Internationale
Sammler-Zeit iinfl
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
15. Jahrgang. Wien, 15. Mai 1923. Nr. 10.
^Jilie Seßetßücßer.
Kulturgeschichtliche Studie vom Hof rate Pachinger, Linz.
Noch vor wenigen Dezennien spielte ein gutes
Gebetbuch in schöner Ausstattung auch in der Familie
des Großstädters eine ganz andere Rolle, wie heute.
Wer da seinem Firmling ein hübsch gebundenes Ge -
betbuch als Andenken schenkte, hob damit eine große
Ehre auf. Setzte es der Handwerksbursche auch nicht
allzusehr in Kontribution auf seiner Wanderschaft, fehlte
es doch nie im Tornister oder Zwerchsack, und an
hohen Feiertagen hielt man es nicht ohne Stolz gelegent -
lich des Kirchganges dem Meister unter die Nase. Roch
man aber beim Wandern, an einem Pfarrhof vorbei -
gehend, würzigen Bratenduft und steuerte dort der Kirche
zu, so konnte der wie zufällig durch eine Lücke schim -
mernde Goldschnitt des Bändchens Wunder wirken,
nicht nur bei der Küchenregentin, sondern auch beim
Pfarrherrn. Dies wußten übrigens auch alle Studentlein
und ließen deshalb diesen Talisman bei den Ferien -
wanderungen gern aus der Joppentasche lugen. Wie
gravitätisch trug aber erst 50 ein Dirndlein das in Samt
gebundene, am Ende gar mit einer glänzenden Silber -
schließe und Eckbeschlägen verzierte „Betbuch“ am
Sonntag zur Kirche.
Wie so vieles ist auch das jetzt leider anders ge -
worden. Die Großstadtrange nennt einen Paten, der
nicht mindestens auch Uhr und Kette spendiert, einen
„Schmutzian“. — Gebetbuch! Der liebe Gott soll zu -
frieden sein, wenn man ein paar „Vaterunser“ hersagt,
na, und die kann man doch noch auswendig. —
Das Gebetbuch dankt seine Entstehung zweifellos
den Klöstern, die im vierten Jahrhundert vom Oriente
her rasch Ausbreitung und Stellung im Westen fanden.
Die schreibekundigen Mönche sammelten einzelne litur -
gische Responsorien, wählten unter den Psalmen Davids
das ihnen Passende, namentlich die sieben Bußpsalmen
aus, schrieben es säuberlich auf Pergament, fügten noch
schöne Miniaturmalereien, Randleisten und Ornamente
sowie einen klosterüblichen Einband hinzu und schenkten
das Ganze irgend einer fürstlichen Persönlichkeit, einem
Wohltäter des Klosters oder einem verehrten Abte.
Hatte die ostchristliche Kirche ihre prachtvollen
Evangelarien, Missales, Breviere usw., so folgte die
westchristliche erst im achten Jahrhundert, jedoch ganz
im Geiste ihrer Vorgängerin. Das Evangeliar, das ein
gewisser Gödeschalk um 780 für Kaiser Karl den
Großen und seine Gemahlin Hildegardis anfertigte, ist
ein Werk von höchster Pracht. Auf purpurfarbigem Per -
gamente mit Gold und Silber geschrieben, zeigt es in
seiner Ornamentierung sowohl, wie in den Initialen und
den Figuren starke Emanzipation von der byzantinischen
Stilisierung und kehrt ungleich mehr den nordisch -
skandinavischen Charakter heraus. Andere, wie z. B.
das Evangeliar des heiligen Medardus von Soissons,
greift mit Geschmack auf antike Architektur- und Orna -
mentformen zurück.
Die Pariser Bibliothek enthält auf diesem Gebiete
ganz einzige Schätze. Dank den Bestrebungen Alkuins,
des Rates Karls des Großen, der drei Schulen für die
Buchillustration ins Leben gerufen hatte, die von Tours,
Metz und Reims, von denen die zu Reims ersichtlich
am meisten germanischen Ornamenten zuneigte, wäh -
rend Tours die Antiken bevorzugte. Das Hauptwerk der
Schule von Tours ist die Bibel Karls des Kahlen, die
ihm 850 von dem Abte von St. Martin, Grafen von
Vivianus, überreicht wurde.
Eine andere herrliche Arbeit dieser Art ist das
Psalterium des Klerikers Luithard (Paris), der dann
mit seinem Kollegen Berengar das goldene Evangeliar
von St. Emeran schuf, das nun die Münchener Staats -
bibliothek besitzt. Ein Werk solcher Art ist die Karo -
lingerbibel von St. Paoli Fuori bei Rom, wahrscheinlich
um 880 für Karl den Dicken hergestellt.
Später dann übernahmen deutsche Künstler im
Mönchshabit die Führung auf dem Gebiete. Die Aebte
von St. Gallen werden deren Förderer. Um 870 ent -
stehen dort im Aufträge des Abtes Hartmuot durch
den Bruder Folchard zwei Psalterien von auserlesener
Pracht.
Jetzt aber tritt eine merkwürdige Erscheinung zu
Tage. Je mehr die Künstler sich mühen, fremdem Ein -
fluß zu entgehen, gleichsam volkstümlicher zu werden,
desto unbeholfener zeigen sie sich in der Zeichnung,
dafür sind die Bilder der um 815 entstandenen Hand -
schrift des Wessobrunergebetes der Münchener Biblio -
thek ebenso ein Beweis, wie die einer Handschrift des
Heliant Gottfried von Weißenburg in der Wiener
Nationalbibliothek.
In der nun einsetzenden frühromanischen Periode
beginnt die Plastik die Oberhand über die Malerei zu
gewinnen. Die Elfenbeinschnitzerei entwickelt sich, sie
gibt dem Buchdeckel, in dem sie, umrahmt von kost -
baren Goldschmiedearbeiten, die mit Edel- und Halb -
edelsteinen förmlich übersät erscheint, eingelassen ist,
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die künstlerische Note. Das reizvolle Silberfiligran, das
Niello, das transluzide Email, der Zellenschmelz usw.
werden zur Dekoration dieser Umrahmungen herange -
zogen. Eines der ältesten Objekte dieser Art, dessen
Elfenbeintafel allerdings noch erst primitiv anmutet, ist
das dem zehnten Jahrhundert angehörende Echternacher
Evangeliar im Museum zu Gotha.
Ungleich höher steht dagegen die Schnitzerei eines
Buchdeckels im Braunschweiger Museum, dessen herr -
liche Metalleinfassung aber schon dem zwölften Jahr -
hundert entstammt. Die Museen zu Berlin, München,
Darmstadt und andere bieten erlesene Stücke zum Ver -
gleich des Fortschrittes auf diesem Gebiete. Merkwürdig
ist, wie die Künstler im Figürlichen immer wieder aus
der Antike schöpfen, dabei aber sich mühen, den Köpfen
lebendigen Ausdruck zu geben, im Ornamentalen aber
höchst ungeniert das nordische Bandornament mit an -
deren Motiven vermengen. Ein Buchdeckel im Schatze
der Stiftskirche zu Essen ist hiefür ein glänzendes
Beispiel.
Das Streben nach lebensvollerem Ausdruck in der
figürlichen Plasik blieb nicht ohne Einfluß auf die
Miniaturmalerei. Wir sehen dies an einem Evangeliar
im Domschatze zu Aachen aus dem Ende des zehnten
Jahrhunderts in der Darstellung der Parabel vom reichen
Prasser. Die Gewandung der Figuren ist noch ganz in
der antiken Tradition gehalten, die architektonische Um -
rahmung klingt aber merkwürdig an pompejatiische
Malereien an; im Ausdruck der Köpfe ringt der Künstler
jedoch schon sichtlich und erfolgreich nach seelischer
Belebung.
