V. b. b
Internationale
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
24. Jahrgang
Wien, 1. April 1932
Nr. 7
•B
Inhalt:
Seite
Im Zeichen Goethes. Ausstellungen in Wien,
Berlin und Basel. — Münzen und Medaillen
von Goethe und dem Goethe-Kreis ... 57
Die Liturgische Bibliothek des Hauses Bourbon-
Parma 59
Süddeutscher Reichsgrafenbesitz 60
414. Kunstauktion des Dorotheums ,60
Maler um Grün-Rot, Von Max Roden (Wien) . 62
Seite
Ein unbekanntes Markenland. Von Ernst Ehr -
mann (Hamburg) 64
Aus Wiener und steirischem Adelsbesitz ... 64
■80, Kunst Versteigerung bei S. Kende (Wien) . . 65
Oie Auktion Fleischner 65
Chronik (Bilder, Numismatik) 67
Verschiedenes 67
Vom Kunstmarkt 68
Ausstellungen 68
Auktionen 68
bS
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1. und 15. eines
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Redaktion
Wien IX, Porzellangasse 48
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
24. Jahrgang Wien, 1. April 1932 Nr. 7
3m Zeichen Soethes.
Die ganze Kultur weit steht in diesen Tagen im
Zeichen Goethes, dessen Todestag sich am
22. März zum hundertsten Male j ährte. Es kann hier
nicht der Ort sein, die zahllosen Huldigungen zu
registrieren, die den Manen des Dichterfürsten
allenthalben gezollt wurden: Was den Sammler be -
sonders interessiert, sind die Ausstellungen,
die dem Andenken des Unsterblichen gewidmet
sind.
An der Spitze schreitet da wohl Wien, wo der
„Goethe-Verein“ in Verbindung mit Sammlern eine
prachtvolle Ausstellung in der „Albertina“ arran -
giert hat. Der erste Saal ist Goethes Vorfahren und
dem. „jungen Goethe“ gewidmet: Man sieht seine
Studienbehelfe, merkwürdige Proben seines ersten
Welterfolges, „Werther“, die französischen Theater -
stücke, die er 1760 bei der Besetzung Frankfurts
durch die Franzosen kennen lernte und die seinen
Bildungsgang stark beeinflußten. Im nächsten Raume
sind Goethes Nachkommen vereinigt, von denen die
beiden Enkel mit ihrer Mutter Ottilie ja durch viele
Jahre in Wien lebten, die Enkelin Alma hier ge -
storben ist. Auch die Familie von Goethes Haus -
arzt Vogel, dessen Tochter die Gemahlin des
Wiener Universitätsprofessors Dr. Demelius war,
stellt einen näheren Zusammenhang mit Wien dar.
Der sich anschließende Durchgang enthält Hand -
zeichnungen Goethes,
Ein eigener Raum ist „Faust“ und seiner zeit -
genössischen Illustration sowie seiner Entstehung
und Verbreitung gewidmet. Beherrscht wird dieser
Saal durch das große Faust-Gemälde Schnorrs von
Carolsfeld (1818), das durch Jahrzehnte in der kaiser -
lichen Gemäldegalerie aufgestellt war. An den
Wänden wertvolle „FausV-Zeichnungen von Peter
Cornelius und anderer Romantiker wie Schelf er vort
Leonhartshof, Führich, Retzsch, In den Pulten die
französische „Fausf'-Ausgabe mit den Zeichnun -
gen von Delacroix u. a, m. Dazwischen fünf Deko -
rationsmodelle des Burgtheaters zu „Faust“. Im
nächsten Zimmer setzen sich die Illustrationen zu
„Faust“ und Zeichnungen klassizistischer und roman -
tischer Künstler zu Goethe.schen Werken fort; die
Pulte zeigen Autogramme von Weimarer und Jenaer
Zeitgenossen Goethes, so namentlich solche aus der
Sammlung Dr. Otto Frankfurter in Wien und
in der Mitte eine Vitrine mit Autogrammen aus dem
Besitze des Dichters Dr. Stephan Zweig in Salz -
burg. Aus dieser letzteren, in ihrer Art einzigen
Sammlung, ist auch die im „Goldkabinett“ gleichsam
als Sanktissimum aufgestellte Vitrine angefüllt, die
u. a. eine Haarlocke Goethes, seine Schreibfeder,
einige schöne Handzeichnungen von ihm. und das
Autogramm einer Seite aus „Faust“, zweiter Teil,
enthält.
Ein eigener Saal ist „Weimar“ Und dem
Weimarer Kreis Goethes eingeräumt. Hier finden
wir Michaleks Farb-stiftbilder der Interieurs aus dem
Goethe-Hause auf dem Frauenplan, unter den Por -
träts ein bisher unbekanntes Öelbildnis des in
Weimar ausgebildeten und dann in Wien tätigen
Schauspielers und Schriftstellers Heinr. Schmidt;
in den Vitrinen interessante Stücke des Staats -
archivs, so die Verleihung des kaiserlichen Rats -
titels an Goethes Vater, des Adelsstandes und des
Kommandeurkreuzes des Leopoldsordens an ihn
selbst, eigenhändige Briefe Goethes an Metternich,
Andenken an Grillparzers Beziehungen zu Goethe,
darunter das von Gräfin Egloffstein in Weimar 1 ge -
zeichnete Bildnis Grillparzers. Ein anderes Pult dort
bringt neben den Isabeyschen Miniaturen des Kaisers
Franz und der Kaiserin Maria Ludowika Goethes Be -
ziehungen zum Wiener Hofe aus den böhmischen
Bädern, Es folgt ein Saal, der das Thema „Goethe
und Italien“ behandelt. An den Wänden eine Reihe
einschlägiger Bilder und Gemälde von Malern, die
in Rom zu Goethe in persönlicher Berührung stan -
den, wie Tischbein, Hacker^,Angelika Kaufmann
und ihr Gemahl, der Maler Zucchi. Ergreifend ist
dort der Anblick*des durch die,.österreichische Ge -
sandtschaft in Rom im Jahre 1786 „interzipirten“
(aufgefangenen) Briefes von Goethes Mutter an
diesen, eines Briefes, „der ihn nie. erreichte’’ und
der in wahrhaft rührender Weise der Freude der
Mutter Ausdruck gibt, den.. Sohn . nun endlich -ff)
Italien am Ziele seiner lang gehegten Reisewünsche
zu sehen. Ein Schaukasten zeigt die Lebendmaske
Goethes und einen Abguß seiner Hand,
Den Beschluß machen die beiden Galerien, die
einst den alten Bestand der Albertina bargen. In
der ersten derselben wird an einer ganzen Reihe
von Pulten „Goethe und die Wiener Bühnen“, be -
sonders das Burgtheater illustriert, Wir sehen dort
u, a. den Theaterzettel der ersten Aufführung eines
Goetbeschen Stückes in Wien („Erwin und Elmire“
mit der Musik der Herzogin Anna Amalia von Wei -
mar, 1776); anschließend in. ähnlicher Weise das
Kapitel „Goethe und die Musik“ an ausgewählten
Beispielen, Hier erregt die bisher kaum bekannte
Seite 58
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
Skizze Beethovens zum „Erlkönig aus dem
Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Interesse.
Eine völlige Neuentdeckung bildet die Korrespon -
denz des Leipziger Literaten Rochlitz mit dem
Wiener Komponisten und nachmaligen Direktor der
Hofbibliothek Ignaz von Mosel. Hier auch das
Manuskript von Hugo Wolfs „Rattenfänger“. Ober -
halb der Pulte beiderseits schöne Ansichten aus den
böhmischen Bädern und von den Städten und Stät -
ten, die in Goethes Leben eine Rolle spielten. Auf
der gegenüberliegenden Seite die Quellen zum
„Westöstlichen Diwan“, die ja großenteils auf die
Wiener Orientalistenschule und im besonderen auf
Hammier-Purg stall zurückgehen. Dort ist
auch eine Vitrine der aus Linz stammenden Marianne
von W i 11 e m e r gewidmet, welche Goethe zu den
herrlichen Suleikaliedern, jenes Gedichtenzyklus in -
spirierte und die selbst zu demselben mehrere der
schönsten beitrug, die der Dichter unter seinem
Namen darin aufnahm.
An zweiter Stelle steht Berlin, wo Prof. Dr.
Anton Kippenberg, der Besitzer und Leiter des
Inselverlages in Leipzig, seine großartige Goethe-
Sammlung ausgestellt hat. Zwölf Säle der Akademie
füllen die Schätze aus. Der Eingangsraum führt zu
den Goethe-Städten Frankfurt, Leipzig, Straßburg,
Zürich, Weimar, Rom, Jena, Karlsbad, Dornburg. Die
grünlasierte Klauersche Terrakottabüste Goethes,
der berühmten Klauerschen Goethemaske in Weimar,
diesem schönsten Goethebildnis, kaum nachstehend
überragt als Kunstwerk weit die Büsten, die Rauch
und Tieck geschaffen haben. Der zweite Saal ist dem
Goethe auf der Höhe seines Schaffens gewidmet.
Vom „Decret für den Geheimbden Legationsrath D.
Goethe“, dem frühesten Zeugnis von Goethes An -
wesenheit in Weimar, bis zu den bei Lebzeiten
Goethes erschienenen Gesamtausgaben, ist in neun -
zehn Vitrinen alles Wichtige zu finden, was auf den
Entwicklungsgang Goethes .sich bezieht. Ueber man -
ches Manuskript, das da unter Glas liegt, wird das
Auge mit heiliger Scheu gehen. Die erste Fassung
des Mondliedes in der Abschrift der Frau v. Stein
ist da. Eine lateinische Eintragung in das Fremden -
buch des Brockenhauses, die Goethe später mit den
Versen wiedergegeben hat:
,,Wär‘ nicht das Auge sonnenhaft,
die Sonne könnt' es nie erblicken:
lag' nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
wie könnt' uns Göttliches entzücken?“_
Manuskriptseiten, Korrekturblätter aus „Dich -
tung und Wahrheit“ und so viele Dokumente sind
da, die erweisen, daß Goethes Erkenntnisdrang schier
unersättlich war. Ein Saal umfaßt das Fürstenhaus
zu Weimar, ein anderer Goethes Familie und Vater -
stadt, einer der interessantesten den jungen Goethe.
Einer enthält eine herrliche Silhouettensammlung,
ein anderer ist dem größten Erlebnis Goethes Italien
gewidmet. Theater und Musik, Naturwissenschaften,
Werther und Alt-Weimar schließen sich an. Der
große Hauptsaal ist ganz dem Faust geweiht, Hier
kann auch der historisch und literarisch unbelastete
Bürger wenigstens äußerlich ohne Mühe erkennen,
wie aus der bescheidenen Volkssage das gewaltige
Werk erwachte, das Goethe der Welt schenkte. Von
der 1587 beim Frankfurter Buchdrucker Johann
Spies erschienenen ersten aller Faustdichtungen
„Historia von D, Johann Fausten, dem weitbeschrei -
ten Zauberer und Schwarzkünstler“ bis zu den ver -
schiedenen Ausgaben des Goetheseben Faust und
den Ausgaben der Weltliteratur fehlt kaum ein be -
deutendes Stück. Die bildende Kunst ist mit den
Faustillustrationen von Delacroix, Peter von Corne -
lius bis herauf zu Barlach, Slevogt und Jaeckel ver -
treten. Und in den Vitrinen liegen zwischen den ver -
schiedenen Ausgaben, Druckproben, Korrekturen,
Stichen, Kupfern, Briefen, Andenken usw. herrliche
Manuskripte. Eines der kostbarsten Kleinodien sind
die Schlußzeilen des Chorus mysticus: „Alles Ver -
gängliche ist nur ein Gleichnis .. .“ Er sollte ursprüng -
lich Chorus in Excelsis heißen, aber Goethe hat die
Ueberschrift schon im Manuskript geändert.
In Basel zeigt die Universitätsbibliothek eine
Goethe-Ausstellung, in der 43 aus Basler Besitz
stammende Originalbriefe Goethes, sowie 7 Goethe-
Autogramme, darunter einige Verse aus dem zweiten
Teil des „Faust” sich befinden. Ueber 150 ebenfalls
aus Basler Privateigentum zur Verfügung gestellte
Handschreiben von Personen des Goethe -
kreises mit teilweise bemerkenswerten Erwähnungen
des Dichters, vielfach durch zeitgenössische Porträt -
stiche ergänzt, machen die weitreichende Ausstrah -
lung seines Lebens sinnfällig; neben Briefen von
Schiller, Herder, Kleist seien als seltenste Blätter
erwähnt Schriftstücke von Käthchen Schönkopf,
Friederike Brion und Karl Wilhelm Jerusalem. Die
Beziehungen zu den wichtigsten Persönlichkeiten
sind durch wertvolle Erst- und Frühausgaben Goe -
thescher Werke veranschaulicht.
Interessante Goethe-Ausstellungen werden wei -
ters aus Bielefeld, Luzern, Amsterdam
(Universitätsbibliothek), Groningen u. a. Städten
gemeldet,
Münzen und Medaillen von Goethe und dem
Goethe-Kreis.
Die Münzenhandlung Robert Ball Nachf, in
Berlin, die schon im April 1930 eine interessante
Goethe-Sammlung versteigert hat, bringt anläßlich
des 100. Todestages Goethes am 19. April wieder
eine ähnliche Sammlung auf den Markt.
