Internationale
$ammler2eifunß
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
6. Jahrgang.
Wien, 1. März 1914.
Nr. 5.
Spitzen-Modellbücher.
Von Marie Schuette (Berlin).*
Die stärkste Stütze Italiens in seinem Ansprüche als
Erfinderin der Spitze sind die Spitzen-Modell-
büche r. Ohne Ausnahme sind die frühesten Muster -
sammlungen dieser Art italienischen Ursprungs, im Gegen -
sätze zu den ihnen vorangegangenen Stick-Model-
büchern, von denen die ältesten deutsch sind. Jene haben
im besonderen Venedig zum Druckort oder aber zur un -
mittelbaren Heimat. Damit ist Venedigs Bedeutung, ihre
unmittelbare Tätigkeit und ihr maßgebender Einfluß auf
die italienische Spitze erwiesen.
In den italienischen Modellbüchern spielen die Ara -
besken und Mauresken mit ihren Randverschlingungen
(groppi) eine große Rolle. T a g 1 i e n t e bestreitet in
seinem Esemplario nuovo 1530 ein Drittel seiner Vor -
lagen mit ihrer Hilfe; Messir Francisque Pelegrin de
Florence gibt um 1530 eine ganze Sammlung von
solchen Mustern heraus und deutet schon im Titel auf
ihren Ursprung »La Fleur de la Science de Portraiture et
Patrons de Broderie Faqon arabique et italique« hin.
Noch die ßelleze de Recatni 1558 bringen selbständige
Muster dieser Art.
Auch das langsame Sichloslösen der Spitzenarbeit
von der Stickerei, das sich aus der technischen Unter -
suchung der Spitze in ihrem Zusammenhänge mit der
Durchbrucharbeit zur Gewißheit ergibt, äußert sich aufs
deutlichste in den italienischen Modellbüchern. Die
frühesten kennen nur Stickmuster, so Paganino und
Burato, Venedig 1527; der bedeutende Zoppino,
Venedig 1529; Taglien te, Venedig 1530; Zoppino,
Venedig 1537; Va vassore, Opera nova, Venedig
1546. Erst in den Vierzigerjahren taucht neben Stickerei
der Punto tagliato auf. Die gleichen Muster finden sich
bei Vavassore und Mattco P a g a n, dessen frühestes
Werk »Ornamento delle belle et virtuose donne« wahr -
scheinlich aus den Jahren 1542/43 stammt und neben
Kreuzstich- und Filetmustern ausgesprochene Tagliato-
und Spitzenvorlagen bringt. Dieser Sammlung entnimmt
Pagano die Muster seiner späteren, nur Spitzenmuster
enthaltenden Bücher des Honesto E s e m p i o und der
* Wir entnehmen diese interessanten Ausführungen dem
kürzlich erschienenen, von uns gewürdigten Werke der Ver -
fasserin »Alte Spitzen«. Berlin W. 62. Richard Karl Schmidt
& Co.
seltenen »Gloria et l’Honore de ponti tagliati« (1558). Und
hier deutet schon der Titel darauf hin, wie stark der
Punto tagliato in den Vordergrund des Interesses ge -
treten ist. 1557 erscheint, ebenfalls in Venedig, das erste,
ausschließlich für Klöplerirmen bestimmte Musterbuch
»La Pompe« und 1563 die schöne Mustersammlung für
Nähspitzen von Francesco C a 1 e p i n o.
Das Hauptmodellbuch bringt erst die folgende Gene -
ration. Erdacht, gesammelt und herausgegeben hat cs ein
Venetianer, doch ist es in französischer Sprache ge -
schrieben, der französischen Königin gewidmet und in
Paris 1587 bei Jean Le Clerc verlegt. Die Art seiner
Entstehung ist wie ein Symbol für das Schicksal der
italienischen Nadelspitze, die, in Venedig gepflegt und zur
Blüte gebracht, dem heimischen Boden entrissen und
nach Frankreich verpflanzt wurde, das sich an seinen
Früchten erfreuen sollte. Das bedeutende Buch trägt den
Titel »Les Singuliers Et Nouveaux Pourtraicts Du
segneur Eederic de Vincilio Venitien«. Es hatte einen
ungeheuren Erfolg und ist in unzähligen Auflagen in
Frankreich erschienen; nach neun Jahren wurde cs ins
Deutsche übersetzt und auch in englischen Spitzenbüchern
leben die Muster weiter.
Künstlerisch vielleicht noch höher einzuschätzen ist
das bekannteste venezianische Spitzenbüchlein, die von
Cesare Vecellio im Jahre 1591 hcrausgegebene »Co -
rona delle no'bili et virtuose donne«. Ein Vergleich diese r
beiden, zeitlich so nahestehenden Werke zeigt, daß
Vecellio seinen Vorgänger wohl gekannt und benutzt hat,
und daß beide aus derselben allgemeinen Quelle geschöpft
haben. Es begegpen gleiche und verwandte Muster, deren
Fassung sich bei Vecellio und Vinciolo wie Stadt zu
Provinz verhält. Jener ist der modernere und bringt weit
mehr figürliche J\1ustcr, während sich dieser an das Geo -
metrische hält und eine besondere Vorliebe für die Reti-
cella zu haben scheint.
Das 17. Jahrhundert geht schon im Format über den
bescheidenen, kleinen handlichen Vecellio hinaus. In Rom
gibt Elisabetta Parasole ihr »Teatro delle nobili et
virtuose donne 1616« heraus und von weltmännischer
Haltung sind ihre großzügigen Muster. Sie beschränkt
sich hier noch auf die reine Nähspitze, sie bringt von
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allem etwas: Doppeldurchbruch, sehr reiche Leinen -
stickerei (punto reale) mit Reticella-Einsätzen und Näh -
zacken, einfache und komplizierte Klöppelspitzen.
Mit der Parasolc ist der Höhepunkt erreicht, ihre
Muster gehen kaum über das bei Vecellio Gesehene hin -
aus und sind ein beachtenswerter Hinweis auf das be -
dächtige Tempo, in dem sich die Entwicklung der Spitze
zum Barock hin vollzog. Um diese Zeit fängt die Quelle
der Modellbücher langsam an zu versiegen. Der Barock
bedurfte ihrer nicht mehr. Die Spitzenherstellung wurde
zur Industrie, und die Fabrikanten lieferten die von
Zeichnern in ihrem Aufträge entworfenen Muster.
Eduard Weichberger und Leo Rauth.
Die beiden Künstler, deren Namen wir diesen Zeilen
voranstellen, hatten weder im Leben noch in der Kunst
etwas Gemeinsames: nur der Zufall bringt sie jetzt mit -
einander in Verbindung. Bei Oswald Weigel in j
sind«. Alle atmen sie die Anmut seiner thüringinschen
Heimat, mit der er in jeder Beziehung verwachsen war.
Eduard Weichberger kam am 5. März 1843 zu Kraut -
hausen bei Eisenach als Sohn des dortigen Ritterguts-
.
-v;;.,
Fig. 1. Weichberger, Wintertag.
Leipzig werden nämlich in der zweiten Märzhälfte die
nachgelassenen Werke beider versteigert.
Zuerst natürlich die Alexander Eduard Weich -
berger s, des hervorragenden Landschafters, dessen
Bilder nach dem Zeugnisse S c u b e r t s »wahr
empfunden, poetisch aufgefaßt, gediegen durchgeführt
besitzers zur Welt. Im idyllischen Thüringen, zu Füßen
der sagenumsponnenen Wartburg, verlebte er seine
Kindheits- und Jugendjahre als Schüler des Eisenacher
Realgymnasiums, um sich im Jahre 1860 an der tech -
nischen Hochschule zu Dresden dem Studium der
Architektur zu widmen. Weit mehr als die strengen
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Internationale S a m ni 1 e r - Z e i t u n g.
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Formen der Baukunst zog ihn jedoch das Idyllische, die
Landschaft, an. Er beschloß daher, zur Malerei überzu -
gehen und bezog die vom Großherzog Karl Alex-
a n d e r von Weimar gegründete Hochschule, wo Graf
Kalckreuth als Direktor und Männer wie B ö c k 1 i n,
Le n b a c h, M i c h e 1 i s und Max Schmidt als Lehrer
wirkten. Es war eine glückliche Fügung des Schicksals,
daß sein erster Lehrer in der Landschaft Arnold
B ö ck 1 i n war, aber auch durch Lenbach und A. von
R amberg wurden ihm Unterweisungen zuteil; den
hauptsächlichsten Einfluß dürfte Michelis auf den
jungen Künstler ausgeübt haben, wenigstens in bezug auf
die feine und sichere Malweise, die an den späteren
Bildern Weichbergers so zu schätzen ist.
Bei der scharfen Beobachtungsgabe, dem ange -
borenen Talent des Sichversenkens in die Reize der
Landschaft, der ausgezeichneten Anleitung durch hervor -
ragende Künstler und nicht am wenigsten durch die Lieb -
lichkeit der Thüringer Lande konnte cs kaum Wunder
nehmen, daß Weichberger zu einem in der Landschafts--
malerei in die vorderste Reihe tretenden Künstler heran -
reifte. Wohl hat ihn auch die Wanderlust ergriffen, nach
der Ostsee, nach der Rhön, nach den Alpen geführt, und
ebenso hat er in Italien längere Zeit gelebt und studiert,
aber immer wieder zog es ihn mit tausend Fäden in die
Thüringer Berge. In den Sechzigerjahren waren es
Woldemar Friedrich, Franz Arndt, Karl B o p p o,
Winkler, Günther, F r e i e s 1 e b c n, T ü b b e c k e,
Graf H a r r a c h und andere, die einen erlesenen Kreis
bildeten, der dem einzelnen vielerlei Anregung bot und so
auch für Weichberger von tiefgehender Bedeutung war.
Diese ältere Generation, die bald in alle Winde zerstob,
wurde durch eine neue abgelöst, Leute wie Karl Buch -
holz, Max Lieber mann, Max Merker, Hans
Spekter u. a. Aber wie auch die Männer und Zeiten
wechselten, Weichberger blieb Weimar getreu, lehrte die
kleinen Fräuleins im Sophienstift gut aufmerken, richtig
sehen und hübsch zeichnen und malen, so daß die heran-
wachsende Jugend dem geliebten Meister auch noch
Fig. 2. Leo Rauth, Lautenspieler.
später die größte Verehrung entgegenbrachte und die
eigenen Heime mit Bildern von seiner Hand schmückte.
Die Anerkennung ist dem genialen und fleißigen
Schaffen nicht versagt geblieben. Verschiedene öffentliche
Museen und Galerien haben Weichbergers Arbeiten er -
worben, nicht nur die Weimarer Museen, die natürlich
auch eine Reihe von seinen Werken besitzen, nein — bis
nach Holland, England, Nordamerika, ja bis in die Art
Gallery of Warnämpool hat Weichbergers Kunst einen
Weg gefunden. Verschiedene Medaillen (London, Mel -
bourne etc.) von großen Ausstellungen zeugen davon, daß
seine Kunst weit und breit anerkannt worden ist. Groß -
herzog KarlAlexander verlieh dem Maler 1899 den
Professortitel, und an Ehrungen von seiten seiner Kunst-
Fig. 3. Leo Rauth, Sommerspuk,
genossen hat es weder zu seinem 60. Geburtstage, welcher
1903 zu einer Kollektivausstellung seiner Werke Veran -
lassung gab, noch zu seinem 70. Geburtstage, anläßlich
dessen wieder eine Sonderausstellung ins Leben gerufen
wurde, gefehlt.
Als Eduard Weichberger am 13. August vorigen
Jahres die lieben, freundlichen Augen für immer schloß,
da wurde es den kunstliebenden Kreisen nicht nur seiner
Heimat, sondern weit und breit offenbar, daß einer von
uns gegangen ist, dessen Werke aller Wahrscheinlichkeit
nach manches weit überdauern wird, was uns gegen -
wärtig als höchste Errungenschaft der Kunst gepriesen
wird.
Von seinen Landschaften gibt unsere Abbildung
(Fig. l) den »Wintertag« wieder, ein Gemälde, das aus
den letzten Jahren des Künstlers stammt. Es ist gezeichnet
und datiert: 1908.
Ueber Leo Rauth sind, wie bei fast allen Neu -
erscheinungen auf dem Gebiete der Kunst, die Meinungen
geteilt. Vielleicht arn gerechtesten hat ihr: Paul Kühn be -
urteilt, der über ihn schrieb: »Er kann sich an Erfindung
und Mannigfaltigkeit der Stoffe nicht genug tun; alles
will er mit Farbe und Stift gestalten: Mythologisches,
Märchen und Legendenhaftes und Allegorisches, Liebe
und Haß, Parsival und Ophelia, den Mummenschanz und
die Maskenlust des Faschings, Rokokozauber in den an -
mutig-schwermütigen Gestalten von Pierrot und Kolom -
bine, Parkszenen mit Stelldichein und Liebesgeflüster,
Porträts und Atelierszenen, Tanzfiguren und die ganze
Lebe weit in ihren gekünstelten Typen, Flaneurs in ihrer
gespreizten Nichtigkeit, Damen ä la mode in extra -
vaganten Phantasiekostümen, rauschendes Frou-Frou und
ein gewisses Etwas von halbverhüllter Erotik und
raffinierter Lebensgier, die Elegants des Rennplatzes, der
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Nachtcafes und der Bars. Kein Wunder, daß Rauths
Arbeiten von den Gourmets begehrt sind; kein Wunder,
daß andere an seinem ,übertrieben prcziöscn Aestheten-
tum’ Anstoß nehmen.«
Fasching und Aschermittwoch! Diese Worte kenn -
zeichnen am treffendsten das Dasein Leo Rauths in der
Kunst. Pierrot und Kolombine sind seine Lieblingsge -
stalten, den Tanzbewegungen weiß er allerlei neue
Formen abzugewinnen. In farbig höchst aparten Figuren
sind alle nur erdenklichen Tänze dargestellt, von den.
mystisch-feierlichen der Aegypter bis zum Cancan und
Cake Walk und Twostep. Zu Mignons Eiertanz und
Salomes Schleiertanz gesellen sich die berühmten
Tänzerinnen in ihren Evolutionen: Gleo de Merode,
Saharet in der Katinkapolka, Rut'h St. Denis mit ihrem
Schlangentanz, andere mit Phantasie- und Kabarettänzen.