Auch im Egbert Kodex der Stadtbibliothek zu Trier
von dem Mönche K e w a 1 d und Heribert des Klosters
Reichenau am Bodensee tritt dieser Zug in der Ver -
bildlichung der Evangeliumserzählung: „Der Mann mit
der verdorrten Hand“ ganz deutlich zu Tage. Geste und
physiognomischer Ausdruck der handelnden Personen
stehen hier schon in völligem Einklang. Geradezu
drastisch wirkt dabei der Gegensatz der Umrahmung
mit den grotesken nordischen Tierornamenten. Von
naivster Auffassung, doch großer Lebendigkeit ist ein
Bethlehemitischer Kindermord in einem Evangeliar der
Bibliothek zu Bremen und ganz eigenartig eine Kreu -
zigungsszene aus dem Missale Kaiser Heinrichs II. in
der Münchener Staatsbibliothek. Von eben solch strenger
stilistischer Auffassung ist eine Miniature aus einem
Evangeliar vom Regensburger Niedermünster, nun gleich -
falls in München.
Daß damals aber die Künstler der Klöster auch
schon dem Effekte gerecht zu werden suchten, beweist
die Gestalt des Evangelisten Markus in einem Bam-
bergerj. Evangeliar, dasfsich jetzt ebenfalls in München
befindet. In einem Psalter zu Stuttgart steht die Tech -
nik zwar nicht mehr'auf der früheren Höhe, doch der
seelische Ausdruck hat sich vertieft, wie der „bereuende
David“ dort erweist. Dasselbe gilt auch von der Wysch-
herader Evangelienhandschrift in der Prager Universitäts -
bibliothek, die, nebenbei gesagt, durchaus deutschen
Charakter aufweist.
cli Mit dem Auftreten der Gothik verliert das Gebet -
buch im Einbande wohl gleich dem Buchschmuck an
ornamentalem Charakter. Wenn das Format der früheren
Gebetbücher, wie das Karls des Großen, des Kahlen etc.,
kaum größer als Oktav war, so sind die in jene älteste
Zeit gehörigen Psalterien, Breviere und Evangelarien
kaum von umfangreicheren Maßen, sie tragen aber alle
den Stempel des Monumentalen. Schon gegen Ende
der romanischen Periode machen wir die Wahrnehmung,
daß in der Miniature die eigentlich b i 1 d 1 i c h.'e Dar -
stellung eines biblischen Stoffes seltener wird, dagegen
räumt man der Initiale einen breiteren Rahmen ein und
komponiert in diese eine Szene hinein. Häufig läuft
auch von dem reich verzierten Anfangsbuchstaben ein
den Schriftsatz umfassendes Rankenwerk aus. Die tech -
nische Ausführung ist jetzt meist sehr diffizil. Das
Guache beginnt ebenso eine Rolle zu spielen wie das
kleinere Format und die Illustration weltlicher Dichtungen.
Eine der reichsten Schöpfungen des zwölften Jahr -
hunderts ist das Äntiphonar des Stiftes St. Peter in
Salzburg, die einschlägigen Arbeiten der Klöster zu
Tegernsee, Ottobeuren und andere; das „Mata verborum“
im Prager böhmischen Museum aus St. Gallen aus der
Mitte des XIII. Jahrhunderts, das PsaPerium des Land -
grafen Hermann, das^Gebetbuch der heiligen Elisabeth
in der Stiftskirche zu Cividale sind treffliche Schöpfungen
dieser Art.
Eine tüchtige llluminantenschule blühte unter Kaiser
Karl IV. in Prag, die sich besonders mit der Herstellung
von „Armenbibeln“, „Heilsspiegeln“ und dergleichen be -
faßte. Prag und Wien besitzen davon prächtige Arbeiten.
Höchst einfach wurde nun der Bucheinband.
Zwar mußte er, wie alles, auch seinen Tribut an die
Architektur entrichten, aber, da sich Fialen, Kreuzblumen
und Krabben nicht in Samt oder Leder machen ließen,
mußte gepreßtes oder gesticktes Maßwerk ausreichen.
Der Holzschnitt wurde nun der erfolgreiche Konkurrent
der Miniaturmalerei, der sogen. Plattendruck eroberte
sich auf den Jahrmärkten die Gunst des Volkes, da gab
es biblische Erzählungen und Legenden mit kurzem
Text, Gebeten und schönen Bildern. Patrone und
Patroninnen, die himmlischen Medizinmänner und die
heilkundigen Frauen waren in Wort und Bild um we -
nige Heller zu haben. St. Sebastian (später St. Rochus)
für die Pest, St. Blasius für Halskrankheiten, Erasmus
für Darmkrankheiten, St. Rasso für Blasenleiden und
Brüche, Margaretha für schwangere und gebärende
Frauen, St. Leonhard und Georg für Pferde und Reiter,
Wendelin für Rinder, Notburga und Isidor für Feiertage
liebende Dienstboten. Unzählig und nach Ländern und
Nationen verschieden waren die Helfer, die man mit
Gebet und frommem Spruch gegen die Uebel des Leibes
und der Seele anrief und allen diesen Traktätlein und
Flugblättern war neben dem Bilde des Heiligen auch
ein zuerst geschriebenes, später gedrucktes Gebet in
Prosa oder Vers beigefügt. Neben vielen dieser heil -
wirkenden Patrone war auch eine rührende Wunder -
legende zu lesen. Diese in ganze Birnbaum-Holzplatten
geschnittenen Erzeugnisse fanden auf Jahrmärkten,
Dulten, an Brücken oder in Durchhäusern, sowie auch
bei Hausierern reißenden Absatz und die „Briefmaler“
hatten vollauf zu tun, der Nachfrage zu genügen, denn
die Bilder auf diesen „Heilsbriefen“ waren alle mittels
Schablone oder auch mit freier Hand koloriert.
Als dann Gutenberg den Letterndruck erfand
und Fust oder Schöffer*-— 'die Sache ist heute
noch strittig — an Stelle der hölzernen Lettern die
metallenen setzte, war für das geschriebene Buch schein -
bar das Ende gekommen. Wohl blühte* die* Buchmini-
atüre als Initiale und Wandmalerei noch weiter, doch
ihre frühere Bedeutung erreichte sie nicht wieder.
Gewiß ließ Kaiser Maximilian I., der letzte
Ritter, sich'von Künstlern wie Dürer, Aldegrever
u. s. w. noch Handzeichnungen für ein Gebetbuch an -
fertigen, aber derartige Mäcene waren schon weiße
Raben geworden. Die Klöster bemächtigten sich nun
wieder der Gebetbuchmalerei, namentlich Nonnen
kolorierten Holzschnitte in oft mißverstandenem Eifer
und klebten den Heiligen Goldblättchen als Aureole um
die Köpfe.
Die Gothik verschwendete keine Edelsteine mehr
in früherer Menge auf den Buchdeckeln ; es genügte
derbes Leder für die Folianten, feines farbiges Maroquin-,
Safian- oder Schafleder für vornehme Arbeiten; hier
prächtige heiße Handpressung in Gold, zierlich durch-
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brochene Beschläge in Edelmetall, es entstand der
„Buchbeutel“ in Samt und feinem Leder mit Stickerei.
Der Foliant wurde mit der gravierten Punze bearbeitet,
erhielt kräftig |"modelierte Eckbeschläge, gebuckelte
Blätter aus Messing oder Silber, zuweilen ein Orna -
ment mit eingesetzten Halbedelsteinen, Schließen mit
langen, hübschen Spangen. In der Mitte des Deckels
kam häufig ein Wappenschild oder ein rosenförmiges
Ornament aus Metall. Lederschnitt findet selten Ver -
wendung, häufig Lederbrand, der mit seinen dunklen
Linien sich prächtig von dem satten Rotbraun des
Naturkalbleders abhob.
