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stetes Erscheinen zu charakteristischen Merkmalen verdichteten. Auf
diesem Wege erhielten Frankreich, England, Deutschland, Italien,
Spanien u. s. w. ihre nationale Heraldik, aber wie es im Leben geht,
wo das Obenstehende auch einmal
nach unten kommt und umgekehrt, so
ging es auch hier. Die französische
Heraldik, sicherlich die Mutter aller
übrigen, hat wie auf so manch anderem
Gebiete, ihre dominirende Stellung ver-
loren und zählt nicht mehr, dafür Fis- nPelu Fis- mEiwlhßl
schreiten jetzt England und Deutsch-
land voran, ein merkwürdiges Zusammentreffen, da die beiden auch
auf culturellem und politischem Gebiete die Führung unverkennbar
übernommen haben.
Wenn man die Erzeugnisse der I-Ieroldskunst der verschiedenen
Länder näher ins Auge fasst, wird man bald die interessante Ent-
deckung machen, dass in den Wappenbildern in ganz auffälliger
Weise sich die typischen Eigenschaften, sowohl die guten, wie die
minder guten der betreffenden Nationen widerspiegeln. Das steif-
leinene, starr conservative, wenig graziöse Wesen des Briten findet
sich ebenso in seinen Wappen vertreten, wie seine besseren Eigen-
schaften. Die englische Heraldik besitzt einen grossen Motivenschatz,
sie ist wohlgeordnet und erreicht vollkommen das Ziel, das ihr
gesteckt wurde. Sie ist in künstlerischer Beziehung allerdings weniger
freibeweglich wie die deutsche, weil ihr in dieser Beziehung noch
sehr stark das Zöpfchen nach hinten hängt, aber
sie bietet dem Kunstgewerbe durch den Besitz
der Badges oder Erkennungszeichen und der oft
als solche dienenden vom Helme losgelösten
Crest's oder Kleinoden ein bildsameres, sich allen
Formen leichter anpassendes Materiale, als
dies zum Beispiel die deutschen Wappen ge-
währen können.
Nachdem nun einmal der Brite im Bezuge
auf Stil und Decorationsart derzeit das erste
Wort erhalten hat, dürfte es vielleicht für uns m; Lmgms Professorof
nicht so ganz ohne Nutzen sein, wenn wir auch I-Iw
dem britischen I-Ieroldskünstler etwas auf die
Finger sehen wollten. Es ist selbstverständlich nicht die Absicht des
Schreibers dieser Zeilen, hier eine detaillirte englische Wappenlehre
zu bieten, bei ihrer Complicirtheit würde ein ganzer Jahrgang dieser
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