Internationale
$ammler-2eifunß
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
20. Jahrgang. Wien, 1. Februar 1928. Nr. 3.
2)/e Schätze der ^Kärntner Bißfiotßeken.
Einem größeren Auditorium von Bibliophilen
vermittelte kürzlich der Direktor der Studienbiblio-
thek in Klagenfurt Dr. Max P i r k e r die Kennt -
nis von den Kunst- und Literaturschätzen Kärntens.
Man war erstaunt, zu hören und zu sehen — denn die
Schätze Waren im Vortragssaale der Nationalbilblio-
thek in Vitrinen auch ausgestellt —, was das kleine
Land, in dem der Fremde meist nur den Wörthersee
sucht, an Kostbarkeiten birgt.
Da gab es im ersten Kasten an der Schrnalwand
des Saales italienische und .Italienisch-deutsche Text -
bücher von Singspielen aus der ersten Häiftc des 18.
Jahrhunderts, die zum Teil in Venedig bei Angelo
P a s i n e 11 i, zum Teil in Klagenfurt bei Klein-
m ayr gedruckt sind, interessante Zeugnisse italieni -
scher Wandertruppen, die aus der Schloßbibliothek
des Grafen G o e ß stammen.
In dem zweiten Tischkasten an der Schmalwand
des Saales lag die von Hans Sigmund von 0 11 e n -
f e 1 s verfaßte „Beschreibung oder Relation über
den Einzug und Erbhuldigungsaktum in dem Erz -
herzogthum Kärndten“, Klagenfurt, Georg Kramer,
aus dem Jahre 1630. Dieses Buch, das Zweit -
älteste von den erhaltenen Kärntner Drucken, ist
ein bescheidenes, aber kostbares Seitenstück zu den
prunkvollen Festbüchern des Wiener Hofes und ge -
hört der Klagenfurter Studienbibliothek. Ferner sah
man ein Kärntner Volksschauspiel und
Bauern hand schrif t e n, die auf mittelalterliche
Vorlagen zurückgehen und aus dem Archiv des Ge -
schichtsvereines und aus dem HeimatmuseumKärntens
stammen; ein altes Kärntner Hirtenspiel, eingetragen
in ein Firmungsmatrikelbuch aus dem Jahre 1775 bis
1791, und schließlich eine ganz wunderbare Hand -
schrift: „Die Komödie vom grimmigen Tode“, ein
lateinisches Osterspiel.
Der Klagenfurter Geschichtsverein bot ein P a s-
sauer M i s s a 1 e, eine prachtvolle Arbeit des 15.
Jahrhunderts. Am Anfang prangt die Initiale A, darin
ein betender Papst (wahrscheinlich Gregor der
Heilige), dann in Prachtfarben die Buchstaben (A D
TE. LEUAUI ANIMAN (Zu dir habe ich meine Seele
erhoben) und ein Missale des Gurker Bischofs Ulrich
v. Sonnenberg (1476), ein herrliches Stück aus
dem 15. Jahrhundert. Der Bischof ist auf dem Bilde
betend dargestellt, am Rande sind Engel und soge -
nannte „Drolerien“ (groteske Zierornamente) zu
sehen. Die Archidoxa des T h e o p h r a s t u s Para -
celsus, die alte bekannte Handschrift dieses natur -
philosophischen Werkes des berühmten Humanisten,
hatte die Studienbibliothek Klagenfurts beigestellt.
Aus der fürsterzbischöflichen Bibliothek stamm -
ten Dekrete Gregors IX., in lateinische Verse ge -
bracht von Propst Ulrich von Völkermarkt,
desgleichen „Das geistliche Schachspie 1“,
das bekannte Werk des lombardischen Dominikaners
Jak. v. Cessolis, der in seinen Predigten die Fi -
guren des Schachspiels als Symbole der einzelnen
Stände aufführte in deutscher Sprache und mit Bil -
dern versehen (15. Jahrhundert) und ein Brevier aus
dem 12. Jahrhundert, das neben der vom Gurker
Domkapitel beigestellten Vita H e n r i c i das
ä 11 e s t e bekannte Gurker B u c h ist. Diese
ei wähnte Vita ist von hervorragendem Wert und ent -
hält eine Darstellung Kaiser H e i n r i c h s II. mit dem
Modell des Babenberger Domes auf der linken
Schulter.
Das Interessanteste waren aber doch die vor
kurzem entdeckten Bruchstücke des Nibe -
lungenliedes, Reste von vier Pergamentblättern,
uspriinglich 148X118 Milirneter, die aus den Falzen
einer Handschrift stammen, die um 1409 in Duder-
stadt östlich Göttingen eingebunden und bald darauf
nach M i 11 s t a d t gebracht wurden. Die Bruchstücke
reichen von Strophe 2185 bis 2271 des Nibelungen -
liedes, die Mundart ist bayrisch, die Schrift aus dem
Anfang des 13. Jahrhunderts. Kleinformat, Pergament
und Gebrauch erweisen die Handschrift als echtes
Spielmannexemplar. Entdecker dieses kost -
baren Fundes ist Professor Dr. M e n h a r dt (Klagen -
furt).
Zwei weitere Kästen enthielten u. a. eine Lex
Visigothorum (dem Geschichtsverein gehörend),
ein westgotisches Gesetzbuch des 9. Jahrhunderts,
vermutlich in Süditalien geschrieben. Diese Lex hatte
einem archivarischen Buche in Viktring als Umschlag-
gedient. Ferner konnte man dort eine Marienlegende
der Nonne Hroswi t h a von G a n d e r s he i ra -
schen. Diese vor kurzem ebenfalls von Professor Dr.
Menhardt in einem Buchdeckel entdeckte Hand -
schrift wurde im 11. Jahrhundert im Kloster Sankt
Emmeran zu Regensburg geschrieben, kam nach
Wien in das Dominikanerkloster, wurde dort zer -
schnitten und auf Buchdeckel geklebt. Mit einem der
Internationale S ammler-Zeitung.
Seite 24
zehn beklebten Bände wanderte sie im 16. Jahrhun -
dert nach St. Paul im Lavanthale, von wo sie 1789
in die Studienbibliothek abgeliefert wurde.
Schließlich seien noch erwähnt Stiftsbücher des
Bürgerspitals in Klagenfurt aus den Jahren 1582 und
1585 und ein Klagenfurter Schreibkalender aus dem
Nr. 3
Jahre 1791, „mit Anhang der neuesten und merk -
würdigsten Begebenheiten, besonders die k.k. Staaten
betreffend, auch nützliche Tabellen über die Gold-
und Silbermünzen nach der neuesten allerhöchsten
Verordnung.“
‘Versteigerungen Bei ßepfce.
Die Sammlung der Gräfin Lodro n, welche am
7. Februar in Rud. Lepk e’s Kunst-Auktions-Haus in
Berlin zur Versteigerung kommt, enthält eine ganze
Re-ihe bemerkenswerter italienischer Arbeiten, ins -
besondere aus der Blütezeit der venezianischen Por -
trätkunst, sowie ein bemerkenswertes Tryptichon,
das Professor S u i d a dem Lazaro B a s t i a n i zu -
schrieb. Aus der Sammlung stammt ferner ein aus -
gezeichnetes Bild von M o m p e r, eine romantische
Gebirgslandschaft mit Heiligen, sowie ein paar eng -
lische Bildnisse des 18. Jahrhunderts.
Ferner gelangt die Sammlung des Herrn Dr. N.
Adalbert, (Wien) zum Angebot, deren Hauptbe -
stand gute holländische Bilder und einige schöne
Porträts bilden. Hier werden die beiden Gemälde von
van D y c k — der heilige Antonius mit dem Jesus -
kinde — und der heilige Franziskus — besonderes
Aufsehen erregen. Ferner ist ein französisches Bildnis
einer Dame in reicher Tracht da, welches Bode
expertisiert hat und dem Francois C 1 o u e t selbst
zuschreiben möchte. Es ist allerdings eine Charakter -
schilderung von besonderer Feinheit.
Unter den vielfachen weiteren Beständen ragt
eine Sammlung altniederländischer Gemälde hervor,
die zum Teil auf bestimmte Meister zurückgeführt
werden können und von denen manche auch in der
Literatur bereits besprochen sind. Wir möchten auf
die schöne kleine „Verkündigung an die Heilige
Anna“ aufmerksam machen, sowie auf die große
„Versuchung des heiligen Antonius“ aus dem Kreise
des Jan Brueghel, das in zahllosen Szenen und
Figürchen eine außergewöhnliche Fantasie entfaltet,
die z. T. noch auf Hieronymus Bosch zurückgeht.
Unter den späteren Bildern erwähnen wir hol -
ländische Gemälde von Bäcker, Miereveit, Both,
Huysmans, Vonck und ein kunstgeschichtlich inter -
essantes „Sängerpaar bei Kerzenbeleuchtung“ mit der
Bezeichnung Jan Vermeer 1693, dem Kreise des
Honthorst zugewiesen. Ferner sind ausgezeich -
nete Beispiele der Kunst des 18. Jahrhunderts da,
Gemälde von Maulpertsch, Pcsne, Falkone, der Car-
riera, Angelika Kauffmann u. v. a.
Der mit 34 Abbildungstafeln ausgestattete Ka -
talog Nr. 1993 ist durch Rud. Lepke zu beziehen.
Die Ausstellung ist geöffnet am 4. Februar von
4—6 Uhr, am 5. und 6. Februar von 10—2 Uhr.
'!Buchminiaturen des 12. ßis 16. Vfafirhunderts.
Paul Graupe in Berlin versteigerte am 12.
Dezember v. J. eine Sammlung von Buch m i n i a -
t u r e n des 12. bis 16. Jahrhunderts, die sich meist in
wertvollen alten Rahmen befanden. Es waren dar -
unter die sehr seltenen Florentiner Initialen des 15.
Jahrhunderts, so eine Initiale des Fra Angelico, die
sich in der Sammlung Beckerath (Berlin) und
später bei C a s t i g 1 i o n i (Wien) befand.