Treffliche Arbeiten dieser Art finden sich noch
häufig an Hauspostillen, Heiligenlegenden, Evangelien -
büchern und dergleichen in Museen, Bibliotheken und
altem Privatbesitz. Prachtvolle Arbeiten mit reichen
Silberbeschlägen, Email- und Edelsteinarbeit enthält die
Wiener Hofbibliothek aus spätgotischer Zeit.
(Schluß folgt.)
Pettenkofen, Das Duell in der Au. (Auktion Wawra 14. und 15. Mai.)
2)/e c UDawra-3\uktion.
(Schluß)*
Nr. 218 Kreis des Henrici de B1 e s, Der Bettler 15 Mill.
Nr. 219 Bolog., 17. J., Lucretia 5 Mill. Nr. 220 Braekeleer,
Ertappt 7'6 Mill. Nr. 221 Ders., Der Waschtag 8 Mill. Nr. 222
Buchbinder, Der Gelehrte 4 Mill. Nr. 223 Caro, Jagdstill -
leben 5'1 Mill. Nr. 224 Ed. Charlemont, Siesta 4 Mill, Nr. 225
Ders., Im Studierzimmer 4'2 Mill. Nr. 226 Ders.. Im Gespräch
3-4 Mill. Nr. 227 Clouet, Stilleben 45 Mill. Nr. 228 Daffinger,
The faithul Friends K 800.000. Nr. 229 D a 11 i n g e r, Schimmel
auf der Weide und Nr. 230 Eine Kuh 2'6 Mill. Nr. 231 D a r-
naut, Partie bei Weißenkirchen 1'9 Mill. Nr. 232 Alb. Decker,
Junges Bauernmädchen 19 Mill. Nr. 233 Defregger, Die
Liesl 4 Mill. Nr. 234 Ders., Bauernmädchen 23 Mill. Nr. 235
Deutsch, 17. J., Kreuzigung Christi 2'2 Mill. Nr. 236 Dobia-
schofsky, Rom. Hirtenjunge 2'5 Mill. Nr. 237 Kopie nach Van
Dyck, Damenbildnis 2 Mill. Nr. 238 Eberle, Der ungebetene
Gast 6 Mill. Nr. 239 Egger-Lienz, Tiroler Bauer 2 Mill.
Nr. 240 Thomas En der, Schloß Frauenthal K 550.000. Nr. 241
Ders., Aussicht von der Bergla K 450.000. Nr. 242 Fe,rtbauer,
Inneres der Stephanskirche 2 Mill. Nr. 243 Frans Franken,
Leichnam Christi 135 Mill. Nr. 244 Franz., 18. J., Damenbildnis
1 Mill. Nr. 245 Fritsch, Landschaft K 700.000. Nr. 246 Füger,
Selbstbildnis 140 Mill. Nr. 247 Fr. Gauermann, Am Mondsee
46 Mill. Nr. 248 Karl Geiger, Das Modell 1 Mill. Nr. 250 Ders.
Die Vision K 900.000. Nr. 251 Joh. Nep. Geiger, Frauenbildnis
K 500.000. Nr. 252 G e y 1 i n g, Landschaftsstudie K 300.000.
Nr. 253 Ders., Motiv vom Hallstättersee K 320.000. Nr. 254 Ders.,
Mädchenbildnis K 850.000. Nr. 255 Göstl, Der Künstler selbst
3'2 Mill. Nr. 256 Gondolach, Kreuzabnahme 4'6 Mill. Nr. 257
Gr|euze, Art des, Die Unschuld 2 - 2 Mill. Nr. 258 Griffier,
Holländ. Landschaft 3 Mill. Nr. 259 Remi van H a a n e n, Winter -
landschaft 3'4 Mill. Nr. 260 Hamza, Der Klostergeistliche 10'5
Mill. Nr. 261 Induno, La lettre 33 Mill. Nr. 261a Ital. 17. |.,
Die hl. Familie 3'2 Mill. Nr. 262 Jettei, Aulandschaft 5'4 Mill.
Nr. 263 Karl Karger, Familienszene 2’8 Mill. Nr. 264 Hermann
Ten Kate, Das Verhör 12 Mill. Nr. 265 Adolf Kaufmann,
Bei Venedig K 300.000. Nr. 266 Filipp Kaufmann, Mädchen -
bildnis 15 Mill. Nr. 267 Isidor Kaufmann, Frauenbildnis 5 Mill.
Nr. 268 Herrn. Kaulbach,"[Bauernküche 2 Mill. Nr. 269 Krie -
huber, Motiv an der Donau 14 Mill. Nr. 240 Ders., Mutter und
Kind 5'6 Mill. Nr. 271 Ders., Herrenporträt 3'8 Mill. Nr. 272
Lahoda, Frauenbildnis 1 Mill. Nr. 273 Fritz L’Allemand,
Nr. 274 Largillidre, Damenporträt 5 Mill. Nr. 275 Leitner,
Landschaft K 900.000. Nr. 276 L i b a 11, Bauerngehöft 3'3 Mill.
Nr. 277 Fr. Lieder jun., Herrenporträt 1'3 Mill. Nr, 278 Mag-
nasco, Büßende Mönche 19 Mill. Nr. 279 Magnus, Motiv bei
Barbizon 5 Mill. Nr. 280 M a h 1 k n e c h t, Im Stalle 3 8 Mill.
Nr. 283 Karl Marko, Landschaft 56 Mill. Nr. 284 Ders.,
Ideale Landschaft 8'4 Mill. Nr. 285 Desgl. 12 Mill. Nr. 286 Karl
Marko jun., Bei Rom li Mill. Nr. 287 M a r r, Figurenstudie
*) Siehe Nr. 9 der „Internationalen Sammler-Zeitung“.
Nr. 10
§ e ite 76 Internationale Sammler-Zeitung
K 200 000. Nr. 288 und 289 Van der M e i r e n, Hafenansichten
5‘1 Mill. Nr. 290 M i c h a 1 e k, Vier Ansichten aus Czernowitz
K 480000. Nr. 291 Ders., Temesvar K 460.000. Nr. 292 Ders.,
Slovenisch-Brod K 580.000. Nr. 293 Jan M i e 1, Landschaft mit
Hirten 1'9 Mill. Nr. 294 Monogr. J. H., Holländ. Dorf K 600.000.
Nr 295 Berta Müller, Römerin K 650.000. Nr. 296 Leop.
Karl Müller, Die Kugelspieler 4 5 Mill. Nr. 297 Maria Müller,
Araber K 700.000. Nr. 298 Niederl. um 1520, Die Verkündigung
14-5 Mill. Nr. 299 Nordd. 18. J., Marktplatz 2'4 Mill. Nr. 300
Axel Nordgreen, Bucht von Buhuslaen 3'9 Mill. Nr. 301
Ders., Nach dem Waldbrand 42 Mill. Nr. 302 Ernst Novak,
Klostertribut 7'2 Mill. Nr. 303 D u k e n, Landschaft K 600.000.
Nr. 304 Mary Onken-Palme, Motiv aus Niederösterreich
1 Mill. Nr. 305 Orfeo Orfei, Cellospieler 2 Mill. Nr. 306 Petten-
kofen, Schlachtfeld im Dreißigjährigen Kriege 18-5 Miil. Nr. 307
Ders., Vor einem Bauernhaus 9'4 Mill. Nr. 308 Ders., Der
Schuster 3'9 Mill. Nr. 309 Franz X. Petter, Blumen K600.000.
Nr. 310 Ders., Stilleben 125 Mill. Nr. 311 Pezolt, Aus
der Umgebung von Rom 2'8 Mill. Nr. 312 Pittoni, Hoch -
zeit zu Kanaan 21 Mill. Nr. 313 Ders., Christus vor den
Schriftgelehrten 11 Miil. Nr. 314 Raffalt, Kesselschmied 2.3 Mill.