Der Katalog, wie bei dieser Firma immer, sorg -
fältig bearbeitet, gibt im Vorwort, das Dr. Waldemar
W ruck geschrieben hat, eine Uebersicht über die
bisher erschienenen Goethe-Medaillen. Darnach ent -
stand die erste Goethe-Medaille um 1780. Sie wurde
von Boltschauer mit dem jugendlichen Brust -
bild des Dichters nach einem Bilde von Melchior
geschaffen. Aus den folgenden Jahren kennen wir
eine große Anzahl Skulpturen, Gemälde und Zeich -
nungen jeder Art: merkwürdigerweise wurden keine
Medaillen angefertigt. Nur wenig wissen wir auch
von einer im Jahre 1803 projektierten Medaille.
Auch Napoleons Plan, durch seinen Hofinedailleur
Denon um das Jahr 1806 Medaillen auf Goethe
und Wieland anfertigen zu lassen, wurde nicht aus -
geführt; die damals entworfenen Zeichnungen sind
bis heute noch nicht aufgefunden. Goethes Gönner
und Freund, Karl von D a 1 b e r g, hatte in der Ber -
liner Medaillenanstalt von Loos nach einem Gips -
abguß von Kügelgens Medaillon eine Medaille be -
stellt (wohl um 1812), infolge des hohen Preises —
Loos berechnete 60 Friedrichd'ors — aber ruhigere
Zeiten abzuwarten geäußert.
Die erste Goethe-Medaille, die der Katalog ent -
hält, ist die 1809 nach einem Modell von Posch
in der k. Eisengießerei in Berlin geprägte einseitige
Eisengußmedaille, Eine weitere Gußmedaille ist die
berühmte S c h a d o w - M e d a i 1 1 e, die 1815
zum 66. Geburtstage Goethes erschien. Von Rauchs
weltbekannter Goethe-Büste wurden die beiden Me -
daillen von B o v y beeinflußt, von denen die erste
aus dem Jahre 1824 durch den einen Lorbeerkranz
haltenden Adler Goethes Neigung zur Poesie und
die zweite aus dem Jahre 1831 seine Neigung zur
Naturforschung symbolisiert. Anläßlich des 50 jähri-
Nr.*,7
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 59
gen Aufenthaltes Goethes in Weimar hatte der Ber -
liner Medailleur Brandt eine Jubiläumsmedaille
in Auftrag erhalten. Sie wurde in wenigen Exem -
plaren hergestellt und dem Dichter am 7. Novem -
ber 1825 feierlich überreicht, ohne indes bei den Be -
teiligten Anklang zu finden. Nach den Stempeln
dieser Fassung wurden aber 1925 anläßlich der 100.
Wiederkehr des Gedenktages 12 Medaillen in Silber
hergestellt und am Rande mit einer Nummer ver -
sehen. Eine von diesen zwölf (Nr. 6) kommt jetzt
bei Balls Nachf. zur Versteigerung. Von der eigent -
lichen Jubiläums - Medaille, die in der endgültigen
Fassung erst am 2. Oktober 1826 fertiggestellt wurde,
enthält die Sammlung zwei Exemplare.
Von den zahlreichen Medaillen, die anläßlich
des 150. Geburtstages Goethes 1899 herausgebracht
wurden, sei hier nur auf das Bronzemodell der offi -
ziellen Frankfurter Medaille, das aus dem Nachlasse
des Medailleurs Hugo Kaufmann stammt, hinge -
wiesen, Es folgen dann die Medaillen des Verlages
Balls Nachf. selbst, von denen der schöne Goethe -
kopf von Tor ff besondere Beachtung verdient.
Den Beschluß der Goethe - Medaillen bildet eine
große Anzahl undatierter Medaillen und Plaketten,
Ein Abschnitt des Kataloges umfaßt S c h i 11 e r-
Medaillen, von denen besonders die 1809 von Posch
nach der 1808 entstandenen, jetzt verschollenen
Wachsbossierung von Gerhard von Kügelgen mo -
dellierte und signierte hervorgehoben sei, In einem
weiteren Kapitel ist der Weimarer Kreis be -
handelt: Fritsch, Herder, Meyer, Voigt und Wie -
land. Die Entstehung der Medaille mit den hoch -
verdienten Minister von Voigt, der mit Goethe eng
befreundet war, geht auf den Dichter selbst zurück.
Es gab zwei Stempel, von denen der zweite überaus
selten, in der einschlägigen Literatur bisher unbe -
kannt, zuerst im Goethe-Katalog 1930, Nr. 125, er -
wähnt wurde.
Von den Münzen und Medaillen des Wei -
mar i s c h e n Fürstenhauses stellt die
Wermuth-Medaille die Kirche dar, in der Goethe ge -
traut wurde.
Interessante Medaillen sind weiters: Die den
„Fähigen und Fleißigen" verliehene Medaille mit dem
„anziehenden" jugendlichen Porträt Karl Augusts
und die überaus seltene goldene Medaille von
F a c i u s, die dem Herzog „Protectoris bonarum
artium" dargebracht wurde. Von den Münzen und
Medaillen der deutschen Fürsten und Städte, die aut
Goethe Bezug haben, sei auf die Prämienmedaillen
der hohen Karlsschule in Stuttgart verwiesen, von
denen die unter Nr, 259 verzeichnete für Medizin,
dem jungen Schiller im Beisein Goethes verliehen
wurde.
Das letzte Kapitel des Katalogs umfaßt be -
rühmte Persönlichkeiten, welche Bezug auf Goethe
und Schiller oder ihre Werke haben. Es sind da
Medaillen auf Alfieri, Arndt, Beethoven, Devrient,
Dürer, Geliert, Gluck, Grillparzer, Händel, Hegel,
Humboldt, Kant, Klopstock, Theodor Körner, Leib -
nitz, Lessing, Linne, Mendelssohn, Metternich, Mo -
zart, Pestalozzi, Rousseau, Schopenhauer, Shake -
speare, Thorwaldsen, Richard Wagner, Winckei-
mann, Friedr. August Wolff, Zelter u. a.
Die Giturgische Bibliothek des JCauses Boürbon~*Parma.
Ein Ereignis für Bibliophile: Die weltberühmte
Liturgische Bibliothek des fürstlichen
Hauses Bourbon-Parma kommt unter den
Hammer, Ende Mai — den genauen Termin
werden wir noch bekanntgeben — bringt das Mai -
länder Antiquariat Ulrico H o e p 1 i gemeinsam mit
L, Giraud-Badin im Hotel Drouot in Paris
die einzigartige Sammlung zur Versteigerung.
Die Gründung der liturgischen Bibliothek geht
auf Karl II. zurück, der im Jahre 1847 der Witwe
Napoleons I., Maria Louise, in der Regierung Parmas
folgte. Im März 1849 verzichtete er zugunsten seines
Sohnes Karls III. auf den Thron und zog sich auf
sein Schloß Wisdrupp in Sachsen zurück. Hier legte
er, wohl im Gedanken an die Sammlung herrlicher
Bücher, die er in -Luc ca besessen und die sich nun
in der Palatina zu Parma befand, seine liturgische
Bibliothek an. Nach seinem Tode im April 1883
ging der interessanteste Teil dieser Bibliothek an
seinen Enkel, Herzog Robert von Parma, über, der
nach der Revolution von 1859 sein Schloß Schwarzau
am Steinfelde in Niederösterreich bezogen hatte.
Hier installierte er auch seine Bibliothek und wid -
mete einen großen Teil seiner Zeit dem Zwecke,
sie in Ordnung zu halten und soviel als möglich zu
komplettieren.
Während Karl II. mit Vorliebe gedruckte und
handgeschriebene Stundenbücher sammelte, verlegte
sich Herzog Robert insbesondere auf Missale, Breves
und andere kostbare Ausgaben liturgischer Büchei
des 15. und 16, Jahrhunderts, so daß die einzigartige
Sammlung entstand, in der viele Bände von außer -
ordentlicher Seltenheit sind.
Diese Bibliothek enthält 606 liturgische Werke
aus 112 Diözesen von ganz Europa und von 70 ver -
schiedenen Druckorten, von denen manche nur
dieses einzige Werk hervorgebracht haben. Der be -
kannte Wiener Bibliograph Dr, B o h a 11 a erklärt
mehr als hundert dieser liturgischen Ausgaben
als Unica, die sich nur in d ! er Bibliothek des Her -
zogs von Parma finden und seit mehr als einem Jahr -
hundert nicht mehr auf dem Markte erschienen sind.
Solche Unica sind die „Heures a l'usage de Langres,
Troyes, Jean Lecoq 1542, das Missale Lexoviense,
Caen, Pierre Regnault 1504, das Missale Mogun-
tinense, Basileae, Michael Wensler 1488, die Heures
a l'usage du Mans, Paris, Thielman Kerver pour
Jean Petit et Pierre Codhery 1500, das Breviarium
Plocense, Venetiis, Johannes Hertzog 1498, die Ex-
positio hymnorum et expositio sequentiarum se-
cundum usum Sarum, Londini, Wynandus de Worde
1517, das Breviarium Argentinense, Straßbourg
1476 etc.
Als Unica kann man auch die auf Velinhaut ge -
druckten in kostbaren Einbänden der Zeit befind -
lichen Bände ansprechen. Wo die Originalbände
in schlechtem Zustande waren, ließen die illustren
Sammler sie in kostbare Liebhaber-Einbände mijt
dem Wappen von Parma von Lortic dem Älteren
oder Cape binden. Diese reichverzierten Maro -
quinbände mit Mosaik und Eisenwerk verleihen der
Sammlung das Cachet höchster Eleganz.
Dieser Sammlung schließen sich neunzehn
sehr schöne Handschriften mit Miniaturen an, die
ebenfalls aus der Bibliothek Bourbon - Parma
stammen.
Der Katalog der liturgischen Bibliothek, der
reich illustriert sein wird, ist in Vorbereitung. Inter -
essenten wenden sich an das Antiquariat Ulrico
H o e p 1 i, Galleria de Cristoforis in Mailand oder
an die Buchhandlung L. G i r a u d - B a d i n, 128 Bd.
St. Germain in Paris,
Seite 60
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
Süddeutscher Jleichsgrafenbesitz.
Die am 19. März vom »Internationalen Kunst- und Auk -
tionshaus in Berlin abgehaltene Versteigerung von Objekten
aus süddeutschem Reichsgrafenbesitz und Berliner Sammler -
besitz ergab folgende Preise (in Mark):
1—2 Ein Paar Louis-XV,-Leuchter, Augsburg 1761/63 - 145
3 4 Ein Paar Louis-XV.-Teekännchen, Augsb. 1767/69 . 315
5 Louis-XV.-Kaffeekanne, Augsburg 1765/67 360
6 Sechs silberne Gemüseplatten, Empire, ca. 4940 g . . 500
7 Teilvergoldetes Kruzifix, Freiberg, Ende 16. J. . . . 3100
8 Silberne Louis-XV.-Suppenterrine, Augsburg 1747 . 1600
9—10 Ein Paar ovale silberne Platten, ca, 1650,g . . . 510
11—12 Ein Paar Louis-XV.-Leuchter, Augsb., Ende 18. J. 100
13 Weinkanne, Silber, Wien 1819, ca. 1130 g 180
14 Desgleichen, ca. 580 g 140
18 Woll Keschan Brücke, 215:132 cm 300
19 Fayence-Henkelkrug, Hanau, 18. J 110
20 Louis-XV.-Kommode, Frankreich, um 1750 ..... 500
21 Barock-Standuhr, Holland, 18. J 850
22—24 Drei Louis-XV.-Fauteuils, Südd., 18. J 440
25 Louis-XV.-Tisch, Südd., 18, J 150
27 Louis-XV.-Tisch, Mainz, Mitte 18. J 580
28 Louis-XV.-Damenschreibtisch, Frankreich, 18. J. . . 300
31—32 Ein Paar ger. Aquatintablätter, Rheinlandschaften 140
37 Jean Mark Nattier d. J., Maria Gräfin von Ingel-.
heim, 105:83 cm 3700
47 Höchster Porzellanfigur, Schusterfrau mit Säugling . 200
48 Chinesenhaus mit Figuren, Frankenthal, um 1775 . . 300
56 Harlekin, Meißen, um 1750 190
58 Desgleichen, Türke 160
62 Der Herbst, Straßburg, um 1740 400
64 Kaufmann am Schreibtisch, Frankenthal, um 1770 . . 200
66 Chines. Kaiser, Höchst, um 1760 750
68 Liebespaar mit Hund, Höchst, um 1765 200
69 Höchster Salznapf mit Kinderfigur 130
72—73 Ein Paar Wandappliken, Louis XV., Frankr., 18, J. 440
74 Louis-XVI.-Vitrine, Italien 320
79 Truhe, Westfalen, 16. J 200
80 Louis-XVI.-Kommode, Italien, 18. J 260
83 Oberitalienisch, 18. J,, Maria mit Kind, 58:45 cm . . 170
88 Empire Rollbureau, Frankreich, um 1800 230
89 Empire Standuhr, Frankreich, um 1800 210
91—92 Ein Paar Renaissance-Lehnsessel 260
93 Vitrinenschrank im Stil des holländ. Barock .... 300
94 Empire Schreibtischsessel, Frankreich, um 1800 . . . 155
101 Buchminiatur, Westdeutsch, Ende 13. J 215
109 Empire Tasse, Berlin 1813 45
116 Kupfer vergoldeter Kelch, Deutsch, um 1520 .... 140
117 Wiener Deckeltasse, um 1800 70
Für den berühmten Echterteppich (Arbeit einer
niederländischen wandernden Werkstatt, 1565), wurde kein
Gebot abgegeben,
JCunstauktion des Dorotheums.
