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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 11)

Erdreich ist dieses in entsprechendem Viereck mit rothem und weissem Marmor- 
schotter, einem losen Mosaik gleichsam, belegt. Wie an allen Bauten Olbrichs, 
sprudelt es auch hier von geistreichen und praktischen Behelfen, die der Augenblick 
eingibt. Das Ganze wirkt 
ungemein vornehm und 
persönlich; es ist ein Sieg 
des modernen Geschma- 
ckes auf dem conserva- 
tivsten Gebiete. Unsere 
Abbildung gibt eine vom 
Künstler mit der Feder 
retouchirte Photographie 
wieder. 
O S EPH H O FF - 
MANN. „Am Hof" 
bleiben die Passanten 
jetzt häufig stehen und 
sehen sich die neue Aus- 
stattung eines Ladens an, 
besonders des Abends, 
wenn das elektrische 
Licht allerlei farbige 
Transparenzen zur Gel- 
tung bringt. Es ist dervon 
Professor Joseph Hoff- 
mann ausgestat-tete Ver- 
kaufsladen der „Ersten 
Österreichischen Seifen- 
sieder-Gewerksgesell- 
schaft Apollo" (Fischer). 
Der Künstler bewährt 
auch hier seine geschätz- 
ten Eigenschaften; er ist 
originell und doch logisch 
in der Erfindung, anmu- 
thig und doch solid in der 
Ausführung. Im letzten Jahre sind in Wien so manche Kaufläden neumodisch oder 
gar modern ausgestattet worden, mit mehr oder weniger Glück. Wir erinnern etwa 
an die Hofhuthandlung Ita am Graben, vom Hoftischler Müller, nach Entwürfen von 
Nowak, jetzt Professor in Bozen. Hier ist eine vollständige logische Durchführung 
des Inneren und Äusseren anzuerkennen, mit Talent im Einzelnen, wenn man sich 
auch fragen darf, ob denn in einem Verkaufslocale die Einfassung aller oberen 
Kastenränder mit getriebenem Kupferornament und die Verwendung von 
Stickereien und Applicationen berechtigt sei. Das Apollo-Local wird in der Aus- 
stattung nicht salonmässig oder sonst etwas, sondern bleibt in seinen natürlichen 
Bedingungen, die ja Phantasie keineswegs ausschliessen. Gleich das Portal ist 
ungewöhnlich. Schrniedeeiserne Blumenstengel in strengster Stilisirung steigen 
JOSeph Hoffmann, Buffet aus grauem Ahorn
	        
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