Es erzielten (in Mark):
1 Alpenländisch, Anf. 16. J. Der hl. Wendelin mit Schaf -
herde in Landschaft 130
2 Augsburger Schule, um 1300. Initiale Q mit Darstel -
lung des hl. Michael 410
3 Deutsch, 13. J. Christus am Kreuz 150
4 Deutsch’, 14. J. Maria, auf einem Throne sitzend, und
Anbetung der heiligen drei Könige 1200
5 Deutsch, 14. J. Flucht na.ch Aegypten 760
6 Desgl. Initiale U auf einer halben Seite eines Missales 105
7 Desgl. Maria mit dem Jesuskinde 850
8 Deutsch, 1. Drittel 15. J. Initiale E mit Petrus und
Johannes 310
9 Deutsch, 2. H. 15. J. Abschied Christi 160
10 Deutsch, 15. J. Christus am Kreuz mit der knienden
Mutter Maria und Maria Magdalena und Johannes 510
11 Deutsch, Ende 16. J. Wappen des Winkhler von
Scheppach 310
12 Deutsch, 17. .1. Garten mit Szenen religiösen Inhalts 80
13 Englisch-irisch, 13. J. Initiale S 450
14 Französisch, 15. J. Blatt aus einer Geschichte der
Juden 1620
15 Französisch, 13. J. initiale Q mit St. Michael, den
Teufel erschlagend 200
16 Französisch, 14. J. Zwei Blatt aus einem Stammbaum
Christi 3000
17 Französisch, um 1500. Erschaffung der Eva 600
18 Französisch, spätes 15. J. Kampfszene aus einem
französischen Roman 680
19 Französisch, um 1460. Seite aus einem Missale mit
,24 kleinen Initialen 450
20 Französisch, 13. J., Schule der Brüder von Limburg.
Gott Vater, die Weltkugel haltend 2300
21 Französisch, um 1500,_ Der Judaskuß 250
22 Französisch-vliimisch, 15. J. Pfingstwunder 1300
23 Holländisch, um 1450. Zwei Blatt aus einem Livre
d’heures 500
24 Holländisch, um 1450. Ein Blatt aus einem Livre
d’ heures mitDarstellung der Jungfrau Maria unter
den Schriftgelehrten im Tempel 300
25 Florenz. Ende des 14. Jahrh. Initiale B. Einzelblatt
aus einem Psalterium in Deckfarben und Gold 3100
26 Florenz. 12. Jahrh. Initiale I mit Anfang des Buches
Ruth 200
27 Florenz, um 1500. Christus am Kreuz 2500
28 Florenz, um 1430. Schule des Fra Angelico.
Initiale M auf der Seite eines Missales 10.000
29 Italienisch um 1100. Initiale A mit Ranken im Innern
und Engel mit Palmenstab am linken Schaft 500
30 Italienisch, um 1100. Initiale C. 70
31 Desgleichen. Initiale C (?) 100
32 Desgleichen. Initiale D 150
33 Desgleichen. Initiale H. 250
34 Desgleichen. Initiale I. 100
35 Desgleichen. Initiale L mit einem Engel in blauem
Unterkleid 2000
36 Desgleichen. Initiale S auf blauem, rot eingefaßtem
Grund HO
37 Italienisch, 13. Jahrh. Initiale I. Auf blauem Grund
zwei Heilige 160
38 Italienisch, um 1300. Initiale I. 100
39 Italienisch, Giotto-Schule. Anbetung der Hirten 3050
40 Italienisch, 14. Jahrh. Initiale C. 100
41 Desgl. Neun Initialen A, Q, S, M, T, 500
42 Italienisch, 14. Jahrh. Schule des Nicolo da Bologna.
Richter in roter, pelzgefütterter Robe auf einem
Throne 1675
43 Italienisch, um 1400. Initialen R und U. 1260
44 Desgl.- Initiale S 500
45 Italienisch. Anf. 15. Jahrh. Initiale A mit dem auf -
erstehenden Christus 2000
Seite 25
Nr. 3
Inter nationale Sammler-Zeitung.
46 Italienisch, Anfang 15. Jahrh. Initiale F mit Johannes
dem Täufer
47 Desgleichen. Initiale F
48 Italienisch, frühes 15. Jahrh. initiale O
49 Desgleichen, initiale O mit Maria
50 Italienisch, 15. Jahrh. Mantegna-Schuie. Christi
Himmelfahrt
5! Italienisch, 15. Jahrh. Elias teilt den Jordan
52 Desgleichen. Initiale B mit Gottvater mit dem
Christuskinde im Schoße
53 Desgleichen. Initiale C auf der Seite eines Missales
54 Desgleichen. Initiale D auf der Seite eines Missales
55 Desgleichen. Initiale D auf der Seite aus einem
Missale
56 Desgleichen. Initiale D auf der Seite eines Missales
57 Italienisch, 2. H. 15. J. Initiale M mit Darstellung
von sechs Aposteln
58 Italienisch, 15. J. Verkündigung
59 Italienisch, 16. J. Anbetung der Hirten
60 Italienisch, spätes 16. Jahrh. Gottvater, die Arme
segnend ausgebreitet
61 Norditalienisch, spätes 15. Jahrh. Initiale O mit Knie -
figur eines Heiligen
62 Norditalienisch, spätes 15. Jahrh. Initiale O mit
Figur eines Heiligen
63 Norditalienisch, 2. H. 15. Jahrh. Initiale S
64 Süditalienisch, um 1100. Initiale A.
65 Desgleichen. Initiale I
66 Desgleichen. Initiale C, I, Q
67 Desgleichen. Initiale O (?)
68 Desgleichen. Initiale O
69 Desgleichen. Initialen R, I, C.
70 Desgleichen. Initialen P und I
71 Lombardisch, frühes 15. Jahrh. Initiale N.
72 Niederländisch, um 1500. Blatt aus einem Livre
d’heure mit Darstellung des Königs David
73 Salzburgisch, um 1520, Richtung Woffhuber. Der hl.
Hieronymus im Gebet kniend
74 Toskanisch (?), 15. Jahrh. Initiale A mit Darstellung
460
150
250
455
1500
500
400
1050
3000
1000
3950
880
3000
320
200
1200
1200
1250
400
200
800
300
200
1800
2000
100
1200
65
von Gott Vater bei der Schöpfung von Sonne, Mond
und Sternen 300
75 Vlämisch, um 1470. Der hl. Hieronymus 280
76 Vlämisch, um 1740. Die Flucht nach Aegypten 270
77 Konvolut von 9 Bl. französ. Initialen des 15. J. 300
78 Konvolut von 34 Initialen auf 14 Tafeln 300
79 Konvolut von 61, meist kleineren Initialen des 12. bis
15. Jahrhunderts 500
80 Konvolut von 19 Blatt Initialen 800
81 Konvolut von 15 Blatt Initialen. 11. bis 15. J. 1000
82 Konvolut von 28 Bl. Initialen, 12. J. 1500
83 Konvolut von 15 Blatt Initialen des 12. bis 14. J. 1200
84 Konvolut mit 10 Blatt Initialen, 14. Jahrh. 400
85 Konvolut von 22 Initialen, 14. J. 1000
86 Konvolut von 14 Initialen 300
87 Desgleichen. 300
88 Desgleichen 550
89 Desgleichen 300
90 Desgleichen 350
91 Desgleichen 300
92 Desgleichen 300
93 Desgleichen 250
94 Desgleichen 350
95 Desgleichen 300
96 Johannes predigt vor zwei Männern 200
97 Maria und Joseph, das Jesuskind anbetend 200
98 Die heiligen drei Könige 205
99 Christus mit dem Zöllner und dem Pharisäer 200
100 Christus befiehlt dem Meer und den Winden 200
101 Die Speisung der Fünftausend 200
102 Christus heilt den Wassersüchtigen 200
103 Christus predigt an einer Quelje 200
104 Zwei Juden werfen Steine auf Christus 200
105 Christus preist die Armut 200
106 Die Bergpredigt 200
107 Der Sämann 200
108 Ein Mann wird von zwei Räubern mit einem
Schwert erstochen 150
109 Zwei Arbeiter fällen einen Baum 500
110 Christi Fußwaschung 500
SKöfner Dxunstaufition.
Bei der bei Math. L e m p e r t z in K ö 1 n durch -
geführten Kunstauktion (siehe Nr. 2 der „Internatio -
nalen Sammlerzeitung“) wurden weiters folgende
Preise (in Mark) erzielt:
Perser Teppiche, Textilien, Stickereien.
244 Antiker Bochara. Schadhaft. 154:117 100
245 Alter Kasak. Repariert. 175:116 75
246 Kasak. Schadhaft. 165:115 100
248 Perser-Brücke. 218:116 140
250 Großer Perser-Teppich, schmale Bordüren. 387 : 303 860
251 Muskabad. 225 : 135 250
252 Alter Kasak. 184:133, repariert 190
255 Perser-Verbindungsstück. 180:115 160
257 Paar Kelims. Länge 340 160
258 Paar Kelims. Länge 400 145
259 Paar Kelims. Länge 350 120
260 Zwei verschiedene Kelundecken 110
262 Große japanische Seidendecke. 260 : 240 100
266 Indischer Longschal 90
267 Indische Decke aus Sammet. 354: 128 80
269 Japanische Decke aus Brokat. 130 : 130 32
Berliner Eisenkunstguß-Arbeiten.
283 M. H. Klaproth. Büste in griechischem Gewand 22
284 Juno-Büste. Nach antikem Vorwurf 22
292 Blücher. Büste auf hohem Treppensockel. Spuren von
Vergoldung 35
294 Napoleon mit verschränkten Armen. Statuette auf
Vierkantsockel 11
297 Blücher. Statuette auf niedrigem Sockel 30
298 Gneisenau. Statuette auf niedrigem Sockel. Gegen -
stück zu voriger 165
301 Preußische Uniformtypen in farbig gefaßten Statu -
etten. Durchschnittlich 100
310 Goethe. Büste von Posch. Auf kantigem Alabaster -
sockel 50
315 Reiterstandbild: Friedrich Wilhelm 111. zu Pferde.
Nach Kalide 350
316 Friedrich der Große. Büste auf hoher Herme 44
320 Neujahrskarte 1813. Dem König Heil! 231
Die weiteren Neujahrskarten bis 1850 durchschnitt -
lich zwischen 20 und 50
Dosen, Miniaturen.
491 Rechteckige Email-Tabatiere. Deckel mit farbigem
Landschaftsbild. Sachsen, 18. J. 14
493 Ovale Email-Bonbonniere. Sachsen, 18. J. 23
496 Miniatur auf Elfenbein. Junge Dame. Um 1800.
Ovales Lackrähmchen 22
502 Miniatur auf Elfenbein: „Liebe und Reichtum“.
Deutsch, 1. H. 18. J. 29
Deutsches Porzellan.
538 Zylindrische Tasse mit Untertasse. Berlin, um 1790 30
539 Bechcrlasse mit Untertasse. Berlin, um 1820 30
541 Tasse mit Untertasse. Berlin, um 1760 22
543 Zylindrische Tasse mit Untertasse. Berlin, Ende 18. J. 27
545 Dcsgl. Berlin, Ende 18. J. 32
553 Bechertasse mit Untertasse. Berlin, um 1830 23
559 Königsblaue Tasse mit Untertasse. Zeptermarke und
K. P. M. Berlin 39
566 Große zylindrische Tasse mit Untertasse. Zepter -
marke. Berlin 20
580 Kaffee-Service mit reichem Wappendekor. Berlin,
1. H. 19. J. 160
583 Kaffeekanne und sechs Obertassen. Berlin, um 1760 85
594 Teller. Berlin, um 1780 50
613 Frankenthaler Frühstücks-Scrvice. Frankenthal, um
1790 ‘ 80
614 Schokoladekännchen, braun glasiert. Volkstedt, 18. J. 50
618 Höchster Spülnapf. Höchst, um 1770 30
620 Französische Empire-Vase. Um 1810 46
625 Höchster Figur, Lautenspieler. Höchst, um 1750 240
628 Frankenthaler Tasse mit Unterschale. Um 1770 38
629 Meißener Tasse mit Unterschale. Meißen, um 1775 40
Bronze, Kupfer, Messing.
662 Mörser aus Glockenbronze. Deutsch, 17. ,J. 65
663 Einhenkeliger Mörser aus Bronze, geschwärzt, 17. J. 75
670 Gedeckelter Topf aus Glockenbronze. Deutsch, 17. bis
18. Jahrhundert 28
686 Holländische Tabakdose aus Messing. 18. J. 36.
Fayencen.
