unter Verzicht auf alle hausmäs-
sigen „Bautheile", mit flächenhaft
hingeschnitzten I-Iortensienblüten
(Emilio Zago), zwischen denen an
der Vorderseite ein origineller,
decolleteartiger Ausschnitt bleibt.
Fräulein Unger hat aber auch einen
silbernen Handspiegel mit Email,
Bucheinbände, Papiermesser u. s. w.
entworfen. In Paris wird man
von ihr noch eine schöne Arbeit
sehen, die omamentale Umfassung
des Geyling'schen Glasbildes (mit
Feigenblättern, Maulbeerlaub,
Pfauenfedern etc.) im Seidenhof.
Neben den Leistungen dieser
Sphäre treten, schon dank der
Farbe, besonders die der Schulen
Myrbach und Matsch hervor. An
den Placaten der Myrbach-Schüler
(August Patek, Frau Esser-
Reynier, Stephanie Glax u. a.)
sieht man das geübtere Stilgefühl
und das frischere Farben- und
Formensehen unserer Zeit. Auch
Myrbachs Algraphie hat schon
Schule gemacht und ein grosses
Album seiner Schüler zeigt inter-
essante Farben- oder Stimmungs-
blätter, ausser den schon genannten
Schülern namentlich von Herrnine
Ostersetzer und Dolezal. Die Anregungen Myrbachs erstrecken sich aber
noch weiter in die Runde; seine Schüler arbeiten auch für Emajl
(H. Ostersetzer ein Sous-fondant, ausgeführt von Auguste Wahrmund),
Kupfer (Kessel von G. Schneider, getrieben vom Schwanz-Schüler Hartig)
und Glas (Gustav Schneider). Die Matsch-Schüler haben ihre Studien
in drei kolossalen Albums von origineller Ausstattung vereinigt. Namentlich
die getriebenen Kupfer- und gegossenen Bronzebeschläge der Deckel
sind voll Talent und dürften auch in der Fremde auffallen. Aus der
Karger-Schule fallen ausser den erwähnten noch Bertha Czeka und Jutta
Sicka mit hübschen Entwürfen für Überschmelzemail auf, die von den
Absolventinnen Anna Wagner und Jenny Pflugmacher ausgeführt wurden.
Im Bereiche des Metalls herrscht selbstverständlich in der Ciselirschule
die grösste Mannigfaltigkeit. Die Schwartz-Schüler tummeln sich in allen
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Edmund Bosch, Schmiedeisemes Postament
und Vitrine