich von Schennis, Nemi-See Mk. 700,
Nr. 175 Matthäus Schiestl, Der verlorene Sohn Mk. 270,
Nr. 176 Johann Wilhelm Schirmer, Landschaft Mk. 210,
Nr. 177 Eduard Schleich d. Aelt., Allee bei Schleißhfeim
mit Blick auf München Mk. 6000, Nr. 178 Lindau am Bodensee
Mk. 450, Nr. 179 Herbstmorgen Mk. 480, Nr. 180 Matthias
Schmidt, Studie Mk. 40, Nr. 181 Wilhelm Schrcuer, In -
terieur Mk. 440, Nr. 182 Karl Schuch, Gebirgslandschaft
Mk, 3600, Nr. 183 Theodor S c h ii z, Italienische Landschaft
Mk. 53, Nr. 184 Christian Seil, Vorposten am Rhein Mk. 42,
Nr. 185 Enriqve Serra, Pontinische Sümpfe Mk. 520, Nr. 186
Alfred Sisley, Seinelandschaft Mk. 2850, Nr. 187 Karpfen
Mk. 475, Nr. 188 Landschaft Mk. 2700, Nr. 189 S 1 e v o g t, Vor
dem Cafe Bauer, Pastell Mk. 510, Nr. 190 Johann Sperl.
Bauernhäuser Mk. 195, Nr. 191 Karl Spitz.weg, Fischende
Kinder Mk. 1650, Nr. 192 Heimkehrende Schulkinder Mk. 2700,
Nr. 193 Der Maler im Garten Mk. 2700, Nr. 194 Im Vorzimmer
des Ministers Mk. 1080, Nr. 195 Alter Mann auf einer Ruhebank !
Mk. 1700, Nr. 196 Vision Mk. 2000, Nr. 197 Franz Steinfeld,
Düne bei Helgoland Mk. 160, Nr. 198 Steppes, Im Moor
Mk. 460, Nr. 199 Eva Stört, Märkische Landschaft Mk. 140,
Nr. 200 Strützel, Bauer mit zwei Pferden Mk. 1100, Nr. 201
Franz von Stuck, Mädchenkopf Mk. 1230, Nr. 202 Der Kuß
Mk. 1830, Nr. 203 Elternglück Mk. 2600, Nr. 204 Hans Thom a,
Mädchenkopf Mk. 2900, Nr. 205 Villa Borghese, Aquarell Mk. 860,
Nr. 206 Der Hüter des Waldes, Aquarell Mk. 750, Nr. 207 An
der Quelle, Aquarell Mk. 780, Nr. 208 Märchenerzählerin, Aqua -
rellierter Steindruck Mk. 540, Nr. 209 Blühende Bäume, Gouache
Mk. 800, Nr. 210 Studie zu einer Madonna, Kohlezeichnung
Mk. 300, Nr. 211 T h ö m i n g, Fischfang Mk. 800, Nr. 212 Rudolf
Treumann, Schloß Nymphenburg Mk. 85, Nr. 213 Veilchen
Mk. 30, Nr. 214 T r o y o n, Tierstück Mk. 2550, Nr. 215 Berg -
stadt mit Fluß Mk. 540, Nr. 216 Wilhelm T r ü b n e r. Weib -
liches Bildnis Mk 3850, Nr. 217 Kopf eines Esels Mk. 3150,
Nr, 218 Am Starnberger See Mk. 2900, Nr. 219 Rüstung Mk. 900,
Nr. 220 Fritz von Uh de, Der Mondschein Mk. 1650, Nr. 221
V e r n e t, Pferd Mk. 80, Nr. 222 Hugo Vogel, Strandreiter
Mk. 200, Nr. 223 Friedrich V o 11 z, Kühe auf der Weide Mk. 4800,
Nr. 224 Josef W e n g 1 e i n, Landschaft Mk. 920, Nr. 225 Albert
Wenk, Italienische Küste Mk. 800, Nr. 226 Julius W o p f n e r,
Stürmischer See Mk. 285, Nr. 227 Ziem, Venedig Mk. 410.
Nr. 228 Zügel, Am Zaun Mk. 3600.