721 Birnkrug. Blaudekor. Hanau, 18. J. 20
722 Enghalskrug. Blaudekor. Hanau, 18. J. 50
725 Desgl. Hanau, 1. H. 18. J. 52
727 Desgl. Hanau, um 1700 64
Seite 26
internationale Sammler-Zeitung,
Nr. 3
729 Desgl. Hanau, um 1750 36
730 Enghalskrug. Hanau, Anf. 18. J. 80
733 Zwei gleiche Teller. Hanau, 1. H. 18. J. 30
734 1 Paar gleiche Platten. Blaudekor. Hanau, Anf. 18. J. 52
735 Platte mit gezahntem Rand. Hanau, 18. J. 62
737 Neunbuckelplatte. Blaudekor. Hanau, Anf. 18. J. 48
739 Achtbuckelplatte. Blaudekor. Hanau, um 1700 48
740 Zwei verschiedene Teller mit gefächerten Rändern.
Hanau, Mitte 18. J. 60
742 Flache Fäc.herplatte. Blaudekor. Hanau, Anf. 18. J. 74
,744 Runde Platte mit tiefer Blaudehor. Hanau, Anf. 18. J. 56
747 Flache Piatte. Blaudekor. Hanau, Anf. 18. J. 62
756 Kleine Neunbuckelplatte. Hanau, 18. J. 18
760 Achtbuckelplatte. Frankfurt, um 1700 32
765 Getiefte Schale auf drei Kugelfüßchen. Frankfurt,
1. H. 18. J. '22
770 Paar kleine Fächerplatten. Blaudekor. Frankfurt,
Anf. 18. J. 59
773 Zwei gleiche Teller. Frankfurt, um 1700 16
774 Walzenkrug. Blaudekor. Frankfurt, Anf. 18 J. 14
777 Mittlerer Birnkrug. Tiefblauer Dekor. Ansimcti, 18. J. 14
7S1 Walzenkrug. Blaudekor. Ansbach, 18. J. 39
783 Walzenkrug. Dekor in Scharffeuerfarben. Erfurt. 1747 41
784 Fayenceteller. Dekor in Scharffeuerfarben. Höchst,
Mitte 18. J. 30
785 Kleiner Birnkrug. Künersberg, 18. J. 25
791 Gesichtstasse, in 4 Farben dekoriert. Mosbach, 18. J. 11
795 Schüssel. Manganvioletter Dekor. Proskau, 18. J. 30
797 Wandbrünnchen in Scharffeuerfarben. Rouen, 18. J. 20
810 Urbino-Schale, datiert 1552 85
811 P.esaro-Teller. 17.—18. J. 39
814 Majolikateller. Italien, 18. J. 22
815 Majolikaschale, flach, auf Trichterfuß. Italien, 18. J. 22
819 Majolikaplatte. Amor vor Arkade. 18. J. 24
823 Polychromer Teller. Delft, um 1700 36
826 Zwei gleiche Teller. Blaudekor. Delft, 18. J. 22
832 Ovale Schale, blau dekoriert. Delft, 1. H. 18. J. 30
834 Platte mit Blaudekor. Delft, um 1700 60
837 Paar bimförmige Vasen mit blauem. Blumendekor.
18. Jahrhundert 15
Ton und Steinzeug.
856 Terrakottagruppe. Pieta. Bologna, 16. J. 120
866 Fünf fränkische und römische Tonkrüge 10
871 Westerwälder Walzenkrug, blaugrau. Westerwald,
17. Jahrhundert ‘ 12
873 Westerwälder Palmettenkrug, blaugrau. Westerwald,
Ende 17. .1. 30
876 Zwei kleine Frechener Bartmannskrüge. Ende 16. J. 12
877 Drei Westerwälder Henkelkrüge, graublau, 18.—19. J. 7
879 Fünf verschiedene Kölner und Raerener Steinzeug -
krüge. 16. u. 17. J. 20
3liesen6ifderfäfscfmngsprozej3 in fffamßurg.
Aus Hamburg wird uns gemeldet:
Zwei Wochen lang hat hier ein Bilderfälschungsprozeß
gedauert, der größer war als irgendeiner, an dcri sich die
Kenner der europäischen Kriminalgeschichte erinnern können.
Bilderfälschungen hat es immer gegeben, seit es Bildersamm -
ler und Museen gibt, aber nie hatten es die Fälscher zu einem
so wohlorganisierten, so frechen und ausgebreiteten Ge -
schäftsbetrieb gebracht wie die, denen hier der Prozeß ge -
macht wurde. Hamburg ist als Sitz für eine derartige Gesell -
schaft sehr gut gelegen: Hierher kommen Menschen aus aller
Welt, Hamburg ist ein herrlicher Absatzmarkt. Hier hatten
die Herren P e i t z und Cordes leichte Arbeit. Die beiden
Männer sind alte Geschäftsfreunde,' sie haben es schon immer
mit Ersatzwaren versucht, zuerst im Jahre 1911, machten sie
sich an die Erzeugung von künstlichem Eiweiß. Die Sache
ging gut, sie wurden reich und hatten eigentlich genug für
ihr Leben.
Aber ein tüchtiger, schaffensfreudiger Mann schafft auch
dann, wenn er es nicht mehr nötig hat. Unsere beiden Freunde
waren wahre Genies des Ersatzes, für sie gab es kein Ermat -
ten, kein Rasten. In der Inflationszeit war das Interesse der
Tausende anderen Schieber, die plötzlich reich geworden
waren und nicht wußten, wohin sie ihr vieles Geld und ihre
neuerwachte Begeisterung für die Kunst tun sollten, in hohem
Grade auf Antiquitäten, auf Kunstschätze aller Art gerichtet.
Es war mehr Bedarf da als Ware, ganz so wie es früher beim
Eiweiß der Fall gewesen war. Peitz und Cordes erfaßten die
neue Konjunktur, sie entschlossen sich, die knappen Vorräte
zu strecken. Sie besorgten das Geschäft gründlich, kein Maler
wurde bevorzugt, alle kamen daran: Segantini, Liebermann,
Corot, Vlamingk, Defregger, Griitzner, Clarenbach, Monet,
Lairesse, Seeger, Lenbach, Daumier, Sisiey, Cezanne, Zorn,
Menzel, Gebhard, Spitzweg usw. Fünfhundert Bilder fand man
noch bei den Fländlern; 110 waren Gegenstand gerichtlicher
Auseinandersetzungen.
Peitz fing mit echten Bildern an. Er, der gewandte
Schieber, verstand es, sich immer Lebensmittel zu verschaffen,
und das ebnete ihm in den schweren Nachkriegsjahren, als es
noch Brot- und Mehlkarten gab, aber kein Brot und kein
Mehl, viele Wege, öffnete ihm viele Türen. Man erfuhr in
dem Prozeß, daß der Schwindler damals mit berühmten Malern
wie Max Liebermann und Lovis Corinth in Geschäftsver -
bindung gestanden ist. Diese Geschäftsverbindung wuchs den
Künstlern, die sich das Flandeln mit einem Mann, wie es Peitz
ist, einfacher vorgestcilt haben, sehr bald über den Kopf.
Er ließ nicht locker, und wenn sie ihn loswerden wollten, so
hängte er ihnen einen langwierigen und peinlichen Zivilprozeß
an, schrieb ihnen grobe Briefe, bis sie wieder ein Bild her -
gaben. Es war richtige Erpresserarbeit, die er da leistete.
1920 schrieb er an Liebermann: Malen Sie ein Oel-
bild von mir selbst für 18.000 Mark, wie es Corinth auch getan
hat. Das Geld habe ich für Sie im Safe liegen. Liebermann
schrieb im selben Jahr an den Händler: Die Pakete mit Wurst,
Zucker und Mehl habe ich erhalten. Dafür schicke ich Ihnen
vier Radierungen, die je 400 Mark kosten. Bei nächster Ge -
legenheit werde ich Ihnen noch ein kleines Bild schicken. Von
weiteren Lebensmittelsendungen bitte ich jedoch abzusehen.
Im Jahre 1922 war Herr Peitz aber schon viel frecher.
Da schrieb er an den alten Liebermann: Da sind mir Künstler
wie Corinth, der alte Grützner und Geheimrat Preli doch
lieber als Sie. Wenn Sie Luxuspreise verlangen, dann ver -
zichte ich.
Und in einem andern Brief heißt es mit noch größerer
Frechheit: Corinth hat mir nicht nur zehn Gemälde, sondern
auch eine Menge Radierungen überlassen. Sie könnten mir
auch mehr Bilder zukommen lassen, aber Undank ist der Welt
Lohn. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen.
Ich bin Kaufmann, so gut wie Sie Künstler sind. Bei Ihrem
hohen Alter besteht die Möglichkeit, daß Sie sterben können,
bitte, regeln Sie doch die Angelegenheit vorher, ich nehme an,
daß Sie ein guter Deutscher sind, ein Mann von Wort, wie
ich es immer gewesen bin.
So erpreßte er von den Malern, die nicht wußten, wie
sie den Kerl loswerden sollten, Bild auf Bild und verdiente
große Summen daran. Das Porträt, das er bei Corinth bestellt
hat, wurde verkauft und später in der Nationalgalerie aus -
gestellt. Dort hängt jetzt das Porträt des Bilderfälschers ...
Nachdem er so Uebung im Verkehr mit Künstlern er -
worben hatte, traute er sich auch an riskantere Unternehmun -
gen heran. Er verlangte von einigen Malern, daß sie Gemälde
alter Meister kopieren und ihre Unterschrift, ihr Künstler -
zeichen, nicht auf die Kopie setzen sollten. Einige arme Maler,
die ihre eigenen Bilder nicht los werden konnten, ließen sich
wirklich auf die Sache ein, obwohl es ja ganz klar war, was
mit den unbezeichneten Kopien geschehen sollte. Andere
Maler wieder ließen sich einreden, daß es sich um eine harm -
lose Sache handelte, alle waren sie, auch wenn sie Verdacht
schöpften und ihre Verbindung mit dem Händler aufgaben,
nicht energisch genug, um eine Anzeige zu erstatten. Hatte
Peitz aber die Kopien erst einmal — er bekam sie billig, zahlte
den armen Malern Preise, die kaum die Leinwand und die
Farben vergüteten —, so wurden sie präpariert. Zunächst
brauchten sie einmal die Signatur des Meisters. Die stellte
Herr Peitz meistens her. Dann hieß es, den Bildern das Aus -
sehen alter Stücke zu geben. Dazu wurden sie geräuchert, so
wie man Schinken räuchert. Wenn diese Prozedur beendet
war, merkte man wirklich nicht mehr, daß erst vor ein paar
Tagen die Farben getrocknet warqn. Dann brauchte man noch
Gutachten über die Echtheit der Bilder. Das machen wir!
sagte sich Herr Peitz. Zum Teil wurden die Gutachten ge -
fälscht, zum Teil wurden die Sachverständigen betrogen. Alles
ging wie geschmiert.
Verkauft wurden die Waren durch den Kompagnon
Cordes. Der Herr Cordes verwandelte sich in einen Ritter -
gutsbesitzer, der Stücke aus seiner Sammlung verkaufen
wollte. Er inserierte in den Zeitungen und fand in allen
größeren deutschen Städten seine Abnehmer. Vor dem Ver -
kauf wurden die Bilder nochmals behandelt, man gab ihnen
mit essigsaurer Tonerde das etwas verwaschene Aussehen
alter Bilder, man klebte auf die Rückseite aufgeweichtes
altes Zeitungspapier, das in schwarzem Kaffee getränkt wor -
den war und so einen altertümlichen Eindruck machte. Solche
Bilder kauften jetzt bekannte Sammler, Kunsthandlungen,
lauter Leute, die gewohnt sind, mit Bildern umzugehen und
Nr. 3
Internationale Sa m m 1 e r - Z e j t u n g.
