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Internationale
^ammler^eifuiifl
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
f Herausgeber: Norbert Ehrlich
28. Jahrgang 1. April 1937 Nr. 3
' / -'S?
4'
Inhalt:
Hochsaison in Paris
Dr. h, c. Hans Boerncr. Von Regierungsrat Doktor
Heinrich Leporini .
Ausstellung von Krönungsrellquien
Die Kunstsammlung Franz Trau ....
Richtpreise für Austriaca und Viennensia
Eine Flasche Cognac des Königs von England
wird ve steigert
Englische Möbel des 17. und 18 Jahrhunderts . .
415. Kunstauktion des Darotheums
26
27
27
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30
31
CoIIektion Paul Chavan ....
Londoner Markenauktionen
S. Bosel. III. Teil
Geflickte Ware
Chronik (Bibliophilie, Bilder, Numismatik)
Verschiedenes
Museen
Vom Kunstmarkt . .
Ausstellungen, Auktionen, Neue Kataloge.
32
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34
35
35
36
36
36
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Internationale
ammler-Zßifunj
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
28. Jahrsrang 1. April 1937 Nr. 3
Hochsaison in Paris.
Man schreibt uns aus Paris :
Auf unserem Kunstmarkt herrscht wahre Hoch -
saison, Fast kein Tag ohne Kunstauktion, ja an
manchen Tagen gibt es sogar mehrere Versteigerun -
gen zugleich und was das Erfreuliche daran ist, die
Kauflust ist in stetem Zunehmen und alles geht zu
sehr guten Preisen ab.
Ueber die März-Auktionen wäre Folgendes mit -
zuteilen :
Im Hotel Drouot wurde am io. Marz durch
die Herren Henri Baudoin und Bourdariat eine
Sammlung von Kunstgegenständen und Möbeln ver -
steigert, bei der 250.000 Francs erzielt wurde. Es er -
reichten (in Francs): Zwei Landkarten aus der Zeit
Louis XIII. 9100, vier Fauteuils mit hoher Rücken -
lehne, 17 .Jahrh., mit Tapisserie Louis XIV., auf
schwarzem Fond 15.700, ein gleiches Kanape 5600,
ein Tisch aus Holz, geschnitzt. Regenee Periode 4800,
ein Schreibtisch mit farbig eingelegtem Holz und
Bronze, Louis XV. 24.000, eine Kommode mit einge -
legtem Holz, Louis XV., signiert Wolff, 11.000, eine
Kommode mit Furnierarbeit, Louis XV. 10.000, ein
Bibliothekkasten Louis XVI., signiert Petit, 7900, ein
Tisch aus Zitronenholz mit eingelegter Arbeit, Louis
XV., sign. Dester, 15.000, ein flacher Schreibtisch mit
Einlegearbeit, 19. J., 8100, ein Arbeitstischchen mit
Einlegearbeit, in drei Stufen, auf Dreifuß, 15.000,
ein großer, spanischer Teppich, in Art der Savonnerie
Paris 15.000.
Die Versteigerung der Bibliothek der Madme. Th.
Bell in, die am gleichen Tage durch die Herren
Boisgirard, Bosse und Giraud-Badin im
Hotel Drouot vorgenommen wurde, ergab einen Ge -
ren da: Die Cbronique Martiniane von Martin von
Polen (1503) T750, ein Atlas von Mercator (1619)
mit kolorierten Figuren 2020, ein Exemplar von
Courses de Testes et de bague (1670 mit 96 Gravu -
ren, in schönem Einband, mit Wappen und Chilfre
Louis XIV. 4600, eine Auslese von antiken Malereien
von Bartoli. (1783) in Einband von Derome 2800,
die Metamorphosen Ovids (1767, 4 Bd.) mit Gra -
vuren von Bouchet, Gravelot etc. 2500, der Diskurs
über das alte und neue Testament von Saurin (1728 —
39, 6 Bde.) 4000, Schweizer Bilder von Zurlauben
(1780—86) 249 Bl. in Maroquineinband 3400.
An demselben Tage versteigerten Me. Bocher
und die Herren Guillaume und Dillee im Hotel
Drouot. Hier notierten: Die Bezahlung des Zehent,
holl. Schule, 1520, ein goldenes Zigaretten-Etui, 320
g, 4200, eine Vitrine in holländischer Einlegearbeit
1705.
Am 15. März erfolgte in der Galerie Gharpen-
tier durch die Herren Baudoi n, Rousseau,
P o r t i e r, M a 11 n b e i m und Bourdarität eine
Auktion von Kunstgegenständen und Möbeln, bei der
man ein Gesamtergebnis von 1,115.300 Fr. buchen
konnte. Es erzielten da u. a. zwei Trinkschalen, hell -
grün, chinesisch, mit vergoldeter Bronze, Louis XV.
10.200, zwei gleiche Topfhälter 10.200, zwei Bergeren
Louis XV., sign. Tilliard, 21.000, eine zweiteilige
Chais-longue Louis XV., sign. M. Guordin 18.100, eine
Ebenholz-Kommode Louis XV., sign. I. F. Oeben
18.500, ein Paravent, Louis XV., sign. Delanois, mit
Petit Point Tapisserie 13.600, ein Panneau aus
vier Teilen vlämischer Tapisserie, XVII. J., 46.000,
ein Panneau aus Tapisserie der Savonnerie, Louis
XV., 58.000, eine Bronzestatuette mit grüner Patina,
samtertrag von 147.823 Francs. Hervorzuheben wä-
An unsere Bezieher im Deutschen Reich i
Die „Internationale Sammler-Zeitung“ ist zur Eintragung in die amtliche Zeitungsliste
zugelassen worden. Es kann daher von nun ab
der Bezug bei jedem beliebigem Postamt
angemeldet werden.
Die Devisenbeschaffung ist nicht Sorge des Abonnenten!
Der Bezugspreis für ein Jahr stellt sich auf ungefähr RM II.—.
Die genaue Festsetzung erfolgt durch das Zeitungsamt in B e r 1 i n und kann bis zur
Bekanntgabe in unserem Blatte dort erfragt werden.
Die Verwaltung der „Internationalen Sammler-Zeitung“,
Seite 26
Nr. 3
1NTERNATIONALE SAMMLER-ZE1TUNG
Ausgrabung, Art des Khmer, X. J., 16.000, eine
Wanduhr in Bronze, Louis XV., vergoldet, von Ferdi -
nand Berthoud 40.000, zwei Fauteuils, Epoche Re-
gence, mit Tapisserie 22.400, vier Fauteuils von Gres-
son 12.700, ein Schreibtisch mit Einlegearbeit und
Bronze, Louis XV., sign. I. F. Oeben 29.100, eine
Kommode Louis XV., von Delorme 13-3°°j eine vlä-
mische Tapisserie aus dem XVI. J. ,,Der Monat
April“, Silbergewebe, nach Orley 40.000, eine Go -
belin-Tapisserie aus der Serie der Monate, Lukas
van Leyden zugeschrieben, „Die Aussaat“ 41.500,
eine Golddose mit farbigem Dekor mit Malerei, Mit -
chell zugeschr., gez. Napoleon III., 18. Oktober 1857
13.000, ein kleiner Damenschreibtisch, mit Rosenholz
eingelegt, Louis XVI., sign. G. Kemp 30.100 und
ein kleiner Damenschreibtisch mit Schmuckschatulle
48.000.
Am 15. März folgten im Hotel Drouot mehrere
interessante Versteigerungen. Die Herren Alph. Bel -
li e r und Prost erlangten für einen Kasten, Holz
mit Eisenbeschlag, indochinesisch 4065, einen Tep -
pich, Savonnerie, Paris 4550,
Die Herren Etienne Ader und M. Schneller
erzielten für Bilder: Boudin, Hafen in der Nor -
mandie 16.300, Corot, Der Backofen 14.000, Fo-
rain, Szene aus der Comedie italienne 5- ioo j Guil-
1 au min, Landschaft 4.000, Lebourg, Fußsteig in
Pont-du-Chäteau 7.500, Tassaert, Die genesende
Mutter 4.000.
Die Herren Boisgirard und Giraud-Badin
versteigerten Bücher, wobei für die Stunden von
Notrc-Dame, von P. Gringoire (J. Petit, 1825) 11,550,
und Römische Stunden, mit Marke von Hardouin
und Miniatur-Vignetten 8.150 erlöst wurden.
Bei einer Juwelen-Versteigerung erziel -
ten die Herren Roger Walther, Lamy und Max Kann
für einen Ring, mit Brillantsolitär von 9 Karat 30
41.600, einen anderen Ring, mit Brillant von 6 Ka -
rat 62 11.950, eine Brosche mit großen Diaman -
ten 30.800, sechs Fauteuils Louis XIV. mit Tapis -
serie 6000.
Ein Ebenholz-Salon, Empire brachte 6.780, eine
feine Tapisserie mit chinesischem Dekor 9000, ein Bild
„Die Carriöre“ Constable zugeschr. 4.900 Francs.
Dr. h. c. Hans Boerner.
Von Regierungsrat Dr. Heinrich Leporini, Wien.
Am 12. März hat Dr. h. c. Hans Boerner,
der Chef des bekannten Kunstantiquariates und Auk -
tionshauses in Leipzig, sein 60. Lebensjahr vollen -
det.
Dr. Hans Boerner nimmt einen ehrenvollen Platz
im deutschen Kunsthandel ein. Wenn er auch zw'ei-
undzwanzigjährig sein Hochschulstudium aufgeben
und die alte Firma, die sein Großvater Carl Gustav
Boerner im Jahre 1826 begründet hatte, über -
nehmen mußte, so blieb er seiner dank ungewöhnli -
chen Begabung auch in der Leitung dieses Kunst -
hauses der Mann ernster wissenschaftlicher Betätigung.
Vor allem seinen gründlichen Fachkenntnissen ver -
dankte er das ungewöhnliche Ansehen, das er in
allen Fachkreisen genoß und das neue Aufblühen
des Kunsthauses, das unter ihm weit über die Gren -
zen Deutschlands Weltruf erlangte, ja zum bedeutend -
sten Auktionshaus für Graphik in der Welt wurde.
Schon beim hundertjährigen Jubiläum der Firma 1926
wurden Hans Boerner zahlreiche Ehrungen zuteil und
wurde ihm 1930 von der Universität Leipzig auf
Veranlassung der Direktoren der bedeutendsten Kup -
ferstichsammlungen die Würde des Ehrendoktors
verliehen. In ähnlicher Weise wie der deutsche Buch -
handel sich hauptsächlich in Leipzig konzentriert hat,
so haben hier auch die Kupferstichauktionen Wei -
gels schon zu Zeiten Goethes, der selbst zu den
Kunden des Geschäftes zählte, einen großen Ruf er -
langt. Das Weigel’sche Unternehmen, das bis zur
Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht, wurde von
Paul Boerner, dem 1836 geborenen Vater des heu -
tigen Firmenchefs, mit dem Kunsthaus Boerner ver -
einigt. Bei seinem Tode im Jahre 1880 übernahm
ein bewährter Mitarbeiter Johannes Arnold bis zur
Großjährigkeit von Plans Boerner die Leitung der
Geschäfte.