(Die Japansammlung V. Oppen hei m.) Bei der
Versteigerung der japanischen Kunstgegenstände aus dem
Besitze des Herrn V. Oppenheim (München) in der Galerie
Helbing, München, wurden folgende Preise erzielt:
N e t z u k e aus Elfenbein, Knochen, Holz,
Horn, Lack und anderem Material: Nr. 26 Ritter auf
einem Wildschwein Mk. 60, Nr. 33 Kind mit Schildkröte Mk. 48,
Nr. 37 Oni, beim Neujahrsfeste mit Bohnen bombardiert Mk. 54,
Nr. 38 Tennin (buddhistischer Engel) Mk. 135, Nr. 39 Schlafende
Katze Mk. 165, Nr. 59 Mann mit Fischgräte Mk. 31, Nr. 62
Schildkröten Mk. 30. Nr. 65 Ringernetzuke Mk. 51, Nr. 67 Kröte
Mk. 31.
N e t z u k e in M a n j u- und K a g a m i b u t a f o r m,
Okimono ctc.: Nr. 77 Manju, in Tsuishulack geschnitten,
Mk. 46, Nr. 87 Desgleichen Mk. 31.
Inro (Medizindosen) in verschiedenen Tech -
niken und Materialien: Nr. 98 Inro eines Ringes in
Bronze Mk. 45, Nr. 100 Kleiner Inro, Schwarzlack Mk. 30,
Nr. 103 Inro, in Eisen nachahmenden Lack Mk. 75, Nr. 104 Inro,
Schwarzlack Mk. 52, Nr. 105 Inro, Schwarzlack Mk. 4L, Nr. 106
Inro, Schwarzlack Mk. 50, Nr. 107 Inro, Goldlack Mk. 60 Nr. 108
Inro, Goldlack Mk. 80, Nr. 109 Inro, Lack Mk. 155, Nr. 110 Inro,
Goldlack Mk. 200, Nr. 111 Inro, Tsuishulack Mk. 62, Nr. 112
Inro, Elfenbein Mk. 56, Nr. 113 Inro, Goldlack Mk. 100, Nr. 114
Inro, Goldlack Mk. 60, Nr. 115 Inro, lange Form in Silber und
Goldlack Mk. 110, Nr. 116 Inro, Schwarzlack Mk. 120, Nr. 117
Inro, Holz Mk. 80, Nr. 118 Inro, Silberlack Mk. 105, Nr. 119 Inro,
Goldlack Mk. 215, Nr. 120 Inro, Goldlack Mk. 10, Nr. 121 Inro,
Goldlack Mk. 200, Nr. 122 Inro, Schwarzlack Mk 175, Nr. 123
Inro, roter Lack Mk. 300, Nr. 124 Inro, Schwarzlack Mk. 380,
Nr. 125 Inro, dunkler Lack Mk. 365, Nr. 126 Inro, sechseckige
Form Mk. 250, Nr. 127 Inro, Schwarzlack Mk. 160. Nr. 128 Inro,
Goldlack Mk. 250, Nr. 129 Inro, Goldlack Mk. 125, Nr. 130 Inro
im Korinstil Mk. 100, Nr. 131 Inro im Kojetsustil Mk. 155, Nr. 132
Inro, Goldlack Mk. 92, Nr. 133 Inro, Goldlack Mk. 400, Nr. 134
Inro, Goldlack Mk. 210, Nr. 135 Inro, Schwarzlack Mk. 135.
Nr. 136 Inro, Goldlack Mk. 200, Nr. 138 Pfeifenfutteral Mk. 30,
Nr. 139 Pfeifenfutteral, schwarzes Holz Mk. 71, Nr. 140 Pfeifen -
futteral Mk. 90, Nr. 141 Tabakstasche, Holz Mk. 62, Nr. 142
Daymio-Visitiere Mk. 51, Nr. 143 Kamm, Goldlack mit RcLicf-
goldlack Mk. 36.
