30 Centimeter; der Verkaufspreis höchstens 50 Kronen. x. Preis x60, z. Preis x20,
3. Preis 80 Kronen. An der Concurrenz können sich nur in Böhmen ansässige
Kunstgewerbetreibende oder bei solchen in Verwendung stehende Mitarbeiter
betheiligen, ferner die nach Böhmen zuständigen absolvirten Schüler der k. k.
Kunstgewerbeschule in Prag und der gewerblichen Fachschulen Böhmens. Die
Arbeiten sind längstens bis 31. October 1898 an das kunstgewerbliche Museum im
Rudolphinum abzuliefern. Nähere Bestimmungen enthält die Concurrenzordnung.
MITTHEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM 5th
ESUCH DES MUSEÜMS. Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste
Herr Erzherzog Rainer hat am 5. v. M. Nachmittags im Österreichischen
Museum die Stickereiausstellung des Wiener Frauen-Erwerbvereines sowie die
Neu-Aufstellung der antiken Gefässe im Museum in Augenschein genommen. -
Die Sammlungen des Museums wurden im Monat Mai 1898 von 3916, die
Bibliothek von loox Personen besucht.
ESCHENKE AN DAS MUSEUM. Der Curator des Österreichischen
Museums Dr. Albert Figdor hat dem Museum fünf Läuger'sche Gefässe
und zwei Armstühle zum Geschenke gemacht. Von den letzteren ist einer im
Geschmacke des Empire ausgeführt, mit schön geschnitzten Delphinen als Stützen
der Armlehnen, der andere stammt aus etwas späterer Epoche und zeigt
eine ornamental verzierte Arrn- und Rücklehne.
ITALIENISCHER HQLZ N. Die nebenstehende Abbildung zeigt
einen interessanten italienischen Rahmen aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts,
der kürzlich vom Österreichischen Museum erworben wurde. Aus Birnholz ver-
fertigt, hat er eine Höhe von 89, eine Breite von
72 Centimeter. Seinen hauptsächlichsten Schmuck
bilden akanthisirende Blätter, die vollständig unter-
höhlt geschnitzt sind. An den horizontalen Leisten
gehen sie von der durch eine kleine Maske betonten
Mitte nach rechts und links in Proiilstellung auseinander, an den Seiten-
leisten wölben sie sich in Draufsicht von innen nach aussen. Oben und
unten wird die divergirende Richtung noch durch je ein Paar schnecken-
förmig gewundene Füllhömer hervorgehoben, die sich durch die Blätter
hindurchziehen, während an den Seiten Schnüre mit kleinen Blatt-
knospen sich durchwinden. An der streng tectonisch gehaltenen
Decoration kann nur die Lösung der Ecken nicht als glücklich bezeichnet
werden. Das Motiv der akanthisirenden Blätter wiederholt sich in
einfacher iiacher Behandlung an den äussersten Randleisten des
Rahmens. Details an ihm waren vergoldet. Der Verkäufer gab an, dass
nach einer alten Tradition in seiner Familie der Rahmen, der bis in die
Fünfziger-Jahre ein Gemälde mit einem „Hercules" enthalten habe, aus dem
Besitze eines Zweiges der Familie Medici stamme, der Stil weist jedoch auf
venezianischen Ursprung hin.