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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde,
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
18. Jahrgang. Wien, 1. Juli 1926. Nr. 13.
‘Internationafe IKunstaussteffung in ‘Venedig.
Von Tr. SRrtur Stleisser, ‘Venedig.
Hs gehörte für mich von jeher ein gewisser
psychologischer Mut dazu, aus einer großen Kunst -
ausstellung „das Wichtigste“ hervorzuheben, wie es
seit Jahrzehnten Zeitungsbrauch ist. Noch immer
vermisse ich schmerzlich die endgültige Abschaffung
dieser Kunstjahrmärkte zu Gunsten gewiser indivi -
duell ausgesuchter Ausstellungen einzelner Persönlich -
keiten. Hier in Venedig hat man zwar wieder einmal
versucht, einen Kompromiß zu schließen. Man hat
zwar die Idee einer Massendemonstration der Maler,
Bildner und Graphiker Europas beibehalten; aber
man hat wenigstens das starre System dadurch
etwas durchbrochen, daß man außer den Pavillons
für einzelne Nationen auch in dem großen Haupt -
pavillon Sonderschauen von besonders starken
Schöpfern, resp. von solchen, die von der Jury dafür
erachtet wurden, eingeflochten hat. Außer S e -
g a n t i n i haben eine stattliche Anzahl solcher
Spezialausstellungen gewissen teils schon verstor -
benen, teils noch rüstig schaffenden italienischen
Malern einen meist wohl trotzdem bald verblassenden
Ruhm verschafft; denn wer nicht irgendwie durch
jahrelange Beschäftigung mit diesen Künstlern für
sie voreingenommen ist, kann sich schwer ent -
schließen, in den meisten von ihnen wirkliche
Charakterköpfe zu erkennen. So kann ich, zumal an
dieser Stelle, wo es doch nur gilt, ganz hervorragende
Könner namhaft zu machen, mich nicht dazu herbei -
lassen, mehr als nur einige dieser einer so großen
Ehre gewürdigten Künstler zu besprechen.
ln erster Linie den dämonischen Phantasten
Marius P i c t o r. Auf den ersten Blick erschüttert
uns die völlig einsame Nächtlichkcit dieses menschen-
haßerisch naturversponnenen Grüblers. Mario de
Mari a, (wie der Künstler eigentlich heißt), ist mal -
technisch von Rembrandt zwar berührt, aber niemals
beeinflußt worden; eher haben es ihm die Spuk -
grotesken eines Hieronymus Bosch oder andere
niederländische Höllenmaler angetan. Jedoch mutet
die Art, wie er oft nur die Silhouette eines Haus -
daches oder die Furche einer Dorfstraße durch
Mondschatten geisterhaft erhellt, ganz eigen an.
Manchmal denkt man auch an einen ins Tragische
verzerrten Spitzweg, immer aber fühlt man den
genialen Funken aus diesen Bildern hervorsprühen.
Neben diesem starken, weil ganz publikums -
fernen „Eigenen“ kann sich kaum ein anderer von
den in den italienischen Sonderausstellungen hervor -
tretenden Malern ebenbürtig behaupten; doch ver -
dienen manche immerhin ein kurzes Eingehen, so
der im Stile seines Zeitgenossen Anton Graff por-
trätistisch, rein nur gegenständlich schildernde
Gaspare Landi (1756—1830); so Daniele Ran-
zoni (1843—89), ein von Rubens herkommender,
aber farbig viel gemäßigterer Porträtist oder der
ganz schlicht schildernde Landschafter S o f f i c i.
Stärker tritt, auch abgesehen von dem kriegsge-
schichtlich noch immer in Bann schlagenden stoff -
lichen Reiz, der Bildhauer - Architekt Eugenio
Baron i hervor: sein Kriegsdenkmal monumentali-
siert den jungen Krieger des Weltkrieges in sehr
liebevoller, volkstümlich anschaulicher Ausdrucks -
weise und verrät zugleich starkes technisches Können.
Recht schwach ist in Neuitalien wie von jeher
die Graphik vertreten. Man hat noch immer nicht
die Scheu vor der Schwarz-Weißkunst abstreifen
wollen. So zieht es uns Nichtitaliener von selbst
immer wieder zu jenen Nationen, die auch dieser,
gerade uns Deutschen so teuren Kunst huldigen,
besonders zu den Engländern, Holländern und Bel -
giern.
Schon als Aquarellisten empfinden manche
englische Maler ganz graphisch. Wenn jedoch
ein Frank Brangwyn eine Brücke mit ihren
zertrümmerten Gewölbepfeilern in das Format eines
großen Kupferstiches zwingt, äußern sich malerische
Werte von ungeheurer Dramatik. Die ungebrochene
Tradition ihrer großen Ahnen aber führen heute die
holländischen Graphiker weiter. So ist es denn
nur naturgemäß, daß der italienische Staat z. B.
einige der unendlich zart und rein konturierten
Kaltnadelarbeiten eines Lodewyk Schelf h out er -
worben hat; die ganze archaische Herbheit des
Christusantlitzes hat dieser herbe Innenpoet in.
frommer Andacht erschaut. Auch N. E c k m a n n
betont in seinen Zeichnungen die Sachlichkeit der
Modelle, ohne doch je trocken zu werden. Die jüngste
Malergeneration dieses Landes ist von großem
Wagemut beseelt, bleibt aber dabei weitaus be -
sonnener, als ihre b e 1 g i s ch e n Kollegen. So bilden
denn auch bei diesen beiden Ländern das Bleibende
in der Erscheinungen Flucht eigentlich vor allem die
Altmeister, Vincent van Gogh, bei den Holländern
und Fehden R o p s bei den Belgiern, (letzterer ward
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Internationale Sammler-Zeitung
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mit einer besonders sorgsamen Auswahl in Erinne -
rung gebracht). Ein bedeutender schöpferischer
Plastiker ist der Belgier M i n n e; wir erleben es hier
wieder, daß kein Land seine Söhne künstlerisch so
zur Plastik prädestiniert wie Belgien mit seinen
wuchtigen Mensch- und Tiertypen.. .
Viel Ueberneues erleben wir dann weiter -
wandernd bei den Franzosen nicht. Ein Paul
Sign a c, ein Albert M a r q u e t, ein Henri M a -
t i s s e bedeuten etwa die Pole der Richtung, die für
diese venezianische Ausstellung, die ja lediglich als
Publikumschau gilt, maßgebend waren. Erfreulich
wirkt in diesem Pavillon, daß der alte Montmartre -
humor auch nach dem Kriege und nach dem Tode
der größten dieses Schlages, nicht ganz ausgestorben
zu sein scheint: die Bilder von Maurice U t r i 1 lo
etwa würden sicherlich auch auf deutschen Aus -
stellungen ebenso gern gekauft werden, wie es hier
der Fall gewesen ist, und ich möchte wetten, daß
sich bald bei uns ein Verleger finden würde, der
diese Arbeiten reproduzieren wollte; der spielerisch
intime Reiz dieser sauber hingezirkelten Bildchen
(zumeist Pariser Stadtansichten) eignet sich trefflich
zur Vervielfältigung.
Klein aber fein, dürfen wir als Gesamturteil über
die t s ch e ch o s 1 o w a k i s ch e Abteilung schreiben.
Mit einem sehr starken und echten Temperament
arbeiten diese ihr Vaterland begeistert liebenden,
niemals übertreibenden Maler und Bildner, unter
denen ich hier nur Rambusek, S v a b i n s k y,
Hans Thu m a und den Mystiker Z r z a v y nennen
kann.
Besonders eifrig nachholen muß ich aber noch
eine Ehrenschuld gegenüber den Spanier n, auch
wenn ich nicht eine besondere persönliche Vorliebe
für sie und Sehnsucht nach diesem von uns Deutschen
noch immer meist falsch beurteilten Lande hätte.