Nr. 315 Rahl, Ideale Landschaft 29 Mill. Nr. 316 Math. Ranftl,
Die Lebensalter 36 Mill. Nr. 317 Ranzoni, Heimkehr von der
Alm 1 '3 Mill. Nr. 318 Ribarz, Aus der Bretagne 105 Mill.
Nr. 319 Rollin, Aulandschaft 1'2 Mill. Nr. 320 Rüben, Römerin
18 Mill. Nr. 321 Ders., Bei der Porta Pia in Rom 2 Mill. Nr. 322
Rob. Ruß, Petersfriedhof in Salzburg [1 Mill. Nr. 323 Ders.,
Aus Südtirol 10'5 Mill. Nr. 324 Jac. Em. Schindler, Aus den
Praterauen 25 Mill. Nr. 325 Ders., Teich bei Atzgersdorf 43 Mill.
Nr. 326 Ders., Waldinneres 12 Mill. Nr. 327 Schleicher,
Ertappt 11 Mill. Nr. 328 S c h m i t s o n, Herde bei einem Gehöft
21 Mill. Nr. 329 S c h ö d 1, Stilleben 7 Mill. Nr. 330 Ders., Stil -
leben 87 Mill. Nr. 331 Schönbrunner, Tannhäuser 1'9 Mill.
Nr. 332 Schrödl, Tierstudie 2'6 Mill. Nr. 333 Ders., Sennerin
K 700.000. Nr. 334 Ders. Die Botin K 400.000. Nr. 335 Ders.,
Figurenstudie K 550.000. Nr. 336 Schweninger, Franz
Schubert 3 Mill. Nr. 337 S e i t z, Stilleben 2'2 Mill. Nr. 338
S t e i n f e 1 d, Traunsee 1 Mill. Nr. 339 Ders., Partie vom
Gmundner See 2 Mill. Nr. 340 Jos. T h o m a, Gegend bei Grein
K 400.000. Nr. 340a Kopie nach Tizian, Himml. und ird. Liebe
16 Mill. Nr. 341 Tchelan, An der March 15 Mill. Nr. 342
Ders., Motiv aus Ungarn 2'4 Mill. Nr. 343 Ders., Maitanz 3'6 Mill.
Nr. 344 Venez. 18. J., Das Konzert PI Mill. Nr. 345 Ders.,
S. Giorgio maggiore K 200.000. Nr. 346 V i n e a, Weinprobe
8 Mill. Nr. 347 Ders., Feinschmecker 6 Mill. Nr. 348 Wiener
Schule um 1820, Oesterr. Marschall und Nr. 349 Frauenbildnis
K 750.000. Nr. 350 W i 1 d a, Aus Kairo 2'5 Mill. Nr. 351 Ders.,
In der Wüste 1'2 Mill. Nr. 352 Ders., Frühlingstag im Prater
2 4 Mill. Nr. 353 Z e t s c h e, Motiv aus Perg K 410.000. Nr. 354
Z e w y, Beim Pfandleiher 1 Mill. und Nr. 355 Z ü 11 i c h von
Z ü 11 b o r n, Holländ. Landschaft K 600.000.
Miniaturen.
Nr. 356 Suchy, Junges Mädchen 21 Mill. Nr. 357Junges
Mädchen K 500.000. Nr. 357 Aeltere Dame K 550.000. Nr. 359
H a vn a i s, Glattras. Herr 4'6 Mill. Nr. 360 Immakulata, Oesterr.
18. J. K 160.000. Nr. 361 Aeltere Dame K 900.000. Nr. 362 Art
des Füger, Herr in österr. Generalsuniform 3 Mill. Nr. 363 Alte
Dame, Franz, um 1820 K 700.000. Nr. 364 Suchy, Glattras.
Herr 2'4 Mill. Nr. 365 Hall, Glattras. Herr 6 Mill. Nr. 366
Schlesinger, Herr mit Brille K 450.000. Nr. 367 Doppel -
miniatur, Engl, um 1800 3'4 Mill. Nr. 368 L. Fischer, Herr
mit blonden Haaren K 880.000, Nr. 369 Junges Mädchen, Engl,
um 1800 17 Mill., Nr. 370 Knabenbildnis, Engl, um 1810 5‘9 Mill.
Nr. 371 Junges Mädchen, Wien um 1840 1'4 Mill. Nr. 372
G r a s s i 1, Brustb. eines jungen Mannes 8 6 Mill. Nr. 373 Portr.
eines Staatsmannes, Deutsch um 1780 K 900.000. Nr. 374
A n r e i t e r, Jüngere Dame 7'5 Mill. Nr. 375 Alte Dame K 550.000.
Nr. 376 Junges Mädchen, Oesterr. um 1830 1'5 Mill. Nr. 377
Mädchenbildnis, Oesterr. um 1850 1'6 Mill. Nr. 378 Dame in
weißem Empirekleid, Franz, um 1800 l'l Mill. Nr. 379 Glattras,
Mann mit Allongeperücke 11 Mill., Nr. 380 Derflinger.
Glattras. Herr mit rötlich blondem Haar 12 Mill. Nr. 381 Damen-
bitdnis, Monogr. R. E. P9 Mill. Nr. 382 Staatsmann K 600.000.
Nr. 383 Ad. T h e e r, Frl. Tschurda 6'3 Mill. Nr. 384 Pet. Mayr,
Junge Dame 1'5 Mill. Nr. 385 Die Mahlzeit P5 Mill. Nr. 386
Ad. T h e e r, Junge Dame mit blonden Locken 10 Mill. Nr. 387
Rob. T h e e r, Junge Dame 3'3 Mill. Nr. 388 Wickelkind im Tauf -
gewand, sign. L. Diem K 450.000. Nr. 389 W. Kraus, Glattras.
Herr K 390.000. Nr. 391 Glattras. Herr, Franz, um 1780 21 Mill.
Nr. 393 Franz. General um 1800 l'l Mill. Nr. 394 Ad. The er,
Gräfin Potocisa 7 Mill. Nr. 395 S a r m i e n t s, Herr mit Kotelettes
1 '4 Mill. Nr. 396 Mädchen in dunkelgrünem Kleid 17 Mill. Nr. 397
Friedrich August v. Sachsen K 850.000. Nr. 398 B ü h 1 e r, Nu-
bische Musikanten P4 Mill. Nr. 399 Füger (?), Dame in weißem
Empirekleid 5 Mill. Nr. 400 Papst Pius VII. K 340.000. Nr. 401
Schramm, Junge Dame 1'6 Mill. Nr. 402 Franz. Staatsmann
K 600.000. Nr. 403 Junges Mädchen K 310.000. Nr. 404 Aelterer
Mann K 300.000 Nr. 405 Dose, Deutsch, 18. J. K 150.000. Nr. 406
L e b r ü n, Selbstbildnis K 400.000. Nr. 407 Porträts des Eon de
Beaumont K 320.000. Nr. 408 Sieben Oelminiaturen, Mitteid.
und Deutsch 25 Mill. Nr. 409 Aeltere Dame K SoO.OOO und
Nr. 410 Herr mit Allongeperücke K 480.000.
Seftene Erstausgaben.
Bei der am 16. April bei K. E. Henri ci in
Berlin abgehaltenen Versteigerung von Erstausgaben
der deutschen Literatur (siehe Nr. 9 der „Internationalen
Sammlerzeitung“) wurden weiters folgende Preise erzielt:
Schiller. Nr. lo3 Anthologie auf das J. 1782, 1. Aufl-
M 7oo.ooo. Nr. lo4 Braut von Messina, l.fl. M 155.ooo. Nr lo5
Don Carlos, 2. FL M 41o.ooo. Nr. lo6 Histor. Kalender für
Damen für 1791 mit Geschichte des 3ojähr. Krieges, 1. Ff.
