Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
14. Jahrgang. Wien, 15. September 1922. Nr. 15.
FRn unsere FFreunde.
Ein Buchdruckerstreik, der mehr als einen halben
Monat dauerte und sich über ganz Oesterreich erstreckte,
hat das Erscheinen der ersten September-Nummer ver -
hindert. Dem Ausstand fiel nicht nur die angekündigte
Messe-Ausgabe zum Opfer, auch unser Herzenswunsch,
die „Internationale Sammler-Zeitung“ vom Herbst an in
erweiterter Gestalt erscheinen zu lassen, muß zunächst
noch zurückgestellt werden. Denn die traurigste Folge
des Streikes ist, daß sich die ohnehin prekäre Lage der
Zeitungen noch verschärft hat. Es mußten dem Druckerei -
personal Konzessionen gemacht werden, die den Bestand
der Unternehmungen aufs äußerste gefährden. Die Her -
stellungskosten sind auf das Zehnfache der bisherigen
Preise gestiegen; dazu die weit darüber schon hinaus -
gehenden Papierpreise, die hohen Honorare, das viel -
fach verteuerte Porto etc. etc. Der Selbstkostenpreis
eines einzelnen Exemplares der „Internationalen
Sammler-Zeitung“ stellt sich nunmehr höher, als der
Betrag, der bisher als Jahresabonnement bezahlt wurde.
Angesichts dieser Verhältnisse wird uns der Entschluß
wahrlich nicht leicht, unser Blatt weiter erscheinen zu
lassen. Wir tun es in der Ueberzeugung, daß den Samm -
lern an der Erhaltung ihres einzigen Organs gelegen ist,
daß sie ungerne das Blatt missen werden, das sie mit
dem Kunstmarkt verbindet, aus dem sie verläßlich er -
fahren, was auf dem Spezialgebiet ihres Interesses vor -
geht, wie es um die Preisbewegung steht, wo und wann
Auktionen stattfinden und was sonst dem Sammler zu
wissen nottut. Diese Ueberzeugung gibt uns den Mut,
die Sache der Sammler weiter zu führen, aus ihr schöpfen
wir aber auch die Hoffnung, daß unsere Freunde willig
einen Teil der großen Mehrkosten auf sich nehmen.
Der Preis der „Internationalen Sammler-Zeitung“
stellt sich jetzt pro Jahr wie folgt:
Für Oesterreich auf K 12.000.
„ Ungarn ung. K 1200.
„ Tschechoslowakei . . tsch. K 50.
„ Polen poln. Mark 4000.
„ Deutschland M 400.
„ Jugoslawien D 50.
„ Rumänien Lei 80.
„ Italien Lire 30.
Für das übrige Ausland . . . Frcs. 25.
* *
*
Der Zentralverein für Zeitungsunternehmungen und
der Verband der Fachpresse ersuchen uns um Aufnahme
folgender Erklärung:
„Die gesamte österreichische Fachpresse, dieses
wichtige Verständigungsmittel im internationalen Handel
und Gewerbe, dieses beste Propagandamittel für unser
gesamtes wirtschaftliches Staatsleben steht in Gefahr,
durch einen in schamlosester Weise betriebenen Wucher
der österreichischen Papierfabrikanten zugrunde gerichtet
zu werden. Von Monat zu Monat, von Woche zu Woche
sind seitens der Papierfabriken die Preise kontinuierlich
gesteigert und Papier selbst zu den stets erhöhten Preisen
der Fachpresse vorenthalten worden, welche dadurch
gezwungen wurde, zu noch höheren Preisen zur Deckung
des Bedarfes sich des Schleichhandels zu bedienen.
Papier, welches in Friedenszeiten 26 Heller per Kilo -
gramm gekostet hat, sollen nach den neuesten Diktaten
der Papierfabriken die österreichischen Fachblätter mit
einem Preise von ca. 5000 Kronen per Kilogramm
bezahlen, welcher nebenbei nur für die erste Hälfte des
Monats September Giltigkeit haben soll und welchen
zu steigern in nächster Zeit die Papierfabriken sich Vor -
behalten.
Wenn auch zugegeben wird, daß durch eine enorme
Verteuerung der Preis der zur Papierfabrikation erforder -
lichen Rohmaterialien sowie durch die enorme Steiger -
ung, der zur Erzeugung notwendigen Kohle eine starke
Verteuerung gerechtfertigt erscheint, so ist dies in den
gegebenen Dimensionen als eine durchaus wucher -
ische zu erklären und nur dadurch möglich, dass das
fertige Produkt, das Papier, selbst ein wichtiger vom
valutastarken Auslande stark begehrter Exportartikel ist.
Diesen sogenannten in Gold errechneten Welthandels -
preis soll nun die österreichische Fachpresse bezahlen,
obwohl naturgemäß ihre Einnahmen nicht im entfern -
testen diesen Welthandelspreisen entsprechen können.
Der Verband der Fachpresse, in welchem alle her -
vorragenden Fachblätter Wiens und der Bundesstaaten
Oesterreichs vereinigt sind, von welchem ein großer
Teil den Verbänden und Fachorganisationen der Indu -
strie, des Handels und Gewerbes als wichtigste Ver -
ständigungsmittel dienen, erklären hiemit, daß die öster -
reichische Fachpresse, die unter den schweren Lasten
der ihr aufgebürdeten Herstellungskosten, insbesondere
aber unter dem gekennzeichneten Papierwucher unbe -
dingt zusammenbrechen muß, wenn nicht rechtzeitig
wirksame Massnahmen zum Schutze derselben durch -
geführt werden. Sind die österreichischen Fachblätter
für den Staat und für die in demselben befindliche
wirtschaftliche Organisation eine Notwendigkeit, dann
ist es eine gebieterische Pflicht d^r Regierung und der
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Internationale Sammler-Zeitung
Nationalversammlung, diese Maßnahmen unverzüglich als ausreichend nachgewiesen ist, dürfen nicht geduldet
durchzuführen. Die Diktate der Papierfabriken, deren Pro- werden, wenn ihnen nicht ein wichtiger Faktor des
sperieren durch die von allen öffentlichen Bilanzen mehr wirtschaftlichen Lebens zum Opfer fallen soll.
Eine SKostümsammfung unter dem EfCammer.
Vom 27. bis 30. September findet in den Räumen
der Kunstabteilung des Dorotheums die 332. Kunst -
auktion statt, mit der dieses Institut seine diesjährige
Tätigkeit aufnimmt.
Zur Versteigerung gelangt eine aus Wiener Privat -
besitz stammende Kostümsammlung, die, was
die Vollständigkeit und Reichhaltigkeit ihres Materials
anbelangt, wohl mit den meisten öffentlichen Samm -
lungen in eine erfolgreiche Konkurrenz treten kann,
die privaten Sammlungen dieser Art weit übertrifft. Die
Kollektion umfaßt zweihundert komplette Kostüme
aus fast sämtlichen Ländern der ehemaligen österreichisch -
ungarischen Monarchie, sowie eine Anzahl von Kostümen
aus dem den alten Reichsgrenzen anschließenden Ge -
bieten Bayerns, Sachsens, Schlesiens, Rußlands, Bul -
gariens und der Balkanländer. Außer diesen vollständigen
Kostümen bringt die Sammlung ungefähr 400 Stück
verschiedener Kostümedetails, Kopfbedeckungen, Schür -
zen, Seidentücher, Spitzen, aber auch landesübliche
Schmuckgegenstände, Halsketten, Miederhacken, Uhren,
Uhrketten, endlich eine große Anzahl Männer- und
Frauenkopfbedeckungen, darunter äußerst seltene Exem -
plare russischer Frauenhauben, alter ober- und nieder -
österreichischer Goldhauben, böhmischer und alpen -
ländischer Männerhüte etc.
