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Volltext: Monatszeitschrift I (1898 / Heft 11 und 12)

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GEGENSTÄNDE AUS DEM BESITZE 
DES KONIGS MATTHIAS CORVINUS IN 
DEN PARISER SAMMLUNGEN so VON 
EUGENE MUNTZ-PARIS sc- 
N einer durch die Gazette de Beaux- 
Arts (November 1894 und Februar 
1895) veröffentlichten Studie habe ich 
es versucht, von der litterarischen und 
artistischen Thätigkeit am Hofe des 
Matthias Corvinus ein Bild zu ent- 
werfen. Mein Essai konnte nicht anders 
als unvollständig sein; ich verhehlte 
mir dies nicht, und ich kann nicht genug 
hervorheben, wie sehr ich den Buda- 
pester Gelehrten für ihre wohlwollende 
Beurtheilung dankbar war. Seither bin ich durch liebenswürdige 
Mittheilungen und eigene Nachforschungen in die Lage gekommen, 
einige noch nicht veröffentlichte Nachrichten darbieten zu können. Sie 
werden dem Leser um so willkommener sein, als in der Geschichte 
der Renaissance selten ein so merkwürdiges Schauspiel vorkommt, 
wie es die glänzende und kurze Blütezeit bot, der Matthias Corvinus 
seinen Namen gab. 
Während ich in der Ferne auf die Suche ausging, entschlüpften 
meinen Nachforschungen zwei Werke ersten Ranges, die in meiner 
unmittelbaren Nachbarschaft, mitten in Paris verwahrt sind, aber 
auch vorher den Geschichtsschreibem des Königs Matthias entgangen 
waren. Das erste, mir durch den in Paris ansässigen ungarischen 
Schriftsteller Dr. Emil Horn bezeichnete, befindet sich im Muse'e 
d'Artillerie. Der Katalog dieser Sammlung beschreibt es als Tartsche 
des Königs von Ungarn Matthias Corvinus. Man liest auf den Rändern 
die Inschrift: Alma Dei genitrix Maria interpella pro rege Mathia. Der 
Schild in der Mitte ist geviertet, mit den Wappen von Alt- und Neu- 
Ungarn, von Böhmen und Dalmatien. Darauf ein Herzschild mit dem 
Wappen des Matthias Corvinus. Einer der vier in der Umrandung 
angebrachten Schilde ist das Wappen von Mähren. Auf der linken 
Seite bemerkt man ein durch einen Pfeil oder einen Armbrustbolzen 
verursachtes Loch. Die rechteckige T artsche zeigt in der Mitte eine 
starke, der Lage des Armes entsprechende Ausladung. Dieses schöne 
Rüstungsstück stammt aus der Sammlung des Herzogs von Istrien, 

	        
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