Mit bewundernswerter Beobachtungsgabe hat Rauth die
verschiedenen Tanzarten erfaßt, ihren Rhythmus, ihr
J emperament, in Bewegung und Linien der Körper, der
Arme, der Finger, in der Art, wie die Tanzenden auf-
trcien, die Füße bewegen. Ganz erstaunlich sind die immer
neuen Darstellungen exzentrischer Stellungen, die
graziösen verführerischen Körperverrenkungen, dieses
geschmeidige Wiegen und leidenschaftliche Locken ver -
langender, sich preisgebender Tanzgebärden. In diesen
köstlichen Tanzbildern weiß Rauth auch das Kostümliche,
die kleinen intimen Einzelheiten verführerischer Dessous,
das Flimmern und Gleißen der Stoffe, der Spitzen und
Perlen mit Raffinement zu behandeln. In seinen
Phantasiefiguren, dem »Perlentanz«, dem »Faun«, dem
»Danse lumineuse«, dem russischen Tänzer Nijinski, ist er
darin geradezu ein großer Erfinder und Farbenpoet. Für
die Ballettkunst unserer Theater sind seine Tänze eine
wahre Fundgrube von Anregungen. Bat sich doch Raut'h
selbst als Anordner von Bajaderen- und Bauchtänzen auf
den Münchener Künstler-Faschingsfesten hervorgetan.
Was wir heute im Tangorausch als neueste Errungen -
schaft der Choreographie sehen, hat Rauth schon vor zwei
Jahren mit großem Wagemut und doch so sicherer Ge -
staltung in seinen Tanzbildern gezeigt. Einige derselben
können direkt als Tangoposen angesprochen werden.
Die Bilder Rauths sind in den letzten Jahren vielfach
ausgestellt gewesen. Aber gerade, weil man sie nicht ohne
Widerspruch aufgenommen hat, sind sie mehr beachtet
worden, als dies bei Kollektivausstellungen sonst der
Fall ist. Rauths stark ausgeprägter Farbensinn geht in
fast allen seinen Gemälden auf dekorative Wirkungen
aus, und wenn er auch nicht immer sehr wählerisch ist,
so muß man ihm doch nachsagen, daß er höchst er -
finderisch war, um die Flächen durch Farben geistreich
zu beleben.
In Fig. 2 (Der Lautenspieler«)' und Fig. 3 (»Sommer -
spuk«) bieten wir zwei Proben seiner Kunst. In der
schwarzen Wiedergabe wirken die Bilder etwas be -
fremdend, während sie im Original auch das Entzücken
jener hervorrufen, die Rauth sonst wenig hold sind.
Ueber den Menschen Rauth ist nicht viel zu berichten.
Er wurde am 18. Juli 1884 in Leipzig geboren, hat da das
König Albert-Gymnasium . besucht und seinen ersten
Kunstunterricht in Karlsruhe genossen, wo er unter Ernst
Schurths Leitung Porträts und Akte zeichnete. Unter
Woklemar Friedrich in Berlin hat er sein Aktstudium
fortgesetzt und 1008- 09 bei Stuck in München in
dessen Malklasse wiederum Porträts, Akt, Figur und Ge -
wand gemalt. Stuck hat auf ihn eine Zeitlang bestimmten
Einfluß ausgeübt, von dem er sich indessen später wieder
befreite. In Paris, wo Rauth nur kurze Zeit verweilte,
sind starke künstlerische Eindrücke auf ihn nicht wahr -
nehmbar. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig hat er in
den Jahren 1909- 1912 eine überaus reiche Tätigkeit als
Maler und Zeichner entfaltet. Kaum 29jährig, ist Rauth
im Jänner 1913 in Tirol gestorben.
Berliner Graphikauktion.
Die nächste Graphik-Auktion der Firma Hollstein &
Puppel in B e r 1 i n vereint mit der Sammlung eines ehe -
maligen Professors an der Berliner Akademie reichen Wiener
Adelsbesitz.
Fig. 4. Rembrandt, Auferstehung des Lazarus.
Die Blätter verteilen sich auf vier Jahrhunderte, das 16.
bis 19., deren bedeutendste Repräsentanten mit reizenden
Stücken vertreten sind. Wir finden im Katalog Namen wie
Aldcgrever, Bariolozzi, Beham, Boucher, Diirer, Falck, Frago-
nard, Oainsborough, Knight, Krüger. Laueret, Menzel, Morland,
Nanteuil, Ostade, Rembrandt, Reynolds, Schadow, Schmidt,
Watteau, Wheatley und Wille; von Daniel Chodowiecki ist
ein fast vollständiges Werk vorhanden.
Besonders bemerkenswert ist die außerordentliche Er -
haltung der Blätter, von denen wir hier drei in Reproduktionen
zeigen.
Fig. 4. Rembrandts »Auferstehung des Lazarus« ist
ein prachtvoller Abdruck des ersten Zustandes vor Ver -
schwinden der Striche aut der Stirn und hinter dem Kopfe des
Lazarus.
Fig. 5 führt ein kostbares englisches Schabkunstblatt nach
George Morland vor, »Pferde vor dem Stall«. Fig. 6 zeigt
ein Blatt von James Watson: »Ein Vater versucht das von
den Knaben aufgebaute Kartenhaus einzuwerfen«. Es ist der
erste Abdruck vor aller Schrift.
An die Auktion der Graphica schließt sich die Ver -
steigerung von wertvollen und seltenen Austriacis aus der be -
rühmten Dasch - Sammlung in Teplitz.
Von den Ansichten seien hervorgehoben: Eine An -
sicht von Graz um 1720, Wolff exc., Innsbruck um 1800,
Ronck p. Frick sc., Klosterneuburg, Stadt und Stift, 1780,
Schallhas sc., Mariazell um 1700, Mariembad um 1850, Salzburg
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um 1800, Tulln 1819, Wien in Stichen von Ziegler, Schütz u. a-, j Gelehrte! 1 . Fig. 7 zeigt die Kaiserin Maria Theresia
Baden bei Wien etc. Besonders stark ist die Vaterstadt des | (Halbfigur in Oval, nach links sitzend. Tessaro exc.),
Fig. 5. Morland, Pferde vor dem Stall,
vertreten; die Ansichten dieser Stadt füllen
Sammlers, Teplixz,
fast drei Seiten.
Unter den Porträts befinden sich vorzugsweise Bilder
österreichischer Herrscher, Staatsmänner, Feldherren und
Fig. 8 stellt Kaiser Franz 1. (Brustbild in Oval. Tes -
saro exc.) und Fig. 9 den Staatskanzler Fürsten Klemens
Lothar Metternich (im Lehnstuhl sitzend. Lawrence p.,
Lewis sc.) dar.
Romantische Markenschicksale.
Der bekannte englische Philatelist D. 13. A r m-
strong veröffentlicht in dem soeben erschienenen
Märzheft der Londoner Zeitschrift »Strand-Magazine«
eine sehr interessante Zusammenstellung von roman -
tischen Markenschicksalen.
Die erste Marke, die in Umlauf gesetzt wurde, die
»Penny Black«, wie sie in England heißt, ist nunmehr
vierundsiebzig Jahre alt, und zwar war es Sir Rowland
Hill, der die Marke in England einführte. Bis dahin
hatte man Briefe und Postpakete bar bezahlt, und dies
hatte natürlich einen ungeheueren Apparat erfordert,
Leute, die das Geld in Empfang nehmen und dessen Ein -
gang buchen mußten, was den Staat sehr viel kostete.
Irn Mai 1840 machte die »Penny Black« gemeinsam mit
der »Twopence Blue«, der blauen zwei Penee-Marke,
ihr Debüt und damit war der Markenverkehr, der sich
später zu so kolossaler Ausdehnung entwickeln sollte,
in England eingeführt.
Drei kurze Jahre erfreute sich England des Mono -
pols dieser Neuheit, bis im Jahre 1843 Brasilien eine
Serie von Marken herausgab, die keineswegs sehr schön,
aber außerordentlich praktisch waren, denn in der Mitte
der Marken waren große Zahlen angebracht, die den
Wert der bunten Dinger angaben. Anfänglich verhielten
sich die biederen Brasilianer gegen diese Neuheit ziem -
lich ablehnend, bis sie erkennen lernten, welch glänzende
Erfindung die Marken seien. Im Jahre 1847 folgten die
Vereinigten Staaten von Nordamerika
dem Beispiele Englands und Brasiliens, und emittierten
zwei wunderschöne Marken, die mit den Porträts von
Franklin und Washington geschmückt waren.
Fig. 6. Watson, Kartenhaus.
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Die französische Republik gab Marken heraus,
auf denen der Kopf der Göttin Ceres abgebildet war. Die
Zeichnung stammte von Darre dem Aelteren. Die
Marke selbst wurde im Jahre 1849 in Umlauf gesetzt. Im
selben Jahre erschienen auch die ersten belgischen
Fig. 7. Kaiserin Maria Theresia.
Marken, die das wohlgetroffene Porträt König Leo -
pold I. zeigten; im gleichen Jahre auch die ersten
bayerischen und im Jahre 1850 die ersten Öster -
reich i s c 1: - u n g a r i sch e n Marken, die bekanntlich
mit dem habsburgischen Wappen geschmückt waren.
Nach Schluß der ersten Dekade seit Einführung der
ersten Marken in England hatten ungefähr zwanzig
Staaten diese Neuheit adoptiert. Armstrong kommt nach
dieser allgemeinen Einleitung auf das eigentliche Thema
zu sprechen und beschreibt jene dürftige und primitiv
ausgeführte Marke, die trotz ihres traurigen Aussehens
die wertvollste Marke der Welt ist: Die Marke der
Kolonie Britisch-Gu'yana aus dem Jahre 1856.
Diese Marke weist in roher Zeichnung ein Segelschiff
ein junger Markensammler in den Kolonien, der sie
zwischen alten Familienpapieren, in denen er 'herum -
stöberte, fand. Ohne zu wissen, welch ungeheueren Wert
sie repräsentierte, verkaufte er sie um ein Spottgeld
einem anderen Sammler, der ebenfalls nicht wußte, was
für einen Schatz er um einen billigen Preis erstanden
hatte. Schließlich wurde aber ihr großer Wert doch kon -
statiert und nunmehr befindet sie sich im Besitze von
M. Philipp de la Renotiere, dem bekannten Besitzer
einer der reichhaltigsten Markensammlungen der Welt,
der sic vor einigen Jahren für einen Betrag kaufte, dessen
Höhe geheim gehalten wurde, der aber jedenfalls außer -
ordentlich war. Die Kopie ist, wie von fachmännischer
Seite festgestellt wurde, sehr dürftig, weist die Initialen
»E. D. W.« auf und zeigt das Datum des ersten April,
während die Jahreszahl auf dem Stempel unleserlich ist.
Ueber die berühmteste Marke der Welt, die bla u e
M a u r i t i u s, ist schon sehr viel gesagt und geschrieben
worden, während die traurige Geschichte, die sich mit
der »Zwölf Pence-Canada« verknüpft, sicher -
lich nicht allgemein bekannt sein dürfte. Vor ungefähr
sechzig Jahren spielte eine Kopie dieser Marke eine sehr
Fig. 8. Kaiser Franz I.
auf und ist aus ganz gewöhnlichem Papier hergestellt.
Nichtsdestoweniger ist ihr Wert gegenwärtig nicht
weniger als achtundvierzigtausend Kronen.
Die einzige bekannte Kopie dieser enormen
Rarität wurde durch Zufall entdeckt, und zwar war es
Fig. 9. Fürst Klemens Metternich.
wichtige Rolle in einer furchtbaren Tragödie in
Montreal. Kurz, nachdem diese Marke erschienen
war, im November des Jahres 1851, war ein alter
Kanadier, der in einem Hause, das an dem Ufer des St.
Lawrencestromes stand, wohnte, damit beschäftigt,
einen Brief abzusenden, in dem sich zahlreiche Wert -
papiere befanden, die ihm anvertraut worden waren.
Während dieser Beschäftigung trat sein Sohn herein, der
in rüdem Tone Geld verlangte. Der Alte bedeutete ihm,
daß das Geld, das er abzusenden im Begriffe sei, und auf
das der Sohn sein Augenmerk gerichtet hatte, nicht ihm
gehöre, und klebte die bewußte Marke auf den Brief, den
er in ein Kästchen versperrte, dessen Schlüssel er ab -
zog. Der ungeratene Sohn versuchte dem Vater das
Kästchen zu entreißen. Während des erbitterten Kampfes,
der entstand, fiel die Lampe, die auf dem Tische stand,
um, und in kurzer Zeit stand das Blockhaus in Flammen.
Der Sohn floh, nachdem er seinen Vater durch einen
Pistolenschuß tötlich verwundet hatte. Mit dem letzten
Aufgebot seiner Kräfte schleppte sich der Alte zum
Fenster und warf das Kästchen mitsamt seinem Inhalt in
den Fluß, damit der Sohn sich nicht des Geldes be -
mächtigen könne.
Einundvierzig Jahre nach dieser Familientragödie
war man damit beschäftigt, einen Kanal zu reinigen, der
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in den St. Lawrencestrom mündet, als einer der Arbeiter
auf ein Kästchen stieß. Man ließ es öffnen und fand nicht
nur den Inhalt des Briefes, sondern auch die außerordent -
lich selten gewordene »Zwölf Pence-Canada«, die auf
den Brief geklebt worden war, in vollkommen unver -
sehrtem Zustande auf. Die Marke, die einen sehr großen
Wert bekommen hatte, wurde für eine namhafte Summe
verkauft.