Es verschmilzt hier Stoff und Ausführung dank der
uns als Beschauer voll anblickenden lebensgroßen
Gestalten so völlig zum Abbild ihres sonnendurch-
glutetcn Volkslebens, daß auch ein stumpfer Be -
trachter gefesselt werden muß. Damit wollen wir
jedoch durchaus nicht gerade den auf den Eintreten -
den einstürmenden 22 Skizzen für eine große de -
korative Arbeit von Joaquin S o r o 11 a den höchsten
Preis zuerkennen. Aber wir werden hier gewahr,
ein wie gesundes malerisches Naturell in den Nach -
kommen eines Velasquez und Zuloaga noch immer
lebt, wie sie nur scheinbar nur ihre Modelle malen
und dabei doch auch höchste malerische Werte
schaffen. Die liebenswürdige Reinheit, mit der etwa
ein Hermoso M a r t i n e z einen weiblichen Akt
malend bedichtet, scheidet sich scharf von der mehr
oder weniger kitschigen Atelierflachheit, die sich in.
anderen Aktbildern auf dieser Ausstellung zeigt (wes -
wegen ja auch, vielleicht nicht einmal ganz mit Un -
recht, sämtlichen Geistlichen, die Venedig besuchen,
vom Bischof von Venedig der Besuch der Aus -
stellung untersagt wurde!) Das Herrliche an dieser
spanischen Schau, die sie auch besonders auch etwa
von der ungarischen, fast ganz auf Mondäne
und Repräsentation eingestellten Abteilung unter -
scheidet, beruht in dem völligen Verwachsensein mit
der Heimat, aber nicht nur im rein malerischen Sinne,
sondern in dem unerklärlichen Verstände einer
fanatisch herben, volkhaften Abgeschlossenheit. Diese
Bauern und andere Volkstypen lassen sich nur un -
willig auf die Leinwand bannen; ihr Nationalstolz
gibt ihnen diesen packend echten Ausdruck mür -
rischer Wildheit! . ..
Ueber den schönen, reich beschickten deut -
sche n Pavillon habe ich ja schon gesprochen. Hier
kann ich nur nochmals hervorheben, daß es Pro-
fessorG r a u 1 aufs schönste verstanden hat, bei der
Auswahl die Spreu vom Weizen zu sondern und den
Beschauer vor allem mit gewissen Entgleisungen
unserer „Ultradadaisten“ verschont hat. Das Gleiche
gilt auch für Oestereich.
Wie mir Professor R a n z o n i (übrigens selbst
der Nachkomme einer venezianischen Familie) mit -
teilte, waren die Wiener heuer in der schwierigen
Lage, auch andere Ausstellungen, besonders die in
Köln, beschicken zu müssen. So war es für Venedig
nur möglich, eine kleine, aber vortreffliche Kol -
lektion zusammenzubringen, als deren Zentral- und
Angelpunkt nur die drei Gemälde des allzu früh ver -
blichenen Egon Schiele und unter ihnen wieder
der voll ausgereifte „Bibliophile“ erscheinen; dem
Publikum wie auch einem großen Teil der italieni -
schen Kritik sind jedoch die Ewigkeitswerte diesc-
genialcn Malers ziemlich verschlossen geblieben.
Dagegen paßt sich die elegante mondäne Malweise.
Ludwig G r a f’s der internationalen Mode von heute
weit besser an. Die herbe Symbolik S t e r r e r’s zeigt
daß sich der Begriff Wienertum in der Malerei in
den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. Das
Erlebnis der Kriegstragik hat auch die österreichische
Kunst ins düster Verhaltene gesteigert.. . .
Hoffentlich wird in abermals zwei Jahren
die Welt dem wahren Frieden nähergerückt sein, auf
daß auch der Besuch der Ausstellung in Venedig
stärker ist, denn anno 1926!
2)/e ( UDawra-Auktionen.
Bei den Wawra-Auktionen in Wien (siehe die
Nummern 11 und 12 der „Internationalen Sammler-
Zeitung") wurden noch folgende Preise (in Schilling)
erzielt:
Aquarelle und Handzeichnungen moderner Meister.
617. Wiegand, Ansicht vom Curti 250
618. Ders., Wien von Heiligenstadt im Herbst 310
619. Ders., Der neue Markt 250
620. Ders., Aussicht von der Biberbastei 350
621. Ders., Graben gegen Kohlmarkt HO
624. Z a m p i s, Die verregnete Landpartie 100
Aquarelle und Handzeichnungen alter Meister.
637. B o i s s i e u, Mühre zwischen zwei Wassern 135
640. van der Burg, Ansicht von Vianen 95
652. Hendrik G o 11 z i u s, Das Konzert 180
653. van G o y e n, Holland. Hütten 48
655. Holland., 18. J., Ansicht von Haarlem 90
659. Mieris d. Ae., Kopfstudie nach einem Mädchen 80
665. Niclas P o u s s i n, Hagar in der Wüste 130
671. Stevens, Waldlandschaft 40
Kupferstiche, Holzschnitte 15. bis 17. J.
678. B a r b a r i, Triton und Nereide 105
684. 32 Holzschnitte zum alten Testament 150
692. Burgkmair d. Ae., Landsknechte, Federz. 150
693. Ders., 36 Bl. aus d. Triumphzuge d. Kaisers Maximilian 120
698. Hortulus Animae 100
Dürer. (Stiche).
701. Maria, das Kind stillend 250
702. Maria, von einem Engel gekrönt 510
707. Der hl. Sebastian an der Säule 300
708. Die hl. Genoveva 300
709. Die Hexe 400
710. Der kleine Kurier 200
711. Die Türkenfamilie 170
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1 ANTIKE TEPPICHE UND TAPISSERIEN [
I FRANKL I
| WIEN, L, KOHLMARKT 4. |
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iiiiiiiiiiiiiiiiiihiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiüiiiiiiiiiiiiiiNiiiHiiiiiiiiiiiiüiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiia
720. Der Dudelsackbläser HO
713. Der Gewalttätige . 200
417. Das Löwenwappen mit dem Hahn 410
715. Das Wappen mit dem Totenkopf 500
716. Albrecht von Mainz, ein Profil 150
Dürer. (Holzschnitte).
719. Die Eröffnung des 6. Siegels 100
722. Die Ruhe auf der Flucht nach Aegypten 100
723. Die hl. Familie m. d. Hasen 340
725. Die Marter der Zehntausend 200
730. Der Reiter und der Soldat zu Fuß 400
740. Hol bei n d. J., Erasmus v. Rotterdam m. d. Terminus 150
741. Lucas van Leyden, Salomon betet den Götzen an 135
751. Ders., Christus und die Apostel 300
753. Ders., Neun Blatt 160
Rembrandt.
769. Josef und Potiphars Weib 280
770. Verkündigung an die Hirten 750
771. Anbetung der Hirten bei Laternenschein 160
775. Jesus als Knabe unter den Schriftgelehrten 110
776. Der Zinsgroschen 120
777. Christus und die Samariterin 200
778. Christus heilt die Kranken (Hundertguldenblatt) 750
779. Christus in Emmaus 240
780. Desgl., (Prachtabdruck) 600
781. Enthauptung Johannnes 200
782. Martyrium des hl. Stephanus 180
784. Die Taufe des Kämmerers 180
785. Der hl. Hieronymus im Gebet 150
788. Der hl. Hieronymus im Zimmer 150
788. Der Dreikönigsabend . 160
789. Die. wandernden Musikanten 125
793. Der Eulenspiegel 130
795. Jan Antonidcs van der Linden 150
796. Desgl., 100
.797. Faust 500
798. Abraham Franken 100
801. Jan Asselyn 100
802. Jan Yitenbogaert 150
804. Grotesker Profilkopf eines Mannes 100
806. Studienbl. mit Rembrandts Bildnis 100
816. Schonsauer, 10 Bl. aus der Folge der Apostel 100
829. Michael Wohligem uth, Schedel. Hartmann
Chronicarum über 300
18. und 19. Jahrhundert.
838. A 1 i x, Baptiste Aine als Robert in Schillers „Räuber“ 200
860. Goya, Die fünf Stiere 190
861. Ders., Los Desastres de la Guerra 750
862. Ders., Caprichos 900
866. W i s t h 1 e r, Vaux hall Rrigde 360
c Die zweite £cfrf- Versteigerung.
Auch die zweite Eckl-Auktion, die das
Kunstantiquariat Dr. Ignaz Schwarz in Wien vom
14.—19. Juni durchführte, nahm bei lebhafter Be -
teiligung von Interessenten einen flotten Verlauf.