Die 414, Kunstauktion, die das Dorotheum
in Wien vom 21. bis 23. März durchführte, zeigte,
daß das Interesse für Bilder von Qualität wieder
lebendig ist. Es wurde denn auch das ausgebotene
Material zu guten, die Ausrufspreise meist über -
schreitenden Preisen aufgenommen. Heiß umstritten
war auch das Silber; von den Bildteppichen erzielte
die Brüsseler Tapisserie mit der Darstellung eines
Fischmarktes den namhaften Preis von 22.000 Schil -
ling (Ausrufspreis 16.000 Schilling).
Nachstehend die Ergebnisse der Auktion (in
Schilling):
Alte Gemälde,
4 Brekelcnkam. Alte Frau an der Treppe, Ge -
müse putzend, 55:41 cm 2500
5 Luca Carlevaris. Die Borromäische Insel im
Lago maggiore, 29:76 cm 400
6 Francesco Casanova, Zwei Herdenbilder: Stier
und Kuh in Landschaft, 14:17 cm 120
7 Carlo Cignani. Die büßende Magdalena, 115:86cm 440
8 Maerten van Cleve, Der Besuch der Patin,
76:137 cm 3800
9 Pieter Codde. Der pausierende Maler, 33:26cm . 850
13 Abraham D i e p r a e m. Bauern in der Schenke,
25 : 21 cm 900
14 Jakzib A. Duck. Die Plünderung, 35:49 cm .... 1200
17 Frans: Francken II, Die Anbetung der Hirten,
49 : 62 cm 1 600
19 Französischer Meister, um 1760. Römischer Aquä -
dukt, 75:92 cm 10O0
20 Joos G o e i m a r e. Die Fischverkäuferin, 106:75 cm 800
22 Holländisch, 17, Jahrh, Ansicht der Stadt RheÄm
bei Utrecht, 38:50 cm 400
23 Holländisch, 18. Jahrh. C. T. monogr, Kühe auf der
Weide, 22:19 cm 110
24 Jan Josef Horemans. Balgerei in einer Schenke,
33 : 42 cm 200
26 Karel du J a r d i n. Hirten und Herde, 58:72 cm . . 2000
27 Jan Baptiste Lambrechts. Kegelspielende Kna -
ben, 58:64 cm 500
28 Pieter Last man. Die Töchter des Kekrops finden
•den kleinen Erichthonios, 52:73 cm 650
29 Sir Peter L e 1 y. Bildnis einer englischen Dame als
Diana in abendlicher Landschaft, 110:78 cm 1000
31 Jakob van L o o, Aktbildnis einer holländischen Dame
mit Spiegel, 117:122 cm 2000
33 Jan Mien.se M o 1 e n a e r. Singende Bauern in der
Schenke, 50:37 cm 1700
36 Oesterreichisch, um 1510. St. Florian. 71:45 cm.
. Rückseite Judas wird ins Gefängnis geführt .... 240
37 P orden o ne. Der Sturz des Saulus, 82:139 cm . . 6500
39 Ridinger. Jagd auf Rotwild, 76:58cm 800
40 Derselbe, Wildschweinjagd, 76:58 cm 800
41 R i g a u d. Bildnis eines Edelmannes, 65:56 cm . . ■ 1500
42 J. van S o n. Stilleben (Hummer und Pfirsiche):,
43 a Strigelschule, Die Apostel Petrus und Paulus,
79 : 32 cm . .' 400
44 Gillis van T i 1 b u r c h. Die Schenkwirtin, 58:41cm. 400
46 Adriaen van Utrecht. Stilleben mit Melone und
Trauben, 73:53 cm 600
48 Sebastian V r a n c x. Der verlorene Sohn, 33:42 cm . 500
Neuere Gemälde.
56 B i r k i n g e r. Teerosenstrauß, 31:27 cm 400
57 Tina Blau. Flußlandschaft, 18:36 cm 110
58 Dieselbe, Alpensee, 32.5:41 cm 250
59 J. Damski. Lustige Fahrt, 56:72cm 190
60 Defregger. Bildnis, des Sohnes des Künstlers,
20 : 25 cm 1700
63 Josef Feid. Waldbach, 39:30cm 280
64 J. Fox er oft. Schafherde am Meer, 47:65 cm . . 180
65 Alfred Friedländer: Abend vor der Schenke,
55:107 cm 180
69 Karl G o e b e 1. Südliche Küstenstadt, 28:36 cm . . . 150
77 Isidor Kaufmann. Rabbiner, 32:26 cm 2600
83 Leopold Munsch. Bauerngehöft in der Wachau,
31 : 42 cm 300
87 Anton Piotrowski, Ueberfall auf ein Dorf,
67:118 cm 600
88 Leo Putz. Die sterbende Mutter, 210:188 cm . . . 600
92 Laurent R e d i g. Dorffest, 21:26 cm ISO
97 Antonio R o t t a. Der letzte Sproß, 52:63 -m . . . . 3500
98 G. Save. Orientalischer Straßenhändler, 125:78 cm . 600
101 Johann Martin Schmidt, genannt Kremser-Schmidt,
Mythologische Szene, 120:195 cm 2400
104 Franz von Stuck. Liebestoller Zentaure, 26:30 cm 300
106 Waldmüller. Bildnis der Schauspielerin Bandini,
32:25,5 cm 3000
107 Demselben zugeschrieben. Landschaft, 30:37 cm . . . 600
Aquarelle, Aquarellbildnisse, Miniaturen und Zeichnungen:
109 Art des A g r i c o 1 a. Dame in weißem Empire -
kostüm, 9:8 cm 80
111 Rud. v. Alt, Interieurstudie, 22:14.5cm 200
112 Derselbe. Außenarchitektur von der Wiener Stephans -
kirche- 16.5:14 cm 260
113 Jakob Alt. Gelbirgsdorf, 15:23cm 160
114 Anreiter. Dame in braunem Kleid, 12.5:10cm . 500
115 Derselbe. Brustbild eine» Knaben in blau - weißem
Kleid, 7.5:6 cm 120
120 Canaletto-Schule. Venezianische Veüute, 34.5:23 cm . 80
123 Georg Becker. Damenbildnis, 20.5:16.5 cm .... 150,
124 Derselbe, In Lehnstuhl sitzende blonde Frau, 22:18 cm 100
126 Thomas En der. Ausblick von einer mit Säulen
geschmückten Terrasse mit Blumen, 14.5:23 cm . . . 140
127 Derselbe. Bauernhäuser auf den Ruinen von Alten -
burg, 30:49 cm 150
134 Französisch, um 1800. Brünette Dame im Empire -
kleid mit Spitzenkragen, 5:4.3 cm .......... 50
Nr. 7
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 6l
137 Desgleichen. Dame in blauem Kleid mit weißem
Halstuch, 6.5:5 cm 150
138 Gaupmann. Brünette junge Dame in blauem Kleid
mit Spitzenhäubchen, 9.8:7.8 cm 160
140 Isabey-Schule. Blonder junger Mann in blauem Rock
mit Backenbart, 6.5:5 cm 600
141 Italienische Schule des 17. Jährh. Gartenarchitektur,
Federskizze, 15.5:18.5 cm 30
142 Kriehuber. Bildnis einer dunkelblonden jungen
Dame in weißem Spitzenkleid, 31:23 cm 850
143 Derselbe. Damenbildnis, 26:20 cm 350
147 Monogrammist. Damenbildnis. Monogrammiert: A. G. R.
Oval. 8.5:7 cm 80
148 Josef Neugebauer. Selbstporträt, 16:20cm . . 150
149 Adriaen van Ost ade. Zechende Bauern. Feder -
zeichnung, 11:11.5cm 250
150 Oesterreichische Schule, Ende 15. Jahrh. Himmel -
fahrt Christi 200
151 Desgleichen. Der ungläubige Thomas 200
152 .Emanuel Peter. Auf rotem Fauteuil sitzende junge,
brünette Dame in weißem Tüllkleid, 21:15 cm .... 240
153 Derselbe. Brustbild eines liegenden blonden Mäd -
chens mit Rose an der Brust, 21:15 cm 160
156 Adolf Ruprecht, Dunkelhaarige Dame mit Hänge -
locken in blauweißem Kleid, 28:22 cm 120
157 Salomon van Ruysdael. Dünenlandschaft mit
Kirche und Häusergruppe auf einem Hügel, Kreide -
zeichnung, 14.2:9.8 cm . 120
158 Karl von Saar. Bildnis einer brünetten Dame in
dekolletiertem lila Kleid, 9.8:7.6 cm 150
159 Richard Schwager. Mädchen in blauem Kleid,
8 : 6.5 cm 100
160 Derselbe. Brustbild einer brünetten jungen Dame in
dekolletierten weißem Spitzenkleid, 9,5:7,5 cm . . . 700
161 Adalbert S u c h y. Bildnis eines Herrn mit Kinnbart
in schwarzem Anzug, 3.8:2.6 cm 150
162 Robert T h e e r. Bildnis eines jungen Mädchens in
blauem Rock, 9.5:8 cm 300
164 Unbekannter Meister, um 1790. Bildnis eines Herrn
mit Zopfperücke, 6:4.8 cm 120
165 Desgleichen. Bildnis einer Dame mit blauem Haar -
band, 2.8 cm 90
166 Cecile Villenneu v e. Kinderbildnis vor bewölk -
tem Himmel, 5:5 cm 320
167 W a i 1 a n d. Dame in weißem Kleid mit runder
Zopffrisur, 7.2:6.6 cm 190
Graphik.
170 H. Brecher-Eibus c hi tz. Ansichten aus Wien.
Sechs Originalradierungen 22
171 J. B. C i p r i a n i. Maternal Love. — Filial Affection 120
172 C. K n i g h t und N. S c h : a v o n e t ti. Tom and
his Pidgeons. — The favorite Rabbit. — The Dog's
first sight of himself 170
173 M. Place. The Family's Distress occationed by
the Löss of a Child. The Family's Happiness re-
stored by their Childs Return 320
174 A. v. 0 s t a d e und Rembrandt. Kollektion von
15 Blatt in verschiedener Technik 30
175 Rembrandt. Selbstbildnis. Originalradierung . . 90
176 R i d i n g e r. 43 Aetzstiche aus verschiedenen Folgen 00
177 Derselbe. 17 Blatt in Stich und Radierung aus den
Weidwerken 260
180 Wiener Kaufrufe. 24 Blatt 75
181 F. W h e a t 1 e y. The Wanc of the Honey-Mon. —
The Full of the Honey-Mon 750
183 Patent über die Verleihung des Maria-Theresien-Or-
dens an Radetzky 360
Skulpturen in Stein, Holz, Terrakotta etc.
185 Alabasterbüste. Napoleon 1. im Krönungsornat ... 25
186 Stehender Schmerzensmann, um 1500 50
187 Kruzifixus mit Maria und Johannes am Kreuzesstamm
und Gottvater in Wolken, Oesterreich, 18. Jahrh. . 80
191 Trogerfigur. Stehender polnischer Kavalier, ca. 1700 240
199 Zwei Reliefs. Die Kreuzabnahme und die beiden
Schächer. Niederländ.. um 1500 500
202 Terrakottastatuette eines knienden Hirten. Bolognes.,
211 Moses und die eherne Schlange, 17. Jahrh 100
214 Holzrelief. Margareta und Barbara, Salzburgisch,
um 1460 125
215 Engel, holzgeschnitzt, fliegend. Oesterreich, um 1515 360
231 Engelknabe, zirka 1730 260
233 Holzstatue einer stehenden Maria mit Kind, um 1415 2200
235 Fries. Putti in Rankenwerk mit Füllhörnern usw, . 350
Keramik.
243 Deckelkassette aus Meißner Porzellan, Ende 18. J. . 450
247 Desgleichen HO
249 Rechteckige Platte aus italienischer Fayence. Vene -
dig, um 1720 100
Vase aus Delfter Fayence, 1. Hälfte 18. Jahrh. ... 20
Henkelkrug, um 1725. Künersberg? 16
Henkelkrug aus Nürnberger Fayence, Anf. 18. Jahrh. 20
„Der Frühling“, Wien, um 1760 120
Ranftbecher. A. Kothgasser 220
Ranftbecher, Petrus. A. Kothgasser • 400
Praxiteles, Nymphenburg 100
Leierspielerin. Meißen, 18. Jahrh 100
Amorettchen im Nachtgewand mit Laterne in den
Händen. Wien, um 1747 130
Tassen mit Untertassen aus Wiener Porzellan. Ende
18. Jahrh 140
Silber.
Großer Deckelkrug, Kopenhagen, um 1730 .... 1200
Deckelkrügel. Nürnberg, um 1625 700
Große Silbertasse, 18. Jahrh. 1800
Muschelförmige Tabatiere, Goldpikee 130
Deckelschale aus vergoldetem Silber. Englische Ar -
beit um 1765/6 1200
Kleinplastik und Geräte aus Bronze.
