Kinderengel um die leib-
haftige Weltkugel. Die Ein-
gangswand ist der Land-
Wirtschaft gewidmet. Rei-
zende Einzelheiten fallen
auf, zum Beispiel eine
Gruppe über der Thüre,
wo der Raum geistreich
benützt ist, indem ein Kind
bäuchlings hingestreckt zur
Mutter emporlangt und sie
küsst. Ein reizendes Kind,
das auf seinem Ziegen-
gespann einherfährt, ist das
Haustöchterlein im dama-
ligen Alter. Eine breite
Wand ist mit Industrie an-
gefüllt. Hier sind die Farben
ziemlich nachgedunkelt,
aber sie wirken mit dem
Goldgrund nur um so mäch-
tiger. Hier fällt vor allem
das herrliche Stillebenzeug
auf. Der Maler schwelgt
in allen Kostbarkeiten des
Orients; in Stoffen, Metal-
len, Perlmutter (eine Cas-
sette ist ein wahres Virtu-
osenstück). Aber auch die
Figuren sind Vollblut des
jungen Makart, namentlich
ein säugendes Prachtweib,
eine schwarze Person bei
den östlichen Schätzen, und
der „Buchhalter", nämlich
ein nacktes Ding, das im
Profil dasteht und ernsthaft
eine Feder schneidet. Man
sage nicht, dass in unserer
Zeit keine Naivetät möglich
sei. Makart war naiver als