Seite 27
sie genau anzusehen. Einmal wurde aus Schweden eine
Sendung solcher Bilder zurückgeschickt, weil man erkannt
hatte, daß es Kopien waren. Aber niemand glaubte an einen
Schwindel, man hatte im Gegenteil Mitleid mit dem armen
Rittergutsbesitzer, der da eben auch einmal einem Schwindler
aufgesessen war. Das Geschäft ging ungestört weiter. Bis
dann einmal die Sache doch aufkam. Sicher hat man in dem
Prozeß, wenn er auch recht gründlich geführt wurde, noch
lange nicht alle Schwindeleien aufgedeckt, die von den zwei
Gaunern begangen worden sind. Immerhin, zur Verurteilung
reichten die bewiesenen Fakten reichlich aus.'Peitz wurde auf
drei Jahre ins Zuchthaus geschickt und muß zehn -
tausend Mark Geldstrafe zahlen, Cordes bekam andert -
halb Jahre G ef ä n g n i s, die Verkaufsvermittler Predi -
ger und Becher neun und sechs Monate Gefängnis. Aber
die frechen Schwindler geben sich noch nicht geschlagen. Sie
meldeten die Berufung an. Vielleicht taten sie das nur, um
weiter von sich sprechen zu machen und so Reklamekosten
für ihr nächstes Unternehmen zu ersparen. Sie haben mit dem
Leben noch lange nicht abgeschlossen, sicher planen sie
schon wieder „ne große Sache“.
c Die neue preußische } erSteigerungsordnung.
Im Folgenden teilen wir die mit Erlaß des preus-
sischen Ministeriums für Handel und Gewerbe vom
12. Dezember 1927 ungeordneten Aender ungen
der Vorschrift für Versteigerer vom Jahre 1902 mit:
1. Ziffer 6 erhält folgenden Zusatz: „Den Ver -
steigerern ist es verboten, Vorbesichti-
g u n g e n der zu versteigernden Gegenstände an den
Sonn- und Festtagen sowie an den Werktagen
zu einer Zeit, in der die offenen Verkaufsstellen ge -
schlossen sein müssen, zu veranstalten oder sich an
der Veranstaltung solcher Vorbesichtigungen zu be -
teiligen.
Die Ortspolizeibehörde kann jedoch Vorbesichti -
gungen von Gegenständen, die einen wissenschaft -
lichen oder künstlerischen Wert haben, aus n a h m s-
weise zulasse n.“
2. Ziffer 17 wird durch folgenden zweiten Absatz
Ergänzt: „Der Versteigerer ist ferner verpflichtet, den
von der zuständigen Industrie- und Handelskammer
bestellten und polizeilich bestätigten Vertrauens -
leuten, die von der Polizeibehörde zu ihrer Be -
ratung, insbesondere auch bei der Ueberwachung
einer Versteigerung, als Sachverständige herange-
zogen werden, den Aufenthalt in den für die Ver -
steigerung bestimmten Räumen zu gestatten und
ihnen dort auf Verlangen das Sammelheft und
die N i e d e r s c h r i f t über die Versteigerung zur
Einsicht vorzulegen. Diese Sachverständigen sind
ferner berechtigt, zu verlangen,' daß ihnen über die
Versteigerung und die damit zusammenhängenden
Geschäftsvorgänge wahrheitsgetreu Aus-
k u n f t erteilt und zu deren Nachprüfung E i n s i ch t
in die Geschäftsbücher gewährt wird. In Ab -
wesenheit von Polizeibeamten haben die Sachver -
ständigen ein schriftliches Ersuchen der Polizeibe -
hörde bei sich zu führen und auf Verlangen vorzu -
legen. Polizeiliche Befugnisse, insbesondere das Recht
zur Anwendung von Zwang, werden durch dieses Er -
suchen nicht erteilt.“
3. Ziffer 18 erhält folgenden letzten Absatz:
„Uebernimmt der Versteigerer die Versteigerung von
Kunst- und kunstgewerblichen Gegenständen, also
von Gemälden, Holzschnitten, Zeichnungen, Bronzen,
Kupferstichen, Radierungen, Kunstdrucken, Berliner,
Sevres, Meißner, Wiener usw. Porzellan, Gobelins,
echten Teppichen, kunstgewerblichen Mobiliar u. a.,
desgleichen von Münzen, Autographen, Büchern und
Briefmarken, so hat er gleichzeitig mit der lleber-
sendung der. Anzeige, des Auftrages und des Ver -
zeichnisses der zu versteigernden Gegenstände sowie
dessen Abschrift an die Ortspolizeibehörde (Ziffer 30,
31) der für den Ort der Versteigerung zuständigen
Industrie- und Handelskammer eine Abschrift
der Anzeige und des Verzeichnisses zu übersenden.“
Diese Aenderungen treten sofort in Kraft.
Gßronid.
AUTOGRAPHEN.
(Versteigerung bei H e n r i c i.) Aus Berlin
wird uns geschrieben: Die am IS. und 19. Jänner bei K. E.
Henrici stattgefundene Autographen - Versteigerung ver -
einigte, wie immer, eine große Anzahl von Sammlern und
Händlern. Das Interesse gehörte aber diesmal den Musiker-
und Dichterautographen, die zumeist sehr gute Preise er -
zielten. Die geschichtlichen Autographen waren wenig be -
gehrt. So konnte z. B. ein Brief Ferdinands II. mit eigenhändi -
ger Unterschrift aus Wien vom 12. Januar 1626 nicht einmal
für 8 Mark, ein Schreiben Ferdinands 111. nicht für 4 Mark
einen Liebhaber finden.
Namhafte Preise in dieser Abteilung erzielten:
Historische Autographen.
1 Herzog von Alba, Brief 66
9 Herzog Ludwig III. von Württemberg 42
10 B e 11 a r nt i n u s, Brief 51
12 Bernhard d. Gr., Brief 42
26 C o n d e, Brief 24
27 D e r f f 1 i n g e r, Brief 40
40 Prinzessin Leonore d’ Este, Br. 170
64 Gustav Adolf, Brief 115
86 Juan d’ Austria, Brief 135
87 Ka r 1 V., Brief 39
106 M argarete von Parma, Br. 310
124 Graf Pappenheim, Brief 38
126 Philipp II., Brief 45
127 Desgleichen 44
128 Ders., Dokument 60
129 Octavio Piccolomini, Brief 40.
138 Geschriebene Zeitung aus Lrffland 100
149 Herzog von Sforza, Brief 67
167 Marschall Turenne 30
171 Wal lenstein, Brief %, S. 210
172 Desgl. X> Seite 210
173 Desgl., 1 Seite 110
177 Wilhelm I., Prinz von Oranien 330
199 Marschall Blücher, Br. 1 S. 185
200 Desgl., VA Seiten 160
202 C a i 11 a u x, Brief 50
217 Franz Joseph I., Br. 2 S. 21
220 23 Erlasse aus dem Jahre 1689—1711 100
256 Friedrich d. Gr., 1 S. 465
267 Desgl. 330
268 Ders., Eigenh. Marginalie 355
272 Ders., Brief 37
302 Gneisenau, Brief 280
321 Leni n, Brief 2. S. 255
331- Ludwig XVI. Brief 1 % S. 300
332 Maria Antoinette, Brief A S. 355
345 Napoleon 1. Dok. m. U. 210
359 Karl Ludwig S ä n d, Br. 60
369 Vauban, Brief 30
375 Kaiser Wilhelm I. Br. 3 S. 160
376 Desgleichen 200
377 Desgl. 2 Br. ]3 o
378 Desgl. Br. 50
Literatur und Wissenschaft.
389 Clemens Brentano, Br. 125
390 Bürger, Brief 43
391 B v r o n. Brief A S. italicn, 100
4(11 Frei 1 i g r a t h, Br. 2A S. 45
401a G eTb e 1, Albumblatt 15
Seite 2S
Internationale Sammler-Z eitun g
Nr. 3
Goethe,
403 Der Dichter in ganzer Figur, Silhouette 4500
405 Brustbild von 1814 von Karl Joseph Raabe 6000
406 Bronze Plakette von 1829 570
411 Eigenh. Albumblatt (1814) 300
412 Vierzeiler (Wenn Ihr habt und wenn Ihr wißt)
unter einer von Rosette Städel radierten Ansicht 3300
416 Vierzeiler 600
417 De sgl. 305
418 Bidet, 5 Zeilen 49
419 Gedicht (Lächle! Daß es Dir gefalle) 255
420 Grabbe, Brief 1 S. 130
421 Grillparzer, Brief A S.. 39
423 Jacob Grimm, Br. 16
424 H a e c k e 1, Albumblatt 10
425 Hammerling, Gedicht 1 S. 7
426 Hartleben, Unterschr. auf Photographie 6
428 Hebbel, Br. 3 S. 150
429 Ders., Br. 7 S. 280
430 Ders,, Br. 2 S. 140
431 Hegel, 4 Briefe 225
432 Ders., Br. 3 S. 91
Heinrich Heine.
433 Brief 1 S. 200
434 Desgl. 120
435 Briefentwurf 'A S. 30
436 1. Niederschrift des Anfangs von Deutschland, ein
Wintermärchen 195
437 1. Niederschrift von ,,Eduard“ 165
438 1. Niederschrift des Vierzeilers „Was bedeuten gelbe
Rosen? * 89.
439 1. Niedersehr, von „Wie du knurrst und lachst
und brütest 125
440 Erste Niederschrift von „Es glänzte so schön die
sinkende Sonne 135
441 Drei Gedichte (Die Liebesgluten, Geleert hab ich
nach Herzenswunsch, Es geht am End, es ist kein
Zweifel) 210
442 „Der sterbende Almansor“, 1. Niedersehr. 150
433 Emma, 1. Niederschrift 130
444 Erste Niederschrift von „Ewigkeit, wie bist
du lang 145
(Schluß folgt in der nächsten Nummer.)
BIBLIOPHILIE.
(Die erste Folio-Ausgabe Shakespeares.)
Wie uns aus N e w y o r k berichtet wird, hat das sogenannte
Wantage-Crawford-Exemplar der ersten Folio-Ausgabe der
Werke Shakespeares seinen Weg nach Amerika gefun -
den und ist für 50.000 Dollar verkauft worden. Das gut er -
haltene Stück dieser kostbaren Ausgabe, das sich im Besitz
des Lord Crawford befand und aus der Bibliothek der
Lady Wantage stammt, war noch vor kurzem in England
ausgestellt.
(Das Ende des Streites um Thomas’ Liebes -
brief e.) Aus M ü nchen wird uns gemeldet: Der Streit
um die Liebesbriefe ' Ludwig Thomas, die Dr. Walter
Zier sch im Aufträge der ersten Gattin Thomas, Frau
Marion T h o m a, herausgegeben hat, ist durch Ve r g 1 e i c h
beendet worden. Die Erbin des Dichters, Frau Marie von
Liebermann, hatte bekanntlich eine einstweilige Ver -
fügung gegen den Vertrieb des Buches erwirkt, die durch
Beschluß des Landgerichtes seinerzeit wieder aufgehoben
wurde. Frau von Liebermann hatte Berufung eingelegt und
Klage erhoben, hat aber nunmehr diese Klage unter Verzicht
auf den Anspruch zurückgezogen. Damit ist das Buch
endgültig frei geworden.
(Gestohlene Wiegendrucke.) Aus der Frank -
furter- städtischen Bibliothek wurden durch den
Privatgelehrten Dr. Adolf Kogler, einem Grazer, eine Reihe
wertvoller Werke aus dem 15. und 16. Jahrhundert entwendet.