Die »Marke des Todes« wird jene genannt, die an -
läßlich der Thronbesteigung des König Peter von
Serbien zur Ausgabe gelangte, und die die Köpfe des Be -
gründers der Dynastie Karageorg und Peters auf -
wies. Es erregte damals großes Aufsehen, daß diese
Marke, wenn man sie umdrehte, die — Totenmaske
König Alexanders, der kurze Zeit vorher auf so
bestialische Weise ermordet worden war, in deutlicher
Weise zeigte. Der Künstler, der diese Krönungsmar'ke
hergestellt 'hatte, wurde zwar augenblicklich zur Rechen -
schaft gezogen, aber der alte Mann behauptete, daß dies
nur ein Zufall sein könne. Diese merkwürdige und rätsel -
hafte Sache ist bis heute noch nicht vollständig geklärt.
Sehr romantisch ist auch die Geschichte der Marken
von Scdang«, die mit dem Bilde des »König Marie I.
von Sedang« geschmückt waren. Kein Philatelist konnte
dieses geheimnisvolle Land auf irgend einer Weltkarte
finden, aber nichtsdestoweniger verleibte man diese
Markenserie dem Album ein. Die Geschichte von »Marie,
König der Sedangs« wird in einem Werk von Sir Henry
Norman erzählt, der diese als eine der interessantesten
Episoden in der Geschichte des fernen Ostens beschreibt.
Der König der Sedangs hieß in Wirklichkeit Marie David
de Mayrcna und erschien im Jahre 1889 zum erstenmal
in Hongkong, wo er sich dem französischen Konsul vor -
stellte. Er hatte eine abenteuerliche Laufbahn hinter sich
und war im Laufe seiner mannigfachen Wanderungen
auch zu einem Volksstamm gekommen, der Sedangs
hieß, und als dessen König sich Mayrcna ausrief. Die
Sedangs bewohnten das Hinterland von Annam. Das
Augenmerk der französischen Behörden wurde zum
erstenmal auf »König Marie« gelenkt, als dieser erfolg -
reich mehrere Volksstämme besiegte. In Hongkong an -
gekommen, wurde er mit allen Ehren, die einem regieren -
den Fürsten gebühren, aufgenommen.
Die Serie von Marken ließ er in Paris drucken, aber
nicht, um sie in seinem Lande cinzuführen, sondern um
sie — Seine Majestät brauchte dringend Geld — an
Markensammlcr zu verkaufen. Schließlich wurde sein
Treiben den französischen Behörden zu bunt und er
wurde als Usurpator erklärt und abgesetzt. England und
Deutschland, die er um Hilfe rief, verweigerten ihm diese
und er wurde zum Tode verurteilt Er floh jedoch aus
Hongkong, wie man sagt, unter Zurücklassung vieler un -
bezahlter Rechnungen. Einige Jahre hielt er sich in Paris
auf, wo er sehr luxuriös lebte. Sein Ende war ebenso
abenteuerlich, wie sein ganzes Leben: Er starb an den
Biß einer Kobra, als er sich in Java aufhielt.
Eine sehr romantische Geschichte knüpft sich auch
an den Generalpostmeister von Neu-Braunschweig,
Connell. Im Dezember 1859 wurde Connell beauf -
tragt, eine neue Markenscrie in Neu-Braunschweig zu
emittieren. Connell begab sich nach Nehyork, um Ver -
handlungen in dieser Angelegenheit zu pflegen. Als die
Marken erschienen, stellte sich heraus, daß Connell sein
eigenes Porträt auf ihnen hatte anbringen lassen. Man
machte ihm infolgedessen schwere Vorwürfe und die
Marken wurden eingezogen. Connell legte deshalb sein
Amt als Generalpostmeister zurück und lebte von diesem
Tage an in vollständiger Zurückgezogenheit.
Zur Erinnerung an die unglückliche Polarexpedition
Scotts und seiner Genossen hat man die Penny- und
Halfpenny-Marken von N e u - S e e 1 a n d, die mit
»Viktorialand« überdruckt sind, und die für die Korre -
spondenz der Mitglieder der Expedition verwendet
wurden.
Als die »Terra Nova«, das Schiff des Kapitän Scott
und seiner Getreuen, die mit ihm den Tod fanden, am
29. November 1910 ausfuhr, befanden sich derartige
Marken um mehrere tausend Kronen an Bord. Am Kap
Evans war ein Postamt eingerichtet worden und die
Marken, die sich auf den Briefen befanden, wurden von
allen Postämtern der Welt anerkannt. Die letzten dieser
Marken, die von den Expeditionsteilnehmern nicht ver -
wendet worden waren, wurden kürzlich in London um
einen sehr ansehnlichen Preis verkauft, und der Erlös
bildete den Grundstock für den Fonds einer neuen Polar -
expedition von England.
Diese Marken können noch in wenigen Exemplaren
angekauft werden, und zwar muß man sich, was Sammler
interessieren wird, zu diesem Zwecke an das »British
Antarctic Stamp Departement, 89 Farringdon Street,
London E. C., wenden. Der Preis für die Halbpenny-
Markcn ist zirka dreißig Kronen, für die Penny-Marken
zirka sieben Kronen.
Die Sammlung des Freiherrn von Schacky.
Wir haben in unserer vorigen Nummer bereits auf die
bevorstehende Versteigerung der Kunstsammlung des
verstorbenen Freiherrn Ludwig v. Schacky hinge -
wiesen.
Nun sind die Kataloge der Sammlung erschienen, die
ein übersichtliches Bild über die reichen Bestände er -
möglichen.
Die Bildersammlung (Katalog 1) zeichnet sich
durch Vielseitigkeit bei vergleichsweise kleinem Umfange
aus. Kein Zeitalter, keine Nation ist bevorzugt. Der Ge -
schmack des Sammlers wählte vorurteilslos bald dies,
bald jenes, wie die Gelegenheit sich bot. Qualität und
Zustand waren ausschlaggebend, der Klang eines großen
Malernamens verführte diesen Sammler nicht.
Unter den Italienern mag das Porträt eines jungen
Mannes von Jacobo Tintoretto (62) den tiefsten Ein -
druck machen. Der Vortrag ist selbst für Tintoretto un -
gewöhnlich breit und weich. Antonio Canal e wird in
der allgemeinen Schätzung ein wenig vernachlässigt, seit -
dem sein jüngerer Nebenbuhler Francesco G u a r d i
emporgestiegen ist. Die vielen Nachahmungen, die über -
all mit Canales Namen angeboten werden, haben dem
Ruhme des Meisters geschadet. Ein so stattliches Werk
von seiner Hand wie Nr. 59 in dieser Sammlung ist ge -
eignet, die Sachlichkeit und solide Sicherheit Canales ins
hellste Licht zu setzen.
Kunsthistorisch höchst interessant ist die Kreuz -
tragung Patiniers (67), wo der Meister, der zu den
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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 5
Begründern der niederländischen Landschaftsmalerei ge -
hört, die Passionsszene staffagehaft in die streifig gebaute,
kunstvoll vertiefte Landschaft eingeordnet hat. Die
späteren Holländer werden unschwer Liebhaber finden,
der temperamentvolle Jan Steen (66), ebensowohl wie
das sorgfältig und meisterhaft durchgebildete ' Stilleben
von Jan D. de H e e m, die ruhige See von William van
de Velde, das ernste und tüchtige Frauenbildnis von
.1. G. Cuijp und das charakteristische und lebenswahre
Männerporträt des Barth, van der Heist, Als eine schi-
seltene Erscheinung im deutschen Kunsthandel sei schließ -
lich auf die Maskerade aus der italienischen Komödie von
Willem Cornelisz Duyster hingewiesen, die in ihrer
Ursprünglichkeit und Derbheit an Callot gemahnt, sich
aber durch ein faszinierendes Kolorit auszeieftnet. Der
Frauenkopf von Joshua Reynolds repräsentiert bei
bescheidenem Umfang die Malkunst des englischen
Meisters vortrefflich. Ueber die Landschaften eines van
G o i j e n, R u i s d a e 1, W ynants u. a. weiteres zu
sagen; erscheint uns überflüssig, ihr Vorhandensein hebt
jede Sammlung über das Durchschnittsniveau hinaus.
Der zweite Teil der Sammlung, der in einem sepa -
raten Katalog beschrieben ist, umfaßt das Kunst -
gewerbe. Auch hier wieder kommt, wie bei den Ge -
mälden, zur Erscheinung, daß es dem Sammler nicht um
entwicklungsgeschichtliche Tendenzen zu tun war, son -
dern daß er als feinsinniger Aesthet lediglich nach seinem
Geschmack gesammelt hat. Aber es befand sich nichts
darunter, was nicht einen besonderen Reiz hätte, ob es
sich nun um italienische Majoliken oder antike Kleinkunst
oder italienische Bronzen oder persische Keramik
handelte. Seine besondere Liebhaberei gehörte sicherlich
der italienischen Majolika, und zwar der Blütezeit aus der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Manch besonders guter
Griff ist ihm da geglückt, so zum Beispiel die Deruta-
Platte mit der Stigmatisation des heiligen Franziskus, der
sizilianisc-he Albarello aus der zweiten Hälfte des
15. Jahrhunderts, die feine Qubbio-Platte mit dem sitzen -
den Arn.or und anderes mehr. Auch unter dem deutschen
Silber sind gute Arbeiten von Paulus F 1 i n d von Nürn -
berg vorhanden. Gute italienische Bronzen des 16. und
17. Jahrhunderts, Marmorskulpturen und Elfenbeinarbeiten
geben der Sammlung eine interessante Vielseitigkeit,
aus der wir aber besonders die noch mit Fortwäng-
lers Hilfe gesammelten Tanagrafiguren und griechische
Kleinkunst des 7. bis 3. Jahrhunderts v. Chr. hervorheben.
Im Bilde zeigen wir: Fig. 10, Kokosnußpqkal mit
Deckel, in kupfervergoldcter Fassung, die reich mit
Maureskenornamenten graviert ist. Schwach gewölbte
Fußplatte, vasenförmiger Schaft, aus dem die Halter für
die mit Lippenrand und -Einfassung versehene Kuppa
emporstreben. Die Kuppa zeigt in drei Feldern flach ge -
schnittene Reliefs mit Allegorien der Völlerei, der Sinn -
lichkeit u. s. w.; flach gewölbter Deckel mit Knabenfigur
als Krönung.
Fig. 11, Silbervergoldeter, getriebener Deckelpokal.
Runde, gewölbte Fußplatte mit aufgetriebenen kleinen,
rautenförmigen Quadern, glockenförmiger Schaft mit
Baumstamm und Holzhauerfigürchen. Kuppa in flach -
gedrückter Herzform mit in engen, schrägen Reihen stehen -
den Rautenquadern. Deckel mit ausgeschnittenem Blätter-
und Blütenstrauß. Süddeutsch, 16. bis 17. Jahrhundert.
Fig. 12, Silbervergoldeter Ananaspokal mit Deckel.
Gewölbte, kleine Fußplatte, in zwei Reihen gebuckelt,
kurzer Schaft mit ananasförmigem Nodus, große, hoch -
gebuckelte Kuppa; Deckel mit ausgeschnittenem Blüten -
strauß in kleiner Vase als Knauf; auf der Unterseite des
Fußes eingraviert: Catharina Navarts, 16. bis 17. Jahrh.
Fig. 11. Fig. 10. Fig. 12.
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Internationale Sammler-Zeitung.
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Chronik.
Autographen.
(Ein Brief der Maria Stuart.) Aus London
wird uns berichtet: Bei Sotheby kam ein interessanter
Originalbrief der Schottenkönigin Maria Stuart unter den
Hammer. Das Schreiben trägt das Datum des 31. August 1566,
ist an den Laird von W e y m gerichtet und fordert den Grund -
herrn auf, »verschiedenen Personen, die auf ihrem Grund und
Boden hei Rannoch lebten und zur Zeit ihres Aufstandes ver -
bannt wurden«, die Heimkehr und die Wiederansicdlung zu
gestatten. Nach heißem Kampfe ging dieses Handschreiben
der unglücklichen Königin für 6000 Mark in den Besitz des
Kunsthändlers Pearson über.
Bibliophilie.
(Der zweite Teil der Bibliothek George
Dünn.) Aus London wird uns geschrieben: Der zweite
Teil der Bibliothek Georg Dünn, der vom 2. bis 6. Februar
bei Sotheby unter den Hammer kam, brachte 8268 Pf. St.,
so daß also das Gesamtergebnis der Versteigerung 19.299 Pi. St.
4 sh. beträgt. Namhafte Preise erzielten: Robertus Valturius
»De Re Militari Libri XII« 205 Pf. St., Stundenbuch, Ms.,
15. Jahrh., 118 Pf. St., Psalmbuch, engl., Ms., 13. Jahrh., 7 große
Miniaturen, HO Pf. St, Englisches Breviarium, Ms., 14. Jahrh.,
284 Seiten, 106 Pf. St„ »Speoulum Humanae vitae«, erste
französische Ausgabe, 102 Pf. St., Sir E. Hobby »The Common-
place Book«, Ms., 90 Pf. St., Stundenbuch, Ms., auf Perga -
ment, 15. Jahrh., 88 Pf. St., Kodex von Propertius, »Carminia«,
15. Jahrh., ital., Ms., 90 Seiten, 70 Pf. St., Caoursin »Obsidionis
Rhodiae Urbis«, Ulm, 1496, 70 Pf. St., Albertus Miagnus, aus
Ulrich Zells Druckerpresse, Köln, 52 Pf. St., Beda Venerabilis
»Historiae Ecclesia sticae Gentis Analorum«, engl.. Ms.,
12. Jahrh., 51 Pf. St., »Mirrour of dur Lady«, 1530, 51 Pf. St.,
»Biblia Latina« aus der Waltham Cross Abtei 50 Pf. St„ Perez
de Valentia, »Tractatus contra Judaeos«, 1484—1485, 50 Pf. St,
Fr. Mason »Vindiciae Ecclesiae Anglicanae«, 1625, 49 Pf. St.,
Psalterium Eboracense, engl., Ms., 12. Jahrh., 49 Pf. St.,
Cicero »De Oratore«, Venedig 1470, 49 Pf. St., und Sehr
seltenes Incunabülum von einem unbekannten deutschen
Drucker, 34 Pf. St.
