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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 1)

 
Raum III. Sxubeneinrichxung eines schlesischen Hauswebers, Würbental 
gebräuchliche Kastenbett auf, noch kommt es vor, daß die ganze Familie in 
einem Raume schläft. Man legte auf eine den richtigen Begriffen über 
Gesundheit entsprechende Durchbildung des Hauses offenbar weit größeres 
Gewicht als auf die prunkvolle Ausstattung weniger Räume, wie es ander- 
wärts zu finden ist. Dadurch stellt sich diese bäuerliche Architektur über sehr 
viele Erscheinungen unserer Zeit. 
Alle primitiven Formen des Wohnens sind schon im XVII. Jahrhundert 
abgestreift. Vergleicht man damit zum Beispiel das niedersächsische Rauch- 
haus, wie es noch vor wenigen Dezennien in Hunderten von Beispielen sich 
vorfand, so fällt das Resultat nicht gerade zu Gunsten des letzteren aus. 
Speziell die Feuerungsanlagen blieben dort bis tief ins XIX. Jahrhundert 
hinein äußerst primitiv. Der „Bylegger" ist zwar oft ein Prachtstück, aber 
als Heizanlage äußerst unpraktisch. Der oft mit Schaustücken aller Art 
gefüllte „Pesel" ist nicht heizbar und die Art der etagenweise übereinander 
angeordneten, oft durch prächtig geschnitzte Türen abschließbaren Kasten- 
betten ist als Einrichtung entschieden kulturell weit tiefer stehend, als die 
Schlafräume des Bauernhauses in diesem allerdings von den Schrecken des 
Dreißigjährigen Krieges verschont gebliebenen alemannischen Lande. 
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