Schon vor dem Weltkriege führte Hans Boerner,
der 1899 die Leitung übernahm, das Kunsthaus zu
neuem Ansehen. In Zusammenarbeit mit dem späteren
Teilhaber Gustav Nebehay wurde das Gebiet
auch auf Autographen und alte kostbare Drucke und
Handschriften erweitert. Er begann nun nach einer
jahrzehntelangen Pause die Veranstaltung großer Auk -
tionen. Gustav Nebehay trat später aus der Firma
wieder aus und Hans Boerner beschränkte den Be -
trieb auf die graphische Kunst, der nun zur Weltbe -
deutung anwachsend, seine ganzen Kräfte in Anspruch
nahm. Das Haus Boerner wurde die bedeutendste
Kupferstichauktionsfirma der Welt.
Aussteifung von Krönungsreliquien.
Aus London wird uns berichtet:
Der Krönung des Königs Georg VI. wird eine
Ausstellung von Krönungsreliquien vor -
angehen, die am 12. April eröffnet und bis zum Krö -
nungstag, d. i. bis zum 15. Mai, allgemein zugänglich
sein wird.
An der Ausstellung beteiligen sich nicht nur die
Mitglieder der königlichen Familie, sondern auch die
Aristokraten des Reiches, die zum Teil ungemein in -
teressante Erinnerungsgegenstände zur Verfügung stel -
len konnten. Lnter den Objekten, die schon jetzt in
die lausende gehen, befinden sich eine Bettdecke und
Bettvorhänge, die von der unglücklichen Königin M a-
ria Stuart in Petit Point gestickt wurden, ferner ein
Ring, den Karl I. in der Gefangenschaft trug, das
Kruzifix, das Maria Stuart auf dem Stafott hielt, so -
wie ein Gebetbuch, das einst der Kaiserin Elisa -
beth von Oesterreich gehörte.
Merkwürdig modern mutet ein Paar Schuhe aus
silberner und goldener Durchbrucharbeit in Satin aus,
das Anna Boleyn trug. Daneben wird man die
Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 27
kleine Mütze und die Fausthandschuhe sehen, mit der
ihre Tochter, die spätere Königin Elisabeth, als
Säugling bei der Taufe bekleidet war, und die ihre
Mutter einer Hofdame zum Geschenk machte.
Einen besonderen Reiz werden die Bilder hervor -
ragender Maler, besonders von van Dyck, Rey -
nolds und Gainsborough ausüben, die Persön-
lichkeiten der englischen Geschichte darstellen.
Die Kunstsammlung Franz Trau.
Nach drei Auktionen, die mehr den Charakter
von Spezialauktionen hatten, kommt nun als vierte die
eigentliche Kunstsammlung Franz Traus unter den
Hammer. An fünf Tagen — vom 26. April bis ein -
schließlich 30. April wird von Gilhofer &
Ranschburg in Wie n, die auch die früheren
Trau - Versteigerungen durchgeführt haben, diese
Sammlung aufgelöst werden. Im Hinblick auf das
überaus reichhaltige Material der vornehm ausge -
stattete und mit 32 Bildtafeln geschmückte Katalog
wert hätte, keines, das nicht Sammler interessieren
würde. Bei gar manchem wird das Herz des Samm -
lers höher schlagen. So z. B. bei der herrlichen Buchs -
holzgruppe ,,Adam und Eva im Paradies“, die un -
sere Abbildung (Fig. 1) vorführt. Eva mit fliegen -
dem Haar, in der erhobenen Rechten den verhängnis -
vollen Apfel haltend. Zwischen ihr und ihrem Gatten
ein Baum mit stilisierten Blättern und Früchten, auf
dem Baum ein sitzender Vogel ; um den Baumstamm
windet sich die verführerische Schlange nach auf-
Fig. 1. Adam und
Buchsholz-Gruppe,
weist nicht weniger als 1115 Nummern auf wird
die Auktion diesmal nicht in den Geschäftsräumen
der Firma in der Bognergasse, sondern in dem weit
geräumigeren Erdödy-Palais, I., Krugerstraße 10, vor
sich gehen.
Kam es schon bei den früheren Auktionen zum
Bewußtsein, daß Trau mit Kunstverständnis und Ge -
schmack sammelte, so wird dies umso mehr bei dieser
der Fall sein. Keines der Objekte, das nicht Kunst-
Eva im Paradies. ~., ;*.■
Deutsch, 16. J.
wärts. Am Boden des Stammes ein liegender Löwe,
rückwärts der Figuren Hirsch, Lamm und Hirschkuh.
Als Abschluß der Gruppe an der Rückseite eine
Hecke. Die Gruppe, mit 15.000 Schilling bewertet, ist
eine deutsche Arbeit aus dem 16. Jahrhundert.
Wie bei den Skulpturen findet man in jeder der
anderen Abteilungen zahlreiche Objekte, die man her -
vorheben müßte. So z. B. in der Abteilung,,Silber und
Schmuck“ einen italienischen Reliquienbehälter aus
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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 8
der Zeit um 1500 und einen Schweizer Buttenträger
in Silbermontierung mit Silbcrschildern, datiert 1785.
in der Abteilung ,.Gläser und Pokale“, die Mildner-
Gläser mit den farbigen Bildnissen Kaiser Josephs II.
und der Erzherzogin Christine und einen reich gra -
vierten böhmischen Deckelpokal aus der Hälfte des
18. Jahrhunderts, unter den „Tassen“ ein Kaffeeser -
vice, das von keinem Geringeren, als von Johann
Daffinger bemalt ist, unter den Schalen und Tas -
sen eine eiförmige Vase mit Deckel und Doppelhenkel
auf vier geschwungenen Füßen aus der Altwiener
Porzellanmanufaktur, unter der Porzellanplastik eine
Gruppe (Dame mit gepuderter Frisur, zur Rechten Ka -
valier in braunem Frack, in der Mitte zwischen bei -
den halb liegendes Kind) Wien, um 1770 und eine
Franken'haler Gruppe (Sitzende Dame, Mandoline
spielend, ein Lamm an ihr aufspringend, zu ihrer
Rechten stehender Kavalier Flöte spielend, zwischen
beiden Tisch, auf dem Noten und Kopfbedeckung lie -
gen. Zu Füßen des Kavaliers liegender Hund; im
Vordergründe sitzendes Kind. Im Rücken der Dame
Rocaillcaufbau, ebenso der Sockel Rocaille) usw.
Ein besonderes Kapitel bilden die Gemälde
der Sammlung. Als wertvollstes wird mit Recht das
unter der Nummer 551 im Katalog verzeichnete Bild
„Die Melancholia“ bezeichnet, das auf 12.000 Schil -
ling geschätzt ist. Der Maler des 1558 datierten Bil -
des war lange unbekannt, erst Max J. F riedländer
hat es als Werk eines hochstehenden Künstlers na -
mens Gerung agnosziert, über dessen Leben und
Schaffen Thieme-Beckers Lexikon (Band XIII, Seite
488) einiges Licht verbreitet: in früheren Nachschlä -
gebüchern kommt der Name überhaupt .nicht vor.
Von einem Ulmcr Meister um 1520 finden wir zwei
Porträts (Brustbilder) eines Mannes und einer Frau,
aus der Bodenseeschule um 1450 bis 1460 vier Szenen
aus dem Leben eines Heiligen, vermutlich des hl. Se-
baldus, der nach der Legende als Toter im Sarge
ruhend, von einem Ochsengespann nach Nürnberg an
die Stelle gezogen wurde, auf der später die Scbal-
duskirche errichtet wurde. Felice Brusasorci ist
durch das Porträt eines Herrn mit schwarzem Haar,
Francesco dei Laganelli durch eine Madonna sehr
gut repräsentiert. Jan Brueghel der Jüngere ist
mit zwei Bildern aus der Folge seiner „Vier Elemente“
mit der „Allegorie der Erde“ und der „Allegorie des
Feuers“ vertreten.
*
Richtpreise für Austriaca und „Viennensia.
Die vorangegangene dritte Trau-Aktion, die Gib
hofer & Ranschburg am i o. und t t . März ver -
anstalteten, hatte einen sehr schönen Erfolg. Es war
um die immer seltener werdenden Austriaca und
V i e n n e 11 s i a, die den Hauptteil der Versteigerung
bildeten, wie man in Wien zu sagen pflegt, ein förm -
liches Gcriß, was seinen Ausdruck darin fand, daß
fast durchwegs alle Ausrufspreise stark überboten
wurden.
In vielen Fällen betrug das Plus ein Vielfaches.
So wurden z. B. die Wahlfahrtsorte- und Heiligenbil -
der (Kat.-Nr. 345) von 150 auf 420 Schilling ge -
steigert, die Städteansichten von Salzburg (Kat.-Nr.
331) gingen von 20 auf 110 Schilling, die Danreither-
Blätter von Salzburg von 15 auf 62 und die Wiener
Typen aus dem Volks- und Straßenleben (Kat.-Nr.
285) von 50 auf 120 Schilling. Bei dem Umstande,
daß diese Auktion seit langem die erste war, auf der
Austriaca und Viennensia zum Ausgebote gelangten,
kommt den Preisen die Bedeutung von Richtpreisen zu.
Den Austriaca- und Viennensia-Stücken schlossen
sich in Umstellung der Reihenfolge die sogenannten
„Kanonen“, die illuminierten Manuskripte und die frü -
hen liturgischen Pergamentdrucke an, die, wie er -
wartet, sehr gut abgingen.
Wir notierten die folgenden Preise (in österreichi -
schen Schillingen):
Illuminierte Manuskripte und frühe liturgische Pergament-
Drucke.
1 Livre d'heures. Lateinisches Pergament-Manuskript.
Nord-Frankreich, ca. 1370 5800
2 Livre d'heures. Lateinische und französische Perga -
ment-Handschrift. Französisch, 15. Jahrh. 2600
3 Officium B. Mariae V. Sec. Consuetud. Romane
Curiae. Pergament-Manuskript. Nordfrankreich,
2. Hälfte des 14. Jahrh. 30C0
4 Horae B. M. V. ad usum Sarum, c. Calendario.
Manuskript auf Pergament, England, 1. H., 15. J. 3100
5 Gebetbuch. Pergament-Handschrift in deutscher
Sprache, 14. Jahrh. 15C0
7 Executoria de liidalguia (Adelsbrief) für Don Pedro
de Segovia. Pergament-Manuskript iri spanischer
Sprache, 1572 310
9 lieures a 1’Frage de Rome, Paris, Gilles I lardouyn
pour Germain Hardouyn, 1520 350
10 Höre deipare virginis Marie sec. usum Romanum.
Paris, Jolande Bonhomme (Veuve de Thielman
Kerver), 1531 120
11 Officium B. Marie. Venedig, Lueanton de Giunta, 1505 130
Oelgemälde, Aquarelle und Handzeichnungen.
12 Rudolf v. Alt, Porta Ticinese in Mailand,
15.5 : 21 cm 45
13 Jacob A 1 t, Komorn von der Donau aus gesehen,
24.5 : 36,5 cm 33
15 J0I1. Mich. Bretschneider, Früchte- und Blu -
menstilleben, 77 : 57 cm 310
16 Canon, Fischerin, 19:15 cm (Beigel: Porträt
Canons von Oerasch), 26' : 21,5 cm <■ ■ ■ -50
17 Peter Fendi, Des Künstlers Mutter auf einem Stein
sitzend, von rückwärts gesehen, Aquarellskizze
12 : 9,5 cm 80
20 Carl Früh w i r t h, Waffen und Rüstungen. Original
Skizzen zu dem Werk der Ainbraser-Sammlung 30
Aquarelle von H a v 1 i c e k.