Von besonderem Interesse dürfte für den Kostüm -
sammler eine Anzahl alter Kostüme aus dem Wiener -
wald sein, die noch in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts
zurückreichen. Auch die obersteirischen Trachten von
Gewerkensfrauen mit ihren an Renaissancekostüme ge -
mahnenden, gesteppten Seidenröcken und Taillen, so -
wie einige Lederstickereien auf Spenzern und Mäntel
ungarischer Provenienz dürften große Anziehungskraft
auf Sammler üben.
In erster Linie aber wird durch die reiche Auswahl
an alten, schön gemusterten, bunten Seidentüchern,
farbigen Wollstickcreien auf Schürzen, Bändern und
Haubenbehängen, sowie hausgearbeitete Spitzen an
Kleidern und Schürzen die Kauflust aller jener Kreise,
welche diese Artikel einem praktischen oder dekorativen
Zwecke zuführen können, besonders der Frauen, an -
geregt werden.
Wenige Tage später kommt im Dorotheum eine
Sammlung von Musterstücken meist ausländischer Por -
zellan- und Majolikamanufakturen unter
den Hammer. Es finden sich darunter besonders eng -
lische, spanische und italienische Fayencen von be -
sonders dekorativer Wirkung, sowie eine große Anzahl
ruthenischer und slovakischer Bauernmajoliken, deren
einfache originelle Form sowie dekorative bunte Be -
malung sie zu einer äußerst geeigneten Verwendung in
der modernen Zimmereinrichtung prädistiniert.
Außer diesen Fayencen sind auch einige Schalen
und Service, Neuausformungen nach Modellen der Wiener,
Berliner und Pariser Porzellanfabriken, in dieser Kol -
lektion.
Die Versteigerung der keramischen Sammlung findet
als 333. Kunstauktion vom 2. bis 4. Oktober statt. Die
gemeinsame Schaustellung beider Sammlungen ist vom
19. bis 26. September für den Besuch geöffnet.
T)ie SRufdion GfUffingwortß.
Der Zahlentaumel, den die fortschreitende Entwer -
tung von Krone und Mark hervorgerufen hat, verwirrt
alle ehedem festen Begriffe der Preisbildung. Es ist
daher wertvoll, die Ergebnisse einer Auktion kennen zu
lernen, deren Gradmesser nicht Krone oder Mark, son -
dern der Schweizer Frank bildete. Es ist dies die Auktion
der Bildersammlung des Herrn Chillingworth aus
Nürnberg, die am 5. September in der Galerie Fischer
in Luzern vor sich ging. Die Preise, die da erzielt
wurden, können im allgemeinen als normal angesehen
werden: umrechnen in Kronen oder Mark darf man sie
aber nicht, denn da ergäben sich Phantasiezahlen, die
für den Markt in Wien oder Deutschland unmöglich
als maßgebend anerkannt werden können.
Ueber die Auktion wird uns berichtet:
Am Beginn der Auktion stand ein Strauß noch nicht
überragender Werke der spätem niederländischen und
der deutschen und italienischen Schulen. Das Publikum
stimmte in ihrer Bewertung mit den Auktionsleitern
überein, die diese Bilder nicht der Wiedergabe im Kata -
log würdig gefunden hatten. Die Landschaften von Kei-
rinex (19), Mancadan (31) und Esaias van de Velde
(37) blieben mit 520, 1300 und 800 Fr. in mäßigen
Grenzen, die an dritter Stelle ausgebotene biblische
Szene von Jacob de W e t (38) stieg immerhin schon
auf 2900, das dem Antonio M o r o zugeschriebene
Männerbildnis (33), das freilich die kühle Hoheit dieses
Meisters nicht in besonders hohem Grade besaß, auf
2000, Nr, 21, die holländische Danae, brachte 2400 Fr.
Billig blieb mit 400 Fr. das anspruchslose, aber tüch -
tige Greisenbildnis des Nürnbergers Lorenz Strauch
(76). Die sehr frei und phantasievoll gemalte, aber
stellenweise übergangene Beschneidung Jesu (67) eines
Regensburger Meisters stieg mit 2700 Fr. wenig über
das Anfangsgebot von 2000, während die schöne Ma -
donna des Meisters von Frankfurt (8) nach einem An -
fangsgebot von 3000 Fr. für 5000 Fr. von einem schwei -
zerischen Sammler erworben wurde.
Ebenfalls eher noch bescheidene Beträge ergaben
die zwei hier eingestreuten Italiener Palma Vecchio
(110): 4000 Fr., und eine reizvolle, aber unvollkommen
erhaltene toskanische Madonna mit Kind und Heiligen
(106): 2200 Fr. Die Anbetung des Meisters der Luzien-
legende aus Brügge (9), das feine, altniederländische
Bildchen der Madonna mit dem Kind und St. Bernhard
(10) und das Kaiser Maximiliansbildnis des Meisters
von Frankfurt (7) führten mit 4000, 5800 und 8000 Fr.
zu Jordaens (18) und Rubens (22) mit den für
schweizerische Verhältnisse, einstweilen noch, sehr an -
sehnlichen Summen von 25.000 und 60.000 Fr. Als
weiterer Höhepunkt folgte gleich darauf die weiß-rote
Madonna des Hans Bai düng (40) 49.000 Fr. Ziem -
lich lebhaft wurden mit an sich weniger hohen Preisen
— 23.000, 16.000, 7000 und 22000 Fr.' — die drei
Tafeln des älteren Lucas Cranach (42, 43, 44)
und der Hercules des-H ans Cranach (45) gesteigert.
47.000 Fr. für das dem Hans H o 1 b e i n zugeschriebene
Männerbildnis dürfte für Holbein als recht nieder, für
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Internationale Sammler-Zeitung.
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■" ALTE "BIEDER"
I ALTE UNO MODERNE GRAPHIK 1
| KAUFT UND VERKAUFT |
| KUNSTHANDLUNG WÜRTHLE & SOHN NACHF., WIEN 1.1
§H WEIHBURGGASSE 9. g
IllllI!llll!ll!|IIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!lIIII!ll!lll!IIII!illllllllllllll!ll!llllllll!l!lllllllllll! l lll!llllllllllillllllllll!ll!ll!ll!!!ll!lllllllllllll!lll!!lllll
das Bild, so wie es sich zeigte, als erfreulich gelten.
Die in geschlossener Reihe zunächst folgenden glanz -
vollen deutschen Bilder mit sehr stattlichen Preisen
waren alle auch von der letztjährigen Züricher Aus -
stellung bekannt: Johann Koerbecke (47) 62.000 Fr.,
Meister von Meßkirch (48) 34.000 Fr., Bernhard Strigel
(77) 30.000 Fr., das Männerbildnis von Jörg P e n c z
(72) 25.000 Fr., die Heilige Familie eines frühen böhmi -
schen Meisters (61) 15.500 Fr., die Nürnberger Madonna
mit dem Christkind und der hl. Katharina (66) 37.000 Fr.
