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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 2)

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Gefolge geschah, wollte man ihnen eine ihrem hohen Stande ent- 
sprechende Herberge bieten. Dazu kam noch der Umstand, dass die 
Pröpste von St. Florian häufig eine hervorragende Rolle im landstän- 
dischen 'Vertretungs- 5„ 
körper einnahmen und 
dadurch zu einem r 
regen Verkehre mit 
denhöherengeistlichen ; 
und weltlichen Herren 
genöthigt waren. Auch 
die durch die herr- 
lichen Siege der öster- j 
reichischen Armeen 1 
gehobene patriotische i 
Stimmung und der 
kräftig pulsierende 
Kunstsinn der Zeit . 
machten sich geltend, 
keine langgestreckte 
Kaserne zu bauen. 
Andererseits wollten 
die gewaltige Aus- 
dehnung des Hauses, 
dessen 4 klösterlicher l 
Charakter und bemes-  
sene Geldmittel keinen ' 
allzuweit gehenden V 
Aufwand gestatten. 
Carlone suchte den 
beiden widerstreitenden Richtungen dadurch zu genügen, dass er aus 
den langen, gelblichen Wandflächen aller drei Seiten (die vierte bildet 
die Kirche) 90 weisse Pilaster mit zierlichen Capitälen und Granit- 
sockeln hervortreten liess und jede der drei Seiten mit einem hervor- 
ragenden Mittelstiicke auszuzeichnen gedachte. Was er aber in 
einfacherer Weise intendirte, führte sein grosser Nachfolger, Bau- 
meister Prandauer, begünstigt durch zwei prachtliebende Prälaten, 
nach innen und nach aussen in überraschend schöner, aber auch 
hohe Summen verschlingender Weise aus. 
Die Westseite, welche die Zufahrt zum Stifte enthält, verräth 
mit ihren vergitterten Fenstern und dem mit dem Kreuze geschmückten 
Trompeterthurme über dem Portale das Kloster, aber die riesigen, 
 
Aufstieg zu den Kaiserzimmern
	        
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