schilde der Stadt er-
zielt werden (Figur
20). Das Kreuz war
Figur 2x. Fahne mit den Figuren des von jeher das Weist
Wappen, Ledochdwsky angewandte belieb-
teste Zeichen des
alten Wien, dessen Ursprung wir aber merkwürdiger-
. . weise, trotz allen Mühen der Localhistoriker, nicht
I} nachzuweisen imstande sind. Wir finden das Kreuz
bereits im Siegel an einer Urkunde von x346, auf den
Pfennigen, die der Wiener Münzmeister Hans von
Tyrna (x356 bis r377) geschlagen, im Siegel der Wiener Universität von
1365 u. s. w., eine Vorliebe, die selbst durch die kaiserliche Wappen-
verleihung anno 1461 nicht im geringsten beeinträchtigt wurde. Es wäre
also vom rein historischen Standpunkte aus nur zu wohl begründet, wenn
das Kreuz, dieses altehrwürdige Zeichen Wiens, in die Fahne der Stadt
gesetzt würde.
Was nun die Form derFahne, den sogenannten Fahnenschnitt anbelangt,
so ist hier der Phantasie ein weiter Spielraum gelassen, namentlich bei jenen
Fahnen, die nach Art der Kirchenfahnen an freibeweglichen Querstangen
befestigt sind. Es würde uns zu weit führen, wollten wir hier näher auf
dieses Capitel der Fahnenfabrication eingehen, einige Lösungen (siehe
auch Seite 19 und 20 des „Heraldischen Atlasses") dürften genügen, um zu
zeigen, in welcher Art und Weise der Fahnenschmuck auch der Form
nach reicher durchgebildet werden könnte. (Figur 2x bis 24).
Selbstverständlich darf aber dabei die Phantasie nicht ganz zügellos sich
in Absurditäten verlieren; die Fahne muss stets auch Fahne bleiben, und
die dem Wappen entnommene Figur klar und deutlich kennbar.
Was nun die Farbentöne selbst anbelangt, so dürfen für
die Fahnen nur ungebrochene Töne benützt werden. Es herrscht
bei den Fahnen eben das-
impmyy selbe durch die Natur der
(hif Sache begründete Gesetz,
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im
lwllyjunja
wie es auch für die Wappen
von jeher in Geltung stand:
Reinheit und Klarheit der
Farbe.
m Ein sogenanntes Abstim-
. men der Farbentöne, das
Figur 22. Fahne milden Figuren des Wappens l-larrach fül" alle anderen ETZCUg-
nisse der Kunst und des
Kunstgewerbes zu berücksichtigen ist, muss bei der Fahne in allen
jenen ihrer Theile, die heraldischen Charakter besitzen, so viel als
möglich vermieden werden. Dagegen können aber alle anderen