Bemerkenswerte Preise brachten:
18. Flögel, Gesch. d. kom. Literatur 80
20. Ders., Geschichten d. Groteskekom. 70
21. Ders., Gesch. d. Hofnarren 45
26. Heinold, Kurze Biographien 48
45. Scheible, Das Kloster 110
46. Ders., Das Schaltjahr 65
47. Ders., Der Schatzgräber 70
65. Abraham a. St. Clara, Sterben und Erben 70
85. Almanach f. Damen auf 1809 130
140. Kirchen und Ketzer, Almanach auf 1781 55
145. Musenalmanach f. 1837 30
156. Neuer Wiener Musenalmanach auf 1798 34
169. Taschenbuch f. Grabennymphen 1787 82
192. X. J. Z. Satyr, literar. Taschenbuch f. 1848 38
423. Gubitz, Gaben der Milde 58
450. Goncking, Lieder zweyer Liebender 24
465. Göchhausen, D. Werther-Fieber 42
466. Nicolai, Freuden des jungen W'erthers 400
467. Richter, Luise und Rosenfeld 330
506. Halm, Werke, Gerold 1856—77 34
536. Hebbel, Sämtliche Werke 1865—67 SO
549. Heinse, Sämtl. Schriften 42
577. E. T. A. Hoffmann, Ges. Schriften 200
604. Jean Paul, Sämtl. Werke, Paris 1836 135
633. Chimani, Die Jagdlust 22
664. Gewerbekunde oder Gallerie der vorz. Künste 46
659. Waitzenegger, ltha von Toggenburg 58
661. Weidmann, Vergnügen und Zeit 26
669. Klemm, Briefe über die neuere österr. Literatur 45
718. Ludwig, Reinhold Lenz 58
768. Maler Müller, Adams erstes Erwachen 25
840. Stelzhamer, Lieder in oberderenns’scher Volks -
mundart 38
878. Novalis, Schriften, Paris 1873 35
883. Ovids Verwandlungen, Wien, Alberti 95
889. Perinet, Der Bauer Hans Michel am Jahrtag des
Aufgebots 10
890. Ders., Der Taschengratulant 20
890. Dersl., Der Taschengratulant 20
922. Raßmann, Fastnachtsbüchlein 24
1074. Sonnenfels, Ges. Schriften 40
1093. Stifter, Studien 1. A. 35
1095. Ders., Witiko 1. A. 70
1100. Ders., Bunte Steine 52
1114. Theuerdank, 2. A. 1200
1127. Treitzsauerwein, Der Weiß Kuuig 300
1177. I. N. Vogel, Aus dem Kinderparadiese 1. A. 32
1180. Ders., Aus d. alten Wien 1. A. 18
1184. Die Volkslieder der Deutschen 47
1214. Winckelmann, Sämtliche Werke 1. A. 61
1228. Der Salon 1.—3. T. 150
1270. 11g, Raphael Donner 55
1280. Merkw. Lebensgeschichte des F. X. Messerschmid 55
1281. Messerschmids Büsten-Charakteristik 56
1287. Mayer, Kremser-Schmidt 72
1289. Rößler-Pisko, Waldmüller 110
1318. Iconoiogie ‘ 105
1331. Biehler, Lieber Miniaturmalereien 32
1332. Leisching, Bildnis-Miniatur 720
1334. Schestag, Miniaturen-Ausstellung 27
1357. Oesterr. Kunsttopographie 12 Bd. 410
1377. Voigt-Born, Abbildungen böhm. u. mähr. Gelehrter 430
1413. Kasimir, Alt Wien 42
1420. Bartsch, Kupferstichsammlung der Hofbibliothek 18
1442. Folnesics-Braun, Geschichte d. Wiener Porzellan-
Manufaktur 450
1579. Fuchs, Sittengeschichte 340
1599. Wurzbach, Biogr. Lexikon, 60 Bände 310
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Internationale Sammle r-Zeitung
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371. SÄunsfaufition im ‘Doroffieum.
Das Wiener Dorotheum beschloß mit der
vom 21. bis 23. Juni abgehaltenen 371. Kunstauktion
seine Sommersaison. Die nächste Kunstauktion findet
erst um Mitte Oktober statt.
Lieber die 371. Auktion liegen uns folgende
Ergebnisse (in Schilling) vor:
Oelgemälde des 19. und 20. Jahrh.
2. Amerling;, Shylock 420
4. B a i k o f f, Kaukasische Straßenszene 65
5. Barbarin i, Landschaft mit alter Mühle 140
7. B e r a n, Alter Hof 40
10. Felix B ö c k 1 i n, Priesterin am Altar d. Melpomene 210
•11. Van Bommel, Das alte Haupttor von Dordrecht. 160
13. B r i o s c h i, Küstenstädtchen an der Riviera ^ 50
14. Dcrs., Sonnenuntergang an der italienischen Küste 50
19. Buttersack, Dorfweiher 480
20. Ed. Charlemont, Sitzende junge Frau, Studie ^80
21. C h i e r i c i, Assalto improviso 2500
23. Hugo D a r n aut, Hof eines Bauerngehöftes 85
25. Deutscher Maler, um 1850. Hochgebirgslandschaft
mit Gewitterwolken 80
26. Ditscheiner, Terrainstudie mit Wolken 30
27: Carl D u x a, Junge Holländerin in ihrer Stube 130
28. Thomas E n d e r, Motiv aus der Ebene von Friaul
bei Gemona. 45
29. Gantner, Hirte mit Schafen 110
31. J. W. Geller, Zwei Marktszenen in Waitzen 120
33. Camilla Göhl, Wiesenblumen 160
34. Andreas Groll, Das Mahl der Armen 800
38. Franz FI off mann- Fallersleben, Die Quelle
im Walde 55
40. Hübner, Blick ins Hochgebirge 110
43. Ad. Kaufmann, Flachlandschaft mit Bauern bei
der Getreideernte 180
46. Keller-Reutlingen, Waldeszauber 500
47. Josef Köpf, Junges Mädchen vor Kupfervase mit
Margueriten 65
51. Kotschenreiter, Alter weißbärtiger Förster 200
52. Krusznyak, Mutterglück 380
58. Hans L a r w i n, Wiener Fiaker 550
63. Hans Licht, Uferwald auf Rügen 85
65. Makart, Die Malerei 2000
66. Ders., Gattin des Künstlers 1550
68. Wilhelm Marx, Eichelhäher 40
71. Karl Moll, Abenddämmerung. Steinbruch an der
Donau 320
78. Piepenhagen, Romantische Flußlandschaft mit
Burgruine 240
79. P o n g r ä c z, Kartenaufschlägerin 30
80. A. Priechenfried, Alter Rabbiner 260
83. A. R a u t e r, Tafelstilleben 65
84. Lea R e i n h a r t, Biedermeierstilleben 300
90. Otto Scheuerer, Hühnerhof 30
91\ Ders., Hühner und Pfau 35
92. Jakob Emil Sc h i n d I e r, Waldlandschaft mit Bach 320
93. Karl S c h n e t h e i s s, Der Bienenvater 180
95. Alois Schön, Bärtiger, stehender Fischer in roter
Bluse 50
96. Anton S c h r ö d 1, Alter Bauer in Dürnstein 50
98. K. M. Schuster, Motiv bei Dürnkrut 45
100. Alfr. Schweitzer, Kühe auf der Weide 85
109. Tissot, Kaffeegesellschaft im Wintergarten 220
110. Tom ec, Messe am Hochaltar der Stephanskirche 240
111. Tschelan, Bogenspannender Amor 65
112. Ders., Der Wundervogel 22
115. V ösc her, Hochgebirgslandschaft 55
116. Wiener Meister, um 1840. Aussicht von der Hütten -
eckalpe bei Ischl 550
Oelgemälde alter Meister.
121. Nach Guercino, Der hl. Sebastian in halber Figur
mit entblößtem Oberkörper an einen Baum gefesselt 150
Van Bassen, Inneres einer Säulenbasilika 350
Bolognesische Schule, 17. Jahrh. Brustbild der
Madonna mit dem Kinde 250
Chr. Brand, Flußlandschaft mit Fischern in ihren
Booten. 1100
Dietrich, gen. Dietrici, Brustbilder zweier
antiker Philosophen 260
J36- Ferraresische Schule, um 1580, Christus am Oelberg 32
140. Holländische Schule, um 1800, Art des Vermeiden.
Holländische Winterlandschaft 220
123.
124.
127.
132.
145. Italienisch, 17. J., Bacchus findet die schlafende
Ariadne auf Naxos
152. Oberitalienisch, um 1550.. Madonna mit dem Jesus
knaben und heiligen Joseph
154. Oberitalienischer Maler, um 1790. Zwei Waldland -
schaften
155. Oesterr. Meister, um 1500. Mariä Verkündigung
157. Rembrandt, Selbstbildnis des Künstlers mit Barett
160. Nach David T e n i e r s d. J. Küchenstilleben
165. Art des A m i g o n i, Maria mit dem Christkinde,
dem hl. Joseph, einer Frau mit einem Mohrenknaben
und dreier Dienerinnen 360
300
220
200
200
70
120
Aquarelle, Pastelle, Miniaturen, Zeichnungen.
168. Rudolf von A11, Ausblick auf den Flof der Eisen -
möbelfabrik A. Kitscheits Erben
169. Anreiter, Vater des Malers
179. Bildnisminiatur, Kavalier mit weißer Allongeperücke
181. Bildnisminiatur, Brünette junge Dame
183. Bitterlich, Oesterreichische Gebirgslandschaft
184. Ders., Desgi.,
186. Ders., Gauertal in den Dolomiten
187. Ders., Oesterreichische Gebirgslandschaft
192. Deutsch, um 1790. Zwei Bildnisse eines jungen
Mannes und einer jungen Frau mit Wappen, Past.
