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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 9)

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bekannten Kupferglanz und blauem Decor erzeugt haben. Aus Italien 
stammen die berühmten Majoliken mit rothem Metallglanz von 
Gubbio und wohl auch Pesaro und Caffagiolo. Am längsten hat sich 
  
Fayencen von Clärnent Massier 
die alte Übung in Spanien erhalten, wo in Manises bei Valencia seit 
dem XVI. Jahrhundert bis in die neueste Zeit gewöhnliches derbes 
I-Iausgeschirr mit Kupferglanz erzeugt worden ist. Die im Dienste 
der Keramik stehende technische Chemie hat sich nun auch dieser 
verschollenen Kunst angenommen und in mehr als einem Centrum 
keramischer Industrie wurden häufige Versuche mit metallischer 
Lusterware gemacht. Während sich dieselben aber zumeist, nament- 
lich in Spanien, Italien und wohl auch im Orient, auf die Nachahmung, 
vielfach auch Fälschung der alten Erzeugnisse beschränken, hat sich 
seit kurzem eine Industrie in Metallreflexen entwickelt, welche ihre 
eigenen, von der Vergangenheit unabhängigen Wege geht und alles 
daransetzt, um in Farbe und Form bisher noch nicht gekannte 
Wirkungen zu erzielen. 
Die in den französischen Seealpen seit langem ansässige Töpfer- 
familie Massier hatte ihren Sitz ursprünglich in Vallauris. Ihre auf 
einfache Gebrauchsartikel beschränkte Industrie verfeinerte sich seit 
Anfang dieses Jahrhunderts zusehend. Zunächst brachte sie einfärbige 
glasirte Ware, dann reich modellirtes decoratives Gartengeschirr, 
endlich Gefässe im Genre flambe in allen Farbenscalen. Das alte 
Haus Massier theilte sich in drei Linien, Delfin, jerome und Clement 
Massier, von welchen der letzte seine Erzeugung nach Golfe juan an 
der Strasse zwischen Cannes und Antibes verlegte. Mit Metallreflexen 
nach Art der alten persischen und hispano-maurischen Lusterware 
wurden seit 1855 vielfache Versuche angestellt, ohne dass dieselben 
zunächst ein nennenswertes Ergebnis geliefert hätten. Erst im Jahre 
188g brachten die Massiers einiges Bemerkenswerte auf die Pariser
	        
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