M 510.000. Nr. lo7 Kabale und Liebe, l. fl. M 7lo.ooo. Nr. lo8
Kalender auf das Jahr 18o2: Die Jungfrau von Orleans M 160.000.
Nr. lo9 Jungfrau von Orleans, 1. Buchausgabe M]l4o.000. Nr. llo
Macbeth M 13o.ooo. Nr. 111 Maria Stuart, 1. fl. M 15o.ooo.
Nr. 112 Desgleichen, 1. Auflage, auf Schreibpapier M 32o.ooo.
Nr. 113 Museenalmanach, f, 1796, M 60.000. Nr. 114 Museen-
almanach f. 1797 M I3o.ooo..Nr. 115 fllmanach f. 1798 M 54.ooo.
Nr. 116 fllmanach f. 1799 M 75.ooo. Nr. 117 fllmanach f. I800
M 71.000, Nr. 118 Die Räuber, 1. fl. M 17 Mill., Nr. 119Desgl.,
3. verb. fl. M loo.ooo, Nr. 12o Rheinische Thalia erstes Heft
M 400.000, Nr. 121 Theater von Schiller, 1. fl. M 25o.ooo,
Nr. 122 Fiesko 1. fl. M 1'5 Mill., Nr. 123 Wallenstein, 1. fl.
M 38o.ooo, Nr. 124 Dass., auf Schreibpapier M 46o.ooo.
Nr. 126 Schubart, Leben und Gesinnungen, 17ol Mark
41.000, Nr. 127 Ders., Deutsche Chronik auf das Jahr 1775
M 52.000, Nr. 128 Ders. Vaterländische Chronik M 145.ooo,
Nr. 129 Vaterländische Chronik von 1789, lo4 Nrn. M lo.ooo,
Nr. 13o Schuberts Leben und Charakter von einem Freund des -
selben M 71.000, Nr. 131 Hoch, Geschichte der Veste Hohen-
Asperg M 25.ooo, Nr. 132 Voss, Gedichte, 1 A. M 62,ooo,
Nr. 133 Ders., Odysee, 1. A. M I60.000, Nr. 134 Wagner,
Die Kindermörderin 1. A. M 13 Millionen, Nr. 135 Wekhrlin,
Das Graue Ungeheuer M 260.000, Nr. 136 Wieland, Oberon,
Leipzig 1792 M 32.000.
Versteigerung der Bibliothek Ernst Magnus.
Bei Josef B a e r & Co. in Frankfurt a. M.
findet vom 14. bis 18. Mai die Versteigerung der her -
vorragenden Literatur-Bibliothek Ernst Magnus statt.
Magnus, der von seinem Freunde Erich Schmidt aufs
beste beraten wurde, begann seine Sammeltätigkeit mit
L e s s i n g, dessen Hauptwerke er in den seltensten
Ausgaben zu erwerben vermochte. Unter anderem
hinterließ er die seltenen drei ersten Ausgaben des
„Nathan“, die anonym erschienene Ausgabe des „Phi-
Iotas“ und das sehr gesuchte „Vademecum““ für den
Pastor Lange. Auch unter den von Lessing übersetzten
Werken sind Raritäten, dagegen ist der Fragmenten-
Streit nur wenig vertreten, offenbar weil diese umständ -
lichen Händel den Sammler wenig interessierten. An die
Lessing-Gruppe schließt sich ebenbürtig die der „Stür -
mer und Dränger“ an, deren Werke heute im Handel
nur selten auftauchen. Das Hauptstück der Bibliothek
aber ist die Sammlung von Goethe- Schriften. Eine
solche Reihe von Kostbarkeiten wurde in privater Hand
nicht oft vereinigt, wenn auch gerade Goethe jeder -
zeit ein bevorzugtes Sammelobjekt war. Hier findet man
alle wichtigen Gesamtausgaben von der ersten unrecht -
mäßigen Bieter Ausgabe an bis zu derjenigen der
letzten Hand, von der ein Exemplar mit allen 20 Bänden
nachgelassener Werke vorhanden ist. Auch alle Haupt -
werke Goethes sind in ersten Ausgaben da, darunter
der ungemein seltene „Brief des Pastors“, die erste
Nr. 10
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 77
Ausgabe des „Götz“, die beiden Drucke der ersten
Ausgabe des „Werther“ und neben zahlreichen anderen
Raritäten vor allem noch eines der 250 Exemplare des
„Römischen Carneval“.
ln der S c h i 11 e r - Sammlung der Bibliothek findet
man wieder die großen Gesamtausgaben, sowie eine
vollständige Reihe der Hauptwerke in ihren ersten
Drucken. Die „Anthologie“ von 1782 ist in den beiden
frühen Ausgaben da, die „Räuber“ in den drei seltensten
Ausgaben: der ersten anonymen, die das „Motto in
Tirannos“ noch nicht hat, der zweiten in beiden Drucken,
kenntlich an dem links und dem rechts aufsteigenden
Löwen. Aus der Fülle der weiteren Schiller-Raritäten
sei nur noch der Sonderdruck des „Venuswagen“ und
das interessante „Wirttembergische Repertorium“, die
erste von Schiller herausgegebene Zeitschrift, hervor -
gehoben.
Die Sammlung der romantischen Literatur ist nicht
ganz so reich, aber sie enthält gleichfalls die größten
Kostbarkeiten. Auch das 19. Jahrhundert ist mit einigen
seltenen Ausgaben vertreten, so mit dem ersten Druck
von Grillparzers „Sappho“, von Mörikes
„Gedichten“ und der ersten Ausgabe von Kellers
„Grünem Heinrich“. Auch hier glänzt die Bibliothek von
Ernst Magnus wieder mit einer geschlossenen, syste -
matisch ausgebauten Sammlung: der von Heines
Schriften. Das „Buch der Lieder“ allein ist in den ersten
zehn echten Ausgaben vorhanden, vor allem aber eine
Reihe der seltenen französischen Schriften.
Aus der großen Masse der übrigen Schätze greifen
wir schließlich noch heraus: die erste Ausgabe der
m
Kunsthandlung
Georg u. Hermann Fromme
Wien I., Stallburggasse Nr. 2.
Fernruf-Stelle: 8/ 1983.
Gemälde
Moderner Meister
18. u. 19. Jahrh.
Angebote aus Privatbesitz erbeten.
niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiüiiiiiiiiimiimimmümiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii)
m
XT J53 Qß Uß £23 £83133 Qß Öß £23 333 Sß ÜßQßQß 133153130120 Gß133 Gß GßGß
„Deutsche Sagen“ der Brüder Grimm, die wegen der
Konfiszierung seltene Originalausgabe von Gutzkows
„Wally“, Varnhagens „Rahel“, in beiden Ausgaben,
die vollständige Reihe der Schriften der Goethe-Gesell -
schaft, Jakob Gritnm’s „Deutsche Grammatik“, wie
das „Deutsche Wörterbuch“ etc. etc. Im übrigen ver -
weisen wir auf den stattlichen Katalog, der wegen
seiner gründlichen Literaturangaben ein treffliches Nach-
schlagebuch für den Bibliophilen bleiben wird.
Gfironifi.
AUTOGRAPHEN.
(Auktion in Wien.) Die Seidelsche Buchhandlung
in Wien bereitet eine Auktion von Autographen vor, die im
Dorotheum abgehalten werden wird und bei der wertvolle
Musikmanuskripte von J. S. Bach, Beethoven, Mendelssohn,
Schubert und Wagner, sowie Briefe und Schriftstücke von Goethe,
Eichendorff, Napoleon u. a. zur Versteigerung gelangen werden.
BIBLIOPHILIE.
(Ein Jubiläums-Neu druck der Shakespeare-
Folio.) Im Anschluß an die Feierlichkeiten, die dem 300. Geburts -
tag der ersten Folioausgabe der Dramen Shakespeares gewidmet
sind, erscheint eine Monumentalausgabe dieser ersten Ausgabe
bei dem Londoner Verleger Ernst B e n n unter dem Titel „The
Players’ Shakespeare“. Jedem Drama ist ein Band gewidmet.
