Eeksessel, Mahagoni. um x78o (Sir Armsessel, bemalt und vergoldet,
Spencer Ponsonby-Fane) Adam, um x8oo (Sir Spencer
Ponsonby-Fane)
Frankreich brachte französische Moden an den Hof. Der spanische
Kragen und Hut, Spitzen und manch andere prächtige Erzeugnisse
-aus Frankreich gesellen sich zu unseren Vorstellungen über die Hof-
führung jener Zeit. Zeugnis dafür geben die damals von Malern der
verschiedensten Nationen ausgeführten herrlichen Porträts.
Von hohem Interesse ist es, das Entstehen der Moden in den
Möbeln und ihre Entwicklung zu verfolgen, welche, wiewohl lange
andauernd, sich in ihrem Fortschreiten verändern, nach und nach an
Schönheit einbüssen und schliesslich ihre Charakteristik mehr oder
weniger verlieren. Die Eleganz und Gediegenheit des italienischen
Classicismus von 1500 machte um 1625 der Überladenheit, Rohheit
und Schwere Platz. Man erwartete einen Wechsel.
Der neue König war ein Mann von verfeinertem Geschmacke, er
sammelte Gemälde und Zeichnungen und stattete seine Paläste prächtig
aus. Der Hof zeigte sich würdevoll und nach aussen hin glänzend.
Maskenzüge nach italienischer Art und dramatische Darstellungen
mit all dem hiezu erforderlichen Apparate wurden veranstaltet. Ein
grosser Architekt, lnigo Jones, wurde für diese Zwecke bestellt. Sein
Name ist in der Kunstgeschichte wohl bekannt; seine Laufbahn
hatte er, wie wir hören, als Zeichner decorativer Details begonnen;
Kamine, Verkleidungen und andere Innendecorationen geben ebenso
Zeugnis für sein Talent, wie die berühmte Brücke zu Wilton House,
Whitehall in London und manch anderer Bau. Das Kensington-
Museum besitzt eine Barke, für den königlichen Gebrauch
bestimmt, mit reichgeschnitzter und vergoldeter Cabine am Hinter-