Zwei Bronzefiguren. Französisch, 18. Jahrh 800
Bronzefigur eines Rossebändigers 70
Bronzegruppe, Pferd von Löwen überfallen. Florent.,
Metallarbeiten.
Kleines Kästchen von Michael Man, Mitte 16. Jahrh. 110
Deckelkrug aus Zinn, Ende 18. Jahrh 20
Desgleichen, Anfang 19. Jahrh 20
Zwei runde flache Teller aus Zinn, um 1700 .... 25
Gewürzschälchen au» Kupfer, um 1700 30
Kupferplakette, mit Schmähdarstellung auf die
Konskribierten 1813 25
Kanonestafel, Mitte 18. Jahrh 100
Diverse Antiquitäten.
Fächer. Perlmuttergesteii, bemalt mit Ansichten des
Operntheaters, des neuen und alten Burgtheaters,
von Rudolf Bernt 50
Lebemsbaum, Elfenbein. Spanisch, Ende 16. Jahrh. . 1200
Niederländisches Alabasterrelief. Auferstehung.
Zirka 1580 60
Niederländisches Alabasterreliel. Jakobsleiter, ca. 1580 75
Limogesplakette. Franz., Anfang 17, Jahrh 200
Gestirnsglobus mit Holzgestell 220
Siegelstempel. Italienisch 23
Plakette, Limoges Kupferemail, das „wahre Porträt
Christi“. Französisch, 2. Hälfte 16. Jahrh 110
Dinanderiefigürchen eines lautenspielenden Engleins,
um 1470 120
Rechteckige kleine Deckeltruhe aus Holz. Venezian.,
Deckelpokal aus farblosem Glas . . 170
Alabasterrelief, der trunkene Noah mit seinen
Töchtern. Süddeutsch, zirka 1690 190
Reliquienbehälter in Form eines Schreines. Venedig,
um 1620 150
Siegelstempel, 17. Jahrh 50
Goldene Taschenuhr, um 1800 100
Thorarolle in Silbergehäuse 220
Boulekassette, um 1830 65
Lichtschirm aus poliertem Nußholz 110
Serpentinkrug, Zinn, 18. Jahrh 22
Bildteppiche und Textilien.
Persische Seidendecke 180
Madonnenkleid und Christusmäntelchen von einer
Statue mit Chenillestickerei, 18. Jahrh 70
Genueser Seidensamt, 121:54 cm, Anfang 17. Jahrh. . 75
Große Tapisserie. Darstellung eines Fischmarktes.
Brüssel, vielleicht van der Borcht? 22.000
Große Decke mit bunter Seidenstickerei, Italien,
18. Jahrh 150
Decke mit seidener Flachstickerei, 300:185 cm. Zweite
Hälfte 16. Jahrh 100
Möbel, Uhren und diverse Einrichtungsgegenstände.
Zunfttruhe aus schwarz gebeiztem Holz 120
Hoher Armstuhl. Italien, 17. Jahrh 200
Truhenbank (casa banca), Ende 17. Jahrh 250
Scherenstuhl aus Nußholz, 17. Jahrh 350
Kabinettschrank, Spanien, Anfang 17. Jahrh 1200
Kleiner Kabinettschrank. Süddeutsch oder Schweiz,
Anfang 17. Jahrh. 260
Kabinettschränkchen. Süddeutsch-schwäbisch, um 1680 150
Dielenuhr, Erste Hälfte 18. Jahrh 150
Gueridonartiges Postament, um 1700 100
Schlanke Vitrine, um 1745 150
Aufsatzkasten . 350
252
254
255
262
263
264
265
266
267
270
273
274
277
283
289
306
319
326
334
336
337
339
340
343
348
353
357
363
366
367
368
370
372
373
375
376
377
379
382
385
386
389
394
395
398
400
403
408
411
414
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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
448 Zweiladige Kommode 420
456 Buffetschrank. Spanisch, 17, Jahrh 200
Ostasiatisches Kunstgewerbe.
462 Japanische Satsumavase 125
463 Japanisches Fulleral aus Eisen in Stabform, 17. Jahrh. 20
465 Japanische Priesterwaffe 16
466 Chinesischer Teakholzsockel 40
467 Zwei japanische Feldstandarten aus Brokat 22
469 Kleine japanische Zylindervase in Bronze, 18. Jahrh. 9
470 Hiroshige. Sechs japanische Farbholzschnitle .... 20
471 Chinesische gekrakte Porzellanvase 70
472 Japanische gekrakte Seladon-Porzellanvase 100
474 Teller aus chinesischem Porzellan, 18. Jahrh. ... 70
476 Runde Cloissonnedose 10
477 Japanische Holznetzuke 65
479 Japanische Haarspange aus Silber 12
481 Chinesische Klangplatte aus weißlichem Speckstein,
17. Jahrh 25
484 Japanische kleine Schwarz! ackdose 16
486 Hiroshige, Sechs japanische Farbhölzschnitte .... 15
487 Chinesische blaßgrüne Seidendecke 160
489 Tibet-Lamaistisches Ko (religiöse Wurfkeule) .... 20
492 Fünf japanische Theater-Reklamefahnen aus Katun . 100
494 Fünf diverse Tsutba, Eisen, 16. bis 17. Jahrh. ... 11
496 Zwei chinesische Gürtelschnallen aus Bronze .... 20
499 Rechteckige Cloisonnedeckeldose 22
500 Zwei Yed'o-Tsuba, Eisen, 17. Jahrh 15
501 Zwei Yedo-Tsuba, Eisen, 17. Jahrh 13
502 Ovale Cloisonnedeckeldose 42
503 Drei diverse Tsuba, Eisen, 17. Jahrh 17
504 Chinesisches Famille-Verte-Porzellanbecken, um 1700 260
505 Zwei Tsuba, Eisen, 17. Jahrh 22
507 Runde Tasse und Satz von acht trapezförmigen Tassen
aus Kupfer. Kanton, 18. Jahrh 150
508 Tsuba, Eisen, 17. Jahrh 32
509 Chinesischer Damenmantel, beigefarbige Seide . . . 170
510 Chinesische Damenjacke, pastellblaue Seide .... 45
511 Sechs japanische Farbhölzschnitte aus der Tokaido-
Serie 15
512 Drei Yamagane-Tsuba in gelber Bronze, 18. Jahrh. . 11
514 Vier Heiandscho-Tsuba, Eisen, 16. Jahrh 16
516 Zwei. Yoschiro-Tsuba, Eisen, 16. Jahrh 14
cMaler um Srün-Jloi*
Von Max Roden (Wien).*)
Grün-Rot, das ist, wie wir alle wissen, keine zufällige Zu -
sammenstellung, das ist der optische Zweiklang der Gegen -
farben, die, entmaterialisiert man sie, weiß ergeben, und die,
tut man sie, wie auf der Palette, materiell zusammen, zu
Girau werden. Es ist nicht uninteressant, zu wissen, daß die
Mehrzahl der Farbenblinden, die Grün-Rot-Blinden, Rot, Grün
und Grau verwechseln. Diese drei Farben spielen ihre Rolle
in de,: weiteren Tatsache des negativen Nachbildes, des so -
genannten Sukzessivkontrastes, und die zwei, Grün und Rot,
eine Hauptrolle in der Farbenlehre. Ihr Nebeneinander und
ihr Miteinander sind von Bedeutung; rein physikalisch be -
trachtet; aus jenem und aus diesem schöpft aber auch der
Mystizismus tiefe Eindrücke,
Grün-Rot, das ist ein Lebensgefühl, das ist, die Beziehung
wolle verstanden sein,, eine Anschauung aus dem Bereich der
Sinne, abeer auch aus dem der Nerven, aus dem 'der Seele.
Es kann gar kein Zufall sein, daß der eine Maler diese, der
andere jene Palette hat, es kann zu allermeist nicht einmal eine
Sache seines Suchen® gewesen sein, es ist ein Zwang da, aus
dem Physischen und aus 'dem Psychischen, der ihm das Reich
der Farben abgcenzt .Die Anomalie des Auges des Malers ist
weil öfter gegeben als es bekannt ist, als es dem Künstler
selbst (bekannt sein mag, und darüber hinaus finden sich Sym -
pathien und Antipathien vor, und diese können idiosynkratisch
in einem Maße verstärkt sein, daß der Farbwille des Künst -
lers völlig aus ihnen beherrscht wird. Derlei bleibt nicht auf
'den Schaffenden beschränkt; es kann für den Betrachtenden
von bestimmender Geltung sein. Um mich als Beispiel zu
geben; das schroffe Nebeneinander von grellem Rot und
spitzem Grün rief, früher einmal, in mir Unlustgefühle wach,
und jahrelang hatte ich eine geschärfte Abneigung gegen
Gelb und eine tiefe Zuneigung für Blau,, und so führte mich
mein Weg als Sammler vornehmlich zu Bildern hin, deren
Eindruck sich aus dem Blau hob. Das hat eich geändert, und
das beweist, zumindest für den Einzelfall, daß man hierin
Wandlungen unterworfen sein kann. Geht man dem tieferen
Sinn des Wandels nach, so findet man, und Sie sollen davon
hören, (bei Goethe — und was fände man nicht in seinem
Werk! — 1 eine Erklärung dafür,
Maler um Grün-Rot, das ist kein erzwungenes Thema, es
ist ein sehr natürliches. Maler um Grün-Rot, das ist der Titel
dieses Vortrages, und er ist einem Rahmen vergleichbar, einem
Rahmen, in den sich das Bild zweier Maler einfiigen wird, das
Bild Robert Pajer-Gartegens und Robert Kohls. Wer um die
innige Beziehung von Bild und Rahmen weiß, vermeidet es,
von zufälligem Zueinanderpassen zu reden, und ich möchte
es auch hier vermieden wissen, Die Beziehung von Bild und
*) Aus einem kürzlich in der „Neuen Galerie“ ge -
haltenen Vortrag.
Rahmen reicht in verborgene Positionen hinein, deren Wesen
wir nicht immer erklären können, deren Vorhandensein wir
jedoch festsiellen müssen.
Das Bild, das ich zeigen will, das figurale, das die zwei
Maler vorführt, wird rascher vorstellbar, wenn ich mit Schlag -
worten zu Hilfe komme; Pajer-Gartegen fasse ich als einen
Bekenner der Farbe, Kohl als einen, um den -es taghell «st.
Aber auch dieser ist ein Bekenner der Farbe und jener strebt
■dem Hellen zu. Ueber allen Unterschieden in Charakter, Tem -
perament und Anschauung ist ein Gemeinsames da, das man
am sichersten als den Generationswillen ansprecben könnte.
Dem kann sich keiner völlig entziehen, und er soll es auch
nicht. Ueiber alles Individuelle hinaus hat man die Verpflich -
tung, 'den Erkenntnissen gerecht zu werden, die die Zeit ge -
formt hat, den Impulsen nachzugehen, die vom Zeitbewußtsein
ausgehen. Nicht dem Aktuellen soll der Künstler zustrejben,
nicht das ist gemeint, und nichts wäre falscher, als dem hier
Gesagten diesen Sinn zu unterlegen, nein, der Bereiche -
rung soll man sich nicht verschließen, erweitertem Dasein
sich willig hingeben. Zu solchem muß man mit einem Ja oder
Nein stehen, nicht aber mit einem Ichwerdeschonsehen. Der,
den man, um den Umweg über viele Worte zu ersparen, den
wahren Künstler nennt, der hat es, trotz allem leicht, denn
er folgt einem absoluten Willen, der „inneren Stimme“, dem
inneren Blick, und er mag suchen was er wolle, immer und in
allem wird er doch n,ur sich suchen und daher immer und
in allem nur sich finden.
Bedarf es da noch in der gesonderten Anführung der
Tatsache, daß die Maler um Grün-Rot aus guten Gründen,
aus sicheren Untergründen zu diesen Farben finden? Hat es
nicht stets künstlerische Menschen gegeben, die diesem Zwang
nicht ausweichen konnten? Künstlerische Menschen, die dar -
aus die unheimlichsten Erlebnisse schöpften? Rot-Grün, dieses
Gegensatzpaar, diese Leben-Tod-Gegensiäfelichkeit, formt sich
zu einem der meisterschü'tternden Eindrücke in der Kreuzigung
des Isenheimer Altars. Hier ist wahrlich, wie es Ndemeyer tat,
von einem Klanggeheimnis zu reden — wer fühlte sich nicht
geradezu synästhetisch angesprochen? —, von einem Klang -
geheimnis in dieser „entsetzlichsten malerischen Darstellung
eines menschlichen Leichnams“, Der schaurige Leib, dessen
Verwesungsgrün von den Blutfleckchen der Geißelung über -
rieselt ist, hat sein vielfaches Widenspiel im Farbigen nicht
nur auf der gleichen Tafel, sondern auch in den anderen
Teilen des Werkes, Am Engelkonzert, in der Madonna der
Weihenacht, in der Verkündigung, im Besuch des Heiligen, und
wenn man nicht einer Meinung mit Ruskin sein will, daß nur
die höchsten Geislesgaben, wie einheitliches, tiefes, entschie -
denes Denken, die wahre Einbildungskraft des Künstlers er-
Nr. 7
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite G3
stehen lassen, so jbledbt einem lediglich die Umkehrung des
Pascalschen Wortes von der weisen Unwissenheit, also von
der unwissenden Weisheit, vom reinen Torentum, von dem
Höchstmaß an schöpferischer Intuition, um auszudrücken, wais
man von Grünewald zu sagen hat. Sein Grün-iRot hat die
Schlagkraft eines Dogmas. Wie wundervoll ist, Am Isenheimer
Altar, der Auferstehung, in dem vielfachen Gegeneinander der
zwei Farben, die ins Blaue und ins Gelbe hinüb erreichen!