Es handelt sich um Wiegendrucke. Eine Anzahl der fehlenden
Bücher konnten bei Kogler beschlagnahmt werden. Ferner
wurde festgestellt, daß Kogler verschiedenen Antiquariats-
firmen seltene Drucke zum Kauf angeboten habe. Kog -
ler hatte die sonst nur den ordentlichen Professoren der Uni -
versität erteilte Erlaubnis zur Arbeit in den Magazinen der
Bibliothek erhalten.
(Bibliographien des Auslandsdeutsch -
tum s.) Das deutsche Anslandinstitut in Stuttgart gibt eine
Zusammenstellung „Wichtige Bücher über das Auslands -
deutschtum 1919—1927“ heraus. Hier findet man alles nötige
Material, um sich über alle die vielen auslanddeutschen Grup -
pen eingehend zu informieren, die es in den verschiedensten
Gegenden der Welt gibt.
(Das geheime Goncourt-Tagebuch.) Ein
Pariser Literaturblatt hatte zu melden gewußt, daß der Kultus -
minister Herriot beschlossen habe, die noch ungedrucktcn
letzten Jahrgänge des Tagebuchs der Brüder Goncourt in
diesem Jahre zu veröffentlichen. Das Restmanuskript ruht in
der Nationalbibliothek unter strengstem Verschluß. Die Ver -
öffentlichung wurde immer wieder hinausgeschoben mit der
Begründung, daß zahlreiche noch lebende Persönlichkeiten der
Politik und der Wissenschaft darin behandelt und kritisiert
seien. Herriot hat auch .jetzt wieder erklären lassen, daß er
vorläufig an die' Veröffentlichung des Dokumentes nicht
denke.
BILDER.
(Entdeckung eines Matthias Grünewald.)
Aus Aschaffenburg wird gemeldet: Wie der „Beobachter
am Main“ meldet, ist im Besitz des ehemaligen Bürgermeisters
von Ueberruhr bei Essen, von Auer, eine Kreuzigungsdar -
stellung von Matthias Grünewald entdeckt worden, die
der bisherige Besitzer für eine Kopie gehalten hat. Im
Städelschcn Institut in Frankfurt a. M., dem das Bild vorgelegt
wurde, wurde es gereinigt und Geheimrat Friedländer
(Berlin) stellte das wieder hergestellte Bild als ein Werk
Matthias Grünewalds fest. Eine alte Kopie der Tafel besitzt
das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin. Das Bild ist für 750.000
Mark nach Holland verkauft worden.
(Selbstbildnis P h. O. Runges.) Das literarisch
längst bekannte Selbstbildnis des Hamburger Malers Ph. O.
Runge, das als verschollen galt, ist jetzt in Goethes
Nachlasse vom Direktor des Goethe-Nationalmuseums,
Prof. Dr. Hans W a h 1, aufgefunden worden. Das Werk ist
ein Geschenk des Malers an Goethe. Beide traten 1801 in
etste Beziehungen, als sich Runge, damals Schüler an der
Akademie zu Dresden an dem Preisausschreiben der Weimarer
Kunstfreunde beteiligte. 1803 besuchte Runge den Dichter
und blieb mit diesem dann im Briefwechsel. Die Bitte Goethes
um einige Erzeugnisse seiner Kunst und eine Bildnissilhouette
beantwortete er mit der Uebersendung des Selbstbildnisses,
einer großen Kreidezeichnung. Es gibt Runge etwa in der
Art, wie er die Hülsenbeckschen Kinder gegeben hat, wieder
und wird 1805 entstanden sein. Goethe erzählt im Dankbriefe
an den Maier, wie er gerade dabei gewesen sei, das Bildnis
mit Runges „Tageszeiten“ und Blumenscherenschnitten auf -
zuhängen, als die Schlacht bei Jena mit ihren Folgen über
Weimar hereinbrach. Die „Tageszeiten“ befinden sich noch
heute im Goethehause, die erwähnten Scherenschnitte Runges
waren eigentlich für einen Ofenschirm bestimmt und verloren
gegangen. Das Selbstbildnis war nicht im Nachlaßverzeich -
nisse aufgeführt, weil man es nicht zu bestimmen vermochte.
Das ist jetzt Dr. Wahl gelungen und daraufhin ist das Bildnis
im Freundezimmer des Goethehauses eingereiht worden.
(W andmalereien im Großmünster in Zü -
rich.) In der südwestlichen Seitenkapelle des Großmünsters
in Zürich ist eine Reihe schwarzer und schwarzbrauner
Schriftzeilen von verschiedener Höhe und Länge zum Vor -
schein gekommen, die jedenfalls auf die Märtyrergräber Be -
zug haben. Besonders wichtig scheinen drei, von der übrigen
Schrift und unter sich durch schwarze Linien getrennte
Zeilen in größeren schwarzbraunen gotischen Minuskeln, von
denen sich vorläufig eine Jahreszahl MCCCCCX11I entziffern
läßt, und die höchst wahrscheinlich auch den Künstlernamen
enthalten. Größere Heiligenfiguren, fast doppelt so hoch wie
die des nördlichen Gewöibeviertels, werden auch sichtbar auf
der südlichen Kapellenwand. Nach einzelnen Attributen (einem
Kreuzstab, einem Walkerbaum usw.) handelt es sich wieder
um ein Bild der Apostel, die links und rechts von ihrem
Meister sitzen. Die vollständige und sorgfältige Abdeckung
aller noch vorhandenen Malereien wird unter Leitung des
kantonalen Hochbauamtes im Frühjahr geschehen.
(Ein Bild Karls V. verschwunden.) Aus
Budapest wird uns berichtet: Am 19. Dezember hatte der
Budapester Kunsthändler Isidor Pap durch die Speditions -
firma E ck s t e i n u. Söhne in Budapest eine Kiste als Expreß -
gut an Emerich Hahn in Wien gesendet. Sie enthielt vier
alte Bilder, die dort restauriert werden sollten. Die Bilder
waren dem Spediteur verpackt übergeben worden. An der
Zollstelle Budapest-Ostbahnhof wurde die Kiste geöffnet, die
einzelnen Bilder wurden durch die Zollbehörde besichtigt,
kontrolliert und hierauf wieder eingepackt. Sodann wurde die
Kiste amtlich geschlossen. Als sie im Wiener Ostbahnhof von
behördlichen Organen in Gegenwart des Empfängers geöffnet
wurde, zeigte es sich, daß nur drei Bilder vorhanden waren.
Ein Bild, das Karl V. darstellte, fehlte. Sowohl die Kiste
selbst als auch die ungarische Plombe wurden unbeschädigt
gefunden. Wo der Diebstahl verübt worden ist, ist noch un -
aufgeklärt. Die Erhebungen in Budapest und Wien sind bis
jetzt ergebnislos.
Nr 3
Internationale Sammler-Zeitung.
5eite 29
HANDSCHRIFTEN.
(Schenkung an die Münchener Stadtrats -
bibliothek.) Die Witwe des Dichters Paul Heyse, Frau.
Anna von Heyse, hat das Manuskript der Novellensammlung
ihres verstorbenen Gatten „Letzte Novellen der Stadtrats -
bibliothek in Münche n zum Geschenk gemacht.
NUMISMATIK.
(Die Sammlung* des Prinzen Philipp von
Coburg unter dem Hammer.) Am 20. Februar findet
bei Leo Hamburger in Frankfurt a. M. die Versteige -
rung der Miizensammlung des verstorbenen Prinzen Philipp
von Coburg statt. Die Sammlung, die 1634 Stück aufweist,
enthält bedeutende Reihen antiker Münzen, Oesterreich-
Ungarn, England, Frankreich, Lothringen, Salzburg, Not-
münzen, viele interessante Lots von Kleinmünzen, sowie die
reiche numismatische Bibliothek.
(Neue Medaillen.) ln den nächsten Tagen erscheint
im Verlage der Münzhandlung Henry Seligmann in Han -
nover eine Medaille zur Erinnerung an das 75-jährige Jubi -
läum des ehern. Hoftheaters in Hannover. Als Motiv diente die
von dem Medailleur Brehmer geschnittene Medaille, die 1852
bei Eröffnung des Hoftheaters in Bronze und Silber geprägt
wurde. Die Vorderseite trägt den markanten Kopf des Königs
Ernst August mit der Umschrift: „Ernst August König von
Hannover. Die Rückseite zeigt das Theater mit der Umschrift:
Ehern. Kais. Hoftheater zu Hannover, ferner „Zur Erinnerung
an die 75-jährige Jubelfeier am 1. September 7927“.
PHILATELIE.
(Versteigerungen und Ausstellunge n.)
Im Februar: 1. und 2. Dresden. 10. Versteig. K. Willy
Lampel. — 6. bis 11. Berlin. Verst. Heinrich Köhler.
- 18. bis 26. Monako. Internationale Ausstellung. — 24. und
25. B r ii s s e 1. Versteigerung Exelsior Stamp Office.
(Neue französische Briefmarken.) Das
französische Handelsministerium hat, wie uns aus Paris ge -
meldet wird, die Anfertigung von fünf neuen französischen
Briefmarken zu 2, 3, 5, 10 und 20 Franken beschlossen, die
Landschaften und Bauten Frankreichs zeigen werden.
(Eine kostbare Markensammlung gestoh-
1 e n.) Dem Oberförster i. P. Josef Wanzenböck in Neu -
dorf (Gemeinde Gablonz, Oberösterreich) wurde in der Zeit
zwischen Oktober 1927 und Anfang dieses Jahres eine über -
aus wertvolle Markensammlung aus einem Spiegelkasten ge -
stohlen. Die Sammlung enthielt sämtliche österreichi -
schen Marken von den ersten bis zu den heutigen,
darunter auch die sehr wertvolle blaue und rote Merkur -
marke.
VERSCHIEDENES.
(Qenossenschaft der Antiquitätenhändler
in Graz.) Aus Graz wird uns berichtet: Die Genossenschaft
der Antiquitätenhändler hielt am 22. Jänner im Sitzungssaale
der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie die Jahres -
hauptversammlung ab. Der Vorstand, Herr Rudolf Frank
begrüßte die anwesenden Genossenschaftsmitglieder, insbe-
sonders den Vertreter der Gewerbebehörde, Herrn Mag.-Rat
Dr. Polanetz und hielt dem verstorbenen Mitgliode Herrn
Rudolf Zoff einen warmen Nachruf. Nachdem das Versamm -
lungsprotokoll für 1927 verlesen, erstattete der Vorstand den
Tätigkeitsbericht. Dem Kassier Herrn Philipp Eisen-
Städter wurde die Entlastung erteilt und sodann eine
Statutenänderung beschlossen. Die Neuwahl der Genossen-
schaftsvorstehung ergab folgendes einstimmiges Ergebnis :
Rudolf Frank, Vorstand, Bruno K n a i p p, Vorstandstellver-
treter; Josef G. Payer, Philipp Eisenstädter (Kassier),
Raimund Grabner, (Schriftführer), Eugen Wagner,
Samuel W e i ß, Ausschußmitglieder; Franz F e r s t 1, Maria
Pitz, Ersatzmitglieder. Zu Kassaprüfern wurden Frl. Wal -
burga Kees und Herr Hermann Lukeschitz gewählt. —
Die Jahresumlagen wurden mit 7 S pro Mitglied festgelegt
und der Beitritt zum Landesverband der Handelsgremien und
Genossenschaften für Steiermark beschlossen. Auf Antrag des
Herrn Grabner wurde der Senior der Genossenschaft, Herr
Josef G. Payer für seine großen Verdienste einstimmig zum
Ehren Vorstand ernannt. Der Vorsitzende nahm noch
Stellung gegen die oftmalige Bezeichnung des Antiquitäten -
händlers als Altwarenhändler. Es scheine den weiteren Kreisen
unbekannt, welch große Kenntnisse, Studien und Erfahrungen
der Antiquitätenhändlerberuf erfordert und ist diese falsche
Bezeichnung, von jedem einzelnen Mitglied zurückzuweisen.