Die ersten beiden Bände, die den „Kaufmann von Venedig“
und „Macbeth“ enthalten, sind erschienen, und zwar sind sie
aul bestem Hadernpapier in Stratford-Upon-Avon gedruckt und
mit kostbaren bunten und schwarzweißen Bildern geschmückt.
Jeder Band enthält eine eingehende Einleitung von Gran-
ville-Barker.
(Schweizer Bibliophilengeseilschaft.) Die
junge Gesellschaft beabsichtigt, als zweite und dritte Jahresgabe
(1923—1924) den Mitgliedern den Faksimiledruck einer Inkunabel
zu überreichen, die zum erstenmal in der Schweiz gedruckt
wurde. Es ist dies Jean d’Arras, Historie de Melusine, Genfeve,
Adam Steinschaber 1478. Das Werk findet sich in der Schweiz
nicht vor; einzig die Landesbibliothek Wolfenb Uttel besitzt
ein vollständiges Exemplar, nachdem das Werk faksimiliert wird.
BILDER.
(Ein Amerling-Werk.) Der Kunsthistoriker Doktor
Günther P r o b s z t (Wien, IV., Blechturmgasse 18) ist mit einer
wissenschaftlichen Arbeit über den Maler Friedrich v. Amer -
ling beschäftigt und bittet Besitzer von Werken dieses Künst -
lers oder auf ihn bezügliche Dokumente um Nachricht.
(Weimarer Menzel-Verkauf.) Der eben verstor -
bene Großherzog von Weimar hat kurz vor seinem Tode außer
mehreren alten Gemälden, darunter den durch die Ausfuhrliste
geschützten kleinen Heiligenfiguren Hans M e m 1 i n g s, auch
ein bedeutendes Werk neuerer Kunst aus seinem Besitze ver -
kauft. Es ist dies das Bild „Nach Schluß des Hoffestes“ von
Adolf Menzel, das gleichfalls im „Verzeichnis der national wert -
vollen Kunstwerke“ steht. Während die alten Bilder in den
Kunsthandel kamen, ist der Menzel in einer Berliner Privat-
sammlung sichergestellt worden.
NUMISMATIK.
(Münzfund) Im „Solothurner Tgbl.“ beschreibt Prf.
Dr. T a t a r i n off (Solothurn) einen neuen Münzfund, der im
Herbste v. J. im B a 1 s t h a I gemacht wurde. An Goldmünzen
wurden vier gefunden: ein Frankfurter Goldgulden des Kaisers
Al brecht II. (1438—1439), ein Goldgulden des rheinischen
Pfalzgrafen Ludwig III. (1410—1436) aus dem Hause der
Wittelsbacher, ein Goldgulden des Kölner ErzbischofsDi etric hII.
von Mors (1414—1436) und ein Konventionsgulden desselben
Münzherrn. Diese Goldgulden haben einen Durchmesser von
2,2—2,3 Zentimeter und wiegen nicht ganz 3,5 Gramm. Unter
den Silbermünzen befinden sich 19 Berner Plapparte aus den
Jahren 1421—1480. Zwischen zwei rohen Kreisen liest man auf
der Vorderseite die Aufschrift: Moneta Bernensis. Das innere
Feld zeigt einen nach rechts schreitenden Bären, darüber den
Reichsadler. Auf der Rückseite steht die Inschrift: Sanctus
Vincencius. Im inneren Feld ist ein gefiedertes, aufrechtstehendes
Kreuz angebracht mit kleinem, rundem Vierpass in der Mitte,
in welchem sich eine Kugel befindet. Diese Münzen haben
einen Durchmesser von 2,35—2,65 Zentimeter und ein Gewicht
von 1,43—2,39 Gramm. Nicht nur Grösse und Gewicht variieren,
sondern auch in der Prägung sind allerlei Verschiedenartigkeiten
zu bemerken, woraus Tatarinoff mit Recht auf eine häufige
Emission dieser Münzen schliesst. Weiter kamen zum Vor -
schein 13 sog. Fünfer der Stadt Bern, die ähnlich aussehen wie
die Plapparte, nur etwas kleiner sind. Endlich wurden noch
fünf Plapparte der Stadt Basel aus der ersten Hälfte d es 15.
Jahrhunderts, die sehr gut erhalten waren, und ein sog. Q uart
des Grafen VIII. von Savoyen (1391—1434) gefunden. Die grösste
Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass der Münzschatz in den
unruhigen Zeiten des alten Zürichkrieges (1440—1450), vielleicht
vor der Schlacht bei St. Jakob, von einem Balsthaler vergraben
wurde. Der Staat konnte ihn für einen relativ billigen Preis
erwerben. Er wird im neugegründeten Museum B a 1 s t h a 1
aufgestellt, einige Belegexemplare wandern in die städtische
Sammlung in Solothurn.
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Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 10
PHILATELIE.
(Neuheiten.) Aus Danzig ist ein neuer Wert zu 300
Mark (blaugrau, grün und rot) zu melden, der in verkleinertem
Format das bekannte Doppelkreuzwappen mit den beiden Löwen
als Schildhalter aufweist, ln der Zeichnung der bisherigen nie -
deren Werte erschienen zwei neue Nachportomarken zu 100 und
500 Mark, beide violett mit hellgrauem Unterdrück. — In neuer
Farbe, dunkelblau, wird die 50 Stotinki-Freimarke von Bul -
garien gedruckt, während die Zeichnung (Ansicht von Tirnowa,
der alten Krönungsstadt der" bulgarischen Zaren) unverändert
geblieben ist. — Eine lokale Nachportomarkenreihe liegt aus
der Türkei vor; die bisher nur in Angora und Konstantinopel
zur Verwendung gelangten, recht hübsch ausgeführten und in
den Wertstufen 1 Piaster (mattgrün), 2 Piaster (braunlila),
3 Piaster (lilarot), 5 Piaster (dunkelblau) und 20 Piaster (hell -
grün) hergestellten Neuheiten zeigen in einheitlicher Zeichnung
in der Hauptsache einen breiten Arabeskenrahmen und? reich -
verzierte Ornamente mit türkischen Charakteren. — Als weiterer
Ergänzungswert zur neuerscheinenden Freimarkenreihe ist der
Wert zu 3 Pence (hellblau) in Irland erschienen; er trägt ein
bisher nicht vorgekommenes Muster, nämlich in sehr hübscher
Zeichnung das keltischefEKrcuz und das viermal auftretende
irländische Kleeblatt sowie die Wertangabe („tri pinsine“) nur in
gälischer Schrift, während sonderbarerweise derLandesname fehlt.
Huch der 10 Oere-Wert (grün) der Nachportomarkenreihe von
Norwegen erhielt die"abgeänderte Inschrift „ABETALE“. —
In Russland wurden die zaristischen Freimarken zu 20 Ko -
peken (blau und rot) und 15 Kopeken (braunrosa und blau), von
denen anscheinend noch große Restbestände vorhanden waren,
durch Ueberdruck der neuen Wertangabe und Aufdruckdes hinläng -
lich bekannten Sowjetsterns in solche zu 5 und 100 Rubeln umge -
wandelt. Der Freimarkenwert zu 3 Cents (blaugrün) von China ist
durch roten Ueberdruck ineine2Cents-Marke umgewandeltworden,
um die noch ansehnlichen Restbestände schneller aufbrauchen
zu können. — Die Freimarke zu 1 Anna von Britisch-Indien,
bisher rot, mit dem Bildnis Georgs V. im Krönungsornat, hat
auch in der neuen Farbe braun den schwarzen Spezialaufdruck
für den Staat Gwalior in lateinischer und einheimischer
Schrift erhalten. In Borneo erschienen die Freimarken zu
5 Cents (braun) und 6 Cents (oliv), beide mit schwarzem Mittel -
stück, der Ausgabe von 1919 als Nachportomarken mit dem sie
als solche kennzeichnenden Aufdruck „POSTAGE DUE“. — Die
neue Markenserie von Mexiko ist um zwei weitere Werte
bereichert worden: 2 Centavos (karminrot), mit der interessanten
Darstellung eines noch aus aztekischer Zeit stammenden Brun -
nens, und 50 Centavos (sepia), das Gebäude des Verkehrs-
ministeriums und Haupttelegraphenamtes in der Bundeshaupt -
stadt darstellend; dieser Wert ist gezähnt, während die andern
bisher erschienenen niedrigeren Werte durchstochen sind.
