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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 3)

  
jßsßPh V- KßPf. PSYChC joseph v. Kopf, Joseph und Potiphar 
Gott, den erhabenen Zeus, so wie Phidias ihn dargestellt, oder doch mehr 
oder weniger nach diesem Muster . . . In der christlichen Kunst haben wir 
keinen Jupiter, sondern die erhabene, menschenfreundliche Gestalt des Gott- 
menschen darzustellen; aber leider haben nur wenige Künstler aller Zeiten 
diesen hohen Standpunkt beim Schaffen eines Christusbildes eingenommen. 
Die frühesten Katakombenbilder zeigen zwar das Bestreben, Christus in 
jugendlicher Schöne erscheinen zu lassen; doch bald wurde es Mode, 
den Heiland ernst und schmerzerfüllt uns gegenüberzustellen. Auch 
das ganze Mittelalter zeigt uns den todten Heiland in dieser oft unschönen 
Weise . . . Unter den Italienern sprachen mich die tief empfundenen 
Bilder des Heilandes von Beato Angelico besonders an. Der Christus 
in der Transfiguration auf Monte Tabor in San Marco in Florenz ist die 
grossartigste Christuserscheinung, die ich kenne, und Michel Angelo hat 
so etwas Herrliches nicht geschaffen. Auch in Deutschland, auf dem 
alten Kirchhofe in Baden-Baden, traf ich eine Kreuzigung Christi von 
grosser Schönheit und Individualität. Den schönsten deutschen Christuskopf 
gab uns aber Albrecht Dürer auf dem Schweisstuche der heiligen Veronika. 
Der Himmel scheint uns aus diesen Augen, aus diesem ernsten, herrlichen
	        
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