193. Ludwig Hans Fischer, Ansicht von Kairo
196. Goebel, Kopf einer schönen jungen Dame
197. Hilde Goldschmidt, Schlafende Katze und
Katzenkopf, Zeichn.
200. H o g u e t, Am Strande von Calais
202. Rudolf 1 p o 1 d, Junge Dame mit rotem Haar
204. Ludwig Koch, Wiener Trabrennen
205. Ders., Hürdenrennen
206. Ders., Wettrennen, am Ziel
207. Ders., Trainer bei der Morgenarbeit
209. Oskar L a r s e n, Der Ueberfall
210. Ders., Frauenraub
■ 212. Ders., Karrenzieher
213. Ders., Szene aus Tausendundeine Nacht
214. Ders., Faschingszug
219. K. Lorenz, Motiv bei Neulengbach und Motiv
bei Anzbach
220. Marak, Alte Weiden
221. Peter Mayr, Junges Mädchen
225. Alexander P o c k, Zwei Reiterbilder
226. Karl Pischinger, Pferd im Stall
228. A. F. S e 1 i g m a n n, Szenen aus dem 30jähr. Kriege
231. T o nt e c, Blumengarten
233. T u c k e r, Motiv aus einer oberitalienischen Stadt
234. Varrone, Am Obersee bei Berchtesgaden
235. Ders., Gebirgsstraße in Südtirol
236. Ders., Berchtesgaden mit Watzmann
237. Venez. Zeichner vom Anf. 17. J., Faustkampf auf
einer venezianischen Brücke
238. Wiener Maler, um 1780. Zwei Blumenstücke
240. W i I d h a c k, Lächelnde blonde Dame
241. E. Zeschka, Slowakische Bäuerin, Temp.
Antiquitäten, Gold und Silbergegenstände.
251. Schälchen aus Silber
252. Desgi.,
255a. Kaffeekännchen aus Silber
258. Tintenzeug aus Silber, 180 gr.
263a. Ein Paar Leuchter aus Silber
264a. Bauchige Schnabelkanne Türkisch 18. J.
267. Bauchige Schnabelkanne
Keramik, Porzellan, Fayencen.
285. Schüssel aus Fayence
286. Große, runde Schüssel, Ansbach, Anf. 18. J.,
288. Kaffeeservice aus Alt-Wiener Porzellan
289. Große, ovale Schüssel aus Fayence, Hanau, um 1700
290. Desgi.
294. Zwei große Prunkvasen, Paris, um 1880
296. Zwei Teller, Delft, um 1650
297. Desgi.,
299. Teller, Delft, um 1650
300. Große, tiefe Schüssel, Delft, Ende d. 17. Jahrh.
301. Desgi.,
304. Zwei Vasen, um 1850
309. Runde Schüssel, Delft, um 1650
316. Teller, Delft, Anf. 18. J„
317. Teller, Delft, um 1650
318. Schüssel, Delft, Anf. 18. J.,
319. Schüssel, Delft, Anf. 18. J.,
329. Dose aus Porzellan, Art Capo di monte
334. PorzellanbonbonRre, Meißen, 19. .1.,
400
70
50
30
100
110
110
100
85
90
95
28
55
90
28
17
17
19
85
90
90
75
70
25
75
60
22
12
45
170
38
75
30
35
50
19
70
160
22
15
50
45
65
85
120
200
210
150
260
350
180
90
85
75
80
75
110
55
40
40
40
45
20
25
Nr. 13
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 105
336. Sechs Dessertteller aus Wiener Porzellan 12
336b. Tasse aus Wiener Porzellan 11
339. Kleines Parfümflakon, Meißen, 19. J. 100
Glas.
340. Kleiner konischer Becher, Deutsch, um 1750 50
347. Runde, tiefe Schüssel, Böhmisch, um 1850 24
350. Bauchiger Pokal, Böhmisch, um 1850 20
350b. Hohes Stengelglas, Lobmeyr. 15
351. Bauchiger Pokal, Böhmisch, um 1850 16
351b. Becher, Biedermeier 13
353. Flakon, Böhmen, um 1830 16
353a. Hohes Stengelglas, Lobmeyr 15
355a. Stengelglas, Lobmeyr 15
355b. Desgl., 28
357. Pokal, Ungarisch, um 1860 11
358. Drei Kelchgläser, Venetianisch, 18. J., 10
359. Kleine Aufsatzschale, um 1860 14
360. Teeflakon, um 1830 10
Diverse Antiquitäten.
366a. Vicrarmiger Girandol aus Messing, um 1800 50
367. Himmelsglobus von Homan in Nürnberg 32
368. Erdglobus von Nath. Hill, 1754 40
368a. Zwei Steinkonsolen 14
369. Zwei alte Zimmermannszirkeln 26
369a. Fünfflammige Oellampe aus Bronze, Italien., 18. J. 22
370. Kleine eiserne Kasse, Ende 18. J. 11
370a. Pedum, 18. J. 11
370b. Zwei Buschkrüge, um 1620 14
370c. Barockrahmen, um 1700 11
370d. Wandspiegel, um 1760 35
371. Winkelmeßinstrument, Ende 18. J. 45
372. Kleine Bonbonniere, 18. J. 17
373. Holzstatuette eines Gewandengels, Oesterr., um 1680 28
373a. Barockkonsole, Oessterr., um 1700 38
373b. Zwei kleine Rokokoaufsatzrahmen, um 1760 19
373c. Zwei gewundene Säulen mit Weinreben 16
374. Besteck eines Zimmermannes, um 1600 28
374a. Zwei stehende Putti, Holz, 18. J. 38
375. Storchschnabel in Messing, 18. J. 17
376. Zwei Sonnenuhren, 18. J. 32
377. Meßtischquadrant, 1695 65
378. Nuthobel aus dem Jahre 1673 20
379. Schlichthobel, Oesterr., um 1700 45
380. Astron. Winkelinstrument in Messing, Deutsch,
Anf. 18. J. 65
381. Große Busole, 2. H. 18. J. 20
381a. Sitzender Putto, um 1700 ~ 22
384a. Zwei hölzerne Rokokoleuchter, um 1760 45
385a. Zwei Glaskulissenbilder, Holländ., um 1800 45
388a. Zwei kleine Cherubsköpfe, um 1700 50
390a. Zwei Cherubsköpfe, um 1680 50
392. Fliegender Putto, um 1800 45
393. Römische Imperatorenbüste, Holz 45
394. Zwei Taschensonnenuhren, Deutsch, um 1700 45
399. Sitzender weiblicher Akt, Bronze, Sign.: Pasztor, 1920 55
400. Kiihlgei'äß, Kupfer, Oesterr., 1. H. 18. J. 50
402. Bonbonniere aus Kupferemail, 18. J. 95
403. Sonnenuhr, um 1720 65
404. Zwei Barockleuchter, Holz 130
406. Zwei Deckelkannen, Italien, 17. J. 190
408. Holzgruppe. Von Prof. Döblinger 200
409. Gitter aus Schmiedeeisen, Steirisch? Um 1770 350
410. Carneol Intaglio, 17. J. 160
Möbel.
426. Wandspiegel, Oesterr., um 1780 24
428. Büfettschrank aus Mahagoni, Empire 600
430. Salontisch, Italienisch, um 1800 400
431. Hohe Kommode, Oesterreichisches Louis-XVl 300
436. Salongarnitur, Oesterr., um 1820 450
447. Kabinettschränkchen, Süddeutsch, um 1700 45
448. Kästchen, Alpenländisch, 18. J. 22
449. Kleine Truhe, Alpenländisch, Anf. 19. J. 16
450. Vorhangkarniese, Deutsch, um 1750 11
451. Desgl. 11
Japan, China.
452. Statuette des Rama, Bronze, Südindien 7
453. Shu Lao, durch Landschaft reitend. Speckstein. China 22
454. Desgl.
455. Papiermesser, China
456. Desgl.
457. Blumentopf: grün glasiertes Porzellan mit Blüten -
dekor, China
460. Dreifüßiger Henkeltopf, Japan
461. Koro mit Fohund als Deckelgriff, Japan
462. Räuchergefäß in Gestalt eines Elefanten, China
464. Satz von zehn ineinandergestellten Teetassen, China
465. Desgl.
466. Räuchergefäß, China
467. Vase, Japan
468. Dreifüßiger Deckeltopf, Japan
472. Teekanne, Japan
474. Glücksgöttin Beuten, Japan
475. Schachbrett mit Chinoiserien bemalt
476. Zwei Wandbilder, China
477. Ein Paar balusterförmige Porzellanvasen, Japan
481. Lichtschirm, China
482. Teller, Japan, 18. J.
483. 22 Aquarelle, Chinesisch
484. Fünf Wandschüsseln, 18. J.
484a. Runde Deckcldose, Japan, 19. J.