24 Alsergrund, 5 Bl. 55
25 Am Hof 30
26 Auwinkel 11
28 Donau mit Blick auf Kahlenberg - Eisgang an
der Reichsbrücke, 2 Bl. 17
30 Fischerstiege 12
31 Freiung 20
32 Goldschmidtgasse mit Peterskirche 28
34 Grinzinger Friedhof, 2 Bl. 14
35 Himmelstraße 25
36 I lameau, 3 Bl. 14
37 Hietzing, Kirche z. Maria Geburt 13
39 Kaunitzgasse - Ratzenstadtl, 2 Bl. 15
40 Kettenbrücke — Magdalenenstraße (Johanneshaus) 10
41 I.eopoldsberg von Klosterneuburg-Weidling
(Präiatensteg) " 17
42 I.ugeck, „Regensburger-Hof“ 30
43 Magdalenenstraße — Magdalenenbrücke — Ketten -
brücke, 3 Bl. 25
44 Margarethen, 6 Bl. 32
45 Ober-St.-Veit, 2 Bl. 25
46 Petersplatz während d. Demoliefung d. Eisgriibels 26
47 Prater J 24
49 Schauflergasse Ballhausplatz, 2 Bl. 32
50 Schleifmühlgasse 10
51 Schönbrunn, 5 Bi. 95
52 Schönlaterngasse mit Heiligenkreuzerliof 12
55 Seitzergasse 13
59 Weihburggasse — Johannesgasse gegen Kärtnner-
straße, 2 Bl. 15
60 Admont, 2 Bl. 19
64 Donauansichten, 10 Bl. 20
66 Kdlitz, Ansichten, 2 Bl. 13
67 Fischamend 26
69 Gmunden (Traunbrücke) — Ischl (Brücke zum
Kaiserpark), 3 Bl. 18
70 Greifenstein, 2 Bl. 14
71 Grein a. d. Donau 15
73 Hallstadt, Friedhof 51
Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 29
74 I Ieiligenkreuz, Ansicht mit Stift 25
76 St. Johann in Tirol 13
77 Kalksburg 20
80 Kärnten, 3 Bl. 16
82 Klosterneuburg, 4 Bl. 20
83 Liesing, 2 Bl. 16
87 Neusiedl am See, 4 Bl. 55
90 Riva am Gardasee 15
91 Rodaun, Kirche und Umgebung 20
94 Semmering, Ansicht der Weinzettelwand 13
96 Sulden, Ansicht 13
99 Verona, Piazza Navona 13
100 Waidhofen an der Ybbs mit Brücke und Kirchturm 22
102 Weißenkirchen a. d. D. — Langenrohr bei Tulln, 2 Bl. 16
103 Amerling, Porträt des Malers, 16 :12,5 cm 38
105 Richard Moser, Seitzergasse gegen Kurrentgasse,
40,5 :21,3 cm 24
106 Erwin P e n d 1, Ansicht des Rathauskellers, 25,5
zu 33 cm. — Beigel: Volkshalle und Arkaden, 2 Bl.
Federz. v. Kronstein, 10 : 26 cm 45
109 Carl Schindler, Zugpferd im Sielengeschirr 40
111 Karl Schütz, Frauen und Kinder in Rokokokostüm,
Federz. 5:6 cm 22
112 Josef Schwemminger, Kühe an der Tränke,
35 : 50 cm 150
113 Gottfried S e e 1 o s, Etschtal, 35,5:54,5 cm 25
114 Franz Wolf, Gebirgslandschaft mit Bauernhaus,
26 : 37 cm 20
Wiener Ansichten und historische Blätter.
1. Bezirk:
116 Albrechtsplatz 5
117 Burg, Gerstmeyer del. 11
118 Burgplatz, Aeußerer, 12 Bl. 15
119 — Innerer, 8 Bl. 22
121 Fischerstiege, Aquarell v. Leybold 12
122 Fleischmarkt, 5 Bl. 11
123 Franz Josefs-Kai, 4 Bl. 10
124 Freyung, 6 Bl. 11
125 Graben, R. Alt p. Lithogr. v. Brems 20
126 Ders., 15 Bl. Kupferst. u. Lithogr. 17
129 Hoher Markt, R. Alt p. 18
130 — 9 Bl. Kupferst. u. Lithogr. 9
131 Josefsplatz, 14 Bl. 10
132 [udenplatz, Aquarell v. L. Hofbauer 15
133 Kirchen, 21 Bl. 15
134 Kohlmarkt, 5 Bl. 12
135 Linien Wiens, 7 Bl. 65
136 Löwelbastei, 2 Bl. 16
137 Michaelerplatz, 13 Bl. 17
138 Minoritenplatz, Aquarell v. Leischner 9
140 Der Neue Markt, R. Alt p. Kolor. Lithogr. v. Brems 19
141 — 8 Bl. Kupferstiche u. Lithogr. 15
142 Petersplatz, 7 Bl. 25
143 Salzgries 16
144 Schänzel, J. Ziegler 16
14/ Stadttore, 40 Bl. 60
148 Stephanskirche, Schütz del. et sc. 38
149 — Die Metropolitan-Kirche St. Stefan in Wien,
par J. Maina Vienne chez Cappi 16
150 Universitätsplatz, Schütz del. et sc. 18
153 Sammlung von 48 Bl. Ansichten, 19 Aquarelle,
10 Bleistiftzeichn. 50
2. und 20. Bezirk:
154 Augarten, 9 Bl. 22
155 Ferdinandsbrücke, R. Alt 1831, del. 16
156 — 16 Bl. Kupferst. u. Lithogr. 20
157 Nordbahn, 5 Bl. 20
158 Prater, 7 Bl. 32
159 — 27 Bl. Kupferst. u. Lithogr. 75
160 Das neue Wiener Ringelspiel im Prater, Janscha u
C. Postl 22
161 Versammlung der schönen Welt bey den Kaffee-
Häusern in d. großen Prater-Allee. Janscha, Ziegler 18
162 Praterstraße, 8 Bl. ' 3
163 Das Theater in der Leopoldstadt v. J. 1710—1847 20
164 Brigittenau nächst dem Augarten. Janscha - -Ziegler 12
165 — Brigittenau u. d. Donaustrom v. Seiten d. Au -
garten. Janscha — Kolor. Postl 18
166 Tabor, 5 Bl. Lithogr. 10
167 Zwischenbrücken, Ziegler 30
168 14 Ansichten aus dem 2. Bezirk 28
3. Bezirk:
169 Belvedere, 10 Bl. 18
171 Landstraße Hauptstraße, um 1750 8
172 Rennweg, 6 Bl. 5
173 Schwarzenberg-Palais, 8 Bl. 12
174 26 Ansichten aus dem 3. Bezirk 20
4. Bezirk:
175 Die St. Karlskirche in der Vorstadt Alt-Wieden.
V. Grüner 18
(Fortsetzung folgt.)
Eine Flasche Cognac des Königs von England wird versteigert.
Am 12. April wird in den Räumen der Weltfirma C h r i-
stic in London eine ganz eigenartige Versteigerung statt -
finden, wie sie sogar auf dem so vielgestaltigen englischen Auk -
tionsmarkt zu den größten Seltenheiten gehört.
Zunächst gelangt eine Flasche Cognac 1808, Denis Henri
Moünie & Co. zur Feilbietung. Sie war bis dahin Eigentum
Seiner Majestät, des Königs G.eorg VI. von England.
Dann folgt aus dem gleichen Besitz eine Flasche Portwein 1840
mit der Marke „Donna Antonia Reserva, A. A. Ferreira".
Diese merkwürdige Tatsache hat folgende Vorgeschichte:
Die Leitung des Königin Charlotte-Hospitals
war auf die kluge Idee gekommen, von ihren Gönnern statt
einer Geldspende ein alkoholhältiges Getränk als Geschenk
zu erbitten. Nicht zü-m unmittelbaren Verbrauch im Kranken -
hause, denn die moderne Medizin ist mit der Verschreibung
dieses Labemittels so sparsam, daß das Spital mit den ein -
gegangenen Weinen und Likören reichlich für ein Jahrhundert
versorgt gewesen wäre. Es war vielmehr von vornehefein ge -
plant, durch eine öffentliche Versteigerung die Mittel des Spi -
tals zu stärken. So sind die 244 Posten zusammengekommen,
die vom König, dem deutschen und französischen Botschaf -
ter, dem Prior und Mönche des Klosters Chartereux, den Trä -
gern der klangvollsten englischen Namen und einer Reihe von
Firmen gespendet worden sind. In dieser, jeden Weinkenner
begeisternden Kollektion ist noch eine Post, die von einem
Monarchen herrührt. Allerdings nicht als unmittelbare Gabe.
Lin Ungenannter hat zwei Dutzend Flaschen Tokayer der Lese
1864 gespendet, die seine Familie einst von Kaiser Franz
Josef I. zum Geschenk erhalten hatte. Es ist bekan-nt, daß
die besten Lagen des Tokayer Weingebietes früher kaiserlicher
Besitz gewesen sind. Ab und zu machte der Kaiser ein Dut -
zend Flaschen als Geschenk, was stets als ungewöhnliche Auf -
merksamkeit galt. Ein wahrhaft kaiserliches Geschenk! Jeder
Tropfen dieses edlen, in solcher Qualität im Handel überhaupt
nicht erhältlichen goldgelben Getränkes wurde förmlich auch
mit Gold aufgewogen.
Der älteste Jahrgang in dieser „geistreichen" Sammlung
wird durch drei Flaschen Madeira verkörpert. Sie stammen
aus dem Jahre 1779 und sind eine Spende von Sir Stephan
Gaselee. Aus dem Jahre 1791 ist der von der Firma
S todart gewidmete „Schluck von Constantia". Der fran -
zösische Botschafter hat sich in richtiger Vertre -
tung seines Landes mit sechs Flaschen der feinsten Quali -
tät von Moet et Chandon 1900 eingestellt. Dem gegenüber
steht der Vertreter des deutschen Reiches mit einem
Dutzend Flaschen „Schloß Johannisberger Kabinett". Eine stür -
misch bewegte Vergangenheit hat die Flasche Madeira 1833 aus
dem Keller der Gräfin J e 11 i c o e. Der Wein gehörte früher
dem Admiral Earl J e 11 i c o e und befand sich im Weltkrieg
an Bord von dessen Flaggschiff „Iron Duke" während der
Schlacht bei Jütland. Von Lord Howard de Waiden rüh -
ren drei Flaschen Sherry her, welche die Bezeichnung „Water -
loo 1815" tragen. Was kommt nicht alles als „alter" Rum auf den
Markt! Einmütig wird man aber diesen Ehrentitel zwei 1 laschen
Rum zugestehen, die Sir Samuel Scott, Baronet, dem Hospi -
tal überwiesen hat. Ihr Geburtsjahr ist nämlich 1796. Etwas
jünger ist die Flasche „Weißer Chartreux", eine Gabe des
Priors des Klosters zu Parkminster. Aber auch
sie hat das ehrwürdige Alter von 107 Jahren. Sechs Flaschen
Cognac „König von Rom, 1811" sind die Spende von Mr.