Lackgegenstände: Nr. 149 Teekasten, brauner Lack
Mk. 52, Nr. 150 Teekasten, rot gelacktes Geflecht Mk. 30,
Nr. 151 Teekasten, Goldlack Mk. 75, Nr. 152 Kogo Mk. 60,
Nr. 153 Kogo, Goldlack Mk. 60, Nr. 158 Kogo Mk. 80, Nr. 159
Kogo, Goldlack Mk. 200, Nr. 160 Kogo, Goldlack Mk. 30, Nr. 161
Kogo, Goldlack Mk. 80, Nr. 162 Kogo, Braunlack Mk. 100
Nr. 163 Kogo, Elfenbein Mk. 30, Nr. 164 Kogo, Goldlack Mk. 48,
Nr. 165 Kogo, Goldlack Mk. 120, Nr. 166 Kogo, Goldlack Mk. 80,
Nr. 167 Kogo, Goldlack Mk. 80, Nr. 168 Kogo, Goldlack Mk. 120,
Nr. 169 Kogo, Goldlack Mk. 62, Nr. 170 Kogo, Goldlack Mk. 50,
Nr. 171 Kogo, Gold- und Silberlack Mk. 80, Nr. 172 Kogo, Gold -
lack Mk. 80, Nr. 173 Kogo, Schwarzlack und Goldlack Mk. 100,
Nr. 174 Kogo, Goldlack Mk. 35, Nr. 175 Kogo, Goldlack Mk. 60,
Nr. 178 Kogo, Goldlack Mk. 120, Nr. 179 Kogo, Goldlack Mk. 105,
Nr. 180 Kogo, Goldlack Mk. 34, Nr. 181 Kogo, Goldlack Mk. 120,
Nr. 182 Kasten, Naturholz mit geschnittenem Rotlack und Schild-
kroteinlage Mk. 150, Nr. 183 Etui, brauner Lack Mk. 120, Nr. 184
Koro, Goldlack Mk. 90, Nr. 185 Koro, dunkler Lack Mk. 130,
Nr. 186 Kleiner Koro, Naturholz Mk. 40, Nr. 187 Dose, Goldlack
Mk. 165, Nr. 188 Dose in Goldlack Mk. 280, Nr. 189 Dose in
Herzform, Bräunlack Mk. 77, Nr. 190 Dose, Goldlack Mk. 92,
Nr. 191 Teedose, Gruppen von Chrysanthemenblüten auf kör -
nigem Goldlackgrund Mir. 120, Nr. 192 Teedose, Goldlack
Mk. 120, Nr. 193 Chairc, Goldlack Mk. 70, Nr. 194 Anbietplatte,
Goldlack Mk. 500, Nr. 195 Schreibkasten, Schwarzlack mit
Goldlack Mk. 320, Nr. 196 Schreibkasten Mk. 300, Nr. 197
Schreibkasten Mk. 600, Nr. 198 Schreibkasten Mk. 550, Nr. 199
Schrcibkasten, Goldlack Mk. 350, Nr. 200 Schreibkasten, außen
Schwarzlack, innen Goldlack Mk. 750, Nr. 201 Schreibkasten,
Schwarzlack mit Goldlack Mk. 200, Nr. 202 Schreibkasten in
Form eines Kotos, dn Goldlack Mk. 500, Nr. 203 Schreibkasten,
Schwarzlack mit Goldlack Mk. 300, Nr. 204 Kuchenkasten
Mk. 350, Nr. 205 Kuchendose Mk. 350, Nr. 206 Spiegcldose
Mk. 600, Nr. 207 Satz von drei Sakeschalen Mk. 100 Nr. 208
Briefkasten Mk. 200, Nr. 209 Briefkasten Mk. 100, Nr. 210 a
Dose Mk. 105, Nr. 210 b Dose Mk. 40.
Buddhaschreine, Z i e r s t ii c k e in Jade, Berg -
kristall, Speckstein und Diverse: Nr. 211 Buddha-
schrein Mk. 79, Nr. 212 Miniaturbuddhaschrein Mk. 80, Nr. 213
Buddhaschrein mit Miniaturen Mk. 70, Nr. 214 Buddhaschrein
mit Miniaturen Mk. 100, Nr. 215 Ein Paar Deckelvasen aus grün -
lichem Jade Mk. 245, Nr. 216 Jade-Zierstück Mk. 205, Nr. 217
Bergkristallpagode Mk. 250, Nr. 220 Vase, Email auf Silber
Mk. 40, Nr. 221 Brokatstoff Mk. 36, Nr. 222 No-Maske eines
Seite 224
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 14
jungen Mädchens, Holz lackiert und bemalt Mk. 90, Nr. 223
Priesterstatuette aus Jade Mk. 165.