485. Wandbehang, China, um 1800
486a. Kleine Decke, Chinesisch, 19. J.
487. Blumentopf, China
488. Porzellanvase, Japan
491a. Teekanne, Chinesisch, 19. J.
492. Weibliche Gestalt, China
492a. Viereckige Decke, China, 19. J.
493. Ein Paar Bronzevasen, Japan
495a. Rechteckige Decke, China, modern
498. Der glückbringende Pilz Ling-chih, China, 17. J.
499. Netsuke, Japan
501. Räuchergefäß (Koro), Japan, um 1800
503. Vierkantige Vase, China, 18. J.
506. Dose, China, 18. J.
9
11
11
11
14
20
26
22
28
38
28
26
20
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110
20
50
55
35
38
40
65
50
35
32
45
40
40
85
60
55
70
85
65
100
300
Waffen.
510. Glatte Brust von einem gotischen Reiterharnisch.
Deutsch, um 1490 800
512. Krummsäbel, Deutsch, um 1730 100
513. Jagdgewehr, Italien., Anf. 18. J. 50
514. Deutscher Schnepper, 17. J. 85
515. Ein Paar Pistolen, Kaukasus 32
517. Karabiner, Italien., um 1760 30
520. Teile einer Rüstgarnitur, Indien, 19. J. 28
521. Schnapphahnpistole, Kaukasus, 18.—19. J. 26
522. Langes Jagdgewehr, Italien., 18. J. 26
528. Säbel mit Damastklinge, Siam, 19. J. 65
529. Jagdgewehr, 17. J. 22
533. Schnapphahnpistole, Kaukasisch 16
539. Buzzogan, Ungarn, 17. J. 17
544. Dolch, Kongo 8
545. Schlag- oder Wurfmesser, Kongo • 8
Textilien.
546. Vorderasiatischer Gebetteppich, 18. J. 600
548. Zwei Draperien aus Seidendamast , 220
549. Buntes Gewebe, Aegypten, IV.—V. J. n. Chr. 110
550. 1 m 50 cm venezianische Nähspitze, Ende 16. J. 20
553. Schwarze Chantillyspitze 40
554. Meßgarnitur, 1. H. 19. J. 20
555. Tüllkragen, Erzgebirgearbeit, um 1830 13
Graphik.
556. F. Albani. Venus chez la toilette 22
559. Ch. CI. Bervic. L’innocence 22
560. F. Boucher. Les trois graces 11
563. CI. Duflos. Le retour desire 45
566. E. Fessard. Leda avec eigne lf>
567. Französischer Stecher. Les oeufs cassöes 45
569. J. Jacobe. Ariadne auf Naxos 16
570. Luigi Kasimir. Titusbogen in Rom 22
571. Th. Lawrence. Lady Lyndhurst, Countess of Wilton 22
583. J. E. Ridinger. Betrachtung der wilden Thiere 320
^JiutograpFien-SPreise.
In drei Auktionen, die innerhalb drei Wochen vor
sich gingen, hat Karl Ernst Henrici in Berlin die
Autographensammlungen Georg E b e r s, Auguste
Pattberg,' Wottke und Giersberg aufgelöst.
Die größte war unzweifelhaft die Sammlung P a 11 b e r g,
der die dritte bedeutsamste Auktion galt. Sie brachte
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Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 13
den von uns erwähnten Lutherbrief, sehr interessante
Briefe von Goethe und Schiller und die besonders reich -
haltige Kollektion von Heinebriefen und Manuskripten.
Naturgemäß auch die höchsten Preise. So erzielte der
Lutherbrief 5300 Mk., die Brieftasche Schopenhauers
mit einem Notizheft 5400 Mk., ein Blatt aus einem
Exerzitienheft des neunjährigen Goethe 2720, ein Brief
Goethes an Knebel 1610, vier Verse aus Hölderlins
„Diotima“ 830, eine Sammlung von zirka 270 Einfällen,
Aptorismen und Notizen Heines 1250 Mk.
Bei dem großen Interesse für die Bewertung von
Autographen wollen wir uns nicht auf die Rekordpreise
beschränken, sondern im Folgenden die charakteristischen
Preise aller drei Auktionen veröffentlichen. Wir beginnen
mit der I. Auktion vom 31. Mai.
Es erzielten hiebei in Mark:
1 d’Allembert, Br. 2 S. 31
3 35 Briefe von Altertumsforschern 34
4 Andersen, Albumbl. 155
5 Ders., Brief l 1 /, S. 140
6 Ders., Albumbl. 140
7 Desgl. 140
8 Anzengruber, Eigh. Autobibliographie 40
15 Arndt, Gedicht 2 S. 30
16 Ders., Manuskr, 7 S. 16
18 Bettina v. Arnim, Br. 2 S. 18
19 Dies., Br. 1 S. 15
26 Barlaens, Gedicht 38
27 Beaumarchais, Br. 1 S. 54
32 Bentley, Br. 38
36 Berzelius, Br. 30
37 Bierbaum, Br. IS. 12
39 Björnson, Postk. 14
42 Bodenstett, Gedichtmanus 6
45 Börne, Schriftst. 35
48 Brehm, Br. 5
49 CI. Brentano, Albumbl. 36
51 Bulwer, Br. 13
52 Bunsen, Br. 20
53 Elise Bürger, Br. 7
54 Byron, Br. 1 S. 240
55 Chamisso, Manus. 14
59 Chytraens, Br. 7 S. 80
64 Crato v. Crafftheim, Br. 1 S. 82
67 Darwin, Albumbl. 41
68 Ders., Br. 23
69 Ders., Br. 36
70 Ders., Br. 46
71 Daudet, Br. 12
82 Dickens, Br. 2 S. 60
94 Eckermann, Widmungsbl. 15
95 Ders., Br. 25
97 Eichendorff, Br. und Gedicht 150
98 Ders., Br. 8 S. 180
101 Ders., Br. 4 S. 61
102 Ders., Br. 2 S. 95
105 Fichte, Manuskr. 51
108 Fouque, Br. 15
111 Freiligrath, Br. 8 S. 50
112 „ Br. 2'/.. S. 30
113 „ Br. I S. 20
114 „ Br. 1 S. 25
116 Freytag, 2 Br 2 S. 11
120 Fulda, Br. 7
121 Ganghofer, Br. 6
126 Geibel, Br. 12
127 Desgl. 13
128 Desgl. 12
130 Geliert, Br. 45
132 Desgl. 16
133 Ders., Stammbuchbl. 19
135 George, Br. 2 S. 87
136 Desgl. 185
137 Geßner, Albumbl. 17
139 Gleim, Albumbl. jl
140 Goethe, Br. 1 S. 150
143 Goethe, Seite aus einem Fremdenbuch 53
144 Ders., Br. 950
145 Ders., Unterschrift 50
149 ” Br. IS
150 „ Unterschr.
151 „ Ueberweisungsnotiz
152 „ Br. V» S.
153 „ Ausschnitt aus einer Quittung m. U.
154 Holtei, Br.
155 Ottilie v. Goethe, Br.
156 „ Billet
157 Walther v. Goethe, Br.
158 Desgl.
160 Gottsched, Albumbl.
161 Desgl.
162 Grabbe, Schriftst. m. U.
(Fortsetzung folgt.)
53
57
55
185
43
51
26
32
29
10
6
11
13
22
19
90
Qfironik.
BIBLIOPHILIE.
(Verkauf der Gutenbergbibel von St. Paul.)
Nun ist auch die Gutenberg-Bibel des Stiftes St. Paul im La-
vanttale (Kärnten) nach Amerika verkauft worden. Als Preis
werden 200.000 Dollar genannt. Das Bundesdenkmalamt
hat natürlich die Ausfuhrbewilligung erteilt, wozu wäre es denn
sonst da? Wir glauben, dieses Amt würde die Zustimmung zur
Ausfuhr des Stephansdomes nicht versagen, wenn es nur seine
10 Prozent erhält.
(Ein unbekanntes Jugenddrama Leo -
pard i s.) Aus Florenz wird der „Voss. Ztg.“ geschrieben:
Ein unbekanntes und verloren geglaubtes Jugendwerk von
Giacomo Leopardi (1798—1837), dem berühmten Dichter
des Weltschmerzes, die Tragödie „Indische Tugend“, die er
im Alter von 13 .Jahren verfaßte, ist unter den Papieren des
Lehrers seiner Neffen aufgefunden worden. Das interessante
Erstlingswerk des frühreifen Dichters, dem schon im nächsten
Jahre die dreiaktige Tragödie „Pompejus“ in Aegypten
folgte, verzichtet auf alle weiblichen Figuren und verrät bei
aller Unvollkommenheit eine erstaunliche Kenntnis der
dramatischen Literatur alter und neuer Zeit.