Edward H ick man.
Man müßte förmlich den ganzen Katalog abschreiben, um
diesen feinschmeckerischen Erlesenheiten gerecht zu werden,
die zweifellos dem Hospital eine schöne Summe Geld er -
bringen werden. Die Firma Christie hat sich uneigennützig
.in den Dienst der guten Sache gestellt. Es ist übrigens bemer -
kenswert, daß der älteste Wein dieser Auktion noch immer um
13 Jahre jünger ist, als die Firma Christie selbst, die 1766 ge -
gründet wurde.
m
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Nr. 3
INTERNATIONALE
SAMMLER-ZEITUNG
Englische Möbel des 17. und 18. Jahrhunderts.
Englische Möbel des 17. und 18. Jahrhunderts
werden immer seltener. Hält man sich vor Augen, wie
klein das heute so große London, die fast einzige
Stätte bedeutender Ebeneistenarbeit in England noch in
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war - es
zählte damals kaum 180.000 Einwohner, bedenkt
man weiters, wie gering der Abnehmerkreis der zah -
lungskräftigen Oberschichte für Qualitätsmöbel war,
welche noch dazu in England fast ausnahmslos Ge -
brauchszwecken und nicht, wie beispielsweise in
Frankreich, repräsentativen Zwecken dienten, so wird
man sich darüber nicht wundern. Liebhaber dieser
Möbel werden darum Herrn Armand Go bi et Dank
wisren, daß er aus:'seiner renommierten Privatsammlung
einen erlesenen Teil in seiner kürzlich in Berli n
(W 9, Göiingstraße 7) eröffneten Kunsthandlung zum
Verkaufe stellt.
Ihrer Provenienz nach befinden sich unter diesen
Beständen Möbel aus berühmten Häusern des 17. und
18. Jahrhunderts, die zum Teil nicht mehr bestehen,
so aus David Garricks Räumen im Adelphi Tcr-
race, aus dem von Robert Adam im Jahre 1770 er -
bauten und mit Innenausstattung versehenen Portman
Square r 5, aus der ehemaligen Residenz der Prinzeß
Royal Duchesse of Fife, ferner aus dem Besitz des
verstorbenen Marquis of Lincolnshire, des verstorbe -
nen Herzogs von Wellington, aus der Janes Collec
tion, den Sammlungen Miss Mooren Lodge, Örmcly
und anderen.
Eine Vorstellung von der Kostbarkeit der bei
Gobiet vereinigten Kunstwerke geben die hier abge -
bildeten Gegenstände. Unsere Fig. 2 zeigt die aus der
Sammlung des verblichenen Marquis of Lincolnshire
stammende Standuhr Georgs II. Sie ist aus figu -
riertem Walnuß angefertigt und hat einen kuppeiför -
migen Aufsatz. Das Achttagewerk rührt von J. S e d-
don in London her; das Erzeugungsjahr dürfte
1720 sein.
Von den Möbeln selbst führen wir in Fig. 3 einen
Mahagonischreibtisch vor, von dem der prachtvoll
ausgestattete Katalog folgende kurze Beschreibung
gibt: „Doppelseitig, beiderseits mit Laden versehen,
an der einen Front die Oberlade mit Schreibeinrich -
tung, ausziehbar, das ringsum laufende. Fries sowie
die Mittelstücke dekorativ bogenförmig geschnitzt.
Mahagoni-Furnier auf Eichenrahmen hoher Qualität.
Höhe 79 cm, Länge .122 cm, Breite 81,5 cm. Chippen -
dale, zirka 1760“. Dieses Möbelstück, das sich frü -
her in der Sammlung John Smiley Esq. in London
befand, hat eine schöne Tönung und hat noch nicht
unter der modernen Politur gelitten. Bei der Bewer -
tung alter englischer Möbel muß nämlich darauf ge -
achtet werden, ob das Stück hinsichtlich der Politur -
beschaffenheil sich im sogen, „gewaschenen Zu -
stande“ 1 befindet, d. h, ob die ursprüngliche Patina durch
Waschen entfernt wurde, oder ob dasselbe einmal „re-
poli iert“' wurde, d. h. ob die originale Politurschicht
des Möbels gänzlich entfernt und mit völlig neuer
Politur versehen wurde oder eine Variante des letzte -
ren 1 alles ob das Möbelstück das in England
sogenannte „French polish“ (eine harte, gewöhnlich
dunkel gehaltene, die natürliche Holzmaserung meist
verdeckende Politur)- trägt.
Den englischen Möbeln, die 48 Seiten füllen,
hat die Kunsthandlung Gobiet aus ihren reichen Be-
Fig. 2. Standuhr Georgs II. von England.
Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 31
ständen eine Reihe hochwertiger Gemälde, Handzeich -
nungen und Farbstiche beigegeben. Wir finden da
u. a. das für die Geschichte der Nürnberger Klein -
kunst in mehr als einer Hinsicht wichtige Blatt „Ura-
Paris) usw. Unsere Abbildung (Fig. 4) gibt ein rei -
zendes Schabkunstblatt von W. W a r d wieder.
Den Abschluß des Katalogs bilden hervorragende
Brüsseler Gobelins aus dem 16. und 17. Jahrhundert,
Fig. 3. Mahagoni-Schreibtisch,
nia“ oder „Allegorie auf die Astronomia“ von W.
J amnitzc r, eine Ansicht des Canale Grande in
Venedig von Michele Marieschi, ein Porträt des
Sir Thomas Lavrence von W. Roberts, Blätter von
Ward, Richard Earlom (die vier Märkte nach
Snyders), Eugen Louis Boudin (Flußlandschaftbei |
Chippendale, ca. 1760.
Silber- und Metallarbeiten von Jackson und John
W a k e 1 i n, ein Bronze! euchter von Matthew B o u 1 -
ton, dem führenden Bronzemeister des 18. Jahr -
hunderts in England, Glasluster aus dem Anfang
des 19. Jahrhunderts u. a.
445. Kunstauktion des Dorotheums.
Unter lebhafter Beteiligung von Sammlern und
Kunstliebhabern fand am 19. und 20. März die 445.
Kunstauktion des Wiener Dorotheums statt. Das
Interesse galt diesmal vorzugsweise den Gemälden,
von denen die meisten weit über die Ausrufspreise
gingen. Heiß umstritten war namentlich der pracht -
volle,, (von uns in der vorigen Nummer reproduzierte)
Waldmüller, „Das Mutterglück“. Das Bild wurde
auf 7000 S hinauf!izitiert. Mit dem 20 prozentigen
Zuschlag stellt sich der Preis auf 8400 S.
Nachstehend die erzielten Preise (in österreichi -
schen Schillingen):
Alte Meister.
3 Hendrik van Baien, Triumphzug bacchischer Put -
ten, 21 :28 cm ' 300
— Der-. Bacchische Putten an einem Faß, 21 : 28 cm 300
4 Carlier M ödeste. Stilleben mit Blumen, Obst,
Architektur. 126 :100 cm 500
10 Franz de Paula F e r g. Christus heilt den Blinden.
25 : 20 cm 150
11 Frans Franeken II. Vornehme Tanzgescllschaft.
56 :78 cm 420
14 J. F. Gerard (Gerhard) Bildnis eines Mädchens.
25 : 20 cm 65
18 Johann Carl Loth. Bacchus und Ariadne
120 :160 cm 750
19 Jan van Ossenbeeck. Tierstück 60 :70 cm 350
20 Giulio Cesare Procaccini. Die heilige Familie
mit Engeln. 70 : 51 cm 900
27 Spanisch,17. J. Bildnis eines Fdelmanncs, 58:46 cm 250
29 Südniederländisch, um 1540. Madonna mit Kind,
44 : 32 cm 500
30 Lambert Sustris von Amsterdam. Die Sibylle
und Kaiser Augustus. 24 :37 cm 200
31 Ders. Szene aus der römischen Geschichte.
24 : 37 cm 220
38 Alessandro Varotari, gen. il Padovanino. Be -
weinung Christi. 85 : 88 cm 400
Neuere Meister.
44 All-Wiener Maler. Obststillcben mit Weinglas und
Wickenblütenzweig. 35 :30 cm
45 G. A r m f i e 1 d. Die kleinen Diebe. 62 : 51 cm
48 Elans Canon. Junge Frau mit Papagei.
12/ : 85 cm
54 Albin l.gger-I.ienz. Männerkopf. 36:27 cm
55 Anton Faistauer. Die Beweinung Christi. Tem -
pera, 66 : 61 cm
57 Karl Heffne r. Häuser am Wasser. 22 : 34 cm
58 J. F Herrin g. Aufbruch zur Falkenjagd.
61 : 91 cm
60 G. Holub. Mühle. 72:56 cm
62 Ludwig Koch. Pferde auf der Weide. Tempera,
49 : 70 cm
65 Moderner Maler. Herde auf dem Wege durch
baumbestandene Wiesen. 79 : 118 cm
66 Leopold Carl Müller. Kopf eines Nubiers.
34 : 21 cm
67 Ders. Kopf' eines arabischen Jünglings.
28 : 18 cm
73 W. C. P e 11 i n g a t e. Hochgebirgstal mit Kühen.
28 :38 cm
80
140
1300
300
150
125
250
80
120
450
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50
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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
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141
143
146
147
149
156
A. v. de Poncy. Kühe am Weidetümpel.
30 : 53 cm „
jac. Emil Schindler. Schiffswerft m Chiog-
gia, 46 : 41 cm
Joseph T i 11. Der hl. Josef, einen Knaben be -
schützend. 67 : 50 cm
E. Verheyden. Mädchen auf der Schaukel.
87 : 110 cm
Waldmüller. Mutterglück. 38:31 cm
129
30C
45
450
7000
Aquarelle, Miniaturen, Handzeichnungen.
157
158
160
161
162
165
Rudolf A 11. Schloß Täufers in Tirol. Bleistifte.
Alt-Wiener Miniaturmaler, um 1830. Junger Herr
in schwarzem Rock. 7,5 : 6,5 cm
Silvester B o i t o, Wien, um 1820. Tableau mit drei
Miniaturen
Albin Egger-Lienz. Mäher. 60:44 cm
Thomas I nde r. Wasserfall. Aquarell. 28 :20 cm
— Ders. Wasserfall im Maltatal. Aquarellstud.'.e.
28 : 20 cm
Englische Schule, Bäuerin mit Kind. Aquarellst.
15 :12 cm
Desgl. 19. Jahrh. Mädchen am Bachrand. Blei-
stiftz. 22 : 13 cm
Peter F e n d i. Sitzende Frau mit kleinem Kind.
Aquarellst.
Fr.edrich (3 a u e r m a n n. Zwei Tierstudien. Rohr -
feder- und Bleistift/.
— Ders. Zwei Landschaftsstudien mit Tieren.
Ders. Vier Landschaftsstudien mit Tieren
— Ders. Zwei Landschaftsstudien mit Tieren
Ders. Zwei Landschaftsstudien
Ders. Zwei Landschaftsstudien mit Tieren
Paris 0 ii t e r s 1 o h. Mitten auf dem Markte er -
blickt der Dichter die Götter
Josef Höger. Prozession in Gutenstein
ii Blatt Handzeichn. von Kuntz, Thomas Ender,
Schödlberger usw .