Weiters berichtete der Vorsitzende noch über Fälle, wonach
La n d e s b e a m t e sich über die Antiquitätenhändler ge -
schäftsstörend äußerten und verwahrte sich mit aller Energie
gegen solche existenzbedrohende Uebergriffe.
(Gedenkausstellung für Werthers Lotte.)
Aus Hannover wird gemeldet: Im graphischen Kabinett
des Kestner-Museums -in Hannover ist anläßlich des 100. Todes -
tages Charlotte Kestners, des Urbildes von Werthers Lotte,
eine ausgezeichnete Ausstellung von Briefen, Erinnerungs -
stücken und Porträts aus der Zeit des Freundschaftsverhält -
nisses zwischen Goethe, Charlotte Buff und ihrem späteren
Gatten, dem Archivar Johan Christian Kestner, veranstaltet.
Unter den Dokumenten finden sich viele Briefe von der Hand
des jungen Goethe, Briefe aus der Frauenzeit Charlottens,
Tagebuehblätter Johann Christian Kestners,. sehr feine Pastell -
bilder der durch Goethes Roman berühmt gewordenen Frau
und ihrer Familienmitglieder, sowie Geschenke Goethes au
Lotte. So u. a. eine alte Busennadel und ein Medaillon. Weiter
ist dir Schreibtisch Charlotte Kestners ausgestellt. Eine !
Sammlung wertvoller Mundtassen, ein sehr feines Teeservice
aus lackiertem Blech, Haarlocken, ein Spinnrad Lottens,
Spitzenreste eines alten Kleides vervollständigen die mit
vieler Liebe aufgebaute Sammlung. Sehr interessant ist auch
ein Schattenriß Goethes mit dessen handschriftliche!
Bemerkung: „Lotte, gute Nacht“.
(Der „Sonderbund ö s t e r r. Künstler in
S a 1 z b u r g“) beschloß, im Verein mit der „Wiener Kunst -
gesellschaft“ zur Zeit der Festspiele eine Ausstellung öster -
reichischer und internationaler Malerei in der Aula academica
zu veranstalten, die auch seitens der „Deutschen Kunstgcsell-
schaft“ mit Kollektionen prominenter deutscher Künstler be -
schickt werden wird. Maler Prof. Anton Faistauer wurde
wieder zum Präsidenten des Bundes, Doktor Ludwig
Prachauser zum geschäftsführenden Vizepräsidenten ge -
wählt.
(Monet-Ausstellung in B e r 1 i n.) Die Galerien
Thannhauser, Bellevuestraße 13, Berlin, veranstaltet im
Februar eine große Gedächtnis-Ausstellung des letzten Ver -
storbenen der großen französichen Impressionisten, Claude
Mo n e t, die eine umfassende Ueberschau das Lebenswerk des
Künstlers und Werke aus allen Schaffensperioden enthalten
soll.
(In M e m o r i a m L o v i s C o r i n t h.) Das Graphische
Kabinett München (Leitung: G. Fra n k e), Briennerstraße 10,
veranstaltet im Februar eine großangelegte Lovis C o r i n t h-
Ausstellung, die Arbeiten aus den Jahren 1894 1924 umfaßt.
Es werden Aquarelle und Handzeichnungen gezeigt, sowie das
graphische Werk in sorgfältiger Auswahl, zumeist in Probe-
und Zustandsdrucken.
(Ein Museumsdirektor, der stiehlt.) Ein
Pariser Antiquar kaufte letztes Jahr für die Summe von 17.000
Franken einen 3000 Jahre alten Steintisch. Letzte Woche er -
hielt der Antiquar den Besuch der Polizei: Der Tisch sei aus
dem Museum von Konstantin Opel gestohlen worden.
Der unschuldige Antiquar konnte sich auch des Verkäufers
erinnern: es war der in archäologischen Kreisen gut bekannte
junge Direktor des türkischen Museums selbst, Essad-
Nassouhi. Der Direktor, der sich bei seinen Schwieger -
eltern in Paris aufhielt, wurde verhaftet und erklärt zu seiner
Entschuldigung, die reine Not habe ihn dazu getrieben, die
türkische Regierung sei ihm das Gehalt seit Monaten schuldig
(„D er König der Antiquitätenfälsche r“.)
Hunter Charles Rogers, der sich selbst rühmt, der „König
dei Antiquitätenfälscher“ zu sein, ist in London zu einem
Jahr Gefängnis verurteilt worden wegen Fälschung von
Shakespeare - und Milton- Reliquien und Doku -
menten, für die er sich im Jahre 1925 1660 Pfund Sterling
von dem Antiquitätenhändler Jaygardin Stratford on Avon
zahlen ließ. Rogers hat sich für einen gänzlich ungebildeten
Menschen ausgegeben, aber aus der Gerichtsverhandlung er-,
gab sich, daß er aus guter Familie stammt und, obwohl er alle
möglichen niederen Arbeiten ausgeführt hatte, eine nicht
gewöhnliche Bildung besitzt. Seine Fälschungen sind in der
Tat so vollkommen, daß er auch Sachkenner zu täuschen ver -
mochte. Charakteristisch für die Geistesart dieses Fälschers
ist folgendes: Rogers ist einige Tage vor seiner Verhaftung
in der Redaktion einer Zeitung erschienen und hat angegeben,
daß er es gewesen sei, der die vielumstrittenen Funde in
C 1 o z e 1 vergraben habe. Nadem er sich mit dem Eigentümer
des Grundstückes verständigt habe, sei er nach England zu -
rückgekehrt, habe eine große Anzahl Vasen erworben und
die Buchstaben des phönizischen Alphabets und andere
Figuren daraufgezeichnet, die er von den in den Londoner
Museen ausgestellten Gegenständen kopiert habe. Er will
dann nach Glozel zurückgekehrt sein und die Sammlung mit
Hilfe der Bauern und in der Absicht, die Entdeckung nicht vor
192,8 herbeizuführen, vergraben haben. Als man seinen Worten
in der Redaktion keinen Glauben schenkte, ließ er seinen Paß
Seite BO
I n t e r n a t i o n a 1 e S a m ni 1 e r - Z e i t u n g.
Nr. 3
sehen, aus dem hervorging, daß er zweimal im Jahre 1926 in
Frankreich war. Roger erzählte auch, daß er in Aegypten
Schätze vergraben habe, die er gefälscht habe, und die
irn Jahre 1930 ausgegraben werden sollten. Nach dem Urteil
der Richter sowohl wie des Verteidigers stellt der Fälscher
den Typus des Ruhmsüchtigen dar.
MUSEEN.
(E in b i s h e r unbekannter Van C o g h.) Für die
Sammlung im Züricher Kunsthaus ist aus dem deutschen
Kunsthandel ein bisher unbekannt gewesenes kleines Bild
„Feldarbeit“ von Vincent Van Gogh erworben worden. Ein
Gutachten des Van Gogh-Forschers J. B. de la F a i 11 e vom
1 November 1926 nennt das Bild eine charakteristische Arbeit
des Künstlers aus der Zeit seines Aufenthaltes in Nuenen 1883
bis 1885. Ein Gutachten von Meier-Gräfe vorn 6. Oktober
1926 erklärt es ebenfalls für ein eigenhändiges Werk Van
Goghs „aus seiner holländischen Zeit“, mit dem Zusatz „der
Einfluß Millets ist deutlich, es gibt eine Zeichnung desselben
Motivs“.
VOM KUNSTMARKT.
(Kunstauktion bei H e 1 hing in M ti n ch e n.) Bei
der am 17. und 18. Jänner durch Hugo Hel hing in
München abgehaltenen Versteigerung wurden folgende
Preise (in Mark) notiert.
Steingut, Steinzeug, Ton.
43 Blumentopfhülle 400
56 Service 33teilig 290
GIüs.
89 Zwei Becher 210
Silber.
103 Kleiner Deckelkrug 260
108 Chanukka-Leuchter - 305
110 Thoraschild 325
121 Ein Paar Girandolen 475
Arbeilen aus unedlem Metall.
154 Bronzemörser 500
157 1 Paar dreiarmige Wandleuchter 650
159 1 Paar Tischkandclaber 250
Textilien.
201 2 Wappen 225
Orient-Teppiche.
218 Knüpfteppich 250
228 Großer Schreibschrank 510
230 Aufsatzkasten 210
231 Großer Schrank 200
232 Kredenz, Nr. 233 Auszugstisch, Nr. 234 vier Lehnstühle
zusammen •
225 Reich geschitzter Rahmen ^ 200
275 Service mit 13 Götterfiguren, dav. 6 St. verk.
zusammen - 385
Gemälde.
305 B. van Bassen. Großes Kircheninterieur 470
314 Nachf. des Pieter. Die Versuchung des hl. Antonius 300
352 Gr ebb er. Männliches Bildnis 260
357 H e e m sker k. Zechende Bauern 230
363 Huch-tenburi Weite Flachlandschaft mit
Schlachtendarstellung 300
376—377 Italienische Schule 17. J. Büssende Magdalena
und hl; Hyronimus zusammen 200
389 Koets. Frühstückszene 315
400 Molenaer, Bauernschenke 940
401 Mömmers Hendrik. Landschaft mit Herde 215
403 Monogrammist Jaw. Martyrium eines Heiligen 235
405 Netscher. Bildnis eines kleinen Mädchens 675
413 Peelenburgh. Badende Frauen 280
415 Potf er. Kuhherde 230
419 R o 11 c n h a m m e r. Diana und Aktäeon 400
421 Salzburger Schule, 17. J. Kreuzigung 240
424 Schwäbische Schule Ende 15. J. Männliches Bildnis 1800
434 Te-nier s. Venus mit dem Spiegel 290
440 Toskanische Schule. Begegnung d. Heiligen
Dominikus und Franziskus 215
446 Schule Ph. Wouwe r mann. Landschaft m. Jagd -
gesellschaft 923
477 Ziesen is. Bildnis d. Herzog v. Bratinschweig 1210
Plastik.
463 Süddeutsch um 1460. Hl. Bischof 210
463 Florentiniseh. Ende 16. Jahrh. Maria mit dem Kinde 290
(Versteigerung der Sammlung Gisela
Thor n.) Bei der Versteigerung der Sammlung Gisela
Thor n in Wien, von der schon in der vorigen Nummer
die Rede war (siehe Seite 20 und 21) wurden noch folgende
Preise (in Schilling) erzielt:
Verschiedene Kunst- und Dekorationsgegensfände.
