in das Vorstellungsleben ein
und legen den Keim zu
einer allgemeinen, gesun-
den,volksthümlichenKunst-
anschauung, woraus gerade
der Künstler wieder den ent-
scheidenden Gewinn zieht.
So betheiligen sich
die Karlsruher an dem all-
gemeinen Werke der heu-
tigen Künstler, die willkür-
lich aufgerichteten Schran-
ken zwischen Kunst und
Kunsthandwerk niederzu-
legen, indem sie sich mit
vollster Energie auf die
Graphik werfen, und hier
ist es wieder die farbige
Lithographie, der sie die
grösste Ausdrucksfähigkeit
abgewinnen und der sie
schon heute eine ganz neue
Stellung errungen haben.
Vom Plakate führt ein
directer Weg zu umfassen-
derer und höherer Kunst-
übungj Wig trifft Carlos Grethqkohlenskizze
man schon heute, und zwar
bei Leuten von durchaus nicht schlechtem Geschmacke, den Corridor,
ja das Zimmer mit einem Plakate geschmückt. Das ist freilich ein
Nothbehelf. Nun aber ist vollgiltiger Ersatz geschaffen, denn die
meisten dieser Karlsruher Lithographien kommen erst als Wand-
schmuck zur vollen innewohnenden Geltung. Ohne Zweifel ist
damit ein ungemein folge- und hoffnungsreicher Weg betreten.
Der düstere schwarze Kupferstich, der jetzt noch so viele Wände
der bürgerlichen Wohnungen bedeckt, dessen Figurenreichthum
und kleinliche Mache in der Entfernung nur eine trübe Wirrnis
bilden, er wird ebensowenig als der geistverlassene, mumienhafte
Ölfarbendruck dem Ansturme des jugendlichen Concurrenten Wider-
stand leisten können. I-Iier ist in grossen, entscheidenden Linien,
in breiten, charakteristischen Flächen ein stimmungsreicher Ausschnitt