(B i b 11 i o t h e k s v e r k ä u f e.) Die berühmte mathema -
tische Bibliothek des verstorbenen Göttinger Mathematikers
Prof. Felix Klein wurde für 25.000 Mark für das Einstein-
Institut der hebräischen Universität in Jerusalem angekauft.
— Die wertvolle geographische und kartographische Biblio -
thek des verstorbenen Geh. Reg.-Rats Prof. Dr. Joseph
Part sch ist für das Geographische Institut der Universität
Breslau erworben worden.
(Von der vatikanischen Bibliothek.) Der
Papst beschloß endgültig die Verlegung der vatikanischen
Pinakothek, um mehr Platz für die Erweiterung und Neu -
ordnung der vatikanischen Bibliothek zu erhalten. Pius XL
hat seit seinem Amtsantritt die Notwendigkeit einer Erweite -
rung der vatikanischen Bibliothek anerkannt und dem
jetzigen Verwalter der Bibliothek, Monsignore M e r c a t i,
die endgültigen Verfügungen erteilt. Damit kann der Papst
seinen als alter Bibliothekar gehegten Wunsch erfüllen. Die
vatikanische Pinakothek wird in den hellen Räumen der
bisherigen Missionsausstellung inmitten der vatikanischen
Gärten einen geeigneteren Platz erhalten, während die bis -
herigen Säle für die Bibliothek verwendet werden, um die
überreiche Sammlung von Büchern aufzunehmen, die der
Vatikan in den letzten Jahren aus allen Ländern der Welt
erhalten hat.
(Büctierauktion in Berlin.) Aus Berlin wird
uns berichtet: Die letzte Auktion bei Max Perl brachte un -
gefähr 20.000 M. Die Preise bewegten sich zwischen 50 bis
100 v. H. über Friedenspreis. Es wurden bezahlt für eine
Horaz-Ausgabe mit schönen Kupfern aus dem Jahre 1733
600 M., für die Allgemeine Deutsche Biographie 225 M., Gun-
dolf-Shakespeare 160 Mark, Nietzsche (Musarion-Ausgabe)
185 M, Slevogt, Benvenuto Ceilini 105 M. Ein Codex Sinai-
ticus, Druck von 1862, brachte 800 M.
BILDER.
(Die Madonna di G a e t a.) Die Hamburger Kunst -
halle stellt jetzt ein vielbesprochenes Werk aus, die Ma -
donna di G a e t a, die als ein Werk R a p h ä e I s angespro -
chen wird. Jahrzehntelang befand sich das Bild in deutschem
Privatbesitz, beim Fürsten P u t b u s. 1924 war die Madonna
in Rom ausgestellt.
Internationale S amm ler-Zei tung
Seite 107
Nr. 13
(Gefährdung von Grünewalds Madonnen-
b i 1 d in S t u p p a c h.) Matthias Grünwalds Mandonnen-
bild in der Dorfkirche von Stuppach bei Bad Mergentheim
befindet sich, wie das „Stuttgarter Tagblatt“ feststellt, in -
folge der zerstörenden Einflüsse der feuchten Witterung der
letzte Jahre in stark gefährdetem Zustand. Die Bemühungen
des Württembergischen Landesamts für Denkmalspflege seien
bis jetzt an der falsch verstandenen Anhänglichkeit der Be -
völkerung gescheitert, die das Altarbild aus der Kirche nicht
weggeben will.
HANDSCHRIFTEN.
(Briefe von T o 1 s t o j.) ln einer Moskauer Privat -
sammlung ist ein Bündel Briefe von L. T o I s t o j an seine
Frau aus den 50er Jahren gefunden worden. Unter den Brie -
fen befindet sich ein Entwurf zur Durchführung der Boden -
reform in Rußland mit dem Datum „1856“.
(Fund im Hemiskloster in Tibet.) Der Londoner
„Daily Telegraph“ meldet aus New York, Professor Roe-
r i c h, der eine amerikanische Expedition durch das uner -
forschte Asien leitet, habe im Hemiskloster in Tibet
Handschriften gefunden, die wenigstens 1500 Jahre alt seien.
Nach diesen Handschriften habe Christus, nach dem er
seine Eltern heimlich verlassen hatte, mit Jerusalemer Kauf -
leuten eine Wanderung durch Indien gemacht, wo er die Leh -
ren des Buddha studiert und gepredigt habe. Christus sei
dann in seinem 29. Jahre nach Palästina zurückgekehrt. Die
Handschriften berichten auch, daß Jesus, der darin „Issa“
genannt wird, vom Herrscher Jerusalems, Pilatus, abge-
urteilt wurde.
VERSCHIEDENES.
(Auszeichn u n g.) Das Bundesministerium für Handel
und Verkehr hat der Firma Hermann Frankl, Teppich- und
Gobelinhaus, Wien I., Kohlmarkt 4, die Auszeichnung ver -
liehen, in ihrem geschäftlichen Verkehr das Staatswappen
des Bunde s führen zu dürfen.
(W ertvoller Fund.) In Gonzaga wurde eine
Bibliothek aufgefunden, die eine Sammlung wertvoller Auto -
gramme von Raffael, Lucrezia Borgia, Porguetto,
Tasso, Ariosto, Galilei und vielen anderen berühmten
Persönlichkeiten aus der Zeit der italienischen Renaissance
enthält.
(Eine Bronze von P h i d i a s.) An der Via delF Ab-
bondanza, die allen Besuchern von Pompeji mit ihren über -
raschenden neuen Funden antiker Wohnhäuser wohlbekannt
ist, kam kürzlich ein einzigartiges Kunstwerk des Altertums
zutage, die Bronzestatue eines Epheben, zweifellos eine der
schönsten Bronzefiguren, die ausgegraben worden sind, seit
dem Jahre 1530 der Idolino, heute im Museum von Florenz,
in Pesaro ans Tageslicht kam. Es ist die vollkommen erhaltene
Gestalt eines jugendschönen Siegers im Wettkampf. Nun steht
eine Einzelheit an der Jünglingsfigur mit dem berühmten
Werk des Phidias in engster Beziehung: mit der Statue in
Bologna, in der Alexander Conze einen Epheben, Adolf
Furtwängler aber einen Torso der berühmten helmlosen
Athena, einer Stiftung der Lemnier, des Meisterwerkes des
Phidias von der Akropolis in Athen erkannte. Die Binde im
Haare, die Haartracht selbst und ihre Modellierung hat der
Ephebe von Pompeji mit der Figur in Bologna gemeinsam.
Salomon Re i n a c h, der hervorragendste Pariser Archäologe,
wirft daraufhin in der „Gazette des Beaux Arts“ die Frage
auf, ob nicht doch in Bologna ein Ephebe vor uns steht.
Deutlich stellt sich der Ephebe von Pompeji in seinem
klassisch-schönen Kopfe denjenigen Köpfen an die Seite, die
unzweifelhaft an Phidias gemahnen: der Aphrodite vom Par -
thenonfriese, der Demeter von Cherchell, von der das Berliner
Museum eine Wiederholung besitzt, der Hera Farnese, der
schutzflehenden Barberini, im Vatikan. Und von Phidias nennt
der antike Reiseführer Pausanias in Olympia mindestens eine
Ephebenfigur. Daß der Ephebe von Pompeji sich da anreiht,
ist eine sehr naheliegende Schlußfolgerung.
(Kunstschwindler.) Dem allmächtigen Dollar ge -
genüber versagt auch das italienische Gesetz das die Aus -
fuhr von Kunstwerken streng verbietet; abet die Dollar -
könige, die mit ihrem Gelde alle erreichbaren Kunstschätze
aufzukaufen gewillt, haben sich dabei zu ihrem Schaden von
der Wahrheit des Sprichwortes überzeugen müssen: Auf
einen Schelmen anderthalbe! Viele berühmte Bilder italieni -
scher Meister haben anstandslos den Weg über den Ozean ge-
nommenn, und zwar keineswegs heimlich; dieser Export ge -
schah vielmehr unter den Augen der Hüter des Gesetzes.