137 Reiterstatuette aus Bronze. Colona
138 Hagar und Tsmael, Bronze, sign. Vodeur
139 Ein Paar chinesische Vasen
140'Ein Paar große, japanische Porzellankübel
141 Stehuhr und zwei Girandolen. Bleu du Roy
142 Ein Paar Girandolen für je vier Kerzen. Vergoldet,
Figuren patiniert
143 Zwei Deckelvasen, Jardiniere und zwei Blumentöpfe
aus Porzellan
144 Standuhr mit, figuralem Aufsatz
145 Stehu.hr, Boulearbeit
146 Griechin mit ihrem Kind bei einer Opferschale.
Bronze, sign.: Sauva Geau
147 Frau in griechischem Gewand. Bronze, sign.: Sauva
Geau
148 Stehuhr in rotem Holzgehäuse mit sechs Alabaster -
säulen
149 Kleines Schmuckkästchen mit vier Lapislazuli-Säulen
150 Reiterstatuette aus Bronze. Colona
151 Porzellangruppe. Herr und Dame in Gondel
152 Kleines, geschnitztes Kästchen. Als Aufsatz zwei
Gemsen
153 Stehuhr in Perlmutter-Gehäuse
154 Zwei Alabasterfiguren. Venus und Adonis
155 Zwei Venetianer Spiegel
156 Große Urne. Am Deckel Frau mit zwei Kindern.
Zinnguß
157 Bronzegruppe. Liegende Griechin mit Goldfasan.
Sign.: Ferch Liebermann
158 Bronzegruppe. Kopf des Achilles
159 Stehuhr. Griechin in einem Füllhorn, vergoldet
160 Ein Paar Porzellanvasen. Kopenhagen
161 innungshumpen aus Zinn.- Stil 17. J.
162 Schreibtischleuchter mit Tintenzeug und Sand
Streuer. Bronze
163 Kolkrabe. Porzellan, Kopenhagen
164 Bronzegruppe. Bulli. Auf Marmorsockel
165 Tintenzeug. Bronze, reich vergoldet
166 Bronzegruppe. Pan bei einer Hermesstatue die Schal -
mei blasend. Sign.: Johann Benk
167 Stehuhr, an beiden Seiten Amoretten
168 Bronzerelief auf Marmorsockel. Bacchanale. Sign.:
A. Kautsch
169 Bronzerelief auf Marmorplatte. Die Jagd. Sign.;
K. Perl
170 Aschenschale mit zwei Goldfasanen
171 Neufundländer. Alabaster
173 Reiseuhr mit Wecker. Bronze in Lederetui
174 Vier Spazierstöcke mit Horn, Elfenbein und Silber -
griffen
175 Reitstock, Leder mit Goldgriff
176 Vier Reitstöcke mit Silbergriffen
177 Fayence-Relief im altpersischen Stil. Frau zu Pferd
mit Jagdfalken
178 Specksteingruppe, geschnitzt. Katze und phan -
tastische Vögel
179 Bronzegruppe. Büffel von zwei Löwen angefallen.
Sign.: C. Sadek
180 Bronzerelief. Sturm. 1914. Sign.: Stefan Schwartz
183 Tonvase mit Silberauflagen. Japanisch
184 Meerschaumpfeife
187 Bronzevase mit vergoldetem Ausguß
188 Fohund als Lampe montiert
189 Hornbecher, geschnitzt, Gemsjäger, Einsiedler
190 Kleine Kassette, Bein und Schildpattimitation, am
Deckel ein Frauenbildnis
191 Vier Tischglocken, Bronze
193 Zwei Porzellandosen. Sevres und Meißen. Modern
194 Drei Döschen, Email und Porzellan
195 Ernail-Cloisonne-Vase, blau
196 Marmorskulpturen, Mädchen und Knabe
199 Vorhangteil mit. applizierter Stickerei als Futter.
240 : 128 cm
201 Brokatdecke. 142:128 cm
202 Linzer Goldhaube
203 Vier Fächer mit Schildpatt, Perlmutter und Holz -
gestellen
204 Seidentäschchen mit Spitzen überzogen
205. Frauenkopf, Kinder auf einer Bank, Hirtenjunge,
Osterei. Porzellan
206 Vier Porzellanfiguren, die Jahreszeiten, fälschlich
Alt-Wiener Bindenschild
207 Vase mit mythologischen Darstellungen und Satyr -
henkeln. Art Capo di Monte
208 Japanische Vase, zwei kleine Deckelvasen und zwei
flache Vasen
170
410
330
950
600
680
1800
1400
3400
800
700
220
1100
190
150
42
360
24
480
90
270
210
180
220
350
500
70
130
260
230
480
160
55
110
36
230
85
80
50
60
26
340
150
4
70
65
40
130
80
80
15
180
190
250
100
210
SO
160
80
150
150
90
60
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 31
Nr. 3
210 Porzellanbulli auf geschliffener Quarzplatte 65
211 Japanische Porzellandose mit Deckel, Landschaft 65
212 Zwei Porzellankonsolen 55
218 Fünf Schirmgriffe, Porzellan, Glas, Stein und Holz 22
219 Zwei kleine Paravents 9
220 Milch- und Kaffeekanne, drei Schalen und vier Unter -
tassen, weiß - 80
221 Wasserflasche mit Glas, weiß-rot, Ansichten von
Marienbad zu Landeck und Georgenbad 95
222 Deckelhumpen, rubinrot, mit kämpfenden Hirschen 95
223 Wasserflasche, weiß, mit Blumen in Gold 16
224 Deckelglas und kleine Vase, rubinrot, in Silbermon -
tierung 80
225 Glas mit der hl. Rosalia und dem Wappen des Prä -
laten zu Rayern 50
226 Zwei Gläser, rubinrot, in weißen Feldern Ornamente 60
2^7 Glas, rosa, mit Sternen und Amoretten in Gelb und
Gold 70
228 Vier Gläser, gelb, geschliffen 140
229 Glas und Becher, rubinrot, in weißen Feldern -Ran -
kenwerk 50
230 Trinkglas und Becher, weiß, in rubinroten Feldern 55
231 Vier Gläser, weiß und grün. Dekoriert 110
232 Hohes Glas mit Goldrand und gravierten Ansichten
aus Baden 45
233 Hohes Glas, Medaillons mit Ansichten aus Karlsbad,
in Gold 50
234 Drei Gläser, blau und rot, eines mit Blumenmedail -
lon, eines mit Ansichten aus Ischl 90
235 Fünf verschiedene Gläser, gelb, rosa und violett,
zwei mit Medaillons verziert 70
237 Zwei 1 gravierte Stengelgläser mit mythologischer
Darstellung 45
238 Henkelglas mit Münze, zylindrisches Glas und
Bauernflasche 30
239 Vier Gläser, rot, grün und weiß, figural dekoriert.
Modern 52
240 Sieben Gläser, Porträts, Blumen, Ansichten usw.,
Art des Mohn 200
241 Drei Gläser, Schale und flache Flasche 45
242 Sieben Gläser. Modern 100
243 Sieben Glasflakons und Porzellanflakon 130
246 Fünf Kaffeeschalen. Böhmisches und Wiener Por -
zellan 95
247 Wiener Porzdlangruppe. Mann und Frau unter,
einem Obstbaum. Weiß 55
248 Jardiniere und zwei Vasen, Glas, geschliffen 100
249 Sechs Kaffeeschalen. Weißer Bindenschild 250
250 Alt-Wiener Porzellanschale, orangegelb, mit Amo -
rette und Ueberschrift „Recompense de la vertu“.
Blauer Bindenschild 150
252 Vier Kaffeeschalen, weiß mit Volutenrand, innen
vergoldet, muschelförmig \yeißgold, weiß mit Ver-
zösisch 70
254 Sechs verschiedene Gläser, farbig, mit Porträt- und
Landschaftsmedaillons, Ornamenten usw. Modern 155
255 Großes Henkelglas, graviert, Glasvase und hohes
Glas, rosafarbig. Modern ■ 38
256 Zwei Vasen und zwei Gläser, blau und violett.
Modern . 50
258 Jäger mit Hund. Kopenhagen 180
Bibliothek.
261—375 Die Bücher, fast durchwegs moderne Ausgaben,
erzielten durchschnittlich höhere Preise, als man sie
in der Buchhandlung bezahlt.
Alte und moderne Möbel.
376 Kabinettschrank auf dazugehörigem Tisch, Ebenholz,
mit Marmorsäulen und Marmoreinlagen. Bronze -
beschläge. Oben ein Aufsatz mit Uhr 360
378 Kleines Trumeaukästche'n. Stil Louis XV. 580
379 Eintüriger Kasten 460
380 Tisch. Salzburg, Ende 17. J. 400
381 Großer, zweitüriger Schrank. Barock 1650
382 Kabinettschrank. Ende 17. J. . 480
383 Kabinettschrank. Spanisch oder portugiesisch, 1730 850
384 Desgleichen 850
385 Kommode. Oberitalien, 17. J, 800
387 Kleiner Eichensalonkasten, intarsiert 170
388 Geschnitzter Eichenschreibtisch mit dazupassendem
Fauteuil 340
389 Achatschale mit Bronzemontierung 55
390 Schreibmappe, Marmorgarnitur 50
391 Luster, sechsflammig, Kupfer 95
392 Glaslustcr mit fünf Armen 1300
393 Venetianer Spiegel aus Glas 350
394 Speisezimmertisch aus Eichenholz . 3600
395 Dreiteilige, reichgeschnitzte Vitrine 680
396 Vier Messingkarnissen 25
397 Geschnitzte Holzschmuckkassette 140
398 Bronzeluster, löflammig 170
399 Langer .Büchertisch aus Eichenholz 100
400 Eichentisch, auf Sphynxerr ruhend 160
401 Drei Fauteuils, geschnitzt, auf den Lehnen Tiere 350
402 Sitzgarnitur, bestehend aus: Kanapee und zwei Fau -
teuils 550
403 16 Vorhandteile, Seidendamast, gefüttert 210
404 Geschnitzter Fauteuil mit gepreßtem Plüsch über -
zogen 170
405 Geschnitzter Glaskasten aus Eichenholz 400
406 Salongarnitur 720
407 Salongarnitur, bestehend aus: 'Tisch, Kanapee, Cou-
chette, vier Stühlen und zwei Fauteuils. Mit geblüm -
tem Seidendamast überzogen 720
408 Ofenvorsetzer samt Feuerzeug und kleinem Ofen -
schirm HO
409 Großer Spiegel, barocke Form 140
410 Großer Venetianer Luster aus farbigem Glas, be -
schädigt 370
411 Gedrehte Porphyrsäule 170
412 Salongarnitur 560
413 Zwei Gobelinfauteuils, Aubisson 520
414 Zwei kleine Kanapees mit geblümtem Seidendamast
überzogen 300
415 Zwei kleine Tischchen mit Marmorplatten. Platten
beschädigt 85
416 Zwei kleine Stühle, blau und farbig intarsiert 100
417 Kleines, rundes Tischchen, eingelegt. In der Mitte
zwei Amoretten 105
418 Große Stehlampe mit Goldspitzenschirm . 210
419 Messing-Ofenvorsetzer 60
420 Garnitur, bestehend aus: zwei Kandelaber, Kredenz,
Pfeilerkasten und Ofenschirm. Holz mit Bronze, Sev-
resporzellanplalten und Sevresfiguren, reich verziert 1950
421 Bösendörferflügel, schwarz 2600
423 Garnitur, bestehend aus: zwei Sitzbänken, Fauteuil,
fünf Stühlen, Eiche, geschnitzt, mit Gobelin über -
zogen 390
424 Schaukelstuhl, gepolstert 90
425 Spieltisch mit grünem Tuch 60
426 Papierkorb, Kupfer 55
427 Stummere Diener, Mahagoni 65
428 Schmucktisch, geschnitzt * 140
429 Stehlampe mit Steckkontakt und Lampenschirm 30
430 Niederer Lehnstuhl mit Putto und Tierköpfen, ge -
polstert 100
431 Bronzeluster, Empirestil 330
432 Bronzeapplique, weibliche Gestalt, zwei Lampen
haltend 160
433 Doppehnessingbett mit Einsatz und Spitzenver -
kleidung, dazu ein Baldachin 10
434 Zwei Nachtkästchen mit Glasplatte, Vogelahorn 150
435 Stehlampe, Porzellan und vergoldete Bronze 100
436 Garnitur (Ottomane, zwei Ganzfauteuiis, zwei Sessel
und Halbfauteuils) 800
437 Grüne Ottomane und zwei Klubfauteuils 170
43S Dreiflammiger Luster, Bronze, stoffmontiert, dazu
zwei Wandarme, Tischstehlampe, hohe Stehlampe
und Nachtkästchenlampe 250
439 Zwei zweitürige Chemisettekästchen fnit Glasplatte 310
440 Garnitur, bestehend aus: Ottomane, Fauteuil, zwei
Sessel und zwei runde Tischchen mit Glasplatten 520
441 Bett mit Einrichtung und Nachtkästchen, Mahagoni 40
442 Eichenschreibtisch, braun 160
443 Vier Lederfauteuils und runder Tisch 720
444 Gewehrständer mit Gewehr 14
445 Papierkorb, Metall 65
447 Dreiarmiger Luster, Messing- 26
448 Großer Schrank, reichgeschnitzt. An den Seiten Mas-
karons. Mit aufklappbarer Türe 580
449 Eichentisch, länglich, geschnitzt, als Anricht ver -
stellbar 50
450 Dreiarmiger Messingluster 12
451 Zwei Fauteuils, mit Gobelinstoff überzogen 155
453 Scchsarmiger Luster 105
454 Blumenständer, Messing, mit Löwenköpfen 170
455 Zwei schmale Spiegel und Messingluster, einarmig 60
456 Zwei Stockerln, mit gepreßtem Samt überzogen 60
457 Fünf Ledersessel, auf den Lehnen Aufsätze 130
458 Vier Ledersessel mit glatter Lehne 210
459 Zwei Ohrerifauteuils, gepolstert 540
460 Zwei kleine Tischchen und Gipssütile 30
461 Zusammenlegbarer Spieltisch, mit grünem Tuch
überzogen 70
462 Grammophon mit Platten 640
.463 Spieltisch mit Umschlagplatte,, Nuß 45
464 Fünfarmiger Metalluster 26
Seite 32
Internationale Sam mler-Zeitung,
Nr. 3
465 Ottomane, Rohleinen überzogen 80
466 Polstergarnitur, mit Moquet überzogen 340
467 Rotes Tischchen 40
469 Weißer Damentoilettetisch 410
470 Messingluster, dreiarmig 20
Teppiche.