Welch eine himmlische Pracht der Aura! In der Nähe Grüne -
walds steht Bouts mit seinem .„Schmerzensmann“; der kolori -
stische Ausdruck des Nimbus und das Inkarnat erklären ihn
als einen Eingeweihten des Mysteriums der schöpferischen
Farbengebung, und bei vielen anderen Deutschen und Nieder -
ländern des XV. und des XVI. Jahrhunderts ist jene Tiefe in
Grün-Rot, die, synästhetiisch, aus dem Sprachlichen empfunden,
den schreibenden Mystikern zu eigen war, und da in einem
hohen Maße dem Schöpfer der „Aurora", Jakob Böhme.
Sein unmittelbarer Zeitgenosse, der Grec-o, bewegt sich
— setzt man ihn ins Verhältnis ; zu Grünewald ■— anders aus
dem Temperament, anders aus dem geographischen und dem
geistigen Klima, gleich aber, da die gleichen Quellen der
Mystik ihm rauschen, im Bereich des Grün-Rot, und das ist
evident in seinem „Pfingstfest". Und er hat mitzureden, er, der
größten Koloristen einer, wenn es um die Aufhellung dieses
Problems geht.
Grün-Rot in (bestimmten Beziehungen geistert in Bildern
Kokoschkas, ist im Werk des verstorbenen Pragers Brömse,
der, übrigens Robert Kohls Lehrer war, und von dem ich ein -
mal sagte, er habe sich an die Meister der Spätgotik gehängt,
sei im die Welt ihres Geistes und ihres Gefühls untergetaucht,
findet sich, recht verschieden allerdings, um einige Wiener zu
nennen, wesentlich bei Böhler, bei Graf, bei Revy, bei Pevetz,
bei' Reinitz, der den Beleg dafür liefert, daß es sich durchaus
nicht immer um ein eindeutiges Grün-Rot handeln müsse, und
daß sich der auf dais dominierende Paar bezügliche Ausdruck
der Palette bis zum Gespenstigen steigern könne auch durch
das Hervortreten des immerhin noch kompletären Ersatzpaares
Grün-Violett.
Ich will Rajer-Gartegen und Kohl nichts von ihrem per -
sönlichen Wert nehmen, und ich nehme nichts davon, wenn
ich betone, daß siie mir, im (besonderen, hier nicht viel mehr
als der Anlaß sind, um allgemeines auszusagen. Damit begegne
ich dem leisen Vorhalt, ich überschätzte den einen und den
andern. Allerdings: von einer U e b e r Schätzung, das unter -
streiche ich stark, sollte nicht gesprochen werden bei einem
Künstler, der, wie Pajer-Gartegen, mit solch guten Fähigkeiten
und Mitteln, vor allem aber .mit einer Unerbittlichkeit sonder -
gleichen solch einem bedeutenden Problem wie es die Zuein -
anderbringung der Gegenfarben ist, nachgegangen war, bei
einem Künstler, der, wie Kohl, darüber hinaus, unerschütter -
lich, zielsicher, das Aufbauproblem der nachcezanneschen
Zeit als lebensnotwendig empfindet, und in diesem Bestreben
trifft er, bei aller Verschiedenheit der Methode, mit Pajer-
Gartegen zusammen.
Wie baut sich die Persönlichkeit Pajer-Gartegens aus? Aus
welchen Elementen formt sich sein Wesen? Wäre er ohne
seinen starken Intellekt denkbar, lediglich aus dem Geiühl
schöpfend, schaffend? Wie treibt sich das Gefühl vor? Weiß
dieses Künstlers Auge besonderen Bescheid Am Reich der
Farbe? Sein Gestaltungswille im Reich der Form? Sein Traum
im Reich der Phantasie? Zehn Fragen und eine melden sich,
überschreitet man die Schwelle, die in den Bereich der Per -
sönlichkeit Päijeir-Gartegens führt. Ist man in diese eingedrun -
gen, hat man das Verständnis für sie aus dem Blick auf seine
Bilder, auf seine Graphiken gewonnen, dann finden sie ihre
gute Antwort; die einen durch die einfache Aussage, im
Gleichnis die andern.
Daß sich Fragen aufdrängen, vielfach und beunruhigend,
kann sinngemäß nur dem Umstand entsprechen, daß im Werk
Pajer-Gartegens Unruhe wirkt. Keine ojbemhin sichtbare, keine
Fahrigkeit, wohl aber jene unter der beherrschten Oberfläche
schwingende Nervosität, jene in die Tiefe gebannte unaufhör -
liche Bewegtheit, wie .sie anderswo, etwa zur Erklärung der
Molekulartheorie oder der Elektronik, .gedacht wird. Diese
tiefinnerste Unruhe, .diese peinigende, aufreißende Unruhe,
diese zweifellos vorhandene Zerrissenheit Am psychischen
Sein ist sicherlich der Urgrund des Schaffensdrangs, des
zunächst auf kein bestimmtes Ausdrucksgebiet festgelegten
Schaffens, Der Trieb zum Malen setzt voraus, daß das plan -
los Wesende irgendwie gerichtet werde. Das geschieht durch
die andauernde Gefühlsaffektion; aber sie -ist zu allgemein,,
und erst, wenn die besondere Sinnesaffektion hinzutritt, ist
jene Situation geschaffen oder zumindest vorbereitet, in der
sich der Maler findet, der aus dem Licht Wirkende, in der sich
der Kolorist findet, der aus .der „Tat des Lichtes", der Farbe,
Wirkende. Die Affektionen sind allerdings in eine ganz be -
stimmte Beziehung zum Künstler gerückt; er empfindet, er
sieht nur, was er empfinden, was er sehen kann, schließlich
ajber nur das, was er will; es ist ein geradezu regulatives Vor -
gehen festzustellen. Es ist aber, als ob in aller Welt der
Künstler nur sich sähe, da er nur sich zu geben hat. Er leiht
dem zu Porträtierenden Züge seines Antlitzes, Teile seiner
Gestalt, Eigenschäften seines Wesens. So können Bildnisse
anderer zu verschobenen, zu überdeckten Selbstbildnissen wer -
den. Und ein Weilergehen auf diesem Wege ist denkbar. Es
ist darauf hinzuweisen, daß sich das Hineinsehen, das Hinein -
lehen ins Außeir-Ich nicht auf den Menschen beschränkt; es
ließe sich naebweisen, was für den geistigen Habitus kaum
noch der Bestätigung bedarf, daß sich Mensch-Künstler-
Schöpfer in allem spiegelt, was die Welt ist. Jeder Land -
schafter findet .seine Landschaft, und es formt sich aus ihm
ihr Charakter, Pajer-Gartegen hat seine Landschaft, wie er
seinen Menschen hat (dieser hat vornehmlich, um mit
Kretschmer zu sprechen, den asthenischen, um mit Rutz zu
sprechen, den parabolischen Typus), wobei zu beachten ist,
daß beide, Landschaft und Mensch — aber auch Blume und
Frucht, .die in der Landschaft wachsen, auch Kleid und Haus,
die den Menschen umgeben — erst durch die Farbe zu ihrem
rechten tSinn erstehen. Für Pajer-Gartegen kam die Zeit, wo
er sich aus der Farbe entscheiden, wo er Farbe bekennen
mußte, und er bekannte sie., indem er sich zu ihr als dem
maßgebenden Prinzip seines Schaffens bekannte, indem er zum
Bdkenner der Farbe wurde.
Eis ist seltsam an ihm, der von der Graphik herkommt,
vom strengen Schwarz-Weiß, von der sicheren Abgrenzung
der Fläche, an ihm, der der Gewinnung einer festgefügten
Form zustrebt — wie sehr ist sie in seinen jüngsten Bildern!.—
daß ihm die Farbe zum Schicksal wurde, daß sie ihn zwang,
den Weg zu seiner Erfüllung über sie zu nehmen. Weite
Strecken dieses Weges gehen durch das Reich Blau-Gelb,
weitere durch das Reich Grün-Rot.
Um zu begreifen, .daß sich ein Leben den Rätseln -der
Farben hingeben könne, müßte man, sich beschränkend, nur
der Tatsache eingedenk sein — Hodler formulierte sie so —,
daß die Farbe, unabhängig von der Form, höchst wirksame
musikalische Reize entwickle. Sie sind geheimnisivoll, und eie
sind so eindringlich, daß, wer den Reizen einmal erlegen ist,
vor ihnen für immer wehrlos zu werden vermag. Ist denn nicht
der Zweikla-ng Rot-Grün gleichermaßen mystisch und bio -
chemisch gegründet, stehen Hämoglobin und Chlorophyll nicht
in einem urtümlichen Zusammenhang, der .rote Blutfarbstoff
und das Blattgrün?
Ursprung und Sinn der Fa-rbzwediklänge sind auf eine
mehrfache Weise ergründbar, faßbar, deutbar. Wie weit führen
doch die Wege der Faribsymbolik! Blau-Gelb (nach Goethe die
einfachste der Zusammenstellungen dieser Art) steht für Sehn -
sucht-Erkenntnis, Rot-Grün, um das Bichrome anders zu deuten,
für Geis't-INatur, für männliche-weibliche (Potenz, Dies -und
was alles sich noch sagen ließe, wird vom Künstler wohl mehr
erfühlt, als daß es ihm voll zum Bewußtsein käme; die Be -
wußtheit störte zu sehr; wo sie überhand nimmt, weicht die
Seite 64
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
Ursprünglichkeit zu leicht der Mache. Dieser Gefahr zu ent -
rinnen glückte Pajer-Gartegen, weil er aus dem Gefühl dort -
hin fand, wo Seurat stand, als dieser die Definition deis Be -
griffes der Kunst gajb und zum Teilschluß kam, Farbe heiße:
Rot und seine Komiplementärfarbe Grün ... So sehr sich nun
auch Pajer-Gartegens Farbphantastiik aus dem Kom-plementär-
zweiklang erfüllte, sie erschöpfte sich nicht darin; sie ließ i'hm
die Freiheit, über sich zu verfügen, wie sie sich die Freiheit
vorbehielt, ihrem Material, der Farbe also, das Eigenleben zu
wahren, und dies so sehr, daß das Gegenständliche zum bloßen
Vorwand herabsank. In der jüngsten Zeit hat sich da einiges
ein wenig geändert, und das Neue ist nicht etwa nur zeit -
bedingt; es ist eben aus dem Bestreben zu erklären, das aus
dem Erleben und aus dem Erfahren verdichtete Wissen zu
verwerten. Es ist ein Weiterschreiten über das Prinzip des
cezanneschen Bildaulffcaues hinaus. Der v erhältnisigemäß
schwere Farbton ist geschwunden, und das Schwebende, das
Durchleuchtete, .das Luftigduftige ist das erreichte Neue. Es
ist für Pajer-Gartegen der Weg aus dem Pessimismus in den
Optimismus. (Schluß folgt.)
Cin unbekanntes JYZarkenland.
Von Emst Ehrmann (Hamburg).
Wer zur Auffrischung seines Gedächtnisses das
Lexikon zur Hand nimmt, wird das Stichwort
,, Bergrepublik" nicht finden. Die Bnief-
marken-Handbücher und einige gute Kataloge haben
diese Bezeichnung gewählt, so daß auch für uns kein
Grund vorliegt, den amtlichen Namen „Autonomes
Gebiet von Grosny)" zu verwenden. Denn der sagt
uns schließlich noch weniger.
Die Hauptstadt der Bergrepublik, mit etwa
69.000 Einwohnern, ist nämlich Grosny) am Flusse
Sunscba. Das Gebiet selbst liegt am Fuße des Kau -
kasus auf der europäischen Seite; es umschließt rund
hunderttausend Seelen und ist das zweitgrößte Erd -
ölrevier Rußlands. Mit fast 30 v. H. ist es an d ! er
gesamten russischen Erdölgewinnung beteiligt. Dies
macht es erklärlich, daß Grosnyj die Ursache und
der Mittelpunkt erbittertster Kämpfe während des
Umsturzes in Kaukasien wurde. Dazu kommt noch
die günstige Lage an der Fluglinie Moskau—Batu
und an der Bahnstrecke Breslau—Machatsch—Kala.
Schließlich löste sich Grosny) im Jahre 1922 von
Georgien, kurz vor dessen Sowjetisierung, und er -
klärte sich autonom.
Nun geschah, was in allen derartigen Fällen ge -
schieht; Man verausgabte eigene Briefmarken. Nicht
den Sammlern zuliebe, sondern einzig und allein, um
den politischen Gegensatz zu Georgien zu dokumen -
tieren und um den Namen der „Bergvölkischen So -
zialistischen Räte-Republik" in alle Welt zu tragen.
