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Volltext: Monatszeitschrift III (1900 / Heft 3)

weiter, natürliche Arabeske, 
die ihre Formen sucht oder 
auch im Spiel verliert. Das 
Ganze eine hervorragende 
Arbeit von Neuwiener Geist. 
Die Wand gegenüber ist 
einem breiten Glasfenster in 
Tiffany-Art gewidmet. Aus 
einem blassrothen Vorhang 
von anmuthiger Erfindung 
glühen die Geyling-Farben 
einer Unterwasserscene mit 
Nymphen und Pflanzen; auch 
die Cartons sind von dem 
Karger-Schüler R. Geyling. 
Bei diesem Fenster fällt 
noch ein grosser Wandschirm 
auf, der nach dem Entwurf 
des Karger-Schülers Georg 
FlatschervonKarlSchrammel 
überaus geschickt in Holz- 
intarsia ausgeführt ist. Ein 
hübsches Fräulein in altdeut- 
scher Tracht hält einem Affen 
einen Handspiegel vor; diese 
Scene ist mit grosser Deli- 
catesse zwischen Grau und 
Braun balancirt, mit schwar- 
zen und weissen Druckern, 
die pikant wirken. Im Detail 
(wie in der Behandlung des 
Haares und der weissen 
ROSCH) zeigen SlCh moderne Else ÜIIEBLSCCTEXET, Holzschnitzerei von Emilia Zago 
Anwandlungen. Auch sonst 
noch ist in der Holzeinrichtung, namentlich an Möbeln, manches Gute. Man 
sieht deutlich, wie in derHoffmann-Schule praktischer Sinn und Erfindungs- 
gabe aufleben. Vortrefflich sind zwei einfache Lehnsessel von Wilhelm 
Schmidt; reizend in der knappen Formempfindung und der Scheu vor allem 
Unnöthigen eine weisse Holzcassette von Karl Sumetzberger, dem Sieger 
im Wettkampf um die billige Arbeiterwohnung (die Karger-Schülerin Hilde 
Lott hat ein zartes Bild an die Vorderseite gemalt.) Ein Secretär nach dem 
Entwurf der vielseitigen Hoffmann-Schülerin Else Unger, Tochter des 
Professors William Unger, ist sogar ein Hauptstück der Ausstellung. Er ist 
in blaugrau gebeiztem Lindenholz, innen roth polirt und schmückt sich 
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