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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 4 und 5)

 
Ruine Kreuzenstein im Jahre 1824 
von der schon genannten Nordpolfahrt als Beute mitgebracht. Das 
Ganze macht einen geradezu prähistorischen, cyklopenartigen 
Eindruck. Die Burg steht übrigens wirklich auf prähistorisch denk- 
würdigem Boden. Sie ist umgeben von einem prähistorischen Ringwall 
und sonach eine spätere Ansiedelung, in der Mitte desselben nach dem 
Princip der von Essenwein beschriebenen Mottas. Prähistorische 
Fundstücke, Steinbeile etc. vom Burghügel und seiner Umgebung sind 
den Sammlungen einverleibt. 
Zum Abschiede nur noch wenige Worte über die Stilrichtung des 
Ganzen. 
Der Erbauer hat sich nicht die Aufgabe gestellt, für einen einzigen 
Stil ein Musterbauwerk zu errichten, denn grosse Bauten, wie eine 
bedeutende Burg, wurden durch mehrere Jahrhunderte hindurch 
gebaut und verändert, so dass der romanische und der gothische Stil, 
ohnehin nur gleichsam Jugend und Alter derselben Individualität, 
vollkommen berechtigt nebeneinander zum Ausdruck gebracht werden 
konnten. Gewiss stammen auch die schweren Mauern der nun im 
Neubau verschwindenden ehemaligen Burgruine aus der frühmittel- 
alterlichen Zeit, während zum Beispiel die noch vorhandenen Theile 
des Presbyteriums der Kapelle dem Ende des XV. Jahrhunderts 
angehören. So folgte auch der Neubau dem in der Natur unausweich- 
lich gegebenen, in den Resten der alten Burg noch sichtbaren Wandel 
der Zeiten, Stile und Stimmungen. Durch die Combination beider Stile 
konnte sich der Bau auch interessanter und für die Lösung archi- 
tektonischer Fragen praktischer gestalten; auch entspricht er nur in 
an
	        
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