Neue Marken konnten nicht gedruckt werden;
einmal fehlten die technischen Möglichkeiten, zum
anderen war Eile geboten. So verwendete man die
noch in riesigen M angen vorrätigen russischen
Wertzeichen und überdeckte den Doppeladler mit
einem grauschwarzen Handstempel durch den fünf-
strahligen Sowjetstern im Kreis. Zwischen je zwei
Sternstrahlen befinden sich die Buchstaben „GSSR."
(-= Gorskaja Sozialistitscheskaja Soweskaja Repu-
blica).
Im Gegensatz zu den übrigen, meist spekula -
tiven, Ausgaben dieser Umsturzperioden sind die
Marken der Bergrepublik rein bedarf s mäßig
verwendet worden. Dies beweist mehr oder weniger
auch die Tatsache, daß nur die drei allernötigsten
Wertstufen überdruckt worden sind;
1 Kopeke grün,
5 Kopeken bräunlichlila und
10 Kopeken schwarzblau.
Der niederste Wert kommt sowohl gezähnt wie
geschnitten vor, die beiden übrigen nur gezähnt, was
dadurch erklärlich ist, daß man die Bestände wahl -
los überdruckte, wie sie gerade zur Hand kamen.
Die Marken konnten nur verhältnismäßig kurze
Zeit verwendet werden. Nach dem Einmarsch der
Bolschewiken im Kaukasus wurde die weitere Ver -
ausgabung von Marken verboten. Die Bergrepublik
ist übrigens heute nach wie vor autonom, aber im
Rahmen der Sowjetunion, und verwendet jetzt deren
Wertzeichen.
Die Briefmarkenkataloge, die sich sonst in der
möglichst raschen Aufnahme von Neuerscheinungen
überbieten, brauchten volle drei Jahre, bis sie
die Marken der Bergrepublik melden konnten.
Erst 1925 konnten sie abgebildet und bewertet wer -
den, nachdem sie zuvor gänzlich unerkannt und „un -
verstanden" in den Alben geschlummert hatten.
Hätten sie ihr Entstehen der Gewinnsucht zu ver -
danken gehabt — sie wären bestimmt katalogisiert
worden, bevor sie noch am Postschalter waren.
Heute sind die drei Marken für wenige Reichs -
mark im Handel zu haben, ungestempelt natürlich,
denn Bedarfsbriefe sind außerordentlich selten.
Aber die Sammlerpsyche ist unberechenbar: obwohl
die Marken absolut rein und makellos in der Ge -
schichte der Postwertzeichen dastehen, hütet sich
jeder davor, sie zu kaufen. Das ist umso verwunder -
licher, als einem für, sagen wir, drei Reichsmark die
einzigartige Gelegenheit geboten ist, ein ganzes
Markenland komplett zu erwerben. Und
die Vollständigkeit im Album ist doch schließlich der
höchste Wunschtraum des Sammlers . . .
Jlus Wiener und steirischem Jldelsbesitz.
Bei der vom 15. bis 17, Februar von Albert
Ken de in Wien äbgehaltenen Versteigerung von
Kunstobjekten aus Wiener und steirischem Adels -
besitz (siehe die Nummern 5 und 6 der ,,Internatio-
nalen Sammler-Zeitung") wurden noch folgende
Preise (in Schilling) notiert:
Ostasiatische Kunst,
476 Größere und zwei kleinere Imari-Vasen 250
477 Alt-chinesischer Nashorn-Becher 300
478 Japanische Satsuma-Kanne 48
479 Ein Paar Grün-Gold-China-Vasen 95
480 China-Grün-Gold-Va«e 32
483 Japan-Elfenbeingruppe: Japanerin mit Kind, in Hän -
den Blumen haltend 300
484 China-Kännchen 44
485 China-Ginger-Year 75
488 Ginger-Year-Deckelvase, China, 18. Jahrh 160
490 Tempel-Kultgefäß aus Bronzecloisonne, China, Ming-
Periode 660
491 Ein Paar Vasen, China, 18. Jahrh 160
Textilien.
496 Helle, bunte Brokatdecke, um 1780 90
497 Großer Vespermantel 130
498 Hochgoldstickerei-Decke, Ende 18. Jahrh 100
499 Rechteckige, bunte Gros-Point-Decke, Beginn 19. J. 80
500 Gros-Point-Stickerei, um 1700, 62 cip im Quadrat . 55
Nr. 7
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
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503 Länglicher Gobelin-Streifen. Flämisch, um 1700 . . 125
504 Zwei große Stücke Goldbrokat, blau und grün ... 100
507 Drei Stück Brokat: 1. roter Goldbrokat; 2. violetter
Brokat mit Silber; 3. heller Silberbrokat 230
Perserteppiche.
515 Kasak, 230:150 240
516 Gendje, 255:108 60
517 Bakhshis, 520:220 620
518 Orientteppich, Cesarea, 200:145 300
519 Heris, 400:270 . 760
520 Ein Paar Karamanie 48
521 Shiras-Tasche, als Polster montiert 85
522 Muscabat, 505:390 400
523 Khorassan, 477:283 420
524 Ein Paar Shiras-Taschen, je 65:60 150
528 Desgleichen, je 55:50 75
529 Zwei Shiras-Taschen, je 65:55 160
531 Karadach, 557:182 580
532 Brussa-Seidenteppich, 280:180 540
533 Shirwahan, 167:110 150
534 Shiras, 247:162 300
535 Sumak, 275:160 160
536 Sumak, 318:126 160
537 Kilim, 220:143 120
539 Kuba, 250:131 380
540 Hatsehlu, 143:115 380
541 Yoragan, 367:254 240
542 Bakh'Schis, 317:288 620
543 Muschkabat, 342:275 280
544 Sineh-Kilim, beschnitten, 194:129 180
545 Kurischer Kilim, 218:135 190
547 Belutschistan, 240:160 . 320
Diverse,
551 Russisches Emailbild mit von Engeln umgebenem
Kreuz 110
554 Limoges-Schüssel, um 1600 420
562 Zwei große Sevres-Prunk-Vasen 620
563 Meissener Porzellanluster, 1. Hallte 19. Jahrh. . . . 500
578 11 Blatt Kupferstiche 160
579 3 Blatt. Chicksands Priory - Maison du Chevalier
George Osborn, — Bryaoston, Chateau de L'Hono-
rable Wm Portman. — Maison de Madame Garrick
a Hampton. Aquatinta in Farben 90
80. <7CunsfVersteigerung bei S. JCende.
Die 80. Kunstauktion, die S. KenJeinWien j
am 5. und 6. April veranstaltet, vereinigt mit dem
Nachlaß des Dresdner Sammlers Bernhardt Rein -
hardt Wiener Privatbesitz.
Das Schwergewicht der Versteigerung liegt in
den Gemälden ne derer Meister, unter
denen wir sehr gute Namen finden. So ist Julius
v. B1 a a s mit einem seiner Hauptwerke, dem
,,Pferdemarkt im Pongau" vertreten, das signiert und
1917 datiert ist. Ebenfalls ein Hauptwerk ist Swo-
b o d a s „Sonntagspredigt’’, die uns in eine slova-
kische Dorfkirche versetzt. Eduard Grützner
scheint mit einer seiner köstlichen Mönchstypen
„Dominikaner bei der Weinprobe" auf (s,L§h§ .unsere
A.bb. Figur 1); Isidor Kaufmann mit einem
Judenbild (Polnischer Judenknabe), einem Genre, in
dem er bekanntlich seine stärksten Wirkungen er -
zielt. Reizend der blondgelockte Kinderkopf von
dem in München lebenden Boleslav von Szan-
k o w s k i, den wir in Fig. 2 reproduzieren. Wir be -
gegnen weiters vortrefflichen Bildern von Josef
K i n z e 1 (die Weinprobe), Fr. Defregger (Dirndl),
Johann Georg Meyer von Bremen (Der
Liebesbrief), Jacob Emil Schindler (Brandung
bei Ragusa), Hans Ham za (Marktszene), Toni
Stadler (Wiesenlandschaft, im Hintergrund Stadt -
ansicht), Olga Wi singer-Florian (Kühe bei
der Tränke) u. a. Unter den Gemälden alter Meister
wäre ein reich staffiertes Hafenbild von Malta aus
dem Anfang des 18. Jahrhunderts hervorzuheben.
Unter den Aquarellen befinden sich Bilder, von
Pierre Louis Bouvier, Compton, Gude (Seelandschaft
mit Segelschiffen), Eduard von L i c h t e n f e 1 s u. a.
i Den Aquarellen schließen sich Kupferstiche, Ar-
1 beiten in Silber, Porzellan und Glas, Teppiche und
eine reichhaltige Kunstbibliothek an.
Fig. 1. Eduard Grützner, »Dominikaner bei der Weinprobe«.
Die Jluktion Jleischner.
Bei der Auktion Fleischner, die das Doro -
theum in Wien durcbführte (siehe Nummer 6 der
„Internationalen Sammler-Zeitung“) wurden weiters
folgende Preise (in Schilling) erzielt:
409 Büfett, zweitürig, aus Nußholz 300
410 Zwei Armstühle in Scherenform au« Schmiedeeisen . 170
411 Wäschewärmer, um 1700 60
412 Kreuzblume von einem Wimperg, 15. Jahrh., wahr -
scheinlich von St. Stefan 45
413 Klapptischchen aus Eichenholz, 18. Jahrh 110
414 Apothekergefäß. Italien, 18, Jahrh 40
415 Zwei stehende Figuren aus italienischer Majolika . . .110
418 Lebensgroße Büste des hl. Ignatius, um 1700 200
420 Pieter de G r e b b e r. Herrenbildnis, 60:48 cm .... 800
425 Analolischer Gebetteppich, Mudjur, antik, 165:120 cm 160
428 Fünf Embä»de, 17. und 18. Jahrh. . . 30
429 Offenes Becken aus getriebenem Kupfer 15
430 Zwei gedrehte Ständer aus schwarzem Holz. Erste
Hälfte 18. Jahrh. 40
434 Zwei kleine Salbtöpfe aus italienischer Majolika,
18. Jahrh 38
435 Achtseitiges Relief aus Terrakotta in der Art. des
Mazza, darstellend den Triumph einer Heiligen,
49:79 cm, um 1700 400
438 Französisch, 17. Jahrh. Gideons Opfer, 90:122 cm . . .200
440 Neapolitanisch, 17. Jahrh. Kinderbacchanal 150
441 Reich gegliedertes Gitter aus Schmiedeeisen. Steirisch,
17. Jahrh 120
443 Zwei eiserne Wandarme, 17. Jahrh 90
444 Holzstatue des stehenden hl. Petrus. Sächsisch, um 1520 140
445 Messingtopf mit Deckel, 18. Jahrh. 45
446 Holzstatue eines hl. Mönches, wahrscheinlich Leonhard.
Alpenländisch, um 1460 220
Seite G6
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
447 Krabbenbesetzter Wimperg, um 1430 30
448 Holzstatue des heil. Ulrich, ohne Fassung, 15, Jahrh. . 220
450 Holzkorpus des Gekreuzigten. Alpenländ., um 1500 . 55
451 Kreuzgitter aus Schmiedeeisen, um 1500 75
455 Mörser aus Glockenspeise, 17. Jahrh 30
456 Alabasterrelief, 19, Jahrh 60
458 Zwei holzgeschnitzte Apostelfiguren. Anf. 17. Jahrh. 80
459 Zwei elfenbeinerne Sklavenringe 50
460 Zwei kofferförmige Trühlein aus Holz, 18. Jahrh. . . 30
462 Gedrehter Leuchter aus Nußholz, um 1600 10
464 Ein Paar kantiger Vasen aus englischem Porzellan . . 65
465 Büfett aus Nußholz. Toscanisch, 2. Hälfte 16, Jahrh. . 500
467 Truhe. Spanien, 17, Jahrh 40
468 Zwei Holzrahmen mit alten Sechseckscheiben, 17. J. 80
470 Zwei Messingleuchter. Holländisch, 17. Jahrh 60
471 Holzstatue des stehenden Johannes. Anfang 18. Jahrh. 120
472 Ein Paar Sessel mit geschnitzter Rücklehne, Ende 17. J. 100
475 Runde Deckeldose aus Kupfer, 18. Jahrh 30
476 Schnapsflasche aus geblasenem Glas 10
477 Körbchen aus gezogenem Glas 10
479 Zwei Salzfässer aus italienischer Majolika, 17. Jahrh. 28
480 Drei Glasgegenstände, ein Angster und ein gehenkeltes
Glasschälchen 25
482 Perser Silee. 90:384 cm 90
483 Smyrna. 380:338 cm 380
484 Anatol-Gebetteppich, 104:180 cm 60
485 Perser Derbent. 97:120 cm 30
486 Perser Mossul. 104:500 cm 190
526 Zwei barocke Kriegerfiguren mit Lorbeerkränzen,
um 1700 300
528 Bonbonkörbchen, Metall, versilbert 14
529 Traubenwascher, geschliffenes Glas 11
530 Bonbonkörbchen, 100 Gramm Silber 38
531 Rechteckige Tasse, Messing 16
533 Zuckerdose, aus Alpaka, versilbert 12
534 Rauchgarnitur 20
535 Zuckerschale, 300 Gramm Silber 45
536 Trauben Wäscher, geschliffenes Glas mit Metallmon-
tierung 12
537 Hors-d'oeuvres-Platte, Alpaka, versilbert 16
539 Brotdose aus Fayence 22
541 Zuckerschale, 317 Gramm Silber 40
542 Compoliere, Metall versilbert 10
542 a Bonbonkörbchen, Alpaka, versilbert 6
543 Spargelschüssel, Alpaka, versilbert 38
544 Zwei Senftiegel, Metall 9
545 Kompottaufsatz, Alpaka, versilbert 18
546 Kleine ovale Anbietetasse mit Fadenrand, Alpaka,
versilbert 7
547 Jardiniere aus geschliffenem Glas 16
548 Nußknacker, versilbert 17
549 Zwei Gueridons in Form von Negerknaben, 18. Jahrh. 240
550 Zwei Flachreliefs, 17. Jahrh 70
552 Jourservice 25
553 Präsentieraufsatz, Fuß aus Silber, 300 Gramm .... 40
554 Silberaufsatz, Glasschale 75
Fig. 2. Szankowski, Kinderkopf.
