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Volltext: Ungarn auf der Wiener Weltausstellung 1873 : Special-Catalog der ausgestellten Gegenstände der Urproduction, Gewerbe, Wissenschaft und Kunst

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Elementen vermehrte. Die Ungarn Hessen diese Elemente beste 
hen, aber sie verliehen dem durch sie gegründeten Staate seinen 
Character, sowie sie auch dem Lande den Namen gaben. 
Gegen Norden und Osten bildete der lange Bogen der Kar 
pathen die natürlichen Gränzen des neuen Landes; gegen Wes 
ten jedoch zog das deutsche Reich, dessen Verhältnisse sich im 
X. und XI. Jahrhundert immer mehr consolidirten, die politische 
Gränze an der Lajtha und March; gegen Süden aber hinderten 
weder die Save noch die Donau die Ausdehnung des ungarischen 
Reiches, und das heutige Rumänien und Serbien, sowie Bosnien 
und Dalmatien mussten lange hindurch die Oberhoheit der unga 
rischen Könige anerkennen. Die Türken eroberten später die 
Länder an der unteren Donau, ja es erstreckte sich ihre Herrschaft 
nach der Mohäcser Schlacht auch Uber einen grossen Theil Un- 
garn’s. Zu jener Zeit kam die ungarische Krone auf das Haupt 
österreichischer Fürsten, welche nach langen Kämpfen ihre 
Macht endlich, mit Ausnahme der unteren Donau-Länder, über 
das ganze Gebiet des alten ungarischen Reiches ausdehnten. 
Das Gebiet der Länder der ungarischen Krone bilden : 
Ungarn und Siebenbürgen, welche von 1538 bis 1666 zwei ge 
sonderte Staaten bildeten und erst im Jahre 1848, bezüglich 
1867 wieder zu einem einheitlichen Staate sich vereinigten; 
ferner Croatien und Slavonien, welche bis 1848 enge mit Ungarn 
verbunden waren, im Jahre 18t>8 aber nur bezüglich der indu 
striellen, commerciellen, Communications-, Finanz- und Kriegs- 
Angelegenheiten mit Ungarn vereinigt sind, in Angelegenheiten 
der inneren Administration aber eine eigene Regierung besitzen. 
Früher bildete noch die in langem Halbkreise im Süden Ungarn’s 
sich hinziehende Militärgränze ein besonderes Administrations 
gebiet, deren militärische Verwaltung jedoch nunmehr theils 
gänzlich beseitigt ist, theils wird deren Beseitigung vorbereitet, 
und ein Theil derselben zu Croatien und Slavonien, der andere 
zu Ungarn geschlagen. Zu erwähnen ist noch Fiume mit seinem 
Gebiete,welches ein eigenes Territorium bildet, endlich aber Dal 
matien, welches rechtlich zwar einen Besitz der ungarischen 
Krone bildet, faetisch jedoch zu den österreichischen Ländern 
gehört. 
Dalmatien nicht mitgerechnet, erstreokt sich das ungarische 
Reich vom 44° 9' bis 49 ’33' nördlicher Breite und 32 ° 4' bis 
44“ 16' östlicher Länge (von Ferro gerechnet). Der südlichste 
Punkt ist das Flussufer der Zer magna, zwischen Kukacz und
	        
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