VERSCHIEDENES.
(H ofratDr. Heinrich Swoboda f.) Am 6. Mai ist
in Wien der Theologicprofessor Hofrat Dr. Heinrich Swo -
boda gestorben. Seine altkirchlichen Ausgrabungen in Aqui-
leja, die er, unterstützt von dem kunstsinnigen Grafen Lanc-
koronski, unternahm und deren Ergebnisse er in einem präch -
tigen Werke über den Dom von Aquilcja niederlegte, förderten
Schätze ans Licht; seine Arbeiten über frühchristliche Reliqui-
arien, die Miniaturen des Elisabeth-Psalters, das Riesentor von
St. Stefan wirkten bei ihrem Erscheinen in der Fachwelt wie
Sensationen. Er war ein begeisterter Verehrer der österreichischen
Barocke und wenige waren in der Kenntnis österreichischer
kirchlicher Heimatkunst so gründlich daheim wie er. Als kunst -
geschichtliche Liebhaberei pflegte er die Sammlung von Weih-
brunnkesselchen aller Stilarten; er schuf damit eine originelle
und unterrichtende Sammlung ganz einziger Art, in der sich
ganz wunderbare Fayencen, görzische Marmorarbeiten und sil -
berne getriebene Stücke befinden.
(Ehrung eines Wiener Künstlers.) Der Minister
der schönen Künste in Italien hat dem Wiener Porträtmaler
Heinrich Rauchin ger den ehrenvollen Auftrag erteilt, sein
Selbstporträt für die Uffizien in Florenz zu malen.
(Internationale Ausstellung in Rom.) Für
kommenden Winter wird in R o m eine große Internationale
Kunstausstellung vorbereitet.
MUSEEN.
(Schongauer-Blätter in Boston.) Das Museum
der bildenden Künste in Boston, eine der größten und bedeu -
tendsten Kunstsammlungen der Vereinigten Staaten, hat jetzt
eine große Anzahl von Kupferstichen Martin Schongauers
erworben.
ANTIKE
TAPISSERIEN
GOBELINS
VERDUREN
MUSEALE
TEPPICHE
Öffentliche Bibliothek Frankl
geöffnet von 9 bis 6 Uhr. Wien I., Kohlmarkt 4
(Diebstahl im Märkischen Museu m.) Im Mär -
kischen Museum in Berlin wurde ein kunstgeschichtlich wert -
volles Stück entwendet, ein bronzenes, 62 cm langes, 8 cm
starkes, zu einem Bässer gehöriges Rohr aus der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts. Es ist rd. 45 Pfd. schwer und mit seit -
lichem Zapfen und zwei delphinförmigen Henkeln versehen, ist
kunstvoll profiliiert und zeigt an dem einen Ende das Wappen
der Familie von Mallitz, an dem anderen ein Spiegelmonogramm.
VOM KUNSTMARKT.
(Auktion bei Glückselig |<& Wärndorfer in
Wien.) Die nächste Versteigerung des Autktionshauses
Glückselig & Wärndorfer findet vom 28. bis 30. Mai
statt. Es gelangen gutes französisches und englisches Mobiliar
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrh., eine große Anzahl Tex -
tilien, eine kleine Gemälde-Sammlung, Skulpturen, ferner Gläser
und andere Antiquitäten zum Verkauf.
(Die Kupferstichversteigerung bei Doktor
Schwarz.) Bei der vom 19. bis 21. März durchgeführten
Versteigung (siehe die Nummern 7, 8 und 9) wurden schließlich
noch erzielt:
Rembrandt. Nr. 601 Selbstporträt K 300.000. Nr. 603
Rembrandt mit Saskia K 2'9 Mill. Nr. 604'Das Kolf-Spiel 51 Mill.
Nr. 605 Der Eulenspiegel 21 Mill. Nr. 606 Prof, van der Linden
2’1 Mill. Nr. 607 Janus Sylvius K 600.C00. Nr. 608 Manasse ben
Israel 4 Mill. Nr. 608a Desgl., K 800.000. Nr. 609 Clement de
Jonghe 3 Mill. Nr. 610 Der junge Haaring K 850.000. Nr 611
Jan Uytenbogaert 11 Mill. Nr. 615 The Dutch Lady (Saskia)
1-9 Mill. xv/
Nr. 616 Rethel, Ein Totentanz K 300.000. Nr. 618 Rey -
nolds, Elizabeth Counteß of Berteley K 600.000. Nr. 619 Ders.,
John Lee Esqu. K 600.000. Nr. 646 Sailliar, Helene Forment
K 80 .000. Nr. 647 Isaac Sarrabat, Kinder mit Kartenhausspiel
K 320.000. Nr. 648 Say, Couat Platoff K 800.000. Nr 656 G.
Fr. Schmidt, Mignard K 950.000. Nr. 657 Ders., Christian
August v. Anhalt-Zerbst K 850.000. Nr. 671 |. R. Smith, A.
CremoneseLady. — A. Parmesan Lady 41 Mill. Nr.674 Springin-
kle ^ rl1, Schön, 12 Bl. aus dem „Hortulus animae“
1-2 Mill. Schweizer Ansichten. Nr. 676 Lauffen K 600.000.
Nr. 677 Mont Albio K 400.000. Nr. 678 und 679 Montblanc
£ ! 680 ’ 681 und 682 R 'g j 12 Mill. Nr. 685 Brunn
K 750.000. Nr. 696 Ungarn, rad. von Sibmacher 7 MillTNr. 697
Zriny 1’5 Mill. Nr. 699 Ofen 2 4 Mill. Nr. 714 500 Bl. Buchillu-
sfationen K 500.000. Nr. 727 Watteau, Figures de modes
4'5 Mill. Nr. 728 Ders., Le Triomphe de Ceres K 380.000. Nr. 738
Nr. 10
Seite 79
Internationale Sammler-Zeitung
Wilkie, Das Werk des Meisters 7 Bl. K 440.000. Nr. 749
Joung, William Cox K 500.000. Nr. 750 Ders., Gustav III. von
Schweden K 500.000 und Nr. 751 Zampis, Kopfbedeckungen
aus dem Jahre 1848 K 300.000.
AUSSTELLUNGEN.
Berlin. Galerie Lutz, Das Werk P a r t i k e 1 s.
— Euphorion-Kunstaussteltung. Erik Richter
und Georg Ehrlich. Gemälde, Zeichnungen und Graphik.
Leipzig. Kunstverein. Leipziger Künstlerbund.
München. Galerie Bachstitz. Streeck, Rubens, Roestraten,
Tintoretto, Schiavone, ferner Antike Gläser, Renaissance-Bron -
zen, Goldofen^etc.
— Moderne Galerie Thannhauser. Gemäldevon
Julius'Heß (München), ferner neue plastische Arbeiten, Zeichnun -
gen und Graphik von Hermann Geibel.
Paris. Galerie Afr t e s. Adrien Lemaitre.
— Galerie : George Petit. Skulpturen von N a m, Land -
schaften von de Joncteres, Gemälde von Svante K e d e.
