Stäbe, wie sie für gering-
fügige Räume -im Hause
vorkommen, das schön ge-
schlungene Linien- und
BogenspielinallerleiMustem
aus dem XVI., XVII. und
XVIII. Jahrhundert sich ent-
wickelt, wie es dann in
den Arbeiten des Meisters
Peigine nach anmuthigen
Variationen der Ranke mit
immer höher steigender
Kraft in ganze Blumenauf-
sätze ausklingt, bei dem hier
vor Augen stehenden Gitter
endlich die volle Herrschaft
des Schnörkels offenbart,
der sich in allen mög-
lichen Krümmungen mit Ge-
schmack an die schlichten
Stäbe des unteren Ver-
schlusses anzuschmiegen
versucht. Das Gitter war
ursprünglich vor dem Ein-
gang der durch Propst
Matthäus anno 1773 neu
geordneten Bildergalerie,
weshalb seine Entstehung in diese Zeit zu versetzen ist, und wurde
ohne Zweifel in Linz angefertigt. Als Muster massvoller, edler
Barocke ohne Schnörkelausartung bringen wir noch das schönste
und grösste Gitter St. Florians in seinem oberen Theile zur An-
schauung. Auf gedrehten, aber geraden Stäben erhebt sich die
hohe, reiche Bekrönung in einer Fülle von Motiven, in einfachen
Bogenwindungen, in Ranken und Blumen, Kränzen und Sträussen,
Thier- und menschlichen Gebilden, alles aus geschmiedetem Eisen
mit Ausnahme der gedrehten Stäbe aus Gusseisen. Der Virtuose
des Schmiedehammers, der das vollbrachte, war Meister Hans
Messner in Passau. Er arbeitete daran anno x698. Sowohl der
Guss als das gehämmerte Eisen sind von ihm. Die Bestimmung
des Gitters war und ist, die Vorhalle der Kirche vom Langhause
abzuschliessen.
Grosser Hängekasten in Boulearbeit