Gegenüber dieser Gruppe blieben einige süddeutsche
Tafeln (49, 50, 53, 54) wie auch die Spinnerinnen des
Jörg Pencz (73) mit Beträgen zwischen 3000 und 7000
Fr. in zweiter Linie. Das im Katalog nicht abgebildete
rote Frauenbildnis von Schäufelein (74) erreichte
10.500 Fr., die Kreuztragung (62) 8100 Fr. Am Schluß
dieser deutschen Gruppe standen die als elsässisch be-
zeichnete große Madonna im Garten (58) : 31.500 Fr.,
und die seinerzeit in Zürich vielbeachtete österreichische
Tafel mit Darstellungen zur Legende der Quatuor Coro-
nati (59); diese ging mit 10.000 Fr. überraschend billig
an die Firma Fred Müller in Amsterdam.
ln einer Vereinzelung, der augenscheinlich ihre
•bestimmte Bedeutung und Wirkung zugedacht war,
hatten die Auktionsleiter zwischen die hochgewerteten
Deutschen und die Hauptstücke nicht nur der holländi -
schen Gruppe, sondern der ganzen Sammlung die vier
sienesischen Doppeltafeln mit Szenen aus
dem Leben eines heiligen Mönches eingeschoben (105
a—d); die Veranstalter . der Versteigerung schienen für
sie sehr hohe Erwartungen zu hegen. Sie gingen von
30.000 bis auf 48.000 Fr.
Ueber. die Halbfigur der Magdalena des Jacob
C o r n e 1 i s z von Amsterdam (25), das kleine Genre -
bild von Gabriel Metsu (32), die beiden Bildnisse
des Jan von Scorel (36, 35) und die kleine Land -
schaft von Hobbema (28) führten die immer höheren
Preise von 17.000, 23.000, 20.000, 58.000, 74.000 Fr.
zu den beiden Frauenbildnissen von Rembrandt
(34 und 34a); das erste, signiert und 1635 datiert, mit
einwandfreiem Stammbaum, als Bildnis der Schwester
des Künstlers nachgewiesen, ging rasch von 100.000
auf 138.000 Fr.; der als Studie noch unmittelbarer und
freier wirkende, aber für eine Sammlung vielleicht etwas
weniger gewichtige Mädchenkopf blieb bei 71.000 Fr.
Die Hauptmasse der italienischen Bilder, die mit
über 30 Nummern sich nun anschloß, konnte eine
ähnliche Höhe der Preise nicht mehr aufbringen. Zu
den klangvollen Namen Paris B o r d o n e (78), Sandro
Botticelli (79), C i m a da Conegliano (80) standen
die zunächst erreichten Summen von 3000, 21.000 und
8000 Fr. doch kaum in sehr gutem Verhältnis. Durchaus
verblüffend war aber der Preis von 110.000 Fr. für den
Francesco Cossa bezeichneten Arion (81). Ueber-
raschend auch noch die 20.500 Fr. des Lorenzo di Credi
(82), die 24.500 Fr. des Bastiano Mainardi (91,
Rundbild), die 10.000 Fr. für die kleine florentinische
Bewegung an der goldenen Pforte (100), die 12.000
und 11.000 Fr. für die kleinen Luca Signorelli (111).
Von sonst noch stärker hervortretenden Bildern wurde
der im Katalog nicht abgebildete Bernardino F u n g a i
(86) mit 12.500 Fr. von Fred Müller erstanden, die
norditalienische Kreuzigung (96) ging auf 19.500, eine
lombardische Anbetung (102) und ein Figurenbild Sankt
Anna mit Madonna, Christkind und Heiligen (103) auf
10.500, die strenge Madonna mit Heiligen, „toskanisch
um 1420“ (107) auf 19500 Fr. (Fred Müller). Auf die
übrigen Frühitaliener wurde bis zu einigen tausend
Franken durchweg ebenfalls lebhaft geboten. Im all -
gemeinen trafen die höheren Preise die Werke, die
durch die Zeit am wenigsten gelitten haben.
Auch im letzten Abschnitt der Auktion war ein
Nachlassen des Interesses nicht zu spüren. Die Auf -
einanderfolge der Werke war so ausgedacht, daß Er -
müdung durch Gleichartigkeit ebenso vermieden wurde,
wie regellose Buntheit. Nach Antonio Canale (113,
12.000 Fr.) und einem spanischen Primitiven (114,
7100 Fr.) erschienen nun erst die Bilder, die im Katalog
an der Spitze standen: Ambrosius B e n s o n (1, 13.000
Fr.), Aelbrecht B ou t s (2, 16.000 Fr.), Joos van Cleve
(3, 500 Fr.) und der mit großer Spannung erwartete
Adriaen Isenbrant (4); die Gebote setzten für
dieses Bild mit 20.000 Fr. ein, zugeschlagen wurde bei
37.510 Fr. Gleich die nächste Nummer, das Männer -
bildnis des Meisters von FISmalle (6), brachte
noch einmal eine Sensation; es wurde von 50.000 auf
81.000 Fr. gesteigert und fiel an den Kunsthändler
Steinmeyer, wie auch die Madonna des Isenbrant.
Nach der Heiligen Familie des Meisters vom hl. Blute
(13), die noch 10.600 Fr. erreichte, dem Hochzeitszug
(14, 6400 Fr.) und dem Blumenstrauß (15, 5500 Fr.)
der beiden B r e u g h e 1 sanken die Preise entsprechend
den nun nicht mehr so anspruchsvoll ausgewählten und
zusammengestellten niederländischen, deutschen und
'italienischen Gemälden unter die Grenze von 10.000
und 5000 Fr.
Ein EKuriosum.
Die Studienbibliothek in Salzburg bewahrt, wie wir
den vom Museumsdirektor Julius L e i s c h i n g trefflich
redigierten „Salzburger Museumsblättern“ entnehmen, ein
ganz unscheinbares Büchlein des Petrus Pomponatius
aus Mantua Traktat über die Unsterblichkeit der Seele,
in lateinischer Sprache verfaßt 1516, laut Titelblatt 1534
gedruckt (144 Seiten in Oktav). Wer dieses Büchlein
in die Hand nimmt und darin blättert, gewahrt zunächst
Spuren von Beschädigungen durch Feuer auf den ersten
Blättern. Ferner findet er auf dem Vorsatzblatt eine
Eintragung, datiert vom Jahre 178. (an Stelle der vierten
Ziffer ist ein Punkt), welche lautet: P. Pomponatil über
deimmortalitate animae combustus ob nimiam proclivitatem
ad atheismum. Est rarissimus, cum a principe Eugenio
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Sabaudiae 18 imperialibus ducatis Lipsiae emtus sit et
8 ducatis in Catalogo Bibliothecae Uftenbachianae praetii
censeatur. Praesertim haec editio quae prima rarissimaque,
cum 60 Exemplaria tantum ex prelo ducta, inter allos
pene perditos libros sub tecto domini patris mei inveni
ego 178.. regento Josepho II. imperatore Germaniae,
Friderico II. reg Borussiae. Zu deutsch: des P. Pompo-
natius Buch über die Unsterblichkeit der Seele, wegen
zu starker Hinneigung zum Atheismus verbrannt, ist
äußerst selten, zumal es vom Prinzen Eugen von Sa -
voyen zu Leipzig um (80, kaiserliche Dukaten gekauft
und im Katalog der Uffenbachischen Bibliothek mit
8 Dukaten veranschlagt ist. Diese Ausgabe, welche die
erste und zugleich seltenste ist, da nur sechzig Exem -
plare aus der Presse kamen, habe ich unter dem Dach
meines Herrn Vaters im Jahre 178 . gefunden unter
der Regierung Josephs II., Kaisers von Deutschland und
Friedrich II., Königs von Preußen.