Bronzefiguren, Gefäße, Schwerter,
Schwertstichblätter und Schwertzieraten:
Nr. 224 Bronzestatuette Mk. 40, Nr. 227 China-Bronzebecken
Mk. 150, Nr. 223 Bronze-Koro mit Holzdeckel und Jade-Bekrö -
nung Mk. 165, Nr. 229 Bronzestatue der Göttin Kwanyin Mk. 350,
Nr. 230 Kurzschwert Mk. 50, Nr. 232 Dolch, Scheide in dunkel -
grünem Lack Mk. 75, Nr. 236 Tsuba, Fangform Mk. 80, Nr. 237
Alte Tsuba Mk. 42, Nr. 238 Ein Lot Stichblätter, 8 Stück Mk. 41,
Nr. 240 Ein Lot Stichblätter, 8 Stück Mk. 42, Nr. 244 Drei Stich -
blätter Mk. 31, Nr. 252 Ein Lot Stichblätter, 8 Stück Mk. 37.
Kakemonos, Holzschnitte und Bücher:
Nr. 255 Kakemono, auf Seide, die Insel Enoshima Mk. 30, Nr. 256
Kakemono, auf Papier, »Der Glücksgott Juroyin« Mk. 125,
Nr. 257 Kakemono, auf Papier, »Liebespaar beim Biwaspiel«
Mk. 195, Nr. 259 Holzschnitt des Harunobu »Liebesszene«
Mk. 70, Nr. 263 Holzschnitt, von Sharaku, »Schauspieler als
Samurai« Mk. 30, Nr. 267 Triptichon, von Tojokuni I., »Besuch
und Piknik« Mk. 30, Nr. 271 Holzschnitt, von Hokusai, »Aus der
Serie der Brücken« Mk, 35, Nr. 276 Der kleine Tokaido Mk. 75
(Die amerikanische Kunsteinfuhr.) Ueber
die amerikanische Kunsteinfuhr im Jahre 1912 veröffentlicht
der »Moniteur officiel du Commerce« bemerkenswerte Ziffern.
Danach erreichte ihr Wert die Gesamtsumme von 60,739.776
Dollars, also fast % Milliarde Mark. Im Jahre 1911 hatte sie nur
27,443.374 Dollars betragen, im Jahre 1910 sogar nur 19% Mil -
lionen. In drei Jahren hat sich die Kunsteinfuhr in den Ver -
einigten Staaten also fast verdreifacht. Eine genauere
Prüfung der Einzelzahlen ergibt, daß die Einfuhr von modernen
Kunstwerken, darunter solchen, die von amerikanischen
Künstlern im Auslande geschaffen sind, sich fast auf der
gleichen Höhe gehalten hat. Die ganze Vorliebe des Ameri -
kaners wendet sich den alten Werken zu, deren Einfuhr von
17 Millionen auf 58 Millionen Dollars gestiegen ist. Diese
Ziffer umfaßt alle zollfrei zugelassenen Kunstwerke, das heißt,
Bilder, Zeichnungen und Skulpturen, die vor mehr als 20 Jahren
entstanden sind, und Kunstgegenstände, die ein Alter von über
100 Jahren haben. Ein Teil der eingefiihrten Werke ist nur für
Ausstellung^- und Verkaufszwecke hinübergesandt worden,
aber nicht verkauft worden und nach Europa zurückgekehrt.
So beträgt die Ausfuhr amerikanischer Kunstwerke fremden
Ursprungs 1912 3% Millionen Dollars, aber diese Zahlen beein -
flußt das Ergebnis nicht erheblich. Auf die einzelnen Länder
Europas verteilt sich die amerikanische Kunsteinfuhr folgender -
maßen: an erster Stelle stand Frankreich 1910 mit 9 Millionen,
während cs 1912 mit 20% Millionen an zweiter Stelle kommt,
da England in denselben Jahren von 8% Millionen auf fast
36 Millionen gestiegen ist. Deutschland folgt in großem Ab -
stande an dritter Stelle mit einer Einfuhr von 1,838.000 Dollars,
dann kommen Italien (801.000 Dollars) und die Niederlande
(173.000 Dollars).