(Mozarts Bibliothek.) Vor einiger Zeit durchlief
ein Aufsatz die deutschen Zeitungen, in dem ein Schweizer Pro -
fessor Angaben über Mozarts Reisebibliothek machte. Die von
ihm aufgezählten Bücher und Notenwerke hatten etwa ein
Gesamtgewicht von zwei Zentnern. In Wahrheit pflegte Mozart
auf den wenigen Konzertreisen, die er in seinen Mannesjahren
gemacht hat, Bücher und Partituren (mit Ausnahme einiger
weniger Kompositionen von sich selbst in Abschriften) nicht mit -
zunehmen. Von einer Mozartschen Reisebibliothek zu sprechen,
wäre also Mystifikation. Hingegen ist uns ein Verzeichnis der
im Besitz von Mozart gewesenen Bücher und Noten durch ein
an: 9. Dezember 1791 aufgestelltes amtliches Nachlaßprotokoll
überliefert, dessen Original das Wiener Landesgericht aufbe -
wahrt. Dieser Liste, die Dr. Artur S c h u r i g jetzt in der
»Voss. Ztg.« veröffentlicht, entnehmen wir, daß die Bibliothek
im ganzen 46 Werke umfaßte. An Romanen, Gedichten u. s. w.
waren vorhanden: Aloys Blumauers Gedichte (1782), Blumen
auf dem Altar der Grazien (anonym, 1787, Verfasser Georg
Schatz), Salomon Geßners Schriften (1765), Ewald von Kleists
Werke (1760), Ovids Tristien in der deutschen Uebersetzung von
Michael Lori (1762), Christian Felix Weißes Lyrische Gedichte
(1772), Wielands Diogenes von Sinope (1777) und Wielands
Oberon (1781), An Tragödien, Lustspielen, Operntexten: Beau -
marchais, Der lustige Tag oder die Hochzeit des Figaro (1785):
Die Begebenheiten auf der Jagd (nach Colles »La partie de
chasse de Henry IV.); L’Arcadia in Brenda (Oper von Balthasar
Galuppi); Mctastasios Werke im Urtext (1781); Molieres Lust -
spiele in Bierlings Verdeutschung (1752); Percy, eine englische
Tragödie (1778), Stephanies Entführung aus dem Serail; Johann
Gottfried Dyks Nebentheater (6 Bände, 1786) und 6 Sammel -
bände Komödien. An ästhetischen und kunsttheoretischen
Büchern: Knigge, Dramaturgische Blätter (1789); Mendelssohn,
Phädon oder die Unsterblichkeit der Seele (1776); A. W. Smith.
Philosophische Fragmente über die praktische Musik (1787). An
historischen Werken: Friedrichs des Großen Hinterlassene Werke
(4 Bände, 1788); Skizzen aus dem Charakter und den Hand -
lungen Josefs II. (1783); Joh. Jakob Mascov, Einleitung zu den
Geschichten des römisch-deutschen Reiches bis zum Ableben
Kaiser Karl V. (1763). Weiterhin sind drei Reisehandbücher zu
nennen: Krebels Europäische Reisen (1783); das Geographisch -
topographische Reisebuch durch alle Staaten der österreichischen
Monarchie (1789) und ein italienischer Führer durch Venedig
(1765). Sodann: Musikalischer Almanach für Deutschland auf die
Jahre 1782, 83 und 84; Cramers Magazin der Musik (1783 ff.'
und zwei Anekdotensammlungen. An aufklärerischen Büchern:
Johann Pezzl, Faustin oder das philosophische Jahrhundert (1783)
und Josef v. Sonnenfels’ Gesammelte Schriften (Bd. 1—4, 1783).
An Schulbüchern: ein Atlas des enfants (1760); Bberts Natur -
lehre für die Jugend (1776); Eberts Vernunftlehre (1774); Brauns
Götterlehre (1776); Osterwalds Historische Erdbeschreibung zum
Nutzen der Jugend (1777); Spenglers Rechenkunst (1779);
Matthias Schönbergs Geschäfte des Menschen, Zierde der Jugend
(1773) und 4 Bände der Kleinen Kinderbibliothek (1783). Den
Schluß bilden: Ordingers Metaphysik in der Konnexion mit der
Chemie, ein Punktierbuch und eine alte lateinische Bibel von
i679. Die meisten dieser Bücher stammten aus dem Nachlasse
von Mozarts 1787 gestorbenem Vater. Einige sind Geschenke der
Verfasser, so Geßners Schriften, die Bücher von Sonnenfels und
wohl auch Pezzls Faustin. Interessanter als durch die vor -
handenen Bücher ist das Verzeichnis durch das Nichtvorhandene.
Fs fehlen mit Ausnahme von Meliere, W ieland und Metastasio
alle Größen der damaligen Weltliteratur. Moliere war ihm vom
Schwiegervater 1778 in Mannheim geschenkt worden. Wieland
war Leopold Mozarts Lieblingsautor neben — Geliert! Eine merk -
würdige, aber sehr charakteristische Zusammenstellung, Noch
armseliger als des Meisters Bibliothek war übrigens sein Besitz
an musikalischen W’erken. Außer ein paar eigenen Kompositionen
waren bei seinem Tode nur 25 Nummern vorhanden: drei W''erke
von Michael Haydn, zwei von Gluck, je eins von Josef Haydn,
üretry, Doles, Rosetti, Leo, „Duschek, Gaßmann, Albrechtsberger,
Hiller, Seiberth, Ostad, Wohanka, Pasterwitz, Hoffmeister, Schuh -
bauer, .1. M. Bach und J. E. Bach. Dazu eine anonyme
Operettenpartitur, eine Sammlung Kinderlicder und 22 Hefte der
Hoffmeisterschen Pränumerationen. Die ganze Sammlung war
auf 23 Gulden bewertet.
(Die Briefe yon Goethes »L i 1 i«.) Die Gesell -
schaft für elsässische Literatur hat die Absicht, eine Ausgabe
der gesamten Briefe von Lili Schöne mann, der späteren
verehelichten von Türckheim, Goethes ehemaliger
Braut, zu veröffentlichen, die der Dichter bekanntlich 'wieder -
holt besungen hat. Auch sollen alle Dokumente mit einbezogen
werden, die Lili, ihre Beziehung zu Goethe und ihre Familie
betreffen.
Bilder.
(Ein neues Bildnis Michelangelos) ist der
Gesellschaft der französischen Antiquare unterbreitet worden,
eine italienische Zeichnung aus dem 16. Jahrhundert. Sie stellt
den bekannten Kopf des großen Künstlers sehr lebendig und
offenbar höchst ähnlich dar.
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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 5
(Johann Baptist v. Latnpii sen..) Mit Bezug auf
dem Artikel »Johann Baptist v. Lampi sen.« von Alexander
Hai deckt in unserer Nummer vom 1. Februar teilt uns der
Antiquitätenhändler Herr Ignaz Pick in Wien mit, daß er
ein reizendes Damenporträt dieses Meisters erworben habe.
Auf der Rückseite des Gemäldes findet sich der Vermerk
»Carl Geistinger 1825«.
(Gotische Wandgemälde aufseiunden.) Bei
der Renovierung des Domes von Fritzlar wurden in dem
sogenannten »Elisabethchor« verschiedene kostbare Wand -
gemälde entdeckt. Die Gemälde haben eine Breite von 6 und
eine Höhe von 10 Metern und stellen die Mutter Gottes mit
Heiligen und Kaiser Heinrich II. dar. Sie stammen vermutlich
aus dem 14. Jahrhundert und dürften von einem trefflichen
Meister herrühren. Man vermutet, daß bei der weiteren Re -
staurierung des Domes noch andere kostbare Gemälde ent -
deckt werden.
(Ein Fund italienischer Handzeichnunge n.)
Aus Leipzig wird uns geschrieben: In der Stadtbibliothek
entdeckte der Bibliothekar Dr. Ernst Kroker eine sehr wert -
volle und interessante Sammlung von Handzeichnungen italieni -
scher Meister aus der Zeit der Spätrenaissance und des Barock.
Es handelt sich um 2700 Blätter, die in 27 Bänden und Kon -
voluten ganz vergessen unter alten Handschriften und Akten
zum Vorschein kamen. Von B e r n i n i allein fanden sich
135 Zeichnungen. Ferner wertvolle Blätter von Algardi, Petro
f urtona, Grimaldo, Bartoli, von den Brüdern Alle-
griiii, von den römischen Architekten Carla Fontana und
vielen anderen. Zwei Quartbände sind mit prachtvollen Feder -
zeichnungen Salvatore Rosas angefüllt. Besonders interessant
ist der Umstand, daß zwei Bände aus dem ehemaligen Besitz
der Königin Christine von Schweden stammen, die im Jahre
1689 in Rom starb.
Numismatik.
(Sächsische Münzen.) Das königliche Münzkabinett
zu Dresden, das zirka 88.000 Münzen und Medaillen enthält,
gehört zu den ältesten Sammlungen der sächsischen Residenz,
Aber von allen Sammlungen wurde es bisher am wenigsten be -
sucht. da die Münzen und Medaillen in Schränken verborgen
lagen. Nun ist hierin Wandel geschaffen worden, indem eine
Auswahl unter Glas und Rahmen ausgestellt worden ist, die
einen Ueberblick über die Münzen- und Medaillengeschichte ge -
währt. Es dürfte von Interesse sein, hier eine kurze Uebersicht
über die sächsischen M. ii n z e ti zu geben. Die ältesten
sächsischen Münzen sind die seltenen roh gepägten Denare, die
zweiseitigen Pfennige der Markgrafen Eckehard I. und Hein -
rich II. (X., beziehungsweise XII. Jahrhundert). Ihnen folgten die
Brakteaten, die dünnen, einseitigen Pfennige. Um 1200 wurden
alsdann größere Massen solcher Münzen mit immer größer
werdendem Durchmesser und roherem Stempelschnitt geprägt.
Unter den mittelalterlichen Münzen verdienen die thüringischen
Brakteaten mit dem Landgrafen zu Pferde und die des Klosters
Pcgan mit dem Krückenkreuz hervorgehoben zu werden. Irn
XIII. Jahrhundert wurden auch diese Münzen einfacher und
gröber. Im XIV. Jahrhundert folgten auf die Brakteaten die zwei -
seitigen Meißner Groschen mit dem Löw r en und dem Lilienkreuz,
die ziemlich weit sich verbreiteten, bis nach Mittel- und Nord -
deutschland. Gegen Ende des XV. Jahrhunderts ließ Herzog
Albrecht in Leipzig Goldgulden nach dem Muster der rheinischen
Goldgulden prägen, mit Johannes dem Täufer und dem Reichs -
apfel. Diese Goldgulden gelangten aber in der sächsischen Münz -
prägung zu keiner rechten Geltung, da dieselbe auf die Ausbeute
seiner Silberschätze im Erzgebirge bedacht sein mußte. Daher
geschah zunächst die Prägung der sogenannten Schreckenberger
Groschen (= 'A Gulden), mit dem von einem Engel gehaltenen
Kurschild, sodann diejenige der ersten silbernen Guldengroschen
(— einem rheinischen Gulden). Die letzteren, die später die Be -
zeichnung »Thaler« erhielten, verbreiteten sich weit und wurden
auch in halben, Achtel- und Viertelstücken geprägt. Sie zeigen
seit Trennung der Münzgemeinschaft im Jahre 1547 zumeist das
Bild des Kurfürsten und das Wappen, wobei das letztere bei
der Ausprägung meist mit größerer Sorgfalt behandelt ist, als
die Bildnisse. Seit dieser Zeit, wo die Groschen, Pfennige und
Heller zu Scheidemünzen herabsanken, wurde das Gepräge
dieser Münzen immer schmuckloser. Im XVII. Jahrhundert erhielt
Sachsen, wie auch andere deutsche Länder, eine Unterbrechung
seiner regelmäßigen Münzausprägung. Es wurde schlechtes Geld
hergestellt, dessen Nennwert den Metallwert bei weitem über -
stieg. Während bisher in Kursachsen eine einzige Münzstätte,
die zu Dresden, existierte, wurden nun auf einmal deren 24 ein -
gerichtet. Das war die Periode der Kipper- und Wipperzeit. Da
hierdurch bald eine große Entwertung des Geldes eintrat, kehrte
man zur Reichsmünzordnung, die 1566 in Deutschland einge -
führt worden war. zurück, wobei freilich die Scheidemünzen
immer noch ein schlechtes Fabrikat aufwiesen. 1667 schloß daher
Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen mit dem Großen Kurfürsten
die MünzkonventSön von Zinna, der 23 Jahre später unter seinem
Nachfolger Johann Georg III. der ähnliche Vertrag von Leipzig folgte.
Damit wurde beschlossen, den Reichstaler und seine Teile nach
altem Fuße, sonst aber hauptsächlich zweidrittel, eindrittel und
einsechstcl Taler und Scheidemünzen nach geringerem Fuße zu
piägen. 1762 kam der Konventionstaler und im Jahre 1838 nahm
Sachsen den preußischen 14 Taler-Fuß an. Nach Auflösung des
deutschen Miinzvereins (1871) prägte Sachsen, wie die anderen
deutschen Bundesstaaten, im Aufträge der Reichsregierung, nach
dem neuen Reichsfuße.
Philatelie.
(Neue türkische Marke n.) Die T ii r k e i, sonst
ein sehr konservatives Land, brachte, wie von uns gemeldet,
jüngst eine Serie von drei neuen Briefmarken zur Ausgabe, die die
Wiedereroberung Adrianopels verherrlicht. Jetzt, also kurze Zeit
nach der Ausgabe, trägt diese Serie bereits eitlen zweizeiligen
Wertaufdruck und die drei Werte sind auf vier ergänzt worden.
Die Aufdrucke stellen sich folgendermaßen: 2 auf 10 Paras grün.
5 auf 20 Paras rot, 10 auf 40 Paras blau, 20 auf 40 Paras blau.
