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sächlich zu den erfreulichsten Erzeugnissen des Kunstgewerbes über- 
haupt gerechnet werden können. Und sicher haben wir auf diesem 
Gebiete den Höhepunkt noch nicht erreicht. Diesmal braucht ein 
Rückblick uns nicht zu beschämen; er ist jedoch auch nicht nutzlos; 
er weckt nicht nur ein gewisses Selbstgefühl in uns, sondern lässt 
auch viel des Schönen und Anregenden noch in der Ferne erkennen. 
1' BRUNO BUCHERSCP VON EDUARD 
UF den Tag fast zwei ]ahre nach Jacob 
von Falke ist dessen Nachfolger auf dem 
Directorposten des Österreichischen 
Museums Hofrath Bruno Bucher dahin- 
geschieden. Buchers Name ist mit der 
Geschichte des Österreichischen Museums 
aufs Engste verknüpft. Man hat Eitel- 
berger den Organisator, Falke den Herold, 
Bucher den Gesetzgeber der kunstgewerb- 
lichen Bewegung in Österreich genannt 
und wollte damit die hervorstechenden Eigenthümlichkeiten dieser 
drei geistigen Baumeister des Museums bezeichnen. Aber darüber 
hinaus hat ein jeder von ihnen mit den verschiedensten Impulsen auf 
die Bewegung gewirkt. Eitelberger vor allem als Begründer der 
österreichischen Kunstwissenschaft und unermüdlicher Initiator und 
Förderer praktischer Verwirklichung der errungenen historischen und 
ästhetischen Erkenntnisse, Falke als Geschichtschreiber und Essayist; 
Bucher nicht nur als Verfasser gelehrter wissenschaftlicher Werke, in 
welchen er aus dem geschichtlichen Werden dem Kunstschaffen 
Normen ableitete, sondern vornehmlich auch als Publicist und Lehrer. 
So ergänzten sich die Arbeitsgenossen und hatten mannigfache 
Berührungspunkte miteinander, in allem Wesentlichen ihres Wirkens 
gingen sie in ein und derselben Richtung. 
Bucher war am 24. April 1826 in Köslin (Pommern) als Sohn 
eines angesehenen Gymnasiallehrers und Historikers und als jüngerer 
Bruder des nachmaligen Staatsmannes Lothar Bucher geboren. Er 
wollte Maler werden und bezog die Dresdener Akademie; eines 
Augenübels halber, das sich in seinem höheren Alter in bedrohlicher 
Weise steigerte, musste er diesen Plan aufgeben und wandte sich 
zunächst dem Buchhandel, sodann der Publicistik zu. In der Mitte 
 
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