Was zunächst festgestellt werden soll: diese Notiz
ist gewiß echt, das heißt sie ist wirklich zwischen 1780
und 1786 (Todesjahr Friedrichs des Großen) einge -
tragen worden, nachdem die durch das Feuer im Vor -
satzblatt entstandenen Lücken unterklebt waren. Die
letzte (Einer-) Stelle der Jahreszahl ist in der Hand -
schrift absichtlich weggelassen und mit zwei Punkten
angedeutet. Der Inhalt der Eintragung ist, soweit das
festzustellen ist, insofern richtig, als die erste Auflage
in der Tat auf dem Scheiterhaufen geendet hat. Das
vorliegende Exemplar müßte, was wohl öfter vorge -
kommen sein mag, aus dem brennenden Haufen heim -
lich entfernt und so gerettet worden sein. Da übrigens
die zu verbrennenden Bücher meist in dicken Paketen
verschnürt ins Feuer geworfen wurden, stark zusammen -
gepreßtes Papier aber bekanntlich schlecht brennt, so
kann dieses Exemplar auch nach erfolgtem Autodafee
aus der kalten Asche noch in diesem ziemlich wohl -
erhaltenen Zustande herausgeholt worden sein.
Trifft diese Annahme auf unser Exemplar zu, so
haben wir es hier, ganz abgesehen von der Bedeutung
des Inhalts der Schrift, gewiß mit einer kostbaren
Seltenheit zu tun. Ein Blick auf den Druck aber be -
raubt uns aller romantischen Illusionen und weckt die
schwersten Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Ver -
fassers der handschriftlichen Eintragung. Lettern wie
Ausstattung des Buches scheinen bei unbefangener Be -
trachtung etwa der Zeit um 1700 anzugehören. Soviel
von diesem Werk bekannt ist, wurde im Jahre 1534
überhaupt kein Druck davon veranstaltet, der erste
(vernichtete) Druck ist früher aus der Presse gekommen.
Hingegen weiß man, daß viel später Nachdrucke erfolgt
sind, die absichtlich in das Jahr 1534 zurückdatiert
wurden. Mit einem solchen Nachdruck haben wir
es wohl auch hier zu tun. Ob die Brandspuren zu
Fälschungszwecken künstlich gemacht wurden, ob etwa
der Schreiber der Notiz, der seinen Namen nicht nennt,
selbst wissenschaftlich an der Fälschung beteiligt ist,
darüber ist keine Klarheit zu gewinnen. Ebensowenig
darüber, ob Prinz Eugen wirklich dieses Buch für
18 Dukaten gekauft hat und so selbst ein Opfer des
Schwindels geworden ist, was schon darum recht un -
wahrscheinlich klingt, weil zu Eugens Lebzeiten die
Druckerschwärze an dem Buche noch kaum trocken
gewesen sein kann. So macht es mehr den Eindruck,
als sollte dieses fatale Schriftwerk durch Verbindung
mit dem Namen Prinz Eugens künstlich noch „wert -
voller“ gemacht werden. Wie immer es sich verhalten
mag, das Büchlein ist ein Schaustück, das in einem
Museum der Fälscherkünste einen Ehrenplatz einnähme.
Gfironiß.
AUTOGRAPHEN.
(Verkauf des Barth’schen Autographen -
albums.) Louis Barth hat sein berümtes Autographen-Album,
von dem wiederholt in der „Internationalen Sammlerzeitung“
die Rede war, an den Generaldirektor J. B r i n ri e r in Berlin
um 140 Millionen Mark verkauft. Das Album enthält 2004 Ein -
tragungen von Weltgrößen in 45 Sprachen und 442 Bilder von
bedeutenden Künstlern. Noch am 25. August hatte der deutsche
Reichspräsident Ebert Herrn Barth empfangen und ihm in
sein Buch die Worte geschrieben: „Mit Ausdauer arbeiten,
niemals verzweifeln.“ Am selben Tage verkaufte Barth dem
anscheinend nur noch die Eintragung Eberts gefehlt hatte, das
Album, von dem er, wie er oft behauptete, sich niemals trennen
wollte.
(Versteigerung bei Henri <Pi.) Bei der vom
19. bis 21. Juni bei Henrici in Berlin abgehaltenen Auto -
graphenauktion wurden folgende namhafte Preise erzielt: Nr. 47
Blücher, Brief M 6800. Nr. 82 Christine von Schweden,
Br. M 9000. Nr. 119 Eon de Beaumont, Br. M 3500. Nr. 118
Elisabeth S t u a r t, Br. M 4000. Nr. 158 Friedrich II.
von Preußen, Br. M 12000. Nr. 242 Franziska v. Hohenheim,
Br. 5500. Nr. 249 Kaiserin Katharina II., Br. M 6200. Nr. 285
Prinz Louis Ferdinand, Exerzitienbuch M 2500. Nr. 297
Königin Luise, Br. M 3850. Nr. 316 Maria Antoinette,
Br. M 3800. Nr. 343 N a p o 1 e o n, Br. M 5600. Nr. 343 N e 11 e 1-
beck, Br. M*S600. Nr. 458 Seb. Bach, 2'S. M 3600. Nr. 463
Beethoven, 2 S. M 7600. Nr. 473 Brahms, Stammbuch -
blatt M 3550. Nr. 551 Liszt, 8 S. M 7500. Nr. 524 Mendels -
sohn, Musikmanuskript, 7y a S. M 13800. Nr. 589 Nanette
Mozart, 2'/, S. M 3450, Nr. 676 R. Wagner, 3 S. M 1500.
Nr. 679 M a r s c h n c r, 5 Br. M 7300. Nr. 682 C. M. Webe r,
Musikmanuskript M 3850. Nr. 693 Zelter, 3 S. M 1700 Nr. 825
Bürger, 4 S. M 1360. Nr. 1015 Goethe, Brief aus der
Frühzeit 1775, 1 S. M 16.000. Nr. 1018 Goethe, Vierzeiler m. N.
M 65.000. Nr. 1033 Goethe Haarlocke M 6400. Nr. 1136 Th.
Körner, 3 S. M 2500. Nr., 1277 Schiller, 3 S. M 15.000.
Nr. 1279 Schiller, 3‘/ a S. M 12.900. Nr. 1320 Charlotte-
v. S t e i n, 3 S. M 5200. Das Schubertmanuskript, das wie wir
schon gemeldet haben, M 91.500 erreichte, wurde von Antiquariat
Halle in München erstanden. Die nächste Autographenauktion
bei Henrici findet Ende September statt.
BIBLIOPHILIE.