Auktion S, Kende.
Wien, 5, und 6. April.
488 Reliefapplique der hl, Barbara, Mitte 16. Jahrh, . . 70
489 Tisch, Platte in Stukko, 17. Jahrh 500
491 Französisch, 18. Jahrh. Der entflohene Vogel. 67:81 cm 120
497 Holzstatue des hl. Michael, 18. Jahrh 120
498 Ende des 18. Jahrh. Eine Muse, Oel auf Leinwand,
100:74 cm, Gerahmt 250
501 Deutsch, 18. Jahrh. Eulen auf Vogelfang, 64:74 cm . . 80
504 Ein Paar kniende Engel. Weißgold, 18. Jahrh 80
508 Großer Büfettschrank, Art der vlämischen Barockmöbel
des 17. Jahrh 450
509 Ständer für neun Wassergläser 4
510 Zwei Weihbrunnkessel, 190 Gramm Silber 25
511 Zwei Weihbrunnkessel, Silber 25
512 Krug mit Silbermontierung 17
513 Karaffine, Ständer Kupfer versilbert 35
514 Silberner Aufsatzfuß, 375 Gramm 38
515 Zwei Schalen aus geschliffenem Glas 28
516 Brotkorb, Alpaka versilbert 10
517 Rauchgarnitur 14
518 Urnenförmiger Weinkühler, Metall 32
519 Silberjardiniere 150
520 Weinkühler, versilbert, Bemdorf 17
521 Flasche aus geschliffenem Glas, Silbermontierung . . 22
523 Zwei Dekorationsschüsseln 80
524 Wandspiegel 18 i
525 Holländisch, 18, Jahrh, Fischmarkt, 74:64 cm .... 150 j
555 Zwei Likörkaraffen aus geschliffenem Glas 65
556 Traubenwascher mit Traghenkel 14
557 Viereckige Tasse, Metall, versilbert 10
558 Zuckerstreuer, Alpaka, versilbert 6
559 Keksdose 14
560 Kleine runde Tasse, Alpaka, versilbert 12
561 Achteckige Tasse mit vier Kugelfüßen aus Alpaka,
Marke Berndorf 35
562 Likörkühler aus geschliffenem Glas 35
563 Bowle, geschliffenes Gleis mit Traubenmotiven und
ornamentiertem Metallrand 45
564 Reiseflakon mit Silbermontierung 6
565 Gewürzstreuer, Alpaka, Marke Berndorf 5
566 Kleine Sauciere, Alpaka, versilbert 8
568 Zahnstocherbehälter mit Silber und Metall 10
569 Oberskännchen, Alpaka, versilbert 2
570 Brotständer aus Alpaka, Marke Berndorf 10
571 Likörservice, 485 Gramm Silber 50
572 Aschenschale, Alpaka 20
573 Konischer Becher aus Silber. 96 Gramm. Russisch,
18. Jahrh 14
575 Gruppe von Venus und Amor aus italienischer Majo -
lika, um 1800 HO
576 Gestalt einer liegenden Frau in antikisierendem Ko -
stüm, aus italienischer Fayence, um 1800 35
577 Zwei chinesische blauweiße Porzellan-Ingwertöpfe,
um 1800
Nr. 7
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 67
578 Ovaler Tisch. Toskanisch, 17. Jahrh 150
579 Bauchige Kanne. Türkisch, Anfang 19. Jahrh. ... 20
581 Zwei geschnitzte Holzleuchter, vergoldet 45
582 Truhe aus schwarzem Holz 70
586 Zwei kleine Henkelflaschen aus slowakischer Fayence,
um 1800 35
587 Desgleichen 60
590 Zwei Henkeiflaschen aus slowakischer Fayence ... 55
594 Desgleichen, um 1800 40
595 Desgleichen 35
596 Eiförmige Vase aus italienischer Majolika, 18. Jahrh. 25
o97 Zwei kleine Henkelflaschen aus slowakischer Fayence,
um 1800 30
600 Perser Schiras, 360:200 cm . * 140
601 Perser Dagestan, 114:214 cm 40
602 Perser Karabach, 107:162 cm 90
603 Zwei Beludschistantaschen 18
605 Kleine dreiladige Kommode. Oesterreich, 18. Jahrh. 240
606 Holzstatuette eines stehenden Christkind 's, Anf. 18. J. 240
607 Geschnitzte Eckkonsole, Mitte 18. Jahrh 100
608 Wilhelm van Mieris. Mädchen mit Laute, 20:16cm 320
Chronik.
BILDER
(Ein Hoppner gestohlen.) In Marseille ist von der
Polizei im Doppelboden eines Koffers ein Bild von Hoppner
entdeckt worden, das in London gestohlen wurde. Die Be -
sitzerin des Koffers, eine Engländerin, wurde verhaftet.
(Gegen die deutschen Kenner van Goghs.) Den Prozeß
gegen den Kunsthändler Wacker in Berlin, der, wie ge -
meldet, am 6. April beginnt, präludiert der holländische Kunst -
kritiker Cornelius V e t h, der eben in Amsterdam eine mit
vielen Abbildungen versehene Streitschrift herausgegeben hat,
worin er sich auf den Standpunkt des holländischen Gutach -
ten® H, P. Bremmers stellt. Bremmer ist der Meinung, daß
nur ein Teil der Wackerschen Gemälde als unecht zu gel -
ten habe, und hat dies dadurch öffentlich unterstrichen, daß er
aus der Bildermasse Wackers ein Gemälde für die Sammlung
Kröller-Müller im Haag ankaufte. C. Veths Buch, das also die
Auffassung Bremmers stützen und decken will, enthält schwere
Angriffe gegen die UrteiLsbefugtheit des Entdeckers der Fäl -
schungen, Dr, J. B. de 1 a F a i 11 e, und gegen dessen ge -
schäftliche Lauterkeit, Darüber hinaus richtet sich der Angriff
gegen die deutsche, insbesondere die Berliner Kunstkritik, der
nachgesagt wird, daß sie mit ihrer lärmenden Entrüstung dem
Künstlertum van Goghs einen schlechten Dienst erwiesen habe;
sie habe es nur darauf angelegt, aus der Sache eine Hetze
gegen Bremmer und eine der Sache unwürdige Sensationsge -
schichte zu machen. Am heftigsten angegriffen wird der Di -
rektor der Nationalgalerie, Geheimrat Justi, dem Voreinge -
nommenheit, Sensationslust und Urteilsunfähigkeit vorgewor -
fen werden. Das aufsehenerregende Buch gipfelt in einem
Protest gegen jene, die getrachtet hätten, für ihren eigenen
Namen aus dieser Geschichte Erfolg zu ziehen. »Diese ganze
Angelegenheit darf nicht für beendigt angesehen werden, ohne
daß die Anführer dieser Kampagne der Verdächtigung, der
Sensation und der groben Reklame ihren Lohn erhalten.« Dies
sei wichtiger, als daß man feststelle, ob Wacker schuldig und,
wenn ja, ob er strafbar sei.
NUMISMATIK.
(Die neuen Haydn-Doppelschillinge.) Am 29. März ge -
langten die neuen Haydn-Schillinge zur Ausgabe, die
in der Größe der früheren Schubert-, Billroth-, Walther von
der Vogelweide- und Mozart-Doppelschillinge gehalten sind,
die ja auch weiterhin in Umlauf bleiben. Die neuen Münzen
zeigen auf der Aversseite das Kopfbildnis Haydns in Seiten -
ansicht, oben mit der Umschrift »Josef Haydn«, unten die
Jahreszahlen 1732—1932. Die Reversseite trägt in der Milte
die Wertbezeichnung »2 Schilling«, kranzförmig umgeben von
dem Brustschild aus dem Bundeswappen Oesterreichs und von
den neun Wappen der einzelnen Bundesländer, mil der Um -
schrift »Republik Oesterreich«, Die innere Einfassung besteht
auf beiden Seiten aus einem flachen Stäbchen. Der Rand der
Münze ist gerippt. Auch der Haydn-Schilling ist wieder ein
Werk des österreichischen Medailleurs Edwin Grienauer.
(Münzauktion in Frankfurt a. M.) Adolph E, C a h n in
Frankfurt a. M. bringt am 4. April den ersten Teil einer
norddeutschen Sammlung neuzeitlicher Münzen und Medaillen
zur Versteigerung. Aus den 1923 Nummern heben wir die
ältesten Schautaler des Kaisers Maximilian I., die große Reihe
französischer Medaillen von Ludwig XIII, bis Napoleon I,, den
ältesten Brandenburg-preußischen Taler von 1521 und vor
allem die glänzende Serie sog. braunschweiger »Löser«, die
größten aller existierenden Münzen, hervor, die von den
braunschweiger Herzogen als eine Art Sleuerreserve für
Kriegszwecke für ihre Untertanen hergestellt wurden.
VERSCHIEDENES.
(Tod bekannter Sammler.) In Wien ist am 4, März der
ehemalige Staatsrat Dr. Stefan Edler von Licht gestorben,
der besonders als Sammler von Handzeichnungen bekannt
war. Ein großer Teil seiner Sammlung ist vor einigen Jahren
bei Helbing in Frankfurt a. M. versteigert worden.
(Vereinigung der Antiquitäten- und Kunsthändler Wiens.)
Unter dem Vorsitze ihre® Präsidenten K.-R, Rudolf Berger
hielt die Vereinigung der Antiquitäten- und Kunsthändler
Wiens am 24. Februar ihre 13. ordentliche Generalversamm -
lung ab. Der Vorsitzende gedachte in ehrenden Worten der
verstorbenen Mitglieder, der Herren Alexander Förster,
Adolf Hilfreich, Karl K o h n, Eugen N e u m a n n, Abra -
ham Schwarz und Alfred W a w r a und erteilte sodann das
Wort dem Sekretär Dr. P a n e t h, der den Tätigkeitsbericht
erstattete. Dr, Paneth wies auf die Beteiligung von Vereins -
mitgliedern an der Ausstellung »Antike Kunst« in den beiden
Wiener Messen hin und besprach hierauf die Prozesse, die die
Vereinigung gegen den Antiquitätenhändler Alexander Levay
und den Restaurator Alexander Lindemann wegen Ein-
schmuggelung von Waren in Auktionen geführt hat. Die bei -
den Fälle endeten mit dem gerichtlichen Ausgleich, durch den
sich die Geklagten verpflichteten, »bei sonstiger Zwangsvoll -
streckung wahrheitswidrige Angaben bei Versteigerungen in
Zukunft zu unterlassen«. Die Vereinigung scheint. um aber
sehr optimistisch, wenn sie glaubt, daß »es nicht mehr mög -
lich sein werde, daß Schädlinge auf Kosten der reellen Kauf -
mannschaft den Markt deroutieren und die Kunden dem nor -
malen Geschäftsverkehr entziehen«. Der Bericht betont wei -
ters, daß die Bemühungen zur Abschaffung der Ausfuhrabgabe
energisch fortgesetzt wurden; ein Erfolg wurde nicht erzielt,
ja, im Gegenteil, das Bundesdenkmalamt hat, wie wir hören,
Schritte eingeleilet, um den Betrag, bis zu dem die Aus -
fuhr bisher frei war, von 500 auf 200 S herabzu -
setzen. Auch der Wunsch nach Schaffung eines Vereins-
lokales ließ sich mangels der notwendigen Mittel nicht reali -
sieren. Der Berichterstatter meint bitter: »In diesem Sinne
war die Veranstaltung der Ausstellung besonders lehrreich,
da sie gezeigt hat, daß Aktionen des Verbandes, bei denen
größere Geldopfer seitens der einzelnen Mitglieder notwendig
sind, erheblichen Schwierigkeiten begegnen.« — Bei den zum
Schluß vorgenommenen Neuwahlen wurde Herr K.-R. Ber -
ger neuerlich zum Präsidenten gewählt. Vizepräsi -
denten wurden die Herren: Max Oberländer und
Ignatz Pick, Kassier Herr Albert K e n d e. In den Ausschuß
wurden ferner berufen die Herren: Hugo Amol, Ernst
Blumka, Max Glückselig, Edwin Grossmann,
Willy K u r t z, Anton Pcnizek, Arnold P o 11 a k, Hugo
Schwörer und Conrad Thomas, als Revisoren die Her -
ren Julius Kohn und Walter W i n l e r n i t z. Der neue Aus -
schuß wurde ermächtigt, die Schiedsrichterliste neu aufzustel -
len und in Rechtskraft zu setzen.