Auch die schon ziemlich lange in Aussicht gestellte Freimarken -
reihe ist zur Tatsache geworden. Die Türkei wählte als Tag
der Ausgabe den 14. Jänner, der dem türkischen Neujahrstage
entspricht. Ungeteiltes Lob verdient die künstlerische Aus -
führung. um so mehr, als mail eine so schöne Arbeit gar nicht
erwartet hatte. Vorläufig sind es 17 Werte zu 2, 4. 5, 6, 10,
20 Paras, f, 1%, 1% Piastre, 2, 2% ; 5, 10, 25, 50, 100 und
200 Piastres. Zu unterscheiden sind in der Hauptsache zwei
Formate, und zwar als schmalhochrechteckige Marken die Werte
zu 2. 4 und 6 Paras und das Querrechteck aller übrigen Werte,
nur in der Größe etwas voneinander abweichend. Die Marken
tragen der Reihe nach folgende Bildnisse: Obelisk von Dikili-
tasch, die zerbrochene Konstantinssäule, Leanderturm, Schloß
der sieben Türme, Leuchtturm von Fanaraki, Fort von Rumeli
Hissar, Moschee des Sultans Ahmed, Freiheitsdenkmal, Motiv
von der Moschee des Sultans Suleiman Kreuzer »Hamidieh«.
Ansicht vom Bosporus, Kriegsministerium mit Feuerturm, Tal
der süßen Wasser, Moschee des Sultans Suleirnan, Bosporus
mit Rumeli Hissar, Springbrunnen des Sultans Ahmed, während
der höchst überflüssige Wert zu 200 Piastres - Mk. 36.— zum
erstenmal aui einer Briefmarke das Porträt des Sultans zeigt,
Die Farben spielen in rotlila. dunkelbraun, lilabraun, dunkelblau,
hellgrün, rot, blau, karmin und Mitte schwarz, grau und Mitte
rotbraun, grün und Mitte schwarz, orange und Mitte olivgrün,
dunkellila, rotbraun, olivgrün, karminrot, dunkellilablau und
schwarz-grün. In den .Jahresnachträgen des Schaubek-Albums
finden diese Marken bereits Aufnahme.
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Internationale Sammler-Zeitung.
Verschiedenes.
(Johann Durst, Silhouetten r.) Der »Pesti liirlap«
bringt in seiner Nummer vom 1. Februar eine interessante
Mitteilung. Darnach war der durch seine Wiener Tätigkeit be -
kannte Silhouetteur Johann Durst im Jahre 1800 in Budapest
tätig. Er hatte sein Atelier im Uermenyischen Hause in der
Großen Brückengasse, wo sich seine Firmatafel mit »Johann
Durst, Silhouetteur und Bürger von Pesth« befand. Darunter
stand »Silhoucttirt in Bruststücken, in Lebensgröße mit Ver -
zierungen und Gravierungen in Silber und Gold«.
(Sind alte Möbel vor Nachbildung ge -
schützt?) Aus Paris wird unter dem 19. Februar berichtet:
Vor dem Zivilgericht ging heute ein Prozeß zu Ende, der eine
interessante Frage des künstlerischen Urheberrechtes betraf. Sind
alte Möbel vor Nachbildung geschützt? Das Gericht hat die
Frage verneint. Der Marquis de C a z e u x besaß eine Bergere,
ein Ruhebett und einen Kaminschirm, die einst der Königin
Marie Antoinette gehört haben. Vor einigen Jahren waren
diese selten schönen Möbel im Kunstgewerbemuseum vorüber -
gehend ausgestellt. Das Museum hätte gern Photographien davon
genommen und dauernd in seinen Räumen ausgestellt. Doch der
Besitzer verweigerte die Erlaubnis dazu. Wie dem auch sei, es
kamen Nachbildungen auf den Markt und ais der Marquis de
Cazeux seine echten Sachen versteigern ließ, hatte er keinen
besonderen Erfolg. Er schrieb diese Entwertung der Tatsache
zu, daß die Möbel durch das Vorhandensein der Nachbildungen
an Wert verloren, weil das Publikum Zweifel darein setzen
konnte, die echten Stücke vor sich zu haben. Marquis de Cazeux
verklagte also den Urheber der Nachbildungen auf 300.000 Frs.
Schadenersatz. Das Gericht konnte sich dieser Auffassung nicht
anschließen und wies die Klage ab, da der Nachbildner nur
Dokumente benutzt habe, welche jedermann zur Verfügung ge -
standen hätten. Selbst wenn dabei etwas Unerlaubtes vorge-
kommen wäre, sei es nicht erwiesen, daß die Nachbildungen
die Modelle entwerteten.
(Plakat w e 11 b e w e r b.) Die Gesellschaft schweize -
rischer Malerinnen und Bildhauerinnen veranstaltet für ihre
irn Oktober bis November 1915 in Neuenburg stattfindende
Ausstellung einen Wettbewerb für ein Plakat. Es können sich
auch Künstlerinnen außerhalb der Gesellschaft daran beteiligen.
Der Einiieferungstermin ist der 15. September 1914. Die Be -
stimmungen sind durch die Sekretärin Frl. Sophie Hauser,
Bern. Beatusstraße 38, zu beziehen.
Museen.
(Der Nachfolger Licht w a r k s.) Die endgiltige
Entscheidung über Alfred Lichtwarks Nachfolge ist gefallen:
der bisherige Bretner Museumsdirektor Prof. Gustav Pauli
übernimmt die Leitung der Hamburger Kunsthalle und tritt da -
mit an die Spitze einer der originellsten, bedeutendsten und
wirkungsreichsten modernen Kunstsammlungen Deutschlands.
Für die Bedeutung und den Charakter dieser Sammlung hat
Pauli schon früher das richtige Verständnis gefunden; »als vor -
bildlich,« — so schrieb er im Jahre 1911 — »ist Lichtwarks
Lebenswerk anzusehen, der es verstanden hat. in der Hamburger
Kunsthalle ein Ehrendenkmai heimischer Kunstübung zu er -
richten und die deutsche Kunstgeschichte um ein Kapitel zu
bereichern, das sich nicht mehr aus ihr wegdenken läßt«. Diese
Worte stehen in einem in »Kunst und Künstler« veröffentlichten
Aufsatze Paulis, der »Die moderne Galerie« überschrieben ist,
und der als Paulis Bekenntnis über die Grundfragen der mo -
dernen Museumspolitik heute ein besonderes Interesse erweckt.
Pauli faßt da das Gesamtergebnis seiner Betrachtungen in einigen
kurzen, höchst beherzigenswerten Thesen über die Grund -
pflichten moderner Kunstpolitik zusammen. Sie lauten: »Die
Galerie des Besten darf sich an keine nationalen Schranken
binden lassen, wenngleich sic naturgemäß ihren Charakter von
dem Lande und von der Stadt, der sie angehört, empfängt. Die
einzige Rücksicht, die bei ihrer Zusammensetzung maßgebend
sein darf, ist die Rücksicht auf die Qualität, den
Anregungswert des Kunstwerkes. Man geize in der Galerie mit
der Wandfläche, nicht mit dem Gelde für Erwerbungen. Unter
keinen Umständen darf der Anschaffungsfonds angesehen werden
ais ein Brotkorb zur Ernährung der Notleidenden oder als ein
politischer Geheimfonds zur Gewinnung von Machthabern. Viel -
mehr ist selbst ein teuer bezahlter Ankauf für die Galerie von
dem betreffenden 1 Künstler nur als eine Auszeichnung, als die
huldigende Anerkennung seines Genius aiizusehen. Bei der Ver -
waltung der Galerie verlasse man sich mehr auf einen ver -
trauenswürdigen Einzelnen, als auf die Weisheit der Kommission.
Selbst die Irrtümer des Einzelnen werden immer noch mehr wert
sein, als die Irrtümer der Kommissionsbeschlüsse. Dem Ver -
walter der Galerie mache man es zur Pflicht, sich ins Einver -
nehmen mit der Künstlerschaft zu setzen, namentlich mit deren
jüngeren Generation. Docli wähle man lieber keinen Künstler
zum Galerieverwalter. Denn die tüchtigen haben Besseres zu
tun — und auf die anderen kommt es ohnehin nicht an. Amen!«
(Von der Breslauer Gemäldegalerie.) Das
Schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau hat in den
letzen Jahren einen beachtenswerten Aufschwung genommen.
Vor einigen Jahren ist der Breslauer Museumsverein gegründet
worden, dessen Mitglieder in uneigennütziger Weise Gemälde
bekannter Maler aufkaufen und dem Museum zur Verfügung
stellen. So sind bereits Werke von Stuck, Stadler, Corinth und
vielen anderen in die Sammlungen des Museums aufgenommeu
worden. Die Galerie hat aber besonders durch eine durch -
greifende, jetzt beendete Neuordnung viel gewonnen. Vor allem
hat man in den Böcklin-Saal, der neben der berühmten
»Dichtung und Malerei« noch den »Hain des Herakles«, den
»Ueberfall der Seeräuber«, die »Vcritas« und die »Mandolinen -
spielerin« enthält, den ganzen wundervollen Entwurf Böckiins
zu Treppengemälden des Breslauer Museums aufgenommen. Das
Bild, das bisher an kaum beachteter Stelle im Vestibül des
Museums hing, ist ein großes Triptychon. »Lux fertur in tenebras«
ist es von ßäcklin genannt worden und zeigt den Heiland in
üer Mitte, umgeben von einer wunderbaren, strahlenden Helle.
Im Jahre 1913 hat die Galerie eine besonders große Anzahl von
interessanten Neuerwerbungen gemacht. Abgesehen von einigen
Landschaften von Hagemeister, Weimann, Ravenstein Und
Kayser-Eichberg findet man vor allem ein sehr interessantes
Porträt Gerhart Hauptmanns von Liebermann und ein
Selbstbildnis von Zwintscher, das den Maler an der Lein -
wand stehend zeigt. Außerdem ist das große Gemälde »Flößer
in den Karpathen« von Pautsch aus der Breslauer Jahr -
hundert-Ausstellung angekauft worden. Von Bantzer inter -
essiert eine fröhliche »Hessische Bauernhochzeit«, und von Ro -
bert v. Hau g, der gerade augenblicklich in Breslau mit einer
reichhaltigen Gemäldekollektion gezeigt wird, ein prächtiges
Reiterbild »Im Feld«, Schließlich findet man noch von Fritz
E r 1 e r ein großes Gemälde »Die Pest« und von Sandrock
»Im Ösenbahnschuppen«.
Vom Kunstmarkt.
(Kollektion Leopold Lang, München.) Vom
16. bis 18. März gelangen in der Galerie H e 1 b i n g in München
Antiquitäten, Möbel und Kunstgegenstände, die aus dem Besitze
des Herrn Leopold Lang (München) stammen, zur Auktion.
Unter den Erzeugnissen der Keramik, die einen großen Teil
der im Katalog angeführten Gegenstände umfaßt, ist die Wester -
wälder Töpferei mit einer Anzahl von Krügen in verschiedener
Art von Redmacherei vertreten. Eine Durlacher Fayenceplatte
und eine große, wohl aus Delft stammende Vase in ostasiatischem
Geschmack sind als besonders bemerkenswert von den Fayencen
zunächst hervorzuheben. Außer Ansbach finden sich die Marken
von Hanau, Minden, Bayreuth, Homberg und Prosken. Unter
den Porzellanmanufakturen ist Meißen, Berlin. Nymphenburg
in reicher Zahl vertreten. Abgesehen von einigen Nymphenburger
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und Berliner Figürchen besteht der große Teil des Porzellans
aus Geschirr und anderen Nutzgegenständen. Besonders zu
nennen wären ein Loosdrechter Speiseservice in Grün und Teile
eines Speiseservices in Blau der nämlichen Manufaktur. Chinesi -
sches und japanisches Pozellän meist neuerer Zeit ist ziemlich
zahlreich vertreten. Interessante Stücke sind unter den Abteilun -
gen: Kupfer, Messing, Zinn und Eisen, zum Beispiel drei Hand-
sägen, zum Teil mit reicher Verzierung aus dem 17. Jahrhundert.
Eine besonders reiche Auswahl bietet der Katalog an Silber -
arbeiten. An erster Stelle zu erwähnen wäre hier ein Kreuz
in gotischem Geschmack und verschiedene Meßkännchen in ge-
tiiebener Arbeit. Der Hauptteil der Silbergegenstände, wie
Becher und Körbchen, entstammt meist den Werkstätten Augs -
burger und Nürnberger Meister des XVII. und XVIII. Jahr -
hunderts. Weniger umfangreich zeigt sich die Holzplastik, die in
nur wenigen Exemplaren vertreten ist. Eine Kollektion von gut
erhaltenen Möbeln dürfte dem gegenwärtigen Zeitgeschmack be -
sonders entsprechen, da die Stücke mit nur wenigen Ausnahmen
aus der Empire- und Biedermeierzeit herrühren. Ein großer
zweitüriger Barockschrank, eine schöne Louis-seize-Uhr und
verschiedene Halbschranke sind bemerkenswerte Repräsentanten
jener Epochen. Anschließend weist der Katalog eine große Zahl
Fig. 13. Gebier, Schafe.
von T e x t i 1 i e n mannigfacher Art auf. Neben orientalischen
Teppichen umfaßt dieser Abschnitt Atlas, Seide, Damast und Samte
in verschiedenster Art, sowie schöne Brokate und Reliefstickereien,
zum großen Teil in Barock- und Rokokogeschmack. Unter die
Textilien eingereiht sind mehrere der jetzt so sehr gesuchten
laschen und Beutel mit Ornamentierung und Perlenstickerei.
Gemälde, Miniaturen und Stiche, viele von unbekannten Meistern
ces XVII. und XVIII. Jahrhunderts bilden den Schluß des reich -
haltigen Kataloges, der mit 11 Textklischees ausgestattet durch
Hugo HellUng, München, zu beziehen ist.
(Auktion in der Galerie Del Vecchio.) Die
Galerie Del Vecchio in L e i p z i g veranstaltet am
25. d. M. eine Versteigerung von Werken erster deutscher
Meister, und zwar kommt diesmal eine bekannte Privat -
sammlung unter den Hammer. Die Sammlung ist mit großem
künstlerischen Verständnis zusammengestellt, wie die Namen
der Künstler beweisen, die mit erstklassigen Werken vertreten
sind. Um nur die bekanntesten Namen herauszugrsifen, nennen
wir: Britz Bayerlein, Hans Dahl, Franz von Defregger, Max
Gaisser, Otto Gebier, Eduard Grützner, Josef Iraels, Kaller-
Reutlingen, A. Koester, Adam Kunz, Franz von Lenbaoh,
Gabriel Max, C. Spitzweg, Toni Stadler, Franz von Stuck.