(Die erste Shakespeareausgabe.) Eine Stiftung,
die fünf Sechstel des Kaufpreises aufbrachte, hat jetzt das kost -
barste englische Buch ins Britische Museum gebrächt, die Folio-
Ausgabe S h a k e s p e a r e s aus dem Jahre 1623. Von dem
schon dem Museum gehörigen Exemplar unterscheidet sich das
jetzt erworbene durch den unvollendeten Zustand des in Kupfer
gestochenen Porträtkopfes Shakespeares. Die Erwerbung dieses
zweiten Folio-Shakespeares für das Britische Museum ermög -
licht es nun, die vielberufenen Titelblätter des berühmten Druckes
auch auszustellen; auf der einen Seite das Kupferstichbildnis
Shakespeares von D r o e s h o u t, auf der anderen Seite der
Buchtitel mit den huldigenden Versen seines Dichterfreundes
Ben J o n s o n.
(Inkunabel-Versteigerung.) Das Antiquariat von
Matth. Lempertz (P. Haustein und S ö h n e) in Bonn
versteigerte am 25. Juli die von uns in Nr. 12 besprochene, aus
etwa 400 Drucken bestehende Rheinische Inkunabel-Bibr
1 i o t h e k. Da der Katalog schon seit Mitte Mai der Oeffent-
lichkeit übergeben worden war, war die Spannung in den
Kreisen der Bücherfreunde auf eine ziemlich lange Probe ge -
stellt. Man erwartete von dieser einzigartigen Kollektion ein
Ereignis auf dem Büchermärkte, wie es seit langer Zeit nicht
vorgekommen war; man erwartete hohe, sogar sehr hohe Preise.
Nun, da die Versteigerung vorüber ist, müssen sich selbst die -
jenigen, die vorher am höchsten taxiert hatten, eingestehen,
dass die Wirklichkeit die kühnsten Erwartungen hinter sich ge -
lassen hat. Die erzielten Preise sind in der Geschichte des
Büchermarktes ohne Beispiel, selbst wenn man die fünf- und
sechsstelligen Zahlen in Goldmark übersetzt. — Die bei der
Auktion zusammengekommenen Liebhaber und Antiquare aus
dem In- und Auslände zeigten ihr Interesse durch flottes unbe -
denkliches Steigern, sodass die ganze Sammlung in knapp 7
Stunden verkauft war. Den grössten Preis brachte Nummer
339: Ptolomaeus, Cosmographia, Ulm 1482, die für 155.000
Mk. zugeschlagen wurde. Die nächsthöchsten Preise gingen
Nr. 15
1 nternationale Sammler-Zeitung
Seite 121
unter die 100.000 zurück und bewegten sich auf der Höhe
zwischen 50- und 90.000Mk. Wir nennen Wolfram v. Eschen -
bachs Parzival, Strassburg 1477, 83.000 Mk.; de Ast, Summa
de casibus conscientiae, Köln 1479, 71.000 Mk.; Biblia latina,
Strassb. 1479, 71.000 Mk,; Mauburnus, Rosetum exercitiorum,
Zwolle 1494, 59.000 Mk. Eine grosse Reihe von .Preisen be -
wegte sich zwischen 30- und 40.000 Mk. Das Gesamtergebnis
war einschliesslich 10 Prozent Aufgeld viereinhalb
Millionen Mark.
HANDSCHRIFTEN.
(Eine Sammlung arabischer Handschriften
für den Vatikan.) Die vatikanische Bibliothek, deren Vor -
steher der jetzige Papst Pius XI. gewesen ist, hat eine bedeut -
same Schenkung erhalten, indem verschiedene Mailänder, in
erster Linie der Senator Luca Beltrani, eine Sammlung von
330 arabischen Manuskripten stifteten. Fast alle diese Hand -
schriften sind in ihren kostbaren Ori^inalcinbänden. Die Gesamt -
zahl der arabischen Manuskripte im Vatikan steigt damit auf
1260. Die Manuskripte gehören der Zeit zwischen dem 12. und
16. Jahrhundert an und beschäftigen sich mit den verschieden -
sten Gegenständen. So ist eine kostbare Koranhandschrift mit
einer Interlinear-Uebersetzung ins Persische und 15 verschie -
denen Kommentaren, dann ein Exemplar des arabischen Lexi -
kons von Eldohabi, wahrscheinlich die Originalhandschrift des
Verfassers, die von dem Autor 1315 mit eigenhändigen Verbes -
serungen versehen wurde. Sodann befinden sich darunter neun
Abhandlungen über Mystik, 38 juristische Werke, 12 Anthologien
und zahlreiche historische Darstellungen. 14 Manuskripte be -
schäftigen sich mit den Naturwissenschaften und eines mit der
Geschichte der Kunst.
NUMISMATIK.
(Auktionen.) Bei A. Riechmann in Halle finden in
der Zeit vom 18.—28. September drei Auktionen statt. Die erste,
umfassend die Sammlung des Fabriksdirektors G. in G., enthält
Münzen der Römischen Republik und des weströmischen Kaiser -
reiches, die zweite Auktion bringt Münzen und Medaillen aus
verschiedenem Besitz, darunter viele Seltenheiten ersten Ranges,
besonders von Anhalt, Braunschweig, Stolbcrg, Italien, den
Niederlanden etc. Die dritte, die Numismatische Bibliothek eines
deutschen Sammlers mit c. 700 Nummern.
(Verlust wissenschaftlich wertvoller Mün-
z en.) Der Hauptmann a. D. Karl Hollmann in Wien hat
neun silberne Brakteaten aus dem 13. Jahrhundert verloren. Sie
waren einzeln in Säckchen, und diese wieder in einem Kuvert
verpackt. Diese Münzen haben einen geringen Metall-, jedoch
hohen und für Oesterreich geradezu unersetzlichen wissen -
schaftlichen W er t. Es ist unwahrscheinlich, daß der Finder
die Münzen einschmelzen läßt. Die „Bundessammlung von
Medaillen, modernen Münzen und Geldzeichen Wien“, Burg -
ring (Kunsthistorisches Museum), bittet ihn, die Sammlun -
gen nicht um diese kaum ersetzbaren Objekte zu bringen, und
sie gegen entsprechenden Finderlohn in der Bundessammlung
abzugeben.
(Porzellanmünzen.) Die Stadt U 1 m übertrug den
Majolikawerken in Gaildorf die Herstellung reichsstädtischer
Münzen in Porzellan (Regimentstaicr, Gulden, Dreibätzner,
Kreutzner.)
PHILATELIE.
(Die Tausendkronen marken.) Dieser Tage sind
die neuen österreichischen Tausendkronen - Briefmarken er -
schienen. Sie sind im Buchdruck hergestellt und zeigen auf
gelbem Grunde den bekannten, die Kunst symbolisierenden Frauen -
kopf, der bereits auf den 20-, 25-, 50-, 100-, 200-, und 500-Kro-
nen-Marken zur Abwendung gekommen ist.
(Freihändiger Verkauf ungebrauchter
Samoa-Postwertzeichen.) Aus Berlin wird uns
berichtet; Das Reichspostministerium eröffnet am 2. Oktober
bei der Markenverkaufsstelle des Briefpostamtes in Berlin C. 2
einen freihändigen Verkauf ungebrauchter Postwertzeichen von
Samoa mit der Schiffszeichnung ohne und mit Wasserzeichen
(Briefmarken, Postkarten) zu festgesetzten Nettopreisen. Die
Preisliste weist eine grössere Anzahl Verkaufslose mit voll -
ständigen Sätzen von je einem Stück der Pfennig- und Mark -
werte dieser Kolonialmarken auf. Die näheren Bezugsbedin -
gungen mit dem Los- und Preisverzeichnis können bei jeder
Postanstalt eingesehen werden, auch werden sie auf Verlangen
von der postamtlichen Verwcrtungsstelle für Sammlermarken in
Berlin, W 66, Reichspostministerium, gebührenfrei zuge -
sandt.
m
1 Georg ii. Hermann Fromme
Wien I., Stallburggasse Nr. 2.