— 13 Blat: Handze'chnungen, Celskzzen und Aqua -
relle von F. L. l.ölir, Hardter, A. Schwarz u. a.
- 15 Blatt Aquarelle und Zeichnungen von L.
Brunner, Höger, Johann Rauclr; Seligmann ura:
William I.eightoii L e i t c h. Hügellandschaft mit
Baumgruppe. 14 122 cm
Alexander M o 1 i n a r i. Bildnis eines jungen
Mannes in zinnoberrotem Uniformrock. 6,8 : 5,5 cm
Guido R c n i. Figurenskizze sitzender Frauen
Karl von Saar. Herr im schwarzen Rock, 8,5 :7 cm
Richard Sch \xaa g e r. Kind vor Tischchen mit
Spielsachen. 8,5 :7 cm
— Ders., Bildnis eines auf blauem Kissen sitzenden
Kindes mit Lamm. 8,5 :6 cm
Albert Schindler. Flüchtlinge. Aquarellstudie.
11,5:9,5 cm
Franz Xaver Wagenschoen. Pan und ein
Hirte. Pinselzeichnung
75
60
60
100
30
20
10
28
60
20
20
4;
on
2C .
20
60
30
32
32
42-
60
190
100
100
125
125
30
15
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200
201
202
206
209
210
212
21.3
■2tö
217
218
219
220
223
224
225
226
227
228
Graphik.
Heinrich Aldegrever. 7 Blatt Kupferstiche
und ein Porträtstich 22
Rudolf Alt. 7 Blatt Radierungen, dazu Bildnis -
photographie des Meisters 40
Albrecht D ii r e r. Das Wappen mit dem Hahn.
B. 100 100
— Ders. Christus als Schmerzensmann. B. 20 120
— Ders. Der hl. Bartholomäus 50
Lucas van Leyden. Salomon, die Götzen anbe -
tend. B. 30 30
Rembrandt.
Gehender Bettler. B. 167 30
— Die Anbetung der Hirten. B. 44 30
Die Enthauptung Johannes des Täufers. B. 93 20
Die Alte mit der Kürbisflasche. B. 168 20
— Faust. B. 270, S. _ 130
— Der Bettler mit der Glutpfanne. B. 1/3 60
—■ Jude mit hoher Mütze. B. 133 38
Vierter Orientalenkopf. B. 289 45
Reinbrandts Mutter von vorn. B. 352 30
Greis mit langem Bart. B. 325 30
6 Radierungen 90
— Desgl. 75
Desgl. 50
2 Blatt Radierungen 30
Felicien R o p s. Das erotische Werk des Felicien
Rops 20
Nicolo S c h i a v o n e 11 i. 2 Blatt: Kind mit Vo -
gelhaus und Kind mit Hund 55
Ferdinand Schmutzer. Die Versteigerung 14
Ders. Jn Gedanken. 10
Ders. Entdecktes Geheimnis 10
Ders. Die „kleine" Klostersuppe 10
Ders. Holländische Weißnäherin 14
Wiener Ansichten. Aussicht gegen die Landstraße 50
Antiquitäten, Tapisserien.
Geschmiedeter Türklopfer, Eisen, 17 J. 30
Relief-Zinnteller, Nürnberg, 2. H. 17 J. 35
Ein Paar Bronzeleuchter, 17. J. 50
Barocke Truhe. Alpenländ. 17. J. 420
Silberplatte, Augsburg-, tim 1760. 112-g- 75
Kassette mit Chalcedonen und Achaten, in vergol -
detem Messing. Um 1700 100
Silberbecher. Augsburg, um 1700, 215 g. 380
Große chinesische Porzellanvase. Um 1700. 18 J. 800
Verlobungspokal. Um 1700 40
Reiseuhr, Werk sign. Andreas Hochenadl a Vie-
nae. Um 1720 100
Doppeldose, Kupferemail. Um 1720 130
Hausapotheke in I.ederkassettc. Um 1720 500
Kassette mit bunter Seidenstickerei. Um 1720 5
Walzenkrügel, Fayence. Um 1720 32
Henkelkrug, Wiener Porzellan der Du Pacquier-
Zeit 150
(Schluß in der nächsten Nummer.)
CoHektion Paul Chavan.
Aus Genf wird uns berichtet:
Die Versteigerung der Collection Paul Chavan,
die am 20. März in der Galerie Moos abgehalten
wurde, nahm einen sehr flotten Verlauf.
Den höchsten Preis unter den alten Bildern er -
zielte der schöne Tondo einer Madonna mit der hl.
Katharina von Sodoma (Kat.-Nr. 17); er brachte
15.400 Fr. Ein sehr starkes, kleines Interieur von
Brouwer (Nr. 2) kam auf 7850 Fr., der Ostade
(Nr. 14) auf 6200, der Trinker von Teniers d. J.
(Nr. 9) auf 3900 Fr. Das in der „Internationalen
Sammler-Zeitung“ abgebildet gewesene Interieur von
Mieris (Nr. 12) wurde um den respektablen Preis
von 3850 Fr. zugeschlagen. Nur um 50 Frcs. höher
ging das hübsche Porträt der Gräfin Törwing-Zetten
bach von Georges de Mar des (Nr. 5). Die Bauern
im Garten von Pieter de Hooch (Nr. 7) wechselten um
6400 Fr. ihren Besitzer, während für die Musikerin
von Met su (Nr. 11) 4950 Fr. angelegt wurden.
Sehr gute Preise wurden im allgemeinen für
Ho dl er gezahlt. Der schreitende Frauenakt von 1917
stieg in heißem Kampfe auf 16.500, die Weiden an
der Jonction (abgebildet in Nr. 1 der „Internationa -
len Sammler-Zeitung“ gingen auf 12.000, die Frau in
der Wiese auf 9750 Fr. Der Fahnenträger brachte
8060, die Tänzerin 8100, die Dent-Blanche von 1917
7950 Fr. Der Entwurf zur Mere Royaume wurde mit
4000 Fr. recht hoch bezahlt, eine Ensembleskizze zum
Marignanobild mit 3525 Fr., dagegen verhältnismä -
ßig gering.
Starkem Interesse begegnete das Frauenporträt
von Modigliani, das mit 14.500 Fr. die Auktion
verließ, ähnlich ein Gauguin, der 7900 Fr. er -
brachte. Gut bezahlt wurden weiters die drei Fran -
cois Barrauds mit 3250, 4900 und 4100 Fr., eben -
so die Kirche Ste-Benigne in Dijon von Utrillo
(7150 Fr.). Barthclemy Menns „Sirenen“ brachten
5120 Fr., Monticellis Frauen mit dem Windhund
3050 Fr.
Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 33
Londoner Markenauktionen.
In London steht die Hochsaison sozusagen vor
der Tür. Christie und Sothcby bereiten, wie aus
unserem Auktionskalender zu ersehen ist, bedeutsame
Auktionen vor, die großen Briefmarkenversteigerun -
gen sind bereits in vollem Gange.
Bei Harm er, Rooke u. Co. wurden schon
in der am n. und 12. Februar abgehaltenen Mar -
kenauktion, die prächtige Blocks und Einzelstücke
356 Oldenburg 1835, 1/3 gr. grün, seltenes Stück 26
358 Oldenburg 1859, 1/3 g r - grün 8/10
371 England 1841 1 d, Siebenerblock, rot 23
376 England 1884 10 s kobalt, ungebraucht 18
377 England 1884 1 Pfund, braun-lila, seltenes Stück 11
417 Mauritius 1848, 2 d blau, selten 26
421 Mauritius 1859, Paar von 2 d blau, sehr gut erhal -
ten, selten 35
427 Neufoundland 1857 2 d scharlachrot-vermillon, gu -
tes Stück 63
Fig. 4. W. Ward, Schabkunstblatt.
aus der Sammlung des Herrn A. I. Pie ree aus
New York sowie eine Kollektion von Marken des
XIX. Jahrhunderts brachte, sehr gute Preise erzielt.
Man registrierte in Pfund:
22 Komplette Serie Boüvia 19 Lj, 5 c bis 3 b . 13
25 Brasilien 1927, 700 r. auf 1300 r., grün, Sanabria 7 32
29 Canada 1928, 5 c., oliv-braun 25
38 Kolumbia 1932, komplette Serie bis 5 p., ebenso
1933, Cartagena Serie 7
55 Ecuador 1929, 10 s, orangerot 8 7
58 Ecuador 1919, offizielle Stücke bis 10 s, orangerot 25
70 Deutschland 1930, Fliegermarke zu 2 Mark 70
71 Deutschland 1931, Nordpol Eliegermarken zu 1, 2
und 4 Mark 14
99 Italien 1934, Satz bis Eire 4,50 7/15
125 Mexiko Panamerikanischer Postkongreß, 2 c schwarz
auf 40 c schwarz 17/10
198 Uruguay 1929, Pegasus Serie, komplett 8/13
199 Uruguay 1930, gleiche Werte wie vorher, geänderte
Farben 8/10
204 Australien 1920, Erste Flugpost-Serie, Oreat Britain
auf Australien 32
237 Barbados 1873, 6 d orange-vermillon, Block zu
24 Stück 15
254 Kanada 1852, 6 d dunkelviolett, gutes Exemplar 9
256 Kanada 1857, 71/2 d, gelb-grün, tadelloses Exemplar 13
des Feinsten englischen Vogels, des Zaunkönigs, tragen.
256 Kanada 1857, 71/2 <L gelb-grün, tadelloses Exem -
plar iO
268 Kap der guten Hoffnung, 1855—58, ungebraucht 6d
dunkel-lila 9/10
271 Kanada 1855—58, i gelb-grün, ungebraucht 11/10
320 Frankreich 1871, 60 c. mattgelb, gebraucht, gutes
Exemplar 10
Aus Kunsthandlung Gobi et in Berlin.