Ausstellungen.
Baden-Baden. Deutsche Kunstausstellung.
Berlin. III. Serie der Permanenten Ausstellung des Vet
eines der Künstlerinnen.
Düsseldorf. Große Kunstausstellung Düsseldorf 1913.
Florenz. Internationale Kunstausstellung.
Frankfurt a. M. Frühjahrsausstellung Frankfurter Künstler
Gent. Internationale Weltausstellung. Bis November.
Hannover. 81. Große Ausstellung.
Kassel. Jubiläumsausstellung.
Königsberg, Kunstverein, 47. Ausstellung.
Linz. Museum Francisco Carolinum. Radierungen und
Holzschnitte des Regierungsrates Prof. Wilhelm Hecht. Bis
22. Juli.
München. Frühjahrsausstellung der »Secession«.
Paderborn. Gewerbeausstellung.
Wien. Rotunde. Adria-Ausstellung.
— Sezession. Frühjahrs-Ausstellung.
— Vereinigung bildender Künstlerinnen Oesterreichs, I.
Maysedergasse 2.
Auktionen.
Mitte Juli. Stuttgart. Felix Fleischhauer. Stiche,
Photos, Trachtenbilder, Porträts aus dem Nachlasse des Prof.
C. von Häberlin (Stuttgart), Versteigerung der Stiche,
Wiirttembergica etc. des Dr. R o e s g e r, Stuttgart, sowie der
Gemälde und Zeichnungen des verstorbenen Kunstmalers Paul
Widmayer, Stuttgart.
Oktober. Leipzig. Karl W. H i e r s e m a n n. Sammlung
Buhrig.
Herbst. München. Galerie Helbing. Umfangreiche
Sammlung von Schweizer und deutschen Glasgemälden
aus fürstlichem süddeutschen Schloßbesitz.
Herbst. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung von
modernen Gemälden, vorwiegend der Münchener Schule aus
dem Nachlasse des Professors Albert Schmidt (München),
ferner aus den künstlerischen Nachlässen Professor Fr.
Ska r bi na (Berlin) und Kunstmaler Fr. P e r n a t (München).
Herbst. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung von
Antiken aus ausländischem Privatbesitz.
Herbst. München. Galerie H e l 'b i n g. Antiquitäten, Kunst-
und Einrichtungsgegenstände aus dem Nachlasse des Antiquars
Max Pickert (Nürnberg).
Herbst. Venedig. Palazzo Balbi. Unter Leitung von
Hugo H e 1 b i n g (München) und A. R a m b a 1 d i (Bologna).
Kollektion M. Guggenheim (Venedig), Antiquitäten, Oel-
gemälde und Handzeichnungen alter Meister, kunstgewerbliche
Arbeiten, vorwiegend Möbel, Bronzen und Marmorgegenstände
im alten Stil.
Literatur.
* Die Thüringische Porzellanindustrie der Vergangenheit
und Gegenwart. Eine historische, volkswirtschaftliche stati -
stische Studie von Dr. Hermann Windorf. Leipzig, Verlag
von Wilhelm Schunke, Roßbergsche Buchhandlung.
* Geschichte der Juden in Wien bis zum Jahre 1625 von
Dr. Ignaz Schwarz. Mit 9 Textfiguren und 9 Tafeln. Wien
1913. Separatabdruck aus Band V der »Geschichte der Stadt
Wien«, herausgegeben vom Altertumsverein zu Wien. Druck
und Verlag von Adolf Holzhausen, k. u. k. Hof- und
Universitätsbuchdruckerei.
Briefkasten.
Arnold K., Budapest. Sie haben recht, nach der biblischen
Ueberlieferung hat nicht Abraham, sondern Eleasar für Isaak
um Rebekka geworben: die Bezeichnung des Bildes rührt aber
nicht von uns, sondern vom Künstler her.
S. K.i Leipzig. Der Stich erzielte 30 Mark.
Wette, Hietzing. Das in Sepia ausgeführte Porträt
Mozarts, das in der »Internationalen Musik- und Theateraus -
stellung« Wien 1892 ausgestellt war, rührte vom Prof. Friedrich
Haßlwander her.
Gertrud v. L. in B. Maximum 100 Mark.
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