Fernruf-Stelle: 8/ 1983.
Kunsthandlung
Gemälde
Moderner Meister
- 18. u. 19. Jahrh.
Angebote aus Privatbesitz erbeten, jgg
VERS CHI ED EN ES.
(Norwegens größter Kunstsammler.) Christian
Langaard, der größte Kunstsammler, den Norwegen besaß,
ist in Christiana im 74. Lebensjahre gestorben. Jnteressant hat
Adolph Donath in seiner „Psychologie des Kunstsammelns“
über das eigenartige Sammlertemperament und das großartige
Werk dieses Mannes berichtet. „Als ich Langaard kennen
lernte,“ schreibt er, „bewarb er sich gerade in Berlin um rhei -
nisches Steinzeug. Das war im Februar 1913 in 9er Auktion
Oppler bei Lepke, wo er u. a. für die graue Riesenpinte Meister
Knuzens mit den drei Wappen von Dänemark, Köln und Schweden
den Riesenpreis von 9800 Mark bezahlte. Natürlich galt diese
Siegburger Arbeit als ein Kapitalstück, aber der Preis ist ein
Rekordpreis gewesen, den nur ein Sammler opfern konnte, der
über den Wert dieser von Otto v. Falke so glänzend gewür -
digten Kunstgattung mit sich völlig im Reinen war. Und fast um
die gleiche Zeit war es auch, daß Christian Langaard seine
Bildergalerie durch eine ganze Reihe niederländischer Meister
bereicherte. Ueber München sind sie nach Christiania gewandert:
ein Rubens (Landschaft mit Romulus und Remus), zwei Rem-
brandts (das Porträt seines Bruders Adrian und eine Landschaft),
ein Weenix usw. Das war also ein Ruck, der die Galerie Lan-
gaards mit einem Mal in die Höhe brachte. Doch auch schon
in den Jahren vor 1913 waren kostbare Stücke in diese norwe -
gische Sammlung gelangt: so ein Frans Hals-(Das lachende
Kind), so ein Cariani, dieser seltene Bergamasker, der ein
Zeitgenosse Tizians ist. Dieser Cariani scheint mir eins der
Glanzstücke der Langaard-Galerie. Es ist das Porträt eines alten
Patriziers, das in seiner künstlerischen Plastik wie aus Erz
gemeißelt dasteht und eine Kraft der Charakterisierung zeigt,
wie sie in solcher gleichsam seelischen Potenz nicht viele
Meister des Cinquecento haben.“ Ein besonderer Vorzug dieser
Galerie war die Ausschaltung alles Minderwertigen. Auch in der
mehr als 500 Nummern zählenden Gruppe des alten Kunst -
gewerbes finden sich viele hervorragende Stücke, um die sie
manches Museum von Rang beneiden muß.
(Verschwinden wertvoller Kunstwerke.) Die
Kunstsammlung Matsvanszky, die vor einigen Wochen in der
Hofburg in den Räumen der ehemaligen Privatkasse der Oeffent-
lichkeit zugänglich gemacht worden ist, hat durch mehrjährige
Einlagerung ihres Bestandes einen viele Millionen betragenden
Schaden erlitten, indem sich herausgestellt hat, daß viele wert -
volle Objekte aus den Lagerräumen entwendet worden sind. Die
Nachforschungen der Polizei sind bisher erfolglos geblieben.
(Diebstahl einer Klotz-Geige.) Einem Wiener
Konzertmeister wurde eine Matthias Klotz-Geige im Werte von
3 0 Millionen gestohlen.
(Eine verhinderte „Kunstverschiebung“ in Spa -
nien.) Die spanische Kunstwelt ist in begreifliche Aufregung
versetzt durch den Versuch, einige der bedeutendsten mittel -
alterlichen Wandmalereien heimlich ins Ausland zu verkaufen.
Wie Prof. A. L. Mayer in der „Kunstchr.“ mitteilt, handelt es
sich um die Wandmalereien in der kleinen Ermita S. Baudelio
bei Casillas de Berlanga in der Provinz Soria aus dem 12. Jahr -
hundert, die noch ganz unter persischem Einfluß stehen und das
interessanteste Zeugnis für die Verbindung spanischer und ara -
bischer Kunstformen darstellen. Ausländische Händler hatten die
ganze Ermita für 65.000 Pesetas dem Bürgermeister abgekauft
und wollten diese ganz einzigartigen Kunstwerke „verschieben“.
Italienische Arbeiter waren bereits mit der Abnahme der Ma -
lereien an einer Wand beschäftigt, da griffen noch glücklicher -
weise die Behörden ein und setzten den — übrigens .vorgescho -
benen — Händler und den Bürgermeister gefangen.
Seite 122
Nr. 15
Internationale Sammler-Zeitung.
MUSEEN.
(Ein neuerRembrandt im Louvre.) An der Spitze
der neuen Geschenke, die dem Louvre von Gönnern zugewendet
wurden, steht ein besonders schöner Rembrandt, das Porträt
seines Bruders Adrian van Ryn, das ursprünglich dem König
Stanislaus Poniatowski gehörte und nun aus der Sammlung des
Grafen Potocky dem französischen Staate geschenkt wurde.
(Museumsdiebstahl in Leoben.) Aus dem Museum der
Stadtgemeinde Leoben wurde, wie man uns berichtet, ein sil -
berner vergoldeter Pokal, 50 Zentimeter hoch und mit der Unter -
tasse 30 Zentimeter breit, mit Deckel, entwendet. Alle Teile des
Fokales sind reichlich mit Perlen, Brillanten, Smaragden verziert.
Auf der Vorderseite ist die Inschrift „Henry Bessemer“ in einer
Medaille, hinten steht auch in einer Medaille „Iron and Steel
Institute 1872“, in der Mitte ,,P. Turner, 1878“. Der Pokal hat
einen Wert von etwa 10 Millionen Kronen.
Versteigerung LXXVIII
am 22. September 1922
111
sen m i im.
Reich illustrierter Katalog soeben erschienen.
Preis 50 Mark.
if
Versteigerung LXX1X
Ende September 1922
Karl Ernst Henrici
BERLIN W. 35.
Lützowstraße 82.
aacscang:
2D
VOM KUNSTMARKT.
(Hofrat Pachinger.) Das Amtsgericht München hat den
Hofrat A. M. Pachinger zum beeideten Gerichtssachverstän -
digen für alte Kunst und Kunstgewerbe ernannt.
(Kupferstichversteigerung aus den Dub-
letten-Bestä.nden der Albertina.) In der dritten
Woche des November wird von dem Auktionshaus C. G. Boerner
in Leipzig eine kostbare Sammlung von ausschließlich fran -
zösischen Kupferstichen und Farbendrucken des
18. Jahrhunderts versteigert, die aus österreichischem Staats -
besitz stammt. Durch die Zusammenlegung der Kupferstich -
sammlung der ehemaligen Hofbibliothek und der Kupferstich -
sammlung der Albertina ist ein Dublettenbestand wertvollster
alter Kupferstiche entstanden, die nach den Friedensbestimmungen
unter der Bedingung abgegeben werden dürfen, daß ein ent -
sprechender Gegenwert dafür wieder in die Sammlungen herein-
kommt. Es handelt sich also nur um eine Tauschaktion, bei der
die Bestände der österreichischen Sammlungen Ihrem Wert und
Umfang nach unvermindert erhalten bleiben. Die Dubletten-Partie,
die jetzt nun zum Verkauf kommt, ist eine der interessantesten
Sammlungen französischer Graphik des 18. Jahrhunderts, die seit
langem in den Handel gekommen ist. Der umfangreiche Katalog
wird von C. G. Boerner Mitte Oktober verschickt werden.