428 Neufoundland 1857, 4 d scharlachrot-vermillon 25
437 Neu Süd Wales 1853 8 d, dunkelgelb, sehr selten 12
466 Portugiesisch-Indien, 1872 —75, Die 2, 20 r, vermillon 18
517 Trinidad 1847, Lady Mc Leod, 4 c blau, ungebraucht 25
Am 26. und 27. Februar wurde ebenfalls bei
Harmer, Rooke u. Ci Ltd. eine Sammlung von
alten Marken in ganzen Büchern und Kollektionen und
viele Fehldrucke, Kolonial- und Kriegsmarken, da -
runter eine abgeschlossene Sammlung, die mehr als
20.000 Stücke enthält, versteigert. Es wurden fol -
gende Preise für die bedeutenden Stücke erzielt:
1 Eine Sammlung in 7 Alben, enthaltend mehr als
19.500 Stück, Kolonialmarken aller Staaten, ferner
Bayern, Belgien, Eupen und Malmedy, Fiume, Ruß -
land, Deutsche Ex-Koloriien, Queen Mary, Edu -
ard und Georgsmarken 145
2 Loses Album, enthaltend Britische Kolonien 38
3 Sammlung in Empire-Album, Kolonialmarken,
Deutschland und U.S.A. 20
4 Sammlung von englischen Kolonialmarken in Myatt-
Grafton-Album 13
139 Afghanistan 1900, Frühdrucke, viele Raritäten 11/10
161 Kollektion von Erstdrucken, viele ungebraucht, Ka -
talogwert 150 Pfund 14
196 Kanada 1917, Kollektion von Probedrucken 9/10
205 Kap der guten Hoffnung, 48 dreieckige Marken,
manche schadhaft 25
253 Französische Kolonien, 1877—78, viele komplette
Sätze, Anjouan und Tunis 16/10
271 Deutsche Staaten, viele ganze Sätze, manche defekt 13/10
272 Wertvolle Kollektion von Württemberg und Baden
in losem Album 21
Seite 34
INTER NATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 3
276 Bremen, wertvolle Stücke, ungebraucht und ge -
braucht, manche defekt 12/10
304 Sammlung von Auslands- und Kolonialmarken in
Standard-Album 105
305 Dreibändiges Album mit Marken von Großbri -
tannien und allen anderen Staaten 75
306 Loses Album mit Marken der Kolonien, ein -
schließlich Afrika 30
308 Vierbändiges Ideal Album mit .Marken von gutem
Rang, Kuropa, Zentral- und Südamerika, Kriegs -
marken und Kriegsprobedrucke 17
309 Vierbändiges Simplex-Album, mit Auslands- und
Kolonialmarken 21
310 Kollektion von Kriegs- und Kolonialmarken in Ideal-
Album 19/10
312 Kollektion von ausländischen, bes. Argentinienmar -
ken in Imperial-Album 17
370 Indien: Eingeborenen-Staaten, 1900, Probedrucke 15/15
376 Irak, 1932, Fehldruck;, 20. f auf 4 4a anstatt 25 f 12/10
377 Desgleichen, 80 f auf 6 a anstatt 30 fr., sehr selten 42
403 Japan, die wertvolle Sammlung einschließlich 1871,
1872, 1874 und 1900 13
415 Malta 1919, MCA 10 s, schwarz, sehr selten 18
487 St. Kitts-Nevis, 1923, Dreihundertjahrmarken 14
506 Süd-Nigeria, vollständige Sammlung, komplett 45
527 Schweiz 1843, 4 r schwarz, auf drei Seiten Rand 14
534 Tanganyika 1922, 5 c bis 1 Pfund, durchaus Vie -
rer bl ocks 10
563 Vereinigte Staaten von Amerika, von 1869 und
später, Fehldrucke .darunter 9
5. Bosel. III. Teil.
Bei der vom Dorotheum in Wien durchge -
führten Versteigerung des dritten Teiles der Bosel-
Sammlungen (siehe Nr. 2 der „Internationalen Samm -
lerzeitung“) wurden weiters folgende Preise (in öster -
reichischen Schillingen) erzielt:
176
177
178
179
181
182
183
184
185
186
187
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
204
205
206
207
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
222
223
224
225
226
227
228
229
230
231
232
233
234
Silber.
Bonbonniere, 220 g 40
Zigarettenkassette, 299 g 45
Zwei Vasen, 585 g 40
Desgt., 506 g 40
Zigarettenkassette 285 g 50
Zwei kleine Jardinieren, 4342 g 35
Sauciere, 762 g 90
Desgl., 744 g 100
Tafelaufsatz, 705 g 120
Tafelaufsatz, 693 g 110
Deckelkasserolle, 1507 g 150
Fischschüssel mit Blattranddekor, 1600 g 240
Zigarettenkassette, 283 g 50
Tafeljardiniere, 1490 g 120
Mokkaservice für 12 Personen, 7190 g 600
Fleischschüssel, 1150 g 215
Desgl., 1005 g 190
Mchlspeisschüssel, 714 g 140
Kombiniertes Tee- und Kaffeeservice, 8460 g 1200
Meh'speisschüs'scl, 808 g 160
Fischsehüssel, 1880 g 200
Fischschüssel, 1800 g 240
Ovale Schüssel mit Spargelraster, 2020 g 290
Desgl., 1532 g ‘ ‘ 220
Desgl., 1550 g 230
Mchlspeisschüssel, 1162 g 160
Desgl., 116 g 170
Runder Teller, 750 g 105
Desgl., 805 g 130
Gebäckschale, 930 g 150
Gebäckschale, 920 g 160
Zigarettenkassette, 277 g 55
Kolibridose mit Vogelgezwitscher, 553 g 240
Zwei Girandolen, 4790 g = 600
Flaschenuntersatz, 206 g 32
Desgl., 185 g 30.
Zigarettenkassette, 289 g 55
Golddosen.
Golddose, 831 g 280
Desgl., 79,5 g 670
Desgl., um 1830, 121 g 1050
Desgl., um 1840, Beschauzeichen Neuchatei, 90,8 g 550
Desgl., Wien, um 1840, 184,5 g 1400
Golddose mit Miniaturdoppelporträt, französisch, um
1840, 152 g 1500
Golddose, Biedermeierzeit, 81,8 g 540
Desgl., 63,6 g ' 650
Desgl., um 1850, 966 g 380
Desgl., französisch, um 1850, 119 g 720
Desgl., um 1850, 62,9 g ‘ 350
Desgl., um 1860, Punze Neuchatel, 86,3 g 500
Desgl., Neuchatel, um 1860, 70,8 g ' 500
Desgl., um 1860, 259 g ‘ 1800
Desgl., Louis-XVI.-Stil, 118 g 620
Desgl., I ouis-XVl.-Stil, 88 g 520
Desgl., Art des Straßburger Goldschmiedes Kir-
stein, signiert „Benvenuto Cellini", 112,6 g 880
Desgl., 69,5 g 600
235 Desgl., im Empirestil, 162 g 750
236 Desgl., 72,2 g 420
237 Desgl.' 51,7 g 250
238 Desgl., Empirestil, 81,7 g 460
239 Desgl., Empirestil, 134 g 1200
240 Desgl., Stil des Klassizismus, 79,9 g 450
241 Desgl., 121,7 g 900
Kameen.
242 Ring mit geschnittener Achatgemme 30
243 Barockring mit Steinkamee 30
244 Brosche aus Silber mit Steinkamee 55
245 Ring mit Steingemme 55
246 Steinkamee, Frauenkopf, Calcedon 40
247 Brosche mit Madonnenkopf 75
248 Medaillon, Kopf eines Römers, in Halbedelsteinen
geschnitten 75
249 Brosche, Steinkamee, Frauenkopf 45
250 Großer Ring mit bärtigem Männerkopf, in Achat
geschnitten 90
251 Goldenes Kollier mit 14 verschiedenen Gemmen
und Skarabäen 190
252 Medaillon, Steinkamee 75
253 Ring mit kleiner Steingemme, antik 120
254 Anhänger mit Frauenkopf, in Goldtopas geschnit -
ten ' 230
255 Große Gemme, Diana, in Karneol geschnitten 55
256 Ring, ovale Steingemme, Reiterfigur, in Karneol
geschnitten 80
257 Ring mit geschnittener Steinkamee 70
258 Drei verschiedene Gemmen aus Karneol 75
259 Ring aus Altgold Nr. 1, 35
260 Biedermeier-Busennadel, Gold 35
261 Dergl. 35
262 Ring mit geschnittener Achatgemmc 40
263 Ring mit Steinkamee 65
264 Biedermeier-Busennadel in Goldfassung 32
265 Ring mit geschnittener Gemme aus weißem Cal -
cedon 45
266 Bronzepetschaft mit Frauenkopf, in Karneol, Em -
pirezeit 28
267 Biedermeier-Busennadel, in Altgold Nr. 1 montiert 25
Arbeiten in Elfenbein.
268 Büste: Napoleon Bonaparte 40
269 Putto mit Hase, signiert Zelezny 60
270 Hirtenknabe mit Lämm 50
271 Putto, Elfenbein, signiert Zelezny 28
272 Kauernde Venus 45
273 Hl. I lieronymus 50
274 Landsknecht, geschnitzt 48
275 Ideale Frauengestalt mit Fackel 65
276 Weiblicher Akt 70
277 Ludwig XVI., der Unterkörper als Triptychon mit
Darstellung der Maria Antoinette 180
278 Adam 90
279 Ideale Frauengestalt 110
280 Kaiserliche Familie 120
281 Ideale Frauengestalt mit Amor 120
282 Chronos 170
283 Stehender Bischof 160
284 Chronos 150
285 Hoher Deckelhumpen 420
286 Kaiser Heinrich 280
287 Duo, reich geschnitzt 130
288 F.va, geschnitzt 95
289 Mädchen auf der Schaukel, daneben Kind 60
(Fortsetzung folgt.)
Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 35
Geflickte Ware.
Die Streitfrage, ob das sogenannte ,,Flicken" von Brief -
marken, d. h. das Ersetzen fehlender Teile, als Betrug an -
zusehen sei, ist von einem Wiener Bezirksgericht in einer
mindestens für Oesterreich gültigen Weise gelöst worden.
Der Markensammler Herr Wilhelm Grone in Lava -
münd (Kärnten) hatte sich, wie von uns in der ersten März-
Nummer gemeldet wurde, von dem Wiener Briefmarkenhändler
Herrn Erwin S i e g 1 eine Probeauswahl kommen lassen, die
sich als „geflickte Ware" erwies. Herr Grone fühlte sich da -
durch benachteiligt und erstattete gegen den Händler eine An -
zeige wegen Uebertretung des Betruges. In der ersten Ver -
handlung erklärte Siegl, die Preise seien so niedrig gestellt ge -
wesen, daß es -jedem klar sein müßte, daß es sich um keine
Prima-, sondern um die sogenannte zweite Qualität handle. Die
Verhandlung wurde schließlich zur Einvernahme eines Sach -
verständigen vertagt.
In der zweiten Verhandlung, die nun stattfand, gab der als
Sachverständige einvernommene Oberstleutnant a. D. Ing.
Robert Ra da folgendes Gutachten ab: In der Philatelie ist das
Reparieren von Marken eine umstrittene, jedoch-nicht ver -
botene Handlung. Im vorliegenden Falle sind die Marken
aber so schlecht repariert, daß jeder Laie mit freiem
Auge die Manipulation wahrnehmen muß. Das spricht für die
lautere Absicht des Angeklagten, da zum Beispiel die Re -
parierungen, die in Paris vorgenommen wurden, dem Laien
überhaupt nicht erkennbar sind. Wenn man Marken so bil -
lig anbietet, wie Siegl es tat, so kann man sich denken, daß
Marken nicht einwandfrei sind. Es muß aber nicht
der Fall sein, da auch ein Notverkauf vorliegen kann.
Nur das Ersetzen fehlender Teile ist erlaubt,
Uebermalen der Marke stellt schon eine F ü 1 s r h u i; g
dar.
Richter: Ist das Verkaufen' reparierter Marken nicht eine
Gefahr für den Anfänger unter den Markensammlern? —
Sachverständiger: Für den Anfänger ist das Markensammeln
ohne fachmännische Anleitung überhaupt eine Gefahr, da die
Bücher, mit deren Hilfe Fälschungen erkannt werden können,
sehr teuer sind. — Richter: Karin ein Sammler zu so billigen
Preisen Marken kaufen, ohne sie irgendwie bedenklich zu fin -
den? — Sachverständiger: Wenn er am Mond lebt, ja! Oder
er glaubt an den einmaligen Glücksfäll eines Notverkaufes.