47) Afghanistan, 300 : 225 830
472 Perser, Schiras, 310: 160 680
473 Muskabat, etwas beschädigt, 370 : 265 1050
474 Ferahan; stark beschädigt, 300 : 235 520
475 Afghanistan, 300 : 230 870
476 Kaukasischer Teppich, Läufer, 450:100 500
477 Kassak, 170 : 130 360
478 Mossul Läufer, 510 : 100 560
479 Angora Vorleger, beschädigt, 190 : 120 160
480 Perser Läufer Hamedan, 5i0 : 100 620
481 Anatolischer Halbseidenteppich, abgerieben 550
482 Kaukasischer Teppich, Kassak, beschädigt, 170 : 100 250
483 Kaukasischer Teppich, Schirwahan, 115:80 170
484 Anatolischer Halbseidenteppich, 325:150 620
485 Kaukasischer Teppich, Kassak, 300 : 130 560
486 Perser, Jomuth, beschädigt, 260 : 180 650
487 Angora Vorleger, 145 : 95 200
488 Bohara Gebetteppich, 155 : 125 570
489 Mesched, beschädigt, s. Velourumrandung, 470 : 220 750
490 Perser Ferahan, streifig, 640 : 455 2600
491 Perser, Mahal, beschädigt, 450 : 335 1500
492 Perser, Mossul, beschädigt, s. Velourunirandung,
750 : 80 450
493 Läufer, Mossul, beschädigt, s. Velourumrandung,
690:110 440
494 Samarkand, 405:210 1400
495 Perser Mesched, beschädigt, 810 ; 600 2900
496 Kabistan, Kaukasischer Teppich, 185:120 460
497 Kaukasischer Teppich, Derbent, 270 : 205 660
498 Schirwahan, 220 : 143 680
499 Samarkand, 235 : 115- 790
500 Perser Schiras, 400:180 1050
501 Kaukasischer Teppich, Schirwahan, etwas beschädigt,
150:130 400
502 Perser Mahal, 320 : 230 860
503 Kleinasiatischer Teppich, Sparta, 330:255 1650
504 Kaukasischer Teppich, Derbent, 295: 155 650
505 Kaukasischer Teppich, Kassak, 200 : 140 520
AUSSTELLUNGEN.
Berlin. Galerie L indpaitner und Hinrichsen.
(Künstlerhaus.) Gestickte Bildteppiche des 14. und 15. Jahrh
aus dem Besitze des Klosters Wienhausen bei Ceele.
— Otto Wacker. Vincent van Gogh. Zeichnungen.
Aquarelle und Gemälde.
Düsseldorf. Kunstverein. Alte Meister aus nieder -
rheinischem Besitz.
Erfurt. Verein für Kunst und Kunstgewerbe.
Gemälde und Graphik von Max Haus.
Kollektion und Gemälde von Edward Munch. Einzelne
Gemälde von Liebermann, Corinth, Schuch, Ulrich Hübner etc.
Hamburg. Galerie C o m m e t c r. Plastiken von Prof.
Curt Edzard (Berlin). Gemälde-Kollektion von Louis
Braquaval, Paris (1854—1919). Umfangreiche Graphik-
Köln. Kunstverein. Werke von Max Clarenbach und
August Deusser.
Leipzig. Kunstgewerbemuseum. Europäisches
Kunstgewerbe.
Kunstverein. „Novecento Italiano“, neueste nordita-
ieni sehe Malerei.
München. Graphisches Kabinett. Otto Her-
b i g. Gemälde und Zeichnungen.
Stuttgart. Kunsthaus Schaller. Manfred P a h 1. E.
Lauckner-Thum. Alfred K u b i n (Zeichnungen und
Aquarelle).
AUKTIONEN.
1. Februar. Wien. Dorotheum. Gemälde alter Meister,
moderne Gemälde, Miniaturen, Empirebronzen, altes Silber,
Möbel, Antiquitäten, darunter die Duell-Pistolen Lassalles.
2. und 3. Februar. Hannover. Carl F. Schlüter. Alte
Gemälde, Stilmöbel und Kunstgewerbe.
3. Februar. Hamburg. Ch. Christiansen Bücher und
Graphik.
Anfang Februar. New-York. American Art Galle -
ries. China-Porzellan und Steingut.
6. Februar. Brüssel. Galerie G i r o u x. Moderne
Gemälde.
7. Februar. Berlin. Rud. L e p k e. Gemälde alter Meister.
Sammlung Gräfin Lodron, Dr. N. Adalbert (Wien) und
anderer Privatbesitz.
8. und 9. Februar. London. K n i g h s & Co. Farbstiche,
Gemälde, altenglisches Mobiliar.
13. Februar. Brüssel. Giro-U'x. Alte Gemälde,
Mobiliar etc.
17. u. 18. Februar. Hamburg. Bücherstube Hans G ö t z.
Sammlung Kurt von Beckerath (Bad Pyrmont-Freuden -
stadt). Deutsche Literatur in Erstausgaben von 1759—1860.
Mitte Februar. München. Hugo H e 1 b i n g. Antiqui -
täten, Plastiken, Kunstgewerbe, Oeigemälde alter Meister aus
mitteldeutschem Museumsbesitz, deutschem Adels- und Privat -
besitz u. a. B.
16. Februar. Paris. Hotel D r o u o t. Kunstgegenstände,
Gemälde.
20. Februar. Frankfurt a. M. Leo Hamburger. Mün -
zensammlung des verstorbenen Prinzen Philipp von
Sachsen-Coburg-Gotha (Wien).
20. und 21. Februar. Wien. Dorotheum. 385. Kunst -
auktion. Gemälde und Antiquitäten.
21. Februar. Berlin. Rud. L e p k e. Antiquitäten, Gemälde
alter Meister, Mobiliar, Kunstgewerbe u. a.
23. bis 24. Februar. Berlin. Max Perl. Graphik und
Handzeichnungen.
27. bis 28. Februar. Wien. Dorotheum. 386. Kunst -
auktion, Nachlaß Emil Eisner.
28. Februar. Berlin. Rud. Lepke. Gemälde. — Nachlaß
Frau Konsul Weber (Hamburg). Sammlung einer österr.
Aristokratin und anderer Privatbesitz. Gemälde alter und
neuerer Meister.
5. und 6. März. Berlin. Paul Graupe. „Das Alte
Berlin in Wort und Bild.“ Ansichten, Gemälde, Bücher, Por -
zellan.
März. München. Hugo H e 1 b i n g. Sammlung Stadtrat
W. Hupka (Baden-Baden). Altes Zinn und Fayencen, Anti -
quitäten.
März. Berlin. Paul Graupe. Manuskripte, Inkunabeln,
alte Naturwissenschaft.
6. März. Berlin. Rud. Lepke. Sammlung aus ausländi -
schem Besitz. Antiquitäten, Gemälde alter Meister,
14. März. Frankfurt a. M. Adolf E. Cäh'n. Münzen -
sammlung aus altem rheinischen Besitz.
19. u. 20. März. Wien. Dorotheum. 387. Kunstauktion.
Gemälde und Antiquitäten.
20. März. Berlin. Rud. Lepke. Sammlung Marchese
Pietro Lanza di A.ieta. Italienisches Mobiliar des 16. und
17. .lahrh., Holzskulpturen, Terrakotten, Marmorarbeiten.
28. bis 30. März. Wien. Dorotheum. Kunstauktion
Leo S c h i d 1 o f.
Ende März. Berlin. Paul Graupe. Inkunabeln, Holz -
schnittbücher, alte Naturwissenschaften, illustrierte deutsche
und französische Bücher, Luxus- und Pressedrucke.
16. u. 17. April. Wien. Dorotheum. 388. Kunstauktion.
Gemälde und Antiquitäten.
14. bis 15. Mai. Wien. D.oro t he um. 389. 'Kunstauktion.
Gemälde und Antiquitäten.
11. bis 12. Juni. Wien. Dorotheu m. 390. Kunstauktion,,
Gemälde und Antiquitäten.
NEUE KATALOGE.
M. Edelmann, Nürnberg, Antiquariatskatalog 47. Be -
schreibende und exakte Naturwissenschaften, Forst- und Jagd -
wesen, Gartenbau, Landwirtschaft (1532Nummern mit Preisen
in Mark.)
Galerien Thanh.auser, Berlin, München, Luzern.
Multinationale Ausstellung. Moderne Malerei aus 7 Ländern.
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Wir ersuchen jene P. T, Abonnenten, die noch mit der
Zahlung des Bezugspreises im Rückstände sind, um gefällige
Ueberweisung des Betrages, damit in der Zusendung des
Blattes keine Unterbrechung eintrete.
Dr. E. v. B. Etwa 4000 Mark.
Gmunden. Die Erlagscheine lagen der Nummer vom
15. Dezember bei.
K. L., Prag. Das Abonnement kann rnit jeder Nu m -
mer beginnen, muß sich aber über ein ganzes Jahr er -
strecken.
P. S., Budapest. Adresse: Berlin W., Friedrichstraße 76.
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