Man hatte einfach mit Wasserfarbe über dem Original irgend -
ein Landschaftsbild gemalt, so daß das Bild anstandslos als
modernes Werk die Zollstelle passierte. War es drüben an -
gekommen, so wurde es der Behandlung mit einer Spe -
ziallösung unterzogen, die bewirkte, daß nach dem Ver -
schwinden der Aquarellschicht das Meisterwerk in unver -
sehrter Schönheit erschien. Aber auch hier kam das dicke
Ende nach. So mancher Erzmillionär, der sich im Besitz
eines unschätzbaren Kunstwerkes wähnte, erhielt von dem
mit der Wiederherstellung betrauten amerikanischen Bilder -
restaurator eine Mitteilung folgenden Inhalts: „Verehrter
Herr! Wir haben die Landschaft von Ihrem Meisterwerk
entfernt und fanden darunter ein Bild, das die Krönung Vik -
tor Emanuels darstellt, was sollen wir tun?“ Eine andere
Zuschrift lautete: „Unter dem Stilleben Ihres C o r r e g i o
fanden wir nach der Reinigung die Landung bei Marsalla.
Sollen wir das Verfahren fortsetzen?“. Die „glücklichen“
Käufer haben jetzt zum Schaden auch noch den Spott zu
tragen.
MUSEEN.
(Der neue Gobelinsaal im Germanischen
Museu m.) Aus Nürnberg wird gemeldet: Dank der
Unterstützung durch das Reich, die bayerische Staatsregie -
rung und die Stadt Nürnberg konnte das Germanische
Museum im Sommer des Vorjahres mit der Aufführung
eines Verbindungsbaues zwischen dem 1920 vollendeten
Bestelmeyerschen Neubau und dem Verwaltungsgebäude am
Kornmarkt beginnen Das Obergeschoß dieses Gebäudes war
dazu bestimmt, die von den Kirchenverwaltungen zu St. Se -
bald und St. Lorenz in Nürnberg leihweise zur Verfügung
gestellten gotischen Bildwirkteppiche als eine in sich ge -
schlossene Sammlung aufzunehmen. Säle, in denen Gegen -
stände dieser Art untergebracht werden, bedürfen beson -
derer technischer Einrichtungen, um den Lichteinfal! zu
dämpfen, damit die alten Farben in ihrer Leuchtkraft nicht
musealtechischen Anforderungen sind bei dem Bau
berücksichtigt worden. Der neue Gobelinsaal, der durch Direkt
tor Dr. E. Heinrich Z i m m erma n n soeben eröffnet wurde,
stellt einen gewichtigen Baustein zur Förderung der Kennt -
nis und des Studiums der deutschen Bildwirkkunst im Zeit -
alter der Gotik dar. Die Eröffnung des gesamten Neubaues
findet im August 1927 anläßlich der Feier des 75jährigen
Jubiläums des Germanischen Museums statt.
(Ausstellung im Budapest er Kunstge -
werbemuseum.) Aus Budapest wird gemeldet: Im
Kunstgewerbemuseum wird demnächst eine Ausstellung kunst -
gewerblicher Gegenstände aus den Sammlungen des Ernst-
Museums veranstaltet. Ludwig Ernst, der mit imposan -
ter Ausdauer und großem Kunstverständnis Denkmäler des
ungarischen Schriftums und der ungarischen bildenden Kunst
sammelt, sie in sein eigenartiges, berühmtes Museum einfügt,
stellte aus dein Material seines Museums eine Kollektion
kunstgewerblicher Gegenstände, Arbeiten alter ungarischer
Gewerbekünstler, Erzeugnisse tüchtiger, kunstfreudiger
Werkstätten in unserem Vatcrlande zusammen, die nun im
Kunstgewerbemuseum vorgeführt werden.
VOM KUNSTMARKT.
(Zweite Castiglioni-Versteigerung in
Amsterdam.) Für den 13. bis 15. Juli kündigen Fre-
derik Müller & Cie. in Amsterdam die zweite Castig-
lioni-Auktion an. Unter den 33 erstrangigen Gemäl -
den, die der Katalog bringt, sind ein „Markusplatz in Vene -
dig“ aus der Sammlung C. v. Hollitscher (Berlin), vielleicht
eines der bedeutendsten Werke des großen Francesco
G u a r d i, eine prächtige „Dorfschule von Adraen van
O s t a d e, aus der Kollektion Finton, ein makelloses, unge -
mein ansprechendes Männcrbildnis vom Schöpfer des herr -
lichen Prager Flügelaltars, bekannt als „Prager Dombild“,
„Der heilige Lukas zeichnet das Bildnis der heiligen Jung -
frau“, Jan. Gossart, genannt Mabuse, sowie bedeutende
Werke von Lukas C r a n a c h d. Aelt., David Teni er d. J.,
El G r e c o, Paulus Moreel.se, Nicolaas M a e s u. a. m. Die
Abteilung der Skulpturen und der anderen Kunstrichtungen
enthält ebenfalls Schätze, darunter unerhört schöne Wand -
teppiche. Im Anschluß an die Castiglioni-Auktion bringt die
Firma Müller eine Auslese von Meistern der Malerei des 15.
bis 17. Jahrhunderts aus verschiedenen in- und ausländischem
Privatbcsitz, darunter auch reichsdeutsche Sammlungen und
die Kollektion Alfred Schindler (Wien) zur Versteigerung.
Von den 750 Prachtwerken seien hervorgehoben: Jakob
Cornelisz von Amsterdam, Porträt des Jakob Janssen
van der Aa, das 1886 und 1923 in Brüsseler Ausstellungen als
Lucas van Leiden figurierte, ein Adraen Isenbrant,
Madonna mit Kind, ein wertvolles, schönes Werk des sel -
tenen Meisters, ein hervorragendes Bildnis eines alten Man-
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Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 13
lies von Aart de Gelder, dem großen Zeitgenossen und
Schüler Rembrandts, einige Nikolaus M a e s und Caspar
Netscher, David Teniers d. J., ein prachtvoller Gerard
David, Jan van G o y e n, der große holländische Landschaft-
ler, ein ganz hervorragender Pieter de H o o g h, dessen
Werke heute mitunter höher eingeschätzt werden, als jene
Rembrandts, ein schöner Lawrence, Gabriel M e t s u, Aart
van der Neer, ein monogrammierter R e m b r a n d t, Bild -
nis der Saskia, ein bedeutendes Werk, das seinerzeit im Mau-
ritshtiis im Haag ausgestellt war, ein fabelhafter Jan Steen
aus der Galerie Kleinberger in Paris und ein schöner T er -
horch, der von Hofstede de G r o o t im Cataloguc Band V.
aufgenommen wurde. Aus der Sammlung Schindler (Wien)
sind ein wohlbekannter van D y ck, Madonna mit Kind, ein
C a n a I e 11 o, Aelbert C u y p, Jan van G o y c n, Adraen van
Ostade, beide Ru y s d a e I s, Jan Steen, David T e -
n i e r s d. J., Philips Wouwerman u. a. m. Werke, wie sie
nur selten auf dem Markt auftauchen. Aus anderem Besitz
kommt eine „Verlobung der heiligen Katharina“ vom Mei -
ster der Legende der heiligen Luzia (15. Jahrhundert), ein
Hauptwerk mit umfangreicher Literatur, Pieter de H o o g h,
Ferdinand Bol (Rembrandt-Schüler) u. v. a. zur Verstei -
gerung. Den Abschluß bilden eine Anzahl französischer
Möbel des 18. Jahrhunderts und Wandteppiche.
(Große Gemäldeauktion in London.) Man
schreibt uns aus Lon don: Die wichtigste Gemäldeauktion die -
ses Sommers dürfte die Versteigerung der Sammlung von
Sir Joseph B. Robinson aus Südafrika werden, die am
8. Juli bei Christie stattfindet. Sir Robinson hatte im letzten
Menschenalter für seine Galerie eine Fülle von bedeutenden
Werken zusammengebracht. Die großen Niederländer sind
darin glänzend vertreten. Unter den beiden Bildern des Frans
Hals ragt das Porträt eines Mannes aus dem Jahre 1639
hervor. Von Rembrandt besaß Robinson das Brustbild
eines Alten, aus den fünfziger Jahren, und das 1633 datierte
Bildnis der angeblichen Schwester des Meisters. „Das kranke
Mädchen“ von Jan Steen, die beiden Bilder des Pieter de
Ho.och sind Perlen der Galerie. Die Reihe von vier gro -
ßen Bouchers aus dem Jahre 1757 (die einst dem Maruis
de Ganay gehörten) dürfte heute in Privatbesitz nicht ihres -
gleichen haben. Von den italienischen Meistern besaß Ro -
binson erzählende Bilder in Breitformat von Ghirlandajo
und Piero di Cosima. Für England und Amerika aber
stehen in erster Reihe die vorzüglichen Bildnisse der Meister
des klassischen englischen Porträts, von Reynolds,
Gainsborough, Romney und Lawrence.