Meistens handelt es sich aber um geflickte Marken.
Auf Grund dieses Gutachtens sprach der Richter den
Angeklagten frei und begründete das Urteil damit, daß das
„Reparieren" von Marken nicht als betrügerische Handlung irrt
Sinne des Strafgesetzes anzusehen sei und ein Mann, wie der
Anzeiger, der seit 48 Jahren sammle, nicht damit rechnen
durfte, daß er zu so einem ermäßigten Preise, wie der An -
geklagte die Marken angeboten hatte, Prima-Ware geliefert
erhalte.
Chronik.
BIBLIOPHILIE.
(Die Woche des Buches.) Das Vaterländische Front Werk
„Neues Leben" in Wien hat gemeinsam mit dem Bundeskom -
missär für Propaganda von Hammerstein -Equord
und dem österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhandel
beschlossen, vom 10. bis 17. April eine Woche des Bu -
ches in ganz Oesterreich zu veranstalten. Dem österreichi -
schen Buche wird in dieser Woche der ihm zukommeridc
Ehrenplatz in den Schaufenstern der Buchhandlungen einge -
räumt werden. Durch besondere Feiern in den Schulen soll
der studierenden Jugend der kulturelle Wert des Buches dar -
gelegt werden,
(Gute Bücherpreise.) Bei der am 18. und 19. März von
Max Perl in Berlin durchgeführten Versteigerung wurden
recht gute Preise für Bücher erzielt. So zahlte man für die
vollständige Ausgabe von Goethes Werken letzter Hand
185 Mark. Die ausgewählten Schriften von E. Th. A. Hoff -
man n mit 16 Kupfern und 10 dekorativen Bänden brachte 150
Mark, Widma n’s „Historie von den Sünden und Abenteuern
des Dr. Faust" 85 Mark. Dagegen erzielte die erste Shake -
speare Ausgabe von Schlegel und Tieck nur 45 Mark. Von
den illustrierten Ausgaben des 19. [ahrhunderts erreichten
Glasbrenners „Lachende Kinder" mit Illustrationen von
Hosemann 53 Mk., Richte r’s Erstausgabe der Schwarzen
Tante 180 Mk., B e c h s t e i n's „Märchen" mit den 187 Holz -
schnitten Richters 46 Mk., die „Volksmärchen der Deutschen"
von Musäus in der 1. Ausgabe mit 131 Holzschnitten 415
Mk., die 1. Ausgabe von Schwers „Alte und neue Kinder -
lieder" 155 Mk. Die erste Ausgabe von St. Georges „fahr
der Seele" kostete 95 Mk. Von den Erstausgaben R i 1 k e's er -
zielte die „Weise von Lieb und Tod" 55, das Stundenbuch 26
Mark, Mir zur Feier 22 und das Buch der Bilder 18 Mk.
Auffallend gering war der Preis für den „Pan". Alle fünf
Jahrgänge wurden mit 110 Mk. zugeschlagen: vor einigen Jah -
ren zahlte man ein Vielfaches dieses Betrages.
(Dr. Paul Wertheimer f) In Wien starb der Schrift -
steller Dr. Paul Wertheimer, der ein feiner und liebender
Kenner des Biedermeier, Viennensia-Sammlern als Herausgeber
der Neuausgaben von Gräffers Alt-Wiener Dosenstücken"
Nicolais „Reise nach Oesterreich" und etlicher Raritäten aus
der josefinischen Zeit bekannt ist.
BILDER.
(Ein seltsames Bild.) Im Kloster Benediktbeuern
wurde ein seltsames Bild entdeckt. Es zeigt 70 Aehren, die
auf langen Halmen stehen. Jede der Aehren trägt ein kleines
Porträt. Sachverständige äußern sich dahin, daß es sich um
eine Arbeit des bekannten bayrischen Barockmalers Georg
As am handle. Die Porträts sind die Köpfe der Mönche, die
dem Künstler Modell standen.
(Die Rembrandt-Sammlung de Bruyns ) Die Rembrandt-
Sammlung de Bruyns in Spiez, die vor einigen Jahren an
der vornehmsten Rembrandt-Stätte, im Ryksmuseum in Am -
sterdam ausgestellt war und da allgemeine Anerkennung fand,
wird vom 17. April bis zum 31. Mai.im Kunstmuseum in
Bern zu sehen sein. Die Sammlung zählt 450 Radierungen
Rembrandts in tadellosen, meist frühen Zuständen.
(Reynolds-Ausstellung.) In London findet gegenwärtig
eine große R e y n o I d s - A u s s t e 11 u n g statt, die nicht we -
niger als 100 Gemälde und Zeichnungen umfaßt.
(Exekutive Räumung einer Ausstellung.) Das Bezirksamt
in P r o ß n i t z hat die exekutive Räumung der Ausstellung des
Malers Doleial im Proßnitzer Rathaus angeordnet. Dolezai
hat in dem ihm unentgeltlich zur Verfügung gestellten Räu -
men seit zehn Monaten ausgestellt, ohne daß es der Gemeinde
gelungen wäre, die Ausstellungsräume freizubekomrnen. Die
Exekutionsklage der Stadt hat er mit einem ganz ungewöhn -
lichen Schritt beantwortet, er trat in den Hungerstreik.
(Bilderdiebstahl.) Aus Prag wird uns gemeldet: Wäh -
rend einer Uebersiedlung wurden Herrn Zdenko Rabl, I. Re-
volucni trida 15, drei wertvolle Oelgemälde gestohlen. Es
handelt sich, um ein Landschaftsbild von V avfina, „Meeres -
ufer" von Achenbach und „Wilder Mohn" von P. J. Maly.
NUMISMATIK.
(Eckige Münzen.) Bei Ausprägung der neuen englischen
Münzen werden sehr weitgehende Aenderungen vorgenomnien
werden. England wird zum erstenmal seit dem frühen Mittel-
alter eine eckige Münze erhalten, nämlich ein in Messinglegie-
rung geprägtes zwölfeckiges 3 Pennystück. Weiters werden
auch zum erstenmale wieder seit Jahrzehnten 5 Shillingstücke
in größerer Menge ausgegeben werden. Die übrigen Münzen
in der Form unverändert,- erhalten aber wesentliche Aenderun -
gen im Münzenbild. So wird es in Zukunft auch zwei ver -
schiedene Shillingstücke geben. Auf dem einen erscheint zu
Ehren der Königin Elisabeth das Wahrzeichen Schottlands,
eine Distel. Die kleinste Münze, der Farthing, wird das Bild
des kleinsten englischen Vogels, des Zaunkönigs, tragen.
(Münzenfund.) In Dielhan (Tschechoslowakei) wurde bei
Trdarbeiten eine Kassette aufgefunden, in der sich 126 verschie -
dene Münzen, darunter auch Silberdukaten mit dem Bildnis
Ferdinands III. aus dem Jahre 1646 befanden. Der Fund
wird von Troppauer Münzsachverständigen untersucht.
(Krönungsmedaillen.) Zur Krönung des englischen Königs
im Mai gibt die Britische Münze K r ö n u n g s m e d a i 11 e n
heraus. Die Prägung wird auf der einen Seite das Bildnis
des Königs Georg VI. und auf der anderen das der Königin
Elisabeth tragen. Die Münzen werden in Bronze, Silber und
Gold hergestellt.
Seite 36
Nr. 3
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
PHILATELIE.
(Auktionen ) Für den April kündigt das Markenhaus H a r-
mer, Rooke & C o. in London bereits drei Auktionen an.
Am 2. und 3. versteigert es die Sammlung C. N. N o r ma n n,
sowie eine große Anzahl von Marken des britischen Imperiums,
am 8. und 9. April kommt der zweite Teil der Sammlung
W. M. Co Hins daran, in der Marken des britischen Impe -
riums vorwiegen. Am 16. und 1/. April findet die Auktion
der Sammlung A. K. Burtenshaw statt.
Im Dorotheum in Wien finden am 2., 6., 7., 9., 13.,
16., 20., 21., 23., 27. und 30. April Briefmarkenauktionen statt.
Es gelangen hochwertige Finzelstücke, vollständige Sätze, ganze
Sammlungen und Behände jeder Art zur Versteigerung.
(Englische Krönungsma’ken) England gibt noch vor der
Krönung Georgs VI. eine Krönungsmarke heraus. Sie wird
einen Wert von 11/2 Pence repräsentieren und dieselbe Quer -
form haben, wie die Marken zur Feier des silbernen
Jubiläums Georgs V. Die Farbe wird dieselbe sein, wie die
der jetzigen 11/2 Pence-Marken, nämlich bräunlich.
(Die ersten Hiler-Markcn.) Ueber die von uns angekün -
digten ersten H i 11 e r - M a r k e n, die zum Geburtstage des
Führers und Reichskanzlers ausgegeben werden, meldet das
offizielle Deutsche Nachrichtenbüro: Die Sondermarke zum
Geburtstag Hitlers wird einen Wert von 6 Pfennig haben.
Die Marke zeigt Hitlers Bild nach einer Aufnahme des
Reichsbildberichterstatters Heinrich Hoff mann; ihr Ent -
wurf stammt von Prof. Richard Klein (München). Sie wird
in Form eines Viererblocks auf Wasserzeichenpapier
gedruckt werden; das ganze Blatt wird die Größe einer Post -
karte haben. Die Marken in der Größe 23 27: 32 Millimeter
werden im Rästertiefdruckverfahren gedruckt, das sich zur
Wiedergabe von Lichtbildern besonders gut eignet. Unter
den vier Marken des Blockes wird ein Ausspruch Hitlers
aufgedruckt.
Ergänzend wird uns noch mitgeteilt: Der Verkauf der I lit-
lcrmarke dürfte bereits am 5. April beginnen und von be -
schränkter Dauer sein. Der Preis des Markenblattes mit einem
Freimachungswert von 24 Rpf. wird eine Mark betragen. Die
Marken mit dem Bilde Hitler’s werden sich bis auf weiteres
jedes Jahr mit anderen Marken in ähnlicher Form wieder -
holen und damit eine Serie für sich darstellen. Die zur
Befriedigung aller Käufer erforderliche Auflage läßt sich natur -
gemäß nicht mit einemmale an den Postschaltern feststellen.
Es ist daher mit mehreren Teillie'erungen zu rechnen, die aber
so bemessen sein werden, daß jeder, der ein oder mehrere
Markenblätter erwerben will, Gelegenheit dazu haben wird.
(Die deutschen Sonderwertzeichen) Die deutsche Reichs -
post hat am 31. März den Verkauf der Sommer-Olympia-Wert -
zeichen eingestellt. Die Gültigkeitsdauer der Sommer- und Win-
’ter-Qlympia-Wertzeichen erlischt am 30. Juni. Die Sonder -
marke ,,Braunes Band von Deutschland" kann vom 1. April
an nicht mehr zur Freimachung von Postsendungen verwendet
werden.
(Eine polnische Winterhilfsmarke.) Die polnische Post -
verwaltung gab eine Winterhilfsmarke für die Arbeitslosen aus.
Das Markenbild zeigt eine knieende Frauengestalt, die eine
Opferschale in Händen hält. Die Inschrift lautet: Gr 5 Zimova
Pomoc Bezrobotnym.
