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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 4 und 5)

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allerbescheidensten Farbmittel einen Reiz zu verleihen wusste, wie 
man ihn vergeblich bei manchem Olbilde sucht. Er ist dabei oft die 
gleichen Wege gegangen, wie die japanischen Maler, d. h. er ver- 
 
Studie 
zichtete vollständig auf ausgesprochene Licht- und Schattenwirkung 
und - man vermisst sie auch gar nicht. „Das rundlich Dargestellte 
passt nicht für die decorative Kunst," sagt er, „denn jede Reliefwirkung 
zieht in der Farbe ihre Consequenzen nach sich, wird doch ein Theil 
der Darstellung stets den Localton des dargestellten Gegenstandes 
geben, ein zweiter, der dem Lichte zugekehrte, heller sein, der dritte, 
im Schatten liegende aber dunkler. Dadurch wird die eigentliche 
decorative Erscheinung nicht gehoben, sondern beeinträchtigt." 
Was nun die Verwendung der durch die Natur gebotenen Motive 
betrifft, so betont er stets, dass jede Art der Darstellung, die auf 
Täuschung hinausläuft, die also dem Original möglichst nahe zu 
kommen sucht, mit künstlerischer Verirrung identisch sei. „Wer 
Mühe und Arbeit darauf verwendet, dem Naturobject so nahe wie 
möglich zu kommen, macht unnütze Anstrengungen, denn nie wird es
	        
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