Hans I homa, Josef Wopfner, Zügel und Zumbusch. Diese
Versteigerung wird gewiß ebenso wie die früheren in der
Galerie Del Vecchio abgehaltenen großes Interesse erregen.
Die Vorbesichtigung ist bei freiem Eintritt vom 21. bis 24. d. M.
gestattet. Ueber die Sammlung erscheint ein reidhillustrierter
Katalog, der von der Galerie Del Vecchio zum Preise von
1 Mark abgegeben wird. — Fig. 13 zeigt ein Tienbild von Otto
Gebier, Fig. 14 ein solches von Koester.
(Auktionen bei Henrich) Aus Berlin wird uns
geschrieben: Die Versteigerung der Autographensammlung
»Wallenstein und seine Zeit« bei K. F. Henrici begegnete
starkem Interesse; es waren unter anderem das Germanische
Museum in Nürnberg, die Lutherschule in Wittenberg, das Stadt -
geschichtliche Museum in Leipzig und das Stadtmuseum in
Magdeburg vertreten. Fs brachten: Ein italienischer Brief des
Grafen Aldringer 120 Mk., ein Stammbuch des Erzbischofs und
Kurfürsten von Köln mit Eintragungen betreffend die Reichstage
von Regensburg 1603, 1608 und 1613, das vom Germanischen
Museum in Nürnberg erworben wurde, 495 Mk., das berühmte
Gutachten des Kurfürsten über das Verhalten der Evangelischen
gegenüber den Calvinisten, das die Lutherschule in Wittenberg
erwarb, 295 Mk., ein Brief Pappenheims 63 Mk., das Stammbuch
eines Studenten aus Padua 175 Mk., ein solches des Thielemann
Regenstorf mit Eintragungen von 1618 bis 1625, gemalten
Wappen und Miniaturen, 910 Mk. Ein Brief Tertzkis. des Schwa -
gers Wallenstcins. erzielte 125 Mk.. ein Vertrag Tillys wegen
der Uebergabe einer Festung 145 Mk., ein Schreiben Wallensteins
an -den Kaiser über die Erwerbung der Herrschaft Friedland
(Mai 1622) 1700 Mk., ein Brief über Beschwerden der Stadt
Wismar 135 Mk.. zwei eigenhändige Briefe des Herzogs mit
Unterschrift 1120 Mk., beziehungsweise 1170 Mk. Ein Schreiben
der Gräfin Katharina v. Redern (1603) wurde von dem Stadt -
archiv in Riga für 150 Mk. erworben. Unter den zahlreichen
Diuckschriften erzielte das Theatrum Europaeum (21 Bände)
1440 Mk. — Auf der Henricischen Versteigerung von Hand -
zeichnungen, Gemälden, Manuskripten u. s. w. erzielten eine
Ansicht von Leipzig (der Grimmaische Platz nach der Völker -
schlacht) 600 Mk.. zwei Pendants »L.es Chanteuses du Mois de
May« und »La petite Fete imprevue« (Radierungen von Freuden-
beiger) 635 Mk., eine Original-Radierung von Goethe (Ex libris
für Kätchen Schönkopf) 355 Mk., Goethes Todesanzeige 410 Mk.,
eine Porträtbüste in Biskuit der Herzogin Anna Amalia von
Weimar 530 Mk.. ein Oelgemälde, Karl August von Sachsen-
Weimar darstellend, 405 Mk. und eine Schiller-Silhouette (etwa
von 1780) 530 Mk. Ein Oelgemälde, die Begegnung zwischen
Friedrich dem Großen und seinem Neffen darstellend, wurde mit
420 Mk. bezahlt, ein Pastellbild der Fürstin Amalie Marianne zu
Hohenlohe mit 320 Mk., ein Stammbuch des stud. theol. und phil.
Joh. Ludwig Hagedorn mit 600 Mk., ein solches von Aug.
Ferd. Mayer mit 400 Mk., ein Stammbuch des Schweizer Malers
Fueßli über die Jahre 1774 bis 1786 mit 495 Mk., H. Alkens
»Fox-Hunting Scenes« (vier Blatt) erzielten 675 Mk., Charles
Vernets vier Sportblätter (Aquatinta) 555 Mk.
(Auktion von O e 1 g e rn fi Iden alter Meister.)
Am 26. März gelangt in der Galerie H e 1 b i n g in München
eine Kollektion von Oelgemälden alter Meister zur Auktion, die
aus dem Nachlasse der Gräfin Quadt-Wyckradt-Isny,
Tegernsee, aus dem Besitz des Freiherrn Siegfried von Reuß.
Garmisch, und anderem Privatbesitz stammt. Diese Sammlung
kann entsprechend ihrer Zusammensetzung keinen Anspruch auf
eine durch den individuellen Geschmack eines einzelnen kunst -
verständigen Sammlers erzielte Einheit machen, sie bietet in ihrer
Mannigfaltigkeit ein deutliches Bald des in den verschiedenen
Zeit- und Kunstepochen sich verschieden geltend machenden
Geschmacks und Kunstempfindens. Dieser Umstand läßt erwarten,
daß diese Sammlung den Wünschen vieler entsprechen wird.
Den Hauptbestandteil der Kollektion bilden Werke der holländi -
schen und flämischen Schule. Aus der Briiggcr Schule ein Tripty -
chon und eine Madonna mit Heiligen, beide um 1500, eine dem
Hieronymus Bosch zugeschriebene phantastische Versuchung,
eine Anbetung der Könige um 1520 — dem Met de Bl es nicht
ganz femestehend — eine Kreuzabnahme und eine Madonna,
Nr. 5
Internationale Sa m mler-Zeitung,
Seite 77
beide unter dem unbedingten Einfluß Rogiers van der Wey den
geschaffen. Aus der bekannten Sammlung A. H o m rn e 1, Zürich,
welche vor Jahren zur Auflösung gelangte, verzeichnet der vor -
liegende Auktionskatalog drei bedeutende Werke, den Pieter de
H o o g h, ein typisches Interieur mit Putzfrau und spielendem
Kind, ein gutes Tierstück von Willem Romeyn und eine vor -
zügliche Winterlandschaft des Isaak van 0 s t a d e. Ferner sei
eines Adrian van O stade Erwähnung getan, eines Bauern -
stückes aus der Frühzeit des Meisters. Rembrandts Schule re -
präsentieren ganz brillant die Bildnisse eines alten Mannes und
einer alten Frau von Jan L i e v e n s. »Der Trinker« des Frans
van M i e r i s d. Ae. soll ein Selbstporträt des Künstlers dar -
stellen. Dies Bild, in der bekannten sorgfältigen Manier des
Meisters durchgearbeitet, entstand im Jahre 1668, Hofstede de |
gibt der Katalog ebenfalls keine genauere Zuschreibung, eine
heilige Maria Magdalena im Brustbild ist dem Francesco
Furini zuerkannt. Die Gastmahlszene des Giacomo Bas-
s a n o, ursprünglich in der Sammlung T. Klopfer, ist von
guter dekorativer Wirkung, nicht minder die Piazetta des Cana-
letto. Eine gewaltige Nachtschilderung bedeutet der Fischzug
des Petrus von Salvator Rosa. Die Venezianerin Rosalbe
Carriera bringt ein entzückendes Pastell »Venus mit Putten«.
L'nter den Engländern ist George M o r 1 ä n d hervorzuheben,
dessen sonnige Küstenlandschaft einst einen Bestandteil der
Kollektion Praes. Forest bildete. Henry Tomsons »Sitzen -
des Kind« wirkt dekorativ, nicht weniger das Bildnis einer
schönen jungen Engländerin vom Ende des XVIII. Jahrhunderts.
Zum Schluß sei noch auf ein bedeutendes Werk dieser Kollektion
Fig. 14. A. Koester, Enten im Teich,
G r o o t hat es als »echtes und charakteristisches Werk« des
Künstlers erkannt und wird es in seinem demnächst erscheinen -
den kritischen Katalog der Werke von F. Mieris d. Ae. auf -
nehmen. Von Mathijs Naiveu findet sich ein bezeichnetes Werk
das mit großer Feinheit ausgeführte »Paar im Gespräch«, von
D u j a r d i n ein prachtvoller »Lautenspieler«, von Jakob Duck
eine durchaus charakteristische »Wachtstube«, von Simon des
V o s die Halbfigur eines Trompeters. Franz P o r b u s »Familien -
fest«, wie David Ryckaerts »singende Bauern« interessieren
durch reiche Komposition, ebenso die »Kegelspieler« -des David
Teniers d. Ae., zu denen Theodor Rombouts den land -
schaftlichen Hintergrund geschaffen hat. Die holländischen Land -
schafter repräsentiert setir gut Jacob Is. van Ruisdael mit
einem prächtigen »Eichenwald«, Jan van Huchtenburg mit
einer hübschen Hügellandschaft mit Jägern, Jan van G o y e n
mit einer feinen von Segelbooten belebten Flußlandschaft. Die
Marinen vertritt in erster Linie Willem van de Velde mit zwei
Darstellungen erbitterter Seekämpfe. Während die deutsche
Schule wenig Bemerkenswertes bringt, nimmt die italienische
Schule einen breiteren Raum ein. Sehr interessant sind die
beiden fast einen Meter hohen Altarflügel aus dem XV. Jahr -
hundert, Heiligendarstellung auf Goldgrund. Einer kleinen Ma -
donna im hübschen, alten Rahmen (Ende des XVI. Jahrhunderts!
hingewiesen, das ursprünglich in der Sammlung der Duchese
D’O ssunna, Paris, befindliche Gemälde von Francisco .Tose de
Goya »Die Hexen«. Der Katalog dieser Kollektion, der fast
300 Nummern aufweist und mit 26 Lichtdrucktafeln ausgestattet
ist, ist durch Hugo H e 1 b i n g, München, zu beziehen.
(Zur Versteigerung der Sammlung Oppen-
h e i rn.) Die Firma Rudolf L e p k e in Berlin ersucht uns
um Veröffentlichung der folgenden Mitteilung: »Irrtümlich wird
von verschiedenen Seiten die Meinung vertreten, daß nach
dem Tode des Barons Albert von Oppenheim Gegenstände
aus dessen wertvollen Sammlungen verkauft worden seien.
Das entspricht nicht den Tatsachen. Die Sammlung »von
Oppenheim« befindet sich noch genau in demselben Zu -
stande, in welchem sie sich bei dem vor etwa eineinhalb
Jahren erfolgten Tode des Barons Oppenheim befunden hat,
und gelangt auch in diesem Zustande im Oktober unter ge -
meinsamer Leitung von Hugo H e I b i n g in München lind
Rudolf Lepkes Kunst-Auktionshaus in Berlin zur Ver -
steigerung.«
(Auktion der Sa tu m 1 u n g Freiherr Thure
von Cederströ tri.) Am 16. und 17. Dezember v. J. fand in
der Galerie Helbing in München die Versteigerung der
Kollektion von Antiquitäten statt, mit welcher der bekannte
Maler Baron Ce derström im Laufe der Jahre sein Heim
geschmückt hatte. Die Gegenstände, die sich durch sorgfältige
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Internationale Sa m mler-Zeitung.
Nr. 5
Pflege und infolgedessen durch vorzügliche Erhaltung aus-
zeichnetcn. fanden regen Zuspruch. Die bemerkenswertesten
Preise sind: Nr. 27 Enghalskrug 220 M., Nr. 30 Große Delfter
Vase 300 M., Nr. 32 2 Delfter Platten 175 M., Nr. 72 Ovaler
Kupferkessel 510 AL, Nr. 110 Wandkonsoluhr Louis XIV. 750 M.,
Nr. 134 2 Zinnkännchen 150 M., Nr. 140 Helmkanne aus Zinn
300 M., Nr. 150 Gewürzbüchse aus Zinn 180 M., Nr. 161 Silber -
pokal, vergoldet, Nürnberg 2405 M., Nr. 162 Deckelbecher
700 M„ Nr. 165 Deckelbecher 780 M., Nr. 166 Ovale Platte,
Silber, schwedisch 1245 M„ Nr. 179 Fächer 230 M„ Nr. 202 Elfen -
beinpokal 440 M„ Nr. 206 Elfenbeinfächer 200 M., Nr. 208
Hirschkopf 230 AL, Nr. 216 Hirschkopf 185 M„ Nr. 223 b
Italienischer Wandteppich 305 M„ Nr. 232 'Kleinasiatischer
Kniipfteppich 225 M„ Nr. 233 Kleinasiatischer Knüpfteppich
225 M.. Nr. 243 Stengelpokal, Holz 205 M., Nr. 272 Kirchenbank
860 M„ Nr. 279 Schreibtisch 345 M„ Nr. 281 Kabinettschrank
400 M„ Nr. 282 Kabinettschrank 400 M„ Nr. 284 Großer Auf -
satzschrank 440 M., Nr. 285 Kleiner Aufsatzschrank 350 M„
Nr. 286 Vitrinenschrank 425 M., Nr. 288 Ueberbauschrank
550 M„ Nr. 292 Kirchenpult 190 M., Nr. 293 Lehnsessel 290 M.,
Nr. 301 Tischchen 200 M„ Nr. 304 Serviertischchen 900 M„
Nr. 307 Zweiflügeliger Schrank 520 M., Nr. 308 Kommode
250 M„ Nr. 309 Wandstanduhr 880 M„ Nr. 310 Wandstanduhr
225 M„ Nr. 312 Lehnstuhl 290 AL, Nr. 313 Lehnstuhl 480 M„
Nr. 316 Wandschirm 400 AL, Nr. 322 Wandstanduhr 720 M.,
Nr. 324 Zimmergarnitur 385 M., Nr. 327 Kleiner Vitrinen -
schrank 260 AL, Nr. 337 Porträt, deutsche Schule 490 Al.,
Nr. 341 Mädchen als Diana 53(1 M., Nr. 343 Junge Dame 200 M.,
Nr. 347 Hofmann, Verspottung Christi 1100 M., Nr. 348 Porträt,
franz. Schule 270 M., Nr. 349 Porträt, holl. Schule 420 M.,
Nr. 351 Rosi di Tivoli, Schäferszene 820 M„ Nr. 353 Gemalter
Gobelin 400 M., Nr. 355 Miniatur, Brustbild 500 M., Nr. 366
Miniatur, junge Frau 210 M., Nr. 367 Miniatur, Brustbild von
Schrott 650 M. und Nr. 368 Miniatur, Brustbild 405 M.