Bestellungen darauf werden schon jetzt entgegengenommen.
ANTIKE
TAPISSERIEN
GOBELINS
VERDUREN
MUSEALE
TEPPICHE
Öffentliche Bibliothek Frankl
geöffnet von 9 bis 6 Uhr. Wien I., Kohlmarkt 4.
(Versteigerung bei Graupe in Berlin.) Die Firma
Paul Graupe in Berlin veranstaltet in der 2. November-Woche
eine große Versteigerung moderner Graphik. Neben vielen
in- und ausländischen Seltenheiten sind Klinge r und W elti in
ihrem fast vollständigen Oeuvre vertreten. Anschließend daran
werden japanische Farbe n holzs chn itte sowie eine kleinere
gewählte Sammlung alter Meister, besonders Dürer, Rem -
brandt und Ri d in ge r versteigert.
(Auktion bei Glückselig & Wärndorfer.) Das Auk -
tionshaus Glückselig und Wärndorfer in Wien, IV., Mühl -
gasse 28/30, veranstaltet am 27. und 28. September eine Ver -
steigerung von Kunstwerken und Gebrauchsgegen -
ständen der Antike, die zum weitaus größten Teile aus
der bekannten Sammlung des Grafen Prokesch-Ostcn, des
Gemahls der den Wienern unvergeßlichen Friederike Goßmann,
stammen. Die ägyptische Abteilung umfaßt außer einer großen
Anzahl Totenstatuetten (Usebti), Skarabäen usw., zwei Teile
von Sargbrettern, wovon einer reich vergoldet ist, mehrere Holz -
figuren aus sehr früher Zeit mit größtenteils sehr gut erhaltener
Bemalung, mehrere Bronzefiguren und eine Anzahl Halsketten
mit deren Anhängen in der alten Fassung. Die griechisch-
römische Abteilung enthält mehrere sehr bedeutende Skulp -
turen aus Marmor und Sandstein aus der besten Zeit, sehr
zahlreiche Tamagrafigürchen sowie eine Reihe von Schalen,
Amphoren, Krügen, Büchsen usw. mit zumeist vorzüglich erhal -
tener Bemalung. Außerdem kommt eine Serie Gemmen und
Münzen zum Verkaufe. Die Sammlung ist am 25. und 26. Sep -
tember der allgemeinen Besichtigung zugänglich, Kataloge werden
auf Verlangen zugesandt. Die illustrierte Ausgabe ist bereits
vergriffen.
(269. Kunstauktionbei C. J. W a w r a.) Bei der
269. Kunstauktion bei C. J. Wawra in Wien (siehe Nr. 14)
erzielten weiters:
Kupferstiche und Lithographien. Nr. 124 Adam,
Kaiser Max I. K 110. Nr. 125 Agricola, Amor und Psyche
K 3900. Nr. 126 Aliamet, Landschaft K 580. Nr. 127 Alram,
Susanne im Bade K 2500. Nr. 128 Anselin, Le premier homrne
et la premiere femme K 3000. Nr. 129 Ardeil, Mr. Garrick als
Lear K 18.500, Nr. 130 Mazarini Mancini, Herzog von Niver-
nois K 3200. Nr. 131 Rabbi Aaron Hart K 25.500. Nr. 132 Ave-
line, Der Dachshund K 21.000. Nr. 133 Avril, Mars de retour
de la Guerre K 6600. Nr. 134 Baquoy, P. Fredöric et Voltair
K 10.200. Nr. 135 Barney, The Pilgrim K 17.000. Nr. 136
Baron, L’accord parfait K 30.000. Nr. 137 Bartolozzi, Samson
breaking his bands K 2900. Nr. 138 Tancred and Clorinda
K 15.000. Nr. 139 Zeuxis composent le tableau de Junon K 14.500.
Nr. 140 Prometheus K 1000. Nr. 141 Lauretta K 8500. Nr. 142
Lady ButsK 13.500. Nr. 143 The Lady Eliot K 18.500. Nr. 144
Sir John Godsalm K 17.500. Nr. 145 The Strange Knight K 9500.
Nr. 146 Thomas Moor Lord Chanceloin K 22.000. Nr. 147 Por -
trät Ormonds K 11.000. Nr. 148 The Lady Parker K 14.000.
Nr. 149 Vier Blatt mythologische Darstellungen in Friesform
K 5500. Nr. 150 Bartsch, Der Maler Professor Chr. Brand
K 5300. Nr. 151 Presentation au Temple K 4100. Nr. 152 Bas,
Pierre J. Cazes K 3000. Nr. 153 L’avid Teniers et sa famille
K 6600. Nr. 154 Moisson, ou IIP vüe de Flandre K 5000. Nr. 155
Depart de chasse K 7600. Nr. 156 Le Souhait de la bonne annöe
au Grandpapa K 10.500. Nr. 157 L’hiver K 10.500. Nr. 158 Etüde
du dessin K 6500. Nr. 159 Basan, La source utile aux voya-
geurs K 5500. Nr. 160 La cuisine bourgoise K 12.500. Nr. 160
Les apprets militairs K 4000. Nr. 162 Bause, Baumeister Gott-
Nr. 15
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 123
fried Winkler K 2500. Nr. 163 Die Schauspielerin Christiane
Henriette Koch K 2900. Nr. 164 Beau, Zwei Blatt: Les Fruits
de l’automne. Les Bons de l’Cte K 3800. Nr. 165 Beaumont,
Alte Flamande K 4900. Nr. 166 Beauvarlet, La Bascule K 8500.
Nr. 167 Zwei Blatt: Offrande a Ceres. Offrande a Venus K 10.000.
Nr. 168 Charles-Philippe de France et de Marie-Adelai'de Clo -
tilde Xavi5re de France K 59.000. Nr. 169 Bella, Blatt aus der
Folge der Hafenansichten in Livorno K 1600. Nr. 170 Bene-
detti, Bürgermeister Wohlleben K 1900. Nr, 171 Berardi,
Der Hochzeitszug K 5000. Nr. 172 Bleeck, Griffin and Johnson
in the Charakters etc. K 17.000. Nr. 173 Bluck, Bartholomew
Fair K 1200. Nr. 174 Bodeneer, La noce Flammande K 1400.
Nr. 175 Boissieu, Der kleine Charlatant K 3100. Nr. 176
Bolt, Alma K 10.500. Nr. 177 Boucher, Folge von vier Blatt
L’amour Oiseleur K 47.000. Nr. 178 Bretzing, Friedrich II. von
Preußen vor dem Zelte stehend K 1100. Nr. 179 Bunbury,
Zwei Blatt. Fallstaff with Hotspur on bis back. Fallstaff at Hern’s
Oak K 20.000. Nr. 180 Burke, Andromache Weeping over the
flshes of Hector K 19.000. Nr. 181 Marcella K 62.000. Nr. 182
Carmona, Porträt der Donna Isabella Parrenno K 5800. Nr. 183
Zwei Blatt. La Comedie. La Tragedie K 3800. Nr. 184 Cars,
Mutterglück K 14.500. Nr. 185 Hercules tötet Cacus K 4400.