(Verschiebung von Kunstschätzen aus dem Salzburger
Domschatz.) Der Domkapitular des Salzburger Domkapitel®
Ludwig Angelberger hat in der letzten Zeit unbefugter -
weise eine Reihe von Kunstwerken aus dem Domschatze —
darunter eine aus dem 12, Jahrhundert stammende, sehr wert -
volle Hostientaube, 2 Reliquiare aus dem 15. Jahrhundert und
ein Hausaltärchen, eine kostbare Arbeit aus dem 14. Jahr -
hundert, an den Münchener Kunsthändler Brettschneider
und dessen Stiefmutter, Frau H e n s 1 e r, verkauft. Der Po -
lizei, die von diesem »Geschäfte« erfuhr, gelang es, die ex -
portierten Gegenstände im Auslande ausfindig zu machen und
dem Salzburger Domschatz wieder zuzuführen. Brettschneider
und die Hensler wurden verhaftet, Angelberger einer Anstalt
für Geisteskranke übergeben. In einer Schweizer Bank sowie
in der Wohnung der Fr. Hensler in München wurden bedeu -
tende Summen beschlagnahmt, die aus dem Verkauf der
Domschätze herrühren.
(Der Prozeß um die Ritterrüstung Wilczeks.) Der Prozeß
um die Ritterrüstung, die die Berliner Antiquitätenfirma
Kahlert & Sohn gegen den Grafen Hans Gregor W i 1 -
czek in Wien führte (siehe Nr. 5 der »Internationalen
J Sammlerzeitung«), ist zu Gunsten der Firma Kahlert entschie-
Seite 68
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 7
den worden. Wilczek wurde verurteilt,' gegen Rückstellung
der Ritterrüstung Zug um Zug den Kaufpreis von 105.200 S an
den Kläger zurückzuzahlen, Es handelt sich, wie der Richter
Hofrat Mich ler in der Urteilsbegründung ausführte, nicht
um eine Gewährleistung, sondern darum, ob ein Irrtum vor -
lag, auf welchem der Kaufvertrag basiert. Nun hat der Sach -
verständige Dr, Ruprecht in seinem Gutachten erklärt,
daß es sich nicht um eine echte Rüstung handelte, sondern
daß die Rüstung zum größten Teil als gefälscht an -
zusehen sei. Er hat sie deshalb auch mit einem gegenüber
dem Kaufpreis geringen Preis (10,000 S) bemessen. Durch das
Beweisverfahren wurde festgestellt, daß sowohl Kahlert als
auch alle übrigen Vertragspartner die Rüstung für echt ge -
halten haben. Es ist weder erwiesen, daß der Graf die Rü -
stung für unecht hielt, noch, daß dem Kläger die Unechtheit
der Rüstung bekannt war. Jeder wollte eine echte Sache kau -
fen und verkaufen, was sich schon aus der Höhe des Kauf -
preises ergibt. Es liegt also ein gemeinsamer Irrtum
vor und ist daher mangels einer Willensübereinstimmung ein
gültiger Verkauf nicht zustande gekommen.
VOM KUNSTMARKT.
(Deutsche Fayencen des 17. und 18, Jahrhunderts,) Aus
Köln wird uns geschrieben: Sehr interessante Preisergebnisse
zeitigte die Versteigerung der Fayence-Sammlung Gustav Adolf
Lippe, die am 16. März bei Math. Lempertz vor sich
ging. Man konnte vor allem feststellen, daß sich der Samm -
lerkreis für diese vorwiegend deutschen Fayencearbeiten des
17. und 18, Jahrhunderts in den letzten Jahren noch vergrößert
hat. Der Gang der Auktion ließ zwar erkennen, daß sich das
Wertniveau auch für Fayencen den allgemeinen Bedingungen
und Notwendigkeiten der Zeit angepaßt hat, daß aber, mit
diesem Maßstab gemessen, die erzielten Preise eine durchaus
beachtliche, manchmal sogar beträchtliche Höhe erreichten.
So brachten ein Nürnberger Enghalskrug 230 Mk., ein anderer
200 Mk., ein Hanauer Enghalskrug 170 Mk., ein Frankfurter
120 Mk,, ein Dinmsteiner Tintenzeug 280 Mk., ein Satz von
vier Zerbster Vasen 260 Mk,, eine Braunschweiger Deckel -
terrine 115 Mk., ein Bayreuther Maßkrug 125 Mk, Im An -
schluß an die Fayence-Sammlung Lippe wurden am 17. und
18. März bei Lempertz Antiquitäten, antike Möbel und
Ostasiatica versteigert, die zum größten Teil ebenfalls gute
Aufnahme und entsprechende Bewertung erfuhren.
(Versteigerung bei Ulrico Hoepli in Mailand.) Der Ver -
steigerung der Liturgischen Bibliothek des Hauses Bourbon-
Parma, von der an anderer Stelle berichtet wird, läßt
Ulrico Hoepli in Mailand am 8. und 9, April eine Auk -
tion von Aulographen, illuminierten Manuskripten, Zeichnun -
gen, Drucken, Inkunabeln, sowie alten Einbänden vorausgehen.
Unter den Autographen sind Gabriele d’Annunzio, Beccaria,
Katharina Sforza, Paolo Giovio, Manzoni, Maiscagni und Sainte
Beuve u. a. vertreten, unter den Handschriften finden wir eine
»Vita di Dante« von Boccaccio (1475) und illuminierte Horen
des 14, und 15. Jahrhunderts u. a. Besonders bemerkenswert
sind die Inkunabeln, unter denen wir Sebastian Brants
»Narrenschiff« von 1497 mit den Holzschnitten Dürers, den
Mailändischen »Nidobeatina«-Dante von 1477/8, den venezia -
nischen Plutarch von 1496 hervorheben möchten. Die illustrier -
ten Bücher des 18. Jahrhunderts bergen Kostbarkeiten wie
Dorats »Fables nouvelles« vom Jahre 1773, den berühmten
Lafontaine von 1762 in Maroquinbänden der Zeit und den
Lukrez von 1768. Eine bibliographische Seltenheit ist Ugo
Foscolos Erstausgabe der italienischen Uebersetzung von
Sterne mit eigenhändigen Korrekturen.
(Nachlaßauktion Dr. Th. Engelmann in Basel.) Man
schreibt uns aus Basel: Unser Debüt auf dem Kunstmarkt
ist gut ausgefallen, die Nachlaßauktion Dr. Th. Engelmann,
die das Kunsthaus »Pro arte« veranstaltete, hatte, wenn auch
erstklassige Objekte fehlten, einen befriedigenden Erfolg. An
vier Tagen — statt, wie. vorgesehen, an drei — wurde die
sehr umfangreiche Sammlung aufgelöst. Dank der Beteiligung
auch nicht baslerischer Interessenten fiel die schweizerische
Kleinmeistergraphik nicht unter die gewohnten Preise. So
überschritt eine ganze Reihe von Freudenbergerblättern die
1000-Franken-Grenze; ähnlich erging es F, N. König, dessen
Serie »Kiltgang, Hochzeit, Taufe und Abendsitz« 3500 Fr. er -
zielte. Etwas tiefer standen Aberli, die Lory und die Aqua -
relle und Zeichnungen derselben Meister (am höchsten Königs
»Junger Bauer«: 850 Fr.), während A, Ankers Originale sämt -
lich vierstellige Zahlen erreichten (»Sitzendes Mädchen«, Aqua -
rell: 3250 Fr.), Viel weniger Interesse fanden die zum Teil
recht guten Handzeichnungen aus dem deutschen Romantiker -
kreise. Auch die Gemälde, unter denen allerdings wenig her -
vorragende Stücke zu sehen waren, vermochten nicht hoch zu
steigen. Die besten Preise erzielten Landschaften von N, Ber-
chern (1000 Fr.) und A. van E verdingen (3500 Fr.), eine
Marine von S. de V 1 i e g e r (1500 Fr.) und die »Liegende
Venus« des Baslers Jos. Heinz (1500 Fr.). Unter den meist
billig verkauften Möbeln sei ein Schweizer Büffett von 1643
hervorgehoben, das mit 1400 Fr. losgeschlagen wurde.
AUSSTELLUNGEN.
Bremen. Kunsthalle, Deutsche Holzschnitte des 15. J.
Erfurt. Verein für Kunst und Kunstgewerbe. Peter Röhl.
Frankfurt a. M. Städtische Kunstinstitute.
Altoriental, Kunst. Sammlung Prof. S a r r e.
Königsberg. Schloß. Sammlung E c h (Düsseldorf).
London. Burlington House. French Exhibition.
— The French Gallery. Anthologie of English
Painting 1900—1931.
Paris, Galerie Bonaparte. Modotto, G, Muechi, Jenny
Wiegmann.
— Galerie van Leer, Derain, Dufy, Utrillo, Pascin,
Renoir.
Wien. Neue Galerie. Prof. Dr. Naager (München),
— H a g e n b u n d. Dichtende Maler und malende Dichter,
— Künstlerhaus, Oesterreichische Kunst.
AUKTIONEN.
4. April. Wien. Durch Dorotheum. Hausauktion, I.,
Biberstraße 8.
4. April. Frankfurt a. M, Adolph E, C a h n. Norddeutsche
Sammlung neuzeitlicher Münzen und Medaillen, I. Teil: Serien
des Röm.-Deutschen Reiches, der Geistlichen und der Alt -
fürsten.
5. und 6, April, Wien. S. Kende. Gemälde alter und
neuerer Meister, Aquarelle, Miniaturen, Kunstmobiliar, Silber,
Porzellan, Glas, Perserteppiche, Kupferstiche, Handzeichnungen,
Kunstbücher.
6. und 7. April. Paris. Hotel Drouot. Durch Me. Henri
Ba u d o i n. Gemälde von Jean Baptiste Pater. Moderne Ge -
mälde von Baron, Lenfant de Metz, Ommeganck, Roqueplan etc.
Aquarelle, Zeichnungen, Kunstgewerbe, Mobilien,
7. April. Paris. Hotel Drouot. Durch Me Alph. B e 1-
lier und M. Andre Portier. Sammlung Paul Hoüo Ming
T s e (Peking). Chinesische Kunst.
8. und 9. April, Mailand. Ulrico Ho e, p 1 i. Autographen,
Handschriften, Inkunabeln, illustr. Bücher des 18. Jahrh.
9. April. Lugano. Durch Rodolfo Ratio (Mailand). Jo -
hannitermünzen von Malta,
12. und 13. April. München. Hugo H e 1 b i n g. Oelgemälde
des 19. und 20. Jahrh. aus deutschem Adels- und Privatbesitz.
Antiquitäten, alte Gemälde, jüdische Kultgegenstände aus deut -
schem und ausländischem Adelsbesitz u. a. B.
12. bis 15. April. Amsterdam. Mensing & Fils. Samm -
lungen Alphonse de Stueris, Graf Oriola und Exz. van
Vollen' höven. Alte Gemälde, griech. und röm. Skulpturen,
Skulpturen und Möbel der italien. Renaissance, Tapisserien
des 15. bis 18. Jh., Gold- und Silberarbeiten, Fayencen des
15. und 16. Jahrh.
16. April. Wien. Dorotheum. Münzauktion.
19. April. Berlin. Rob. Balls Nacht, Münzen und Me -
daillen von Goethe, Schiller und dem Weimarer Kreis.
Zweite Hälfte April. München. Hugo H e 1 b i n g. Anti -
quitäten, alte Möbel, Gemälde alter Meister aus Berliner
Privatbesitz. Antiker Goldschmuck, Marmorskulpturen und
Vasen aus deutschem Adelsbesitz u. a, B,
April. Berlin, Hollstein & Puppe 1. Kupferstiche
alter Meister.
Mai. Rom. Ulrico Hoepli. Seltene Bücher.
Erste Hälfte Mai. München. Hugo H e 1 b i n g. Oelgemälde
neuerer Meister des 19. und 20. Jahrhunderts.
2. und 3. Mai. Leipzig. C, G. Bocrne r, Kupferstich -
sammlung Graf York von Wartenburg.
3. u. 4. Mai. Frankfurt a. M. Hugo H e 1 b i n g. Aus Samm
lungen und Beständen mittelrheinischer Standesherren der
fürstlichen Schlösser B., H., L. und S,: Gemälde, Handzeich -
nungen, Tapisserien, Holzplastiken, antikes Kunstgewerbe
Möbel.
4. Mai. Leipzig. C. G. Boerner, Französische und
deutsche Zeichnungen aus der Eremitage in Leningrad.
23. Mai. Frankfurt a, M. Joseph B a e r & Co. Bibliothek
.von Gem.ingen-Hornbe rig. Inkunabeln, Holzschnitt -
bücher etc.
Ende Mai. Paris. Hotel Drouot, Durch Ulrico Hoepli
(Mailand) und L. Giraud-Badin (Paris). Die liturgische
Bibliothek des Hauses Bourbon-Parma und 39 Minia -
turenhandschriften aus demselben Besitze.
Juni. München. Hugo H e 1 b i n g. Die Judaicasammlung
S, Kirschstein (Berlin).
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