(O e 1 g e m ä 1 d e ai n d Aquarelle von erste n
Meistern unserer Zeit.) Die Nachlässe von Woldem.
Friedrich und Paul AI o h n, die am 10. Februar bei Rudolf
Lenke in Berlin versteigert wurden, hatten sehr guten
Erfolg. Man zahlte für Nr. 1 Woldemar Friedrich, Mandavec
36 M., Nr. 2 Maßdavee 25 AL, Nr. 3 Ohr. Wilberg, Palmen-
studie 10 AI., Nr. 4 Gust. Keller, Alte Bäuerin, vor ihrem
Hause sitzend und Gemüse putzend 68 AL. Nr. 5 Dorfstraße
48 M., Nr. 6 V. P. Mohn, Wieseulandschaft bei Berlin 65 M.,
Nr. 7 Aehnliche Darstellung 60 M., Nr. 8 .1. D u p r e (?), Land -
schaft mit Baumgruppe 10 Mk., Nr. 9 D. Thomas sin, Am
flachen niederländischen Meeresstrande wird Fischmarkt ab-
gehalten 195 M„ Nr. 10 L. H o r o w i t z, Knabe mit Blumen-
bukett vor einer Salontür 21 M„ Nr. 11 E. Verboe k h o v e ti,
Vordergrundstudie mit Blattpflanzen 80 M., Nr. 12 S. v.
Starkenborgli, Gebirgslandschaft 38 M„ Nr. 13 Unbc-
kann t, Hochgebirgslandschaft mit Burgruine 10 M., Nr. 14
H. L. G d e i c h e n - R u ß w u r m, Landschaft bei Regenstim-
nung 35 M„ Nr. 15 Eduard Hildebrandt, Neapolitanischer
Fischerknabe in ganzer Figur, stehend 29 M„ Nr. 16 H. Bar o n,
Zwei junge Mädchen an einem Bache 68 M„ Nr. 17 Ch. Wil -
berg, Bück auf den Dom von St. Peter bei Abendbeleuohtung
105 M., Nr. 18 L. Willrodder, Landschaft mit großen
Baumgruppe an einem Flusse 225 M., Nr. 19 E. v. V a r e n-
n e s, Landschaft mit Bach im Vordergründe 52 AL, Nr. 20 J. C.
Bühlmayer, Blick auf ein Gebirgsland mit See im Mittel -
gründe 60 M., Nr. 21 L. Paulus, Schiffbrüchige auf einem
Floß, durch ein Kriegsschiff gerettet 125 M„ Nr. 22 D. Tho -
mas sin, Fischerboote auf den Lagunen in der Nähe von
Venedig 75 M„ Nr. 23 V. Morin, Franzos. Hafen-Partie bei
Albendbeleuchtung 45 M„ Nr. 24 N. R i e g e n, Ein Dampfer und
drei Segelboote a-uf ruhiger See utrwiedt der Küste 91 M., Nr. 25
Angelo G e 1 e n g, Blick auf Palermo von einer Parkterrasse
aus 75 M., Nr. 26 C. C. Schirm, Das Grabmal Absoloms in'
Jerusalem 25 M„ Nr. 27 W. Chease, Brustbild einer jungen
Frau mit entblößtem Hals und gesenktem Blick 130 M., Nr. 28
Hirth du Fr eil es, Brustbild eines bärtigen Mannes mit
kahler Stirn 136 M„ Nr. 29 D. P. van Lo k h o r s t, Drei Kühe
im Vordergründe einer Landschaft 85 M., Nr. 30 Woldemar
Friedrich, Zwei Skizzen aus Santampaca. Bungalow. Auf
dem Marsch 44 M„ Nr. 31 Siniska. Indier, einen Jagdleoparden
haltend 40 M„ Nr. 32 A. M ü 11 e r - L i n g k e, Brustbild eines
rauchenden Holzknechtes 20 M„ Nr. 33 E. Harburg er,
Satyr, im Vordergründe einer Landschaft ruhend 105 M„ Nr. 34
E. Hunten, Friedrich Wilhelm, Kronprinz von Preußen, in
Begleitung des Generals Blumonthal 200 M„ Nr. 35 Karl
Langhammer, Märkisches Dörfchen 600 AL, Nr. 36 E. v.
Gebhardt, Brustbild eines alten Mannes 240 M.. Nr. 37 F.
Mus in, Bewegte See mit großem Segelschiff und mehreren
Segelbooten 235 M., Nr. 38 Karl J u t z, Ein Bauerngarten mit
Geflügel 73(1 M.. Nr. 39 Enrique Serra, Herbstlandschaft mit
Wasser 260 M., Nr. 40 J. B. M i 11 e t, Hafenpartie 48 M„ Nr. 41
O. von Kameke, Die Berninagruppe in der Schweiz 160 M.,
Nr. 42 J. Koppay, Kleines Mädchen in rotem, geblümtem
Rocke, Feldblumen pflückend 110 M., Nr. 43 Gust. Eilers,
Doppelter Kreuzgang aus dem Kloster Walkenried im Harz
48 M., Nr. 44 A. Thiele, Felsiger Abhang im Hochgebirge
315 M., Nr. 45 Willi. Kühner t. Im Vordergrund einer Wüsten -
landschaft Löwe, die erbeutete Gazelle im Rachen tragend
680 M., Nr. 46 Thorolf Holmboe, Im Packeis 330 M., Nr. 47
F. Stahl, Italienische Küstenlandschaft 25 M., Nr. 48 F.
B o u c h e, Italienische Küste mit felsigem Abhang im Vorder -
gründe 48 M., Nr. 49 Italienische Küstenlandschalt mit Wirts -
haus im Vordergründe 65 M., Nr. 50 Wilh. Leibi (angebl.),
Brustbild eines jungen bartlosen Mannes in schwarzem Rock
und Hut 82 M„ Nr. 51 Wilh. Diez (atigefol.), Brustbild eines
älteren Mannes in schwarzem Wams und weißem Kragen
48 M., Nr. 52 E. O c k e 1. Gebirgslandschaft bei aufgehender
Sonne 52 M„ Nr. 53 Weidende Rinderherde 46 M„ Nr. 54 P.
Franken, Partie aus einer orientalischen Küstenstadt 68 M.,
Nr. 55 J. K o s t k a, Gebirgslandschaft im Morgenlicht 450 M.,
Nr. 56 V. P. Mohn, Partie bei Pagliano 120 M., Nr. 57 Partie
bei Rapallo 65 M., Nr. 58 E. C i c e r i, Flußlandschaft mit Kahn
7 M., Nr. 59 Hans Herrmann, Venedig 125 M„ Nr. 60 E.
Bcrninger, Blick auf Sorrent 100 M., Nr. 61 Blick auf die
Pyramiden von Giseh 90 M., Nr. 62 E. Zampig h i, Alte Liehe
rostet nicht 240 M„ Nr. 63 B. G a 1 o f r e, Markt vor den Toren
einer kleinen spanischen Stadt am Fuße des Gebirges 825 M.,
Nr. 64 A. Sch cif hont, Niederländische Dorilandscliait
100 M„ Nr. 65 Hans von Bartels, Junge holländische Mutter
mit ihrem Kinde an der Brust, am flackernden Kaminfeuer
1000 M„ Nr. 66 Bruno Bielefeld, Blick auf die Inselbrücke
in Berlin 100 M„ Nr. 67 Walter Moras, Alte Wassermühle
in Böhmen 85 M„ Nr. 68 F. Hoffmann-Fallersleben,
Tannenwald im Schnee 460 M„ Nr. 69 Hnns Busse, Burg
Monsalvat auf hohem Felsen am Meere 470 M„ Nr. 7(1 Wilhelm
Gentz, Profilbild eines Sudanesen mit buntem Kopftuch
62 M., Nr. 71 Eduard Hilde-brandt, Felsentempel bei Ele-
phanta, Ostindien 20 M„ Nr. 72 Meeresküste mit Schloß auf
einem Vorgebirge 40 M., Nr. 73 F. Skarbina, Junges Mäd -
chen in weißem, gesticktem Kleid in einem Garten 190 M„
Nr. 74 Fffedr. Stahl, Waldpartie 75 M„ Nr. 75 Heinrich
Hermanns, Inneres der St. Markuskirche in Venedig mit
Blick auf den Hochaltar 295 M„ Nr. 76 Adolf Obst, Havelland-
schaft 170 M., Nr. 77 J. Bah Leu, Inneres eines Stalles mit
Schafherde 275 M„ Nr. 78 Osk. Schmitt, Beim Antiquar
920 M., Nr. 79 Ch. Seil, Preußische Vorposten im Gefecht mit
französischen Kürassieren 500 M„ Nr. 80 Paul M eyer heim,
Ein lisch mit den Resten eines Frühstücks, von Hühnern und
Sperlingen geplündert 2500 M„ Nr. 81 W. L i n densch m i d t,
Zwei Mönche in einer Klosterbüdherei 370 M„ Nr. 82 Th.
ßoeckh, Heimkehr 410 M., Nr. 83 Woldemar Friedrich,
iaorrnina 500 M„ Nr. 84 Indische Landsohaft mit Karawane auf
dem Marsch 64 M., Nr. 85 Partie aus Taormina mit Blick auf
die Kathedrale 46 M., Nr. 86 M ii 11 e r - K u r z w e 11 y, Nor-
Nr. 5
Internationale Sammler- Zeitung.
Seite 79
wegisohe 'Fjordansicht mit bewegtem Wasser 1480 M., Nr. 87
Gotthardt K u e h 1, Fleißige Kinder 2130 M., Nr. 88 Otto Piltz,
Die Kartoffelschälerin 460 M„ Nr. 89 D. P. van Lokhorst,
Flache Wiesenlandschaft 100 M„ Nr. 90 Artur Calarne,
Partie am Golf von Neapel bei Chiaja 380 M., Nr. 91 F. Skar-
b i n a, Auf der Digue 565 M„ Nr. 92 Artur K a rn p f, Ln der
Theaterloge 700 M.. Nr. 93 Albert von Kelle r, Brustbild
eines Mannes 560 M„ Nr. 94 L. Sch mutz ler, Märchen
1080 M., Nr. 95 Ungarin 340 M., Nr. 96 A. E ch 11 c r, Liegender
weiblicher Akt auf einem grün überdecktem Diwan 340 M.,
Nr. 97 Heinrich Züge 1, Vier hellfarbige Ochsen, vor einen
Pflug gespannt 4060 M„ Nr. 98 H. St ei «ick e, Blick auf das
Sarazemanschloß fiza arn Mittelmeer 180 M„ Nr. 99 Oskar
Begas, Gräfin Schwerin 135 M., Nr. 10(1 Die Gattin des
Künstlers 135 M., Nr. 101 Walter Mo ras, Sonniger Frühlings -
tag im Spreewald 72 M., Nr. 102 E. Lange, Biedermeierstube
aus dem Märkischen Museum zu Berlin 23 M., Nr. 103 Karl
Buch holz, Thüringische Landschaft mit Bauernhaus 450 M.,
Nr. 104 Scipione Siraoni, Hof eines italienischein Hauses mit
Galerie 525 M., Nr. 105 W. v. der Straß, Kirschen auf einer
silbernen getriebenen Schale 450 M., Nr. 106 Eduard von O e ti -
li a r d t, Aus der Reformationszeit 3600 M., Nr. 107 Fniedr.
Kallmorgeii, Hamburger Hafen bei Ahendstirrnmung
I960 M„ Nr. 108 Hoffman n v. Fallersleben, Efeu-
umrankte Einfahrt zu einem alten Schloß 335 M., Nr. 110 E.
Volkes, Ungesatteltes Picrd im Stalle 66 M., Nr. 111 Georg
Schuster -Woldan, Largo 1450 M„ Nr. 112 Louis D o u-
zette, Landschaft bei Mondbeteuchtung 490 M., Nr. 113
Eduard G r ü t z n e r, Sir John Falstaff hält Dorteben Laken-
reißer auf dem Schoß 4260 M„ Nr. 114 A. Schweitze r, Nor -
wegischer Fjord bei Abendbeleuchtung 75 M., Nr. 115 Heinrich
von Zügel, Zwei Kühe auf der Weide 1285 M., Nr. 116 Rene
Re i nicke, Szene vom Armenball 85 M., Nr. 117 Eug. Ver-
boeckhoven, Drei verschiedene Tierstudien 46 M., Nr. 118
Zwei verschiedene Tierstudien 35 M., Nr. 119 Woldemar
Friedrich, Italienische Landleutc an einem monumentalen
Brunnen (Taormina) 150 M„ Nr. 120 Indische Landschaft mit
Frauen an einem Brunnen 45 M„ Nr. 121 Blumenopfer in einem
indischen Tempel 100 M„ Nr. 122 F. N e r 1 y, Der Obelisk vor
dem Quirin»! in Rom 450 M., Nr. 123 Paul Hoeck er, Kleine
Holländerin mit weißer Hambe 640 M., Nr. 124 H. S i e t z e,
Motiv aus Maulbronn in Württemberg 180 M., Nr. 125 L.
Macchi, Die Taufe 600 M., Nr. 126 L. Stiller, Nieder -
ländisches Interieur: Drei Raucher und Trinker in Unterhaltung
um einen Tisch versammelt 690 M„ Nr. 127 W. K o t or -
bin s k y, Im Garten einer römischen Villa sitzen drei Schach -
spieler 290 M., Nr. 128 Wilh. G e n t z, Eine Karawane mit
Hunderten von Pilgern auf dem Wege nach Mekka in der
Wüste rastend 500 M., Nr. 129 Emil de Ca u wer, Blick auf
den Kölner Dom in seiner Vollendung 650 M., Nr. 130 Eugen
Bracht, Unwetter in der Lüneburger Meide 840 M., Nr. 131
Karl Becker, Ein Kavalier in der Tracht des 17. Jahr -
hunderts Hißt sich von einem Pagen die Stiefel anziehen 680 M.,
Nr. 132 Paul Meysrheim, Auf einem Tische gekochter
Hummer, Austern, Weinkühler u. s. w. 1500 M., Nr. 133 J.
