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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 9)

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nichts weiter erstrebt und erwartet werden, als einige andeutende und 
durchaus vorläufige Umrisslinien. 
Die spanische Form seines Vornamens verdankt Grethe seiner 
Geburtsstätte Montevideo, wo er im Jahre 1864 das Licht der Welt 
erblickte. Seine Eltern je- 
doch waren deutscher Ab- v 
stammung und er selbst 
wurde schon als Kind nach 
Hamburg gebracht, wo er 
seine Erziehung fand. Der 
Eindruck seines Wesens 
nach Sprache und Ge- 
haben ist denn auch fast 
durchaus der eines Nieder- 
deutschen, dem sich nur 
eine fremde, südländische 
Nuance beimischt im 
dunklen Teint und den 
schwarzen, auflodernden 
Augen. Die Erziehung, die 
ihm zutheil ward, zielte 
darauf, ihn zum Kauf- 
manne zu machen. Mochte 
sein praktischer Blick 
hierin auch einewohlthätig 
nachwirkende Stärkung 
erfahren haben, so behagte - 
es ihm schon in der ersten Carlos Grelhe, Kohlenskizze. 
Anstellung, die er erreichte, 
so wenig, dass er sie nach vier Wochen wieder verliess, um sich für 
zweiJahre bei einem Decorationsmaler zu verpflichten. Kein so übler 
Weg für einen Maler, vorausgesetzt, dass seine Begabung ausreichte, 
den breiten, skrupellosen Vortrag, den er hier lernen konnte, später 
künstlerisch zu läutern. Jedenfalls erreichte er das Eine, sich in dieser 
Bethätigung seines inneren Berufes vollkommen zu versichern; hierauf 
erst warf er sich mit ganzer Energie auf ein Studium vom Grund aus. 
Zwei Jahre besuchte er die Zeichenclasse der Karlsruher Akademie 
und arbeitete weitere zwei Jahre in Paris an der Akademie Julian als 
Schüler Bougereaus und Tony Robert-Fleurys, worauf er nach Karls- 
ruhe zurückkehrte und als Meisterschüler bei Ferdinand Keller eintrat. 
Nachdem er sich so in den Besitz des Erlernbaren gesetzt hatte, 
 
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