Nr. 186 Der Blinde K 6200. Nr. 187 Capeilan, Die Verwand -
lung der Daphne K 3600. Nr. 188 Chathel in, Der Maler Josef
Vernet K 2000. Nr. 189 Cazevane, La Volupte K 3000. Nr. 190
Chodowi ecki, Der Maler Christian Willi. Ernst Dietrich K 4000.
Nr. 191. Challion, P. J. L’Enlcvement K 12.500. Nr.l92Char-
pentier, Les pöcheurs industrieux K 5200. Nr. 193 Choffard,
P. P. Les Amours champetres K 26.000. Nr. 194 Les Amans
eveilles K 23.000. Nr. 195 Clarot, Der Wiener Archäologe
A. Miliotti K 15.000. Nr. 196 Le petit Policon K 9000. Nr. 197
Clerc, L’entree d’Alexandre dans Babilone K 3000. Nr. 198
Chereau, Kardinal Fleury K 5600. Nr. 199 Conti, La fuite des
Vivandiers K 3800. Nr. 200 Angenehme Unterhaltung der Hol -
länder im Winter K 4000. Nr. 201 Coypel, Zwei Blatt, lllustr.
zu Don Quichotte K 7600. Nr. 202 Corbutt, Garrick zwischen
der Tragödie und Komödie K 33.000. Nr. 203 Cousin et, Le
benedicite flament K 3200. Nr. 204 Cruz, J. de la. Zwölf Blatt
der Serie: Spanische Volkstrachten K 28.000. Nr. 205 Cunego,
Zwei Blatt. Hebe und Juno K 9500. Nr. 206 Danhauser, Drei
Blatt. Sonntag Nachmittag, Der reiche Prasser, Die Braut -
werbung K 5400. Nr. 207 Danzel, Die Wäscherin K 16.500.
Nr. 208 La charite romainc K 7500. Nr. 209 Daulle, L’enfant
qui joue avec l’Amour K 6000. Nr. 209 Les amusements de
l’hiver K 31.000. Nr. 211 Croisses tendres EnfansK7000. Nr. 212
La Vengeance de Latone K 11.000. Nr. 213 Daulle, Kain und
Abel K 7000. Nr. 214 Drei Blatt aus der Folge „Die Elemente“
K 7000. Nr. 215 Lorraine K 500. Nr. 216 David, Caspar Nctscher,
seine Frau und Kind im Fenster K 5000. Nr. 217 Dean, Four
Children K 13.000. Nr. 218 Delatre, J. M. Miss Harrop mit
Leier in Landschaft sitzend K 20.000. (Fortsetzung folgt.)
AUKTIONEN.
18.—28. September. Halle a, d. S. A. Ri e chmann & Co.
Münzensammlung des Fabriksdirektors G, in S. und numis -
matische Bibliothek.
27. und 28. September. Wien. Glückselig & Wärn-
do rf er. Sammlung hochwertiger Antiken (ägyptischu. griechisch).
27.—30. September. Wien. Dorotheum. Kostümsamm-
lung.
Ende September. Berlin. Karl Ernst Henrici. Autographen
aus allen Gebieten.
2.-4. Oktober. Wien. Dorotheum. Porzellan und Ma -
jolika.
Anfangs Oktober. München. Galerie Helbing. Sammlung
Generalkonsul Tuengler und anderem Besitz. Erlesene Möbel,
Antiquitäten, Fayencen, alte Bilder.
1. Hälfte Oktober. Berlin. Rudolph Lepkc. Gemälde
neuerer Meister.
12. Oktober. Köln. Math. Lempertz (Inh. P. Hanstein &
Söhne). Galerie Clemens Mantell-Coblenz, Gemälde erster
Meister unserer Zeit.
17. Oktober. Gera (Reuss). Reinold und Blau. Alte
Gemälde, Handzeichnungen, Graphik.
2. Hälfte Oktober. Berlin. Rudolph L c p k e. Antiquitäten.
23.-25. Oktober. Berlin. Hollstein & Puppe 1. Kupfer -
stiche, Radierungen, Handzeichnungen, Holzschnitte alter Meister
des 16.—18. Jahrhunderts. Ein umfangreiches Werk von Dürer,
Rembrandt, Van Dyck, Ostade, Rubens, Kleinmeister.
Ende Oktober. München. Galerie Helbing. Moderne Ge -
mälde aus verschiedenem Besitz.
Ende Oktober. Köln. Math. Lempertz (Inh. P. Hanstein
& Söhne). Ostasiatische Kleinkunst, umfangreiche Netsuke-
Kollektion.
1. Hälfte November. Berlin. Rudolph L e p k e. Gemälde
alter Meister.
Mitte November. Berlin. Rudolph Lepkc. Bücher.
Mitte November. Köln. Math. Lempertz. Deutsche Por -
zellane aller Manufakturen des 18. Jahrhunderts. Europäische
Antiquitäten.
2. Novemberwoche. Berlin. Paul Graupe. Moderne
Graphik, japanische Farbenholzschnitte und eine kleine Samm -
lung alter Meister.
27.-29. November. Berlin. Hollstcin.Ä PuppeI. Ra -
dierungen, Lithographien, vorwiegend deutsche Meister des
18. und 19. Jahrhunderts.-
3. Novemberwoche. Leipzig. C. G. B o e r n e r. Dubletten
der Wiener „Albertina“.
AUSSTELLUNGEN.
Brünn. Mährischer Kunstverein. September-
Ausstellung: Das graphische Werk Ferdinand S t a e g e r s.
Brüssel. Galerie Giroux. Moderne niederländ. Bilder.
Hannover Galerie Garvens. Werke Emil N old es.
Heidelberg. Kurpfälzisches Museum. Sonderaus -
stellung Bernhard Fries.
Mainz. Gutenberg-Museunr. Graphik-Ausstellung.
LITERATUR.
E h I H., Aelteste deutsche Malerei. „Orbis pictus“. Nr. 10,
Berlin, W a s m u t h.
J u s t i C., Briefe aus Italien. 289 S. Gr. 8°. Bonn. F.
Cohen, gcb. M. 120.—.
Liebermann Max, Dreißig Holzschnittzeichnungen.
Berlin-Zehlendorf, F. II e y d e r.
Volbach Fr., Elfenbeinarbeiten. „Orbis pictus“. Bd. 11.
Zoff Otto, Das Leben des Peter Paul Rubens. 57 S.,
20 färb. T. 4°. München, A. C. Hecht. Halblwbd. M. 90.—.
Wiener Bank-Verein.
In Gemäßheit des § 50 der Statuten beruft der Wiener
Bank-Verein für den 19. Oktober 1922 eine außerordent -
liche'Generalversammlung ein. Verhandlungsgegenstand ist Be -
schlußfassung über die Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Mil -
liarde Kronen und Aufstempelung des Aktienkapitals Stimm -
berechtigt sind jene Aktionäre, welche bis spätestens 5. Oktober
1922 mindestens 25 Stück Aktien deponiert haben. Je 25 Aktien
geben das Recht auf eine Stimme. *
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Seite 124
Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 15
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