Wien. Kunstsalon J. R. K u d e r n a, Gemälde russischer
Meister.
— Neues Rathaus. Gedenkausstellung 1848.
AUKTIONEN.
14. und 15. Mai. Wien. C. J. Wawra. Gemälde und
Aquarelle aus dem Besitze Charles Sedelmeycr (Paris) und
dem Nachlasse Moritz Heim (Wien).
14.—18. Mai. Berlin. Amsler&Ruthardt. Schöne und
seltene Graphik alter und neuerer Meister des 15.—20. Jahr -
hunderts, darunter Dubletten der Kunstakademie in Königsberg.
14.—18. Mai. Frankfurt a. M. Joseph Baer & Co., Biblio -
thek Ernst Magnus (Berlin). Deutsche Literatur des 18. und
19. Jahrhunderts, hervorragende Sammlung von Klassikeraus -
gaben der Klassiker- und Romantikerzeit.
Mitte Mai, München. Hugo H e 1 b i n g. Antiquitäten,
Möbel, Bilder,^Teppiche und Stiche aus verschiedenem Besitz.
17., 18., 22. und 23. Mai. Wien. Dorotheum. Kunst -
historische Bibliothek.
22.-26. Mai. Wien. D o r o t h e üjm. Oelgemälde, Aqua -
relle, Handzeichnungen, Graphik, Ausgrabungen u. Antiquitäten.
24.-26. Mai. Wien. Dorotheum. Sammlung des Dr. B.
W i 11 i n g (Berlin). Genealogie — Heraldik.
28. —30. Mai. Wien. G 1 ü c k s e 1 Lg und Wärndorfer,
Versteigerung von Mobiliar u. a.
29. Mai. : Frankfurt a." M. Rudolf Bangel. Gemälde
erster moderner Meister.
Ende Mai, München. Hugo H e l b i n g. Moderne] Oelge -
mälde aus verschiedenem Besitz.
Frühjahr. Köln. Math. Lempertz. Porzellane der deut -
schen Manufakturen des 18. Jahrh., Fayencen, alles Kunst -
gewerbe, Möbel.
Frühjahr. '.Aachen." Ant. Creutze r. 100. Kunstauktion.
Gemälde und Antiquitäten.
30. Mai bis 2. Juni. Wien. Dorotheum. Bibliothek Dr.
H., Moderne Bücher, Vorzugsdrucke, Literatur etc.
Anfang Juni. Berlin. Rudolph L e p k e. Modernes Mobiliar
und Kunstgewerbe.
6.—8. Juni. Wien. Dorotheum. Holland, und italien.
Gemälde des 17. Jahrh., Gemälde Alt-Wiener Meister, gotische
Holzskulpturen, ital. Renaissancebronzen und Plaketten, Graphik,
Austriaca etc.
11.—13. Juni. Amsterdam. J. Schulman. Münzen und
Medaillen, darunter seltene deutsche Taler und Serien von
Oesterreich, Italien, Schweiz etc.
LITERATUR.
(Die Bildwerke des deutschen Museums.)
Das Deutsche Museum in Berlin, dessen Vollendung immer noch
auf sich warten läßt und nun von der Bode-Stiftung erhofft
wird, will jetzt wenigstens seinen Besitz an Bildwerken mit einer
großen wissenschaftlichen Veröffentlichung bekanntmachen. In
Vorbereitung ist ein vierbändiges Katalogwerk, das
diese Bildwerke, von denen ein großer Teil in den beschränkten
Räumen des Kaiser Friedrich-Museums nicht gezeigt werden
kann, wissenschaftlich bearbeitet und dessen Leitung Dr. Theodor
Demmler hat. Als erster Band wird in Kürze die Beschrei -
bung der Elfenbeinbildwerke erscheinen, von Dr. W.
F. V o 1 b a c h bearbeitet. Um diesem Bande seinen Charakter
als Kompendium der gesamten Elfenbeinkunst zu erhalten, sind
außer den ins Deutsche Museum übergehenden Stücken auch
die besonders wichtigen Elfenbeine der altchristlichen und byzan-
tynischen Zeit sowie des italienischen Mittelalters aufgenommen
worden, ferner die Barock-Bildwerke im Schloßmuseum, die in
Elfenbein gearbeitet sind. An das Elfenbein wird sich zunächst
ein Band „M e t a 11 a r b e i t e n“ anschließen, in einem dritten
soll die Plastik in Holz, Stein und Ton, im vierten wer -
den die dekorativen Bildwerke wie Architekturteile,
Möbel, Glasgemälde, Textilien und Porzellan abgebildet.
Wilhelm von Bode hat jetzt eine größere Arbeit über
Adrian Brouwer abgeschlossen. Bode hat seinerzeit in den
70er Jahren die Eigenart und Bedeutung des Meisters erst kennen
gelehrt, hat ihn als Landschaftier endeckt und seinem Werke
auch die Jugendarbeiten anfügen können, von denen neuerdings
die amüsante „Dorfschule“ vom Berliner Museum erworben
werden konnte.
Pieter Brueghels berühmter Kupferstich-Zyklus „Die
sieben Todsünden und die sieben Haupttugenden“ erscheint
zum erstenmal in originaltreuer Wiedergabe, von Otto Zopff
herausgegeben, als Mappenwerk im Gustav Kiepenheuer-Vcrlag,
Potsdam.
Telephon-Aenderung.
Wir bitten unsere gesch. Abonnenten und Inserenten
zur gefälligen Kenntnis nehmen zu wollen, daß unsere
Fernsprechmummer 23451 ab 16. Mai d. J. in
Nr. 18063
geändert wird.
Die Verwaltung
der
„Internationalen Sammler-Zeitung“.
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Redaktion 'des Blattes. Chiffre Hirschköpfe.
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Seite 80
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 10
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Feste Katalogpreise.
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Geöffnet täglich von 9-6 Uhr,
an Sonn* und Feiertagen
von 9-2 Uhr.
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Wien, III. Löurensasse 47
GROSSE GENÄLDE-AUSSTELLUNG
hervorragender zeitgenössischer Künstler.
Derzeit sind Werke ausgestetlt von:
Hmadeus-Dier, Hdam, Begas-Parmentier, Charlemont Hugo und Lilly, Conti, Danilowatz,
Darnaut, Diefenbach, Dill, Eberle, Ebert Carl, Ferraris, Filkuka, Gaisser Max, Galloni,
Geyling, Grefe, Geller, Goltz, Graner, Haagn L. FL, Haanen, Hasch, Hassmann,
Heffner, Herschel, Hey, Herterich, Hilgers, Hörmann Theodor, Hörwarter, Hofelich,
Jaunbersin, Jost, Jurutka, Karlinsky, Fldolf Kaufmann, Karger, Kasparides, ten Kate,
Koch Ludwig, Krestin, Krämer, Koganowsky, Konopa, Lach Fritz, Larsen, Larwin,
Leitner, Lichtenfels, Moralt, Noireaut, Nowak Otto, Orfei, Pendl, Pettenkofen, Petrides,
Poledne, Pook, Prinz Karl Ludwig, Raffalt, Rasmussen, Ranzoni, Reinicke, Rojka,
Rothaug Fllex., Rösch, Roubeaud, Rüben, Ruziczka, Simony, Suppantschitsch, Schnell«
Hermann, Schönn Hlois, Schreyer, Schrödl, Schuster K. M. und Josef, Schweninger,
Steinfeld, Stoitzner Josef, Tomec, Tschelan, Valenta, Vinea, Veith Ed., Wenk, Weber*
Fülöp, Windhager, Zabehlitzky, Züllich.
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Bedini, Calame, Canal, Defregger, Fichel, Gabriel Max, Gauermann F., Grützner,
Hermann Kauffmann, Jettei, Induno, Kinzel, Körle, Piloty, Ruß Rob., Savini, Schödl,
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