(Briefmarkensamnie’n ah Schulgegenstand,) In London
ist jetzt Briefmarkensammeln als obligater Schulgegenstand ein -
geführt worden. Welchen Wert das Briefmarkensammeln für
die Jugend hat, das hat der hervorragende Pädagoge Professor
Dr. Ludwig G u r 1 i 11 anläßlich einer Rundfrage der „Inter -
nationalen Sammler-Zeitung" ausgesp ochm Professor Dr. Gur -
litt schrieb u. a.: „Zum ordentlichen Sammeln braucht man
eine Reihe wertvoller Fähigkeiten: Begeisterung, Gründlichkeit,
Ausdauer, Ordnungssinn, auch — zur Scheidung von echtem
und unechtem . gediegene Kenntnisse und unbestechlichen
Wahrheitsdrang und Rechtssinn.
Ich selbst habe als Knabe Briefmarken gesammelt. Da -
bei habe ich viel gelernt und viel Vergnügen gehabt. Jetzt ist
die Sammlung in Händen meiner Kinder. Nach 40 Jahren kann
ich noch von den Gelegenheiten erzählen, als ich diese oder
jene seltene Marke erwischte. Ich habe gleich gute Wir -
kung an meinen Kindern beobachtet: sie haben an dieser
Sammlung zugleich viel Erdkundliches und Geschichtliches ge -
lernt, beim sinnigen Betrachten der vielgestaltigen Briefmarken
ihre ästhetische Freude gehabt und ihr Geschmacksurteil ge -
bildet, haben manche Stunde still über diesen kleinen Bil -
dern gesessen und in dieser Zeit jedenfalls nichts. Schlimmes
gedacht und getan. So werden viele Knaben und Mädchen
durch Sammeleifer stark in Anspruch genommen und spielend
den Wissenschaften und Künsten nahegebracht.
VERSCHIEDENES.
(Dr. August Heymann f.,) In Wien ist am 10.
März der bekannte und im Kreise der Künstler und Kunst -
freunde und der Gesellschaft überaus geschätzte Sammler
Dr. August Hey mann im 00. Lebensjahre dahingeschieden.
Die Sammlung H e v m a n n’s. viele Tausende von Nummern
enthaltend, besteht hauntsächlich aus topograplrscen, speziell
auf Wien bezüglichen Blättern älterer und neuerer Zeit (unter
anderm ist die. vollständige Folge der Schütz-Ziegler'schen An -
sichten von Wien und Umgebung vorhanden), aus Abbildungen
von Alt-Wiener StadtteMen und Häusern in Original und Re -
produktionen, ferner aus Blättern zur Kultur- und Sitten -
geschichte Alt-Wiens, Kostüm- und Trachtenbildern, Theatra-
lia, historischen Darste’lungea und Militaria. Ebenso enthält
die Sammlung einen größeren Bestand an Austriaca im wei -
teren Sinne, sodann v : e'e tausende Originalarbeiten von Wiener
Künstlern de; 18. und 19. Jahrhunderts, darunter Mcytens,
Fischer v. Erlach, Latin)), Füger, Daffinger, Danhauser, Krie -
huber, Gauermann, Waldmüller, Schmidt, Führich, Petten-
kofen, Makart, Rudolf, [akob und Fran,z Alt, sowie zahl -
reiche auf Oesterreichs Kunst- und Kulturgeschichte bezüg -
liche Werke.
(Der Verein der Museumsfreunde in Wien) feiert das
Jubiläum seines 25 jährigen Bestandes. Aus diesem Anlasse
fand ein großer Empfang im Oberen Belvedere statt, zu der
Bundespräsident Wilhelm Mikl-as und zahlreiche Mitglie -
der der Regierung erschienen. Nach mehreren musikalischen
Vorträgen kam das Lustspiel „Wer ist schuldig?" des jungen
Franz Grillparzer unter der Regie von Burgschauspieler
Karl Eidlitz zur Aufführung.
(Die österreichische Gesellschaft für christliche Kunst hielt
in Wien ihre Generalversammlung ab. Die Gesellschaft plant
gemeinsam mit dem Volksliturgischen Apostolat eine Aus -
stellung in Wien. Zum Präsidenten wurde neuerdings der Ar -
chitekt Herr Robert Kramreiter gewählt.
MUSEEN.
(Zur Nachahmung empfohlen ) Aus St. Gallen wird uns
berichtet: Herr Dr. Carl Moser-Neff hat der Museums -
gesellschaft 10.000 FU gespendet, um den Betrieb des Hei -
matmuseums weiterhin sichern zu helfen. Das schöne Beispiel
sollte Nachahmung finden. Die Heimatmuseen, deren Notwen -
digkeit zu erörtern sich wohl erübrigt, sind auf Spenden seltr
angewiesen, da die ordent'ichen Einnahmen aus dem Museurns -
besuch viel zu unzulänglich sind, um die Erhaltung der Mu -
seen zu ermöglichen.
(Die Muscuminspektoren in der Tschechoslowakei) Au
Prag wird uns berichtet: Der Schulminister ernannte zu In -
spektoren der Museen: Dozent Dr. Karel Guth für die tsche -
chischen Museen in Böhmen, Dr. Jaroslav H eifert für die
tschechischen Museen in Mährisch-Schlesien, Dr. Rudolf Ho -
nig s c h m i d für die deutschen Museen in Böhmen und Mäh -
risch-Schlesien und Dr. Josef Pollak für die Museen in der
Slowakei und Karpathorußland. Mit der staatlichen Gesamt -
ansicht wurde der Ministerialrat im Schulministerium Dr.
Otto P I a c h t betraut.
(Neuerwerbungen der Londoner Natiuna'galerie.) Die Na -
tional Gallery in London hat eine.ganze Reihe be -
deutsamer Kunstwerke niederländischer Meister erworben. Beson -
ders hervorzuheben wäre „Das Bildnis eines alten Mannes"
von R e rn b r a n d t, eine Landschaft von Rubens und die
„Verkündigung“ von Dirk B 0 u t s.
VOM KUNSTMARKT.
(Aus dem Nachlaß Exccllenz Marie Dumba.) In der
Kunstabteilung des Dorotheums in Wien können am
9., 10. und 12. April die Kunst- und Wohriungs-Finrichtungs-
gegenstände aus dem Nachlaß der Frau Marie Dumba be -
sichtigt werden, die vom 13 .bis 15. April zur Versteigerung
kommen. Unter den Gemälden verdienen das „Martyrium des
hl. Veit" von Danhauser und „Schustergäßchen in Szol-
nok" von Pettenkofen große Beachtung. Von den Aqua -
rellen seien sechs schöne humoristische Arbeiten von Greil
besonders, erwähnt. Mit vier Hermen aus Carraramarmor sind
die Wiener Bildhauer W e v r, Zumbusch, K u n d t m a n n
und Hellmer vertreten. Der Ausrufspreis beträgt je 250 S.
Schließlich seien Waffen und Nationalkostüme, sowie ein Brun -
nen aus Carrara- und Siena-Marmor hervorgehoben.
(64 Spindeluhren.) Das Dorotheum in Wien versteigert
am 8. April 64 Silber- und Metallspindeluhren. Die Unren
können schon jetzt im Hoch-Saal des Institutes besichtigt
werden.
AUSSTELLUNGEN.
Brünn. Mährischer Kunstverein. Ostasialischer
Münzen und Medaillen.
Bri'nn, Mährischer Kunstverein. Cs'asia'.ische
Kunst.
Budapest. Künstlerhaus, Winlerausstellung.
— Nemzeti Szalon. Belgische Kunstausstellung.
— Fränkel-Salon. Gemälde von Paul C. Molnar.
— Ernst-Museum. Gemälde von Johann Vaszary und
Skulpturen von Zoltan Borbercky.
Köln. Kunsthaus Malmede. Gemälde alter Meister.
München, A. Weinmüller. Kclektiv-Ausstellung Hans
Z a u b i t z e-r.
Paris. Orangerie. Albert Degas.
— Galerie Paul Rosenberg, Henri Rousseau.
— Musee de Arts decoratifs. Guya.
Prag, Verein deutscher Malerinnen, Pstrossova
12, Blake und Turner .
Wien. I< ü n s 11 e r h aus. U:iga- ische Kunst.
- Neue Galerie. Ferdinand Schmutzer a's Ma -
ler und Zeichner. i
AUKTIONEN.
2. April. Londan. Christie, Moderne Bilder und Hand -
zeichnungen.
2. und 3. April. London. Harmer, R o o k e & Co. Sel -
tene Briefmarken.
7. April. London, S o t h e b y. Englische Fayencen. Samm -
lung L o m m a x.
7. April. London Christie. Alter englisches Silber.
7. bis 10. April. München. A. W e i n m ü 11 e r. Gemälde
alter und neuer Meister.
8. und 9. April. London. Harmer, Rooke & Co.
2. Teil der Sammlung W. M. C o 11 i n s. Marken des engli -
schen Imperiums.
9. und 10. April. Wien. Dorotheum, Bibliothek-Nach -
laß Marie Dumba.
13. bis 15. April. Wien. Dorotheum. Kunst- und
Wohnungs-Einrichtungsgegenstände aus dem Nachlaß Marie
Dumba und anderem Besitz.
15. April. London. So-theby. Ant : ke silberne Löffel.
16. April. Hamburg Dr. E. Hauswedel 1. Bücher, Auto -
graphen, Graphik.
16. und 17. April. London. Harmer, Rooke & Co.
Briefmarken des britischen Imperiums.
16. und 17. April. Wien. Dorotheum. Bücherauktion.
Nachlaß Hofrat K a r p a t h.
19. April. W.en. Dorotheum. Eiirichtungsgegenstände,
Weine und Liköre aus dem Nachlaß Hofrat Karpath.
19. bis 22. April. Londsn. S o t h e b y, Sammlung Baron
.Rothschild.
22. bis 24. April. Rostock. L. Grabow. 2. Teil der
Münzensammlung Rolpen.
20. bis 22. April. London. Soth'eby. Bibliothek Men -
sing (Amsterdam).
23. April. Hamburg, Galerie C o m m e t e r. Gemälde und
Handzeichnungen alter und moderner Meister.
22. bis 24. April. Wien. Dorotheum. Große Auktion
im Franz Joseph-Saal. Schönes Mobiliar, Klaviere, Gemälde,
Aquarelle, Teppiche, Porzellan, Miniaturen, kunstgewerbliche
Arbeiten.
24. April. Wien. Dorotheum. Alte und moderne Bü -
cher (Kunst, Literatur, Geschichte, etc.)
26. April. London. S o t h e b y. Sammlung Baron Rot-
Schild. Silber.
26. bis 30. April. Wien. Palais Erdödy durch Gilho-
fer&Ransehburg. Kunstsammlung Franz T r a u (Wien.)
27. bis 29. April. Amsterdam. Mensing&Soh n/ Hand-
zeichnungs-Satnmlung A. W. M. Mensing.
30. April. London. Christie. Sammlung Capitans
1.1 o y d. Alte Meister.
4. Mai. Köln. Math. L e m p e r t z. Sammlung A. Haut h.
Alte Gemälde, Antiquitäten.
1. und 2. Juni. München. Julius Böhler & Rud. L e p k e.
Alte Gemälde und Kunstgegenstände aus dem Besitz" der
Staatlichen Muse e n in B e r 1 i n .
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