(Berliner Auktion.) Unter der Leitung der Firma
Jac. Hecht fand am 17. Mai die Versteigerung der
Wohnungseinrichtung H. T., Kurfürstendamm 63, statt, wobei
überraschend hohe Preise in Mark gezahlt wurden. Man
zahlte für: Nr. 66 Limoges-Speiseservice 300, Nr. 79—82 Vier
silberne Teller, mit Kristallschalen 230, Nr. 84—85 Silberne
Kartoffelschüsseln 405, Nr. 93 Silbernes Service im Chippen -
dale-Stil 330, Nr. 94—101 Silbernes Service im Louis XV.-
Stil 1150, Nr. 102—16 Speisezimmer im Chippendale-Stil,
Mahagoni 3100, Nr. 117. Fußbodenbelag, grauer Velours,
Gr. 5, 28:8 m 400, Nr. 118 Messingkrone mit 6 geschweiften
Armen, 18flg. 300, Nr. 119 Marmorgruppe, Bacchantisches
Fest 200, Nr. 120—22 Drei Wandappliquen, (Barock-Stil) 200,
Nr. 132—42 Herrenzimmer im Chippendale-Stil 2900, Nr. 148
Reifenkrone, patiniert, 12flg. 300, Nr. 160—62 Kamingarnitur,
Uhr und zwei Kandelaber 6 flg. 330, Nr. 164 Grotian-Stein-
weg-Flügel, schwarz 1500, Nr. 169—70 Zwei Sessel' 200,
Nr. 177 Ohrenbackensessel 230, Nr. 209 Flämischer Gobelin
3300, Nr. 211—23 Schlafzimmer, Maserholz 2200, Nr. 250
Großer Yoraghan-Teppich, 4,20:6 m 2300, Nr. 251 Schirwan-
Brücke, 1,10:1,68 m 250, Nr. 252 Schiras-Teppich, 1,65:3,33 m
550, Nr. 254 Yordes Salon-Teppich, 2,50:3,50 m 225, Nr. 255
Perser-Brücke, 1,23:1,63 m 300, Nr. 256 Perser-Teppich
(Keschah), 4,05:3,00 m 1500, Nr. 257 Perserteppich, 2:2,8 m
700, Nr. 258 Perser-Brücke, (Ferachan), 1,20:2 m 335, Nr. 263
C. H a v e r - Düsseldorf, (Junge Holländerin) 150, Nr. 264
Pieter van Laar, Bettelmusikanten 350, Nr. 265 J.
Sch mutzier, Italienerin 825, Nr. 269 Holländisch (um 1700)
Landschaft 440, Nr. 275 Jul. Scheuerer, Hühnerhof 220.
(Versteigerung einer Pariser Kunstsamm-
I u n g.) Man berichtet aus Paris: Durch das Amt des mon -
dänen Commissäre-Priseur Lair-Dubreuil wurde jetzt im
Hotel Drouot eine der wertvollsten privaten Kunstsamm -
lungen versteigert. Um jedes einzelne Stück entbrannte ein
heißer Kampf, an dem internationale Sammler, Spekulanten,
reiche Börsenmenschen gegen die alte Pariser Aristokratie
fochten, die sich die Kostbarkeiten nicht entgehen lassen
wollte. Zwei Betstühle, Schnitzereien mit Gold, gezeichnet
Tilliard, erzielten 22.000 Franken; zwei Büchergestelle Louis
XIV., eingelegte Kupferarbeiten auf Muschel 25.100 Franken;
zwei Meßgewänder, XVI. Jahrhundert, reich gestickt 39.000
Franken; zwei kostbare Tücher mit italienischen Stickereien
XVI. Jahrhundert 60.000 Franken; vier Tücher XVII. Jahr -
hundert 72.100 Franken; dann zwei Hauptstücke: ein Salon
Louis XV., Schnitzereien und Gold, Aubusson mit Land -
schaften, Tieren, Pflanzen, der nach erbitterter Schlacht um
390.000 Franken zugeschlagen wurde; vier Tapisserien aus der
Regence, mit wundervoller Komposition, einen Künstler,
Frauen und einen jungen Mann darstellend, erzielten etwrns
weniger: 385.000 Franken. Ein Kästchen aus Maroquin, das
der Königin Marie-Antoinette gehört hatte, mit Verzierungen
von Meister Antoine Lemonnier, w-urde auf 40.000 Franken
getrieben; ein Exemplar der „Neuen Stunden“ der Königin
Marie Leczinska gewidmet, erreichte 16.000 Franken, ein
Salon Louis XVI. mit Tapisserie von Beauvais 160.000 Franken.
Flämische Stickereien mit Jagdmotiven erzielten 162.100
Franken; ein Gobelin Regence 153.000 Franken; zwei Brüsse -
ler Tapisserien 116.000 Franken; Lehnstühle mit Tapisserien,
Aubusson aus dem XVII. und XVIII. Jahrhundert erreichten
unerhörte Preise, zwischen 30.000 und 50.000 Franken.
(Die Versteigerung Dutasta.) Bei der Ver -
steigerung des ehemaligen Botschafters Dutasta in Paris
erzielte ein Pastell von Latour (1738), welches ein Porträt
der Frau R ouille de l’Estang darstellt, eine Million
Franken. Das Gesamtergebnis des ersten Versteigerungs -
tages der Sammlung beträgt über 5,25 Million.
AUSSTELLUNGEN.
Berlin. Holl stein & P u p p e 1. Giambattista Piranesi
Hamburg. Galerie C o m m e t e r. Werke deutscher Meisten
aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Stuttgart. Kunsthaus S c h a 11 er , Juli—August: Gesamt-
Ausstellung Otto D i x.
Stuttgart.KunsthausSchaller. C. Fclsmiiller(Dresdcn)
Gemälde Carl Großberg (Würzburg-Sommerhausen.)
AUKTIONEN.
1. Juli. Prag. Antiquariat Zink. Seltene alte Drucke,
Handschriften aus dem 15. Jahrh., tschechische, deutsche und
lateinische Bibeln, Hussitica, Comeniana etc.
1 und 2. Juli. München. Hugo H c I b i n g. Antiquitäten
alte Bilder und Möbel, Gobelins, Teppiche, chinesische Grab -
plastik und Keramik aus norddeutschem und anderem Besitz.
Juli. Karlsbad. Kunstauktionshaus Slatner. 2. Fall-
Auktion.
Bis 5. Juli. München. Münchner Galerie. Möbel,
Fayencen, Hausrat aus Zinn, Messing, Kupfer und Schmiede -
eisen, Textilien etc
8. Juli. London. C h r i s t i e. Gemäldesammlung Sir Joseph
B. Robinson (Südafrika).
10. Juli. München. Hugo H e 1 b i n g. Oelgcmälde und
Handzeichnungen moderner Meister aus süddeutschem Besitz
13. bis 15. Juli. Amsterdam. Fred. Müller. Sammlung
Camillo C a s t i g 1 i o n i (Wien) 2. Teil.
Herbst. Dresden. Emil Richter. Gemälde, Handzeich -
nungen, Antiquitäten, Möbel, Porzellan, Fayencen, Gläser, Zinn,
Waffen, Uhren, Teppiche, Holzschnitzereien u. a. aus Privat-
und anderem Besitz.
Oktober. Freiburg i. Br. Altkunst G. m. b. H. Cnoße
Zinnsammlung eines süddeutschen Sammlers.
Mitte Oktober. Wien. Dorotheum. 372. Kunstauktion.
16. Oktober. Berlin. Hollstein & Puppet Eine fast
vollständige Sammlung von Radierungen D. Chodowieckis
19. und 20. Oktober. Berlin. Hollstein & P u p p e I.
Kupferstiche alter Meister des 15. bis 18. Jahrh.
November. Freiburg in Br. Altkunst G. m. b. H.,
Casino. Möbel, Porzellane, Fayencen, Gemälde, Skulpturen
und Textilien.
NEUE KATALOGE.
Ho listein & Puppel, Berlin W 15, Lagerkatalog XII.
Kunsthandbücher, Kupferstichwerke, dekorative Bildnisse (529
Nummern mit Preisen in Mark.)
Martin Breslauer, Verlagsbuchhandlung Berlin W 8,
Verzeichnis 38. Allgemeine Landes- und Ortsgeschichte, Ge -
nealogie,- Heraldik, Numismatik, Sphragistik (2536 Nummern
mit Preisen in Mark.)