R ei d - Miu r r a y, Kleine Hirtin bei ihrer Rinderherde 320 M.,
Nr. 134 L. W i I 1 r o i d e r, Vorn ein Flußbett mit barfüßigen
Knaben, dahinter Bäume .und Wiesen 500 M„ Nr. 135 Karl
Buch holz, Kyffhäuser-Landsc'haft 450 M., Nr. 136 V. P.
Mohn, Römische Campagna 41 M„ Nr. 137 Wiesental bei
Rapallo 34 M., Nr. 138 H, Urban, Sizilianisehe Landschaft
230 M„ Nr. 139 L. W i 11 r o i d e r, Baumreiche Landschaft mit
Brücke über einen Bach 250 M„ Nr. 140 a Alfred Mohr -
hutter, Eine dumme Geschichte 300 M„ Nr. 141 Fr. V o 11 z.
Stehende, weiß und rot gefleckte Kuh 160 M., Nr. 142 Land -
schaft mit Felsenpartin int linken Vordergründe 150 M., Nr. 143
Bruno Bielefeld, Die Brüderstraße in Berlin mit der Pctri-
kirche 110 M. und Nr. 144 H. L i n d e n s c h m i t, Blick auf die
reichgeschrniickte Kanzel der Kirche Ara coeli in Rom 315 M.
Ausstellungen.
Berlin. Kunstsalon Fritz G u r 1 i 11. Kollektionen von Karl
Kaspar, Otto Mueller, Albert Lamm, Grete Moll; ferner Ar -
beiten von T. Farwicz und M. Heymann-Hagen.
Hamburg. Galerie Commete r. Bildernachlaß des
Malers Heinrich W r a g c.
Mannheim. Kunsthalle. Ausstellung von Bildern des
Prof. Adolf Hildebrand in Pforzheim.
Troppau. Kaiser Franz Josefs-Museum.
Liechtensteinsehe Jubiläumsausstellung.
Wien. Vereinigung bildender Künstlerinnen Oesterreichs,
I. Maysedergasse 2. V. Ausstellung.
Auktionen.
Anfangs März. Köln. J. M. H e b e r 1 e. Waffensamm -
lungen des Marquis I..., Paris.
2. bis 4. März. Wien. Dorotheum. Antiquitäten.
2. bis 5. März. Berlin. A. W e r t h e i m. Graphik des
18. und 19. Jahrhunderts.
2. bis 5. März. London. Sotheby, Wilkinson &
H o d g e. Bibliothek Charles B u 11 e r.
3. März und folgende Tage. Berlin. Rudolf L e p k e.
Englische und französische Farbendrucke des 18. Jahrhunderts
aus Hamburger und Berliner Besitz, Kupferstiche, Schab -
kunstblätter, Zeichnungen etc.
5. bis 7. März. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung von
Handzeichnungen und Aquarellen moderner Meister aus ver -
schiedenem Privatbesitz.
9. und 10. März. Frankfurt a. M. F. A. C. P r e s t e 1.
1. Nachlaß von Fr. Dr. Peter B u r n i t z. Gemälde von Thoma,
Burnitz, Viktor Müller etc. 2. Graphische Werke moderner
Meister.
9. bis 12. März. Berlin. Hollstein & Puppe 1. Samm -
lung eines ehemaligen Professors der Berliner Akademie und
Wiener Adelsbesitz: Kupferstiche des 16. bis 19. Jahrhunderts,
darunter eine reiche Chodowiecki-Sammlung.
10. und 11. März. Berlin. Rudolf Lep ke. Sammlung des
t Freiherrn Ludwig von Schaeky auf Schönfeld.
1. Teil: Gemälde alter Meister. 2. Teil: Antiquitäten:
italienische Majolika, Silber, Skulpturen, Möbel, ostasiatische
Kunst und antike Kleinkunst.
10. bis 13. März. W'ien. Dorotheum. Nachlaß des Hof-
kunsthändlers Heinrich L. Neumann. Gemälde, Antiquitäten
u. s. w.
13. und 14. März. Berlin. Hollstein & P u p p e 1.
Sammlung Da sch (Teplitz). Oesterreichische Ansichten,
Bildnisse, historische Darstellungen.
16. bis 18. März. Leipzig C. G. B o e r n e r. Sammlung.
Arnold Otto Meyer I. Kostbare deutsche Handzeichnungen
des 19. Jahrhunderts. Große Spezialsammlungen von Schwind,
Graff, Ludwig Richter, Feuerbach, Steinle, Schnorr und allen
großen Meistern der Zeit.
16. bis 18. März. Leipzig. Oswald Weigel. Sammlung
Weichtoerger I. Oelgenmlde, Aquarelle, Handzeictoungen.
Am Schluß: Nachlaß Leo Rauth.
16. bis 18. März. München. Galerie Helbing. Kollektion
Leopold Lang. Antiquitäten, Porzellane, Textilien Möbel,
Gemälde.
Seite 80
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 5
17. bis 19. März. Köln. Matth. Lempertz. Keramische
Sammlung Peter Dümler t. Höhr, u. a.: Steinzeug vom
Westerwald, von Raeren, Köln, Siegburg, Kreussen. Porzellane,
Fayencen, altes Mobiliar.
17. bis 19, Marz. London. S o t h e b y. Japansammlung des
Sir Alfred East.
19. und 20. März. Leipzig. C. Q. Boerne r. Sammlung
Arnold Otto Meyer II. Handzeichnungen alter Meister, dabei
kostbare Originale von Rembrandt, Averkamp, Burgkmair,
Leyden, Goyen, Ostade u. a. Sammlung von Zeichnungen
Fueßlys.
19. bis 21. März. Leipzig. Oswald Weigel. Sammlung
Weichberger II. Kunstblätter und Kunstbücher.
21. März. Leipzig. C. G. Boerner. Sammlung Arnold
Otto Meyer III. Holzschnitt-Probedrucke von Richter,
Menzel, Schwind, Schnorr, Rethel und anderen Drucken von
und nach deutschen Künstlern dieser Zeit.
Mitte März. Köln. J. M. H e b c r 1 e. Münzversteigerung
aus verschiedenem Besitz.
24. März und folgende Tage. Berlin. Rudolf L e p k e.
Möbel und Antiquitäten aus verschiedenem Besitz: Porzellane,
Fayencen, Gläser, Miniaturen, Dosen, Holzskulpturen, orien -
talische Teppiche etc.
25. März. Leipzig. Galerie Del Vecchio. Gemälde.
Sammlung C. H. in M. und anderer Besitz.
31. März und folgende Tage. Berlin. Rudolf L e p k e.
Gemälde alter Meister des 14. bis 18. Jahrhunderts, Sammlungen
des verstorbenen Direktors des South-KcnsingtomMuseums
Sir J. C. Robinson und dessen verstorbenen Sohnes
Charles Newton Robinson (London) und andere Beiträge.
31. März bis 4. April. Halle. A. Riechmann & Co.
Münzensammlung Karl Kessler, Blankenburg.
März. Amsterdam. R. W. P. de V r i e s. Sammlung
Dr. Hermann Labouc h e r e, Lausanne. Münzen aller Länder.
2. April. München. Galerie Helbing. Moderne Oel-
gemälde aus dem Nachlaß des Kunstmalers Ludwig W i 11-
roider (München) und aus anderem Privatbesitz.
3. April. Köln. Matth. Lempertz. Gemälde älterer und
neuer Meister, Miniaturen. Nachlaß S. Menke t, Antwerpen,
und anderer Besitz.
21. und 22. April. Köln. Matth. Lempertz. Nachlaß der
Frau Richrath, Aachen, und anderer Besitz: Antiquitäten,
altes Mobiliar.
4. bis 6. Mai. Leipzig. C. G. Boerner. Bibliothek Alfred
Ritter von Pfeiffer (Wien). Illustrierte französische Werke
des 17. und 18. Jahrhunderts. Alte Holzschnitt- und Kupfer -
werke.
5. und 6. Mai. Bonn. Matth. Lempertz. Nachlaß Re-
gierungsbaumeister Zeugeier (Bonn) und anderer Besitz:
Antiquitäten, Kunstgegenstände.
7. bis 9. Mai. Leipzig. C. G. Boerner. Kupferstich -
sammlung Alfred Ritter von Pfeiffer (Wien) u. a. Dürer,
Rembrandt, alte Meister, Schabkunstblätter, Farbendrucke des
18. Jahrhunderts, Skizzenbiteher etc.
12. Miai. Bonn. Matth. Lempertz. Architektonische
Bibliothek aus dem Nachlasse des Regierungsbaumeisters
Zeugeier (Bonn).
19. Mai. Köln. Matth. Lempertz. Münzensammlung aus
der Joh. Wesselschen Familienstiftung und anderer Besitz.
Frühjahr. Mailand. Durch Hugo Helbing in München.
Sammlung Cornmendatore Gius. Cavalieri, Ferrara. Her -
vorragende Majoliken, Porzellane, Bronzen, Textilien, Minia -
turen. Alte Gemälde und Handzeichnungen bedeutender
Meister.
Literatur.
* Carl Hopf, die altpcrsischen Teppiche. Eine Studie über
ihre Schönheitswerte. 11. Auflage, mit bedeutend vermehrtem
Inhalt. Großoktav, 36 Seiten, reich illustriert mit 8 farbigen
Tafeln und 54 farbigen und schwarzen Textabbildungen. Kart.
Mk. 5.—brosch. Mk. 4.50. Verlag von F. B r uckman n A.-G.,
München. — Einer der besten Kenner dieser liebenswürdigen
Kunstwerke hat hier das Ergebnis seiner Erfahrungen und Unter -
suchungen niedergclegt. Während einer langen Reihe von Jahren
hatte Carl Hopf als einkaufender Händler, ganz besonders aber
als unmittelbarer Auftraggeber und in seiner Mission, auf die
Erzeugung verbessernd einzuwirken, Veranlassung, sieb mit allen
technischen und ästhetischen Fragen der orientalischen Tcppich-
kunst zu befassen, um, wie er sich selber so anschaulich aus -
drückt, »die Orientalen freundlich an der Hand nehmen und zu
den verlassenen Stufen ihres eigenen Könnens zurückleiten zu
können«. Nur aus einer derart erworbenen gründlichen Sach -
kenntnis konnte diese Studie über die Schönheitswerte der alt-
persischen Teppiche hervorgehen. Der Verfasser hat es aber
zugleich verstanden, die Früchte seiner Erfahrungen in so an -
mutiger Weise und mit so viel aufrichtiger Begeisterung darzu -
bieten, daß es an sich schon Genuß ist, seinen Ausführungen
zu folgen. Das reichlich beigegebene Anschauungsmaterial ist
sehr gut gewählt und lehrreich zusammengestellt. Besonders
entzücken die bunten Tafeln durch ihre Naturtreue und Voll -
kommenheit.
Neue Kataloge.
* Jacques Rosenthal, Hofantiquar, München. Kat.
LXVI. Illustrierte Bücher des 15. bis 19. Jahrh., insbesondere
Holzschnittwerke des 15. und 16 Jahrh. Teil I, A— Boccaccio.
(218 Nummern mit Preisen.) — Ders. Antiquarischer Anzeiger.
Heft 3. Inhalt: Alchemie, Ameticana, Geheimwissenschaften,
Kuriosa, Karikaturen, Pädagogie. (Nr. 671—1048 mit Preisen.)
* Dorothea rri, Wien. 244. Kunstauktion. Aeltere kunst -
gewerbliche Arbeiten, mährische und ungarische Bauern -
fayencen, Bilder, Mobiliar, Ausgrabungen, Stiche, Alt-Wiener
Gratulationskarten und Biedermeier-Gläser, Porzellan. (508
Nummern.)
4 Heinrich Hugendubel, München. Kat.-Nr. 81. Ge -
schichte. Länder- und Völkerkunde. Teil I. (1843 Nummern mit
Preisen.)
* K. k. Versteigerungsamt Dorotheum Wien. VI. Brief -
markenauktion. (254 Nummern.)
* Hollstein & Puppel, Berlin. Aukt. V. (1242
Nummern.)
* Oswald Weigel, Leipzig. Ankt. 46 und 47. Sammlung
Weichberger.
* Rudolf Lepke. Berlin. Sammlung Ludwig Freiherr von
S c h a c k y. I. Teil. Gemälde (89 Nummern). II. Teil. Anti -
quitäten (512 Nummern).
* Galerie H e 1 b i ii g, München. Handzeichnungen und
Aquarelle moderner Meister. Aus Nachlässen Münchner
Künstler: Prof. Julius Adam, Prof. Karl v. Baur, Prof. Christoph
Roth, Kunstmaler Josef Watter. (719 Nummern.)
Briefkasten.
Isidor v. G. Michael Konrad Hirt (auch Hirth geschrieben)
malte historische Stücke und Bildnisse, von letzteren einige
auf Silber und Gold. Jakob von S a n d r a r t, A. C. Calle
u. a. haben nach ihm gestochen.
Oelbilderdruck. Jakob L i e p m a n n, geb. 1803. t 1865,
hat den Oelbilderdruck erfunden, allein sein Verfahren, mit
einer aus farbigen Stiften zusammengesetzten Platte zu
drucken., ist als unpraktisch außer Gebrauch gekommen.
Lizitation. Das Amt hat Sensale, die derlei Aufträge über -
nehmen.
ü. L„ Innsbruck. 80 bis 100 Kronen, wenn das Blatt gut er -
halten ist.
Montenegro. Czermaks Gemälde »Der sterbende Woi-
wode« befand sich im Besitze des Bischofs Stroßmayer; wohin
es nach dem Tode des Kirchenfürsten gekommen ist. wissen
wir nicht. Vielleicht kann einer unserer Leser Auskunft geben.